PRESSEMITTEILUNG Frankfurter Buchmesse kooperiert mit documenta 14 Große Sammelaktion von verbotenen und wieder neu aufgelegten Büchern aus der ganzen Welt auf der Agora „Bücher besitzen die Kraft, Macht und Politik zu hinterfragen. Das macht sie so wichtig für eine liberale Gesellschaft. Die Zensur von Büchern verrät deshalb auch sehr viel über die jeweilige Zeit und politische Ordnung“, sagt Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse. Die Verfolgung von Schriftstellern und das politisch motivierte Verbot ihrer Texte sind heute weit verbreitet. Um ein Zeichen gegen Diskriminierung und Intoleranz zu setzen, entwickelte die argentinische Künstlerin Marta Minujín ein Kunstprojekt, das 2017 auf der documenta 14 in Kassel zu sehen sein wird. Die geplante Installation „The Parthenon of Books“ geht auf ihre Arbeit „El Partenón de libros“ aus dem Jahr 1983 zurück und zeigt eine Variante des ikonischen Parthenon in Athen. Bis in die 1980er Jahre zerstörte die Militärdiktatur in Argentinien systematisch jede Kultur, die sie als subversiv einstufte. So ließ sie mehrere hunderttausend Bücher verbieten oder verbrennen. Nach dem Sturz des Regimes konnten die Bücher wieder legal verlegt und verbreitet werden. Eben jene Bücher installierte die Künstlerin auf einem Metallgerüst in Form eines riesigen Parthenons, einem Schlüsselsymbol der Demokratie. Für „The Parthenon of Books“ sammelt Minujín nun wieder ehemals verbotene Bücher auf der Frankfurter Buchmesse: Zu diesem Zweck wird auf der Agora eine Sammelstelle eingerichtet, in der Verlage und Autoren ehemals verbotene Bücher spenden können. Benötigt werden bis zu 100.000 Bücher. Unterstützt wird diese Aktion durch die documenta 14 und die Frankfurter Buchmesse. Sie wird am 10. Juni 2017 – zur Eröffnung der documenta 14 in Kassel – der Öffentlichkeit präsentiert und dann für 100 Tage zu sehen sein. Das Pressegespräch mit der Künstlerin Marta Minujín, Adam Szymczyk, dem künstlerischen Leiter der documenta 14, und Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse, findet am Donnerstag, 20. Oktober um 14.30 Uhr an der Open Stage auf der Agora statt. Es ist keine Anmeldung erforderlich. Neben den Ausstellungstätigkeiten von zeitgenössischer Kunst betreibt die documenta auch ein umfangreiches Archiv. Die enorme Materialfülle inspirierte bereits den documenta-Gründer Arnold Bode 1961 zum Aufbau eines documenta Archivs. Mehr als ein halbes Jahrhundert später stellt sich die große Herausforderung der Digitalisierung dieser Sammlung. THE ARTS+ unterstützt dieses Projekt mit einem Workshop am Mittwoch, 19. Oktober. Das Ziel: die beste Strategie zu erarbeiten, um dieses kulturelle Erbe auf angemessene Weise digital aufzubereiten und global zugänglich zu machen. Die Teilnahme am Workshop steht allen Besuchern der THE ARTS+ Konferenz offen. www.theartsplus.com Frankfurt, 18. Oktober 2016
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