Health Care Strategiestudie 2016 Managementunterstützung im Krankenhaus Investing in Germany | A guide for Chinese businesses 02 Health Care Strategiestudie 2016 | Managementunterstützung im Krankenhaus Vorwort 05 Executive Summary 07 Trends und Herausforderungen für Krankenhäuser 08 Management Reporting und Entscheidungsunterstützung 14 Ausblick 24 Studiendesign und Methode 25 Ihr Kontakt 26 03 Investing in Germany | A guide for Chinese businesses 04 Health Care Strategiestudie 2016 | Managementunterstützung im Krankenhaus Vorwort Wohin geht die Reise für deutsche Krankenhäuser in den nächsten Jahren? Dieser Frage geht das Deloitte Health Care Team auch in der diesjährigen Strategiestudie nach. Wir möchten Ihnen, wie schon in den vergangenen Jahren, aufzeigen, welche Trends und Entwicklungen sich auf dem deutschen Krankenhausmarkt abzeichnen und welche strategischen Implikationen sich daraus ergeben. So wissen wir beispielsweise dank unseres Deloitte Health Care Indicator, eines statistischen Analyseinstruments, dass die Fallzahlen stationär behandelter Patienten trotz Bevölkerungsrückgang von heute über 19 Millionen jährlich auf 22 Millionen im CAGR: 6,4% Jahr 2030 anwachsen werden. Bereits im vergangenen Jahr haben wir den größten Fallzahlanstieg in den letzten Jahren verzeichnet.1 Insofern die Anzahl der Krankenhäuser weiter sinken wird, müssen sich die verbleibenden Marktteilnehmer daher auf höhere Fallzahlen bei wachsendem Kostendruck einstellen. Während die stationären Fallzahlen seit 1998 deutschlandweit um etwa 14 Prozent gestiegen sind, sind die Kosten für die stationäre Krankenhausversorgung um insgesamt 64 Prozent, inflationsbereinigt um 29 Prozent, angewachsen. Betrachtet man die durchschnittlichen DRG-Erlöse pro Fall2, sind diese zwischen 2010 und 2014 um etwa 8,6 Prozent gestiegen, die durchschnittlichen Kosten pro Fall allerdings um etwa 10 Prozent (s. Abb. 1). Um effizient agieren zu können, ist es – insbesondere vor dem Hintergrund dieser Zahlen – von enormer Wichtigkeit, nicht nur die durchschnittlichen, sondern auch die tatsächlichen Kosten einzelner Behandlungen, Prozeduren und Fälle zu identifizieren. Abb. 1 – Durchschnittliche Kosten pro Fall sowie durch DRG-Erlöse (nicht) refinanzierte Anteile3 4.500 4.000 3.500 4.251 3.867 3.967 4.065 4.149 766 834 804 810 699 3.168 3.201 3.231 3.345 3.441 2010 2011 2012 2013 2014 3.000 2.500 2.000 1.500 1.000 500 0 DRG-Erlöse Mit der Einführung des DRG-Fallpauschalensystems, basierend auf einem permanent lernenden Entgeltsystem, wurde die Grundlage für eine gerechtere Verteilung der begrenzten Ressourcen sowie für die Schaffung von Transparenz über tatsächliche Fallkosten gelegt.4 Häufig fehlt aber genau diese Transparenz über Kosten und Leistungen, sodass ein besseres Informations- und Datenmanagement zur effizienten Steuerung der Krankenhäuser erforderlich ist. Inwiefern dieses Bewusstsein in deutschen Krankenhäusern vorhanden ist und welche Implikationen sich daraus insbesondere für Führungskräfte ergeben, ist eine der wesentlichen strategischen Fragen für den Krankenhausmarkt. Daher liegt der Fokus der diesjährigen Strategiestudie – neben allgemeinen Trends und Herausforderungen – auf sogenannten Decsion-SupportSystemen, welche als Entscheidungsunterstützung im Management Reporting bei operativen und strategischen Fragestellungen fungieren. Daher evaluiert die Studie einerseits die derzeitigen Möglichkeiten und Schwierigkeiten im Reporting. Andererseits wird auf den Bedarf, die Einsatzgebiete, aber auch die Hindernisse bei der Einführung von Decsion-Support-Systemen eingegangen. Das Kernstück der Studie bildet die Aus wertung eines Online-Fragebogens zu oben genannten Themen, der an kaufmännische Krankenhausgeschäftsführer versendet wurde. Wir möchten uns herzlich bei allen Teilnehmern der Umfrage bedanken. Nicht aus DRG-Erlösen refinanzierte Kosten Deloitte Health Care Analytics: Gesundheitsversorgung 2030. Bundesfasisfallwert gewichtet mit deutschlandweitem Case Mix Index (ohne sonstige Erlöse, ZE oder NUB), Quelle: Deutsches Statistisches Bundesamt. 3 Quelle: Deutsches Statistisches Bundesamt. B 4 Quelle: Krankenhaus Report 2015. 1 2 A 05 Investing in Germany | A guide for Chinese businesses 06 Health Care Strategiestudie 2016 | Managementunterstützung im Krankenhaus Executive Summary Trends und zukünftige Herausforderungen Der Konsolidierungsdruck auf dem Krankenhausmarkt nimmt wieder an Fahrt auf und eine weitere Marktkonzentration zeichnet sich ab. Die Digitalisierung des Gesundheitssektors hingegen steckt, verglichen beispielsweise mit Ländern wie den USA, noch in den Kinderschuhen. Es wird zwar aufgrund der wachsenden Beliebtheit von Fitnessarmbändern oder Gesundheits-Apps mit einer generellen Zunahme patientenindividueller Gesundheitsdaten gerechnet, allerdings sieht nur etwa die Hälfte der befragten Teilnehmer den Trend, dass diese Daten auch zur Verbesserung der Patientenversorgung eingesetzt werden (können). Dennoch zeigt sich eine Tendenz hin zur stärkeren Einbindung des „informierten Patienten“ sowie zur Ausweitung telemedizinischer Angebote. Darüber hinaus wird die qualitätsorientierte Vergütung größtenteils als Chance betrachtet, gleichzeitig wird deren tatsächliche Einführung nicht innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre erwartet. Ein Großteil der Kliniken rechnet auch im kommenden Jahr mit einem Wachstum der Patientenzahlen, die Beschäftigten- und Bettenzahlen sind hingegen tendenziell stagnierend oder rückläufig. Um genau dies handhaben zu können, werden die Bereiche Prozessoptimierung, Personal & Führung sowie insbesondere auch Informationstechnologie als diejenigen mit dem größten Handlungsbedarf für das kommende Jahr angesehen. Management Reporting und Entscheidungsunterstützung: Nutzen erkannt – Einführung schleppend Dementsprechend wird auch die Bedeutung von IT-gestützten Decision-SupportSystemen enorm steigen. Diese Form des Reportings dient der Unterstützung des Krankenhausmanagements bei seinen Entscheidungen durch die Bereitstellung und zielgruppenorientierte Aufbereitung von Zahlen, Daten und Fakten und sorgt somit für mehr Transparenz bei der Steuerung des Krankenhauses. So wird der hohe manuelle Arbeitsaufwand bei der derzeitigen Reporterstellung (ohne Decision-Support-Systeme) als größter Problempunkt gesehen. Dementsprechend ist es nicht verwunderlich, dass viele relevante Kennzahlen nicht regelmäßig (genug) berichtet werden und so eine frühzeitige Gegensteuerung erschwert wird. Der Nutzen von entscheidungsunterstützenden Management-Reporting-Systemen ist daher nahezu unumstritten. Dennoch schreckt insbesondere der hohe Implementierungsaufwand viele von der Einführung von Decision-Support-Systemen ab, bisher sind nur wenige Krankenhäuser diesen Schritt gegangen. Diese können sich heute allerdings bereits erfolgreicher am Markt behaupten. 07 Investing in Germany | A guide for Chinese businesses Trends und Herausforderungen für Krankenhäuser Das mögliche Spektrum an Frage- und Themenstellungen im einzelnen Krankenhaus ist – wie auch in anderen Unternehmen in- und außerhalb des Gesundheitswesens – sehr breit. Die Geschäftsführer der Krankenhäuser wurden daher sowohl zu allgemeinen Trends auf dem deutschen Gesundheitsmarkt als auch zu Entwicklungen und Herausforderungen auf Haus- oder Verbundebene befragt. 08 Health Care Strategiestudie 2016 | Managementunterstützung im Krankenhaus Trend zur weiteren Marktkonzentra tion – der Konsolidierungsdruck nimmt wieder zu Die weitere Konzentration von Leistungsanbietern sowie die Zunahme patientenindividueller Gesundheitsdaten in den kommenden drei bis fünf Jahren wird von ca. 90 Prozent der Befragten als sehr wahrscheinlich angesehen. Damit würden nach einer Verlangsamung des Konsolidierungsdrucks im Krankenhaussektor die Zahl der Übernahmen und Zusammenschlüsse in den kommenden Jahren wieder zunehmen. Aktuelle Transaktionsankündigungen stützen diese Einschätzung. E-Health weiter auf dem Vormarsch In Zeiten, in denen sich Fitnessarmbänder und verschiedenste Gesundheits-Apps für Smartphones wachsender Beliebtheit erfreuen5, ist es nur konsequent, dass auch Krankenhausmanager für die Zukunft die generelle Zunahme von patientenindividuellen Gesundheitsdaten erwarten. Allerdings sieht bisher nur etwa die Hälfte der Teilnehmer den Trend, dass diese Daten auch zur Verbesserung der Patientenversorgung eingesetzt werden (können). Die stärkere Einbindung des „informierten Patienten“ hin zur gemeinsamen Entscheidungsfindung sowie die Ausweitung telemedizinischer Angebote werden von etwa drei Vierteln der Befragten als wahrscheinlich eingestuft. Auch in diesen Bereichen kann die Omnipräsenz der Smartphones eingesetzt werden, um stärker mit dem Patienten in Kontakt zu treten, ihn zum Beispiel besser über bevorstehende Behandlungen und deren mögliche Risiken zu informieren oder ihm gewisse Prozesse wie die Terminvereinbarung oder die regelmäßige Einnahme seiner Medikamente zu erleichtern. Dennoch steckt die Digitalisierung des Gesundheitssektors in Deutschland, verglichen beispielsweise mit Ländern wie den USA, noch in den Kinderschuhen. Abb. 2 – Wahrscheinlichkeit des Eintretens für die aufgeführten Trends in den kommenden 3–5 Jahren 1 3 Weitere Konzentration der Leistungsanbieter (z.B. Fusionen) 5 Shared Decision Making („Der informierte Patient“ z.B. mithilfe von E-Health) 2 Zunahme patientenindividueller Gesundheitsdaten (z.B. durch Apps, Wearables etc.) 7 Nutzung patientenindividueller Gesundheitsdaten (Krankenhäuser) zur Verbesserung der Patientenversorgung 4 Ausbau telemedizinischer Angebote uellen: Statista Digital Market Outlook; Deloitte Life Sciences and Health Care Predictions 2020; Digitale Welt und Q Gesundheit. eHealth und mHealth – Chancen und Risiken der Digitalisierung im Gesundheitsbereich. 6 Quelle: Deloitte Centre for Health Solutions: Vital Signs. How to deliver healthcare across Europe. Etablierung neuer Systemlösungen und Preismodelle (z.B. Pay for Performance) 6 Verstärktes Outsourcing von sekundärmedizinischen Dienstleistungen (z.B. Radiologie) 5 09 Investing in Germany | A guide for Chinese businesses Qualitätsorientierte Vergütung als Chance in der Zukunft Dies gilt ebenso für innovativere Vergütungsmodelle wie „Pay for Performance“ im Sinne einer qualitätsorientierten Vergütung. Die Umsetzung solcher Modelle wird zwar von etwa 70 Prozent der Befragten als Chance betrachtet – was für eine selbstbewusste Einschätzung der eigenen Behandlungsqualität spricht –, gleichzeitig wird deren tatsächliche Einführung von der Mehrheit der Krankenhausmanager nicht innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre erwartet (s. Abb. 3). Obwohl das Thema grundsätzlich positiv gesehen wird, wird insbesondere die Ausgestaltung von Pay-for-PerformanceSystemen kontrovers diskutiert. Um für den Patienten wirklich Qualitätsverbesserungen zu erzielen, liegen die Schwierigkeiten im Detail: Welche Qualitätsindikatoren sollen verwendet werden? Wie wird wirksam unterbunden, dass schlechte Qualität zu günstigen Preisen angeboten wird? Diese und viele weitere Fragen haben dazu geführt, dass das Thema qualitätsorientierte Vergütung bei den Entscheidern vorerst wieder in den Hintergrund gerückt ist. Das Krankenhausstrukturgesetz hingegen wird von etwa zwei Dritteln eher als Herausforderung denn als Chance betrachtet. Mögliche Gründe hierfür können insbesondere die Einführung des Fixkostendegressionsabschlages bei Mehrleistungen, die weitere Forcierung der Mindestmengenregelungen oder die Anpassung der DRG-Kalkulation sein. Trotz positiver Maßnahmen wie der Stärkung der Pflege, dem Ausbau des Hygieneförderprogramms oder der Einführung des Strukturfonds wird das Krankenhausstrukturgesetz dennoch mehr als Herausforderung und Risiko gesehen. Der Zunahme von Flüchtlingen steht etwa die Hälfte der Befragten neutral gegenüber. Die Restlichen sehen die aktuelle Flüchtlingsbewegung zu etwa gleichen Teilen als Chance oder Risiko. Die aktuellen Hochrechnungen gehen von einem zusätzlichen Versorgungsbedarf von ca. 2.250 Betten (0,4 Prozent der Gesamtbetten in Deutschland) aus. Die kalkulierten Krankenhausaufenthalte pro 100.000 Flüchtlinge sind insbesondere aufgrund der sich unterscheidenden Altersstruktur geringer als die der deutschen Bevölkerung. Mit der erwarteten Krankenhausversorgung wäre ein Personalbedarf von circa 2.100 Vollkräften verbunden, der bei dem derzeit schon festzustellenden Fachkräftemangel zu einer weiteren Anspannung der Situation führen kann.7 Abb. 3 – Einschätzung über Chance oder Herausforderung ausgewählter Themen (keine Darstellung der Antworten zu „weder Chance noch Herausforderung“) Herausforderung Qualitätsorientierte Vergütung Krankenhausstrukturgesetz 19% 67% 62% 33% Zunahme von Flüchtlingen 7 10 Chance 19% 29% eloitte Health Care Indicator: Bedeutung der Flüchtlingsbewegung für die D Gesundheitsversorgung. Health Care Strategiestudie 2016 | Managementunterstützung im Krankenhaus Handlungsbedarf vor allem im Bereich Personal, IT und Prozessoptimierung – auch Qualitätsmanagement rückt stärker in den Fokus Neben den aufgezeigten allgemeineren Themen des Gesundheitsmarktes wurden die Geschäftsführer gefragt, wie sie den Handlungsbedarf in einzelnen Bereichen in den kommenden ein bis zwei Jahren in ihrem Krankenhaus(verbund) einschätzen. Abbildung 4 fasst die Ergebnisse zusammen. Abb. 4 – Einstufung des zukünftigen Handlungsbedarfs in unterschiedlichen Bereichen (Mehrfachnennung möglich) Wahrscheinlichkeit hoch oder sehr hoch Ablauforganisation & Prozessoptimierung 100% Personal und Führung 100% Informationstechnologie 100% Strategieentwicklung und -umsetzung 81% Controlling & Kostenmanagement 81% Qualitätsmanagement 76% Medizinisches Leistungsspektrum 71% Marketing & Öffentlichkeitsarbeit 71% Investition & Finanzierung 67% Einkauf & Logostik 57% Aufbauorganisation 43% In den Bereichen Ablauforganisation & Prozessoptimierung, Personal & Führung sowie Informationstechnologie wird von allen Befragten ein hoher Handlungsbedarf gesehen. Darüber hinaus wurden insbesondere die Bereiche Strategieentwicklung und -umsetzung sowie Controlling & Kostenmanagement als wesentliche Handlungsfelder identifiziert. Ein Vergleich mit den Ergebnissen der letzten Deloitte-Strategiestudie aus dem Jahr 2013 zeigt, dass hier insbesondere das Thema Ablauforganisation & Prozessoptimierung signifikant an Bedeutung gewonnen hat. Wurde es damals von etwa der Hälfte der Befragten als Bereich mit Deloitte-Studie: Die Rolle der IT im Krankenhaus, 2012. 8 Handlungsbedarf angesehen, ist es heute für alle Studienteilnehmer von hoher Wichtigkeit. Ebenfalls stark an Bedeutung zugenommen hat der Bereich Qualitätsmanagement. 2013 sahen 23 Prozent hier hohen Handlungsbedarf, heute sind es 76 Prozent. In einer Deloitte-Studie zur Rolle der IT im Krankenhaus sahen bereits 65 Prozent der Führungskräfte in der Informationstechnologie einen strategischen Partner.8 Die IT wurde auch in der aktuellen Strategiestudie als hoch priorisierter Bereich identifiziert. 11 Investing in Germany | A guide for Chinese businesses Auch im kommenden Jahr erwartet ein Großteil der Kliniken ein Wachstum der Patientenzahlen – Beschäftigtenund Bettenzahlen hingegen sind tendenziell stagnierend oder rückläufig Zur Prognose der Leistungsentwicklung der deutschen Krankenhäuser für das kommende Jahr wurden die Krankenhausgeschäftsführer um ihre Einschätzung wesentlicher Indikatoren gebeten (s. Abb. 5). Dabei sieht der Großteil der Studienteilnehmer – wie eingangs prognostiziert – über die kommenden zwölf Monate steigende Fallzahlen, sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich. Somit wird auch der Wettbewerb um Patienten und damit einhergehend um Case-Mix-Punkte und Umsätze weiter zunehmen. Allerdings sehen die Studienteilnehmer trotz steigender Fallzahlen eher stagnierende bis rückläufige Bettenzahlen. Wesentliche Gründe können einerseits kürzere Verweildauern während des Krankenhausaufenthaltes und andererseits der Abbau von Überkapazitäten sein. Bei der Beschäftigtenzahl ergibt sich ein geteiltes Bild. Während 45 Prozent von zumindest leicht steigenden Mitarbeiterzahlen ausgehen, sehen 30 Prozent eher einen Rückgang. Tendenziell lässt sich hier häufiger im Bereich der privaten Träger eine voraussichtliche Reduktion im Personalbereich beobachten. Abb. 5 – Entwicklung wesentlicher Kennzahlen über die nächsten zwölf Monate Umsatz Stationäre Fallzahlen 5% 5% 10% 5% Case-Mix-Punkte 85% 85% Beschäftigtenzahl Stationäre Betten 5% 10% 25% 45% 85% Anstieg 12 10% 85% 95% 10% Ambulante Fallzahlen Rückgang 30% Keine Veränderung 25% 65% Health Care Strategiestudie 2016 | Managementunterstützung im Krankenhaus 13 Investing in Germany | A guide for Chinese businesses Management Reporting und Entscheidungsunterstützung Neben den allgemeinen Trends im Krankenhaus liegt der Fokus der diesjährigen Strategiestudie auf dem Thema „Management Reporting und Entscheidungsunterstützung“. Bisher sind eher medizinische Entscheidungsunterstützungssysteme, sogenannte Clinical-Decision-Support-Systeme, bekannt. 14 Health Care Strategiestudie 2016 | Managementunterstützung im Krankenhaus Diese versorgen Ärzte, Pfleger und andere Angestellte sowie Patienten mit Wissen und personenspezifischen Informationen, die zur richtigen Zeit zur Verfügung gestellt werden und damit die Behandlungsqualität verbessern. Im Optimalfall ist das Decision Support System ein vollintegriertes und automatisiertes Reporting- und Kostenrechnungssystem, welches seine Daten aus anderen Krankenhaus-IT-Systemen, wie beispielsweise KIS, RIS oder ERP9, bezieht. Solche Systeme sind bisher vor allem bei größeren Gesundheitsorganisationen in den Vereinigten Staaten Decision-Support-Systeme für mehr vorherrschend. Die entscheidenden Transparenz bei der Steuerung des Vorteile solcher Systeme gehen jedoch über Krankenhaus die volle Integration und Automatisierung Darüber hinaus gibt es aber auch (Busides Reportings hinaus. Sie ermöglichen ness-) Decision-Support-Systeme, welche durch die Anwendung einer detaillierten sich stärker auf finanzielle und effizienzgeProzesskosten- oder Kostenträgerrechtriebene Kennzahlen fokussieren und als Management-Reporting-Systeme der Unter- nung eine deutlich bessere Kosten- und Profitabilitätstransparenz sogar bis auf stützung des Krankenhausmanagements Fall- und Arzt-Level. Dadurch wird es allen bei seinen Aufgaben und Entscheidungen Management-Ebenen möglich, Entscheidurch die Bereitstellung und zielgrupdungen basierend auf harten Fakten zu penorientierte Aufbereitung von Zahlen, treffen sowie Maßnahmen zu Qualitäts- und Daten und Fakten dienen. Die Anwendung Effizienzsteigerung gezielter durchzuführen dieser Systeme kann sowohl für operative und deren Erfolg zu messen. Herausforderungen im täglichen Geschäft als auch zur Entscheidungsunterstützung für diverse strategische Fragestellungen genutzt werden. Anwendungsbeispiele sind die Bewertung von Produktivität und Wirtschaftlichkeit von Fachabteilungen, Prozessverbesserungen und klinischer Qualität, strategischer Planung und Budgetierung sowie Vertragsverhandlungen (s. Abb. 6). Abb. 6 – Einsatzfelder von Management-Reporting-Systemen Strategieentwicklung Management des Abrechnungsprozesses Decision-SupportSysteme Qualität, Patientensicherheit, Pay for Performance Ablaufund Prozessoptimierung Investitionsentscheidung KIS: Krankenhausinformationssystem, RIS: Radiologieinformationssystem, ERP: Enterprise Resource Planning 9 15 Investing in Germany | A guide for Chinese businesses Reporting in Deutschland bisher wenig automatisiert und integriert Entgegen der Aussage, dass die Vernetzung verschiedener Informationssysteme nur für 30 Prozent der Häuser ein Problem im Reporting darstellt (s. Abb. 11), gab keiner der befragten Geschäftsführer an, dass die IT-Systeme in seinem bzw. ihrem Kran- kenhaus vollintegriert, und nur in etwa ein Viertel, dass sie gut integriert seien (s. Abb. 7). Um einen tatsächlich reibungslosen Datenaustausch und eine effiziente Datenauswertung zu gewährleisten, zeigt sich hier ein dementsprechend hoher Handlungsbedarf. Abb. 7 – Grad der derzeitigen Integration verschiedener IT-Systeme 5% Gar nicht Ein ähnliches Bild zeigt sich bezüglich des Automatisierungsgrades5% des aktuell genutzten Reportings. Abgefragt wurde dieser für die Dimensionen Finanzen, medizinische Qualität und operativer Betrieb. In etwa 30 nicht Prozent der HäuserGar werden insbesondere Finanzkennzahlen bereits vollautomatisiert 17% 25% Teilweise Gut integriert erhoben. Mehr als zwei Drittel der Befragten gaben hingegen an, dass das Reporting der70% zeit teilautomatisiert stattfindet (s. Abb. 8). Somit besteht auch hier ein enormes Potenzial zur Verbesserung der Reportingstrukturen.Teilweise Abb. 8 – Grad der Automatisierung des Reportings10 Manuell 70% Voll integriert 25% 0% Gut integriert Voll integriert 63% 20% Teilautomatisiert Vollautomatisiert 17% 63% 20% Manuell Teilautomatisiert Vollautomatisiert 10 16 0% urchschnitt der Dimensionen Finanzen, medizinische Qualität D und operativer Betrieb. Health Care Strategiestudie 2016 | Managementunterstützung im Krankenhaus Nutzen erkannt – Einführung schleppend Dementsprechend erkennen auch nahezu alle Krankenhausmanager den Nutzen und die Vorteile eines vollintegrierten und automatisierten Reportingsystems an (s. Abb. 9). Dennoch werden in nur etwa 20 Prozent der Krankenhäuser solche (teil-)automatisierten und (teil-)integrierten Systeme heute schon genutzt – so die Studienergebnisse (s. Abb. 10). In weiteren 20 Prozent der Häuser ist eine Einführung konkret geplant und in fast der Hälfte der Häuser ist die Einführung in Diskussion. Damit zeigt sich eine große Nachfrage nach diesen Systemen, und zwar insbesondere im Bereich der privaten Träger. Abb. 9 – Einschätzung des Nutzens von Decision-Support-Systemen 86% 14% Geringer Nutzen Geringer Nutzen Großer GroßerNutzen Nutzen Abb. 10 – Status der derzeitigen Nutzung von Decision-Support-Systemen 9% 19% 10% Bereits in Betrieb Einführung konkret geplant 19% 43% Bereits in Betrieb Einführung in der Diskussion Einführung konkret geplant E inführung aufgrund fehlender Einführung in der Diskussion finanzieller Mittel/hoher Einführung aufgrund fehlender finanzieller Investionskosten nicht relevant hoher Investionskosten nicht relevant Bisher nicht Bisher nichtberücksichtigt berücksichtigt Kein Bedarf Keinen Bedarf 17 Investing in Germany | A guide for Chinese businesses Hoher manueller Arbeitsaufwand bei der Reporterstellung als größter Problempunkt Ein Grund hierfür ist, dass die derzeitigen Strukturen des Reportings diverse Schwierigkeiten und Herausforderungen mit sich bringen (s. Abb. 11). So sehen etwa zwei Drittel der Befragten den hohen (manuellen) Aufwand bei regelmäßiger Reporterstellung als größte Schwierigkeit an. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer nannte zudem die Datenverfügbarkeit zur Bestimmung der relevanten Kennzahlen sowie die Datenvalidität, beispielsweise die korrekte Datenerfassung zur Kennzahlberechnung, als erhebliche Probleme. Die Inkonsistenz zwischen verschiedenen Systemen sowie die heterogene IT-Landschaft werden hingegen von nur einem Drittel der Befragten als problematisch angesehen. hoch Abb. 11 – Schwierigkeiten und Herausforderungen im aktuellen Reporting Relevanz für das Management Hoher (manueller) Arbeitsaufwand bei regelmäßiger Reporterstellung Datenverfügbarkeit zur Bestimmung relevanter KPIs Datenvalidität (bspw. korrekte Datenerfassung oder KPI-Berechnung) nein Zeitgerechtes Reporting Heterogene IT-Systemlandschaft Reports sind zu umfangreich Benutzte KPIs bilden das Geschäftsmodell nicht ausreichend ab Inkonsistenz von Daten in verschiedenen Systemen („One Source of Truth“) niedrig Sonstige Schwierigkeiten können durch Management-Reporting-Systeme behoben werden Größe reflektiert Häufigkeit der Nennung (Mehrfachnennung möglich) 18 ja Health Care Strategiestudie 2016 | Managementunterstützung im Krankenhaus !"# Bettenauslastung wird nicht als Kern-Steuerungsgröße wahrgenommen Für die Einschätzung, wie ausgereift die derzeitigen Reporting Tools sind, ist neben dem Grad der Automatisierung und Integration auch wichtig zu verstehen, welche Inhalte und Kennzahlen gewählt und zur Unternehmenssteuerung verwendet werden. Die Studienteilnehmer wurden daher gefragt, welche Kennzahlen aus den Bereichen Finanzen, medizinische Qualität und operativer Betrieb aktuell genutzt werden (s. Abb. 12). Bei den Finanzkennzahlen haben sich EBITDA sowie Deckungsbeitrag II & III als wichtigste Steuerungsgrößen etabliert. Der Deckungsbeitrag I hingegen, welcher ein Indikator für die Profitabilität einer Fachabteilung in Bezug auf deren direkt beeinflussbare Kosten liefert, wird nur von knapp 40 Prozent der Entscheider genutzt. $%# Im Bereich der medizinischen Qualität zeigen sich Patientenzufriedenheit und &'# Sterblichkeit als wichtigste Indikatoren, &%# wobei Letzteres sehr einfach messbar ist und nur die letzte Instanz der Qualitäts($# messung darstellt. Darüber hinaus werden aber auch die Anzahl an Infektionen und !"# Revisions-Eingriffen sowie hausindividuelle Indikatoren zur Steuerung der medizini-$"# schen Qualität verwendet. %&# Die wichtigste operative Kenngröße ist %&# die Verweildauer, gefolgt von Fallzahlen und Eingriffsdauer. Die Bettenauslastung '&# wird lediglich von rund 50 Prozent der Krankenhausmanager zur Steuerung ihrer Unternehmen benutzt. !"# $%# &'# "(# )*# Abb. 12 – Aktuelle Verwendung von ausgewählten Kennzahlen zur Kliniksteuerung Finanzen Medizinische Qualität Operativer Betrieb Deckungsbeitrag II & III bzw. EBITDA 95% Umsatz 81% Personalkosten 76% Sachkosten 71% Deckungsbeitrag I 38% Sterblichkeit 81% Patientenzufriedenheits-Indikatoren 71% Infektionen 62% Hausindividuelle Qualitätsindikatoren 62% Revisions-Eingriffe 52% Durchschnittliche Verweildauer 95% Anzahl Fälle 81% Eingriffsdauer 76% Bettenauslastung 52% Pflegetage 43% 19 Investing in Germany | A guide for Chinese businesses CAGR: 6,4% Positive Korrelation zwischen Detailgrad des Berichtswesens und Finanzergebnis – dennoch Vernachlässigung der Fallzuordnung im Großteil der Krankenhäuser Die meisten Kennzahlen – dies gilt für alle 4.500 4.065 3.967 3.867 drei Bereiche (Finanzen, medizinische 4.000 Qualität, operativer Betrieb) – werden auf834 766 699 3.500 Gesamthausebene erhoben. Auf Verbund3.000 ebene treten Kennzahlen der medizinischen Qualität und des operativen Betriebs 2.500 etwas in den Hintergrund, hier dominieren 2.000 3.231 Finanzkennzahlen (s. Abb.3.201 13). 3.168 1.500 1.000 Auf Fachabteilungsebene werden von 80 bis 90 Prozent der Teilnehmer Kennzahlen 500 der medizinischen Qualität und des opera0 2010Finanzkennzahlen 2011 2012 tiven Betriebs, hingegen nur in etwa zwei Dritteln der Häuser erhoben. Bedeutend geringer ist der Anteil der Befragten, die Kennzahlen auf einer niedrigeren Aggregationsstufe – sprich auf Arztoder Patientenebene – erheben. In keinem der Krankenhäuser werden auf Arztebene Finanzkennzahlen und nur in 10–15 Prozent Kennzahlen der medizinischen Qualität oder des operativen Betriebs erhoben. 4.251 nur in etwa 40 Auch auf Fallebene werden 4.149 Prozent der Krankenhäuser Kennzahlen der 810 804 medizinischen Qualität erhoben, operative Kennzahlen noch in etwa 30 Prozent, Finanzkennzahlen in nur 5 Prozent (s. Abb. 13). Es hat sich gezeigt, dass die Erhebung auf Arzt- und Fallebene vorwiegend in Häu3.441 3.345 sern mit frei-gemeinnütziger oder privater Trägerschaft stattfindet und dass diese Krankenhäuser vergleichsweise bessere finanzielle Jahresergebnisse erzielen. im Aufbau des Gesundheitssystems oder durch regulatorische Aspekte wie Datenschutz zu erklären, zum anderen aber auch durch die fortschrittlichere IT-Landschaft der Gesundheitsorganisationen. Dieser Eindruck deckt sich mit den Erkenntnissen der Health Care IT-Studie von Deloitte, in welcher Krankenhaus-CIOs aus mehreren europäischen Ländern befragt wurden. Eine wesentliche Erkenntnis ist, dass das Berichtwesen insbesondere in Deutschland der Bereich ist, der das höchste Verbesserungspotenzial aufweist.11 2013hier die grundlegenden 2014 So werden Unterschiede des deutschen Gesundheitsmarktes im Vergleich zu anderen Ländern deutlich. Beispielsweise in den USA oder den skandinavischen Ländern werden wesentlich häufiger Kennzahlen pro Arzt oder Fall registriert und berichtet. Dies ist zum Beispiel durch Unterschiede B Abb. 13 – Aggregationsstufe des Reportings A 100 86% 86% 80 90% 86% 76% 67% 62% 60 81% 48% 38% 40 29% 20 14% 0% 0 Klinikverbund Finanzen 20 10% Klinik/Haus Medizinische Qualität Fachabteilung Arzt 5% Fall/Patient Operativer Betrieb Deloitte: Health Care CIO Survey 2016. 11 Health Care Strategiestudie 2016 | Managementunterstützung im Krankenhaus CAGR: 6,4% Monatsreporting weiterhin vorherrschend Auch die Häufigkeit der Kennzahlerhebung ist ein wichtiger Indikator für die Qualität eines Reporting-Systems. Daher wurden die Studienteilnehmer gefragt, in welchen 4.500 4.065 3.967 3.867wesentliche Zeitabständen Kennzahlen zur 4.000 regelmäßigen Steuerung berichtet werden 834 766 699 3.500 (s. Abb. 14). 3.000 Hier liegt die Vermutung nahe, dass das Reporting, insbesondere aufgrund des derzeit hohen manuellen Aufwands, nicht in allen Dimensionen in gleicher Regelmäßigkeit stattfindet. Dies kann zur Folge haben, 4.251 häufig erst dass wichtige 4.149 Abweichungen zu spät erkannt werden und die in einigen 804notwendige 810 Bereichen Gegensteuerung zu spät initiiert wird. Die Auswertungen zeigen, dass ein Großteil 2.500 der Kennzahlen monatlich erhoben wird. 3.231 Solche der 3.168 medizinischen3.201 Qualität werden 1.500 allerdings nur bei ca. zwei Dritteln der 1.000 Befragten monatlich oder quartalsweise berichtet. 500 2.000 0 2010 2011 nur in weni2012 Täglich oder wöchentlich wird gen Häusern berichtet, mit Ausnahme von operativen Kennzahlen, welche von knapp 60 Prozent der Befragten auch wöchentlich dargestellt werden. Am häufigsten, das heißt sowohl in Monats-, Quartals- und Jahresreportings, werden Finanzkennzahlen übermittelt. 3.345 3.441 2013 2014 Abb. 14 – Häufigkeit des Kennzahlen-Reportings 100 90% 81% 80 57% 60 62% 24% 0 43% 38% 40 20 57% Täglich Finanzen 29% 24% 14% 0% 38% 5% 10% Wöchentlich Medizinische Qualität 0% Monatlich Quartalsweise Jährlich 0% 0% Gar Nicht Operativer Betrieb 21 Investing in Germany | A guide for Chinese businesses 22 Health Care Strategiestudie 2016 | Managementunterstützung im Krankenhaus Hoher Implementierungsaufwand schreckt ab Die Ergebnisse zeigen auf, dass Deutschlands Krankenhäuser noch einen weiten Weg bis hin zum voll automatisierten und voll integrierten Management-ReportingSystem gehen müssen. Die Autoren der Studie wollten dieser Tatsache auf den Grund gehen und konnten Risiken und Schwierigkeiten, die mit der Einführung von Decision-Support-Syste- men verbunden sind, identifizieren. So gaben etwa 85 Prozent der Befragten an, dass sie mit diesen Systemen einen hohen Implementierungsaufwand verbinden. Etwa die Hälfte der Teilnehmer befürchtet hohe Investitionen. Weitere Schwierigkeiten werden im Datenschutz, im hohen operativen Aufwand in der Pflege der Systeme und in der fehlenden Akzeptanz durch die Mitarbeiter gesehen (s. Abb. 15). Abb. 15 – Risiken & Schwierigkeiten bei der Einführung von Decision-Support-Systemen (Mehrfachnennung möglich) Hoher Implementierungsaufwand 86% Investitionen 52% Datenschutz 38% Hoher Aufwand im Betrieb 29% Widerstand und fehlende Akzeptanz der Mitarbeiter 19% Kein Mehrwert ggü. Status quo 10% Sonstiges 5% 23 Investing in Germany | A guide for Chinese businesses Ausblick Die deutsche Krankenhauswelt befindet sich weiterhin im Umbruch und nur wer auf den Zug der Digitalisierung aufspringt, wird sich im steigenden Wettbewerb um Patienten behaupten können. Denn Patienten werden zu Kunden. So sollten Krankenhäuser insbesondere die Zunahme patientenindividueller Gesundheitsdaten eher als Chance denn als Bedrohung wahrnehmen. Verknüpft mit Datentransparenz über patientenbezogene Kostenund Erlösstrukturen lassen sich daraus enorme Wettbewerbsvorteile erzielen. Umso wichtiger ist eine effiziente und gut integrierte IT-Infrastruktur. Nur wer die Schwachstellen seiner Organisation identifizieren kann und strategische sowie operative Entscheidungen auf harten Fakten basiert, wird zukünftig eine effiziente Leistungserbringung gewährleisten. Allerdings müssen deutsche Krankenhäuser im internationalen Vergleich aufholen, insbesondere in Bezug auf den Integrationsgrad der verschiedenen IT-Systeme und die Aufbereitung und Auswertung der Daten im Rahmen von Decision-Support-Systemen. Denn eine bessere Informationsbasis dient 24 der effizienteren Leistungserbringung und ermöglicht höhere medizinische Qualität durch eine bessere Kontrolle der Behandlungen. Somit ist der Nutzen von entscheidungsunterstützenden Management-ReportingSystemen nahezu unumstritten. Allerdings sind bisher nur wenige Krankenhäuser den Schritt gegangen, diese Systeme konsequent einzuführen. Erwiesenermaßen können sich diese Häuser heute schon erfolgreicher am Markt behaupten. Um die Nutzung solcher Systeme zu forcieren, ist es unabdingbar, die Hürden abzubauen oder zumindest zu mindern. Grundvoraussetzung ist eine verbesserte Vernetzung bestehender IT-Systeme. Darüber hinaus müssen die Anbieter von Decision-Support-Systemen einen Weg finden, diese unkompliziert und schnell zu implementieren und – insbesondere vor dem Hintergrund der angespannten Finanzierungslage – einen angemessenen Preispunkt, der gegebenenfalls auf innovativen Preismodellen wie zum Beispiel „Software as a Service“ basiert, zu finden. Health Care Strategiestudie 2016 | Managementunterstützung im Krankenhaus Studiendesign und Methode Studiendesign Befragt wurden die Geschäftsführer von Krankenhäusern aller Trägerschaften per Fragebogen. Die Verteilung der Teilnehmer nach Größenordnung ist mit der tatsächlichen Struktur der Krankenhauslandschaft in Deutschland vergleichbar. A. A llgemeine strategische Herausforderungen B. M anagement Reporting und Entscheidungsunterstützung C. Angaben zum Krankenhaus Fragebogen und Methode der Studie Bereits in den Jahren 2002, 2005, 2008 und 2013 wurde die bundesweite Strategie studie erstellt. In den Jahren 2002, 2005 und 2008 geschah dies noch unter dem Titel „Gebera Strategiestudie“. Es wurden Geschäftsführer und Verwaltungsleiter aller Krankenhäuser in Deutschland schriftlich befragt. Der Ansatz dieser vorausgegangenen Studien diente als Grundlage für die aktuelle Erhebung. Die Umfrage wurde an neue Entwicklungen im Krankenhausbereich angepasst und um relevante Fragestellungen erweitert. Der Fragebogen wurde den Studienteilnehmern online zur Verfügung gestelltt und war in drei Hauptbereiche untergliedert: Im Teil A des Fragebogens wurden einzelne Entwicklungen hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit eingestuft und als Chance oder Herausforderung klassifiziert. Die Antworten auf die Fragen im Bereich B ermöglichten systematische Erkenntnisse, wie die befragten Krankenhäuser aktuell im Bereich Management Reporting aufgestellt sind, welche Herausforderungen sie dort sehen und was sie von neuen Reporting-Systemen halten. 25 Investing in Germany | A guide for Chinese businesses Ihr Kontakt Für mehr Informationen Dr. Gregor Elbel Partner Tel. +49 211 8772 3104 [email protected] Mitwirkende Autoren Philipp Weller Senior Consultant Isabel Schumann Consultant 26 Christian Eckert Director Tel. +49 211 8772 2061 [email protected] Ibo Teuber Senior Manager Tel. +49 89 29036 7839 [email protected] Health Care Strategiestudie 2016 | Managementunterstützung im Krankenhaus 27 Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited („DTTL“), eine „private company limited by guarantee“ (Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach britischem Recht), ihr Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und ihre verbundenen Unternehmen. DTTL und jedes ihrer Mitgliedsunternehmen sind rechtlich selbstständig und unabhängig. DTTL (auch „Deloitte Global“ genannt) erbringt selbst keine Leistungen gegenüber Mandanten. Eine detailliertere Beschreibung von DTTL und ihren Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www. deloitte.com/de/UeberUns. Deloitte erbringt Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Risk Advisory, Steuerberatung, Financial Advisory und Consulting für Unter nehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen; Rechtsberatung wird in Deutschland von Deloitte Legal erbracht. Mit einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150 Ländern verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit erstklassigen Leistungen und unterstützt Kunden bei der Lösung ihrer komplexen unternehmerischen Herausforderungen. Making an impact that matters – für mehr als 244.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies gemeinsames Leitbild und individueller Anspruch zugleich. Diese Veröffentlichung enthält ausschließlich allgemeine Informationen, die nicht geeignet sind, den besonderen Umständen des Einzelfalls gerecht zu werden, und ist nicht dazu bestimmt, Grundlage für wirtschaftliche oder sonstige Entscheidungen zu sein. Weder die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft noch Deloitte Touche Tohmatsu Limited, noch ihre Mitgliedsunternehmen oder deren verbundene Unternehmen (insgesamt das „Deloitte Netzwerk“) erbringen mittels dieser Veröffentlichung professionelle Beratungs- oder Dienstleistungen. Keines der Mitgliedsunternehmen des Deloitte Netzwerks ist verantwortlich für Verluste jedweder Art, die irgendjemand im Vertrauen auf diese Veröffentlichung erlitten hat. Stand 9/2016
© Copyright 2024 ExpyDoc