versicherungen - Delius Klasing

11 2016
H 4862 Deutschland 5,20 € Österreich € 5,90 • Schweiz sfr 9,60
BeNeLux € 6,00 Dänemark DKK 57,00 Finnland € 7,50 Griechenland € 7,80 Italien € 6,90 Portugal (Cont.) € 6,90 Slowakei € 6,90 Spanien € 6,90 Printed in Germany
EUROPAS GRÖSSTES MOTORBOOT-MAGAZIN
PRAXISANLEITUNG
MOTOREN
EINWINTERN
R E I S E- G E
TA
R E PO R
E
N
E
E
P &
M
USEDO
ZUBEHÖRTEST
WISCH & WEG
SCHEIBENWISCHER-MOTOREN
IM BOOTE-HÄRTETEST
REVIER NORDSEE
DIE KÜSTE
OSTFRIESLANDS
SIELHÄFEN ZWISCHEN
EMS- UND JADEMÜNDUNG
TESTS & FAHRBERICHTE
▹ Axopar 37 T-Top
▹ Elling E6
▹ Quicksilver 755 Weekend
VERGLEICH
BESTE PREIS-LEISTUNGS-VERHÄLTNIS?
11
11
VERSICHERUNGEN
4 1 9 0 4 86 2 0 52 0 7
4 1 9 0 4 86 2 0 52 0 7
HAFTPFLICHT
WELCHE VERSICHERUNG BIETET DAS
2016
11
INHALT
22
Rennlegenden: Die „Berlin III“ hat einen Bayern
an Bord – den Motor des BMW 328 Roadster
40
50
Hohe Sicherheitsstufe: Die Elling E6 mit Flexiteak an
Deck – und einem Rumpf aus schusssicherem Material
16 NEUES AUS DEN VEREINEN
Titelfoto: Axopar 37 T-Top, fotografiert von Carlo Baroncini
Club Skippertreffen beim Potsdamer SSC •
Schlauchbootslalom: hessische Jugend bei der
DM erfolgreich • Porträt: Mindener Yacht-Club
20 WE’RE BACK TO PROFIT
Interview Um die britische Werft Sunseeker
war es einige Zeit ruhig geworden. Der neue
Chef Phil Popham ist dabei, das zu ändern
22 EINE BESONDERE BEZIEHUNG
Reportage Der legendäre BMW 328 Roadster
und das historische Runabout „Berlin III“ –
ein spannendes Kapitel Rennsportgeschichte
4
boote 11 . 2016
30 AKTIVURLAUB
66 HAFTPFLICHT-VERGLEICH
Quicksilver Activ 755 Weekend Ein echtes
Multitalent: Dieses Kajütboot ist für viele
Varianten des Wassersports zu haben
Versicherungen Ein Muss: der Schutz gegen
Schäden, die man mit eigenem Boot verursacht. Wir vergleichen die Angebote von fast
20 Anbietern und sagen, worauf es ankommt
96 HANSEBOOT: FRISCHER WIND
Messe-Vorschau Die 57. Bootsmesse Hamburg
präsentiert sich runderneuert und hoch motiviert. Wir zeigen ausgewählte Bootspremieren
101 BOAT & FUN VOR DEM START
Messe-Vorschau Mehr Freizeit und Erlebnischarakter für die Bootsmesse in Berlin
104 EISKALT ERWISCHT
Wanted Ein Kleinbootfahrer auf Fehmarn genoss sein Hobby – bis die Motordiebe kamen
132 ALLE WETTER: CHILL AND RIDE
Speed & Fun Schwierige Bedingungen und
spektakuläre Tricks bei Europas größtem
Wakeboard-Festival • ADAC-Serien: Endspurt
vor Düren • Formel 2: WM-Aus für Deutsche
36 FINNEN IN FAHRT
FOTOS: HENRI THIBAULT, PHILLIP GÄTZ, DIETER WANKE, CHRISTIAN TIEDT
Magazin Astreine Aktion: ein historisches
Holzfloß auf der Weser • Seenotretter für
einen Tag • Premiere: Die „Seekuh“ sammelt
Müll aus den Meeren • Kleider machen
Bootsleute: die neue BOOTE-Kollektion ab
sofort im Online-Shop
76
Motor aus, Stille! Die Peene in Vorpommern hat noch Natur zu bieten
TEST & FAHRBERICHTE
MAGAZIN
6 NEUES AUS DER BOOTSWELT
Scheibenwischermotoren: Unser
Test liefert klare Ergebnisse
Axopar 37 T-Top Newcomer aus dem Norden:
Seine Boote sind resistent gegen Rauwasser
und dampfen Entfernungen gehörig ein
40 LUST AUF HOCHSEE?
Elling E6 Solide, sauber, sicher: eine Yacht mit
allem, was man für die große Fahrt braucht
SERVICE & TECHNIK
44 CANNES YACHTING FESTIVAL
Premieren und Projekte Acht neue Modelle
von der Boatshow an der Côte d’Azur
50 NUR EINER FIEL AUS
Scheibenwischermotoren-Test Elf Modelle
für mittlere und große Boote wurden geprüft.
Fast alle Kandidaten konnten überzeugen
58 SCHUTZ VOR ROST UND FROST
Einwintern Jedes Jahr zum Saisonschluss wird
das Boot in den Winterschlaf versetzt. Wie
man Innen- und Außenborder präpariert, um
ein böses Erwachen im Frühjahr zu vermeiden
RUBRIKEN
14
18
108
110
115
136
137
138
Porträt
Briefe
Kanal 16
Markt & Produkt
BOOTE-Markt
Rätsel
Impressum
Vorschau
74 SCHÖN WETTER MACHEN
Wissen & Praxis Der Deutsche Wetterdienst
REISE & REVIER
76 RAUS IN DIE NATUR
Reise „Amazonas und Achterwasser“ oder
„Vom Schilfrand zum Sandstrand“: ein stimmungsvoller spätsommerlicher Chartertörn
auf der Peene bis zur Sonneninsel Usedom
86 HINTER DEN INSELN
Revier & Charter Ein besonderer Landstrich:
Ostfrieslands Küste zwischen Ems und Jade.
In den sieben Sielhäfen mischen sich im
Sommer gern Skipper unter die Feriengäste
LESER-HOTLINE
Alles unter einer
Nummer: Abo-Service,
Kleinanzeigen, Heftnachbestellungen
u. v. m.
0521-55 99 11
boote 11 . 2016
5
FAHRBERICHT
Auf dem Achterschiff an Backbord
befindet sich eine Crewkabine.
„Immer wieder gern genommen“
gilt für den Williams-Tender. Am
Niedergang fehlen die Handläufe;
diese will man jedoch nachrüsten.
ELLING E6: Sie besitzt alles, was man für die große Fahrt benötigt.
40
boote 11 . 2016
FOTOS: PHILLIP GÄTZ
LUST AUF
HOCHSEE?
E
lling­Boote sind schon etwas Beson­
deres, ihr Erfinder Anton van den
Bos konzipiert sie bewusst für die
Fahrt auf See. Damit sind nicht nur Küs­
tenregionen gemeint, sondern Fahrten
wie beispielsweise über den Ärmelkanal
oder sogar die weite Reise über den Atlan­
tik. Damit die neueste Entwicklung, die
Elling E6, damit locker zurechtkommt,
lässt der Werftchef den Rumpf aus Kevlar
fertigen – ein Material, das auch für die
Herstellung von schusssicheren Westen
verwendet wird. Wenn man an Bord
kommt, hat man generell das Gefühl, dass
alles solide, sauber und sicher gebaut wird.
Dazu tragen beispielsweise die auf Hoch­
glanz lackierten Oberflächen bei. Van den
Bos: „Um immer ein optimales Ergebnis
zu erzielen, lackieren wir jeden Gelcoat
über.“ Das gleiche Bild zeigt sich unter
Deck bei den Möbeln und Verkleidungen
sowie den (fast) vollständig gestrichenen
Rumpfinnenseiten.
Sorgfalt ebenfalls im Motorraum. Dort
liegen die Leitungen, Rohre und Schläu­
che sauber gebündelt oder in Schutzroh­
ren. Die Elektroanlage ist übersichtlich
verdrahtet, und die Kraftstoffanlage – mit
zweifach verschraubten Schlauchanschlüs­
sen sowie doppelt ausgeführter Spritfilter­
anlage mit Ablasshahn und Manometer
(zur Kontrolle von Filtern und Leitungen)
und einem Tagestank, um den Haupttank
vor Bakterien und Co. zu schützen – bietet
einen guten Standard. Aber nicht nur die
Installationen machen einen positiven
Eindruck, sondern das gesamte Antriebs­
konzept ist wohldurchdacht. Der Haupt­
antrieb besteht aus einem elektronisch
boote 11 . 2016
41
ZUBEHÖRTEST
geproblemen. Talamex schickte den Formar-Scheibenwischermotor HD, der auch
durch ein grundsolides Designgehäuse
mit vorbildlich beschrifteten Anschlüssen
überzeugte. Observator lieferte den bulligen, äußerst stabil wirkenden 30 Nm von
Hepworth – den stärksten Motor im Test.
Roca ging mit dem W12 ins Rennen, der
schon optisch mit einem hervorragend
verarbeiteten Gehäuse mit feiner Linienführung positiv auffiel. Von Allroundmarin kam der solide, ansonsten aber unauffällige TMC-00901/TMC-00902. Den
ebenfalls grundsolide wirkenden, hochglanzlackierten Vetus RW-01A samt zusätzlichem Kunststoffgehäuse sandte uns
Bukh Bremen. Scheibenwischer und Wischerarme wurden von den Lieferanten
ausgewählt und mitgeliefert. Die Redaktion nahm darauf keinen Einfluss.
EINER
E
in erschreckendes Ergebnis gab es im
ersten Teil unseres Scheibenwischermotoren-Tests in BOOTE 02/2015.
Damals nahmen wir sechs Modelle unter
die Lupe, die in der Regel auf kleineren
Sportbooten ihre Arbeit verrichten sollen;
die Mehrheit der Testexemplare versagte
bereits nach kurzer Laufzeit den Dienst. In
der Praxis kann das zu erhöhtem Unfallrisiko führen. Fällt bei Regen ein Scheibenwischer aus, kann etwa der Rudergänger
eine Tonne oder ein querendes Boot übersehen. Wir durften also gespannt sein, ob
sich bei den Motoren für mittlere und größere Boote ein ähnlich schlechtes Bild er-
50
boote 11 . 2016
Bei den Scheibenwischermotoren
für mittlere und größere Boote mussten
sich elf Kandidaten in fünf Testzyklen
bewähren. Fast alle konnten überzeugen.
geben würde. Auch diesmal unterstützte
uns der Fachbereich Elektrotechnik und
Informationstechnik der Hochschule
Darmstadt unter Leitung von Prof. Dr.
Thomas Betz. Messungen und Auswertungen lagen in der Hand von Marcel Lutz,
der ebenfalls bereits 2015 mitwirkte.
Die Kandidaten
Schon beim Auspacken hinterließen sämtliche Testkandidaten einen erheblich besseren Eindruck als beim Test der kleineren
Motoren. Der AFI 1000 kam von Mastervolt und überzeugte durch saubere Verarbeitung und seinen beispielhaften Wi-
scherarm. Allpa schickte gleich drei Kandidaten ins Rennen: den Bravo, den
Charlie und den Echo, alle mit solidem
Ersteindruck. Die massiven Wischerarme
waren jedoch durchweg scharfkantig.
Exalto lieferte den 215 BD und den 233 BD.
Der 215 BD gefiel schon optisch mit einem
sehr hochwertigen, exzellent verarbeiteten
Designgehäuse. Probleme traten erst später durch nicht erkennbare Konstruktionsmängel auf. Der 233 BD wirkt weniger
aufgeräumt, aber ebenfalls grundsolide.
Allerdings führten Farbbezeichnungen
der Kabel in der Anleitung, die nicht mit
dem Motor übereinstimmten, zu Monta-
FOTO: DIETER WANKE
NUR
FIEL AUS
Die Testbedingungen
Grundlage der Tests waren die schon im
ersten Teil ermittelten Erkenntnisse. Da
die Norm zu Wischanlagen für Schiffe ISO
17899 extrem lange Prüfungen fordert, die
jeglichen Zeitrahmen gesprengt hätten,
führten praktische Überlegungen erneut
zur Definition erheblich leichterer Testbedingungen, die sich unter anderem an
der DIN-Norm 72781-2 „Wischeranlagen
für Straßenfahrzeuge“ orientieren. Der
von der Hochschule bereits für den ersten
Test entwickelte Prüfstand mit Aluminiumprofilen, einer um 45 Grad geneigten
Glasscheibe, Aufnahmevorrichtungen für
die verschiedenen Motoren und die Messsensoren sowie einer normgerechten Beregnungsanlage mit Wasserauffangbecken
wurde unverändert auch für die größeren
Motoren eingesetzt. Dagegen änderten
sich die Messzyklen, da bei den größeren
Motoren auch von einer etwas anderen,
intensiveren Nutzung, insbesondere im
Nasslauf, ausgegangen werden muss. Geprüft wurde in fünf Zyklen mit jeweils acht
Stunden Nasslauf und einer Stunde Trockenlauf. Auf einen Zyklus im Langsamlauf folgte ein Zyklus im Schnelllauf. Insgesamt verbrachten die elf Testkandidaten
also 55 Tage auf dem Prüfstand. Erneut
Wie beim Test der kleinen
Motoren wurden alle Messwerte in 20-MillisekundenIntervallen protokolliert
und später ausgewertet.
Nach jedem Zyklus wurde
alles geprüft. Die Beregnungsanlage sorgte für
gleichmäßige Berieselung.
QUALITÄT GEHT DOCH! TROTZ HÄRTERER
BEDINGUNGEN SCHNITTEN DIE GROSSEN
MOTOREN ÜBERWIEGEND GUT AB
wurde zwischen den Zyklen und am Ende
geprüft, ob sich das Achs- und Getriebespiel oder der Anpressdruck auf der Scheibe verändert hatten. Während der Testläufe wurden alle Messwerte in Abständen
von 20 Millisekunden protokolliert und
Ablaufdiagramme erstellt, die eine genaue
Analyse aller Vorgänge ermöglichten.
Der Test war die Bachelor-Arbeit
des Elektrotechnikstudenten
Marcel Lutz (l.), Betreuer war Prof.
Dr. Thomas Betz (r.)
Die Ergebnisse
Ganz anders als im ersten Teil mit den
kleineren Motoren verliefen die Prüfungen bei den „großen Brüdern“ fast durchweg ohne Probleme. Bis auf eine einzige
Ausnahme, bei der es allerdings zum Toboote 11 . 2016
51
TECHNIK
Steuersysteme
KEINE ANGST VOR
1
ROST UND FROST
(1) Nach dem Warmlaufen des Motors
wird das Altöl mittels Absaugwerkzeug
entfernt und fachgerecht entsorgt.
(2) Ölfilter mittels Filterkralle oder
-glocke abschrauben. Vor dem Ansetzen
des neuen Filters Dichtfläche ölen.
(3) Anschließend Füllmenge kontrollieren.
Text und Fotos Sebastian Gollasch
Wie jedes Jahr zum Saisonschluss wird das Boot samt Motor
in den Winterschlaf versetzt. Wir zeigen, wie man die Maschine richtig
präpariert, damit es nächstes Frühjahr kein böses Erwachen gibt.
ZÜNDVERTEILER
2
ÖLFILTER
3
KRAFTSTOFFFILTER
ENTWÄSSERUNGSHAHN
SEEWASSERPUMPE
B
ootsmotoren werden bekanntermaßen nicht kaputt ge­
fahren, sondern stehen sich kaputt – Korrosion und Minus­
grade machen ihnen in der Winterpause am meisten zu
schaffen. Umso wichtiger ist eine vernünftige Konservierung für
die kalten Tage – das gilt für Diesel­ ebenso wie für Ottomotoren.
Nun gibt es zwei Möglichkeiten, Motoren auf den „Winter­
schlaf “ vorzubereiten: Entweder erledigt man die anfallenden
Arbeiten selbst, oder man lässt man sie von einer Fachfirma aus­
führen. In der Regel empfehlen wir die zweite Variante; zumindest
innerhalb der Garantiezeit ist es ratsam, eine autorisierte Werk­
statt mit der Winterkonservierung zu beauftragen. Wer seinen
Motor selbst einwintern will, orientiert sich an der auf den fol­
58
boote 11 . 2016
KEILRIEMEN
genden Seiten beschriebenen Vorgehensweise. Außerdem sollte
man sich grundsätzlich die Bedienungsanleitung des Motoren­
herstellers zu Hilfe nehmen, in der noch einmal alle erforder­
lichen Arbeiten dargestellt werden. Der Hersteller Mercury bietet
mittels scannbarem QR­Code auf der Motorabdeckung und einer
Videoplattform sogar eine Schritt­für­Schritt­Anleitung zum
Thema an. Wenn die Bedienungsanleitung für den eigenen Motor
nicht vorliegt, helfen oft Handbücher aus dem Zubehörhandel;
je nach Motortyp sind sie in manchen Fällen allerdings nur in
englischer Sprache erhältlich.
Beginnen sollte man mit den Konservierungsarbeiten am Mo­
tor am besten, wenn das Boot noch im Wasser liegt.
INNENBORDER
Ob Diesel oder Benziner mit
oder ohne Zweikreiskühlung –
die Schritte ähneln sich
ÖLWECHSEL
Motorenöl, Ölfilter und das Öl im Wendegetriebe müssen gewechselt werden. Dazu
braucht man eine Absaugpumpe (bei größeren Dieselmotoren fest am Motor angebaut) mit einer passenden Sonde und Filterspanner. Vorher lässt man den Motor
noch einmal warm laufen, damit das Öl
dünnflüssig ist und sich leichter in einen
ausrangierten Öl- oder Reservekanister
abpumpen lässt. Parallel dazu den Ölfilter
lösen und abschrauben. Um Kleckereien
zu verhindern, eine kleine Schüssel und
Putzlappen bereithalten. Vor der Montage
des neuen Filters den korrekten Sitz der
Gummidichtung überprüfen und mit dem
Finger die Kontaktfläche mit Öl bestreichen. Wichtig: Der Ölfilter darf nur handfest (25 Nm) angeschraubt werden, sonst
lässt er sich unter Umständen nicht wieder
lösen. Welches Öl man auf den Motor auffüllen darf, ist in der Bedienungsanleitung
nachzulesen.
KRAFTSTOFFSYSTEME
Als Erstes werden die Wasserabscheider
entleert. Dafür eine kleine Schüssel unter
den Abscheider halten und die Ablassschrauben so lange öffnen, bis kein Wasser
mehr kommt. Anschließend erneuert man
sicherheitshalber alle Filter und Filtereinsätze. Dieselmotoren müssen danach
entlüftet werden; wie das geht, steht im
Bedienhandbuch. Danach den Motor
(Benziner und Diesel) laufen lassen und
kontrollieren, ob alles wieder dicht ist.
Gegen Korrosion in Kraftstoffsystemen
von Diesel- und Benzinmotoren schützt
man sich mit sogenannten Kraftstoffadditiven, die auch Ablagerungen lösen und
Feuchtigkeit im Tank binden. Alles zusammen wird dann normal verbrannt.
Diese Zusätze füllt man in den Kraftstofftank, noch bevor man mit den Winterarbeiten beginnt, und lässt den Motor laufen. Dabei erledigen die Additive ihre
konservierende Tätigkeit. Es gibt spezielle
Zusätze nur für Diesel- oder Benzinmotoren, aber auch andere, die sich für alle Motoren eignen. Erhältlich sind sie in Bootszubehörläden und Fachwerkstätten.
KEILRIEMEN
Wenigstens ein- bis zweimal im Jahr sollte
man die Keilriemen prüfen – bei der Einwinterung ist dafür die beste Gelegenheit,
so kann man den Check im Frühjahr nicht
vergessen. Zur Kontrolle drückt man auf
• Steuersysteme für
Ruder, Außenborder
und Z-Antriebe
• Für Einzel- und
Doppelsteuerung
d
er Han
us ein
Alles a
• Steuerräder
• Ruder &
Ruderarme
• Hydraulikzylinder
• Steuerpumpen
• Zubehör
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Fax.: 0421-53507-800
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www.bukh-bremen.de
Innovation
& Erfahrung
VERSICHERUNG
noch, dass wir trotz ausdrücklicher Bitte
nicht von allen Anbietern die Bedingun­
gen bekamen, so stellen wir heute fest, dass
ausnahmslos alle Anbieter „Ross und Rei­
ter nennen“ und die Bedingungen dem
Angebot angefügt waren oder im Internet
einzusehen sind. Ein weiterer Vorteil: der
Faktor Zeit. In einigen Fällen hatten wir
noch am selben Tag die Offerten vorliegen!
Ein Nachteil des elektronischen Zeit­
alters ist die Papierflut, die über einen her­
Weltweiter Marktführer bei elektrischen Bugschrauben
Mit mehr als 120 verschiedenen Bug- & Heckschrauben
Modellen bietet Side-Power die ideale Lösung für fast alle
Boote mit einer Länge bis zu 140 Fuß.
WAS IST EIGENTLICH …
… FAHRLÄSSIGKEIT, GROBE
FAHRLÄSSIGKEIT, VORSATZ?
Ölsperre und die bange Frage: Sind
Gewässerschäden mitversichert?
HAFTPFLICHTVERGLEICH
V
or acht Jahren hatten wir letztmals
Versicherungsangebote für ein
Beispielboot angefordert – eine
Pischel Bolero 430 PT mit 60-PS-Außenborder – und für einen Vergleich ausgewertet (Haftpflicht siehe BOOTE 3/08,
Kasko BOOTE 4/08). Höchste Zeit, wieder einmal einen Blick hinter die Kulissen
der Assekuranz zu werfen. Was hat sich in
der Zwischenzeit getan? Was hat sich zum
Positiven gewendet, was zum Negativen?
66
boote 11 . 2016
Stark verändert hat sich der Aufwand,
an die begehrten Unterlagen zu kommen.
Bisher schickten wir unsere Anfragen per
Post, und vom Briefträger bekamen wir
eine Menge Papier zur Sichtung. Heute geschieht das alles elektronisch – ganz bequem über den Versicherungsservice auf
der BOOTE-Website (Rubrik Ratgeber):
Online-Formular ausfüllen und absenden,
und man bekommt bis zu zwölf Angebote.
Funktioniert problemlos, wie eine Skippe-
rin für uns testete – anhand einer Jeanneau
Cap Camarat 5.5 CC mit 100-PS-Außenborder (Yamaha F100 DETL) und Trailer
(Steinbacher K14). Per Mail beziehungsweise über die jeweilige Homepage fragte
sie noch Angebote von weiteren acht Versicherungen an, die nicht an unserem Online-Versicherungsservice teilnehmen.
Das elektronische Zeitalter hat schon
seine Vorteile. Bemängelten wir bei unseren bisherigen Versicherungsvergleichen
FOTO: RAINER HERZBERG
Nicht vorgeschrieben und doch ein Muss: Was kostet der Risikoschutz gegen
Schäden, die ich mit meinem Boot schuldhaft verursache? Für ein fünfeinhalb Meter
langes offenes Sportboot mit 100-PS-Außenborder holten wir fast 20 Angebote ein.
Von Fahrlässigkeit spricht man,
wenn die im Verkehr erforderliche Sorgfalt außer Acht gelassen wird.
Grob fahrlässig handelt, wer die im
Verkehr erforderliche Sorgfalt im
groben Maße außer Acht lässt oder wer
naheliegende Überlegungen nicht
anstellt. Bei Vorsatz schließlich wurde der
Schaden absichtlich verursacht.
Diese teils gesetzlichen Definitionen
(§ 276 BGB) helfen juristisch Unbeschlagenen nicht weiter. Wir wollen die
Begriffe deshalb anhand eines Fallbeispiels erläutern: Sie fahren mit Ihrem
Motorboot in einem Kanal. Dabei
passieren sie eine Slipstelle, an
der gerade ein Boot zu Wasser gelassen
werden soll. Durch den Schwall wird das
Boot beschädigt. Fahrlässigkeit liegt
vor, wenn Sie nicht damit gerechnet
haben, dass es zu einem Schwall kommen
könnte, der das andere Boot beschädigt.
Grob fahrlässig handeln Sie, wenn
Ihnen klar ist, dass Sie einen erheblichen Schwall erzeugen, Ihnen
die Probleme des slippenden Bootseigentümers aber egal sind.
Vorsätzliches Handeln liegt dann vor,
wenn Sie absichtlich noch näher
an der Slipstelle vorbeifahren, weil
Sie wollen, dass das andere Boot
beschädigt wird.
PRO Serie – Proportionalgesteuerte Bugschrauben
Exakte Kontrolle, längere Laufzeiten und starke
Geräuschreduzierung führen zu einem deutlichen Plus
an Komfort und Sicherheit. Dank der einzigartigen
“Haltefunktion“ kann man als Skipper sogar alleine Anlegen.
Stabilisatoren mit Messeauszeichnung
Wegen der im Vergleich mit herkömmlichen Stabilisatoren
großen Vorteile bei der Effizienz, Stromlinienförmigkeit und
Kompaktheit wurden unsere VECTOR FINS Stabilisatoren
von der letztjährigen DAME AWARD Jury mit dem Preis
“Gewinner aller Kategorien“ ausgezeichnet. Weitere
Alleinstellungsmerkmale sind die intelligente Steuereinheit
sowie die äußerst leise Arbeitsweise der Aktuatoren und des
gesamten Systems.
Patent pending PCT/NO2013/050067
Weitere innovative Produkte auf www.side-power.com
REISE
Kurs Ostsee: Unsere Charteryacht „Lotte“ von Yachtcharter
Schulz auf der Peene zwischen
Anklam und der Mündung
des Flusses in den Peenestrom
RAUS IN DIE
Text und Fotos Christian Tiedt
NATUR
AMAZONAS UND ACHTERWASSER: Im Spätsommer auf der
Peene zur Sonneninsel Usedom – ein stimmungsvoller Chartertörn
zwischen binnen und buten, vom Schilfrand zum Sandstrand.
76
boote 11
8 .. 2016
2016
boote
boote 11
8 . 2016
77
MESSE-VORSCHAU
HANSEBOOTVORHERSAGE:
FRISCHER WIND
angebote in der „Boatfit arena“, dem neuen Refit-Zentrum der hanseboot, oder
Fun & Action in der „hanseboot arena“ et
cetera – einen Überblick verschaffen.
Wie der Refit-Bereich durch Integration
der bisher eigenständigen Bremer RefitMesse Boatfit in die hanseboot (BOOTE
10/2016), so kann sich auch die Funsportwelt auf der diesjährigen hanseboot voller
entfalten als bisher: Ein längeres Wasserbecken (40 x 10 m) in Halle B1 EG macht
beispielsweise Wakeboarden und Seabobfahren möglich. Auch kleine motorisierte
Schlauchboote sind dort am Start. Auf
einer Schulungsfläche stehen Windsurf-,
Kite- und SUP-Simulator bereit, und in der
„Hall of Fame“ zeigen Hersteller aus der
Funsport-Ecke ihre angesagten Produkte.
Die „Neuheiteninsel“ ist eine weitere
kreative Idee der hanseboot-Macher im
Ausrüstungs- und Zubehörbereich, der
sich in den Erdgeschossen der Hallen B2,
Die Internationale
Bootsmesse
Hamburg versteht
sich als größter
Ausrüstungs- und
Zubehörmarkt im
Norden Europas. –
Die hanseboot
Beach Lounge lädt
zum Chillen nach
dem Messebesuch.
H
amburg startet durch“ betitelten
wir Teil 1 unserer hanseboot-Vorschau in Heft 10/2016, in der wir
wichtige Basisinformationen zur Ausstellung auf dem Messegelände zwischen Karolinenstraße, St. Peterburger Straße und
Bei den Kirchhöfen bzw. Holstenglacis
lieferten. Im zweiten Teil sehen wir uns
Konzept, Programm und Premieren detaillierter an. Besucher der 57. hanseboot
vom 29. Oktober bis 6. November 2016
können sich auf einiges gefasst machen.
Neue Motorboote: „Dass der Motorbootmarkt weiter wächst, zeigt sich auch
auf der hanseboot“, freut sich Heiko Zimmermann, Projektleiter der Internationalen Bootsmesse Hamburg. Sichtbar wird
dies zum einen daran, dass die Halle B7
diesmal für Motorboote- und -yachten
nicht ausreichte. Sie belegen neben Ausrüstung und Zubehör nun auch Teile der
96
Halle B4 EG. Zum anderen sprechen prestigeträchtige Premieren wie die Elling E6
(siehe Fahrbericht auf Seite 40) oder die
Absolute 50 Fly für sich. Eine kleine Auswahl der Neuvorstellungen zeigen wir auf
den nachfolgenden Seiten 98 und 99. Weitere hanseboot-Premieren finden Sie unter www.boote-magazin.de. Alle Boote, die
auf der hanseboot 2016 ausgestellt werden,
sind in der „Online Boat Show“ der MesseWebsite (www.hanseboot.de) vereint. Außerdem steht dort das komplette Ausstellerverzeichnis ausdruckbar bzw. zum
Download zur Verfügung.
Überhaupt empfiehlt sich ein Besuch
der aktualisierten und überarbeiteten
Homepage, will man sich über das umfassende Angebot der hanseboot 2016 – ob
Bühnenprogramm und Infotainment,
Kongresse, Seminare, Vorträge, Workshops, Live-Vorführungen und Mitmach-
Jürgen Straßburger
teilt auf der hanseboot erneut seinen
Erfahrungsschatz mit
allen, die sich auf
einen Törn in einem
der folgenden Reviere
vorbereiten wollen: Binnengewässer,
Flüsse, Seen und Kanäle in Deutschland,
Frankreich, Niederlande, Belgien, Italien
sowie die Donau bis Budapest. Deutsche
Nordsee, deutsche und dänische Ostsee.
Küstengewässer Mittelmeer: Kroatien,
Spanien einschließlich Balearen, Frankreich und Griechenland. Terminreservierung auf der Messe-Website unter
Programm/hanseboot Törnberatung.
FOTOS: HAMBURG MESSE UND CONGRESS/MICHAEL ZAPF (2), STEPHAN WALLOCHA (1); BODO MÜLLER (PORTRÄT-FOTO)
Die 57. Bootsmesse Hamburg zeigt sich vor
dem Start runderneuert und hoch motiviert
B3 und B4 sowie in der Halle B5 auf insgesamt rund 18 000 Quadratmetern ausbreitet. Ihre „Koordinaten“ lauten: Halle B5,
Stand E 170. Auf beleuchteten Postern und
mit Infomaterial werden hier Innovationen kompakt und übersichtlich vorgestellt, die wegen der Fülle der Angebote
nicht sofort ins Auge fallen würden.
Nicht neu, aber stets aufs Neue spannend ist die Sonderschau des Deutschen
Boots- und Schiffbauer-Verbandes, der in
Halle B2 EG herausragende Beispiele des
Bootsbauhandwerks präsentiert – sowohl
neu als auch restauriert: in diesem Jahr die
SAY 29 Runabout von Say Carbon Yachts
aus Wangen im Allgäu und das AMS
Hamburger Tuckerboot 675 vom Yachtzentrum Dahme-Spree Kuhlke Knabe.
Nicht vergessen: Neu sind auch die Öffnungszeiten der hanseboot vom 29. Oktober bis 6. November! Montag bis Freitag 12
bis 20 Uhr, Samstag/Sonntag 10 bis 18 Uhr.
KOMPAKT UND
LEICHTGEWICHTIG
SNEEKER WERFTEN
SPREIZEN DIE FLÜGEL
Die Motorboot Sneek in den Niederlanden mit ihrem einzigartigen Messekonzept öffnet sich im doppelten Sinne.
Nicht nur für Besucher, die einen Blick
hinter die Kulissen werfen können,
sondern auch für Gastteilnehmer:
Während der 16. Ausgabe gesellen sich
sechs Werften, die außerhalb von Sneek
und Friesland liegen – darunter Linssen
Yachts aus Maasbracht und De Vaart
Yachting aus Lelystad –, zu acht lokalen
Wassersportunternehmen. Gemeinsam
bieten sie vom 28. bis 30. Oktober rund
400 neue und gebrauchte Yachten an.
www.motorbootsneek.de
Die tragbaren DF6A, DF5A und DF4A
Außenbordmotoren überzeugen mit moderner
Optik und punkten mit einfacher Handhabung
Die bekannte DF4/5/6 Serie erlebt eine Wiedergeburt in
Form von leichtgewichtigen (23,5 kg*), kompakten Motoren
mit herausragender Manövrierfähigkeit. Das Design der
Motorabdeckung folgt der Linienführung der populären
DF20A/15A/9.9B und DF30A/25A Modellen.
Unter der Bezeichnung „Nebel-Schwarz“ tritt die Lackierung
in Erscheinung, die im Zusammenspiel mit dem zurückhaltenden Dekorsatz für ein edles Finish sorgt. Unser Streben
nach kontinuierlichem Fortschritt wurde in der Entwicklungsphase von zwei Zielen geleitet: „Geringes Gewicht“
und „Einfache Handhabung“. Wir haben keinen Stein auf
dem anderen gelassen und unsere Ziele mehr als erreicht.
Der neue Schmierkreislauf und das neue Kraftstoffsystem
ermöglichen es, die neuen Außenbordmotoren bequem
zu lagern. Es ist möglich, den Motor auf der Front-, der
Backbord- oder der Steuerbordseite abzulegen. Als erste
ihrer Klasse** sind unsere neuen Modelle mit einem Ölfilter ausgestattet. Die versetzt angeordnete Kurbelwelle
gewährleistet einen gleichmäßigeren Motorlauf bei höherer
Kraftstoffeffizienz. Unsere DF6A, DF5A und DF4A Motoren
sind mit einem integrierten, obenliegenden Kraftstofftank
ausgerüstet.
Komplettiert wird unsere Entwicklung durch ein neues
Tilt-System und nicht zuletzt durch die durchdachten
Tragegriffe, die ermöglichen, den Außenbordmotor bequem
mit zwei Händen zu tragen. Die neuen DF6A, DF5A und DF4A
definieren neue Standards in der Klasse der tragbaren
Außenbordmotoren.
*S-Schaft-Modelle
**4,4 kW (6 PS), 3,68 kW (5PS), 2,9 kW (4 PS) Klasse
boote 11 . 2016
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