ZO/AvU Montag, 17. Oktober 2016 Bezirk Hinwil l 3 Maximalsteuerfuss hat seinen Dienst getan FISCHENTHAL Der Gemeinderat will den Steuerfuss für 2017 um 7 Prozent auf neu 127 Prozent senken. Noch im Vorjahr war er um 10 Prozentpunkte gestiegen. Eine frohe Botschaft für die Fischenthaler Steuerzahler: Der Gemeinderat will den Steuerfuss im kommenden Jahr von 134 auf 127 Prozent senken. Höhere Zahlungen aus dem Finanz ausgleich machen die Senkung möglich. «Die Steuerkraft von Fischenthal im massgebenden Jahr 2015 ist pro Einwohner geringer gestiegen als das kan tonale Mittel. Zusätzlich ist die Einwohnerzahl gestiegen, was in dieser Kumulation den höhe ren Finanzausgleich bewirkt», sagt Finanzvorstand Herbert Müller (SVP). Noch vor einem Jahr wurde an der Fischenthaler Gemeinde versammlung beschlossen, dass der Steuerfuss auf 134 Prozent erhöht wird. Ein Jahr später könnte er bereits wieder um 7 Prozent sinken. Müller erklärt die Wellenbewegung: «Das Pro blem der Gemeinde war das feh lende Eigenkapital und damit verbunden ein drohender Bi lanzfehlbetrag.» Der Gemeinde rat habe den Bürgern an der Ge meindeversammlung im De zember 2015 aufgezeigt, dass mit einer Erhöhung des Steuer fusses Mittel aus dem Finanz ausgleich generiert werden und zur Eigenkapitalbildung ver wendet werden können. An derselben Versammlung wurde ebenso demonstriert, dass der Steuerfuss von 134 Pro zent nur für ein Jahr nötig ist. Gemäss Finanzplan hätte Fischenthal dann eine stufen weise Senkung auf 129 Prozent im Jahr 2017 und 124 Prozent im Jahr 2018 vorgesehen. «Dass die Senkung nun bereits auf 2017 in grösserem Umfang vor genommen werden kann, ist dem sehr guten Abschluss 2015 und auch dem zu erwartenden posi tiven Abschluss 2016 zu verdan ken», sagt Müller. Nicht mehr notwendig Ein konstanter tieferer Steuer fuss sei im Fall Fischenthals aber nicht anwendbar gewesen, da ohne eine Erhöhung das Eigenkapital zu gering geblie ben wäre. Den hohen Steuerfuss beizubehalten, ist laut Müller nicht mehr angebracht. «Eine Senkung ist zum heutigen Zeit punkt vertretbar, da ein Steuer fuss von 134 Prozent für die laufenden Ausgaben nicht mehr notwendig ist.» Das Budget 2017 sieht nicht nur eine Steuerfusssenkung, sondern auch einen Ertrags überschuss von 125 000 Franken vor. «Er ist hauptsächlich dem Bereich Finanzen und Steuern mit einem Plus von über 790 000 Franken zu verdanken», so Mül ler. Zudem hätten die Ausgaben für den Sonderschulbereich sta bilisiert werden können. «Die ge INVESTITIONEN Sanierungen für 1,6 Millionen Franken Der Gemeinderat plant, im neuen Jahr 1,6 Millionen Fran ken zu investieren. Davon flies sen 400 000 Franken in die Beckensanierung des Schwimm bads Steg, 200 000 Franken in allgemeine Strassenerneuerun gen, 151 000 Franken in die Sanierung von Schulhäusern – insbesondere des Kindergartens Unteres Wiesli – sowie 200 000 Franken in die Renovierung der Wohnung des Ärztehauses. sib troffenen Massnahmen, Kinder mit Unterstützungsbedarf mög lichst in der gewohnten Um gebung zu schulen, bewährt sich. Neben dem finanziellen Vorteil hat es auch eine positive Wir kung auf die Integration solcher Kinder in die Klassengemein schaft.» Mehr Kosten für Bildung Die Einsparungen dämpfen den höheren Aufwand im Bereich Bildung, Gesundheit und Sozia les. «Die Bildung wird wegen höherer Schülerzahlen teurer», sagt Müller und fügt an: «Der Anstieg der Schülerzahl ist grundsätzlich eine positive Ent wicklung für Fischenthal. Der f inanzielle Nachteil muss hier halt in Kauf genommen wer den.» Im Bereich Gesundheit seien die höheren Kosten auf die Teuerung in der Pflege zurückzuführen. «Ein Ärger nis, das aber alle Städte und Ge meinden betrifft.» Ähnlich ver halte es sich mit den höheren Ansprüchen aus Zusatzleis tungen zur AHV/IV im Bereich Soziales. Weitere Senkung möglich Die Gemeinde strebt künftig eine weitere Senkung des Steuerfusses an. «Das Ziel bleibt weiterhin ein Steuerfuss von 124 Prozent.» Unsicherheiten seien vor allem in der sozialen Wohlfahrt vorhanden. Müller ist sich aber sicher, dass es mit den Fischenthaler Finanzen bergauf geht. Die Gemeinde erreiche eine gesunde Basis. «Damit ist es nun möglich, rea listisch, das heisst ohne hohe Reserven, zu budgetieren.» Die Fischenthaler Stimm bürger werden am 9. Dezember an der Gemeindeversammlung über den Voranschlag abstim men können. Sibylle Egloff Die schnellste Sau von Tägernau SVP nominiert Kandidaten it Kennermiene äugt der Vater in das knapp kinderzimmergrosse Gatter. «Wadebeindli hat musku löse Hinterbeine, aber Schinkli ist klein und wendig», sagt er. Sein Sohn, wohl im Kinder gartenalter, streckt die Hand zwischen den Gitterstäben hin durch. Neugierig drängen sich die vier Schweine heran und be schnuppern sie mit ihren Rüs seln. Zuvorderst Schinkli. Der Entscheid ist gefallen: «Ich bin für Schinkli», sagt der Sohn. REGION Wie die SVP des Be zirks Hinwil in einer Mitteilung schreibt, habe sie an der letzten Vorstandssitzung die bisherigen Kandidaten auf Bezirksebene für eine weitere Amtsdauer no miniert. Dies seien Ruth Frei aus Wald als Bezirksrätin, Thomas Moser aus Gossau als Ersatzbezirksrat und Iris Matzinger, wohnhaft im Bezirk Meilen, als Staatsanwältin. Die SVP nehme zur Kenntnis, dass der Ersatzbe zirksrat der CVP nicht wieder zur Wahl antritt und werde zu gegebener Zeit eine Kandidatur der CVP oder eine andere bürgerliche Kandidatur unter stützen. zo M Es ist der 19. Herbstmarkt auf dem Hof der Familie Fahrni in der Gossauer Tägernau. Das traditionelle Säulirennen be ginnt in Kürze, das Wettbüro nimmt die letzten Einsätze ent «Kleine Hexe» im «Hirschen» Schauplatz 19. Herbstmarkt mit traditionellem Säulirennen auf dem Hof der Familie Fahrni in Gossau gegen. Diese Gelegenheit lasse auch ich mir nicht entgehen. Ne ben Wadebeindli und Schinkli stehen noch Grünzi und Chugel ränzli zur Auswahl – alle in eine rote Weste gepackt, mit dem Na men drauf, damit die Zuschauer ihren Favoriten erkennen. Eines grunzt mich an, und ich schliesse es sogleich in mein Herz – es ist Grünzi. Doch bevor ich die obligaten drei Franken setze, lasse ich mich noch be raten. David, der jüngste Sohn der Familie Fahrni, kümmert sich im Gehege um die nervösen Tiere. «Die Hinterbeine können auf die Geschwindigkeit des Schweins hindeuten. Sie sind aber alle schnell, es könnte heute jedes von ihnen gewinnen.» Ich will noch mehr wissen und frage die Frau im Wettbüro nach dem Vorjahressieger. Etwas verlegen antwortet sie: «Die sind alle gegessen.» Schliesslich gibt mir David Fahrni doch noch einen hilfrei chen Tipp: «Ich würde nicht auf das Schwerste setzen, auf Grünzi oder Chugelränzli.» Ich lag mit meinem Sympathie entscheid also nicht falsch und setze auf Grünzi. Mein Begleiter entscheidet sich für Wadebeind li: «Der hat die besten Hinter läufe. Chugelränzli klingt mir zu sehr nach einem dicken, lang samen Schwein.» David Fahrni hat die Tiere die letzten Wochen Grünzi und Chugelränzli liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen beim Säulirennen auf dem Hof der Familie Fahrni. auf das Rennen vorbereitet. «Sie mussten jeden Tag mit mir um die Scheune rennen.» Elisabeth Fahrni, Davids Mutter, präzi siert: «Mein Sohn rennt dabei mit einer roten, mit Futter gefüllten Plastikschale voraus, die Tiere hinterher. Futter be kommen sie erst nach einer Runde. Dabei schauen wir, dass immer etwa zehn Leute als Zu schauer anwesend sind, um die Schweinchen an das Publikum zu gewöhnen.» Seit einer Woche seien die Tiere nun in dem Gehege auf der Wiese und hätten pro Tag mindestens viermal die Rennstrecke bewäl tigen müssen. «Die Säuli haben sich an das rote Gefäss und das Rascheln des Futters gewöhnt. Sie wissen: Wenn sie rennen, kriegen sie etwas zu essen», er klärt Elisabeth Fahrni. Um halb zwei Uhr ist es so weit. Um die Rennbahn haben sich rund 150 Zuschauer ver sammelt. David rennt mit sei nem roten Plastikbehälter los: Das Tor öffnet sich, und die Säuli nehmen die Verfolgung auf – in einem erstaunlichen Tempo. Nach knapp 20 Sekun den biegen sie bereits auf die Zielgerade ein, Grünzi und Chu gelränzli voran. Spannung, Auf regung, Bangen. Mit wenigen Zentimetern Vor sprung gewinnt schliesslich Grünzi – mein Favorit. Es steht somit im Final. Wadebeindli wird zu meiner Genugtuung und zum Verdruss meines Begleiters Letzter. Zusammen mit allen a nderen, die auf Grünzi gesetzt haben, nehme ich somit an der Preisverlosung teil. Zu gewinnen gibt es Zöpfe, Schüblig und na türlich Schinken. Ich gehe aber leer aus. Danach folgt ein weiterer Vor lauf mit Gwaggelöhrli, Schnüf felnäsli, Spatzebeindli und Rin gelschwänzli. Nicht immer ge fällt es den Tieren, in die roten Rennwesten gesteckt zu werden. David Fahrni und seine Freunde müssen den Schweinen, die sich aber oft geschickt und laut quie kend befreien können, zur Erhei terung des Publikums wieder holt hinterherjagen. Auch hier löst letztlich Futter das Problem. Auf die Frage, an welchen Merkmalen David Fahrni die Tiere unterscheiden kann, antwortet er: «An der Nummer im Ohr. Dieses Jahr se hen alle Schweinchen ziemlich gleich aus, sie haben keine Fle cken oder andere Unterschei dungsmerkmale.» Den Final gewinnt schliesslich Schnüffelnäsli. Dieser Sieg und etwas Losglück beschert einem zehnjährigen Jungen aus Otti kon den Hauptpreis – 15 Kilo gramm Schweinefleisch. Ein Schicksal, das übrigens auch dem diesjährigen Sieger blühen wird: «Schnüffelnäsli geht mit den anderen Schweinen zurück in den Stall und wird im Winter geschlachtet. Eine Schonfrist können wir ihm lei Mano Reichling der nicht gewähren», sagt Elisa beth Fahrni. Rahel Schmucki 19. HERBSTMARKT HINWIL Die Theatergruppe Züri Ost Hinwil und der Kinder chor Hinwil bringen Otfried Preusslers Geschichte «Die klei ne Hexe» auf die Bühne des «Hir schen» in Hinwil. Am Samstag, 29. Oktober, findet um 14 Uhr eine öffentliche Hauptprobe statt. Am Mittwoch, 2. November, um 14.15 Uhr wird das Stück an einem Seniorennachmittag ge zeigt, danach gibts am Freitag, 4. November, um 20 Uhr und am Samstag, 5. November, um 14 Uhr normale Aufführungen. zo In Kürze Besucherrekord bei Familie Fahrni WALD Am 19. Herbstmarkt der Familie Fahrni besuchten knapp 400 Personen den Hof in Goss au. «Die Besucherzahl ist immer vom Wetter abhängig. Heute passt es; ich glaube, so viele Besucher wie dieses Jahr hatten wir noch nie», sagt Walter Fahrni. Auch Elisabeth Fahrni ist sehr zufrieden, die Besucher haben auch genug Hunger mit gebracht: «Die Gäste haben be reits am Nachmittag 250 Brat würste, 60 Cervelats, 16 Kilo Braten, 7 Kilo Fleischkäse und 6 Kilo Schinken gegessen.» zo Von Samstag, 5., bis Sonntag, 20. November, können in der Windegg in Wald täglich von 14 bis 20 Uhr Kerzen gezogen werden. Anmeldungen von Gruppen ausserhalb der Öffnungszeiten nimmt Esther Bernet unter Tele fon 044 559 42 80 entgegen. zo Bildergalerie unter zueriost.ch/galerien Kerzenziehen für einen guten Zweck WETZIKON Kleiderbörse für Kinder Am Samstag, 29. Oktober, findet im Singsaal des Schulhauses Ro benhausen von 9.30 bis 12 Uhr eine Kinderkleiderbörse statt. Neben Kleidern für Kinder ste hen auch Spielsachen zum Ver kauf. zo
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