Mediendokumentation Villa Flora Winterthur 1 Einleitung "Die Einzigartigkeit der Villa Flora liegt nicht nur in ihrer Sammlung, sondern ganz besonders in der Verbindung der Kunstsammlung mit dem Lebensraum. Architektur, Wohneinrichtung und Kunstsammlung ergänzen sich harmonisch. Hier findet sich heute noch der Rahmen, für den die Kunstwerke geschaffen wurden; das Haus als Ganzes wird zum Kunstwerk. So erhalten auch die in den meisten Museen stiefmütterlich behandelten Gegenstände des damaligen Kunstgewerbes (Möbel, Tapeten, Textilien) in diesem Kontext eine Bedeutung, die sie anderswo nicht haben können. Damit ergänzt die Villa Flora in idealer Weise die Präsentation von Kunstwerken im Kunstmuseum Winterthur. Und für die Stadt Winterthur bietet die Villa Flora die einmalige Chance, eine in klassischen Museen verloren gegangene Dimension der Kunst erfahrbar zu machen." François de Capitani, Historiker (gest. 2012) 2 Die Entstehung der Sammlung Hahnloser-Bühler Das Ehepaar Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler baute zwischen 1907 und 1936 eine Sammlung französischer und schweizerischer Kunst von aussergewöhnlicher Qualität auf. Die Stärke der Sammlung liegt in der Konzentration auf Werke einer ausgewählten Kreises von Malern und Bildhauern des Postimpressionismus und der Nabis und Fauves, die zu den bedeutendsten Künstlern der Zeit um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert zählen. Das Sammlerehepaar verband eine lebendige Freundschaft mit diesen Zeitgenossen. Besonders nahe standen sie Félix Vallotton, Pierre Bonnard, Ferdinand Hodler, Aristide Maillol oder Henri Maguin. In Winterthur motivierte das Sammlerpaar mit ihrer Begeisterung andere Kunstliebhaber zu eigener Sammeltätigkeit. Im Kunstverein setzte es sich engagiert für zeitgenössisches Kunstschaffen und für ein neues Museum ein. Winterthur wurde früh zu einem schweizerischen Zentrum postimpressionistischer Kunst. Die Gründung der Hahnloser/Jaeggli Stiftung Nach dem Tod von Arthur (1870-1936) und Hedy Hahnloser (1873-1952) wurde die Sammlung zwischen den Nachkommen Hans Hahnloser und Lisa Jäggli-Hahnloser aufgeteilt. Lisa Jäggli-Hahnloser bewohnte bis zu ihrem Tod 1987 die Villa Flora und bewahrte ihr Kunsterbe in der ursprünglichen Umgebung. Im Bestreben, die ehemalige Sammlung wieder zusammenzufügen und die Werke der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, gründeten die direkten Nachkommen von Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler 1980 die Hahnloser/Jaeggli Stiftung. Dank dieser Initiative sind der Hahnloser/Jaeggli Stiftung bis jetzt knapp 100 Gemälde und einige Skulpturen übertragen worden. Darunter sind Werke der Künstler Pierre Bonnard, Paul Cézanne, Maurice Denis, Giovanni Giacometti, Vincent van Gogh, Ferdinand Hodler, Aristide Maillol, Edouard Manet, Henri Manguin, Albert Marquet, Henri Matisse, Adolphe Monticelli, Odilon Redon, Pierre Auguste Renoir, Auguste Rodin, Georges Rouault, Kerr-Xavier Roussel, Henri de Toulouse-Lautrec, Félix Vallotton und Edouard Vuillard. Die Gründung des Trägervereins Flora Mit der Absicht, die Werke der Hahnloser/Jaeggli Stiftung in der Villa Flora der Öffentlichkeit zu präsentieren, wurde 1993 der Trägerverein Flora gegründet. Ihm kommt die Aufgabe zu, Ausstellungen und Veranstaltungen zu organisieren, den Betrieb der Villa Flora sicherzustellen und mit seinen Mitgliedern die finanzielle und ideelle Unterstützung zu gewährleisten. Der Verein besteht aus rund 600 Mitgliedern, die alljährlich rund 100‘000 Franken zum Betrieb beisteuern. Der Verein ist vom Kanton als gemeinnützige Institution anerkannt. 3 Die Villa Flora 1846 erbaut, gelangte die Villa bereits 1858 in den Besitz des Grossvaters von Hedy Hahnloser-Bühler. Zwischen 1858 und 1927 wurde sie mehrmals erweitert und umgebaut und diente zwischenzeitlich auch als Bürogebäude der Spinnerei Bühler in Sennhof im Tösstal. Ein Glanzstück ist der 1908 von den Winterthurer Museumsarchitekten Rittmeyer und Furrer eingebaute Salon im flächiggeometrischen Sezessionsstil. Am 7. Juli 1995wurde im Ostteil der Villa Flora die erste Ausstellung im originalen Ambiente eröffnet. Möglich wurde dies durch die Initiative und materielle Unterstützung der Nachkommen des Sammlerehepaares, Gönner und Freunde des Trägervereins Flora, durch Subventionen der Stadt Winterthur und des Kantons Zürich. Das Ehepaar Verena und Robert Steiner-Jäggli stellte den Ostteil der Liegenschaft Flora für den Ausstellungsbetrieb unentgeltlich zur Verfügung. Die Öffnung der Villa Flora als Museum erfolgte damit auf halbprivater Basis – mit dem mittelfristigen Ziel, das Museum und die Nutzung der Kunstwerke der Hahnloser/Jaeggli Stiftung der öffentlichen Hand zu übergeben. Die Ausstellungen seit 1995 In ihren Ausstellungen konzentrierte sich die Villa Flora auf ihre Stärken: die postimpressionistische Kunst um die Künstlergruppen der Nabis und Fauves, ihre Vorläufer und Schweizer Künstler wie Hodler und Giacometti. Das Ausstellungskonzept beinhaltete bis zur Schliessung des Museumsbetriebs der Villa Flora im Jahre 2014 jährliche Wechselausstellungen mit thematischer oder monografischer Ausrichtung. Die Ausstellungen gingen vom Bestand der ehemaligen Sammlung Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler aus, wurden aber mit Leihwerken aus Museen und Privatbesitz ergänzt. Kuratiert wurden die Ausstellungen von Dr. Ursula Perucchi (1995-2004), Dr. Christine Jenny (2005-2006), Dr. Angelika Affentranger-Kirchrath (ab 2009 bis 2014 als Kuratorin, ab 2014 als Organisatorin und Kuratorin der Sammlungstournee) sowie diversen GastkuratorInnen. Seit 1995 wurden folgende Ausstellungen realisiert: 07.07.1995 - 16.02.1997 Eröffnungsausstellung 'Aus der Sammlung Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler' 27.02.1997 - 17.01.1999 'Die Sehnsucht nach dem Paradies' Französische Landschaftsmalerei 1880 bis 1930 20.01.1998 - 31.05.1998 Kabinettausstellung 'Zwei bedeutende Schenkungen für die Villa Flora Winterthur' 30.06.1998 - 30.12.1998 'Künstlerdokumente und Portraits der Sammler' 30.01.1999 - 02.04.2000 'Intime Welten' Das Interieur bei den Nabis Bonnard, Vuillard und Vallotton 15.04.2000 - 22.04.2001 'Hodler und seine Schweizer Künstlerfreunde' 4 Cuno Amiet, Giovanni Giacometti und Rodo de Niederhäusern Gastkurator: Dr. Rudolf Koella 04.05.2001 - 02.06.2002 'Die Nabis und das moderne Paris' Bonnard, Vuillard, Vallotton und Toulouse-Lautrec 14.06.2002 - 30.03.2003 'Der Sämann - Vincent van Gogh' Gastkuratoren: Dr. Roland Dorn, Zürich Dr. Fred Leemann, Amsterdam 11.04.2003 - 07.03.2004 'Odilon Redon - Mythos und Traum' 28.03.2004 - 20.06.2004 'Bonnard in Winterthur' Mit dem Kunstmuseum Winterthur durchgeführte Ausstellung 28.03.2004 - 16.01.2005 Weiterführung der Ausstellung in der Villa Flora: 'Pierre Bonnard - Der Maler und seine Modelle' 28.01.2005 – 01.05.2006 'Einblick / Augenblick' Von van Gogh bis Vallotton 19.05.2006 – 14.01.2007 'Alice Bailly zu Gast in der Villa Flora' 26.01.2007 – 23.09.2007 'Zwischen Muse und Kokotte' Das Bild der neuen Frau um 1900 Gastkuratorin: Dr. Silvia Volkart, Winterthur 04.10.2007 – 28.09.2008 ‚Félix Vallotton‘ Zum Schwerpunkt der ehemaligen Sammlung Hahnloser Gastkuratorinen: Dr. Ursula Perucchi, Effretikon Dr. Angelika Affentranger, Zürich 25.10.2008 – 20.09.2009 ‚Die Seele einer Zuckerdose‘ Stillleben und Interieurs in der Villa Flora 31.10.2009 – 21.03.2010 ‚Vive la Peinture‘ Meisterwerke aus der Sammlung Hahnloser 17.04.2010 – 22.08.2010 Sehnsucht und Erfüllung Maillol und Lehmbruck in der Villa Flora 10.09.2010 – 29.05.2011 Der Glanz des Alltäglichen Amiet, Giacometti, Hodler, Vallotton 16.11.2012 – 07.04.2013 ‚Der Künstler als trauriger Clown‘ Georges Rouault 18.04.2013 – 01.09.2013 Hahnloser/Jaeggli Stiftung: Meisterwerke! Cézanne, Van Gogh, Vallotton . . . 07.09.2013 – 02.02.2014 Hahnloser/Jaeggli Stiftung: Bonnard, Vallotton, Vuillard im Bann des japanischen Holzschnitts 19.02.2014 – 27.04.2014 ‚Angehaltene Zeit‘ 5 Cézanne, Van Gogh, Vallotton . . . Villa Flora gestern – heute – morgen Die Öffnung der Villa Flora als Ausstellungs- und Begegnungsort entsprach einem öffentlichen Interesse,wie die Besucherzahlen belegen: In knapp zwanzig Jahren zählte die Villa Flora rund 200‘000 Gäste aus der Schweiz und dem Ausland. Die Einträge im Gästebuch heben die einmalige Ambiance des Hauses und das Zusammenspiel von Raum, Bildern und dem lauschigen Garten hervor: „Man fühlt sich wie bei Hahnlosers zu Gast.“ Auch die überblickbare Grösse der Ausstellungsräume, welche eine intime Wohnlichkeit vermitteln, wurde geschätzt: „Das ist ein Museum, in dem man alles nochmals in Ruhe betrachten kann, und man darf auf den Stühlen sitzen und verweilen!‘ Die positiven Besucherzahlen der ersten 10 Betriebsjahre erlaubten es dem Trägerverein Flora und der Hahnloser/Jaeggli Stiftung, 2005 beim Regierungsrat des Kantons Zürich ein Gesuch zur Mitfinanzierung der Gebäuderenovation und zur Finanzierung eines dauerhaften Betriebs der Villa Flora einzureichen. In seiner Antwort anerkannte der Regierungsrat zwar die Bedeutung der Stiftungswerke und der Villa Flora, knüpfte die finanzielle Unterstützung aber an die Bedingung, dass die Stadt Winterthur ein Konzept für einen engeren organisatorischen Zusammenschluss der Winterthurer Kunstmuseen ausarbeitet. Im ‚Museumskonzept 2009‘ wurde eine organisatorische Vereinigung der vier von der Stadt unterstützten Museen Oskar Reinhart, Kunstmuseum, Briner&Kern sowie der Villa Flora unter der Leitung des Kunstvereins Winterthur vorgeschlagen, ebenso wie eine gesamtheitlichere Präsentation der Werke. Aufgrund verschiedener Umstände verzögerte sich die Umsetzung. 2013 wurde das (abgeänderte) Fusionsprojekt vom Stadtrat sistiert, nicht zuletzt aufgrund der schwierigen finanziellen Situation der Stadt Winterthur. Damit wurde auch der Subventionsvertrag mit der Villa Flora gekündigt. Im April 2014 verkündete die Villa Flora die vorübergehende Schliessung des Ausstellungsbetriebes – mit ungewisser Aussicht auf eine Wiedereröffnung. Der Trägerverein Flora und die Hahnloser/Jaeggli Stiftung beschlossen, die Werke der Stiftung auf eine Europatournee in bedeutende Museen zu schicken. Die Tournee führte bisher in die Hamburger Kunsthalle, in das Musée Marmottan Monet in Paris und das Kunstmuseum Moritzburg in Halle (Saale); ab Februar 2017 sind die Werke in der Staatsgalerie Stuttgart zu sehen. Während der Abwesenheit der Bilder wird die Villa Flora auf andere Weise genutzt. 2015 wurde die Jubiläumspräsentation der Sammlung Ringier gezeigt und im laufenden Jahr die Ausstellung Inspiration Flora mit Werken der Künstlergruppe Winterthur. 6 Leihvertrag mit der Stiftung Kunstmuseum Bern – Zentrum Paul Klee Um den Stiftungszweck zu erfüllen, sollen die Kunstwerke der Hahnloser/Jaeggli Stiftung nach der Rückkehr in die Schweiz (Mitte 2017) weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich sein. Mit der Stiftung Kunstmuseum Bern – Zentrum Paul Klee konnte nun eine langfristige und flexible Lösung gefunden werden. Die Werke werden voraussichtlich ab August 2017 nach der Rückkehr aus der Staatsgalerie Stuttgart in einem eigenen Bereich des Berner Kunstmuseums ausgestellt. Dadurch erhält das Kunstmuseum Bern Werke einer bedeutenden Sammlung zur Verfügung gestellt, und die Hahnloser/Jaeggli Stiftung weiss die Kunstwerke in guten, renommierten Händen. Der Leihvertrag ist grundsätzlich auf 15 Jahre abgeschlossen und kann verlängert werden. Falls die Villa Flora in Winterthur als Ganzes den Ausstellungsbetrieb wieder aufnehmen wird, werden alle Werke in die Villa Flora zurückkehren. Der Leihvertrag enthält eine entsprechende Rücknahmeklausel. Aus praktischen Gründen (Umbau der Villa Flora) ist aber frühestens 2021 damit zu rechnen, sodass das Kunstmuseum Bern die Werke doch einige Jahre auf sicher hat. Damit unterstützt diese Lösung auch die Entscheidfindung der Winterthurer und die Zukunftsaussichten der Villa Flora. Die Zukunft der Villa Flora ist noch offen. Das Museum ist Teil des Winterthurer Museumskonzepts, das vom Stadtrat getragen wird. Darin sind unter der Führung des Kunstvereins neben der Villa Flora das Kunstmuseum Winterthur und das Museum Oskar Reinhart organisatorisch zusammengefasst. Der Zürcher Kantonsrat hat zwar bereits 2013 finanzielle Mittel für die Liegenschaft bereitgestellt, doch stehen die politischen Entscheide bezüglich der Betriebsfinanzierung auf kantonaler und kommunaler Ebene noch aus. 7 Die Vertreter der Institutionen Trägerverein Flora Winterthur Präsident, Kontakt Vizepräsident Dieter Thalmann Dr. Beat Denzler Kuratorin Dr. Angelika Affentranger-Kirchrath Adresse E-Mail Homepage Tösstalstrasse 44, CH-8400 Winterthur [email protected] www.villaflora.ch Hahnloser/Jaeggli Stiftung Präsident Vizepräsident Dr. Beat Denzler, Winterthur Rudolf Jäggli, Wohlen b/Bern Mitglieder: Nachkommen von Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler Adresse E-Mail Homepage Tösstalstrasse 42, 8400 Winterthur [email protected] www.Hahnloser-jaeggli-stiftung.ch Winterthur, im Oktober 2016 8 Angaben zur Sammlungstournee in Hamburg, Paris, Halle (Saale), Stuttgart Hamburger Kunsthalle, Galerie der Gegenwart Verzauberte Zeit: Meisterwerke aus der Sammlung Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler Mit gut 200 Werken - Gemälden, Plastiken und Arbeiten auf Papier (letzere wurden nach drei Monaten ausgetauscht) - widmete sich die Ausstellung der historischen Sammlung von Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler und bezog auch Leihgaben aus dem Kunstmuseum Winterthur und dem Kunstmuseum Bern ein, die als Geschenke der Sammlerfamilie in die öffentlichen Museumshäuser gelangten. Einen wichtigen Akzent bildete der für die Ausstellung entstandene und von der Hamburger Kunsthalle in Auftrag gegebene Film von Nathalie David: "Villa Flora ihre Sammler, ihre Künstler". Interessant war die Verbindung mit den Werken aus der Sammlung der Hamburger Kunsthalle. Auf Einladung des einstigen Museumsdirektors Alfred Lichtwark kamen Albert Marquet im Jahr 1909 nach Hamburg, Bonnard und Vuillard im Jahr 1913. Sie malten wunderbare Stadt-Ansichten, die in der Ausstellung ebenfalls zu sehen waren und im Katalog thematisiert wurden. Eine weitere Verbindung, die in Ausstellung und Katalog Erwähnung fand, ergab sich durch die Person des Hamburger Plastikers Friedrich Wield, der auch mit Arthur und Hedy Hahnloser Bühler in Kontakt stand. 20. Februar - 16. August 2015 Gegen 140'000 Besucher. (Der vom Michael Imhof Verlag edierte Katalog musste in drei Auflagen gedruckt werden). Musée Marmottan Monet, Paris Villa Flora - Les temps enchantés Wie es der Titel zum Ausdruck bringt, lag das Schwergewicht dieser Ausstellung mit gut 80 Bildern und Skulpturen auf den Leihgaben aus der Hahnloser/Jaeggli Stiftung und auf den Werken aus der Villa Flora. Im Katalog (Edition Hazan) wurde die Bedeutung der Stiftung, die Geschichte der Sammlung und ihres Hauses - die Villa Flora -akzentuiert. Eine zentrale Rolle spielte die Verbindung der Winterthurer Sammler zu Paris, dem Ort der Inspiration für ihre Sammlertätigkeit. Das Musée Marmottan Monet befindet sich in einem ehemaligen Jagdschloss im 16. Arrondissement. Seit 1966 beherbergt das Haus die weltweit grösste Sammlung mit Werken von Claude Monet und eignete sich damit als Stätte des Impressionismus ausgezeichnet für die Präsentation der Sammlung von Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler mit ihrem Schwergewicht auf der Kunst des Postimpressionismus. Das Musée Marmottan Monet mit seinem Charme des Privaten bildete einen stimmungsvollen Rahmen für die Werke aus der Villa Flora mit ihrem intimen Charakter. Ausstellung: 10. September 2015 - 7. Februar 2016 177'000 Besucher Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Die Magie des Augenblicks: Meisterwerke aus der Sammlung Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler Neben ca. 60 Gemälden und Skulpturen, im Wesentlichen aus dem Bestand der Hahnloser/Jaeggli Stiftung und der Villa Flora, lag ein Schwergewicht der Ausstellung auf den Arbeiten auf Papier (ebenfalls zum grossen Teil aus dem Bestand der Stiftung). Auch diese mussten nach drei Monaten ausgewechselt werden, was es erlaubte, die Ausstellung in der sogenannten Box nochmals neu zu konzipieren. Im Katalog (Michael Imhof Verlag) wurde besonders die frühe Schaffensphase von Bonnard, Vallotton und Vuillard sowie (zum ersten Mal in einer Ausstellung) von Kerr-Xavier Roussel im Kreis der Nabis betont. Sie alle haben in diesem Gruppenverband auch für die Revue Blanche gearbeitet, für jene Zeitschrift, die als Sprachrohr der Moderne auf sich aufmerksam machte. In Halle wurde sie wieder zum viel beachteten Thema. Wichtig im Kontext dieser Ausstellung in der ehemaligen DDR war der kulturhistorische Akzent. Bewusst knüpfte man mit der Ausstellung im Kunstmuseum Moritzburg an die grosse Tradition des Hauses mit den Direktoren Alois Schardt und Max Sauerlandt an und nahm deren Interesse an der französischen Kunst der Moderne wieder auf. Davon zeugen die Katalogbeiträge der beiden Kuratoren Susanne Köller und Ulf Dräger. Gleichzeitig liess sich von den in der Sammlung Hahnloser vertretenen, der Gruppe der Fauves angehörenden Künstlern wie Matisse, Manguin und Marquet ein Bogen schlagen zu den expressionistischen BrückeKünstlern, die in Halle mit den Exponaten der Sammlung Hermann Gerlinger zu sehen sind. Die im Zusammenhang mit der Ausstellung in einer Ringvorlesung gehaltenen Vorträge (u. a. von Thomas Bauer-Friedrich, Dr. Rudolf Koella und Dr. Angelika Affentranger-Kirchrath) werden unter dem Titel "Die schöne Zeit: Zu Frankreichs Belle Epoque" zusammen mit 10 weiteren Beiträgen in Buchform erscheinen. 12. März -11. September 2016 Gegen 50'000 Besucher - in Halle (Saale) der grösste Erfolg seit 25 Jahren. Staatsgalerie Stuttgart, Stirlinghalle Aufbruch Flora - Meisterwerke aus der Sammlung Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler Vorgesehen ist eine umfassende Präsentation der historischen Sammlung von Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler mit ca. hundert Werken - Gemälden und Plastiken - in der Stirlinghalle der Staatsgalerie. Thematisch soll der Fokus auf dem sich gegenseitig befruchtenden Nebeneinander von öffentlichem und privatem Sammeln liegen, weshalb auch die Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart mit ihren Meisterwerken im Kontext der Ausstellung und des Katalogs eine zentrale Rolle spielen wird. Von der Villa Flora, als dem Haus der rührigen Sammler Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler, gingen viele Impulse aus, die das öffentliche Kunstverständnis weit über die Grenzen der Stadt Winterthur hinaus nachhaltig prägten. 3.Februar - 18. Juni 2017 Dr. Angelika Affentranger-Kirchrath, Kuratorin Villa Flora, Koordinatorin und Kuratorin der Sammlungstournée
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