dc-kleinst- motoren

06
2015
Monat November
VKZ 67503
www.technikund
einkauf.de
KOSTEN OPTIMIEREN, QUALITÄT SICHERN
Einkaufsführer
14
DC-KLEINSTMOTOREN
CHINASOURCING
Was sind die Erfolgsfaktoren?
26
MONOPOLE
Strategie statt Bluff
38
WERKZEUGMASCHINEN
Hersteller schärfen Multi-Tasking-Profil
52
i ve s
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i n k ze u e n
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e r s c h i at
W a ak
06/2015 l 1
m P
Wer im Job alles gibt,
braucht einen, der alles kann.
Der Vito als Tourer, Kastenwagen oder Mixto.
Ein Mitarbeiter ganz nach Ihren Wünschen? Das kann nur der Vito sein. Mit seinem Vorderrad-,
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EDITORIAL
EDITORIAL
Dieselgate:
Die Folgen des Desasters
Der Skandal zieht Kreise
J
etzt ist endlich raus, was jeder hinter vorgehaltener Hand
schon vermutet hat: Die Autobauer arbeiten mit SoftwareTricks, um die Abgaswerte zu beschönigen. Allerdings
kommt es bei den Manipulationen und den entstehenden
Abweichungen stark darauf an, wie schlecht der Motor in Wirklichkeit ist. BMW und Daimler scheinen da etwas näher an den
offiziellen Werten zu liegen. Steuergeräte mit zwei verschiedenen
Software-Programmen sollen jedoch alle Dieselfahrzeuge haben.
Kathrin Irmer,
Verantw. Redakteurin, TECHNIK+EINKAUF
[email protected]
Im Fall von VW ist das Bosch, aber andere Steuergerätehersteller machen es genauso. Bosch weist jedoch jede Zuständigkeit zurück. „Wir fertigen die Komponenten nach Spezifikation
von Volkswagen“, erklärte ein Sprecher von Bosch. „Die Verantwortung für Applikation und Integration der Komponenten liegt
bei VW“, ergänzte er. Nach seiner Aussage liegt die Verantwortung für den Abgas-Betrug allein beim Autobauer. Bosch stelle
nur Komponenten her und dies in gleicher Form für verschiedenen Hersteller.
Wie tief Bosch als Lieferant mit in der Affäre steckt, ist schwer
zu sagen. Gerade die Automobilbranche setzt auf stark verknüpfte Wertschöpfungketten. Ohne die direkte Einbindung der Lieferanten können die verkürzten Innovationszyklen nicht umgesetzt werden. Doch Bosch soll schon 2007 den VW-Konzern vor
der illegalen Verwendung seiner Technik zur Abgasnachbehandlung gewarnt haben. Die gelieferte Software sei damals nur für
Testzwecke und nicht für den normalen Fahrbetrieb vorgesehen
gewesen. Das ist jedoch noch lange kein Freibrief und Bosch
wird jetzt im Rechtsstreit seine Rolle noch zu klären haben.
So wie die Rolle des Zulieferers geprüft werden muss, sollte
VW die Chance nutzen, in seinem eigenen Haus aufzuräumen.
Bisher wurden eher Einzeltäter präsentiert, als wirklich in den
Verantwortungsebenen Transparenz zu schaffen. Volkswagen
wird wegen des Diesel-Abgas-Skandals finanziell kräftig bluten
müssen. In dieser schwierigen Zeit rückt ein Mann in den Vordergrund: Beschaffungsvorstand Sanz. Er soll jetzt den Karren
aus dem Dreck ziehen und durch Einsparungen im Einkauf Milliarden wieder hereinholen. Trifft es immer den Falschen?
73
Roboterwerkzeuge sicher wechseln
Das Werkzeugwechslersystem von RSP arbeitet vollautomatisch, selbstüberwachend und ist jetzt mit einer zusätzlichen
Sicherheitsausstattung (PLd) ausgestattet.
06/2015
3
INHALT
INHALT
14
38
MAGAZIN
EINKAUF-PRAXIS
06 Markt & Technik aktuell
26 Erfolgsfaktorem beim China-Sourcing
Nachrichten aus Unternehmen und Märkten
12 Rohstoffe
Entwicklungen am Rohstoffmarkt
Die Volksrepublik bleibt als Beschaffungsmarkt eine
Herausforderung
28 Stahlpreise stehen weiter unter Druck
Europäische Stahlindustrie mit großen Problemen
EINKAUFSFÜHRER
14 Einkaufsführer: DC-Kleinstmotoren
Vom Standard bis zur kundenspezifischen Lösung
TECHNIK + EINKAUF IM DIALOG
18 Fünf Minuten treffen, statt zwei Stunden tagen
Mit konsequentem Shopfloor-Management steuert Recaro Aircraft Seating den Austausch zwischen Einkauf
und Entwicklung
TECHNIK-TREND
22 Automobilindustrie bestellt so viele Roboter wie nie
Rekordjahr für Roboterhersteller
TECHNIK-TIPP
24 Intelligente Automatisierung macht den
Unterschied
Process Automation Controller als Bindeglied zwischen
Steuerungsebene und MES
30 Einkauf & Recht
Umstritten: Einführung eines Unternehmensstrafrechts
32 Die Revolution, die den Einkauf ändert
Interview mit Christian Michalak, Capgemini, über die
Chancen der Digitalisierung im Einkauf
34 Value Engineering – Integraler Bestandteil des
Einkaufs der Zukunft
Reine Kostentransparenz ist im Bereich Beschaffung
nicht mehr ausreichend
36 Einkäufer unter Druck: Russische Sanktionen
bedrohen Wirtschaft
Handlungsempfehlungen für deutsche Einkäufer
38 Strategie statt Bluff
Wie der Einkauf künstlichen Monopolen am besten
begegnet
40 MultiSourcing-Strategie: Bremse oder Treiber im
Einkaufsprozess?
Fünf Zutaten für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit
Systemlieferanten
42 Service on the top
Wer Service einkauft, darf nicht nur aufs Budget schielen
MESSEN
44 SPS IPC Drives: Bauelemente für die intelligente
Fabrik von morgen
Neue Produkte auf der Messe
4
06/2015
INHALT
NOVEMBER
06-2015
www.technikundeinkauf.de
52
68
TECHNIK
50 Marktübersicht: Maschinenschutz flexibel gestalten
Variantenreiche und robuste Abdeckungen
52 Der Weg ist das Ziel
Werkzeugmaschinenbauer schärfen ihr Multitasking-Profil
54 Präzise Fertigung erfordert passgenau arbeitende
Werkzeuge
Know-how liegt in Werkzeug und Steuerung
56 Minimaler Aufwand und optimierte Kosten
Einkauf von Additive-Manufacturing-Komponenten
58 Kupplungen für den Werkzeugmaschinenbau
Kompakte Metallbalg- und Elastomerkupplungen für
mehr Effizienz
EINE KLASSE
FÜR SICH
optoNCDT 1320/1420
Laser-Triangulationssensoren für
schnelle und präzise Messungen
ƒ Kompakt und leicht: einfache
Integration in beengte Bauräume
ƒ Robustes und langlebiges Design
ƒ Hohe Genauigkeit, Auflösung > 1 μm
ƒ Kleiner Lichtfleck
ƒ Analog- und Digitalausgang
ƒ Einzigartiges Bedienkonzept über Webbrowser
60 Aus alt mach neu: Betriebssicherheit durch Retrofit
Dank Generalüberholung 20 Jahre Laufzeit für einen
Roboter erreichen
62 Roboter-FlexCell als modulare Baukastenlösung
Multitalent und Musterbeispiel in einer Roboterzelle
vereint
64 Klare Kante dank Veredelung
Chemisch Nickel bringt kritische Bauteile perfekt in Form
66 Robust gegen Hitze, Staub, Funkenflug
Industrie PCs in einer Eisengießerei
68 Drehvariable Antriebe sparen bares Geld
Energieeffizienz in der Kupplungstechnik
70 Gutes Sitzklima in der Produktion
Ergonomisches Sitzen an Industriearbeitsplätzen
SERVICE
03
78
82
83
Editorial
Markt und Kontakt
Inserenten/Impressum
Cartoon
Besuchen Sie uns
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MARKT & TECHNIK AKTUELL
AKTUELL
Investionen zu finanzieren? Wie plant der Mittelstand
Umfrage
Zwei Drittel der mittelständischen Unternehmen sieht
keinen erhöhten Wettbewerbsdruck
Die Chancen der Digitalisierung und der damit verbundenen
vernetzten Geschäftswelt mit automatisierten Produktionsbereichen werden von der mittelständischen Wirtschaft 2015
noch unterschätzt. So sehen sich nur 31 % der Befragten einem zunehmenden Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Das hat
1
2
Expense Reduction Analysts in einer repräsentativen europäischen Studie herausgefunden. Industrie 4.0 hat die höchste
Investitionspriorität für Unternehmen, die eine konkrete Vorstellung davon haben. Um die erfolgreiche Zukunft des Unternehmens aktiv zu gestalten, kommen dabei insbesondere
Kosteneinsparungen bei der Finanzierung von Industrie
4.0-Projekten eine besondere Rolle zu. Ein Drittel der Mittel
(31 %) kommt dabei aus Geldern, die über Kostenmanagementprogramme gewonnen worden sind. Damit ist dieses
Instrument deutlich bedeutender als zum Beispiel kreditfinanzierte Investitionsmittel (14 %). Mit den Investitionen
wollen Unternehmen insbesondere eine höhere Produktivität (60 %), innovative Geschäftsmodelle (47 %) und eine bessere Kontrolle der Wertschöpfungskette (59 %) realisieren.
Walter Stauffenberg
Philip Harting 1 hat den Stab als Vorstandsvorsitzender bei der Harting Technologiegruppe von seinem Vater übernommen. Nach fast 50
Jahren an der Führung verbleibt Dr. Dietmar Harting jedoch als persönlich haftender Gesellschafter weiterhin im Unternehmen.
Wie beide Unternehmen gemeinschaftlich jetzt verkündet haben, hat die Werdohler Unternehmensgruppe Stauff bereits im April dieses Jahres den Kauf der in
Meinerzhagen ansässigen Firma Voswinkel von der
Gesellschafterfamilie Voswinkel erfolgreich abgeschlossen. Die Stauff Gruppe entwickelt, produziert
und vertreibt vom Werdohler Stammsitz aus und mit
weiteren Werken in Plettenberg-Ohle und NeuenradeKüntrop Leitungskomponenten und Hydraulikzubehör
für den Maschinen- und Anlagenbau sowie für die industrielle Wartung und Instandhaltung. Voswinkel gilt
als einer der weltweit fünf größten Hersteller von
Schnellverschlusskupplungen für die Hydraulik. Aus
der Bündelung der Geschäftsaktivitäten und der Zusammenführung beider Produktportfolios resultiert
die Möglichkeit, Vertriebspartnern, Erstausrüstern und
sonstigen Abnehmern im In- und Ausland ein zunehmend komplettes Paket an Leitungskomponenten für
die Fluidtechnik aus einer Hand anzubieten.
Thomas Roettinger 3 ist neuer CEO der Pewatron AG in Zürich. Er ist
ausgebildeter Maschinenbauingenieur mit Weiterbildung als Master in
Business Administration. Seit 15 Jahren beschäftigt er sich in verschiedenen Funktionen intensiv mit Elektronik und Sensorik, vor allem mit den
Bereichen Druck-, Temperatur-, Winkel- und Drehzahlsensoren.
Jürgen Schachler 4 wurde zum Vorstandschef des Kupferkonzerns Aurubis ernannt. Schachler, derzeit bei ArcelorMittal Europe für den Geschäftsbereich Flachprodukte in Süd-West Europa verantwortlich, soll den
Posten per April 2016 übernehmen. Bis dahin werde der Konzern interimistisch von den beiden Vorständen Stefan Boel (Produktion und Produkte)
sowie Erwin Faust (Finanzen und Corporate Functions) geführt.
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06/2015
Kosteneinsparungen
finanzieren die vierte
industrielle Revolution.
Personen
Thomas Hüttemann 2 wird wird zum 1. Januar Geschäftsführer der
Seifert Logistics Group (SLG) in Ulm. Der 51-Jährige verantwortet dort
dann als Chief Operator Officer (COO) das gesamte operative Geschäft
der Firmengruppe, um Inhaber Harald Seifert zu entlasten..
3
Sonstiges
21 %
Bankkredite
14 %
Vosswinkel wird Teil
der Stauff-Gruppe
Bild: Expense Reduction Analysts
Wird Industrie 4.0 vom Mittelstand als Chance unterschätzt?
Gewinn/
Abschreibungen
34 %
Kostenmanagementprogramme
31 %
MARKT & TECHNIK AKTUELL
Findling
Leserbrief zum Editorial Ausgabe 4
Gewinnspiel TECHNIK+EINKAUF
Bewertung der Lieferanten
Wer später zahlt, kauft besser ein
mydays-Gutschein verlost
Die Findling Wälzlager GmbH hat ihr Abeg-Audit überarbeitet. Damit werden die Lieferanten nach neuen
Vorgaben geprüft. Ziele sind unter anderem eine kontinuierliche Verbesserung der Produktqualität sowie
mehr Nachhaltigkeit in der Produktion der Wälz- und
Gleitlager. „Wir haben bei der Auditierung unserer Herstellerwerke viele Erfahrungen gesammelt, die wir nun
bei der Überarbeitung unseres Abeg-Audits haben einfließen lassen“, so Geschäftsführer Klaus Findling. Abeg
unterteilt in vier unterschiedliche Leistungsklassen –
von High-End-Lagern für besonders hohe Anforderungen bis hin zu Produkten, die für den Einsatz im kostensensiblen Bereich bestimmt sind.
„Zuerst dachte ich, dass Sie die Überschrift über Ihren
Artikel ernst meinen, doch beim weiteren Lesen habe
ich gemerkt, dass Sie mir aus der Seele sprechen. Unsere
vielen kleinen Lieferanten schätzen es ungemein, dass
wir immer pünktlich und wie vereinbart zahlen. Wir
zahlen in der Regel innerhalb von 14 Tagen und ziehen
wie vereinbart Skonto. Somit sind wir ein sehr verlässlicher und planbarer Partner. Es soll ja Kunden geben, die
große Stückzahlen ankündigen, gute Preise dafür bekommen, die geplante Stückzahl aber nicht abnehmen
und dann noch zu spät zahlen. Ist das sozial?“
Wolfgang Ackermann, Einkaufsleiter
OSWALD Elektromotoren GmbH
In der Ausgabe 4 der TECHNIK+EINKAUF
hatten wir ein Gewinnspiel ausgelobt.
Gesucht wurde ein neuer Cartoonist, der unserer Zeitschrift in puncto Spaß und Zynismus etwas neuen Wind
verpasst. Die Leser der TECHNIK+EINKAUF haben abgestimmt und gewonnen hat Christian Semin von der
Firma DynamicMarkets GmbH aus München. Wir gratulieren herzlich zu einem Wertgutschein von mydays im
Wert von 150 Euro.
Wir freuen uns, mit Rainer E. Rühl einen fähigen und
kreativen Cartoonisten gewonnen zu haben, der Ihnen
ab sofort in jeder Ausgabe der TECHNIK+EINKAUF ein
Schmunzeln oder herzhaftes Lachen abringen wird!
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Rohstoffstudie
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Zeit der niedrigen Rohstoffpreise bald vorbei?
von konjunkturellen Unsicherheiten und erhöhtem
Wettbewerb (48 bzw. 45 Prozent). Damit liegen Rohstoff- und Währungsrisiken auf den Spitzenplätzen der
geschäftsrelevanten Außeneinflüsse. Die Resultate
spiegeln wider die anhaltende Euroschwäche, aber
auch vereinzelte Preisanstiege, etwa bei Kunststoffen
oder Kakao, haben den bisherigen Optimismus vieler
Einkäufer gedämpft. Ein Grund für diese Einschätzung
ist in der derzeitigen Euroschwäche zu sehen: Der ungünstige Wechselkurs der Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar verteuert die meist in Dollar zu
begleichenden Rohstoffeinkäufe. Ein gutes Drittel der
Beschaffungsfachleute erwartet zudem, dass dem Euro
noch weitere Kursverluste bevorstehen.
Welche externen Faktoren beeinflussen aktuell Ihr Geschäftsergebnis maßgeblich?
Grafik: Inverto
Die von den Unternehmen erwartete Entwicklung der
weltweiten Rohstoffmärkte könnte die deutsche Wirtschaft schwer belasten: Wie die jährliche Rohstoffstudie der Einkaufs- und Supply Chain Management-Beratung Inverto zeigt, rechnen 67% der Studienteilnehmer mit Rohstoffpreiserhöhungen. Diese Situation
wird durch die anhaltende Euroschwäche noch verschärft, welche aktuell bereits zu Mehrausgaben im
Einkauf führt. Die meisten Unternehmen reagieren bereits entsprechend. Doch nicht alle haben die Voraussetzungen geschaffen, um einer möglichen RohstoffHausse begegnen zu können. 62 % der Befragten gaben an, dass Rohstoffpreise einen großen Einfluss auf
das eigene Geschäft haben, 60 % sagten dasselbe über
die Entwicklung von Wechselkursen. Beide Werte werden als einflussreicher eingeschätzt als die Einwirkung
MARKT & TECHNIK AKTUELL
TERMINE
11.-13.11.2015
Berlin
50. BME-Symposium
Mehrwert schaffen – Brücken bauen
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18.11.2015
Wuppertal
0202 / 7495 - 303
Seminar: Strategischer Gaseinkauf
Der Markt für Erdgas hat sich in den vergangenen Jahren
stark verändert: Neue Marktteilnehmer, ein vielfältiges
Angebot und zahlreiche neue Beschaffungswege und
-optionen bieten den Gasabnehmern heute zahlreiche
Gestaltungsmöglichkeiten.
www.taw.de
23.11.2015
Niedernhausen
10. BME-Konferenz Fuhrpark- und Mobilitätsmanagement
Die Transformation vom klassischen Fuhrparkmanagement
zum intelligenten Mobilitätsmanagement
www.bme.de
24.-26.11.2015
Nürnberg
SPS IPC DRIVES
Fachmesse für elektrische Automatisierung
www.mesago.de
09.-10.12.2015
Berlin
0761/ 898-4422
Seminar: Einkauf von Transportdienstleistungen
In diesem Seminar erfahren Sie, wie Sie beim Einkauf von
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ausschöpfen und Ihre Frachtkosten systematisch optimieren,
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23.-27.02.2016
Düsseldorf
METAV
Internationale Messe für Technologien der
Metallbearbeitung
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23.-25.02.2016
Nürnberg
embedded world
embedded-Technologien für Hardware, Software und Tools
www.embedded-world.de
08.-10.03.2016
Stuttgart
LogiMAT
Internationale Fachmesse für Distribution, Material- und
Informationsfluss
www.logimat-messe.de
08.-10.03.2016
Düsseldorf
BME eLösungstage
Einkaufsorganisation der Zukunft: smart und vernetzt
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19.-21.04.2016
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Die weltweit wichtigste Industriemesse – Alle Schlüsseltechnologien an einem Ort
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Umfrage
B2B-Digitalisierung schreitet voran
Welche digitalen Prozesse benötigt der professionelle
Einkauf in Zukunft und welche Vorteile digitaler Prozesse sieht er für sich selbst? Die professionelle Anbietersuche „Wer liefert was“ hat in einer Umfrage unter rund
1 200 Einkäufern auf wlw.de nach dem Status quo der
Digitalisierung im B2B-Umfeld gefragt. Die Ergebnisse
zeigen eine lang erwartete Aufbruchstimmung und
geben gleichzeitig Handlungsempfehlungen für deutsche Anbieter.
Tagtäglich sind professionelle Einkäufer auf der Suche
nach Produkten, Dienstleistungen und Rohstoffen im
Beschaffungsprozess ihres Unternehmens. Für die
Mehrheit der Befragten scheint der Einbezug digitaler
Prozesse echte Vorteile zu bringen – sowohl persönliche als auch für das ganze Unternehmen. So gaben
68 % der Befragten an, dass sie von den digitalen Prozessen profitieren, indem sie Anbieter schneller finden.
Jeder Zweite (51 %) spart durch die digitalen Prozesse
Bild: „Wer liefert was“
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06/2015
Kosten und für 43 % der Einkäufer bringt die Digitalisierung einen weiteren wesentlichen Vorteil im Beschaffungswesen mit sich: So ist die Beschaffung nicht
mehr standortgebunden. Für Peter F. Schmid, CEO von
„Wer liefert was“, sprechen die Zahlen eine deutliche
Sprache: „Die Digitalisierung birgt für die Beschaffung
immense Vorteile. Nicht zu vergessen ist ein weiterer
Punkt für die Einkäufer: die eigene Effizienz. 43 Prozent
gaben an, dass sie durch die digitalen Prozesse selbst
effizienter sind. Das ist in unserer schnelllebigen Zeit
ein wirklicher Gewinn.“ Ein Viertel der Befragten gab
darüber hinaus an, dass sie sogar die Effizienz des eigenen Unternehmens steigern.
Zur Frage nach dem Status quo der Anbieter hinsichtlich
Industrie 4.0 gibt es ein überraschendes Ergebnis: 22 %
gaben an, dass die Anbieter eine vollautomatisierte
Produktion besitzen. Jeder Dritte (34 %) stimmt außerdem zu, dass sich die Anbieter zurzeit im Bereich Industrie 4.0 aufstellen. „Diese Zahlen signalisieren eine Aufbruchsstimmung in den KMU“, so Schmid. „Wurde das
Thema Industrie 4.0 bis vor Kurzem noch eher stiefmütterlich behandelt, zeigen die Einschätzungen der Befragten jetzt, dass Bewegung ins Spiel kommt. Und das
ist wichtig und richtig für den deutschen Mittelstand.“
MARKT & TECHNIK AKTUELL
Studie
Siemens Financial Services (SFS) hat in einer aktuellen
Untersuchung analysiert, wie innovative Finanzierungsmodelle in der Industrie, im Gesundheitssektor
und im Infrastrukturbereich Wachstum fördern, indem
sie Investitionen in die Digitalisierung von Prozessen
und Verfahren ermöglichen. Die Digitalisierung ermöglicht es, Leistungsdaten von Prozessen und Systemen in
Echtzeit bereitzustellen. Die Auswertung solcher intelligenter Daten, die auch als Smart Data bezeichnet
werden, ermöglicht Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen, die wiederum zu höheren Kosteneinsparungen und einer besseren Wettbewerbsfähigkeit führen.
Die Untersuchung weist darauf hin, dass es auf dem
Markt immer mehr maßgeschneiderte Finanzierungslösungen für den Erwerb oder die Modernisierung von
Anlagen, Technologie und Software gibt. Dazu zählen
Finanzierungsmodelle auf Basis der Gesamtbetriebskosten (Total Cost of Ownership, TCO) oder der Leistung,
spezielle Finanzierungsmodelle für energieeffiziente
Technologien oder für grenzüberschreitende Projekte
sowie kontinuierliche Finanzierungslösungen mit vorher definierten Optionen auf Folgeinvestitionen, die
durch den technischen Fortschritt eventuell erforderlich werden. Für solche besonderen Modelle stehen
zunehmend spezialisierte Finanzdienstleister zur Verfügung, die das nötige Fachwissen und eine tiefgrei-
Bild: Siemens
Finanzierungen kurbeln Innovationen und Digitalisierung an
fende Kenntnis der jeweiligen Branche mitbringen. So
lassen sich Lösungen an sehr spezifische Anwendungen und Kundenanforderungen anpassen.
Pilz
Neues Produktions- und
Logistikzentrum eröffnet
Das Automatisierungsunternehmen Pilz hat
am Stammsitz in Ostfildern das Peter Pilz
Produktions- und Logistikzentrum eröffnet.
Der Neubau mit einer Gesamtfläche von rund
13 500 m2 ist mit 20 Millionen Euro die größte Einzelinvestition in der Geschichte des Familienunternehmens. Damit vergrößert das
Unternehmen nicht nur seine Produktionsfläche um 50 Prozent, sondern erweitert seinen Stammsitz zum Pilz Campus.
Das Peter Pilz Produktions- und Logistikzentrum wurde innerhalb von 16 Monaten errichtet. Mit 6 900 m2 Fertigungsfläche, etwa
4 000 m2 Bürofläche und 2 600 m2 Nebenflächen bietet das Gebäude Platz für 390 Mitarbeiter. In ihm sind neben der Produktion und
der Logistik auch alle produktionsnahen Abteilungen, darunter Produktionstechnik, Informationstechnik, Qualitätsmanagement
und Einkauf, unter einem Dach vereint. „Wir
freuen uns sehr, dass wir gerade hier am
Stammsitz investieren und so unser Wachstum fortsetzen können“, erklärte Renate Pilz
anlässlich der feierlichen Eröffnung.
Kostentransparenz
für Ihr Ergebnis
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wurde mit dem „Innovationspreis IT“ und dem „Industriepreis 2015“ prämiert.
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Bild: Pilz
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V O I C E & D ATA
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MARKT & TECHNIK AKTUELL
Logistik
Außenhandel
VDMA
Projekt „Neue Seidenstraße“:
China-Transporte per Lkw
TPP zwingt deutsche Firmen zur
Strategieanpassung
Maschinenbauer sehen große
Chancen mit Industrie 4.0
Seit Oktober 2015 bietet das Gelsenkirchener Logistikunternehmen LOXX eine einzigartige Dienstleistung an: Regelmäßige Lkw-Transporte nach China –
bereits für Warensendungen ab Palettengröße
(Stückgut). Für die Realisierung dieser Dienstleistung
greift LOXX auf sein bestehendes und für ganz Europa
flächendeckendes Stückgutnetzwerk zurück: Über
dieses werden Stückgut-Sendungen und Teilladungen aus ganz Europa in Gelsenkirchen gesammelt
und dann jeweils einmal pro Woche über Polen,
Weißrussland, Russland und Kasachstan nach Khorgos/China an der kasachisch-chinesischen Grenze
geschickt. Die Regellaufzeit dorthin für Stückgut- und
Teilladungen beträgt 16–18 Tage. Lkw-Komplettladungen werden jederzeit direkt beim Absender abgeholt und geradewegs nach China geschickt.
Die Anfang Oktober 2015 erzielte Einigung bezüglich
des Trans-Pacific Partnership-Abkommens (TPP) hat in
Korea (Rep.) hohe Wellen geschlagen. Deutsche Firmen
fühlen sich überrumpelt, denn sie sind in entscheidenden Auslandsmärkten nun einen Schritt hinterher.
Durch den Wegfall der Zölle zwischen den Unterzeichnern haben deutsche Produkte vor Ort auf einmal einen
preislichen Wettbewerbsnachteil.
Neun von zehn Maschinenbauunternehmen sehen
deutliche Chancen, sich mit der vernetzen Produktion
(Industrie 4.0) am Markt zu differenzieren. Viele Unternehmen haben bereits erfolgreiche Schritte auf dem
Weg in die Industrie 4.0 unternommen. Wer mit der
Vernetzung und Digitalisierung der Produktion beginnt, ist vom wirtschaftlichen Nutzen überzeugt. Dies
sind einige der zentralen Botschaften der vorliegenden
Studie „Industrie 4.0-Readiness“, erstellt von der Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult GmbH (IW
Consult) und dem Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) an der RWTH Aachen, im Auftrag der IMPULS-Stiftung des VDMA. Im Maschinenbau befassen
sich knapp 60 Prozent der Unternehmen mit Industrie
4.0, davon rund ein Drittel intensiv. Das sind doppelt so
viele wie im gesamten Verarbeitenden Gewerbe.
TPP: 12 Länder
ohne Zölle
Maschinen
für 19 Mrd
Exklusive
Freihandelszone
20 Mrd Invest
Das Trans-Pacific Partnership ist ein Handelsabkommen zwischen USA, Australien, Brunei, Chile, Japan,
Kanada, Malaysia, Mexiko,
Neuseeland, Peru, Singapur und Vietnam.
China ist größter
Maschinen-Abnehmer
China ist der weltweit wichtigste
Absatzmarkt für deutsche
Maschinen (19 Mrd Euro).
Industriebereich
mit Zukunft
Bis 2020 wird ein Invest
von 20 Mrd Euro im Bereich „smart industry“in
Deutschland erwartet.
Aus den Unternehmen
■
■
Benteler Distribution hat in Duisburg
ein modernes Zentrallager mit Europas
größter Hochregalanlage für Rohre erbaut. Auf nunmehr über 35 000 Quadratmetern Lagerfläche werden hier die
Lagerkapazitäten des Standortes Duisburg gebündelt.
■
ebm-papst eröffnete sein zweites Produktionswerk am Standort Landshut, in
das der Technologieführer rund 14 Mio
Euro investiert hat. In der neuen Fertigungsanlage werden überwiegend
Produkte für den Heiztechnikbereich
produziert.
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■
Festo eröffnete eine Technologiefabrik
in Scharnhausen. Das Werk verfügt über
66 000 m2 Gesamtfläche; insgesamt
1 200 Mitarbeiter arbeiten dort. Festo
hat in den Ausbau des Standorts insgesamt 70 Mio Euro investiert.
DMG MORI investierte in Hightech-Produktionsanlage in und für Russland. Die
Ulyanovsk Machine Tools (Grundstücksfläche: 330 000 m², Gebäudefläche:
21 000 m², Produktionsfläche: 3 300 m²)
ist das modernste Produktionswerk im
globalen DMG MORI Netzwerk.
■
Keller & Kalmbach investiert mit dem
Ausbau seines Zentrallagers in die Zukunft. Im mittelfränkischen Hilpoltstein
entstehen beim Anbieter für Verbindungselemente, Befestigungstechnik
und Betriebsbedarf zusätzliche
8 850 m2 Lager- und Logistikfläche.
■
25 Jahre microsonic: Der Dortmunder
Spezialist für Ultraschallsensorik feierte
Jubiläum und eröffnete seine neue Firmenzentrale. Auf einem rund 4 300 m²
großen Grundstück entstand ein Gebäude mit Fertigungs- und Lagerflächen, Laboren und eine Büroetage.
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EU: Tata Steel stellt Grobblech-Produktion ein
Aufgrund von Stahl-Billigimporten, besonders aus China, dem festen britischen Pfund und hohen Stromkosten will Tata Steel die Grobblech-Produktion in Europa einstellen. Betroffen seien u. a. rund 900 Arbeitsplätze in Scunthorpe, wo neben dem Grobblechwalzwerk auch einer der beiden Koksöfen geschlossen
werde, sowie 270 Stellen in Dalzell und Clydebridge in Schottland. Karl-Ulrich Köhler, Europachef von Tata
Steel, fordert von der EU-Kommission, entschiedener gegen unfair bepreiste Importe vorzugehen.
Kupfer London ($/t)
Aluminium London ($/t)
Walzstahl Nymex ($/t)
Seltene Erden (tsd CNY/t)
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4900
Nov.
Jan.
Mär.
Mai
1390
Jul.
Sep.
1230
Nov.
Jan.
Mär.
Mai
Jul.
Sep.
Stahl:
Harter Wettbewerb
führt zu Schließungen
Aluminium:
In Chinas Konjunktur
herrscht Katerstimmung
Kupfer:
Kupferausverkauf
könnte bald losgehen
Seltene Erden:
Produktionsmenge soll
gedrosselt werden
Die internationalen Stahlkonzerne
wollen wegen des harten Wettbewerbs
in der Branche Stellen streichen. Grund
seien gravierende Marktveränderungen im globalen Stahlhandel, erklärte
ein Stahlanalyst. So seien neben der
zunehmend stärkeren Konkurrenz aus
China auch hohe Stromkosten und der
Emissionshandel in Europa treibende
Kraft für die Veränderungen. Stahl kostete vor einer Ewigkeit von sieben Jahren mal mehr als 1 200 Dollar je Tonne,
halbierte sich bis Anfang 2012 auf gut
530 und ist jetzt bei 419 Dollar pro Tonne angekommen. Kapazitätssteigerungen und billiges Weltmarktangebot
belasteten die Stahlpreise.
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Die Stimmung im Aluminiummarkt
bleibt nach den neuesten Konjunkturdaten aus China eher schlecht. Ein Analyst
sagte, dass die Daten aus China keine guten Nachrichten für die Industriemetalle
gewesen seien. Klar sei, dass sich das
Wachstum verlangsame, die Frage sei,
wie stark. Zudem erhöhten sich die Lagerbestände an der London Metal Exchange (LME) kräftig um 23 575 auf
3,106 Mio Tonnen. In dieses trübe Bild
passen auch die neuesten Alcoa-Zahlen.
Zum Auftakt der US-Berichtssaison hat
der US-Aluminiumgigant einen klassischen Fehlstart hingelegt. Im dritten
Quartal war der Gewinn zum Vorjahr von
149 auf 44 Mio Dollar gesunken.
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Fast die Hälfte des weltweit abgebauten
Kupfers wird nach China exportiert. Doch
das meiste dieses Kupfers dient nicht der
Weiterverarbeitung, sondern als Sicherheit für Kredite. Der Abschwung in der
Wirtschaft kann dazu führen, dass die
Banken das Kupfer in großen Mengen auf
den Markt werfen. Investoren wie Kupfer-Minen-Betreiber schauen nach China
und auf potenzielle neue Maßnahmen,
die die Regierung unternehmen könnte.
Der Abschwung in China könnte durch
ein Ende der lockeren Geldpolitik der Fed
einen Kupferausverkauf in China auslösen. Das würde die bereits schwachen
Preise am Kupfermarkt erheblich unter
Druck setzen.
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Seit Chinas Regierung die Exportquote
für Seltene Erden aufgehoben hat, sind
die Preise nicht wie erwartet gestiegen,
sondern gesunken. Marktführer CNRE
will die Produktionsmenge nun reduzieren. Die Experten sind darüber geteilter
Meinung. Die China Northern Rare Earth
Group (CNRE) hat letzte Woche ihre „Ankündigung über die Produktionsbeschränkung zur Verhinderung der Preissenkung“ veröffentlicht. Dem Dokument zufolge soll die gesamte Produktionsmenge von Seltenen Erden in China
in diesem Jahr um zehn Prozent verringert werden. Einige Analysten rechnen
nun mit steigenden Preisen, da die
meisten Verkäufer schon begonnen haben, ihre Preise zu erhöhen.
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12
06/2015
ROHSTOFFE
Volle Power dank
„Hai-Tech“!
Bild: Tata Steel
INSPIRIERT VON DER NATUR: DER NEUE
GARANT SCHNEIDSTOFF HB 7020 MIT
MAXIMALER VERSCHLEISSFESTIGKEIT
Brent London ($/brl)
2550
88
2450
2400
80
48,70
72
2157,89
2350
2300
2250
64
2200
2150
56
2100
48
40
2050
2000
Nov.
Jan.
Mär.
Mai
Jul.
Sep.
1950
1900
1850
1800
1750
Okt14
Dez14
Feb15
Apr15
Jun15
Sep15
Öl:
Überangebot an Rohöl
hält weiterhin an
Plastixx:
Kostensenkungen
schlagen sich nieder
Die Notierungen an den internationalen
Ölmärkten neigen auch weiterhin zur
Schwäche. Händler verwiesen auf das
anhaltend hohe Rohölangebot in den
USA. Laut einem Bericht des privatwirtschaftlichen API-Instituts haben die
Rohölbestände in der vergangenen Woche erneut zugelegt. „Ein kräftiger Anstieg der Rohöllagerbestände dürfte
mittlerweile eingepreist sein und somit
die Preise nicht mehr zusätzlich belasten“, erwarten die Rohstoffexperten der
Commerzbank. Allerdings belasten die
konjunkturellen Entwicklungen in China
und eine eventuelle Abkehr der Federal
Reserve Bank (Fed) in den USA die Entwicklung der Ölpreise.
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Die sinkenden Vorproduktnotierungen
zogen im September auch die Preise
für europäische Standard-Thermoplaste
breitflächig nach unten. Auf das Abrutschen der Ethylennotierung um 55 Euro/t
reagierten die PE-Anbieter mit Abschlagsangeboten von 30 Euro/t. Je nach
Marktlage bei den einzelnen Typen reichten die Nachlässe dann von 30 Euro/t bis
zur kompletten Weitergabe der Kostensenkung. Insgesamt zeigte sich die Nachfrage relativ verhalten, unter dem eigentlich für den September üblicherweise erwartbaren Niveau. Das trug zur Begrenzung der Anbieterpläne bei.
KI – Kunststoff Information,
Bad Homburg, www.ki-web.de
Die Evolution hat es vorgemacht – der Hai bietet mit
seinen Zähnen perfekte Eigenschaften: scharf, glatt
und zähhart – was auch den neuen GARANT Hochleistungs-Schneidstoff HB 7020 maximal verschleißfest
macht. Dreh-Tests in Stahl haben der Drehwendeplatte
absolute Spitzenplätze beschert.
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Einkaufsführer:
DC-Kleinstmotoren
Vom Standard bis zur kundenspezifischen Lösung
Die Miniaturisierung von Antriebssystemen ist eine wesentliche Voraussetzung bei der Entwicklung
immer höher integrierter Systeme. Kleine, leistungsstarke Antriebe treiben immer wieder in den unterschiedlichsten Bereichen die Technik voran. Praktisch überall sind DC-Motoren unersetzlich. Schließlich
wandeln sie elektrische Energie effizient in Bewegungsenergie um, sind in der Drehzahl regelbar, leicht,
leise und zuverlässig.
S
o unterschiedlich wie die Anwendungen sind die Anforderungen, die kleine DC-Motoren erfüllen müssen. Es kommt
bei der Auswahl eines passenden Antriebs keineswegs nur
auf benötigtes Drehmoment oder die Drehzahl an. Eine
wichtige Rolle spielen – vor allem bei hoher Integrationsdichte in der
Maschine – die Abmessungen und die Umgebungsbedingungen, unter denen die miniaturisierten Antriebe arbeiten. Hinzu kommen die
dynamischen Anforderungen der jeweiligen Applikation oder spezielle Wünsche nach einem möglichst geringen Energieverbrauch.
Letzteres kann zum Beispiel beim Einsatz in akku- oder batteriebetriebenen mobilen Geräten ein entscheidendes Kriterium sein. Wie
in vielen anderen Bereichen gibt es deshalb auch bei miniaturisierten
DC-Motoren keine eierlegende Wollmilchsau.
DC-Klein- und Kleinstmotoren in den unterschiedlichsten Baugrößen und Varianten. Die
kompakten leistungsstarken Antriebe treiben die Technik voran.
14
06/2015
Deshalb gibt es DC-Klein- und Kleinstmotoren in den unterschiedlichsten Baugrößen und Varianten, angefangen von grafitund edelmetallkommutierten Ausführungen bis hin zu bürstenlosen, elektronisch kommutierten DC-Kleinmotoren. Basierend auf
den Standardprodukten lassen sich zudem kundenspezifische Lösungen in kurzer Zeit realisieren. Spezielle Anschlüsse, Fette,
Flansch, Welle oder die Auslegung auf einen bestimmten Arbeitspunkt – alle Baureihen lassen sich vielfältig und unkompliziert
modifizieren. Außerdem lassen sich die DC-Motoren mit unterschiedlichen Präzisionsgetrieben, hochauflösenden Inkrementaloder Absolut-Encodern sowie leistungsfähigen Speed- und Motion-Controllern kombinieren. Für nahezu jede Anwendung lässt
sich so eine maßgeschneiderte Antriebslösung finden.
Bilder: Faulhaber
EINKAUFSFÜHRER
Checkliste
für den Einkauf von DC-Kleinstmotoren
Welche Anforderungen stellt die Anwendung hinsichtlich Leistung, Drehzahl und Drehmoment?
Wie viel Einbauraum steht zur Verfügung?
Welche Umgebungsbedingungen herrschen am Einbauort?
Verlangt die Anwendung eine hohe Dynamik oder eher einen ruhigen Dauerläufer?
Ist kurzzeitig mit Überlast zu rechnen?
Wie hoch ist der Energieverbrauch? (Das ist bei Akku- oder Batteriebetrieb besonders wichtig.)
Sind weitere Komponenten wie Präzisionsgetriebe, Encoder oder Speed- und Motion-Controller
notwendig?
Sind anwendungsspezifische Anpassungen erforderlich?
Freitragende eisenlose Rotorspulen
Herzstück der mechanisch kommutierten DC-Klein- und Kleinstmotoren ist die von Dr. Fritz Faulhaber Senior entwickelte und
1958 patentierte freitragende kernlose (oder eisenlose) Rotorspule
mit Schrägwicklung, die um einen ruhenden Magneten rotiert.
Wegen seines Aussehens wird dieser Motortyp gerne auch als Glockenanker-Motor bezeichnet. Auf jeden Fall bringt das Konstruktionsprinzip für die Praxis gleich mehrere Vorteile.
Aufgrund des symmetrischen Luftspalts kann sich kein Rastmoment bilden, was einen präzisen Positionierbetrieb und eine
sehr gute Drehzahlregelung ermöglicht. Das Verhalten von Last zu
Drehzahl, Strom zu Drehmoment und Spannung zu Drehzahl ist
linear. Da fast der gesamte Motordurchmesser für die Wicklung
genutzt werden kann, erreichen die Motoren im Verhältnis zu ihrer Größe und ihrem Gewicht höhere Leistungen und Drehmomente als konventionelle Ausführungen. Gleichzeitig garantiert
das geringe Trägheitsmoment des Rotors eine besonders gute Dynamik beim Start- und Stoppbetrieb. Hohe Wirkungsgrade sind
ein weiterer Vorteil der Glockenanker-Motoren. Sie müssen nicht
geblecht ausgeführt werden. Da sie keine Eisenteile enthalten, die
sich gegenüber dem Erregerfeld bewegen, ist diese Motorbauart
frei von Eisenverlusten.
Unterschiedliche Kommutierungssysteme
Die DC-Kleinstmotoren gibt es mit unterschiedlichen Kommutierungssystemen: Edelmetallkommutierung und Grafitkommutierung. Der Begriff Edelmetallkommutierung bezieht sich auf die in
den Bürsten und im Kommutator verwendeten Materialien, die
aus Hochleistungs-Edelmetalllegierungen bestehen. Diese Art des
Kommutierungssystems wird hauptsächlich aufgrund seiner geringen Größe, des sehr niedrigen Übergangswiderstandes und des
präzisen Kommutierungssignals verwendet. Es eignet sich besonders für Anwendungen mit kleiner Strombelastung, wie beispielsweise batteriebetriebene Geräte. Dabei haben edelmetallkommutierte Motoren ihren optimalen Arbeitspunkt für Dauerbetrieb bei
Last am Punkt oder nahe ihres höchsten Wirkungsgrades.
Ein schönes Beispiel für den Einsatz solcher Motorausführungen
findet sich in der Robotik: Die neue ‚Education Robot Plattform‘ der
NTB Interstaatlichen Hochschule für Technik in Buchs (CH) er-
weitere Checklisten
zum Download auf
www.technikundeinkauf.de
möglicht Eigenentwicklungen im Bereich der Robotersteuerung, die
auch gleich mit einem leistungsfähigen, aber dennoch preiswerten
Roboter getestet werden können. Treibende Kraft dieses Delta-Roboters sind edelmetallkommutierte DC-Kleinstmotoren. Die hier
gewählte Ausführung ist bei 15 mm Durchmesser lediglich 24 mm
lang, baut also sehr kompakt, wiegt wenig und benötigt nur geringen Einbauraum. Sie wurde mit einem nahezu spielfreien Stirnradgetriebe (76:1) kombiniert, das den gleichen Durchmesser wie
der Motor hat. Trotz dieser kleinen Abmessungen schafft die kompakte Motor-Getriebe-Einheit ein Dauerdrehmoment von 0,2 Nm
und ein Spitzenmoment von 0,3 Nm, dank dessen der kleine Roboter eine Kontaktkraft von beachtlichen 6 N aufbringen kann. Die
kompakten Antriebslösungen erschließen natürlich auch in anderen Anwendungen interessante Möglichkeiten, zum Beispiel in der
Prothetik oder in Tätowiermaschinen.
Ähnlich vielseitig sind grafitkommutierte DC-Kleinstmotoren.
Der Begriff bezieht sich auf das verwendete Bürstenmaterial in Kombination mit einem Kommutator aus einer Kupferlegierung. Dieses
Einkaufsführer in Zusammenarbeit mit
Faulhaber
Die Faulhaber-Gruppe mit ihren 1 500 Mitarbeitern ist spezialisiert auf Entwicklung, Produktion und Einsatz von hochpräzisen Klein- und Kleinstantriebssystemen, Servokomponenten
und Steuerungen bis zu 200 Watt Abgabeleistung. Dazu zählt
die Realisierung von kundenspezifischen Komplettlösungen
ebenso wie ein umfangreiches Programm an Standardprodukten wie bürstenlose Motoren, DC-Kleinstmotoren, Encoder und
Motion Controller. Die Marken der Faulhaber-Gruppe gelten
weltweit als Zeichen für hohe Qualität und Zuverlässigkeit in
komplexen und anspruchsvollen Anwendungsgebieten wie
Medizintechnik, Bestückungsautomaten, Präzisionsoptik, Telekommunikation, Luft- und Raumfahrt sowie Robotik. Vom Mikroantrieb mit 1,9 mm Durchmesser bis zum leistungsstarken
44-mm-DC-Kleinstmotor kombinierbar mit verschiedenen Präzisionsgetrieben bietet das Unternehmen zuverlässige Systemlösungen für eine Vielzahl von Anwendungen.
06/2015
15
EINKAUFSFÜHRER
Herzstück vieler DC-Kleinmotoren ist eine freitragende kernlose (oder eisenlose)
Rotorspule mit Schrägwicklung, die um einen ruhenden Magneten rotiert.
Mithilfe von DC-Klein- und Kleinstmotoren kann die bionische Handprothese auch
Fühlen und Tasten.
Kommutierungssystem ist sehr robust und eignet sich besonders für
dynamische Hochleistungsapplikationen mit schnellem Start-/
Stoppbetrieb oder periodischen Überlastbedingungen. Typische Anwendungsbereiche sind beispielsweise in der Robotik zu finden.
gen an die Lebensdauer sind allerdings elektronisch kommutierte
– also bürstenlose – DC-Kleinstmotoren die bessere Wahl, denn
ihre Lebensdauer kann die mechanisch kommutierter Ausführungen um ein Vielfaches übertreffen. Typische Einsatzbereiche sind
die Gelenkantriebe von humanoiden Robotern, elektrische Greifer
in der Prozessautomatisierung oder Anwendungen in der Flugzeugtechnik. So wird die Fensterblende in der Business Class des
Airbus A319 von solchen bürstenlosen Motoren bewegt. Bei einem
Durchmesser von 32 mm ist er lediglich 44 mm lang, Trotz dieser
kompakten Abmessungen kann er ein hohes Dauerdrehmoment
von bis zu 36 mNm erzeugen, bei ruhigen Laufeigenschaften und
niedrigem Geräuschpegel.
■
Bürstenlose DC-Kleinmotoren
Sowohl bei grafit- als auch bei edelmetallkommutierten DC-Motoren ist das Kommutierungssystem einem gewissen elektrischen
(Funkenbildung) und mechanischem (Abrieb) Verschleiß unterworfen. Die Lebensdauer dieser Kleinstantriebe liegt aber unter
typischen Lastbedingungen doch zwischen 1 000 und 5 000 Betriebsstunden, was für zahlreiche Anwendungen mehr als ausreichend ist. Für Hochleistungs-Servoanwendungen mit häufigen
Überlastbedingungen sowie Dauerbetrieb mit hohen Anforderun-
Autoren
Andreas Seegen (Faulhaber), Ellen-Christine Reiff und Kathrin Irmer
Drei Fragen an Hartmut Ratke, MT.DERM GmbH
Für welche Anwendungen kaufen Sie DC-Kleinstmotoren ein?
DC-Kleinstmotoren werden von uns als hoch präzise und laufruhige Antriebe in unseren Tattoomaschinen und kosmetischen und medizinischen Stechgeräten eingesetzt. Darüber verwenden wir sie
im Bereich der Forschung beim Aufbau von Prototypen und Testständen sowie in der Produktion im
Vorrichtungsbau für die Automatisierung.
Was muss aus Ihrer Sicht dabei besonders beachtet werden?
Besondere Eigenschaften sind eine hohe Leistungsdichte bei großem Anhalte- und Drehmoment
sowie die Laufruhe. Eine zuverlässig hohe Lebensdauer und stabile Qualität sind weitere herausragende Punkte, die wir von diesen essenziellen Komponenten fordern.
Welche Servicequalitäten Ihres Lieferanten sind für Sie wichtig?
Freundliche und technisch fundierte Beratung sind beispielsweise für die ständige Verbesserung
unserer Produkte und Neuentwicklung seitens R&D genauso notwendig wie die Individualisierung
und unkomplizierte Musterabwicklung. Für unser tägliches Geschäft sind eine allzeitige Produktverfügbarkeit, kurze Reaktions- und Lieferzeiten, persönliche Erreichbarkeit und schließlich ein
vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis die Kernzutaten für unsere Kundenzufriedenheit.
16
06/2015
Hartmut Ratke ist Abteilungsleiter Einkauf,
bei der MT.DERM GmbH in Berlin
EINKAUFSFÜHRER
TECHNIK-WIKI
Elektrische Klein- und Kleinstmotoren
Als elektrische Kleinantriebe definiert ZVEI Motoren mit einer Leistung im Bereich unter 750 Watt
(fractional horsepower drives).
Als Kleinstantriebe gelten solche
mit weniger als 75 Watt Leistung.
Diese findet man in Medizintechnik, in Druckern, Spielwaren, aber
auch als Stellmotoren in Fahrzeugen. Kleinantriebe bewegen Industrieroboter, Haushaltsgeräte
wie Rührmaschinen oder Geräte
z. B. für den Heimwerkerbedarf.
Neuer elektrischer Kleinteilegreifer mit integrierter Elektronik
von Schunk.
Den eigentlichen Start zur Entwicklung elektrischer Motoren
lieferte Hans Christian Oersted
1820 mit der Entdeckung der Ablenkung einer Magnetnadel
durch elektrischen Strom. Darauf
baute André Marie Ampère 1820
mit der Entdeckung der „elektrodynamischen“ Wechselwirkung
zwischen stromdurchflossenen
Leitern auf. Weitere Entwicklungsschritte namhafter Wissenschaftler waren die Entdeckung
der magnetischen Wirkung von
stromdurchflossenen Spulen, der
Nachweis der elektromagnetischen Induktion bis zum Elektromotor mit rotierendem Magnetfeld (Synchronmotor) von Nicola
Tesla 1885.
Motoren mit kontinuierlicher
Bewegung
Dies ist eine der ältesten Kleinmotorentypen und stellt mit Abstand
die größte Motorengruppe dar.
Besonders viele Varianten finden
sich hier in Fahrzeugen, wie z. B.
der Fensterheber. Diese Motorengruppe wird in drei Untergruppen
aufgeteilt:
Motoren mit Kommutator
Diese werden aufgeteilt in
Gleichstrommotoren, die in hoher Stückzahl in Fahrzeugen als
Stellantriebe, z. B. beim Scheibenwischer, eingesetzt werden
und in Universalmotoren, wie
man sie in Küchengeräten,
Staubsaugern oder auch in
Bohrmaschinen findet. Der
Kommutator besteht aus einer
Vielzahl von Kupferlamellen, die
gegeneinander isoliert sind. An
benachbarten Kommutatorlamellen werden jeweils Anfang
und Ende der einzelnen Ankerspulen gelötet und auf dem
Kommutator schleifend wird
über Kohlebürsten der Ankerstrom zu und abgeführt. Aufgabe des Kommutatorapparates,
bestehend aus Kommutator und
Kohlebürsten, ist es, dafür zu
sorgen, dass sich unter einem
Hauptpol stets Leiter mit identischer Stromrichtung befinden.
Der Universalmotor ist ein Elektromotor, der mit Gleich- oder
Wechselstrom läuft.
Bürstenlose Motoren
Sie lösen bei vielen Applikationen
die bürstenbehafteten Gleichstrommotoren ab. Bürstenlose
Motoren sind permanentmagneterregte Synchronmotoren, die
feldorientiert am Umrichter betrieben werden. Erfolgt die
Stromeinprägung in Anhängigkeit der Rotorlage blockförmig, so
spricht man auch von „bürstenlosen Gleichstrommotoren“.
Drehfeldmotoren
Drehfeldmotoren können je nach
Ausführung am Drehstromnetz
oder am Wechselspannungsnetz
betrieben werden. Ein Drehstrommotor wird mit Dreiphasenwechselstrom betrieben. Der
Drehstrom führt in Verbindung
mit einem 3-strängigen Ständerwicklungssystem im Luftspalt
zwischen Ständer und Läufer zu
einem Drehfeld. Je nach konkreter Ausführung des Läufers wird
zwischen Synchron- und Asynchronmotoren
unterschieden.
Beim Synchronmotor läuft der
Läufer synchron mit dem Drehfeld um. Beim Asynchronmotor
läuft der Läufer asynchron zum
Drehfeld und zwischen Drehfelddrehzahl und mechanischer
Drehzahl besteht ein so genannter Schlupf. Die industriell am
häufigsten eingesetzten Motoren
sind Asynchronmotoren mit Käfigläufer.
Typische Anwendungsbereiche
für DC-Kleinstantriebe sind z. B.
in der Robotik zu finden. Sie sind
genauso leistungsfähig, aber
preiswerter als Industrieroboter.
Motoren für Schrittbewegung
Anwendungen dieses Typs nehmen immer mehr ab. Ein Schrittmotor ist ein Synchronmotor, bei
dem der Rotor durch ein gesteuertes, schrittweise rotierendes,
elektromagnetisches Feld der
Statorspulen um einen definierten Winkel oder sein Vielfaches
gedreht werden kann.
Dr. Fritz Faulhaber Senior entwickelte die freitragende kernlose
(oder eisenlose) Rotorspule.
Motoren für begrenzter Bewegung
Diese werden z. B. eingesetzt bei
Ventilen und Linearachsen und
können im einfachsten Fall aus
einem Elektromagneten bestehen. Diese Aktoren drehen die
angetriebenen Prozesse nicht,
sondern schieben sie auf geradlinigen oder gekurvten Bahnen.
Alle diese Motoren können als
Trommelläufer, Scheibenläufer
oder in Sonderfällen auch als Glockenläufer gebaut werden. Der
hauptsächlich gebaute Trommelläufermotor besitzt einen zylindrischen Läuferkörper. Der Rotor des
Scheibenläufermotors ist dagegen scheibenförmig ausgeführt
und befindet sich zwischen den
zweiteilig ausgeführten Ständeraktivteilen. Der Scheibenläufer ist
in der Regel eisenfrei ausgeführt
und besitzt somit ein sehr niedriges Massenträgheitsmoment. Der
Glockenankermotor besitzt einen
hohlen Rotor, der sich um den innerhalb liegenden Stator, einem
Permanentmagneten, dreht.
06/2015
17
TECHNIK+EINKAUF • IM DIALOG
„Man braucht die richtige Unternehmens- und
Fehlerkultur. Es muss erlaubt sein, einen Fehler
zu machen, so lange man die Konsequenzen
daraus zieht und ihn beim nächsten Mal nicht
mehr macht. Man braucht Transparenz, und die
Mitarbeiter müssen spüren, dass sie offen sein
dürfen und dann auch unterstützt werden.“
René Dankwerth,
Ressortleiter Research & Development (Prokurist), Recaro Aircraft
Seating GmbH & Co. KG
Fünf Minuten treffen,
statt zwei Stunden tagen
Joachim Ley (Ressortleiter Supply Chain) und René Dankwerth (Ressortleiter Research & Development)
steuern Projekte und Lieferanten über eine schlanke, vernetzte Organisation und konsequentes ShopfloorManagement. Das Prinzip: 5 Minuten treffen, statt 2 Stunden tagen. Auch die E-Mail-Flut zwischen den
Bereichen wird so eingedämmt.
Herr Ley, Herr Dankwerth, wo und wann treffen Ihre Bereiche
zusammen?
Ley: Fast täglich und fast überall. Wir entwickeln selbst, aber der
größte Teil der Wertschöpfung findet bei unseren Lieferanten statt.
Das allein bedingt, dass wir permanent zusammenarbeiten. Das
fängt an mit der Definition der Lastenhefte, geht über die Projektteams, die Produktentstehung, die Qualifizierung der Lieferanten
hinein in den Serienanlauf und reicht bis zur Kostenoptimierung
in der laufenden Serie.
Dankwerth: Wir sind extrem projektgetrieben. Unsere Zusammenarbeit beginnt schon in den Innovationsprojekten. Wenn wir
dann ein neues Produkt entwickeln, läuft die Projektarbeit bis zu
zwei Jahre. Diese Teams haben eigene Projekträume, dort sind
Mock-up Sitze aufgebaut, und es gibt Boards, die Projektstand,
Kosten und Gewichte nach dem Obeya Prinzip transparent machen. In den Kundenprojekten spielt zusätzlich der Faktor „kundenspezifische Anpassungen“ eine wichtige Rolle, weil sich die
18
06/2015
Fluggesellschaften zunehmend über das Kabinendesign differenzieren. Daneben gibt es in der Entwicklung viele kleinere Projekte,
etwa zu Innovationsthemen wie neuen Materialien, Komponenten
oder Produktionsverfahren.
Transparenz und Offenheit sind für Sie zentrale Faktoren?
Dankwerth: Unsere offene Kommunikationskultur ist ein wesentlicher Aspekt. Wir praktizieren Shopfloor-Management. Das heißt,
wir arbeiten mit kurzen Standup-Meetings – in den Teams und in
der Linie. Für die großen Themen gibt es Projekträume, in denen
die Teams jederzeit zusammenkommen können.
Trotzdem denkt ein Einkäufer anders als ein Entwickler. Wie
gehen Sie damit um?
Ley: Die unterschiedlichen Sichtweisen sehen wir absolut positiv.
Wir fördern Mitarbeiter, diese konstruktiv einzubringen und das
beste Ergebnis zu diskutieren. Natürlich hat der Ingenieur mehr
Bild: Fotostudio Marc Weigert
Interview
TECHNIK+EINKAUF • IM DIALOG
Bild: Fotostudio Marc Weigert
„Die unterschiedlichen Sichtweisen sehen wir absolut
positiv. Wir fördern Mitarbeiter, ihre Sichtweisen
konstruktiv einzubringen und das beste Ergebnis zu
diskutieren. Natürlich hat der Ingenieur mehr die
Innovations- und Kundenbrille auf, und der Einkäufer hat die robuste Supply Chain im Hinterkopf.
Diesen Dialog sehen wir aber als sehr fruchtbar an.“
Joachim Ley,
Ressortleiter Supply Chain (Prokurist),
Recaro Aircraft Seating GmbH & Co. KG
die Innovations- und Kundenbrille auf, und der Einkäufer hat die
robuste Supply Chain im Hinterkopf. Diesen Dialog sehen wir aber
als sehr fruchtbar an.
ge, wie die Umsetzung technologisch und kostenseitig abbildbar
ist. An diesen Stellen ist ein intensiver Austausch wichtig, um die
beste Entscheidung zu treffen.
Das heißt, erst durch die Reibung erzielen Sie beste Ergebnisse?
Dankwerth: Wir brauchen diese natürlichen Zielkonflikte. Der Entwickler fordert den Einkäufer gerne mit neuen Themen heraus, hat
seinen Fokus zunächst etwas weniger auf den Kosten, wird dann aber
wieder etwas „geerdet“. Dieses Spannungsfeld lösen wir über die offene Zusammenarbeit auf, über die Informationskaskade und Steuerkreise. Das ergibt die richtige Lösung im Sinne des Unternehmens.
Inwieweit beziehen Sie Ihre Lieferanten in diesen Prozess ein?
Dankwerth: Wir haben langjährige Lieferantenpartnerschaften,
die wir in frühen Phasen einbinden und auch begleitend entwickeln. Aber bestimmte Technologien muss man auch mit neuen
Partnern ausprobieren.
Ley: Das machen wir gezielt in den Innovationsprojekten, wo man
Fehlschläge auch mal zulassen muss, um zu besseren Ergebnisse zu
gelangen. Da kommen die Lieferanten mit ihren Entwicklungsund Produktionsprozessen ins Spiel, deren Sicherheit wir mit Blick
auf eine spätere Serienfertigung auditieren müssen. Das passiert
sehr frühzeitig, um ein Stück weit die Spannung herauszunehmen,
die der Einkäufer immer im Hintergrund hat: Achtung, die Serie
steht an, ich brauche jetzt den robusten Prozess.
Sie kaufen viele Teile zu, der Einkauf hat einen wichtigen Part.
Wie würden Sie Ihre Rolle beschreiben?
Ley: Der Einkauf ist der Moderator an der Schnittstelle. Er muss
ein technisches Grundverständnis haben, damit er den Prozess
steuern kann – intern und in Richtung Lieferant, der sein Knowhow früh im Prozess einbringt.
Sie treffen bereits in Innovationsphasen aufeinander. Welche
Vorteile hat das?
Dankwerth: In unserer Innovationsabteilung gibt es einen sehr frühen Prozess, wie wir Ideen generieren, sammeln, Markttrends untersuchen. Daraus entstehen die Innovationsprojekte, die wir interdisziplinär besetzen. Auf der anderen Seite ist es für die Entwicklung
wichtig, dass wir Dinge ausprobieren, mit einem neuen Lieferanten mal eine neue Idee abprüfen. Auch hier brauchen wir die Unterstützung des Einkaufs, diesen Weg mitzugehen.
Was sind Ihre klassischen Konfliktfelder?
Dankwerth: Ein Feld ist die natürliche Abhängigkeit zwischen Kosten und Gewicht. Bei Innovationen dreht es sich eher um die Fra-
Welchen Stellenwert hat global die Beschaffung vor Ort?
Ley: Wir haben an jedem Standort ein Einkaufsteam, das lokale
Commodities einkauft. Darüber hinaus gibt es andere Commodities, die wir unter einer globalen Verantwortung für alle Werke
gebündelt einkaufen. Wir nutzen die Stärken der Beschaffungsmärkte. Durch die Kreativität, die wir dort lokal entwickeln können, mit dem Know-how der Kunden, des Beschaffungsmarktes
und der Entwicklungsteams vor Ort, die Anpassungsentwicklungen machen, haben wir schon sehr gute Erfolge erzielt. Die Matrix
ist spannend: Die Grundentwicklung läuft in Deutschland, wir
binden den Einkauf in Nordamerika und China ein und berücksichtigen von vornherein globale Verfügbarkeiten, um schließlich
global gesehen das Kostenoptimum zu erreichen.
Diesen Weg wollen Sie auch weiterhin beschreiten?
06/2015
19
Vita
Joachim Ley
Vita
René Dankwerth
Seit 2004 ist Joachim Ley in der Unternehmensgruppe beschäftigt. Der
Wirtschaftsingenieur sammelte zunächst Berufserfahrungen sowohl in
der Automobilzulieferindustrie als
auch in der Holding der Recaro
Group, bevor er 2006 als Head of Logistics und Director Operations die
Produktion von Flugzeugsitzen in
Schwäbisch Hall zum Mittelpunkt
seiner Tätigkeit machte. Heute verantwortet er als Ressortleiter Supply
Chain die komplette Wertschöpfungskette des Unternehmens.
René Dankwerth ist seit 2006 bei
Recaro Aircraft Seating beschäftigt.
Der Wirtschaftsingenieur arbeitete
zunächst in den Bereichen Qualitätsmanagement und Entwicklung
bei der Daimler Chrysler AG, bevor
er als Director Quality und später
als Director Sourcing bei Recaro Aircraft Seating tätig wurde. Als Ressortleiter Research & Development
verantwortet er die Entwicklung
von Recaro typischen Sitzlösungen
sowie den Ausbau des weltweiten
Engineering-Teams.
Dankwerth: Absolut. Wenn wir etwas entwickeln, muss es global
beschaffbar sein.
türlich herunterbrechen. So ein riesiges Spezifikationspaket kann
einen Lieferanten auch erschlagen.
Innovativ zu sein heißt auch immer, schneller zu sein?
Dankwerth: Unser Anspruch ist es, selbst aktiver Treiber der Innovation zu sein. Neben den Regelzyklen, innerhalb derer eine
Airline einen Sitz tauscht, gibt es Innovationsgründe für einen
Austausch. Wir haben zuletzt ein Produkt für die EconomyClass Kurzstrecke entwickelt, das es erlaubt, eine Sitzreihe mehr
in den Flieger einzubauen – bei verbessertem Living-Space für
den Passagier und deutlich reduziertem Sitzgewicht. Dann
tauscht eine Airline ihre Sitze auch früher, weil sie sagt, ok, das
rechnet sich für mich. Insofern ist diese aktive Treiberrolle für
uns sehr wichtig.
Bleiben Sie deshalb gerne bei den bewährten Partnern?
Ley: Bei komplexeren Themen definitiv. Das muss ein Lieferant
strategisch wollen. Es bedeutet auch Investitionen, die er tätigen
muss, um in der Luftfahrt zu agieren. Luftfahrt „nebenher“ zu betreiben, bei komplexen Baugruppen mit Entwicklungsanteilen, das
geht in der Regel nicht.
Was ist hierfür die Voraussetzung?
Ley: Wir schauen uns alle internen wie externen Prozesse unter
Lean Management Gesichtspunkten an. Die Durchlaufzeit ist dabei
unsere Topkennzahl. So schaffen wir es, kontinuierlich die Durchlaufzeiten zu verkürzen und die Kundenbedürfnisse zu erfüllen.
Machen Sie auch Ihre Lieferanten schneller?
Ley: Je komplexer ein Teil, desto intensiver bringen wir uns ein –
über Produktaudits, über definierte Lieferantenentwicklungsprozesse, Regeltermine. Da haben wir eine starke Anlehnung an unseren eigenen Entwicklungsprozess.
Ihre Strukturen sind flach, die Vernetzung hoch, was ist
notwendig, damit das reibungslos funktioniert?
Dankwerth: Man braucht die richtige Unternehmens- und Fehlerkultur. Es muss erlaubt sein, einen Fehler zu machen, so lange man die
Konsequenzen daraus zieht und ihn beim nächsten Mal nicht mehr
macht. Man braucht Transparenz, und die Mitarbeiter müssen spüren, dass sie offen sein dürfen und dann auch unterstützt werden.
Ley: Ganz praktisch empfehle ich Mitarbeitern, die Sichtweise des
Gegenübers einzunehmen. Zu überlegen, warum der andere gerade so agiert und wie wir gemeinsam das Ziel erreichen.
Dankwerth: … und den Austausch nicht auf E-Mails zu beschränken! Unsere Philosophie ist: Wir treffen uns kurz, diskutieren die
Dinge moderiert, da kann dann jeder seine Position darlegen.
Sprechen ist für uns extrem wichtig.
Dämmen Sie so tatsächlich die E-Mail-Flut ein?
Ley: Wir praktizieren diesen Ansatz unternehmensweit in verschiedenen Reifegraden. Die Erfahrung zeigt: Mit steigendem ReiDas bedeutet, Sie spiegeln Ihre Prozesse zum Lieferanten?
fegrad nimmt die E-Mail-Flut ab. Außerdem wird man deutlich
Dankwerth: Grundsätzlich ja. Die Spezifikationen im Luftfahrtschneller in seinen Entscheidungen. Wir forcieren das Sich-kurzbereich sind sehr, sehr umfassend. Deshalb muss man in AbhänTreffen: Gerade wenn es etwas komplegigkeit von Anforderung und Komplexixer wird, hilft es, das Problem nicht umtätsgrad der jeweiligen Umfänge
DAS UNTERNEHMEN
ständlich verbal zu beschreiben, sondern
festlegen, wie viel Freiraum der Lieferant
Recaro Aircraft Seating entwickelt und prodas Bauteil im Zweifelsfall physisch in
hat und wo er sich anpassen muss. Bei
duziert Premium-Flugzeugsitze. Das Unterdie Runde zu bringen. Allein das löst alEntwicklungsvergaben geht das mitunnehmen mit Sitz in Schwäbisch Hall erwirtles auf, was in der Kommunikation per
ter soweit, dass der Lieferant auf unseschaftete 2014 einen Umsatz von rund 367
E-Mail schiefgehen kann. Sie kommen
rem IT-System nach unseren Abläufen
Mio Euro. Damit zählt der Anbieter zu den drei
sehr schnell zu einem gemeinsamen Proarbeitet.
größten Flugzeugsitzherstellern weltweit. Das
blemverständnis und zu einer gemeinsaMan darf Lieferanten aber auch nicht
Unternehmen beschäftigt mehr als 1 900 Mitmen Lösung.
überfordern. Wenn wir einen neuen
arbeiter (davon rund 1 000 in Deutschland)
Business-Class-Sitz entwickeln, gibt es
und hat Standorte in Deutschland, Polen, Südafrika, den USA sowie China und ist zudem
rund 160 000 Anforderungen, die wir naAutorin
Annette Mühlberger
weltweit mit Kundencentern vertreten.
20
06/2015
Bild: Fotostudio Marc Weigert
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TECHNIK • TREND
Automobilindustrie
bestellt so viele Roboter wie nie
Rund 100 000 neue Roboter wurden im Fahrzeugbau installiert
Der Robotik-Branche geht es blendend – bei den verkauften Stückzahlen und auch beim Umsatz gab es im
letzten Jahr in fast allen Segmenten deutliche Steigerungen. Besonders hervorgetan hat sich branchenseitig
die Automobilindustrie, länderseitig China; hier wurden Rekordwerte in der Roboterinstallation erzielt.
O
b große Industrieroboter in
der Produktion, Serviceroboter in gewerblichen Umfeldern wie Logistik und
Landwirtschaft oder Staubsauger- und
Fensterputzroboter für den privaten Gebrauch: In fast allen Segmenten hat die Robotikbranche bei den verkauften Stückzahlen wie auch beim Umsatz im Jahr 2014
deutlich zugelegt. Entsprechend positiv
sind auch die Prognosen für die Jahre 2015
bis 2018: Bis 2018 wird der Absatz von Industrierobotern weltweit jedes Jahr durchschnittlich um 15 % wachsen – die verkauften Einheiten verdoppeln sich fast auf rund
400 000 Stück. Dabei entfallen 70 % des
Absatzvolumens
auf die fünf
größten Märkte:
China,
Japan,
USA, Südkorea
und Deutschland.
Das sind Ergebnisse
der Roboter-Weltstatistik 2015 der International
Federation of Robotics (IFR).
„Wichtigster Treiber der Ent-
Bild: shutterstock.com - PP77LSK
Neue Produktionskapazitäten,
Modernisierungswelle: Die
Autoindustrie investiert kräftig.
wicklung ist der weltweite Wettbewerb der
industriellen Produktion. Die Automatisierung des Automobilsektors und der
Elektro- und Elektronikindustrie stehen
dabei mit einem Marktanteil von zusammen 64 Prozent an der Spitze“, sagt Arturo
Baroncelli, Präsident der International Federation of Robotics (IFR). „Das Marktvolumen für Industrieroboter ist enorm. Den
weltweiten Verkaufswert inklusive begleitender Dienste schätzen wir für 2014 auf
32 Milliarden US-Dollar.“
Die sprunghafte Automatisierung in
China markiert eine einzigartige Entwicklung in der Robotergeschichte. Um 56 %
stieg die Zahl der verkauften Industrieroboter allein im letzten Jahr gegenüber 2013.
„Durch weitere Verbesserungen der Robotertechnik und die kontinuierliche Weiterentwicklung von intelligenten Technologien
in den letzten Jahren wurden die Roboteranwendungsgebiete immer mehr. 2014 haben 29 Branchen der verarbeitenden Industrie in China Roboter eingesetzt. Das waren
vier mehr als 2013. Das zeigt das große Interesse Chinas, die verarbeitende Industrie zu
stärken“, verdeutlicht Xiaogang Song, Executive Vice President and Secretary General
China Robotics Industry Alliance (CRIA).
Das Reich der Mitte ist der größte und am
schnellsten wachsende Robotermarkt weltweit. Das Potenzial bleibt trotz der jüngsten
Konjunkturschwäche enorm. Denn die chinesische Wirtschaft verzeichnet in der produzierenden Industrie erst eine Roboterdichte von 36 Einheiten pro 10 000
Arbeitnehmer. Zum
Vergleich: Der
22
06/2015
Spitzenreiter Südkorea kommt auf 478 Industrieroboter je 10 000 Arbeitnehmer gefolgt von Japan (315 Industrieroboter) und
Deutschland (292 Industrieroboter). Prognosen gehen davon aus, dass 2018 mehr als
jeder dritte Industrieroboter des weltweiten
Angebots in China installiert werden wird.
„2015 wird ein Zuwachs von insgesamt 25%
erwartet. Die Wachstumsrate der nationalen
Hersteller wird über 40 % sein“, so Songs
Einschätzung des chinesischen Robotermarktes.
Die Statistik zur Roboterdichte zeigt
gleichzeitig enorme Wachstumsmöglichkeiten in den USA. Hier kommen in der
produzierenden Industrie aktuell erst 164
Industrieroboter auf 10 000 Arbeitnehmer.
Die USA automatisieren ihre Wirtschaft
derzeit mit rasantem Tempo. Ziel ist, den
heimischen Industriestandort zu stärken
und ausgelagerte Produktionen zurückzuholen. Die Zahl installierter Roboter stieg
2014 um 11 % auf rund 26 000 Einheiten
– Rang drei weltweit. In Europa hat
Deutschland mit großem Abstand die Nase
vorn. Innerhalb eines Jahres (2014) stiegen
die Verkaufszahlen um 10 % auf rund
20 100 Einheiten – der größte bisher registrierte Absatz innerhalb von zwölf Monaten. Trotz der bereits sehr großen Roboterdichte ist der weltweit fünftgrößte
Robotermarkt weiterhin auf Expansionskurs – in erster Linie angetrieben von der
Automobilindustrie.
Die Investitionen der Automobilindustrie in Industrieroboter sind seit 2010 weltweit deutlich gestiegen. Mit rund 100 000
neu installierten Robotern war 2014 ein
neues Rekordjahr – plus 43 % gegenüber
dem Vorjahr. Neue Produktionskapazitäten in aufstrebenden Märken und eine Modernisierungswelle an den etablierten
Standorten der autoproduzierenden Länder haben diesen Boom getragen. Ein
Großteil der Robotertechnik wurde 2014
TECHNIK • TREND
an Autozulieferer für elektronische Komponenten verkauft. Dazu zählen beispielsweise Batteriehersteller oder Car-IT-Firmen. Die Elektro- und Elektronikbranche
verzeichnete 2014 ebenfalls einen neuen
Rekord – der Absatz stieg um 34 % im Vergleich zum Vorjahr. Die starke Nachfrage
für Industrieroboter in der Produktion von
Consumer Electronics, KommunikationsEquipment oder auch Computer- oder Medizintechnik summieren sich für dieses
Segment auf einen weltweiten Marktanteil
von insgesamt 21 %.
Die digitale Transformations- und Automatisierungswelle wird den Siegeszug der
Industrieroboter bis 2018 weiter vorantreiben. Im Zuge von „Industrie-4.0-Projekten“
steht beispielsweise die Mensch-RoboterKollaboration vor dem Durchbruch. Die
vereinfachte Zusammenarbeit mit Robotern
öffnet den Markt zusätzlich für neue Anwendungen. Das gilt für kleinere und mittlere Unternehmen ebenso wie für Konzerne
aller Branchen. „Die cobots (collaborative
robots) stehen für einfache Programmierung, flexiblen Einsatz, platzsparende Ausführung, sichere Mensch-Roboter-Kollaboration und eine schnelle Amortisationszeit
„Wegweisende Technologien wie
Industrie 4.0 und Mensch-RoboterKollaboration befeuern derzeit die
Entwicklungen in der Robotik.“
Bernard Carera,
Group Division Manager Stäubli Robotics
– das macht die neuen Roboter für jeden
attraktiv – ganz unabhängig von der Betriebsgröße“, sagt Enrico Krog Iversen, CEO
beim dänischen Unternehmen Universal
Robots. „Auch große Unternehmen profitieren von kollaborierenden Robotern – als
Ergänzung zu traditionellen Industrierobotern. Das volle Potenzial des globalen cobots
Marktes ist noch längst nicht ausgeschöpft.“
Doch nicht nur im Produktionsumfeld
sind die Roboter erfolgreich unterwegs;
„Vorbei die Zeiten von Barrieren
und Schutzzäunen, die traditionell
Mensch und Roboter trennten.“
Per Vegard Nerseth,
Managing Director of ABB Robotics
privat genutzte Service-Roboter sind auf
dem Vormarsch. Die IFR schätzt in ihrer
aktuellen Roboter-Weltstatistik, dass bis
2018 rund 35 Mio Service-Roboter weltweit privat genutzt werden. Haushaltsroboter wie Staubsauger, Rasenmäher oder
Fensterputzer sollen dabei auf der künftigen Einkaufsliste ganz oben stehen. Sie haben bereits im Jahr 2014 einen Sprung von
28 % auf zuletzt 3 Mio Einheiten geschafft
(Vorjahresvergleich).
■
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TECHNIK • TIPP
Intelligente Automatisierung
macht den Unterschied
Process Automation Controller als Bindeglied zwischen Steuerungsebene und MES
In der Fertigung sollten alle Informationen jederzeit abrufbar sein. Hierfür müssen die Anlagen an eine
MES-Ebene gekoppelt sein. Ein Controller erleichtert diese vertikale Anbindung. Um die Anlagenintegration
noch zeit- und kosteneffizienter zu gestalten, müssen jedoch Standards geschaffen werden.
I
ndustrie 4.0 setzt auf sich selbst steuernde autonom kommunizierende Fertigungssysteme. Menschen müssen hier
nicht mehr eingreifen. Das Ziel ist eine kostengünstigere
Produktion. Grundvoraussetzung für eine derart umfassende und stabile Vernetzung intelligenter Maschinen ist eine innovative Schnittstellenkommunikation zwischen der Steuerungsebene
und den übergeordneten Ebenen MES (Manufacturing Execution
System) und/oder ERP (Enterprise Resource Planing).
Hier kommt die Automatisierung ins Spiel, denn Flexibilität in
der Produktion auf Knopfdruck, wenn der Kunde es wünscht und
nicht die Produktion, bedeutet eine Revolution in den Werkhallen
und eine große Herausforderung für die im Hintergrund arbeiten-
24
06/2015
de Software. Das Zusammenspiel der einzelnen Lösungen muss
intelligenter werden, aber nicht komplexer.
Daten in Realtime
Doch wichtiger als bisher wird, dass alle Informationen sofort zur
Verfügung stehen. Dies leistet traditionell ein MES. Doch gerade in
komplexen Fertigungsprozessen, wenn unterschiedliche Einflussfaktoren berücksichtigt werden müssen, kann es zu einer Überlastung und Verlangsamung des MES kommen, findet die Verarbeitung der relevanten Daten im MES statt.
Hier kommen leistungsfähige Process Automation Controller
ins Spiel. Process Automation Controller sind leistungsfähige, offe-
TECHNIK • TIPP
Prozessparameter im Griff
Process Automation Controller
verstehen sich vor allem in anspruchsvollen Produktionsumgebungen als eine wichtige Ergänzung eines MES-Level Systems.
Hierzu gehören z. B. das Halbleiter-Umfeld, die Medizintechnik,
die Bereiche Elektronik und Automotive. Das Besondere hier ist,
dass zum einen die Anforderungen an die Qualitätsstandards
sehr hoch sind und zum anderen
auch die Einflussfaktoren auf die
jeweiligen Fertigungsschritte sehr vielfältig
sein können. So können beispielsweise bereits geringfügige Schwankungen der Temperatur oder der Luftfeuchtigkeit die Qualität der Produktion beeinflussen.
Einige Process Automation Controller,
wie auch der PAC, bieten die Möglichkeit,
spezifische Oberflächen für verschiedene
Benutzerklassen zu entwerfen, um für den
jeweiligen Nutzer einen entsprechenden
Funktionsumfang bereitzustellen. Die Administrationsoberfläche bietet die Möglichkeit, alle verfügbaren Daten zu einem
bearbeiteten Material abzurufen und anzuzeigen. Darüber hinaus kann interaktiv in
die Bearbeitung eingegriffen werden, beispielsweise durch Änderung von Parametern und Triggern von Funktionen.
Fazit
Process Automation Controller verbessern
die Performance von Systemen auf MES
Ebene durch die autonome Übernahme von
maschinentyp-spezifischen Steuerungsaufgaben. Sie sind ein wichtiges ergänzendes
Werkzeug auf dem Weg in Richtung Industrie 4.0 zur umfassenden Vernetzung und
intelligenten Maschinenkommunikation in
anspruchsvollen Fertigungsumgebungen. ■
Autor
Gerald Rampf, znt-Richter
© 2015 CWT
ne Plattformen zur vertikalen Integration
von Maschinen und Anlagen in die Unternehmens-IT. Derartige Controller verfügen über die in der Automatisierung gängigen Interfaces und bilden das Bindeglied
zwischen der Steuerungsebene und den
übergeordneten Ebenen. Ihr Funktionsumfang geht dabei über die typischen Aufgaben der Betriebs- und Maschinendatenerfassung weit hinaus. So können sie neben
der Datensammlung und -aggregation
auch umfangreiche Automatisierungsaufgaben auf Arbeitsbereichsebene übernehmen. Hierzu gehören maschinenübergreifende Fertigungssteuerung und die
Integration verschiedenster Systeme, beispielsweise in der Prozessregelung und -optimierung,
Maschinenprogrammverwaltungen beziehungsweise bei Materialfluss-Steuerungen.
Process Automation Controller entlasten damit die übergeordneten Ebenen (MES, ERP)
von maschinentypspezifischen
Automatisierungsabläufen und
dies sowohl bezüglich des Echtzeitverhaltens als auch hinsichtlich ihrer Komplexität. Die mittels Controller angeschlossenen
Maschinen können im Bedarfsfall vom MES abgekoppelt werden, so sind flexible Start- und
Stop-Zyklen der Anlage möglich,
ohne dass der gesamte Produktionsprozess zum Erliegen kommt
oder das MES überfrachtet wird.
Die Implementierung derartiger Controller hat noch weitere
Vorteile, so reduziert sich das
Antwortzeitverhalten der Steuerung deutlich. Zudem sind
Releasewechsel auf einzelnen
Systemen, zum Beispiel der Maschinesoftware, kurzfristig möglich.
Scharf kalkulieren können alle. Wer langfristig
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EINKAUF • PRAXIS
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Erfolgsfaktoren
beim China-Sourcing
Die Volksrepublik bleibt als Beschaffungsmarkt eine Herausforderung
China bleibt als Beschaffungsmarkt interessant. Nicht als Billiglohnland, sondern für den Einkauf von
Komponenten und höherwertigeren Technologien. Wichtig sind die richtigen Partner und eine genaue
Betrachtung der Gesamtkosten.
B
etrachtet man die Kosten, ist
China dank gestiegener Löhne,
nicht unerheblicher Zölle und
hoher Transportkosten nicht
mehr das Best-Cost-Country. Das war einmal. Daran ändert auch die jüngste
Renminbi-Abwertung nichts. Osteuropa
(Qualität, räumliche Nähe, attraktives
Lohnniveau) und andere asiatische Beschaffungsmärkte wie Vietnam, Thailand
und Indonesien haben dem Reich der Mitte als verlängerte Werkbank den Rang abgelaufen. Interessant ist China jedoch für
den Einkauf von Komponenten und höherwertigeren Technologien. Und natür-
lich für die Bestückung lokaler Produktionsstätten. „Region for Region“, das geht in
China für die meisten Materialgruppen auf
und ist für Automobilhersteller und Zulieferer sowieso unabdingbar.
Doch die Lieferantenlandschaft in China ist heterogen. Auf der einen Seite Hightech-Anbieter mit hochautomatisierter
Fertigung, erfahrenem Management und
effizienten Prozessen. Wer hier ordert,
wird selten enttäuscht. Auf der anderen
Seite eine Unzahl von Unternehmen, die
den riesigen lokalen Markt bedienen und
vom europäischen Qualitätsanspruch zum
Teil weit entfernt sind. Wer in China als
Neuling unterwegs ist, zahlt deshalb nach
wie vor Lehrgeld. Außer er hat sich umfassend mit dem Markt befasst und/oder sich
vor Ort profund beraten lassen.
Die Situation bestätigt eine Untersuchung der Unternehmensberatung Inverto,
einer Full-Service Agentur für Einkauf und
SCM mit Stützpunkt in China, gemeinsam
mit der WHU, Otto Beisheim School of
Management: „Chinesische Lieferanten erweisen erhebliche Leistungs- und Kostenunterschiede auf. Die Identifikation geeigneter Lieferanten stellt daher einen
Schlüsselfaktor da“, heißt es im Management-Summary der Studie.
Fokus Gesamtkosten
Sinkende Kostenvorteile zwingen zum Umdenken: Wer mit Komponenten aus China
sparen will, kommt um eine TCO-Betrachtung nicht herum.
1. Präsenz vor Ort: Da die Lieferantenperformance nicht nur für neue Lieferanten
und China-Neulinge nach wie vor Thema
ist, sollte der Einkauf die Lieferantenbewertung nicht allein Dienstleistern vor Ort
überlassen. China ist ein dynamisches
Land, das Personal wechselt mitunter über
26
06/2015
Nacht und Lieferanten brechen Geschäftsbeziehungen schon mal ad hoc ab. Auch
deshalb ist eine regelmäßige Präsenz wichtig. Kalkulieren Sie Reisekosten und den
damit verbundenen zeitlichen Aufwand in
Ihre Betrachtung ein.
2. Zusatzkosten beachten: Frachtkosten,
Zölle und Bestandskosten (wo lagern Sicherheitsbestände, sind Konsignationsläger eine Alternative?) haben signifikanten
Einfluss auf Einkaufsentscheidungen. Zu-
satzkosten zwischen sieben und 15 Prozent
sind keine Seltenheit. Da sind die Materialkostenvorteile schnell aufgebraucht. Vor
allem bei großen Vergaben muss exakt kalkuliert werden.
3. Lange Lieferketten: Für die Serie sind
Transportkosten und Zeiten ausschlaggebend. Wer aufgrund enger Timeslots oder
kurzfristiger Nachbestellungen vom Schiff
auf den Flieger umsteigen muss, zahlt sehr
viel obendrauf!
EINKAUF • PRAXIS
Anteil der China-Sourcings am gesamten Einkaufsvolumen
Industrie
über 61%
51-60%
41-50%
31-40%
21-30%
16-20%
11-15%
6-10%
0-5%
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
Grafik: Inverto
zukünftig (2-3 Jahre)
aktuell
China gewinnt: Der Anteil des China-Sourcings am Einkaufsvolumen von Industrieunternehmen steigt.
Private Anbieter zuverlässiger
Dennoch bewerteten die Befragten (30 %
aus dem Bereich Konsumgüter, 10 % Handel, 14 % Automotive, 10 % Elektronik
plus Maschinenbau) die Performance ihrer chinesischen Lieferanten in Bezug auf
Qualität und Liefertreue aktuell mit gut
bis sehr gut. Inverto befragte fast ausnahmslos China-erfahrene Einkäufer:
35 % ordert dort seit mehr als 12 Jahren,
57 % seit mindestens vier Jahren. Und die
Unternehmen arbeiten zu fast 90 % mit
privaten Lieferanten, deren Performance
im Allgemeinen besser bewertet wird als
jene staatlicher Unternehmen oder die
von Joint Ventures. Ihre Erfahrungen haben die Firmen also gemacht und die richtigen Schlüsse daraus gezogen.
Der Grund, in China zu ordern, liegt in
den Kosten: 72 % der Studienteilnehmer
erzielt in China durchschnittliche Einsparungen von mehr als 15 %. „Wir sehen in
den vergangenen zwei Jahren eine klare
Tendenz, dass sich Einkäufer aus dem Industriebereich immer mehr für den chinesischen Lieferantenmarkt interessieren“,
fasst Minrui Ji, China-Geschäftsführerin
von Inverto, die aktuelle Befindlichkeit zusammen.
Qualität wird unterschiedlich bewertet
Nicht ganz so positiv sind die Ergebnisse
einer weiteren, aktuellen China-Studie.
Die Unternehmensberatung MSG befragte
mittelständische Unternehmen nach ihren
Erfahrungen. 75 % davon setzen in ihrem
Lieferantenmix auf eine kleine, konstante
Anzahl chinesischer Lieferanten. Rund
60 % beziehen Komponenten. Die Unternehmen kaufen zu über 50 % elektroni-
sche, elektrische und mechanische Produkte. Mehr als die Hälfte bezieht seit
mehr als zehn Jahren chinesische Waren,
nur zwölf Prozent nutzt den Markt erst seit
Kurzem.
Vor allem die Lieferfristen sind ein Problem. Nur 9 % stellten in den letzten drei
Jahren eine Verbesserung fest. 95 % sind
unzufrieden mit der Fertigungsqualität
und/oder der Qualität der Rohmaterialien
(65 % stellten in den vergangenen drei Jahren keine Verbesserung oder eine Verschlechterung fest, gut ein Drittel berichtet
über eine Qualitätsverbesserung). Auch
der Mittelstand kauft vor allem wegen der
niedrigen Kosten in China. Allerdings sind
die Prognosen verhalten und spiegeln die
allgemeine Kostenentwicklung im Land
wieder: Für 2017 erwarten 10 % der Firmen Einsparungen zwischen 20–30 %
(2014 erreichen noch 20 % diesen Wert),
45 % rechnen mit Savings zwischen 10%
und 20 % (heute erzielen 30 % diese Einsparungen) und 45 % rechnen mit maximal
10 % Kostenvorteil (heute sind dies 50 %).
„Viele Unternehmen haben die Beschaffung aus China als eine Strategie für
Wettbewerbsvorteile angenommen“, zieht
Stephan Willigens, Vice President für
SCM bei MSG, sein Fazit der Studie. Das
spiegelt sich in der Organisation. Rund
ein Drittel organisiert die Beschaffung
mittlerweile über eine eigene Einkaufsabteilung in China (International Purchasing
Office). 26 % steuern ihre Beschaffungsaktivitäten über den Zentraleinkauf und
22 % nutzen die Einkäufer ihrer chinesischen Produktionsstätten.
■
Autorin
Annette Mühlberger
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EINKAUF • PRAXIS
Stahlpreise stehen
weiter unter Druck
Europäische Stahlindustrie mit großen Problemen
Vor allem chinesische Stahlkocher fluten die internationalen Absatzmärkte mit erheblichen
Überschussmengen. Auch in Deutschland gerät der Stahlsektor aus dem Gleichgewicht. Doch
Einkäufer sollten trotz verlockender Preise weiterhin auf Qualität achten.
I
m bisherigen Jahresverlauf entwickelt sich die Rohstahlproduktion bislang bemerkenswert stabil, die Erzeugung
warmgewalzter Erzeugnisse hat sogar spürbar zugelegt.
Allerdings haben sich die Risiken für die Stahlkonjunktur
in den vergangenen Wochen und Monaten deutlich erhöht, insbesondere im Bereich des Außenhandels. Die Preise sind weiter
gefallen und ein Ende ist noch nicht in Sicht. „Wir sind als Stahlhändler natürlich sehr daran interessiert, wohin die Preise gehen
– gehen die überhaupt noch irgendwo hin?“ fragte Oliver Ellermann, Vorstand des Bundesverbandes Deutscher Stahlhandel,
anlässlich des 10. Stahl-Tages 2015 von MBI Infosource. Indem
er aus der Sicht eines Stahlproduzenten mögliche Handlungsoptionen auf dem Stahlmarkt vorstellte, bemühte sich Henrik
Adam, Chief Commercial Officer von Tata Steel Europe, um eine
Antwort auf die Frage, die auch den Stahleinkauf beunruhigt.
Als einen Weg zur Stabilisierung der Stahlpreise trotz Überkapazitäten nannte er die absolute Kundenorientierung der europäischen Hersteller. „Wir denken, dass zufriedene Kunden auch
28
06/2015
nachhaltig mit uns kooperieren werden“, betonte er. Man müsse
den Kunden die Vorteile liefern, die sie benötigen – nämlich
überlegene Qualitätsprodukte, intelligente Design-Lösungen
und Partnerschaft in Lieferketten. Auch gesteigerte Innovationsfähigkeit und die Digitalisierung der Lieferkette dienten preisstabilen Marktverhältnissen.
Schwache Konjunktur sorgt für niedrige Preise
Natürlich bleibt der Umbruch in Stahlmärkten wie China mit seinen Überkapazitäten und Russland mit dem Rubel-Verfall nicht
ohne Auswirkungen auf Deutschland und Europa. Heinz-Jürgen
Büchner von der IKB Deutsche Industriebank AG stellte fest: „Wir
erwarten vor allem aufgrund der sich abschwächenden Binnenkonjunkturen in Russland und China eine Zunahme des Exportdrucks auf die internationalen Stahlmärkte.“ Die Freude über äußerst niedrige Stahlpreise sollte sich bei den Einkäufern dennoch
in engen Grenzen halten. Man müsse im Detail prüfen, welche
Stähle gezielt wohin in Europa geliefert werden. So landeten ge-
Bild: Christian Lagerek -Shutterstock.com
genwärtig 40 % der chinesischen Stahlexporte in die EU auf dem
italienischen Markt, sodass etwa in Deutschland der hiervon ausgehende Preisverfall überschaubar sei. Zudem seien dem Preisdruck momentan nur bestimmte, weniger nachgefragte Stahlgüten
ausgesetzt. Anbieter hochwertiger Stähle wie ThyssenKrupp und
voestalpine seien von dem Preiskampf deutlich geringer betroffen
als andere Hersteller, die eine größere Produktpalette im Massenbereich haben.
Einen Ansatz zur Lösung des Stahlpreisproblems aus der Sicht
von stahlverarbeitenden Unternehmen lieferte Frank Sundermann,
Geschäftsführer der Durch Denken Vorne Consult GmbH, indem
er die erfolgreiche Zusammenarbeit von Einkauf, Technik und Lieferant thematisierte. „Elementar sind hier Rollenverständnis und
Spielregeln“, verdeutlichte er. Der technische Entwickler dürfe nicht
der Tüftler in seinem Labor bleiben, sondern müsse sich als Projektmanager verstehen, der Ressourcen steuert und auf die Zeitachse achtet. Und der Einkäufer habe sich in seiner kooperativen Rolle
von der Preisfokussiertheit zu lösen, um technisches Verständnis zu
entwickeln, als Technologiescout mit „Ohr am Markt“ zu wirken
und Sprachrohr der Lieferanten gegenüber der Entwicklung zu
sein. Das Zulassen von Innovation, die sich in der Zusammenarbeit
mit Lieferanten ausgebildet hat, sollte durch die feste Einbindung
von Lieferanten in den Produktentwicklungsprozess institutionalisiert werden. Gerade das Einbinden von Stahllieferanten wirke sich
positiv auf die Kalkulierbarkeit von Projekten aus.
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Qualitätsbewusstsein des Managements
Die lahmende Konjunktur
sorgt für ein Überangebot
auf dem Stahlmarkt und
drückt damit die Preise.
Im Rahmen einer solchen Kooperation ist natürlich eine tadellose
Lieferantenqualität ein absolutes Muss. Das bedeutet für das Beschaffungsmanagement eine Herausforderung – insbesondere,
wenn es global ausgerichtet ist. Man muss sich nicht unbedingt
den billigsten Stahllieferanten in China aussuchen, wenn Qualitätssicherungsprobleme bei der globalen Beschaffung vermieden
werden sollen. Mara Gündel von der Prüfungsgesellschaft SGS
Deutschland formulierte die für den Erfolg entscheidenden Fragen: „Wie bekomme ich Qualität, und wie ist eine langfristige Qualitätssicherung möglich?“ Die Problemlösung liege in der Durchführung von so genannten Lieferantenaudits. Ziel sei zum einen
das Erkennen von Problemen an der Quelle. Zum anderen gehe es
um die ganzheitliche Qualitätsbeurteilung von Lieferanten. Dazu
zählten die Service-Qualität, die Qualität der zu liefernden Produkte, die Qualitätsfähigkeit des gesamten Unternehmens und das
Qualitätsbewusstsein des Managements.
Solche qualitätsorientierten Maßnahmen können natürlich
nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Preisbildung auf den
Stahlmärkten in erster Linie eine Frage der Quantität ist. Der Sinkflug der Stahlpreise – hervorgerufen durch Überkapazitäten von
weltweit 500 Mio Tonnen – hat eine Gegenbewegung ausgelöst, die
auch für den Einkauf längerfristig von Bedeutung ist. Hans Jürgen
Kerkhoff, Präsident und Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Stahl, berichtete: „Die globale Rohstahlproduktion befindet sich bereits in einem Rückwärtsgang.“ Sie sei 2014 nur um
1 Prozent gestiegen, und in den ersten acht Monaten dieses Jahres
habe man einen Rückgang von 2 Prozent. Die Stahlnachfrage habe
weltweit stagniert. So seien die internationalen Stahlmärkte auf
dem Weg in eine neue Normalität, was für Europa eine deutliche
Strukturanpassung bedeute. Letztlich könne man aber wieder mit
stabileren Preisen rechnen, was eine fundierte Einkaufsplanung
erleichtern werde.
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Rechtsprechung
Umstritten: Einführung eines
Unternehmensstrafrechts
Auf Bundes- und Landesebene wird über die Einführung eines Unternehmensstrafrechts diskutiert.
Der Koalitionsvertrag enthält die Vereinbarung, solch ein Strafrecht für ‚multinationale
Konzerne‘ zu prüfen. Auch im Europarat wird darüber verhandelt. Nun übt die‚Arbeitsgemeinschaft (AG) Mittelstand‘ an diesem Vorhaben Kritik. Die Diskussion um ein Unter-
nehmensstrafrecht könnte dem unternehmerischen Engagement und dem Gründergeist
in Deutschland schaden, heißt es in einem aktuellen Positionspapier. Entsprechende
Bestrebungen führten in mittelständischen Betrieben zu großer Verunsicherung, erklärte
Stephan Wernicke, Chefjustiziar des Deutschen Industrie- und Handelskammertages
(DIHK), der zu den Mitgliedsverbänden der AG Mittelstand zählt, jüngst gegenüber dem
Handelsblatt. Unternehmen sollten nun öffentlichkeitswirksam strafrechtlich verfolgt
werden. Die Ermittlung und Berichterstattung bedeuteten aber schon einen Imageschaden für das betroffene Unternehmen, selbst wenn die Vorwürfe sich am Ende als unberechtigt herausstellen sollten. „Bereits jetzt sieht das Ordnungswidrigkeitengesetz Bußgelder bis zu 10 Millionen Euro vor. Es ist nicht nachvollziehbar, warum eine solche Bußgeldhöhe in Verbindung mit einer umfassenden Vorteilsabschöpfung keine ausreichende
Abschreckungswirkung haben soll“, heißt es in dem Mittelstandspapier. (kk).
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Prüfverfahren jetzt zulässig
Digitaler Binnenmarkt Europa
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Neuer Recht-Ratgeber Russland
Seit Juni gilt die novellierte Betriebssicherheitsverordnung. Damit ist den Betreibern von überwachungsbedürftigen Anlagen im Rahmen der wiederkehrenden Prüfungen von Druckanlagen nun
erlaubt, auch auf zerstörungsfreie Prüfverfahren
(ZfP-Verfahren) zuzugreifen. Voraussetzung ist allerdings ein von einer Zugelassenen Überwachungsstelle (ZÜS) bestätigtes Prüfkonzept. So
können laut TÜV Nord Group sogar Anlagenteile im
laufenden Betrieb mit den ZfP-Verfahren geprüft
werden. Das bedeutet zum Beispiel, dass Druckbehälter für Wasserstoff oder Stickstoff und Tankanlagen nicht mehr zu entleeren, zu säubern und mit
einem Druckmedium zu füllen sind.
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Die EU plant einen digitalen Binnenmarkt für Europa,
der Hemmnisse für den grenzüberschreitenden Online-Handel beseitigen soll. Das scheint aus Einkäufersicht begrüßenswert, da unter anderem Beschaffungsvorgänge von digitalen Gütern und Dienstleistungen so übersichtlicher, einfacher und rechtlich sicherer würden, was Unternehmen Kosten sparen
könnte. „Vorteile würde das vor allem Einkäufern von
Telekommunikationsdienstleistungen bringen. Da
dann auch ausländische Anbieter von Voice-over-IP
und ähnlichen Leistungen als Zulieferer in Frage
kommen würden, wäre ein verstärkter Wettbewerb
der Carrier untereinander zu erwarten“, so Halûk
Sagol, Principal der Unternehmensberatung Inverto
AG. Es lohnt sich, die Planungen im Blick zu behalten.
30
06/2015
In der Reihenfolge deutscher Handelspartner für
das Jahr 2014 belegte Russland nach Angaben des
Statistischen Bundesamtes mit einem Umsatz von
67,7 Mrd Euro den Platz 12. Grund genug, sich mit
der aktuellen Rechtslage des Landes zu befassen.
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„Der Einkauf wird mehr und
mehr an Verantwortung und
Einflussmöglichkeiten
hinzugewinnen. Komplexität
und Umfang der zu bewältigenden Aufgaben werden
weiter steigen.“
Bild:Capgemini Consulting
Wolf Matthias Mang,
Christian Michalak ,
Vice President Procurement,
Capgemini Consulting
Die Revolution, die den Einkauf ändert
Die Digitalisierung bietet dem Einkauf die Chance, immer früher in die Prozesse des Unternehmens
einzugreifen. Wir sprachen mit Christian Michalak, Vice President Procurement bei Capgemini, über die
Möglichkeiten, die die neuen Daten dem Einkauf zur Prozessverbesserung bieten.
Herr Michalak, die zunehmende Digitalisierung trifft auch den Einkauf. Was erwarten Sie in den nächsten Jahren?
Michalak: Die Digitalisierung birgt für den
Einkauf die große Chance, seine Rolle im
Unternehmen weiter zu stärken und den
Einflussbereich auszubauen. Insgesamt erkennen wir drei wesentliche Bereiche, in
denen die Digitalisierung dazu beitragen
wird, Organisationsmodelle, Abläufe und
Arbeitsweisen im Einkauf nachhaltig zu
verändern. Die spürbare Zunahme von
Cloud basierten Technologien mit gesteigerter Flexibilität und Anwenderfreundlichkeit entlang des gesamten Source to Pay
Prozesses unterstützt den Einkauf darin, die
Effizienz der Prozessabläufe weiter zu erhöhen und die Transparenz sowie den Grad
der frühen Einbindung des Einkaufs in vor32
06/2015
gelagerte Prozessschritte weiter zu verbessern. Zudem entstehen durch die Digitalisierung neue Nischenlösungen und
-systeme, die den Einkauf darin unterstützen, anforderungsgerechter auf zukünftige
Herausforderungen, beispielsweise im Risiko- und Lieferantenmanagement, reagieren
zu können. Der Einkauf erhält zudem Zugang zu Daten- und Informationsquellen,
die es ihm ermöglichen, früher und zielgerichteter auf veränderte Marktsituationen
reagieren zu können, sei es in Bezug auf
präventive Maßnahmen oder aber auch im
Hinblick auf den Zugang zu Innovationen.
Sind bessere Prognosemodelle in Zukunft wichtiger?
Michalak: In jedem Fall. Die Dynamik der
Märkte und damit die Herausforderungen
für den Einkauf werden weiter zunehmen.
Die Prognosefähigkeit des Einkaufs in Bezug auf die unterschiedlichen Reaktionen
der Marktteilnehmer darauf beeinflusst
letztlich den Erfolg im Einkauf bzw. am
Ende das Unternehmensergebnis. Sofern
der Einkauf also in der Lage ist, seine Möglichkeiten zur Vorausschau zu erhöhen beziehungsweise Entscheidungen stärker als
bisher, ausgehend von Daten und Fakten,
zu plausibilisieren, wirkt sich dies positiv
für das Unternehmen aus. Die mit der zunehmenden Digitalisierung verfügbaren
Daten bieten hier eine große Chance –
Stichwort: Big Data und Analytics.
Big Data bedeutet aber auch, dass man
mit den vielen Daten umgehen können
muss …
EINKAUF • PRAXIS
Michalak: Richtig und gerade dort liegt
vielfach die Herausforderung. Die Datenverfügbarkeit und gleichzeitig auch die
Komplexität der Beherrschbarkeit dieser
Daten werden in den kommenden Jahren
weiter exponentiell zunehmen, übrigens
nicht nur im Einkauf. Unsere in diesem
Jahr erneut veröffentlichte CPO Studie
zeigt deutlich, dass die reine Verfügbarkeit
von Daten vielfach nicht mehr die Herausforderung in Unternehmen darstellt. Rund
60 Prozent der befragten Einkaufsentscheider gaben an, über ausreichend gute Datenqualität, intern und extern, zu verfügen.
Allerdings nutzen weniger als 20 Prozent
aktuell Analytics Lösungen. Dabei liegen
die Eintrittsbarrieren regelmäßig in fehlenden technischen Voraussetzungen in der
IT und zu geringer Erfahrung im eigenen
Umgang mit der Entwicklung notwendiger
Analysealgorithmen.
Wie können die neu gewonnenen Daten
das Risikomanagement unterstützen?
Michalak: In mehrfacher Hinsicht. Entscheider können beispielsweise in Echtzeit- Analysen entlang des Einkaufsprozesses und der Supply Chain Risiken deutlich
früher als bisher erkennen und so die Lieferkette unmittelbar optimieren. Die Transparenz, Voraussetzung für das Risikomanagement gerade in einem globalen
Umfeld, kann nachhaltig gesteigert werden
und bietet die Grundlage für eine fundierte
Entscheidungsfindung. Bedarfs-, Bestandsund Finanzplanungen werden verbessert,
Ausfallrisiken können frühzeitiger erkannt
und minimiert werden was letztlich die Liefertreue erhöht. Und das sind längst nicht
alle Anwendungsbereiche.
Also erleichtert die Digitalisierung
insgesamt die Arbeit der Einkäufer?
Michalak: Da bin ich mir sehr sicher. Digitalisierung hilft dem Einkauf dabei, in na-
hezu allen Prozessschritten schneller agieren zu können, proaktiv Maßnahmen zu
ergreifen und somit insgesamt effizienter
und ressourcenschonender arbeiten zu können. Beispiel Produktentwicklungsprozess:
Digital gestützte Workflows bieten dem Einkauf heute schon die Möglichkeit, kontinuierlich und bereichsübergreifend in den
Produktentwicklungsprozess eingebunden
zu sein. Projektpläne, wichtige Meilensteine,
Arbeitsergebnisse und Spezifikationen liegen jederzeit abrufbar vor. Die dezentrale,
vielfach redundante Dateneingabe entfällt.
Durch die Möglichkeit der Lieferantenanbindung können technische Rückfragen
und Ausschreibungen direkt aus dem System heraus initiiert, gesteuert und ausgewertet werden. Dadurch werden Entwicklungszeit und -kosten deutlich reduziert.
Ist das Industrie 4.0 für den Einkauf?
Michalak: Mit dem Begriff ‚Industrie 4.0‘
werden im Allgemeinen Attribute wie Flexibilität, effizienter Ressourceneinsatz und
durchgängige Integration aller Prozessbeteiligten in Geschäfts- und Wertschöpfungsprozesse verbunden. Digitalisierung
eröffnet dem Einkauf die Chance, diese
Attribute für sich zu nutzen und im Sinne
des Unternehmens davon zu profitieren.
Wenn wir in diesem Zusammenhang dann
von Industrie 4.0 sprechen, muss der gedankliche Rahmen meiner Ansicht nach
jedoch deutlich weiter gefasst werden und
nicht nur auf den Einkauf, sondern auf die
Supply Chain insgesamt projiziert werden.
Der Einkauf ist, wenn auch ein wichtiger,
letztlich jedoch nur ein Baustein in der Lieferkette eines Unternehmens. Die Kunst
besteht darin, die einzelnen Bestandteile
der Lieferkette durch digitale Lösungen so
miteinander zu vernetzen, dass deren Zusammenspiel optimal verläuft.
Autorin
Kathrin Irmer
Studie: 2015–16 Global Chief Procurement Officer Survey
Die Zeiten haben sich geändert. Viele Verbände/Organisationen müssen die Kosten nach wie
vor im Blick haben, während sich die Wirtschaft in anderen Teilen der Welt bereits stabilisiert
hat – in einigen Bereichen konnte sogar ein moderates Wachstum verzeichnet werden – und
Unternehmen legen das Augenmerk mehr auf ihre (interne) Beschaffung, um das Wachstum
der Firma zu steigern. Die Einkaufsabteilungen müssen neue und innovative Wege finden, um
Kosten zu senken, auf der anderen Seite aber gleichzeitig ihre Fertigkeiten verbessern, den
Umsatz zu steigern. Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie zu den Trends im Procurement
von Capgemini. Die gesamte Studie kann per eMail direkt bestellt werden: christian.michalak@
capgemini.com
EINKAUF • PRAXIS
Value Engineering – Integraler
Bestandteil des Einkaufs der Zukunft
Reine Kostentransparenz ist im Bereich Beschaffung nicht mehr ausreichend
Die erhöhten Anforderungen an den Bereich Beschaffung gehen über Transparenz hinaus und führen damit
die klassischen Tools sukzessive an ihre Grenzen.Hier setzt das Value Engineering an – eine Methode, mit der
Wert und Nutzen eines Produktes mit dem Prinzip der Funktionsanalyse bedarfsgerecht angepasst wird.
D
ie heutzutage weit verbreitete Implementierung von
strategischen Einkaufstools und deren erweiterte
Handlungsspielräume erzielen nach wie vor beachtliche Erfolge. So bilden beispielsweise Warengruppenmanagement, Volumenbündelungen, Lieferantenbewertungen und ein durchgängiges Lieferantenmanagement die
Grundlage für erfolgreiche Einkaufsorganisationen. Aber die
Entwicklung hier wird nicht stehen bleiben. Ansätze wie eine
Produktkostenkalkulation, eine Einkaufspreisanalyse und begleitende Cost-Breakdowns der Lieferanten führen zu mehr Transparenz der Preise, einem beidseitigem Verständnis der Produktkosten und somit einer Begegnung auf Augenhöhe. Hierdurch wird
Bild: Kerkhoff
Die Ingenieure und Fertigungsspezialisten von Kerkhoff Cost
Engineering zerlegen Produkte und Bauteile sowie Prozesse für
kaufmännische und technische Bewertungen.
34
06/2015
EINKAUF • PRAXIS
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Bild: Kerkhoff
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Hierbei erfolgt das Value Engineering bevorzugt in Form eines interdisziplinären Projektes. Dieses Projekt sollte bewusst außerhalb
der alltäglichen Arbeitsabläufe liegen, zeitlich begrenzt sein und
mit einer klaren Zielvorgabe versehen werden. Die verschiedenen
Normen und Richtlinien empfehlen dabei stets einen definierten
Arbeitsplan. Diese sind jeweils leicht divergent, jedoch alle inspiriert von Decartes’ ‚Admiranda methodus‘ und somit ausreichend
ähnlich.
Zusätzlich zu dieser vorgegebenen Struktur bietet das Value
Engineering Raum für eine Vielzahl von Kreativitäts- und
Arbeitstechniken. Beispielhaft seien hier genannt: ABC Analyse,
Brainstorming, Brainwriting, Delphitechnik, Morphologie und
Nutzwertanalyse. Die Anwendung dieser Methoden, der
Projektcharakter des Value Engineering, seine interdisziplinäre
Zusammensetzung sowie das Denken in Funktionen und Funktionskosten führen zu Perspektivenwechseln, Synergien und Erkenntniserweiterungen.
Somit schafft das Value Engineering immer wieder den
Nährboden für kreative Ingenieursleistungen und Innovationen.
Im Zentrum dessen steht eindeutig die Funktionsanalyse, also die
Frage nach dem „Warum“/ „Wozu“. Eine Funktion beschreibt die
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Wertgestaltung eines Produktes
Wertanalyse ist echte Teamarbeit
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Der Begriff des Value Engineering entstammt dem Vokabular
der Wertanalyse und war ursprünglich als Methode zur reinen
Kostensenkung gedacht. Heute hat es sich von einer Methode
der Kosteneinsparung hin zu einem komplexen Managementsystem (Value Management) entwickelt und wurde mittlerweile
in verschiedenen Normen und Richtlinien laut DIN und VDI
geregelt.
Das Value Engineering konzentriert sich auf die Wertgestaltung. Dabei bezeichnet der Wert eines Produktes das Verhältnis
von Funktion zu Kosten, oder noch allgemeiner ausgedrückt: die
Befriedigung von Bedürfnissen im Verhältnis zu den eingesetzten
Ressourcen. Somit wird klar, dass der Wert eines Produktes auf
zwei Wegen gesteigert werden kann: niedrigere Kosten oder höhere Funktion. Dies ergibt sich durch die Schlussfolgerung, dass
ein höherer Erfüllungsgrad der Funktionsanforderungen des
Kunden einen höheren Verkaufspreis, höhere Absatzzahlen etc.
erzeugen kann. Entsprechend ist es das Ziel des Value Engineering, das „temporäre wirtschaftliche Optimum“ zu generieren.
Der große Vorteil des Value Engineerings liegt darin, dass eine
Konzentration auf Funktionen und Wirkungen erfolgt. Diese Herangehensweise erzeugt bei korrekter Durchführung einen organisierten und kreativen Gestaltungsprozess, welcher logische Zusammenhänge aufdeckt und sowohl eine Kostenoptimierung als
auch eine Wertmaximierung zulässt.
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PRODUCT YIELD
die Basis für eine langfristige Partnerschaft und das dafür notwendige Vertrauen gelegt. Doch all diesen Methoden wohnt dieselbe Problematik inne: Sie können lediglich die minimalen Kosten für ein vorhandenes, spezifiziertes Produkt erreichen.
Darunter soll und kann eine langfristige, gesunde LieferantenKunden Beziehung nicht stattfinden.
Sind diese Kosten für eine erfolgreiche Platzierung am Markt
nach wie vor zu hoch, stoßen Einkaufsorganisationen oft an ihre
Grenzen. Selbiges gilt immer wieder für Monopole beziehungsweise Quasi-Monopole, starke Entwicklungslieferanten oder auf andere Art und Weise stark an das eigene Unternehmen gebundene
Lieferanten. Hier kommt das Value Engineering ins Spiel.
Eine erste Kostentreiberanalyse wird durch die Produktkostenkalkulation gewonnen
und grafisch dargestellt. Hier ein Beispiel aus der Kerkhoff Cost Analysis Software.
Wirkung eines Produktes oder seiner Bestandteile. Zentrale Aufgabe der Funktionen ist es, dabei die Bedürfnisse des Kunden zu
erfüllen. Zur besseren Bewertung werden die Funktionen im Verlauf des Value Engineering weiter untergliedert und schließlich
bewertet. Dadurch können Hilfsfunktionen gebündelt, unnötige
Funktionen eliminiert und evtl. sogar Gebrauchs- und Geltungsfunktionen hinzugefügt werden.
Methodenmix bringt den Einkauf zum Erfolg
Value Engineering kann und will die klassischen Einkaufsmethoden nicht ersetzen. Allerdings bietet es eine große Chance, auch
komplexen Sachverhalten zu begegnen, weitere Potenziale zu heben und schließlich den Ertrag eines Produktes zu maximieren.
Hierbei baut es im Idealfall auf die Erkenntnisse des Einkaufes
und seiner Methoden auf. Insbesondere eine detaillierte Produktkostenkalkulation inklusive einer Kostentreiberanalyse erleichtert den Prozess der Wertgestaltung ungemein. Diese Kostentreiberanalyse kann durch Softwarelösungen wie beispielsweise die
Kerkhoff Cost Analysis schnell und übersichtlich dargestellt werden. Dies unterstützt insbesondere bei der Zuordnung von Funktionskosten sehr.
Darüber hinaus ist eine hohe Methodenkompetenz für einen
erfolgreichen Value Engineering Prozess unabdingbar, idealerweise in Verbindung mit einer klaren und strukturierten Moderation
des Projektteams.
Sollten diese Voraussetzungen erfüllt sein, bietet das Value Engineering große Potenziale für die Beschaffungsorganisation. „25
Prozent der Herstellkosten der Produkte sind unnötig“, prognostizierte bereits Larry D. Miles. Ein strategisches Value Engineering wird integraler Bestandteil der erfolgreichen Einkaufsorganisationen der Zukunft sein.
■
Autoren
Güray Karaca, Vorsitzender der Geschäftsführung Kerkhoff Cost
Engineering GmbH
Dominik Leisinger, Senior Consultant Cost Engineering Kerkhoff Cost
Engineering GmbH
06/2015
35
EINKAUF • PRAXIS
Einkäufer unter Druck: Russische
Sanktionen bedrohen Wirtschaft
Handlungsempfehlungen für deutsche Einkäufer
Politische Entscheidungen können weitreichende wirtschaftliche Effekte haben, die Einkäufer vor große
Herausforderungen stellen. Welche Herausforderungen zeigt das Beispiel des politischen SanktionenKriegs zwischen Russland und Europa.
D
ie europäischen Staaten haben im März
2015 die Sanktionen gegen
Russland bis Januar 2016 verlängert. Russland
reagiert darauf mit einer Vergeltung und verlängert das Verbot westlicher Importe bis August
2016. Die Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft sind Analysten zufolge dramatischer als erwartet, besonders die deutsche Maschinenbauwirtschaft
ist betroffen.
Seit der umstrittenen Annexion der Halbinsel Krim
(2014) und der Ukraine-Krise insgesamt wurden Russland harte
Sanktionen auferlegt. Russland reagierte darauf wiederum mit
umfangreichen Einfuhrverboten. Analysten des internationalen
Market Research Unternehmens The Smart Cube analysieren die
Auswirkungen der Sanktionen auf die deutsche Industrie und
schlagen Alarm. Der Handel zwischen Russland und seinen Geschäftspartnern wird durch diese Sanktionen schwer belastet. Einkäufer sind gefordert, Lösungen zu finden, um den wirtschaftlichen Schaden in Grenzen zu halten. Dazu sollten sie die
Entwicklungen im russischen Markt ständig verfolgen, aber auch
nach geeigneten Alternativen in anderen Ländern Ausschau halten, beispielsweise in Asien oder Osteuropa.
Handel wird unterdrückt
2014 war Russland noch Nummer 13 der wichtigsten Exportländer
Deutschlands und Nummer 10 der wichtigsten Importländer. Seit
den Sanktionen in März/April 2014 fiel der Handel zwischen
Deutschland und Russland tief in den Keller. Exporte nach Russland fielen um 18 % von 35,8 Mrd Euro in 2013 auf 29,3 Mrd Euro
im Jahr 2014. Der Trend setzt sich fort in 2015 mit weiteren signifikanten Rückgängen. Die von Russland beschlossenen Handelsembargos führten zu einer Reduzierung deutscher Importe aus
Russland um 24 % auf insgesamt 15,5 Mrd Euro. Für Einkäufer bedeutet das, dass kurz- bis mittelfristig neue Beschaffungsmärkte
erschlossen und neue Lieferanten identifiziert werden müssen.
Dies ist mit nicht unerheblichen Risiken verbunden, weil dafür die
gesamte Supply Chain neu aufgestellt werden muss.
Die russische Industrie greift in großen Teilen auf deutsche
Maschinen zurück. 2014 war Russland der viertstärkste Markt für
die deutschen Maschinenbauer. Anfang 2014 verbot die EU euro36
06/2015
päischen Firmen,
High-Tech-Maschinen, die in den Bereichen Energie, Bergbau und
Militär eingesetzt werden, nach Russland zu exportieren. Laut des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau fielen Exporte von Werksanlagen und
Maschinen um 28 % in Q1 2015 im Vergleich zum Vorjahr. Infolgedessen verloren deutsche Maschinenbauer wichtige Marktanteile an chinesische Wettbewerber, mit denen Moskau nun engere
Handelsbeziehungen aufbaute.
„Die Sanktionen haben zu einem deutlichen Aufruf zur Diversifizierung der Exporte solcher Güter (Maschinen) geführt. Allerdings versuchen deutsche Exporteure aufgrund der langen
Ausreifungszeiten für solche Maschinenexporte, die Sanktionen
auszusitzen anstatt neue Kundenbeziehungen auf den Weg zu
bringen“, sagt Dr. Claudia Schmucher, Programmleiterin, Globalisierung und Weltwirtschaft, Deutsche Gesellschaft für Auswärtige
Politik e.V. (DGAP).
Deutschland ist stark von russischen Energielieferungen abhängig. 2014 bezog das Land etwa 36 % des gesamten Gas- und
39 % des Ölbedarfs aus Russland. Glücklicherweise hat Russland
den Krieg der Sanktionen nicht auf die Energielieferungen ausgeweitet und diese eingeschränkt. Im Gegenteil, Russlands Energieunternehmen Gazprom unterzeichnete im Juni 2015 einen Vertrag
zur Ausweitung der Nord Stream Gas Pipeline (auch Ostsee-Pipeline genannt), was als positives Zeichen zur Normalisierung der
Geschäftsbeziehungen insgesamt und zur Stabilisierung der Energiewirtschaft in Deutschland gewertet werden kann.
Die Sanktionen gegen Russland und der damit zusammenhängende Verlust des russischen Marktes haben auch zahlreiche Sekundäreffekte. Ein großes Problem ist der Verlust von Arbeitsplätzen und Kapitalstock in Deutschland. Etwa 465 000 Arbeitsplätze
sind aufgrund des Handelsembargos gefährdet, da die Wirtschaft
Einbußen erleidet und eine Umgehung der Sanktionen durch den
Aufbau von Produktionsstätten in Russland in Erwägung gezogen
EINKAUF • PRAXIS
wird. Sollte dies zur Umsetzung kommen, sind Einkäufer künftig
gefordert, gänzlich neue Beschaffungsstrukturen vor Ort aufzubauen und in Deutschland umzustrukturieren.
Der Weg aus der Krise
In Anbetracht der sich fortsetzenden Handelsauseinandersetzungen wird es für Einkäufer in beiden Ländern immer wichtiger, die Auswirkungen genau zu analysieren und zu managen. Um
auf solche Situationen gut vorbereitet zu
sein, sollten Einkäufer ein Risikomanagement aufbauen, das neben dem finanziellen
Risiko der Lieferanten auch das geopolitische
Risiko (z.B. Erdbeben, politische Unruhen, Streiks etc.) der wichtigsten Beschaffungsmärkte kontinuierlich erfasst. Parallel dazu
sollten Einkaufsleiter folgende Fragestellungen bei der Neuausrichtung des Einkaufs genau im Blick behalten:
■ Welche neuen Beschaffungsstrategien für Rohmaterialien und
Erzeugnisse sichern die Beschaffungskette?
■ Wie entwickelt sich die politischen Situation und auf welche
Änderungen der Einfuhrbestimmungen muss schnell reagiert
werden?
■ Welche neuen Methoden schützen die angebotenen Produkte
vor den Negativeffekten der Sanktionen?
■ Welche neuen Beschaffungsmärkte sollten erschlossen werden,
um das verlorene Russland-Geschäft zu kompensieren? (ao)
Bild: shutterstock.com - MattiaATH
Der politische Sanktionen-Krieg zwischen Europa und
Russland hat auch für Einkäufer weitreichende Folgen.
The Smart Cube
Das mehrfach ausgezeichnete Research- und Analyseunternehmen
The Smart Cube mit Hauptsitz in London / UK ist der führende Anbieter von Procurement und Market Research in den Bereichen Beschaffung und Supply Chain. Über 500 Analysten in den USA, in Eu-
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EINKAUF • PRAXIS
Strategie statt Bluff
Wie der Einkauf künstlichen Monopolen am besten begegnet
Die Abhängigkeit von einem Lieferanten wird von Einkäufern oft auf mangelnde Flexibilität von Entwicklern und Produktionern zurückgeführt. Die beste Strategie ist es, sich mit den Kollegen zu verbünden,
ermittelte unser Autor Manfred Godek.
D
er Name „Loctite“ ist für viele Einkäufer ein Reizwort. Techniker schwören seit den 50er-Jahren auf
diesen Universalklebstoff. „Vergleichbares gibt es
sicherlich für die Hälfte. Weil sich das Produkt aber
bewährt hat, werden Veränderungen gescheut“, so der Beschaffungsleiter eines Maschinenbauers. Die Kollegen in Grau kämen
immer wieder mit den gleichen Argumenten: ein Wechsel erfordere einen immensen Testaufwand und berge Qualitätsrisiken.
Natürlich weiß der Hersteller bei den Preisverhandlungen um
seine starke Position. Einkäufer klagen in solchen Konstellationen oft auch über schlechte Services. Gesetzte Lieferanten
würden sich nicht mehr anstrengen. Der Ärger sitzt tief. Ernst
Kranert, Einkaufsleiter der Wolf GmbH, sprach beim Maschinenbauforum von „Geiselgangstern“, bei deren Bekämpfung man
nicht zimperlich sein dürfe.
Diesbezüglich machen skurrile Geschichten die Runde. Etwa
die von dem über Nacht gezimmerten Showroom mit Produktattrappen und asiatischen Schriftzeichen. Damit sei einem Lieferanten die Existenz eines günstigen Konkurrenten vorgegaukelt und
ein Preisnachlass abgerungen worden. Geht allerdings ein solcher
Bluff daneben, ist man blamiert und auf Jahre in einer schwachen
Position. Taktische Spielchen können ohnehin keine Strategie ersetzen. Die Lösung heißt vielmehr: erst
einmal die Hausaufgaben erledigen und das tun, was Experten seit Langem raten: Kostenmanagement
als funktionsübergreifende Aufgabe definieren.
Dialog macht solidarisch
Auch die Produktion habe ein Interesse an der Beseitigung von
Single-Supply-Situationen spätestens dann, wenn die Kostenziele
nicht erreicht würden oder die Fertigung aufgrund eines Ausfalls
des Alleinlieferanten einen Produktionsstillstand erleide, weiß
Dr. Erk Thorsten Heyen, Senior Vice President Raw Materials
Procurement der Wacker Chemie AG. Hanno Hildebrandt, Leiter Einkauf der Aerzener Maschinenfabrik, bestätigt aus Erfahrung: Man führe seit Jahren einen intensiven kameradschaftlichen Dialog mit der Technik, um ein Bewusstsein dafür zu
schaffen, dass Wettbewerb und Alternativlieferanten dem Wohle
des Unternehmens dienen, und sei auf diesem Weg schon ein
ganzes Stück vorangekommen.
Aber nicht nur die Techniker müssen hinzulernen und sich
etwa in Cost-Break-Down- und Cost-Driver-Analysen vertiefen.
Auch der klassische Einkauf ist gefordert. Bei der Kaba Management AG verändert sich die
Kernaufgabe
von
Der Kampf mit Monopolisten ist vor allem für
diejenigen schwierig, die nur ein kleines
Einkaufsvolumen haben. Hier sind gute Strategien
gefragt, um auch gute Preise zu bekommen.
Bild: Falara - Shutterstock.com
38
06/2015
EINKAUF • PRAXIS
Category-Managern zunehmend in Richtung Technologie-Monitoring und Marktforschung mit dem Ziel, alternative Bauteile
und Werkstoffe zu ermitteln. Bernd Reisacher, Vice President
Group Procurement: „Solche Projekte haben eine hohe strategische Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit; sie werden separat
budgetiert und von Spezialisten aus der Entwicklung, Fertigung
und Einkauf und sogar von Patentanwälten begleitet. Auch Kooperationen und Joint Ventures entlang der Wertschöpfungskette
gehören dazu.“
Entwicklung macht frei
Nach diesem Vorbild etablieren viele Unternehmen neben der
Produktentwicklung auch Grundlagenentwicklungsprojekte, um
sich von Abhängigkeiten zu befreien. Hier können sich kaufmännische und technische Kompetenz produktiv verbinden. Thorsten
Heyen „Wichtig ist, dass das Vorgehen einerseits systematisch ist,
was sich zum Beispiel durch Single-Supply-Reporting und regelmäßige Single-Supply-Meetings für alle Materialgruppen erreichen lässt.“ Andererseits sei auch Pragmatismus hilfreich, denn
manche Single-Supply-Situation erweise sich bei näherer Betrachtung als unkritisch oder unwesentlich.
Im Status Quo hilft nur gutes Verhandeln. Jochen Reineke, Leiter Einkauf Nichtproduktionsmaterial der Schmitz Cargobull AG,
rät zu einer offenen und transparenten Kommunikation: „Das Monopol sollte in der Verhandlung eindeutig benannt und als ‚für uns
schwierig‘ bewertet werden.“ Der Verkäufer könne seine Verhandlungsposition natürlich voll ausspielen. Er werde aber wissen oder
aus der Reaktion seiner Gesprächspartner erspüren, dass dies für
die Geschäftsbeziehung nicht förderlich ist und der Kunde nur auf
eine Gelegenheit wartet, das Problem zu eliminieren. In der konkreten Verhandlungssituation gebe es zwei Grundpositionen: klar
zu sagen „bis hier hin und nicht weiter“ und die Bitte auf der
menschlichen Ebene, einen nicht in die Enge zu treiben. Reineke:
„Ein guter Verkäufer versucht immer, mit dem Einkäufer auf der
menschlichen Ebene ein gutes Verhältnis zu pflegen.“ Im Idealfall
werde er dazu bewogen, seine Kosten als Basis für eine sachliche
Diskussion offen zu legen.
Wenn ein Monopol schon nicht zu umgehen ist, so lässt es sich
womöglich über eine Volumenplatzierung konditionieren. Crossfunktionale Zusammenarbeit ist auch hier wichtig. „Frühzeitig
mit dem Vertrieb zusammensetzen und über die langfristige Absatzplanung sprechen! Mit dem Lieferanten einen Preis für die gesamte Menge und einen Lieferplan vereinbaren; eventuelle Nachlieferungen ebenfalls preislich fixieren“, rät Thomas Krämer,
Senior-Partner von Expense Reduction Analysts. Werden Materialfreigaben erforderlich, sollten diese erteilt werden, damit der
Stückpreis stabil bleibe.
■
Autor
Manfred Godek
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EINKAUF • PRAXIS
Multisourcing-Strategie: Bremse
oder Treiber im Einkaufsprozess?
Fünf Zutaten für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Systemlieferanten
Betrachten wir einmal die Ausgangslage aus der Sicht eines mittelständischen Industrieunternehmens: Wie
sehen hier die Einkaufsprozesse aus? Gibt es bevorzugte Strategien im Hinblick auf diese Beschaffungsprozesse?
Lohnt sich eine Multisourcing-Strategie oder bleibt man sicherheitshalber bei der Ein-Lieferanten-Ausrichtung?
D
ie Beschaffung als unternehmerischer Erfolgsfaktor
im Mittelstand erlangt eine zunehmende Bedeutung.
Eine Erkenntnis daraus ist die, dass Unternehmesgewinne nicht nur durch Optimierung der Produktionsabläufe oder Verfahrensprozesse zu erzielen sind, sondern auch
durch konsequente Materialkostenreduzierung und sorgfältige
Auswahl und Entwicklung der Lieferanten.
In heutigen Unternehmen wird häufig zwischen strategischem
und operativem Einkauf unterschieden. Beim strategischen Teil
des Einkaufs steht die Frage nach der Effektivität im Vordergrund.
In der Praxis bedeutet das, den optimalen Preis für die angestrebte
Produktqualität bei dem am besten geeigneten Lieferanten zu erzielen. Der operative Einkauf steht für die effiziente Umsetzung
der Beschaffungsziele, die in der Daten-Organisation die Analyse
der kaufmännischen Daten, die Zusammenfassung des Materialbedarfs und des Fertigungsprozesses sowie des Warentransfers
mittels ERP-System bewerkstelligen.
Beschaffung als Managementfunktion
Im Gegensatz zu den OEMs mit ihren Global Sourcing-Strategien
und der weltweiten Ausnutzung sämtlicher Beschaffungsquellen
arbeiten die mittelständischen Zulieferunternehmen oft genug
40
06/2015
noch mit eingeschränkten Einkaufsoptionen. Diese entstanden
häufig aus der Tradition gewachsener Kunden-/Lieferantenbeziehungen und häufig auch durch eine Skepsis, ähnliche Beschaffungsstrategien wie die OEM zu etablieren. Oftmals ist der Grund
in der Tatsache begründet, dass bei der Einkaufs-Kalkulation höhere Verwaltungsaufwendungen zur Koordination verschiedener
Lieferanten, dem Aufbau einer Beschaffungsmarktforschung, Investitionen in Mitarbeiterqualifikationen, erhöhte QS-Maßnahmen etc. zu berücksichtigen sind. Hinzu kommen weitere Logistikkosten für Fracht, Zoll und Zwischenlagerung sowie der nicht
unerhebliche Informationsaufwand mit internationalen Beschaffungspartnern und der Daten-Organisation.
Ein wesentlicher Punkt bildet auch die Einhaltung von Qualitätsstandards und der Umweltauflagen, geregelt in den Zertifikaten
ISO/TS 16949 und ISO 1400, speziellen Kundennormen und gesetzlichen Vorgaben sowie die Gewährleistung qualitätsdeterminierter
Teile/Systeme. Bei Abwägung der Vor- und Nachteile verschiedener
Strategien im Hinblick auf Treiber oder Bremse kommt den Wertschöpfungsprozessen eine besondere Betrachtung zu.
Beim Wechsel vom reinen Teilehersteller zum System-Lieferanten erfolgt ein großer Sprung im Wertschöpfungsprozess. Folge ist
eine signifikante Ausweitung der Verantwortung im Zusammen-
EINKAUF • PRAXIS
wirken aller Beteiligten in der Lieferkette. Mit der Integration werden für die Beteiligten weitere Verantwortungsfelder eröffnet: Beispiele sind die eigenverantwortliche Mengenplanung mit
Logistikfunktionen, Forschungs- und Entwicklungsleistungen sowie die Qualitätsabsicherung. Nach Anlauf der Serienproduktion
wird der Zulieferer zu ständiger Rationalisierung und Weiterentwicklung seiner Produkte gehalten sein.
Zulieferer-Pyramide
Automobilhersteller
System-Lieferanten
Multisourcing als Hebel
Teilehersteller
Multisourcing bedeutet die Erweiterung des Lieferantenkreises.
Durch diese Erweiterung werden Einsparungen erzielt, Abhängigkeiten vermieden, die Versorgungssicherheit erhöht. Bei der globalen Beschaffung werden auch Lohnkosten-Unterschiede wie
auch internationale Entwicklungspotenziale genutzt und gefördert. Damit steht mit der Multisourcing-Strategie ein mächtiger
Hebel zur Verfügung, mit dessen Hilfe ein Unternehmen seine
Wertschöpfung erweitern, effektive Kosteneinsparungen erzielen
und dabei seine Wettbewerbsfähigkeit stärken kann.
Vor dem Hintergrund veränderter Rahmenbedingungen sind
alle Teilnehmer in der Automobilindustrie gefordert, Inhalte,
Strukturen und Prozesse neu zu überdenken und zu optimieren.
Besonders die Faktoren Ressourcenverknappung, Umweltauflagen, Überkapazitäten, kürzere Marktzyklen, Globalisierung der
Absatz- und Beschaffungsmärkte sowie die Preissensibilität der
Verbraucher setzen die Akteure momentan unter ständigen Veränderungsdruck.
Aufgrund des hohen Kostenbeitrags der Beschaffung verfügt
diese über einen starken Treiber zur Erhöhung der Profitabilität.
Durch die Hebelwirkung können bereits geringfügige Einsparungen in diesem Bereich zu einer signifikanten Verbesserung des Geschäftsergebnisses führen. Stand früher die Produktion im Mittelpunkt des unternehmerischen Rationalisierungsfokus, so ist es
heute die Beschaffungsseite, die auf Veränderungen in den Strukturen und Prozessen ansetzt, um damit die weitaus größeren Rationalisierungsreserven auszuschöpfen.
Fazit: Multisourcing – Bremse oder Treiber?
Die Mehrlieferanten-Strategie hat sich bei deren Erfindern, den
OEM, bewährt und wird auch im Zuge von neuen Strategien wie
Global Sourcing, Forward Sourcing, Multiple Sourcing aber auch
bei alten Beschaffungsverfahren wie der Einzelquellenbeschaffung
(Single Sourcing) erfolgreich praktiziert.
Rohstoff-Lieferanten
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Die Übernahme der Beschaffungs-Strategien von System-Lieferanten der ersten Linie und auch der nachfolgenden Linien
(Tier 1,2,3...) belegen den Wirkungsmechanismus und belegen
den Treibereffekt in der Automobilindustrie. Längst verstehen
sich auch Teile-Lieferanten nicht mehr als Einzelakteure, sondern
als Mitglied in der Lieferkette oder Supply Chain Family. Es sind
die kleineren und mittleren Unternehmen, meistens eigentümergeführt – oftmals in Familienbesitz, die durch ihre Entwicklungsfähigkeit und Entschlusskraft aber auch durch professionellen
Umgang mit neuen Beschaffungsstrategien Chancen generieren
und Risikomanagement betreiben zum Nutzen für ihre Unternehmen und der Branche.
Insofern wirkt die Strategie in der Beschaffung als Treiber und
steht gleichberechtigt neben der Entwicklungs- und Produktionsstrategie. Es gilt, Effizienzpotenziale zu erschließen. Die Optimierung bzw. das Beschreiten neuer Strategien in der Beschaffungslogistik sind solche Wege – unabhängig von der Größe eines
Unternehmens.
■
Autor Georg-Eugen Wenzel, Leiter Technischer Einkauf,
BSV BAERMANN Verwaltungs- und Service Gesellschaft m.b.H
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des Sägenspezialisten BEHRINGER besticht durch Leistung,
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EINKAUF • PRAXIS
Bild: shutterstock.com - madpixblue
Service on the top
Wer Service einkauft, darf nicht nur aufs Budget schielen
Viele Unternehmen beauftragen Dienstleister für Kundenservice und Support. Oft kaufen sie zu falschen
Konditionen, ohne nachhaltiges Outsourcingmodell und zahlen viel zu viel. Eine TCO-Betrachtung kann
hier den richtigen Weg weisen.
V
Bild: CC Management Consulting
mit Fluktuation, Bonus/Malus-Mechanismen bei der Verfehlung von
iele Serviceorganisationen kämpfen mit hohen PersoLeistungsgrenzen oder Anforderungen an die Mitarbeiterführung.
nalkosten, Kapazitätsengpässen, einer ungenügenden
Matthias Frede: „Beim Outsourcing von Service sollten vor allem die
Verteilung der Ressourcen und einer nicht immer zuErwartungen und Anforderungen der Kunden im Fokus stehen.“
friedenstellenden Servicequalität. Läuft das Fass über,
soll der Einkauf es richten und den Service besser und kostengünsEinkäufer sollten wissen, was sie von einem Servicepartner ertig extern beschaffen. Tatsächlich reduziert Outsourcing die operawarten und welche Kosten hierfür realistisch sind. Die Serviceziele
tiven Kosten, die Fachabteilungen haben Zumüssen feststehen und ihre Erfüllung durch
griff auf Personal, das intern nicht zur
die Fachbereiche regelmäßig überprüft werVerfügung steht, und können flexibel auf straden. Matthias Frede beschreibt die Anfordetegische Änderungen reagieren. Ob Outsourrungen von Kunden an die Servicequalität:
cing diese Effekte aber erzielt, hängt vom intel„Befragungen bei Endkunden zeigen, dass
ligenten Einkauf der Dienstleistungen ab.
Bearbeitungszeit, Erstlösungsquote, Lösungskompetenz der Mitarbeiter und eine
Denn oft erweist sich das Outsourcing als
faire Behandlung für Zufriedenheit und
deutlich teurer und die Servicequalität wird
Kundenloyalität entscheidend sind.“ Die
nicht besser. Service- und Prozess-Spezialist
häufigsten Gründe für Unzufriedenheit und
Matthias Frede, CC Management Consulting
Kündigung seien hingegen eine lange BearGmbH, beschreibt die Gründe: „Bei den Vergabeitungsdauer, eine als unfair empfundene
be-Entscheidungen liegt der Fokus zu sehr auf
„20 bis 40 Prozent ServicePreisgestaltung, nicht gewährte Kulanz und
Kostenreduzierung und die Umsetzung erfolgt
Kosten lassen sich einspaeine chaotische Bearbeitung.
mit viel Aktionismus auf Basis nicht sauber deren, wenn Outsourcing
finierter Leistungs- und Anforderungskataloge.
vernünftig gestaltet wird.“
Es gibt keine Service-Level-Vereinbarung oder
So kaufen Sie günstiger
es werden Bearbeitungszeiten definiert, die vorDeshalb sollten Einkauf und Fachabteilung
Service-Experte Matthias Frede,
her nicht ausreichend überprüft wurden.“ Dardie Interaktionsprozesse mit den Kunden soCC Management Consulting
über hinaus seien in vielen Vertragswerken eswie die Wechselwirkungen kennen und den
senzielle Punkte nicht geregelt, wie der Umgang
Dienstleister über diese Parameter steuern.
42
06/2015
EINKAUF • PRAXIS
Nur so lässt sich beurteilen, ob der Dienstleister preislich richtig
liegt und die Leistungsparameter erfüllt werden. Die notwendige
Transparenz schafft die Messung der Serviceabläufe. Matthias Frede erklärt die Vorteile: „Die Ergebnisse einer Prozesszeitenmessung und Volumenbestimmung fließen in das Lastenheft und
schaffen die Voraussetzung für eine vernünftige Ausschreibung
und erfolgreiche Verhandlung.“
Eigentlich kein Hexenwerk, möchte man meinen.
Aber selbst große Service-Center, die Millionen Endkunden betreuen, haben oft keinen Überblick über die tatsächlichen Prozesszeiten im Service. Support verändert
sich mit den Produkten und damit verändern sich die
Lösungswege. Entsprechend findet man in der Bearbeitung nach einiger Zeit immer mehr „Wildwuchs“. Eine
Prozesszeitenmessung schafft hier selbst im laufenden
Betrieb und damit auch für Nachverhandlungen Abhilfe.
Für was brauchen Mitarbeiter wie lange
Die Analyse ermittelt außerdem den notwendigen Spezialisierungsgrad der Mitarbeiter. Erhoben werden die Daten beim Lieferanten. Auch die Verteilung der Anrufe
nach Volumen, Kontaktkanal und Dienstleister bzw.
Standort lässt sich festhalten. Ermittelt werden unter anderem (siehe auch Kasten):
■ die Handling-Zeiten einzelner Arbeitsschritte inklusive Nachbearbeitung,
Dienstleister über KPIs steuern
In Rahmenverträge mit Servicedienstleistern gehören die folgenden KPIs. Über sie wird der Lieferant gesteuert:
■ Forecast-Erreichung
■ Auslastungsgrad
■ Erreichbarkeit,
■ Service Level,
■ First-Solution-Rate,
■ Fachkompetenz,
■ Vertriebskompetenz,
■ Soft Skills.
■
■
die zeitliche Verteilung innerhalb der Prozesse,
Qualitätsmerkmale wie die Anzahl der Prozessabbrüche und
die First-Solution-Rate,
■ der Anteil schriftliche versus telefonische Prozesse.
20–40 % der Servicekosten lassen sich einsparen, lautet die Erfahrung von Matthias Frede – bei gleichzeitig gesteigerter Leistung
und Qualität (höhere Kundenzufriedenheit, mehr vertriebsaktive
Zeit). Die Fachabteilungen erkennen außerdem, an welchen Stellen es im Service hakt, wo die Bearbeitung zu lange dauert und
können gegebenenfalls intern umstrukturieren.
■
Autorin
Annette Mühlberger
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06/2015
43
MESSE • SPS IPC DRIVES
Bauelemente für die
intelligente Fabrik von morgen
SPS IPC Drives 2015 in Nürnberg ist ausgebucht
Alles, was die intelligente Fabrik der Zukunft an elektrischen Systemen und Komponenten braucht, findet
der qualifizierte Fachbesucher auf der Messe SPS IPC Drives, die vom 24. bis 26. November 2015 in
Nürnberg stattfindet.
D
ie Fertigung der Zukunft braucht eine Innovationsplattform, und die SPS IPC Drives hat sich erfolgreich als solche etabliert: Systeme und Komponenten
für die elektrische Automatisierung zeigt diese jährlich stattfindende internationale Fachmesse. Dabei wird den Fachleuten und Interessierten die Automatisierungswelt von heute und
morgen nahegebracht, und an den Einzel- und Gemeinschaftsständen werden innovative Problemlösungen diskutiert sowie Ratschläge unter kompetenten Gesprächspartnern ausgetauscht.
Drei Generalthemen bestimmen die Problematik dieses Bereichs: zum einen die allumfassenden Digitalisierungstendenzen,
zweitens das Internet der Dinge (IoT) mit totaler intelligenter Vernetzung aller Objekte (bis 2020 sollen es rund 50 Milliarden sein)
Messefakten
Die Messe SPS IPC Drives findet vom 24. bis
26. November 2015 in Nürnberg statt und
öffnet täglich von 9 bis 18 Uhr die Tore (am
letzten Tag nur bis 17 Uhr). Die Tageskarte
kostet 20 Euro, die Dauerkarte 60 Euro.
Mehr unter: www.mesago.de/de/SPS/
44
06/2015
sowie drittens die vierte industrielle Revolution ‚Industrie 4.0‘, welche die Welt der industriellen Fertigung auf eine neue Grundlage
stellt. Sie erfordern neue Denkansätze und Entscheidungen für die
vollautomatisierte Fabrik der Zukunft, die bereits heute gefunden
werden müssen. Einer BDI-Studie zufolge eröffnet die Digitalisierung der Industrie allein für Deutschland bis 2025 ein zusätzliches
kumuliertes Wertschöpfungspotenzial von 425 Mrd Euro.
Entsprechend will Siemens – als ein Beispiel unter vielen – auf
der Messe über das intelligente Wechselspiel zwischen Automatisierung und Digitalisierung entlang der gesamten industriellen
Wertschöpfungskette zeigen, wie es mittels innovativer Software
und Hardware gelingt, für eine flexiblere und wettbewerbsfähigere
Produktion virtuelle und reale Produktionsprozesse zu vernetzen.
Die SPS IPC Drives hat sich seit 26 Jahren einen Ruf als wichtiger Marktplatz und als Europas Leitmesse rund um die elektrische
Automatisierung die Anerkennung der Fachleute erworben. Aussteller präsentieren hier neben Produkten und Lösungen richtungsweisende Technologien der Zukunft. Besonders erfreulich ist
es für Veranstalter und Aussteller stets dann, wenn sich darüber
hinaus auch die Branchenlage positiv darstellt. Dies scheint in diesem Jahr gegeben zu sein: Die Automatisierung konnte im ersten
Halbjahr 2015 ihren Branchenumsatz um 5 % auf 23,6 Mrd € steigern. Für das Gesamtjahr 2015 geht Dr. Peter Adolphs, Vorsitzen-
MESSE • SPS IPC DRIVES
Bilder: Mesago
der des Ausstellerbeirats der SPS IPC Drives, aufgrund aktueller
Zahlen des Fachverbands Automation im ZVEI von einem Produktionswachstum von ungefähr 2 % aus. „Die Zuversicht der
Branche spiegelt sich auch bei der Ausstellerzahl bzw. der gebuchten Fläche wider“, meint Johann Thoma, Geschäftsführer der Mesago Messemanagement GmbH angesichts der in diesem Jahr erwarteten 1 650 Aussteller (2014: 1 602), davon rund ein Drittel aus
dem Ausland, und ungefähr 120 000 m2 gebuchter Ausstellungsfläche. Beim Plus bei den Ausstellerzahlen, das auf inländische Unternehmen zurückzuführen ist, profitiert die Veranstaltung davon,
dass die Bildverarbeitungsmesse Vision sowie die Electronica turnusmäßig in diesem Jahr nicht stattfinden. In diesem Zusammenhang verweist Johann Thoma auf den VDMA-Gemeinschaftsstand
IBV (Industrielle Bildverarbeitung), für den aktuell 17 Aussteller
fest gebucht sind und weitere in Aussicht stehen.
Industrie 4.0 Area
Zu den aktuellsten Themen und Ausstellungsobjekten auf sehr
vielen Ständen zählt die Thematik ‚Industrie 4.0‘. Erstmals bietet
die SPS IPC Drives in Halle 3A die ‚Industrie 4.0 Area‘. Hier findet der Besucher die Möglichkeit, umfassende Informationen
über Industrie 4.0 – die vernetzte, durchgehend digitalisierte
Produktion – zu erhalten.
Darüber hinaus präsentieren der Gemeinschaftsstand und das
Forum „Automation meets IT“ datenbasierte Geschäftsmodelle
sowie IT-basierte Lösungen aus der Automatisierung auf dem Weg
in die digitale Produktion der Zukunft. Und der Gemeinschafts-
Industrie 4.0 ist auf der diesjährigen
Messe eines der Themen, das auf vielen
Ausstellungsständen im Fokus steht.
Erstmals bietet die SPS IPC Drives in Halle
3A die ‚Industrie 4.0 Area‘. Der Besucher
hat hier die Möglichkeit, umfassende
Informationen über Industrie 4.0 – die
vernetzte, durchgehend digitalisierte
Produktion – zu erhalten.
stand „MES goes Automation“ zeigt, wie durch den Einsatz eines
solchen Manufacturing Execution Systems Auftragsabwicklung
und Fertigungsprozesse optimiert werden. Schließlich veranschaulicht noch die Sonderschaufläche von SmartFactory herstellerübergreifend die intelligente Fabrik.
Hochwertiges Rahmenprogramm
Die Verbände ZVEI in Halle 2 und VDMA in Halle 3 bieten auf den
Foren qualifizierte Fachvorträge und Podiumsdiskussionen zu
branchenaktuellen Themen. Die Gemeinschaftsstände ‚AMA Zentrum für Sensorik, Mess- und Prüftechnik‘ und ‚Industrielle Bilderverarbeitung‘ des VDMA in Halle 4A sowie ‚wireless in automation‘
in Halle 10 informieren die Besucher punktgenau und umfassend.
Traditioneller Kongress entfällt
Etwas überraschend ist der Wegfall des traditionellen SPS IPC Drives Kongresses, aus dem ursprünglich die begleitende Messe entstanden ist und der sich infolge schwindender Teilnehmerzahlen
nicht mehr rechnete. An seine Stelle tritt erstmals die eintägige
Begleitveranstaltung Summit Big Data Analytics (identisch am 24.
und am 25.11.) – ein weiterer Hinweis darauf, dass die IT verstärkt
auf der SPS IPC Drives einzieht. Er soll kompakt und fundiert Antworten auf die Fragen geben: Wie lässt sich das Thema Big Data
Analyse angehen? Welche Schritte sind notwendig? Auf welche
Dinge ist bei den unterschiedlichen Lösungsansätzen zu achten? ■
Autor
Roland R. Ackermann
Zertifiziert DIN EN ISO 9001:2008 - Eigener Formenbau
Global partner for small rubber parts
Made in Germany · Since 1946
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AUF DER MESSE
Hochintelligente Geschwister: Nord-Frequenzumrichter bieten integrierte SPS-Funktionen.
Nord Drivesystem
Neuer schlauer Kopf
für Antriebsregler
Integrierte Basis-SPS dank schnellerer CPU und revidierter
Firmware
Die integrierte SPS macht aus dem NORD-Frequenzumrichter zusammen mit einer Motor-Getriebe-Kombination eine vollständige Systemlösung. Sowohl bei den
dezentralen Reglern SK 180E und SK 200E als auch bei
den Schaltschrankumrichtern ab dem Modell SK 520E
steht jetzt eine integrierte SPS zur Verfügung. Sie ermöglicht eine komfortable freie Programmierung antriebsnaher Funktionen nach IEC 61131-3 in „Strukturiertem Text“ und „Anweisungsliste“ mit NORD CON,
dem kostenlosen Programmier- und Parametrier-Tool.
Die intelligenten Umrichter können so selbst anspruchsvolle Aufgaben, ob autarke Überwachungs-
funktionen oder auch dynamische Bearbeitungsprozesse, ohne Unterstützung durch eine externe Steuerung übernehmen. Das macht die Lösung auch besonders kostengünstig.
Zugleich wird eine größere Bandbreite an Motoren unterstützt: Die Regelung von IE4-Synchronmotoren wird
derzeit im Feldtest erprobt. Die dezentrale Serie SK
200E bietet neben der hohen funktionalen Flexibilität
einschließlich Positioniermodul auch eine besonders
hohe Überlastfähigkeit und ist – anders als in dieser
Geräteklasse üblich – für Leistungen bis 22 kW lieferbar. Die sehr kompakt aufgebauten Schaltschrankgerä-
te der Serie SK 500E werden im Laufe dieses Jahres bis
Baugröße 11 mit 160 kW Leistung angeboten.
SPS IPC Drives: Halle 3, Stand 218
www.nord.com
Siemens
Flexibles Servoantriebssystem
Neuer Servogetriebemotor Simotics S-1FG1 mit fein abgestuften Übersetzungsverhältnissen für anspruchsvolle Anwendungen
Siemens erweitert sein umfassendes Antriebsportfolio
für Servoapplikationen um den Servogetriebemotor
Simotics S-1FG1, der passgenau auf das Umrichtersys-
tem Sinamics S120 abgestimmt ist. Die durchgängige
Einbindung dieses Antriebssystems in Totally Integrated Automation (TIA) erlaubt eine einfache Projektierung und Inbetriebnahme. Vorkonfektionierte MotionConnect Signal- und Leistungsleitungen ermöglichen
die unkomplizierte und fehlerfreie Verbindung der
Komponenten. Durch die elektronischen Typenschilder
der Komponenten und die Anbindung der Motoren
über die Systemschnittstelle Drive-Cliq lässt sich das
System schnell in Betrieb nehmen.
Der kompakte Servogetriebemotor Simotics S-1FG1
zeichnet sich durch einen hohen Wirkungsgrad und ein
geringes Verdrehspiel für dynamische und präzise Bewegungsabläufe aus. Verfügbar ist Simotics S-1FG1 in
den Ausführungen Stirnrad-, Flach-, Kegelrad- und
Stirnradschneckengetriebe – je nach Getriebeart und
Baugröße in bis zu 25 Übersetzungen. Die Schrägverzahnung der Zahnräder verleiht den Getrieben eine
hohe Laufruhe und reduziert die Geräuschentwicklung.
Das in die Motorwelle eingesteckte Ritzel ermöglicht
durch seinen kleinen Durchmesser ein hohes Übersetzungsverhältnis in der ersten Getriebestufe.
SPS IPC Drives: gesamte Halle 11
www.siemens.com
SMARTER APPLICATION KNOW-HOW
DIE FÖRDERSTRECKE FEST IM BLICK
MESSENDER LICHTVORHANG CML 700i
www.leuze.de
46
06/2015
SPS / IPC / DRIVES, Halle 7A, Stand 7A-230
integrated connectivity.
AUF DER MESSE
Balluff
Waldmann
Endress+Hauser
Finder
Kleine Sensoren mit
großer Wirkung
Hightech-Licht für
Hightech-Maschinen
Lösungen auf den
Punkt gebracht
Relaisfassungen
aus einem Guss
Wer sich für das Thema Industrie 4.0 interessiert, ist bei Balluff an der richtigen
Adresse. Er kann sich auf der Messe umfassend über den Kommunikationsstandard IO-Link informieren, der als Enabling-Technologie für Industrie 4.0 gilt.
Ein anderer Präsentationsschwerpunkt
sind Sensor-Lösungen, die nicht nur
durch ihren Miniaturisierungsgrad, sondern auch durch ihre außergewöhnlich
große Leistung auf allerkleinstem Raum
punkten, die sie besonderen miniaturisierten LEDs, Fotodioden und Fototransistoren verdanken. In Aktion zu sehen
sind sie auf der Messe unter anderem in
einer Hochleistungs-Dosieranlage.
SPS IPC Drives: Halle 7A, Stand 303
www.balluff.de
Großräumiges Überwachen oder fokussiertes Beobachten: Die neue, kompakte
Maschinenleuchte MACH LED PLUS.forty
von Waldmann unterstützt dank zwei verschiedener Abstrahlwinkel unterschiedliche Sehaufgaben selbst bei engsten
Platzverhältnissen. Dazu stehen in vier
Längen und Leistungsstufen 40 °-eng und
90 °-breit abstrahlende Varianten der
40 mm schlanken Leuchte zur Verfügung.
Durch die hohe Leistungsdichte leuchtet
selbst eine einzige MACH LED PLUS.forty
in der kürzesten Ausführung von 190 mm
kleinere Arbeitsräume normgerecht aus.
Ihr Licht ist besonders blendarm und homogen mit weichen Übergängen.
SPS IPC Drives: Halle 8, Stand 406
www.waldmann.com
Die diesjährigen Highlights der Instrumentierung rücken die Sicherheit in den
Vordergrund. Der Liquiphant FTL80 garantiert fehlersichere Überfüllsicherung
nach SIL3 und zeigt sich unbeeindruckt
von Strömungen, Turbulenzen, Luftblasen, Schaum, Vibration, Feststoffanteilen
oder Ansatz. Das thermische Massedurchflussmessgerät t-mass T 150 ist
speziell für Flüssigkeiten geeignet. Mit
dem elektronischen Differenzdrucksystem Deltabar FMD72 löst es typische mechanische Probleme von klassischen Differenzdruckapplikationen. Das System
dient zur Messung von Druck, Füllstand,
Volumen oder Masse von Flüssigkeiten.
SPS IPC Drives: Halle 4A, Stand 135
www.de.endress.com
Für die Steck- und Printrelais der Serien
40, 46 und 55 bietet Finder seit jeher
Relaisfassungen an, damit diese Bauteile auch für Hutschieneninstallationen
einsetzbar sind. Die Spezialisten für
Schalt-, Zeit- und Überwachungsrelais
haben jetzt die Relaisfassungen einem
kompletten Re-Design unterzogen. Optimierte Gehäuseformen, neue Brückmöglichkeiten und die Anschlusstechnik mit Push-IN-Klemmen sorgen in den
neuen Serien 94, 95 und 97 dafür, dass
sich die Relaissockel wesentlich komfortabler installieren lassen. Im Vergleich
zu Schraubklemmen bringen Push-InKlemmen echten Zeitgewinn, heißt es.
SPS IPC Drives: Halle 8, Stand 118
www.finder.de
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hat die Lösung:
Drehdurchführungen
• für Werkzeugmaschinen
und Automotive-Industrie
• passend für jeden
z.B. Serie 1109 Pop-Off ™
Einsatzzweck
• Ausführung in höchster
Amerikanische
Zoll-Verbindungselemente
seit über
40 Jahren
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Qualität für lange
Lebensdauer
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MMS, Druckluft und
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06/2015
47
AUF DER MESSE
Pilz
Sicherheit und Automation aus einer Hand
Auf der diesjährigen Messe SPS IPC Drives zeigt Pilz sein Angebot an kompletten Lösungen für Automatisierungsaufgaben: Von der Sensorik über die Steuerungstechnik bis hin zur Antriebstechnik
Zu den in Nürnberg vorgestellten Neuheiten gehört das
neue Basisgerät m B1 für die konfigurierbaren Steuerungssysteme PNOZmulti 2. Es bietet mehr Leistung für
Maschinen mit größerem Funktionsumfang und verfügt über zwei integrierte Ethernet-Ports. Kurze Stillstandzeiten und hohe Anlagenverfügbarkeit sind ga-
rantiert durch den Anschluss an alle gängigen Feldbussysteme über entsprechende Erweiterungsmodule.
Ebenfalls in Nürnberg vorgestellt wird die Version
10.0.0 des PNOZmulti Configurators. Mit ihm lassen
sich alle Steuerungssysteme PNOZmulti inklusive
PNOZmulti Mini und PNOZmulti 2 komfortabel bedienen. Die neue Version unterstützt beispielsweise die
Konfiguration von speziellen Modulprogrammen. So
erlaubt das Modulprogramm bei den Motion Monitoring Modulen das Konfigurieren mehrerer Überwachungsbereiche, wie beispielsweise Geschwindigkeit
oder Drehzahl, die dann auf dem Erweiterungsmodul
lokal ausgeführt werden. Für den Anwender bedeutet
das eine höhere Flexibilität in der Applikation. „Der
Software kommt in modernen Automatisierungskonzepten eine zentrale Rolle zu. Ihre Aufgabe ist es, Einrichtung und Betrieb der immer komplexeren Maschi-
nen und Anlagen möglichst einfach zu halten. “, erklärt
Renate Pilz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Pilz
GmbH & Co. KG.
Pilz präsentiert seine vielfältigen Software-Werkzeuge
live auf dem Stand. Ein Highlight ist die webbasierte
Visualisierungssoftware PASvisu. Mit ihr lassen sich
Maschinen- und Anlagenzustände nicht nur visualisieren, sondern aktiv steuern und bedienen. PASvisu setzt
dafür auf die enge Verzahnung von Steuerung und Visualisierung. Die plattformunabhängige Visualisierungssoftware kann auf den kompletten Datenbestand
von Automatisierungsprojekten mit Pilz Steuerungslösungen zugreifen. Die per „Drag and Drop“ individuell
gestaltbare Bedienoberfläche verleiht der Maschine
ein individuelles Gesicht.
SPS IPC Drives: Halle 9, Stand 370
www.pilz.de
ebm-papst
Mit Sicherheit effizient
ebm-papst präsentiert die neuen EC-TrommelläuferVentilatoren. Die neuen Ventilatoren laufen mindestens
genauso schnell hoch wie die gewohnten AC-Ausführungen, sind dabei aber deutlich energieeffizienter und
arbeiten leiser, verspricht der Hersteller. Das „Herz“ der
flinken Hochläufer, die in den Baugrößen 160 bis 250
angeboten werden, besteht aus einem GreenTech ECMotor mit 0,75 kW Leistung. Damit erreichen die Trom-
melläufer-Ventilatoren trotz ihrer kompakten Bauweise
Volumenströme bis ca. 3 000 m³/h, bei lediglich 3 bis 4
Sekunden Hochlaufzeit. Filterlüfter eignen sich gut, um
Wärmelasten wirtschaftlich aus Schaltschränken oder
Elektronikgehäusen abzuführen. Speziell für diesen Einsatz hat ebm-papst ein Diagonalmodul entwickelt.
SPS IPC Drives: Halle 1, Stand 448
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48
06/2015
AUF DER MESSE
Lenze
Reduziert auf das Wesentliche
Weg mit allem, was überflüssig ist: Mit dem neuen Frequenzumrichter i500 bringt Lenze eine Baureihe auf
den Markt, die sich funktional und leistungsmäßig
wirklich in allen Belangen bedarfsgerecht zuschneiden
lässt. Der i500 ist mehr als das Facelift einer bestehenden Reglerfamilie, sondern eine von Grund auf neu
entwickelte Gerätereihe mit allem, was die aktuelle
Technik an Innovationen zu bieten hat. Der Erfolg der
Arbeit spiegelt sich unter anderem wider in der kompakten Baugröße, den sehr guten Möglichkeiten, die
Geräte modular –und damit wirklich bedarfsgerecht–
zusammenzustellen und das Ganze auch noch mit Bedienerfreundlichkeit zu kombinieren. Hierzu zählen
unter anderem neueste IGBT-Technik, der stufenlos
geregelte Lüfter sowie die aktive Zwischenkreissym-
metrierung, welche dazu beitragen, den Energieverbrauch so gering wie möglich zu halten. Weil auch die
Leistungsdichte weiter nach oben geschraubt werden
konnte, sind die Geräte kleiner geworden und dank
weniger Verlustwärme und des ausgeklügelten Kühlkonzeptes auch Schulter an Schulter im Schaltschrank
einbaubar. Der i500 eröffnet damit neue Möglichkeiten, Schaltschränke kleiner zu projektieren, was die
Gehäusetiefe ein weiteres Mal unterstützt. Die i500Reihe passt bis 11 kW Leistung in die beliebten flachen
„150er“ Schaltschränke. Zudem erfüllt der i500 schon
jetzt im Leistungsbereich von 0,25 bis 45 kW die Wirkungsgradklasse IE2 der kommende Norm EN 50598-2.
Für ein deutliches Plus bei der funktionalen Skalierbarkeit trennt Lenze das Leistungsteil des i500 konstruktiv
von der so genannten Control Unit. Diese wird auf das
Leistungsteil geschnappt und beinhaltet unterschiedliche Möglichkeiten der Feldbuskommunikation bis hin
zu EtherNet, vielfältige I/O-Schnittstellen sowie Aufsteckmöglichkeiten für ein Keypad, ein USB-Interface
oder auch ein WLAN-Modul. Diese drei Interfaces stehen optional zur Inbetriebnahme, Parametrierung oder
Diagnose zur Verfügung. Das WLAN-Modul kommuniziert drahtlos mit dem PC oder auf dem Smartphone.
SPS IPC Drives: Halle 1, Stand 360
www.lenze.com
Yaskawa
Weltpremiere der 400-V-Servoantriebe der Reihe Sigma-7
Bei der Entwicklung der neuen Servoantriebe standen zwei Ziele im Vordergrund: Eine konsequent einfache und entsprechend schnelle Inbetriebnahme.
Und ein maximaler Maschinenausstoß bei hoher Präzision. Die Voraussetzung dafür schaffen intelligente
Funktionen wie beispielsweise Auto-Tuning, automatische Lastanpassung oder die integrierte Vibrationsunterdrückung. Das buchförmige Book-Style-Gehäuse unterstützt zudem die lückenlose Side-by-SideMontage mehrerer Verstärker auf kleinem Raum. Dadurch ist eine hohe Leistungsdichte im Schaltschrank
realisierbar. Sigma-7 bietet damit nun auch in der
400-V-Version sowohl dem Maschinenbauer als auch
dem Endkunden in
der produzierenden
Industrie eine leistungsfähige Antwort auf aktuelle
Marktanforderungen.
SPS IPC Drives:
Halle 1, Stand 310
www.yaskawa.
eu.com
EKS Engel
Flexible IP65-Lösung für die
optische Datenübertragung
EKS Engel präsentiert mit e-light S eine neue Lösung für
die optische Datenübertragung in der Feldebene. Sie
besteht aus einem kompakten Ethernet-Medienkonverter einschließlich M50-Verschraubung und vorkonfektionierten Lichtwellenleiterkabeln mit Single- oder Multimodefasern, die in kundenspezifischen Varianten erhältlich sind. Die Lösung lässt sich an Schaltschranktüren oder Maschinengehäusen mit einer Wandstärke von
bis zu 4 mm montieren und nach dem Plug-and-playPrinzip in Betrieb nehmen. Da die Buchse für das Lichtwellenleiterkabel, die ebenso wie der Stecker und die
M50-Verschraubung die Anforderungen der Schutzart
IP65 erfüllt, nach außen zeigt, können die vorkonfektionierten Kabel leicht angeschlossen werden. Dadurch
ermöglicht der e-light S eine flexible Anbindung von
Maschinen und mobilen Applikationen.
SPS IPC Drives: Halle 9, Stand 401
www.eks-engel.de
MARKTÜBERSICHT
Maschinenschutz felxibel gestalten
Variantenreiche und robuste Abdeckungen
Hersteller von Produkten und Systemen zum Schutz von Mensch und Maschine reagieren auf die steigende Nachfrage der Industrie nach robusten, dennoch leichtlaufenden Abdeckungen mit hoher Lebensdauer und geringem Platzbedarf.
I
m Jahr 1929 schöpften technische
Aufsichtsbeamten der Unfallversicherungen und Berufsgenossenschaften Hoffnung: Endlich lag dem
Reichstag der erste Entwurf eines Maschinenschutzgesetzes vor, das Industriearbeiter besser vor Unfällen schützen sollte
(vom Schutz der Maschinen selbst war damals noch nicht die Rede). Aber die Indus-
trie wollte sich nichts vorschreiben lassen
und befürchtete Wettbewerbsnachteile –
die Politik gab nach. Erst 1968 sollte ein
Gesetz über technische Arbeitsmittel
(GtA) erlassen werden, in das später der
Verbraucher-Produkteschutz
integriert
wurde (Geräte- und Produktsicherheitsgesetz, GPSG). Seit 2011 heißt das Gesetz
zum „Schutz von Mensch und Maschine“
Hohe Transportsicherheit und Verkürzung der Montagezeiten: Arno Arnold liefert Schutzabdeckungen nach dem
Fix & Finish System.
nur
noch
Produktsicherheitsgesetz
(ProdSG). Heute würde kein Hersteller
mehr die Notwendigkeit und den Nutzen
eines solchen Gesetzes anzweifeln – Maschinenschutzelemente sind fester Bestandteil in jedem Industrieprozess. Sie
entwickeln sich parallel zum technologischen Fortschritt ihrer maschinellen
Schutzbefohlenen und passen sich deren
Anforderungen an.
Heute heißt das: Hersteller von Schutzprodukten und -systemen reagieren auf die
steigende Nachfrage nach robusten, dennoch leichtlaufenden Abdeckungen mit
hoher Lebensdauer und geringem Platzbedarf. Im Angebot sind Faltenbälge in
verschiedensten Ausführungen, Teleskopbleche und Rollos bis hin zu eigens konstruierten Spezialanfertigungen etwa.
Faltenbälge für jeden Anwendungsfall
Bild: Arno Arnold
50
06/2015
Klassiker sind die variablen und flexiblen
Faltenbälge, wie etwa Innoflex Faltenbalg
Systeme sie in einer großen Bandbreite anbietet: Die zusammenpress- und auseinanderziehbaren Schläuche schützen Maschinen vor Staub, Schmutz, Holz- und
Metallspänen sowie (aggressiven) Flüssigkeiten und den Menschen vor dem Kontakt mit den sich bewegenden Maschinenteilen. Ein Faltenbalg besteht in den
meisten Fällen aus nur zwei Anschlussteilen und einem aus Leder, Kunststoff oder
Gummi bestehenden beweglichen Balg dazwischen. Faltenbälge kommen in Hüttenwerken ebenso zum Einsatz wie als
Staubschutz an Vorderradgabeln von Motorrädern.
Wie die meisten Hersteller bietet auch
Innoflex maßgeschneiderte Konstruktionen an: für den Schutz beweglicher Roboterteile, als Schutz vor Spänen, Zunder,
Staub, Funkenflug bei Kolben, Gelenkwellen und Hydrauliksystemen sowie dem
Verbinden der Wagenkästen von mehrteiligen Fahrzeugen (zum Beispiel in Bussen
mit Überlänge oder bei Zügen) und auch
zum Abschirmen optischer Geräte vor
Lichteinfall.
MARKTÜBERSICHT
Bild: D
Bild: Dynatect-Halltech
Praxisbeispiel Drehen und Fräsen: Moderne
Werkzeugmaschinen sind kompakt gebaut und
bewegen sich höchst dynamisch und genau. Im
Idealfall bieten sie einen maximalen Arbeitsraum bei minimalen Abmessungen. Praxisszenario: Ein kompaktes Prachtexemplar wie gerade beschrieben steht nun zur Freude des
Maschinenbetreibers auf kleinstmöglichem
Raum in seiner Werkshalle – passt doch! Passt
nicht, denn der Raum, den die Schutzabdeckungen (Faltenbälge) in zusammengedrücktem Zustand während des Betriebs vereinnahmen, muss eben auch vorgehalten werden. Und
auch ein gewisser Sicherheitsabstand gegen fliegende Drehspäne zum Beispiel kommt noch
zusätzlich on top, weil das Abriebmaterial gegen
die Abdeckung geschleudert werden und diese
beschädigen könnte. Aus der große Traum vom
kleinen Raum?
Nein. Nicht ganz. Die Möllerwerke zum Beispiel haben auf diesen unbefriedigenden Zustand mit einer Kompakt-Variante ihres Abdeckungssystems Stahlflex reagiert. Bei diesem
‚Möllerbalg‘ (so der Markenname) ersetzen Verbindungselemente aus Kunststoff, die im Inneren des Abdecksystems angeordnet sind, den
konventionellen Faltenbalg – so wird Platz gespart. Auch Strapano von Arno Arnold, eine
leicht- und schnellläufige Schutzabdeckung aus
Teleskopblechen, kommt ganz ohne einen Faltenbalg aus. Hier wird die Dicke zusammengeschobener Edelstahlbleche um bis zu 30 % gegenüber konventionellen Schutzabdeckungen
reduziert.
Neben der Platzersparnis spielt bei den neuen
Schutzabdeckungssystemen die Verbesserung
von Robustheit und Dichtheit eine große Rolle.
Der aus einem Elastomerschlauch gefertige Faltenbalg Gortiflex von Dynatect zum Beispiel ist
besonders beständig gegen Feuchtigkeit, Flüssigkeits- und Chemikalienbesprühung und eignet
sich auch für den Außeneinsatz unter widrigen
Bedingungen. Faltenbälge sowie komplette
Schutzsysteme von Dynatect werden je nach
Kundenwunsch und Anwendungsbereich mit
ynatec
t-Hallte
ch
Schutzrollos (hier mit
Abstreifer) sind
besonders beliebt, wenn
wenig Platz zur
Verfügung steht.
WÜRTH Industrie Service
C-TEILE. MIT
SICHERHEIT.
Der robuste Faltenbalg Gortiflex ist aus Elastomerschläuchen gefertigt und kann mit unterschiedlichen
Gewebeauflagen versehen werden.
unterschiedlichen Gewebeauflagen und in verschiedenen Ausführungen gefertigt.
Anpassungsvielfalt aus dem Baukasten
Dergestalte individuelle Sonderlösungen sind
kundenfreundlich, aber eben auch teurer als
Produkte „von der Stange“: „Individuell erstellen, vor Ort anpassen, oft auch nachbessern –
natürlich sind Maßprodukte teurer in der Montage“, sagt Dr. Bernd Fuhrmann, Geschäftsführer
des Führungsbahnschutz-Herstellers Eitec. Deshalb hat sein Unternehmen den ‚Eipro-Modulbaukasten‘ zum Abschirmen des Maschinen-Bearbeitungsraums entwickelt – ein Schutzsystem, dass sich „perfekt für nahezu alle Anwendungen anpassen lässt, schnell zu installieren ist und dennoch flexibel bleibt“, so
Fuhrmann weiter.
Das Grundprinzip von Eipro basiert auf einer
selbsttragenden Konstruktion aus zweiteiligen
Führungsprofilen und leichtgängig bewegbaren
Lamellenschürzen aus Aluminium oder Stahl.
Die Führungsschiene verläuft oben und unten
sowie vertikal und horizontal an den Kanten der
schrankkastenartig geformten Maschinenabdeckung und besteht aus zwei verschiedenen Aluminium-Strangpressprofilen. Beide Komponenten werden mit integrierten Nuten miteinander
verschraubt. Das bringt in den Bearbeitungszellen eine große Flexibilität, weil sich über Nutensteine von außen weitere Anbauteile (zum Beispiel Türen oder Tore) dazu montieren lassen.
Ohne dass man aufwändig in das Grundgerüst
eingreifen muss, sind so immer neue Lösungsvarianten zum bestmöglichen Schutz von Mensch
und Maschine möglich.
Die technischen Aufsichtsbeamten der Unfallversicherungen und Berufsgenossenschaften,
die bis zum Jahr 1968 auf das erste „Maschinenschutzgesetz“ warten mussten, hätten bestimmt
ihre Freude gehabt an der Vielzahl fachgerechter
und effektiver Schutzsysteme, wie sie heute in
der deutschen Industrie Usus sind.
■
Autorin
Wie sieht Ihr optimales
C-Teile-Management aus?
• Individuelle, auf Ihre Branche
DEJHVWLPPWH%HVFKD̽XQJV
und Logistiklösungen
• 0D[LPDOH9HUVRUJXQJV
sicherheit Ihrer Produktion
• Innovative CPS®RFID
.DQEDQ6\VWHPH
• 7UDQVSDUHQ]IU,KUH+LOIV
XQG%HWULHEVVWR̽H²
Automatenversorgung
ORSY®mat
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und Datenmanagement
• Direkte, vernetzte Arbeits
platzversorgung
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Christiane Engelhardt
06/2015
51
Bild: Vadim Ratnikov - Shutterstock
TECHNIK • WERKZEUGMASCHINEN
Der Weg ist das Ziel
Werkzeugmaschinenbauer schärfen ihr Multitasking-Profil
Das wahre Innovationspotenzial im Werkzeugmaschinenbau zeigt sich beim Blick hinter die Kulissen der
Megatrends „Digitalisierung und Industrie 4.0“. Im Fokus: multitasking-fähige Komplettmaschinen.
D
er Megatrend bei den Herstellern von Werkzeugmaschinen ging, geht und wird weiter in diese Richtung
gehen – zum Komplettanbieter für Smart Factories;
geradewegs und digital in die Industrie 4.0. Soweit
nichts Neues also? Mag man meinen, doch der Blick ins Detail
lohnt sich: auf einzelne Neu- und Weiterentwicklungen in den
klassischen Disziplinen Drehen, Fräsen, Sägen, Bohren, Schleifen.
Hier lauern die „kleinen“ Techniktrends, die aus dem Schatten des
publicity-trächtigen Megatrends ‚Industrie 4.0‘ heraustreten, ohne
sich von ihm abzugrenzen. „Denn“, so bringt es ein Besucher der
gerade in Mailand stattgefundenen EMO 2015 (Exposition Mondiale de la Machine Outil: „Werkzeugmaschinen-Weltausstellung“)
auf den Punkt: „Industrie 4.0 funktioniert nicht ohne Top-Werkzeugmaschinen und die heutigen Top-Werkzeugmaschinen sind
nicht ohne den Einfluss des Innovationstreibers Industrie 4.0
denkbar.“
52
06/2015
Back to the roots
Zunächst zurück zu den Wurzeln dieser „speziellen Form von Maschinen, deren Einsatz an dem zu bearbeitenden Werkstück durch
das in die Maschine einzuspannende Werkzeug eine Formänderung bewirkt“ – so die wissenschaftlich-theoretische Definition
von Prof. Dr. Kai-Ingo Voigt vom Lehrstuhl für Industriebetriebslehre an der Universität Erlangen-Nürnberg. In diesem originären
Aufgabenfeld sieht denn auch der Verband der deutschen Werkzeugmaschinenfabriken (VDW) die meisten technologischen Innovationen, und zwar in Bezug auf Produktivitäts- und Qualitätssteigerung, Effizienzverbesserung und Ressourcenschonung. „In
keinem dieser Bereiche ist das Ende der Fahnenstange bisher erreicht“, sagt etwa VDW-Geschäftsführer Dr. Wilfried Schäfer. Auf
ihre EMO-Fahnen geschrieben hatten sich die Werkzeugmaschinenbauer vor allem Folgendes: Leistungssteigerung durch Komplettbearbeitung, Bedienerfreundlichkeit, Wirtschaftlichkeit, hohe
TECHNIK • WERKZEUGMASCHINEN
Die Bearbeitungsdauer, das Fertigungsvolumen und die
Bearbeitungsgenauigkeit sind die
wichtigsten
Parameter eines Fertigungsprozesses.
Standzeiten und Materialersparnis
sowie höhere Ausbringung und
kostengünstige Einstiegslösungen.
Sehr kompaktes und hoch präzises Drehen und Fräsen steht zum
Beispiel im Fokus des neuen DrehFräszentrums ‚FZ08 MT precision
+‘ der Chiron Werke: Mit einem
Platzbedarf von lediglich drei Quadratmetern ist es die kompakte Lösung für hochgenaue, flexible und
wirtschaftliche Teilebearbeitung
von der Stange oder für Futterteile.
Die Datron AG hat ihre CNCWerkzeuge auf das Hochgeschwindigkeitsfräsen zugeschnitten und
mit hochwertigen Hartmetallen
und neuartigen Beschichtungen
versehen, die weitaus höhere
Standzeiten als zuvor ermöglichen.
Die Emag Holding setzt mit der
neu entwickelten Dreh-/Fräsmaschine ‚VMC 450 MT‘ auf die Abdeckung eines möglichst hohen
Teilespektrums für das flexible,
hochproduktive Drehen von Futterteilen. Auch der Gebr. Heller
Maschinenfabrik geht es bei den
Produktverbesserungen an ihrem
5-Achs-Fräsdrehzentrum vor allem
um maximale Einsatzflexibilität in
der Komplettbearbeitung.
Zauberwort Flexibilität
Flexibilität – bei Kapp Werkzeugmaschinen findet sich das Zauberwort bereits im Produktnamen: ‚KX 500 Flex‘. Die Verzahnungsschleifmaschine für unterschiedliche Losgrößen mit rüstarmer Roboter-Beladezelle kann neuerdings mit CBN-Werkzeugen
zum Schleifen störkantenkritischer Verzahnungen bestückt werden. Die weiterentwickelte Erodier- und Schleif-Universalmaschi-
ne ‚QX 250‘ der Vollmer Werke kann heute PKD-bestückte Werkzeuge bis zu 30 Prozent schneller fertigen als bislang.
Schneller und wirtschaftlicher zugleich arbeitet die neue Bandsägen-Baureihe aus der ‚Habe Dynamic Serie‘ von Behringer: Ihr
Doppelspannstock etwa bietet gutes, sicheres Spannen im Automatikbetrieb und Flexibilität bei Einzelschnitten. Mit dem optionalen Reststückanschlag können Reste nahezu komplett ausgesägt
und damit teures Material eingespart werden. Die neue Baureihe
‚Kasto win‘ von Kasto Maschinenbau umfasst fünf Bandsägevollautomaten mit deutlich erhöhten Schnittleistungen und einfacher
Bedienung bei einem laut Hersteller „hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis“. Mit geringen Anschaffungskosten lockt auch die
neu entwickelte ‚PV315‘ von Pittler T&S, die mit dem Ziel einer
erhöhten Bearbeitungseffizienz konzipiert wurde. Sie dreht, verzahnt, fräst, schleift und misst Werkstücke mit unterschiedlichen
Durchmessern in nur einer Aufspannung.
Trendsetter Multitasking
Fazit: Komplex, kompakt, komplett – für alle klassischen Anwendungen wie Drehen, Fräsen, Schleifen und Bohren. Am liebsten
alles auf einmal. Der Trend zu Multitasking-Maschinen bleibt
ungebrochen. Ein digitaler Helfer für alle diese Aufgaben kommt
zum Beispiel aus dem Hause Siemens: Die neue Softwareversion
4.7 der Bedienoberfläche Sinumerik Operate wurde speziell für
die einfachere Bedienung und Programmierung von Multitasking-Werkzeugmaschinen optimiert – für das Drehen, Fräsen
und Bohren genauso wie für das Werkstück- und Werkzeugmessen. Alles auf einer Maschine. Oder in einem sorgfältig harmonisierten Maschinen- und Anlagenverbund: „Es müssen stets die
einzelnen Komponenten, aber auch das Gesamtsystem aus Maschine, Spannmittel und Werkzeugen betrachtet werden. Indem
sämtliche Prozesse standardisiert und präzise aufeinander abgestimmt werden, entstehen enorme Synergieeffekte“, sagt etwa
Henrik A. Schunk, Geschäftsführer des Greifsystem- und Spanntechnik-Anbieters Schunk.
Der Kreis schließt sich: kein Mega-Trend ohne wegweisende
Techniktrends. Und keine Techniktrends ohne wegweisende Mega-Impulse. Der Weg ist das Ziel. Bis zur nächsten EMO.
■
Autorin
Christiane Engelhardt
TECHNIK • WERKZEUGMASCHINEN
Präzise Fertigung erfordert
passgenau arbeitende Werkzeuge
Know-how liegt in Werkzeug und Steuerung
Jede Maschine ist so präzise und flexibel, wie es die verwendeten Werkzeuge und die Steuerung erlauben. Auf der EMO in Mailand wurde gezeigt, was passgenaue Werkzeuge heute möglich machen und
welche Anforderungen sie erfüllen müssen.
S
chneller, effizienter, flexibler: Die
Anforderungen an die Bearbeitung moderner Industriewerkstoffe sind vielfältig. Mit Blick auf
das Hochleistungsfräsen, Gewindebohren
und Gewinderollen sowie Verzahnen,
Bohren, Reiben und Drehen präsentierte
Bild: Dmitry Kalinovsky - Shutterstock.com
1)
2)
54
06/2015
beispielsweise LMT Tools ein breites Portfolio an Lösungen. Gezeigt wurde unter anderem der Speed Core-Wälzfräser, welcher
für die Fertigung von Zahnrädern eingesetzt wird. Durch den Einsatz eines
Schneidstoffs, der sogenannte intermetallische Phasen verwendet, habe der Speed
Core eine deutlich höhere Warmhärte als
mit PM-HSS-Substraten, so das Unternehmen. Die Leistung dieser Werkzeuge wurde
nun auch auf größermodulige Verzahnungen übertragen. Als Entwicklungsergebnis
stehen inzwischen Wälzfräser bis Modul 20
(Durchmesser 250 mm) zur Verfügung, wie
sie zum Beispiel für Getriebe in Nutzfahrzeugen, im
Schwermaschinenbau oder
in Windenergieanlagen benötigt werden.
Ceratizit S.A. ist bekannt für seine Werkzeuglösungen in der Zerspanung. In Mailand stellte
das Unternehmen Weiterentwicklungen für die Produktbereiche Bohren, Fräsen und Stechen vor. Die
Sorten Blackstar CTCP420
für das Bohren, Silverstar
CTPP225 und Blackstar
CTCP220 für das Fräsen
sowie Colostar CTCP325
für das Stechen ergänzen
den Sortenumfang. Für
Zerspanungsaufgaben mit
großen Ansprüchen wurde
beispielsweise das Vollbohrsystem
Maxi-Drill
900 jetzt durch den Einsatz
der Hochleistungs-CVDSorte Blackstar CTCP420
für die Umfangsschneide
deutlich verbessert. Die
Blackstar-Sorten
sind
dank
ihrer
TiCN/Al2O31) Der Speed Core-Wälzfräser von LMT eignet sich auch für große Module.
(Bild: LMT)
Beschichtungen bei extremen Anforderungen noch
2) Die Wendeschneidplatten Silverstar CTPP225 und Blackstar CTCP220
verschleißfester als die
besitzen eine extrem harte und besonders glatte Oberfläche. (Bild: Ceratizit)
standardmäßig verwendete PVD-Sorte Silverstar
CTPP430. Durch ihre optimierten
Schichteigen-
TECHNIK • WERKZEUGMASCHINEN
schaften eignen sie sich daher bei hohen
Schnittgeschwindigkeiten besonders für
die Bearbeitung von Stahl- und Gusswerkstoffen. „In Praxisversuchen haben
wir gesehen, dass sich die Standzeiten
durch Mischbestückung deutlich verlängern lassen“, erläutert Dr. Uwe Schleinkofer, Leiter Entwicklung Cutting Solutions
by Ceratizit. Daraus würden sich insgesamt geringere Fertigungskosten ergeben,
da die Bearbeitungs- und Werkzeugwechselkosten bei der Bohrungsbearbeitung
mittels Wendeschneidplatten-Bohrer hier
mit einem erheblichen Anteil zu Buche
schlagen.
Optimierte Rüstzeiten
Steigende Variantenvielfalt, kürzere
Produktionszyklen und wachsende Qualitätsansprüche an die Bauteile sind nur drei von zahlreichen
Anforderungen an die Fertigung
von heute. Um diese Herausforderungen zu meistern, sind wirtschaftliche Lösungen für effiziente
Prozesse gefragt, optimierte Rüstzeiten und eine passgenaue Messtechnik. Hier setzen die Lösungen
der E. Zoller GmbH & Co. KG aus
Pleidelsheim an. Das Unternehmen verdeutlichte auf der EMO
beispielsweise, wie eine eindeutige
Werkzeugidentifikation und ein
prozesssicherer,
durchgängiger
Werkzeug-Datentransfer als Voraussetzungen für Industrie 4.0 realisiert werden können. So sind in
der zentralen Werkzeugdatenbank
z.One, die das Unternehmen vorstellte, die Werkzeugdaten über
ihren gesamten Lebenszyklus hinweg organisiert. Von der Arbeitsvorbereitung über CAD/CAM, das
Lager, Einstellen und Messen bis
hin an die Maschine sind die Daten jederzeit verfügbar.
Dass präzise vermessene Werkzeuge auch präzise Bauteile fertigen, steht fest. Doch oft sind
Werkzeuge mit hochkomplexen
Geometrien versehen. Deshalb
bietet das Unternehmen für die exakte Einstellung, Vermessung und
Prüfung von Zerspanungswerkzeugen angepasste Lösungen an –
von der Einstiegsklasse bis hin zu
High-End-Universalmessmaschinen. In Kombination mit den TMS
Tool Management Solutions können die Werkzeuge dann über ihren ganzen Lebenszyklus hinweg
verwaltet werden – direkt auf dem Einstellund Messgerät.
Fräsmaschinen fit für Industrie 4.0
Die Herausforderungen durch Industrie
4.0 waren ein Schwerpunkt-Thema in
Mailand. Jan Hilpert, Geschäftsführer der
Power Automation GmbH, sagt dazu: „Da
der CNC-Steuerung als ‚Gehirn‘ der
Werkzeugmaschine eine entscheidende
Rolle zukommt, konnte Power Automation mit der Präsentation der PA 9000
Smart Touch Panel-CNC punkten.“ Die
Offenheit des Systems schaffe beste Voraussetzungen für die Produktion der Zukunft. Kennzeichen sind unter anderem
eine einfache Bedienung und Program-
mierung durch die moderne Bedienoberfläche PA Smart Mill, zahlreiche vorgefertigte Fertigungs-Zyklen zur schnellen
Programmierung, ein Smart Job Data Management zur intelligenten WerkzeugVerwaltung mit 3D-Modellen oder ein
selbst konfigurierendes und optimierendes Beschleunigungsmanagement. Die
Steuerung wurde in Mailand zusammen
mit der Bedien- und Programmieroberfläche für Fräsmaschinen präsentiert. „Wir
waren positiv überrascht, dass wir auch
im klassischen Fräsmaschinenmarkt viel
Zuspruch bekommen haben“, sagt Jan Hilpert rückblickend.
■
Autorin
Annedore Munde
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06/2015
55
TECHNIK • ADDITIVE FERTIGUNG
Minimaler Aufwand
und optimierte Kosten
Einkauf von Additive-Manufacturing-Komponenten
Additive Manufacturing wird für die Komponentenfertigung in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt. Dabei wird die traditionelle Wertschöpfungs- und Lieferkette nicht mehr wie gewohnt abgearbeitet.
Ein Programm gibt jetzt Orientierung für standardisierte Einkaufsprozesse für AM-Komponenten, die
unsere Autorin Annedore Munde unter die Lupe genommen hat.
A
dditive Manufacturing (AM) passt nur bedingt in die
bestehenden Einkaufsprozesse, denn oft werden die
Bauteile direkt aus den Entwicklungsabteilungen heraus bei externen Lieferanten beschafft. Entsprechend
hat sich daher häufig ein abgewandelter Prozess für den Einkauf
von AM-Komponenten etabliert. Dieser ist meist historisch gewachsen, wenig optimiert und standardisiert und beinhaltet somit
einen erhöhten administrativen Aufwand für die Mitarbeiter, den
Einkauf sowie die externen Lieferanten.
Mit Additively Enterprise stellt ein junges Schweizer Unternehmen jetzt die erste Einkaufslösung vor, die speziell auf Komponenten aus der additiven Fertigung abzielt und den Einkaufsprozess
dafür optimal abbildet. „Bestellungen von AM-Komponenten sind
oft zeitkritisch, zum Beispiel wenn sie im Bereich Prototyping eingesetzt werden sollen“, sagt Matthias Baldinger. Der Geschäftsführer und Mitgründer der Additively AG aus Zürich, einem Spin-off
der ETH Zürich, entwickelte die Online-Plattform gemeinsam mit
seinen Kollegen. „Es werden viele Bestellungen mit kleinen Stückzahlen getätigt. Spezifische Bauteilanforderungen müssen außerdem oft direkt zwischen dem Ingenieur und dem Lieferanten diskutiert werden“, benennt Baldinger weitere Charakteristika der
AM-Bestellungen.
Konkrete Anforderungen für den Einkauf
In die klassische Lieferkette passen die AM-Bestellungen mit diesen Anforderungen nicht. Dazu kommt, dass es sich oft um sehr
geringe Stückzahlen handelt. Daraus ergeben sich für den AMEinkaufsprozess konkrete Anforderungen. Zuerst muss der Aufwand pro Bestellung reduziert werden. AM-Nutzer im Unternehmen benötigen außerdem einen direkten Zugang zu den
Lieferanten, ohne Umweg über die Einkaufsabteilung. Weiterhin
sollten geeignete AM-Lieferanten einfach identifiziert werden
können. Und letztendlich muss der Wechsel von Lieferanten mit
einem möglichst geringen Aufwand möglich sein.
Bestell- und Einkaufsprozedere für AM-Bauteile
Bild: Additively AG
Additively Enterprise verbindet
Ingenieure mit internen und
ausgewählten externen Lieferanten, um Teile mit einem effizienten und standardisierten
Prozess zu beschaffen. Verschiedene Werkzeuge unterstützen
die Ingenieure, das volle Potenzial der Technologien zu nutzen,
wie beispielsweise der Material
Finder, eine interaktive Suche
für über 300 Additive-Manufacturing-Materialien.
56
06/2015
TECHNIK • ADDITIVE FERTIGUNG
Einkaufsprozesse für Komponenten aus
der additiven Fertigung unterscheiden
sich von den sonst üblichen häufig. Hier
eine Schlauchverbindung des Dienstleisters BSF Bünter.
Bild: B
SF Bün
ter
Unsere Firmenstrategie basiert auf Kompetenz,
Professionalität und Leidenschaft für mechanische
Präzision, Technologie und Qualität.
Wir sind Ansprechpartner für die Maschinenbauund Automobilindustrie. Unsere Welt dreht sich im
wahrsten Sinne des Wortes um:
- Selbstschmierende, nachzuschmierende und
Bimetall-Gleitlagerbuchsen
- Wälzlager
4)0PZ[aLY[PÄaPLY[UHJO0:6;: !
\UK0:6 !0:6!
6/:(:
Die Lösung, die Matthias Baldinger vorschlägt, klingt simpel: „Jeder Mitarbeiter
kümmert sich selbst um AM-Teile, die für
seinen Bereich relevant sind. Der Einkauf
koordiniert letztendlich das abschließende
Prozedere mit den Lieferanten.“ Was so
einfach klingt, basiert jedoch auf einer
sorgfältig eingepflegten Datenbasis und einem ausgeklügelten Programm, mit welchem verschiedenste Module je nach Anwendung kombiniert werden können.
Dafür legt jeder Entwickler oder Ingenieur
seine bevorzugten Lieferanten für AMBauteile auf einem Server ab. Auf diese Datenbasis haben neben dem Einkauf alle Ingenieure und Entwickler Zugriff.
In der Praxis hat sich das Einkaufsprogramm bereits bewährt. So wird die Lösung beispielsweise an der ETH Zürich
eingesetzt, wo sie über 5 000 Mitarbeitern
einen standardisierten Zugang zu Additive-Manufacturing-Lieferanten gibt. Hierbei sind nicht nur externe Lieferanten angeschlossen. Auch interne Abteilungen mit
AM Equipment sind integriert.
Strukturierte Datenbasis senkt Preise
Die Vorteile in der Kommunikation mit
dem Lieferanten liegen auf der Hand: Alle
Lieferanten werden über die gleiche
Schnittstelle und den gleichen Prozess erreicht. Alle Mitarbeiter sehen außerdem
auf einen Blick, welche AM-Lieferanten
verfügbar sind und welche Technologien
und Materialien jeweils angeboten werden. „In interaktiven Templates werden
Anfragen und Angebote exakt spezifiziert.
Dadurch können Rückfragen minimiert
werden. Der automatisierte Workflow
minimiert den Aufwand, sodass keine
separaten Emails an den Einkauf oder Lieferanten sowie Rückfragen zu Bestellnummern erforderlich sind. Ergänzend
dazu stellt eine Feedback-Funktion mit
Bewertungen zu den Lieferanten die Qualität für Prozess und Bauteil sicher“, beschreibt Baldinger die programminternen
Abläufe.
Dank einer SSL gesicherten Verbindung
können die Daten sicher zwischen den einzelnen Abteilungen des Unternehmens sowie mit den Lieferanten ausgetauscht werden. Und – falls keine gute Lösung bei den
Vorzugs-Lieferanten existiert – kann eine
Angebotsanfrage an einen weiteren möglichen Lieferanten direkt im nächsten Programmschritt gestartet werden. Diese basiert dann auf den bereits eingegebenen
Spezifikationen für das AM-Bauteil. „Da
die Einkaufsabteilung in den Workflow
eingebunden wird und alle relevanten Informationen automatisch generiert werden, kann das Bestell- und Einkaufsprozedere mit minimalem Aufwand und
optimierten Kosten abgewickelt werden“,
fasst Baldinger zusammen. Mit Additively
Enterprise ist es also möglich, auch für sehr
spezielle AM-Komponenten einen einzigen, Lieferanten unabhängigen Prozess zu
gestalten. Der Einkauf bestimmt die bevorzugten Lieferanten, auf die die Ingenieure
zugreifen können. Und durch die vorliegende strukturierte Datenbasis und die
Konsolidierung der bevorzugten Lieferanten können letztendlich bessere Preise für
AM-Bauteile erzielt werden.
■
Autorin
Annedore Munde
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“Made in Italy”
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TECHNIK • WERKZEUGMASCHINEN
Kupplungen für den
Werkzeugmaschinenbau
Kompakte Metallbalg- und Elastomerkupplungen für mehr Effizienz
Der enorme Kosten- und Wettbewerbsdruck führt im Werkzeugmaschinenbau zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Energieeffizienz. Die Maschinen müssen auf gleichem Bauraum mit weniger Energie mehr Leistung oder die gleiche Leistung bei geringerer Maschinenmasse erbringen und auf
diese Weise Energie einsparen.
E
ine entscheidende Rolle spielen dabei kompakte und
leichte Anlagenkomponenten wie Kupplungen, die diese Kriterien selbst auch erfüllen. KBK Antriebstechnik
aus Klingenberg am Main beschäftigt sich seit Langem
mit diesem Thema. Der erste Schritt hin zu mehr Energieeffizienz
war die Produktion von Metallbalgkupplungen aus hochfestem
Aluminium – statt des ursprünglichen Kupplungsmaterials Stahl.
Mit rund 50 % geringerem Gewicht erreicht dieses Material die
gleichen Übertragungs- und Festigkeitswerte wie Stahl. Anwender
können so auf kleinere und günstigere Antriebe zurückgreifen und
damit die Betriebskosten senken. Ein weiterer Vorteil im Sinne der
Energieeffizienz: Das reduzierte Gewicht dieser Kupplung verringert ihr Massenträgheitsmoment und spart damit Energie beim
Beschleunigen und Abbremsen.
Stabil und kompakt
Metallbalgkupplungen mit dieser Bauart sind sehr torsionssteif,
flexibel, langlebig und wartungsfrei. Ihre Einsatzgebiete reichen
von hochdynamischen Vorschubachsen in Werkzeugmaschinen
Die spielfreie Metallbalgkupplung KB4P ist optimal auf die
Anforderungen in Werkzeugmaschinen abgestimmt.
58
06/2015
bis hin zu anspruchsvollen Antrieben im allgemeinen Maschinenbau. Sie sind überall dort die Kupplung der Wahl, wo Drehmomente bis in hohe Bereiche spielfrei und direkt in der Servoantriebstechnik übertragen werden müssen. Gewährleistet wird das
durch den Metallbalg und das geringe Massenträgheitsmoment
der Kupplungen. Der Balg aus mehreren Lagen Edelstahlblech
sorgt für die besondere Torsionssteife dieses Kupplungstyps. Bei
sehr geringen Rückstellkräften gleichen Metallbalgkupplungen
fertigungsbedingte axiale, angulare oder laterale Lageabweichungen der An- und Abtriebswelle aus. Das verlängert die Lebensdauer der Lager beträchtlich. Möglich wurde die besondere Bauform
durch das Verkleben von Balg und Naben. Die Zentrierung auf
einem Dorn verhindert während des Aushärteprozesses die Entstehung von Lageabweichungen und Versätzen und sorgt so für
optimale Rundlaufeigenschaften.
Eine weitere Entwicklungsstufe markieren leicht zu montierende Metallbalgkupplungen in Halbschalenbauweise. Sie vereinfachen und beschleunigen den
Ein- und Ausbau des
Kupplungselements
vor allem, wenn
TECHNIK • WERKZEUGMASCHINEN
nur wenig Raum für die Montage zur Verfügung steht. Halbschalige Kupplungen lassen sich radial montieren; die Welle muss dazu
nicht bewegt und der Antrieb nicht entfernt werden, was Montagekosten spart und die Service- und Montagezeiten verkürzt.
Parallel zur Einführung der Halbschalenausführung entwickelte KBK die neuen Balgkupplungen der Baureihe KB4HC (H = half
shell, C = compact). Sie sind nicht nur leicht, da sie aus hochfestem
Aluminium gefertigt werden, sondern auch sehr kompakt und
durch die Halbschalenbauweise wesentlich montagefreundlicher
als Standardkupplungen. Sie sind durchschnittlich um rund 25
Prozent kürzer und bis zu 60 Prozent leichter als herkömmliche
Metallbalgkupplungen mit dem gleichen Drehmoment.
Speziell für Werkzeugmaschinen
ragend zur Anbindung von Servomotoren, zum Beispiel in Prüfmaschinen, für die Automatisierungstechnik oder in Verpackungsmaschinen. Der Drehmomentbereich liegt je nach Bauform
zwischen 18 und 500 Nm.
Kompakter und leichter als bisherige Elastomerkupplungen für
den Einsatz in der z-Achse sind die neuen Elastomerkupplungen
mit Spannringnabe der Baureihe KBE3C. Die Übertragung des
Drehmoments erfolgt spielfrei und schwingungsdämpfend über
den Elastomerkranz. Dieser ist als Ausgleichselement maßgebend
für die Eigenschaften der Kupplung und des Antriebsstranges. Die
axial steckbare Kupplungsbaureihe für Wellendurchmesser von 6
bis 55 mm gleicht zusätzlich Wellenversatz aus. Durch unterschiedliche Kupplungssterne können die Kupplungseigenschaften für
den spezifischen Einsatzfall modifiziert werden. Die KBE3C hat
dank ihres rotationssymmetrischen Aufbaus sehr gute Rundlaufeigenschaften und ist für hohe Drehzahlen im Drehmomentbereich
von 12,5 bis 525 Nm geeignet. (ki)
■
Mit der spielfreien Metallbalgkupplung KB4P in axial steckbarer
Ausführung hat KBK jetzt Kupplungen entwickelt, die auf die Anforderungen in Werkzeugmaschinen zugeschnitten wurden und
für den Einsatz an der x- und yAchse geeignet sind. Die Montage
und Demontage erfolgt durch einfaches Stecken, beziehungsweise Auseinanderziehen der Kupplung,
Montagebohrungen sind nicht
mehr nötig. Mit dieser Bauform
können Metallbalgkupplungen mit
den bisher größten Bohrungen und
Passfedernuten realisiert werden.
Hochfestes Aluminium und spezielle Beschichtungen gewährleisten
eine dauerfeste Kupplung bei niedD I E
P R Ä Z I S I O N
riger Masse und Massenträgheit.
Der besonders torsionssteife Kupplungstyp KB4P wird für Wellendurchmesser von 10 bis 70 mm gebaut und eignet sich außer für
Werkzeugmaschinen auch hervor-
W I R D
P R O D U K T
Die Herstellung von hochpräzisen Bauteilen ist die Tätigkeit
von
und
TBL:
Ve n t i l e,
S c h i e b e r,
Sitze,
um
unterschiedlichsten
montierte
den
Patronen,
komplizierten
Industriebereiche
zu
Ritzel,
Kolben
Ansprüchen
der
entsprechen:
von
der Fluidtechnik bis zu den verschiedensten Technologien.
TBL S.r.l.
Bild: KBK Antriebstechnik
Torneria Automatica
Italy, 41012 Carpi (Mo)
Viale dell’Artigianato, 19
Tel. +39.059.69.32.51
Fax +39.059.69.31.81
E-mail: [email protected]
www.tbltorneria.com
UNI EN ISO 9001:2008
ISO 9001:2008
TECHNIK • ROBOTIK
Aus alt mach neu:
Betriebssicherheit durch Retrofit
Dank Generalüberholung 20 Jahre Laufzeit für einen Roboter erreichen
Industrieroboter übernehmen zentrale Aufgaben an unterschiedlichsten Punkten der automatisierten Produktion. Technisch bedingte Betriebsunterbrechungen sind deshalb zuverlässig zu vermeiden – auch wenn
die eingesetzten Manipulatoren und Steuerungen über viele Jahre oder sogar über Jahrzehnte hinweg im
Einsatz sind. Systematische Retrofitprogramme gewährleisten höchste Betriebs- und Investitionssicherheit.
E
Bild: Yaskawa
Bild: Yaskawa
plante Reparatur vor Ort sollte deshalb auf absolute Notfälle
beschränkt sein.
Sehr viel sinnvoller ist ein so genanntes Retrofit, bei dem ein in
die Jahre gekommener Roboter planmäßig überholt oder ausgetauscht wird. „Yaskawa bietet für Motoman-Roboter beide Möglichkeiten: Bei einer Generalüberholung wird der Roboter im
Robotics-Werk Allershausen komplett zerlegt und in einen neuwertigen Zustand gebracht“, erklärt Klaus Berktold, Manager Sales - TCS der Yaskawa Europe GmbH, Robotics Division. „Anschließend geht der Roboter wieder an den Kunden zurück. Dieses
Programm bietet sich an, wenn der Roboter ohnehin für einige
Zeit nicht benötigt wird, beispielsweise bei einem Produktwechsel.“ Oft müsse es jedoch schnell gehen. In diesem Fall empfiehle
sich ein Austausch des Roboters durch ein bereits überholtes baugleiches Modell mit identischer Spezifikation. „Dieser Austausch
erfordert lediglich eine Nachjustierung der Arbeitsprogramme
und kann innerhalb weniger Stunden erfolgen“, so Berktold weiter.
Vom Zeitaspekt abgesehen, bieten beide Retrofit-Programme,
Generalüberholung und Austausch, dieselben generellen Vorteile:
Die Gewährleistung auf getauschte Komponenten erneuert sich
für ein Jahr. Ein garantierter Festpreis, der sich an der Tragkraft des
Roboters orientiert, bietet maximale Investitionssicherheit. Die bestehende Steuerung, vorhandene Ersatzteile und auch die gesamte
Anlagen-Peripherie kann ohne Neuinvestitionen weitergenutzt
werden. Die Maschinenstundenpreise reduzieren sich. Außerdem
in steigendes Bewusstsein für Kosten und Ressourcen
hat dazu geführt, dass industrielle Produktionsanlagen
immer länger genutzt werden. Das gilt nicht zuletzt
auch für Industrieroboter: Waren diese früher ausgelegt
auf eine Gesamtbetriebsdauer von acht bis maximal zwölf Jahren,
sind es heute 16 bis 24 Jahre. Der eigentliche Lebenszyklus eines
Roboters ist mit etwa acht Jahren allerdings unverändert geblieben. Damit stellt sich die Frage, was nach Ablauf dieser Zeitspanne
mit dem Roboter geschehen soll: Wurde er in der Vergangenheit
nach etwa acht Jahren einfach durch einen neuen ersetzt, geht es
heute darum, seine Betriebsfähigkeit über den ersten Lebenszyklus
hinaus zu verlängern.
Eine zumindest theoretische Möglichkeit besteht darin, den
Roboter einfach nach dem kalkulierten Ende seines Lebenszyklus’ weiter zu nutzen und im Havariefall reparieren zu lassen.
Eine solche Reparatur nimmt jedoch häufig mehrere Tage in
Anspruch – selbst dann, wenn der Servicetechniker sofort verfügbar ist und den Fehler schnell diagnostizieren kann. In dieser
Zeit steht die Produktion still. Außerdem sind die Reparaturkosten abhängig vom tatsächlichen Schaden und somit schwierig zu kalkulieren. Zusätzlich entstehen Reise- und Nebenkosten. Und nicht zuletzt sind die Rahmenbedingungen für eine
Reparatur im Produktionsumfeld meist nicht ideal, etwa die
beschränkte Zugänglichkeit sowie die häufig fehlenden Hebeund Transportwerkzeuge oder auch Lastenkräne. Eine unge-
Wird der Roboter während des Retrofits nicht benötigt, ist eine Generalüberholung
sinnvoll. Ansonsten Tauschen gegen generalüberholtes, baugleiches Austauschmodell.
60
06/2015
Durchschnittlich rund 60 % der Verschleißteile sind nach dem Retrofit eines
Industrieroboters komplett neu.
TECHNIK • ROBOTIK
entsteht kein Aufwand für Neuprogrammierung und Mitarbeiterschulung. Und nicht zuletzt stellt der Einsatz eines baugleichen
Modells keine „wesentliche Veränderung von Maschinen“ im Sinne der EG-Maschinenrichtlinie (MaschRL/2006/42/EG) dar. Es ist
also keine neue Sicherheitsprüfung und keine neue CE-Kennzeichnung notwendig.
Generalüberholung von Manipulator und Steuerung
Vor der Generalüberholung eines Motoman-Manipulators kann
durch die Yaskawa-Techniker zunächst ein Fettanalyseprogramm
(FAP) durchgeführt werden. Dabei werden Fettproben von allen
Getrieben entnommen und im Labor analysiert. Der MetallabriebAnteil im Getriebefett lässt dann verlässliche Rückschlüsse auf
Verschleiß und Lebensdauer der Getriebe zu. Auf dieser Grundlage werden dann Lager und Getriebe ausgetauscht und der Schmierstoff gewechselt. Auch die internen Kabelbäume werden ersetzt.
Durchschnittlich rund 60 Prozent der Verschleißteile sind nach
dem Retrofit komplett neu. Zudem wird der Manipulator komplett
gereinigt und neu lackiert. Ein 24-Stunden-Testlauf und die exakte
Neukalibrierung schließen die Generalüberholung ab.
Aufgrund der hohen Beanspruchung durch die permanente Bewegung stehen die Manipulatoren im Fokus der meisten RetrofitMaßnahmen. Doch empfiehlt sich auch eine regelmäßige Überholung und Überprüfung der Robotersteuerung. Hier geht es vor
allem um den Austausch aller Verschleißteile wie beispielsweise
Lüfter, Ventilatoren und Kabel sowie um eine professionelle Reinigung elektronischer Komponenten. Weitere Maßnahmen betreffen
die Überprüfung der Steuerung auf Dichtheit, Batteriewechsel, die
Überprüfung der Teachbox, die Software- und Hardwarediagnose
sowie optionale Software-Updates. Die Steuerungsüberholung erfolgt in der Regel vor Ort beim Kunden, da der Ausbau der Steuerung häufig mit deutlich mehr Aufwand verbunden ist.
Doch haben die Möglichkeiten eines einfachen Roboter-Retrofits
auch ihre Grenzen. Diese sind beispielsweise häufig dann erreicht,
wenn die Anlage mit dem Roboter für andere Einsatzzwecke genutzt
oder auf ein ganz neues Produkt umgestellt werden soll. Auch in einem solchen Fall ist es wünschenswert, möglichst viele Anlagenteile
weiter zu nutzen. Im Unterschied zum Retrofit bedeutet eine komplette Modernisierung der Anlage jedoch meist eine „Wesentliche
Veränderung von Maschinen“ im Sinne der EG-Maschinenrichtlinie
(MaschRL/2006/42/EG). In diesem Fall muss auch die Sicherheitstechnik entsprechend auf den aktuellen Stand der Technik aufgerüstet werden, was dann auch eine erneute CE-Zertifizierung erforderlich macht. Diesen Bedarf deckt Yaskawa mit seinem Engineering
und dem Angebot CE- und Safety-Consulting ab.
Retrofitprogramme und Sicherheitsberatung sind Bestandteile
eines breiten Service-Portfolios, das Yaskawa unter „Total Customer Support (TCS)“ zusammengefasst hat. Einen Schwerpunkt
bilden dabei vorbeugende Wartung, Service- und Ersatzteilsupport
sowie Optimierung und Modernisierung und eine optimale
360°-Rundum-Unterstützung über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg.
Fazit
Retrofit-Programme für Roboter gewährleisten höchste Betriebsund Investitionssicherheit bei Laufzeiten weit über 20 Jahre hinaus.
Zentrale Elemente bilden dabei die Gewährleistung für alle neuen
Komponenten sowie ein garantierter Festpreis. Wird der Roboter
während des Retrofits nicht in der Produktion benötigt, ist eine Generalüberholung sinnvoll. Andernfalls empfiehlt sich der Austausch
des alten Roboters durch ein baugleiches, generalüberholtes Austauschmodell. (ao)
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06/2015
61
TECHNIK • ROBOTIK
Bild: ThyssenKrupp System Engineering
Die FlexCell von ThyssenKrupp System Engineering soll
im Einsatz unter anderem Platz und Energie sparen,
dadurch die Produktionsabläufe produktiver und
effizienter machen.
Roboter-FlexCell als
modulare Baukastenlösung
Multitalent und Musterbeispiel in einer Roboterzelle vereint
Ob für Prototypenbau, Serienfertigung oder Forschungszwecke: Die FlexCell von ThyssenKrupp System
Engineering soll dem Anwender in jedem Fall Energie, Zeit und Geld sparen.
S
chweißen, schrauben, falzen, kleben: Bei der Roboterzelle
FlexCell von ThyssenKrupp soll es sich um ein Multitalent handeln und zugleich ein Musterbeispiel für nachhaltige Konzepte darstellen. Ursprünglich entwickelt für die
Automobilhersteller und deren Zulieferer, findet die FlexCell auch
immer mehr in der übrigen Industrie Anwendung. Sie spart laut
ThyssenKrupp Energie und Platz. Somit könnten Abläufe gezielt
und zweckmäßig verbessert werden, so dass diese effizienter, produktiver und sicherer würden, bei hoher Qualität und mit einem
geringen Planungsaufwand.
Für Kleinserien und Prototypenbau ist die modulare Einheit
ebenso geeignet wie für die langfristig angelegte Großserienfertigung. „Die FlexCell ist keine Insellösung für spezielle Produkte,
sondern dank des neu entwickelten Werkzeugwechsel-Prinzips
produktflexibel einsetzbar“, sagt Christian Dait, Product Sales Service bei ThyssenKrupp System Engineering. „Damit können Erstund Folgeprodukte sowie ähnliche Produkte gefertigt werden,
ohne dass die Anlagen erweitert werden müssen.“
Effiziente Technologien sind gefragter denn je, weiß Dait: „In
puncto Energieeffizienz schauen unsere Kunden heute ganz genau
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06/2015
hin und erwarten entsprechende Standards.“ Aus diesem Grund
wurde die Technologie BlueMode von ThyssenKrupp System Engineering entwickelt. Die intelligente Steuerung sorgt dafür, dass die
Energiezufuhren gezielt automatisch abgeschaltet werden, sobald
sie nicht mehr benötigt werden, zum Beispiel in den Pausenzeiten,
nachts oder an Wochenenden. Beim Wiederanlauf schalten sich
diese automatisch wieder zu.
Alle gängigen Robotertypen lassen sich integrieren
Durch den Einsatz standardisierter Module, und deren Kombinationsmöglichkeiten, lässt sich ein breit gefächerter Zellenbaukasten generieren. Dieser Baukasten liefert Lösungen von einfachen Zellen mit einem Roboter und einem Werkzeugwechseltisch
bis hin zu komplexen Anlagenkonstellationen mit vier Robotern
und mehreren Positionierern. Die Standard-Flexzelle wird mit
einem mobilen Grundrahmen geliefert. Die standardisierten Zellenwände können sowohl als Sichtschutzwände oder als durchsichtige Variante ausgeführt werden. In der FlexCell lassen sich
alle gängigen Robotertypen und -größen integrieren. FlexCell
integriert darüber hinaus alle für den Prozess notwendigen Peri-
TECHNIK • ROBOTIK
pheriekomponenten wie zum Beispiel Brennerreinigungsgeräte
oder Schweißkappenfräser. Sollten mehrere Anwendungen über
den Roboter betrieben werden, können zusätzlich Dockingsysteme
und Werkzeugablagen verwendet werden. Zum Einlegen der Bauteile kann der Kunde zwischen einem mit Lichtschranken, oder einem Rolltor gesicherten Zutritt wählen. Eine automatische
Bauteilbestückung bzw. eine Möglichkeit zum Ausbringen des fertigen Produktes runden den Baukasten ab. Weiterhin ist die FlexCell mit der
neuesten Sicherheitstechnik ausgerüstet.
Zum fertigen Produkt wird die Zelle mit
den projekt- und kundenspezifischen Applikationen und der Vorrichtungstechnik. „Die
FlexCell ist schon jetzt bei Betrieben und Zulieferern der Automobilindustrie gefragt. Kürzlich
hat wieder ein Kunde ein zweites Exemplar geordert,
nachdem sich die Zelle in der Praxis bewährt hatte“,
berichtet Thomas Kasper, Department Manager
Service. Sich auf dem Erfolg auszuruhen, läge
ihm und seinen Kollegen jedoch fern. „Wie jedes
unserer Produkte unterliegt auch die FlexCell der
ständigen Weiterentwicklung“, sagt Thomas Kasper. Erfahrungen, die Kunden sammeln und rückmelden, fließen
dabei mit ein.
Die Simulations- und Offline-Programmierer von ThyssenKrupp System Engineering begleiten die Kunden vom Start des
Antriebstechnik
Kunststofftechnik
Dichtungstechnik
Schlauchtechnik
Engineerings bis zum Fertigungsprozess. Diese stellen die flexible
Fertigungszelle virtuell am PC dar – eine gute Möglichkeit, um
Vorrichtungen zu optimieren und die Zugänglichkeit bzw. Taktzeit
zu untersuchen. Die Simulation führt zu Zeit- und Kostenersparnissen in der Phase der Inbetriebnahme.
Seit 2014 kommt die Fertigungszelle darüber hinaus in einem
mit EU-Mitteln geförderten Forschungsprojekt der Technischen
Universität RWTH Aachen zum Einsatz. Die Hochschule erprobt
mit der FlexCell Klebe- und andere Verbindungstechnologien anhand unterschiedlicher Materialien. „Von diesen Tests erhoffen wir
uns Erkenntnisse, die für die Weiterentwicklung ebenfalls nützlich
sein werden“, sagt Thomas Kasper. Neben dem derzeitigen Hauptanwendungsgebiet – die Herstellung automobiler Schweißbaugruppen – sehen die Vertriebsexperten weitere Absatzpotenziale
künftig auch im Non-Automotive-Bereich, wie beispielsweise bei
der Fertigung von Hochdruck- und Hydraulikventilen oder in der
blechverarbeitenden Industrie.
Fazit
Das Baukastensystem FlexCell von ThyssenKrupp System Engineering lässt sich als Einstieg in die Automatisierung oder als Fertigungserweiterung zu bestehenden Anlagen einfach und nahtlos
integrieren. Hohe technologische Qualität, eine maßgeschneiderte Funktionalität, geringer Planungs- und Projektierungsaufwand,
eine hohe Verfügbarkeit und einfache Bedienung sowie optimal
aufeinander abgestimmte, bewährte Standardkomponenten
zeichnen das Produkt aus. (ao)
■
Profiltechnik
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06/2015
63
Bilder: Pallas
TECHNIK • OBERFLÄCHENBEARBEITUNG
Bei Hydraulikzylindern mit bis zu 100 mm tiefen Bohrlöchern und vielen Passungen ist Chemisch Nickel das Verfahren der
Wahl. Insbesondere zur technischen Beschichtung von Bauteilen mit vielen Ecken und Kanten ist es unverzichtbar.
Die Hydraulikzylinder gehen auf Tauchstation in das
mit Druckluft zum Sprudeln gebrachte Bad.
Klare Kante dank Veredelung
Chemisch Nickel bringt kritische Bauteile perfekt in Form
Verschleiß und Korrosion zählen zu den größten Ausfallrisiken stark beanspruchter Bauteile in zahlreichen
industriellen Schlüsselanwendungen. Um dadurch ausgelösten Stillständen, Reparaturen oder Neuanschaffungen vorzubeugen, erhalten kritische Komponenten vor ihrem ersten Einsatz eine technische Beschichtung.
B
eschichtungen machen Bauteile widerstandsfähiger gegen Abrasion und Korrosion. Als etablierte, funktionelle Beschichtung gegen Verschleiß und Korrosion ist
Chemisch Nickel allen anderen galvanischen Verfahren
deutlich überlegen. Die außenstromlos abgeschiedene Schicht erlaubt es, sogar sehr komplexe Geometrien, Innengewinde oder
Passungen konturtreu und mikrometergenau zu beschichten. Einsatz findet das Verfahren bei Bauteilen aus Stahl, Edelstahl, Buntmetall oder Aluminium. Als ausgewiesener Experte im Bereich
anspruchsvoller Oberflächentechnik setzt die Pallas GmbH & Co.
KG gerade auch im heiklen Bereich der chemischen Vernickelung
von gedrehten oder gefrästen Bauteilen aus Aluminium immer
wieder Maßstäbe.
Geometrisch komplizierte Bauteile veredeln
Wo andere Verfahren nur bedingt einsetzbar sind, zeigt die chemische Vernickelung Format. Ob im Maschinen- und Anlagenbau, in
der Medizintechnik, im Bergbau, in der Automobil-, Luft- und
Raumfahrt-, Elektro- oder Lebensmittelindustrie: Exzellente Korrosionsbeständigkeit und tribologische Eigenschaften sowie mit
Hartchrom fast vergleichbare Härten kennzeichnen die so erzeugten Schutzschichten. Ihre Konturtreue, Maßhaltigkeit, Duktilität
und Porenfreiheit qualifizieren sie überdies für eine Vielzahl von
64
06/2015
Anwendungen, denn je komplizierter die Bauteilgeometrie, desto
effizienter ist dieses Veredelungsverfahren.
Bei dem chemischen, autokatalytischen Prozess scheiden sich
in einem wässrigen Elektrolyten Nickelionen ab. Sie bauen überall
dort, wo das Werkstück mit der Lösung in Berührung kommt, die
schützende Nickel-Phosphor-Legierung gleichmäßig auf. Anders
als bei galvanisch aufgebauten Nickelschichten entsteht kein
Faraday’scher Käfig, sondern auch alle Zwischen- und Hohlräume
werden von dem Bad umspült und dabei planparallel mit mikrometergenau einstellbarer Schichtdicke vernickelt. Somit können
auch geometrisch komplizierte Bauteile mit vielen Kanten, Spitzen,
Gewinden, Passungen oder Sacklöchern ohne Nachbearbeitung
präzise veredelt werden. Bei gefrästen oder gedrehten Teilen bedeutet das für Konstrukteure und Fertiger, dass sie die Konstruktionsmaße übernehmen und die Teile beispielsweise fünf Mikrometer kleiner als das vorgesehene Endmaß herstellen können. Pallas
baut dann bei der Veredelung mit Chemisch Nickel die Differenz
zum Fertigmaß exakt auf. Durch eine Wärmenachbehandlung
(Tempern) wird eine Härte bis 1 000 HV erreicht.
Wertvolle Dienste leistet dieses Verfahren deshalb auch bei
nachträglichen Änderungen an fertigen Bauteilen, bei der Korrektur von zu kleinen Passungen oder zu großen Bohrlöchern sowie
bei der Reparatur verschlissener Elemente. Die von Pallas einge-
TECHNIK • OBERFLÄCHENBEARBEITUNG
setzte Badchemie HP von Dr. Hesse erzeugt eine Nickelschicht mit
10- bis 12-prozentigem Phosphorgehalt. Dadurch ist sie chemisch
sehr beständig und bietet bei Schichtdicken ab 25 μm hohen Korrosionsschutz. So widersteht sie selbst aggressivem Industrie- oder
Seeklima viele Jahre zuverlässig.
Zudem sind die Chemisch-Nickel-Legierungen löt- und umformbar, anlaufbeständig, elektrisch leitfähig, nicht magnetisch
und lebensmittelecht. Sie enthalten weder Blei noch Cadmium
und bieten durch ihre erzielbare Härte eine nahezu gleichwertige
Alternative zum in der Diskussion stehenden Hartchrom. Allerdings entfällt bei chemischer Vernickelung die bei Hartverchromung erforderliche aufwändige Nachbearbeitung. Damit ist dieses
Verfahren trotz der hohen Anschaffungskosten der Bäder auch
deutlich günstiger als Verchromen.
Filter gereinigt. Nach sechs bis acht Wochen Standzeit ist das Bad
verbraucht und wird in der unternehmenseigenen Abwasserbehandlungsanlage zur Entsorgung umweltgerecht aufbereitet. Über
die Dauer der Beschichtung steuert Pallas – bei unverändertem
pH-Wert und konstanter Temperatur – die Herstellung von
Schichtdicken zwischen zwei bis 80 μm. Pro Stunde werden bei
dem Verfahren etwa zehn Mikrometer der Legierungsschicht aufgebaut. Die Trocknung nach dem letzten Spülgang erfolgt wiederum per Druckluft, da die Werkstücke immer noch bis zu 50 Grad
heiß sind. Durch eine nachgeschaltete Wärmebehandlung kann
eine hartchromähnliche Härte von bis zu 1 000 HV erzielt werden,
die die Verschleißfestigkeit der Beschichtung – etwa für Passungen
von Wellen oder für Bauteile, die einer starken Reibung ausgesetzt
sind, – optimiert. (ki)
■
Verfahren präzise steuern
Entscheidend für die Qualität
der Veredelung mit Chemisch
Nickel ist die perfekte Beherrschung der aufwändigen Badführung und des insgesamt
sehr sensiblen Verfahrens.
Dazu zählt die anwendungsspezifische Vorbehandlung mit
einem mehrstufigen Reinigungsprozess, die wesentlichen
Einfluss auf Haftfestigkeit und
Optik der Schicht hat. Fettund Oxidschichten gilt es
ebenso sorgfältig zu entfernen
wie andere Verunreinigungen.
Dabei durchlaufen die Bauteile
bei Pallas zwischen der alkalischen und elektrolytischen
Entfettung sowie dem sauren
Beizen immer wieder aufwändige Spülgänge. Anschließend
werden in dem 1,5 m langen,
0,80 m breiten und 0,90 m hohen
Chemisch-Nickel-Bad
Komponenten mit Bauteilgrößen von wenigen Gramm bis
zu 500 kg beschichtet. Damit
immer die gleiche Konzentration an Nickelionen die Werkstücke umspült, durchwälzt ein
Rührwerk permanent die Lösung. Trotz der konstanten
Durchmischung verarmt das
Bad durch die kontinuierliche
Abgabe der Nickelionen an die
Werkstückoberfläche. Mit kontinuierlich am Tag durchgeführten Analysen des Nickelund
Hypophosphit-Gehalts
und entsprechender Nachdosierungen gewährleistet Pallas
die konstante chemische Zusammensetzung der Lösung.
Zehnmal pro Stunde wird das
Bad überdies komplett über
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Sicherheit für Positionierachsen
Das passive Klemm- und Bremssystem KTR-STOP® NC klemmt
Axialkräfte und Drehmomente und kann im Notfall auch bremsen.
Das System wird hydraulisch betrieben und hält Werkzeugtische
und Werkstücke von Kugelgewinde- und Linearantrieben oder
auch Stangenführungen in Position. Die KTR-STOP® NC erhöht
die Systemsteifigkeit, reduziert Schwingungen und steigert somit
die Fertigungsgenauigkeit.
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KTR-STOP® NC
06/2015
65
TECHNIK • BETRIEBSAUSRÜSTUNG
Robust gegen Hitze,
Staub, Funkenflug
Industrie-PCs in einer Eisengießerei
In einer Eisengießerei sind die Arbeitsbedingungen sehr rau. Die hier
verwendeten Industrie-PCs müssen einiges aushalten, wenn sie dort
eingesetzt werden.
1
A
2
3
4
Hitze, Staub, Schmutz und Funkenflug – in dieser
Umgebung müssen sich Industrie-PCs erst bewähren. Die
robusten Industrie-PCs von Noax unterstützen den
metallverarbeitenden Betrieb dabei, seine Produktionsprozesse wirtschaftlicher auszurichten und gleichzeitig
bei der Produktqualität neue Maßstäbe zu setzen.
66
06/2015
rno Gärtner, EDV-Leiter der
Eisengießerei
Dossmann
GmbH, läuft mit raschen
Schritten durch einige Gänge
in eine Halle der Dossmann Eißengießerei.
Vom oberen Ende des etwa vier Meter hohen Induktionsofens fließt gerade glühend
heiße Eisenschmelze in einen mannshohen
Behälter, der an schweren Ketten von einem Deckenkran hängt, im Fachjargon
„Pfanne“ genannt. Gleichzeitig werden
zahlreiche glühende Funken, die wie bei
einer Wunderkerze durch die Luft fliegen,
versprüht. Das glühende Eisen und die
Funken tauchen den Raum um den Ofen
in orangefarbenes Licht, nur in einer Nische neben dem Ofen schimmert bläulich
das Display eines Industrie-PCs. Nachdem
die Pfanne gefüllt ist, wird sie vom Deckenkran einige Meter zu einer viereckigen
Form befördert. Exakt über der Öffnung
der Form kommt sie zum Stehen. Hier
warten bereits zwei Männer.
Konzentriert drehen die Männer das
Rad an der Seite der Pfanne, so dass sie
kippt und sich die 1 400 °C heiße Eisenschmelze in die Form ergießt. Ein rotes
LED-Display an der Wand zeigt die Temperatur der Schmelze an. „Gewicht, Gießzeit und weitere Angaben müssen wir für
jedes Gussteil erfassen. Noch tun wir das
zum Teil per Hand auf Laufkarten, aber die
Umstellung auf eine elektronische Erfassung ist bereits voll im Gang“, erläutert
Gärtner und deutet auf die Nische neben
dem Ofen, wo ein Industriecomputer montiert ist. „Sie merken es ja selbst: Heiß ist es
hier, Funken fliegen und überall der Staub
– da brauchen Sie schon besonders robuste
Hardware.“ Ein Mitarbeiter tippt ein paar
Mal kurz auf den Touch und wendet sich
dann wieder seinen Kollegen zu. „Die
Computer von Noax haben die Datenerfassung einfacher und vor allem sicherer ge-
macht. Wo wir die Arbeitsgänge nicht elektronisch erfassen können, verwenden wir
noch Laufkarten“, erklärt der IT-Fachmann
und zeigt auf ein Blatt Papier. Auf dieser
Laufkarte sind die Teilenummer, Liefertermin sowie andere Kopfdaten und alle Arbeitsgänge aufgelistet, die an dem Werkstück ausgeführt werden: Vom Formen
über das Gießen, das vollständige Entfernen des Sandes von den Gussformen, das
Abschleifen von Nähten, Graten und anderen überstehenden Unsauberkeiten oder
das Grundieren für den Korrosionsschutz.
Jeder einzelne Arbeitsgang muss auf der
Laufkarte oder mithilfe des Industrie-PCs
vermerkt werden. „Gegenüber den Laufkarten ist die elektronische Erfassung viel
sicherer, denn der Werker vor Ort nimmt
die Eingaben sofort vor, nachdem der Arbeitsgang erledigt ist. Darüber hinaus sieht
die Fertigungssteuerung auf Knopfdruck,
wo die Teile gerade stehen, weil alle Informationen im System vorliegen.“
Prozesssicherheit nahe 100 Prozent
Bevor die IT-Abteilung die Verbuchung
mittels Industrie-PC eingeführt hatte, wurden nur einzelne Arbeitsschritte mithilfe
der Laufkarten gemeldet, manchmal erst
am Schichtende oder sogar am Ende der
Woche. „Das war eine Sisyphus-Arbeit, die
richtigen Teile dann den Karten zuzuordnen. Und dabei sind auch immer
wieder Fehler passiert“, erklärt der ITFachmann. „Durch die elektronische Verbuchung mithilfe der Noax-Computer sind
die aktuellen Daten quasi in Echtzeit verfügbar. Die Prozesssicherheit erreicht dadurch fast 100 Prozent.“ Auf Rückverfolgbarkeit legt Dossmann großen Wert. Jedes
Gussteil hat eine eigene, sichtbar eingegossene Stücknummer, mit der es sich eindeutig identifizieren lässt. Die Stücknummer
öffnet den Zugang zu allen relevanten In-
TECHNIK • BETRIEBSAUSRÜSTUNG
formationen. Durch die elektronische Erfassung mithilfe der IPCs haben die Mitarbeiter von Dossmann die Möglichkeit,
jederzeit auf diese Informationen, das
heißt auf Messwerte und Produktionsdaten, zuzugreifen. Außerdem können sie
Probleme, die im Laufe der Bearbeitung
auftreten, sofort über die robusten Industrie-Computer melden. Die Qualitätssicherung wird rechtzeitig gewarnt und durch
entsprechende Eingriffe lassen sich diese
Schwierigkeiten häufig aus dem Weg räumen. Die Softwarelösungen, die dies alles
leisten, hat die RGU Expert GmbH aus
Würzburg entwickelt. Neben der BDE-Lösung für direkte Erfassung an den Terminals setzt die Eisengießerei vor allem das
PPS-System structura FORM mit den Modulen Produktplanung und Kalkulation,
die komplette Vertriebsabwicklung, Produktionsplanung und -steuerung, Materialwirtschaft und Einkauf sowie die Qualitätssicherung ein. Der Software-Entwickler
hat sich auf das Kundensegment Gießereien spezialisiert und verfügt auf diesem Gebiet über ein profundes Fachwissen.
Bei der Konzeption seiner Produkte
und Lösungen arbeitet RGU Expert seit
fast 30 Jahren eng mit der Eisengießerei
Dossmann zusammen. Auf diese Weise ist
der IT-Spezialist in der Lage, praxiserprobte und zukunftsgerichtete Lösungen auf
dem neuesten Stand der Technik für Gießereien bereitzustellen. Zurzeit entwickeln
beide Unternehmen eine Software für die
Instandhaltung. Durch die Industrie-PCs
mit den RGU-Expert-Programmen konnte
Dossmann die Qualität seiner Produkte erheblich steigern, denn sämtliche Informationen stehen den Mitarbeitern in Echtzeit
zur Verfügung. Früher lagen die Unterlagen häufig nur als lose Papierblätter vor
und die Angaben waren zum Teil veraltet.
Wenn eines dieser Blätter verloren ging,
bedeutete die Beschaffung der Informationen stets einen erheblichen Arbeitsaufwand. Die IT-Lösung aus Noax-Hardware
und RGU-Expert-Software hat nicht nur
die Qualität entscheidend verbessert, son-
dern auch die Produktivität beachtlich
gesteigert.
Dass eine computerbasierte Automatisierungslösung zahlreiche Vorteile bringen
würde, erkannte die Geschäftsleitung der
Firma Dossmann bereits vor etlichen Jahren und investierte hohe Beträge in die
EDV-Unterstützung des gesamten Fertigungsprozesses, der Qualitätssicherung
und unter anderem auch die Online-Erfassung vor Ort. „Zuerst hatten wir einen IPC
von Noax in der Produktion, danach wurde eine preiswerte Lösung mit Mini-PCs
und Touch Monitoren gestrickt, die sich
aber im Dauerbetrieb nicht als stabil erwiesen haben. Die hohen Temperaturen in der
Gießerei, vor allen Dingen aber der Staub,
haben den günstigen Geräten immer wieder stark zugesetzt“, erzählt Gärtner. „Wir
haben hier Holzstaub in der Schreinerei,
Quarzsandstaub in der Formerei, Kohlenstaub beim Gießen und feinen Metallstaub
in der Putzerei und gerade der ist besonders aggressiv. Die Mini-PCs mussten wir
häufig austauschen, weil sie den harten Bedingungen nicht gewachsen waren. Der
Ausfall von nicht geeigneter Hardware
wird im Endeffekt teurer als der Einsatz
von industrietauglichen Geräten.“
Die entscheidenden Argumente für
Noax waren die komplett geschlossene
Bauweise, das zuverlässige Funktionieren
gerade auch bei hohen Temperaturen und
bei abrupten Temperaturwechseln, die geringe Wartungsintensität, das Made in
Germany sowie die robuste Bauweise im
Allgemeinen. Zurzeit hat die Eisengießerei
Dossmann zwölf Noax-IPCs vom Typ
Compact C15 und vier Geräte vom Typ
Compact C12 im Einsatz. Aufgrund der
durchweg positiven Erfahrungen plant
Dossmann, auch weitere Unternehmensbereiche mit den zuverlässigen IndustriePCs aus Ebersberg bei München auszurüsten; „Unter den Bedingungen, die wir hier
haben, funktionieren die Industrie-PCs
von Noax sicher. Gerade für uns aus der
EDV-Abteilung sind sie einfach eine Investition in eine ruhigere Zukunft.“ (ki)
■
Firmenporträt
Noax Technologies AG
Die Industrie-PCs der Ebersberger Firma wurden speziell für den Langzeitbetrieb in extremen Umgebungen entwickelt. Egal ob Vibration, Schock, Feuchtigkeit, Wasser, Öl oder
Staub, ein Noax Industrie-PC beweist sich tagtäglich im harten Dauereinsatz. Trotz hoher
Performance sind die robusten Industrie-Computer laut Herstellerangaben allesamt in
komplett geschlossener Bauweise, nach Schutznorm IP65 (bis zu IP67 und IP69k) und ohne
störanfällige Außenlüfter gebaut. Somit ist das High-Tech-Innenleben eines jeden Industrie-PC rundum geschützt. Zudem sind sie alle serienmäßig mit hellen TFT-Displays und
resistiven analog industrial touch screen ausgestattet.
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TECHNIK • ANTRIEBSTECHNIK
Drehvariable Antriebe
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Energieeffizienz in der Kupplungstechnik
Schon längst hat die Energieeffizienz den Maschinen- und Anlagenbau erreicht. Dabei haben die
Entwicklungsstränge in dieser Zeit weitreichenden Einfluss und setzen ganz neue Rahmenbedingungen für die Antriebstechnik.
D
er Endenergiebedarf wird auch im Maschinenbau
immer stärker zu einem bedeutenden Kostenfaktor.
Daher verbessern die Maschinen- und Anlagenbauer
bei der Neu- und Weiterentwicklung ihrer Produkte
zunehmend die Energienutzung und realisieren damit kontinuierlich erhebliche Energieeinsparungen. Die Steigerung der Effizienz
dieser Maschinen und Anlagen bietet hier aber noch ein gewaltiges
Potenzial zur Einsparung wertvoller Ressourcen und Kosten.
Die klassische Antriebstechnik kannte in vielen Bereichen für
lange Zeit nur zwei Zustände: in Betrieb, und damit volle Leistung,
oder Stopp. Oftmals sind die Lebenszykluskosten einer solchen
Anlage dominiert von den Energiekosten. Im Vergleich hierzu fallen die Anschaffungskosten vergleichsweise gering aus. Laut einer
Studie des Fraunhofer-Instituts ISI macht zum Beispiel der Energieverbrauch bei Werkzeugmaschinen zuweilen einen Anteil von
25 % an den Betriebskosten aus, wobei sich die Anschaffungskosten auf lediglich 20 % belaufen. Bei Pumpen hingegen haben die
Energiekosten mit über 80 % einen signifikanten Anteil an den
Lebenszykluskosten, während die Anschaffungskosten oftmals nur
ein Bruchteil betragen.
stattet mit einem Frequenzumrichter, können sie die Drehzahl im
Motor variabel gestalten. In beiden Fällen spart der Anwender
wertvolle Energie und somit Kosten. Der Mehraufwand für die
Antriebe und die Regelungstechnik amortisiert sich in der Regel
schnell, sofern das Bedarfsprofil nicht konstant ist.
Viele Antriebe laufen heute nur noch dann auf maximaler Leistung, wenn die auch tatsächlich abgenommen wird. Ist hingegen
der Bedarf gering, so fällt der Antrieb in eine Leerlaufdrehzahl
oder wird ganz abgeschaltet. Aus Sicht der Kupplungstechnik erEine variable Drehzahlsteuerung
ermöglicht einen auf die Aufgabe
angepassten Betrieb und spart
damit Energie.
In der vergangenen Dekade sind die Folgekosten, die im Lebenszyklus einer Maschine auftreten, als Kriterium einer Kaufentscheidung stark in den Vordergrund gerückt. Im Wesentlichen sind das
die Kosten für Wartung, Reparatur und ungeplante Anlagestillstände. Aufgrund der Preisentwicklungen auf dem Energiesektor
drängt sich bei der Betrachtung der Gesamtkosten über die Nutzungsdauer von Maschinen und Anlagen die Energieeffizienz als
ein weiteres Entscheidungskriterium vehement nach vorne. Sie
senkt die Ausgaben für Strom und andere Energieformen während
der Betriebszeit.
Viele Antriebe in der Industrie drehen mit konstanter Drehzahl
– oft mit bis zu 3 000 min-1. Das hier schlummernde Einsparpotenzial rückt verstärkt in den Fokus der Anlagenbauer. Sie reagieren
und ersetzen in ihren industriellen Anwendungen die über die
Jahrzehnte dominierenden Antriebe mit Festdrehzahl zunehmend
durch drehzahlvariable Antriebe. Schließlich sollen die Maschinen
nur noch so viel Leistung abnehmen, wie auch tatsächlich benötigt
wird. Hier ermöglichen neue Antriebskonzepte eine dem Bedarf
angepasste Nutzung, geregelt über eine variable Drehzahlsteuerung der Anlage. So können Industriekompressoren zum Beispiel
nur so viel Druckluft erzeugen, wie tatsächlich benötig wird. Der
Kompressor fährt dann mit geringerer Drehzahl, entsprechend
verringert sich der Energieverbrauch. Oder IEC Motoren: ausge68
06/2015
Bild: KTR Kupplungstechnik
Lebenszykluskosten als Entscheidungshilfe
BoWex-Bogenzahn-Kupplungen sind flexible Wellenverbindungen für eine formschlüssige Drehmomentübertragung und besonders geeignet für den
Ausgleich axialer, radialer und winkeliger Wellenverlagerungen. Nach der Wirkungsweise des bekannten Bogenzahnprinzips werden bei Winkelund Radialverlagerungen Kantenpressungen in der
Verzahnung vermieden, so dass BoWex-Kupplungen nahezu verschleißfrei im Einsatz sind. Der Einsatzbereich der BoWex-Kupplungen liegt bei -25 °C bis +100 °C.
Bild: KTR
Details
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fordert diese Entwicklung ein grundsätzliches Umdenken und
Neuentwicklungen mit dem Ziel, eine höhere Flexibilität zu gewährleisten. Denn die Motoren, und mit ihnen die zum Einsatz
kommenden Wellenkupplungen, durchlaufen ein sehr viel breiteres Drehzahlband und können in Resonanz geraten. Die Antriebe
müssen also nicht nur mit Blick auf eine definierte Drehzahl ausgelegt werden, sondern auf ein deutlich größeres Drehzahlband. Bei
der Auswahl der richtigen Kupplung ist also zwingend darauf zu
achten, dass die Eigenfrequenz der Kupplung außerhalb des Drehzahlbandes liegt, in dem sich der Antrieb befindet.
KTR hat ein Produkt entwickelt, das dem Anforderungsprofil der
Energieeffizienz moderner Antriebe entspricht. Die BoWex HEW
Compact ist eine aus Naturkautschuk vulkanisierte Elastomerkupplung und als hochelastische Wellenkupplung konstruiert. Zuverlässig dämpft sie die im Antriebsstrang auftretenden Drehschwingungen und reduziert dabei die sich kumulierenden
Kräfte. Überdies gleicht sie die üblichen axialen und radialen Wellenverlagerungen aus. „Damit trägt die
Kupplung erheblich dazu bei, dass die weiteren angrenzenden Bauteile im Triebstrang nicht mit
den Drehmomentspitzen belastet werden – und
leistet einen entscheidenden Beitrag zur Erhöhung der Lebensdauer des Antriebs“, erklärt
Andreas Hücker, Produktmanager bei
KTR. „Die BoWex HEW Compact ist in
ihren Abmessungen sehr kompakt und
lässt sich in den häufig bereits vorgegebenen, zuweilen sehr engem, Bauraum optimal integrieren.“ Einen weiteren Vorteil biete die axiale Steckbarkeit der
Kupplung, die von der Montage her, insbesondere bei Einsatz von Verbindungsglocken, eine einfache Handhabung ermöglicht. Damit eignet sie sich auch ideal
für Anwendungen, in denen vorhandene
Maschinen nachträglich mit drehzahlvariablen Antrieben ausgerüstet werden.
„Schließlich übernimmt die BoWex HEW
Compact als Kupplung auch zusätzliche Sicherheitsfunktionen im Antriebsstrang“, so
Hücker. Bei einem Schaden im Antriebssystem
trennt sie An- und Abtrieb voneinander und unterbricht sofort die Drehmomentübertragung. Damit wird im Ernstfall auch das Risiko größerer Schäden minimiert. (ki)
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TECHNIK • BETRIEBSAUSSTATTUNG
Gutes Sitzklima in der Produktion
Ergonomisches Sitzen an Industriearbeitsplätzen
Den größten Teil ihres Berufslebens verbringen viele Beschäftigte aus Industrie und Handwerk sitzend.
Gerade, wenn schwere oder sich ständig wiederholende Arbeiten zu verrichten sind, sollte der Stuhl sich
deshalb an die jeweilige Situation anpassen lassen.
D
Bilder: Werksitz
a Wechsel in der Haltung einseitige Muskel- und
Bandscheibenbelastungen und damit Schäden reduzieren, sind die Arbeitsstühle von Werksitz so gestaltet, dass sie das dynamische Sitzen fördern. Die hohe
Rückenlehne stützt dabei insbesondere den oberen Rückenbereich,
entlastet die Wirbelsäule und schützt den Nierenbereich. Sie ist höhenverstellbar und der Lehnenandruck lässt sich feinregulieren.
Die neigungsverstellbare, ergonomisch geformte Sitzfläche zeichnet sich in ihrem Zusammenspiel mit der Lehne durch eine bewegungssynchrone Verlagerung des Drehpunkts aus, die – ganz nebenbei – den sogenannten „Hemdauszieheffekt“ verhindert. Durch
die funktionale Gestaltung und Anordnung der Verstellmöglichkeiten lässt sich die Sitzposition einfach und mit wenigen Handgriffen anpassen. Aufgrund dieser ergonomisch optimierten Konzeption und der vorteilhaften Druckverteilung können sich nicht
nur die Bandscheiben regenerieren, auch die Blutzirkulation und
die Nährstoffversorgung verbessern sich, wodurch wiederum Konzentration und Leistungsfähigkeit steigen.
Speziell bei der nach neuesten ergonomischen Erkenntnissen gestalteten Klimastar-Serie von Werksitz GmbH W. Milewski sorgen die
durchgängig perforierten Sitz- und Lehnflächen außerdem für eine
ständige Luftzirkulation und damit – unabhängig von der Jahreszeit
– für ein angenehmes Sitzklima. Das belegen auch Untersuchungen
des Lehrstuhls für Ergonomie an der TU München. Diese ergaben,
dass aufgrund der besonderen mikroklimatischen Eigenschaften sowohl der feuchte als auch der trockene Wärmetransport im Vergleich
zu unperforierten Sitzflächen deutlich besser funktioniert. Da speziell
im Mehrschichtbetrieb die optimale Hygiene wichtig ist, zumal wenn
produktionsbedingt viel Staub in der Luft ist, lassen sich die abnehmbaren Polster exakt auf die Umgebungsbedingungen abstimmen, unkompliziert wechseln und bei Bedarf reinigen.
Modulares System erlaubt optimale Anpassung
Das Baukasten-Prinzip der Werksitz-Stühle bietet eine Vielzahl von
Kombinationsmöglichkeiten der einzelnen Komponenten und erlaubt diverse Zusatzausstattungen zur Anpassung an den Einsatzbereich und den einzelnen Benutzer. Alle Teile können über einen
Konfigurator auf der Homepage individuell zusammengestellt werden. So sind Lehnen in verschiedenen Formen und Größen, aus
Holz oder mit Bezügen aus dem von Werksitz entwickelten PURIntegralschaum – auch in VISKO-Qualität mit thermosensitiven
Eigenschaften –, aus Stoff beziehungsweise atmungsaktivem 3DWabenstoff oder atmungsaktivem, für den Reinraum auch desinfektionsmittelbeständigem Kunstleder erhältlich. Die Sitze gibt es
ebenfalls in verschiedenen Ausführungen. Je nach Produktionslinie
kann dabei zwischen verschiedenen Farben gewählt werden, was
insbesondere für große Firmen interessant ist.
Bei Bedarf können die Stühle zusätzlich mit einer Kopfstütze und
– falls der Stuhl immer wieder an verschiedenen Plätzen eingesetzt
70
06/2015
TECHNIK • BETRIEBSAUSSTATTUNG
beziehungsweise schnell von A nach B gebracht werden soll – mit
Rollen, Gleitern oder Tellerfüßen ausgestattet werden. Die verchromten oder pulverbeschichteten Stuhlsäulen sind in unterschiedlichen
Größen sowie auf Wunsch auch mit Überrohr, Dreharretierung oder
Fußring beziehungsweise -stütze erhältlich und über eine Gasdruckfeder höhenverstellbar. Armlehnen können starr, höhenverstellbar
oder mit 3D-Multifunktion montiert werden – auch nachträglich.
Fußkreuze werden aus poliertem oder gestrahltem Aludruckguss in
verschiedenen Farben gefertigt. Da alle Teile geschraubt oder gesteckt
werden, lassen sich die einzelnen Elemente individuell beziehungsweise firmenspezifisch gestalten und bei Bedarf austauschen.
Für den Einsatz in der ESD-Schutzzone ist der Klimastar auch
in elektrisch-leitfähiger Ausführung zur Ableitung der statischen
Ladung nach EN 61340-5-1 erhältlich.
Die Klimastar-Serie wurde nach
neuesten ergonomischen
Erkenntnissen gestaltet und zeichnet
sich dank durchgängig perforierter
Sitz- und Lehnflächen durch ein
angenehmes Mikroklima aus.
Nachkaufgarantie auf Ersatzteile
Damit die Gesamtkonstruktion den besonderen Ansprüchen bei
rauen Umgebungsbedingungen und der Dauerbelastung im Mehrschicht-Betrieb gewachsen ist, werden Solidität und Langlebigkeit
der Produkte im hauseigenen Prüflabor von Werksitz getestet. Zur
Ausstattung gehört unter anderem ein 3D-Vermessungsplatz, ein
Prüffeld für dynamische Biege-Wechsel-Prüfungen sowie zur Ermittlung der Standsicherheit ein Prüfstand für Falltests und eine
Universalprüfmaschine für eine Belastung mit maximal 2 000 kg.
Auf die Qualität der Produkte, die das Gelände des fränkischen
Familienbetriebs verlassen, gibt der Hersteller fünf Jahre Garantie,
für die Bestellbarkeit von Ersatzteilen sogar zehn Jahre. So muss im
Schadensfall nicht gleich der ganze Stuhl entsorgt werden, sondern
jedes Teil kann einzeln ausgetauscht werden. (ki)
■
Firmenporträt
Werksitz GmbH W. Milewski
Die Werksitz GmbH W. Milewski ist ein fränkischer Familienbetrieb,
der seit seiner Gründung 1980 ergonomische Arbeitsstühle für Industrie, Handwerk, Labor und Reinräume, den ESD-Bereich, Kindergärten und Behindertenwerkstätten herstellt. 1994 wurde das Portfolio um eine zweite Produktschiene, die Werkstep-Arbeitsplatzmatten für Steharbeitsplätze, erweitert. Werksitz erfüllt die DIN 68
877 sowie die Arbeitsstättenverordnung §25. Das GS-Zeichen bestätigt außerdem die Sicherheit der Stühle, deren Belastungsfähigkeit seit 2011 in einem eigenen Prüflabor getestet wird.
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06/2015
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Oberhaching
Tel.: 089 / 5 58 75-0
Internet: www.buerklin.com
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Contelec AG
Biel – Schweiz
Tel.: 0041 / 32 3 66 56-00
Internet: www.contelec.ch
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GENGE & THOMA AG
Lengnau/Biel – Schweiz
Tel.: 0041 / 32 65 23 33-0
Internet: www.gengethoma.ch
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Leine & Linde GmbH
Aalen
Tel.: 07361 / 780 93-0
Internet: www.leinelinde.de
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Lenord, Bauer & Co. GmbH
Oberhausen
Tel.: 0208 / 99 63-0
Internet: www.lenord.de
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RSF ELEKTRONIK Ges. m. b. H.
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München
Tel.: 089 / 420 493-0
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Maxon Motor
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Positionieraufgaben
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Dichtmaterials entwickelt: Integrated
Dispensing Function Package integriert
die Steuerung des Dosiersystems vollständig in die Robotersteuerung. Beide
arbeiten exakt synchron, Störrisiken infolge von Schnittstellen und zusätzlicher Steuereinheiten entfallen. Integrated Dispensing Function Package ermöglicht den Nutzern bis zu dreifach
höhere Prozessgeschwindigkeiten, verglichen mit konventionellen Lösungen.
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Preis-Leistungs-Verhältnis. Wenn der Antrieb zudem kompakt sein muss, hat maxon motor eine neue Lösung: das Spindelgetriebe GP 6 S. Dieses Getriebe ist
neu auch mit einer Metallspindel erhältlich. Eine günstige Alternative zur bisherigen Keramikversion. Das Spindelgetriebe GP 6 S eignet sich für verschiedenste
lineare Antriebslösungen. Es besitzt eine
maximale Vorschubgeschwindigkeit von
15 mm/s und eine Vorschubkraft von bis
zu 10 N. Dank integrierter Kugellager ist
es auch für hohe Axiallasten geeignet.
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den maxon DC-Motoren RE 6 und EC 6
(bürstenlos) kombinieren.
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arbeitet vollautomatisch, selbstüberwachend und ist jetzt mit einer zusätzlichen
Sicherheitssteuerung (PLd) ausgestattet. Alle sicherheitsrelevanten Funktionen werden vom Werkzeugwechslersystem eigensicher ausgeführt und überwacht, so Hersteller RSP. Über dieses Sicherheitsmodul sei auch eine direkte
Kommunikation mit der Robotersteuerung möglich. Das Werkzeugwechslersystem biete maximale Sicherheit bei
jedem Ablegen und Aufnehmen von
Werkzeugen. Ausgestattet mit Sicherheits- und Drucksensoren wird jeder
Vorgang beständig überwacht und eine
Fehlbedienung ausgeschlossen. Alle relevanten Signale werden über Profinetbzw. Profibussysteme übertragen oder
können auch als hartverdrahtete Verbindung realisiert werden. Dabei erreichen
die validierte Sicherheitsfunktion das
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Kübler
ECOtech Klappbox mit
Sicherheitsverschluss
Schmalster Multiturn
Drehgeber
Die neue ECOtech Klappbox ist als Ladungsträger für AKL-Anwendungen sowie Fördertechnik vorgesehen, vollautomatisierbar und für industrielle Anwendungen gedacht. Mit aktivem Sicherheitsverschluss und ergonomisch
geformten Griffbügeln lässt sich die
Klappbox ohne feststehende Reihenfolge schnell und sicher zusammenfalten.
Auf diese Weise erzielt der Behälter eine
Volumenreduktion von rund 80 %. Bei
einer Nutzlast von rund 35 kg und einem nutzbaren Innenvolumen von
55 Litern bietet die Klappbox zahlreiche
Einsatzmöglichkeiten in Industrie, Handel und Dienstleistungssektor. Die
Klappbox wird mit und ohne Displayöffnung angeboten. Als Ausführung mit
beidseitiger Displayöffnung und Schiebemechanismus ermöglicht das Behältnis einen besonders schnellen und sicheren Zugriff auf die Produkte. Durch
die große Entnahmeöffnung in den
Stirnseiten lässt sich nicht nur die Pickleistung steigern. Auch die Artikel im
Stapel können bequem durch die Displayklappe entnommen werden.
www.ssi-schaefer.de
Damit Antriebe kompakter gestaltet
werden können, muss auch die Drehgeberlösung entsprechend angepasst
werden. Hierfür hat Kübler ein völlig
neues Produkt entwickelt – den Sendix
F5883 in der Version Motor-Line. Ein
optischer Hohlwellen-Drehgeber mit
einer Bautiefe von 43 mm. Verglichen
mit dem Multiturn Drehgeber Sendix
5883 mit mechanischem Getriebe sind
hier glatte 27 mm eingespart worden.
Der Sendix F5883 in der Version MotorLine basiert auf der ausgereiften Sendix
Plattform, die für Robustheit und Zuverlässigkeit steht. Dank der IntelligentScan Technology ist der Drehgeber
volloptisch, hochgenau sowie 100 %
magnetfeldfest. Der Geber weist auf
sehr gute EMV-Eigenschaften hin. Eine
flexible Anbindung an Frequenzumrichter ist durch die Vielzahl an Schnittstellen wie SSI, BiSS, SinCos, RS422 und
Gegentakt gegeben. Dank des robusten
Lageraufbaus im Safety-LockTM Design
ist der Drehgeber besonders widerstandsfähig gegen Installationsfehler,
Schock und Vibrationen.
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Industriebereich
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Hohe Momente sicher im Griff
Atlas Copco Tools bringt ein kraftvolles
und kompaktes Druckluftschraubwerkzeug auf den Markt, das speziell für die
flexible Montage mit hohen Drehmomenten entwickelt wurde: Der RTP erzielt Drehmomente bis zu 4100 Newtonmeter, ist für seine Leistung sehr
leicht und bringt eine Reihe weiterer
ergonomischer Vorteile mit, so der Hersteller. „Die Variante mit dem Dreiviertel-Zoll-Abtrieb wiegt gerade einmal
3,7 Kilogramm“, sagt Produktmanager
Michael Kierakowicz. Damit sei der vergleichsweise handliche Hochmomentschrauber anderen Werkzeugen aus ergonomischer Sicht vorzuziehen – und
selbst bei Überkopfarbeiten eine Alternative zu konventionellen Schraub-
werkzeugen. Wegen seiner schlanken
Motor-Getriebe-Kombination kann der
RTP sehr eng beieinanderliegende
Schrauben und Muttern auf engstem
Raum lösen oder anziehen. Das Werkzeug ist in der Variante RTP 1300-HR20
mit Drehmomenten bis zu 1 300 Nm nur
248 mm lang. Ein weiterer wichtiger
Vorteil gegenüber eher ungenauen
Schlagschraubern liege in dem vibrationsarmen Arbeiten durch das ausschließlich drehende Schrauben, was
Bauteile und Werker spürbar schont.
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NEUE PRODUKTE
ArtiMinds Robotics
Roboter als intelligente Fertigungsassistenten
Die Karlsruher Firma ArtiMinds Robotics hat mit ArtiMinds RPS eine Software für einen flexiblen, günstigen
Robotereinsatz entwickelt, die eine intuitive Programmierung auch von kraftgeregelten Prozessen ermöglicht
und so den Robotereinsatz vereinfachen und beschleunigen soll. Ihr Prinzip basiert auf der Kombination vordefinierter Bausteine, die der Anwender per Drag&Drop
zusammenstellt. Dabei wird er interaktiv geleitet und es
gibt Animationen, die auch weniger versierten Anwendern das Vorgehen anschaulich machen. Die rund 50
Bausteine decken nahezu alle Aufgabenstellungen ab,
so der Hersteller. Gleichzeitig bleibt die Auswahl aber
mayr Antriebstechnik
87665 Mauerstetten
auch überschaubar. Anschließend werden die ausgewählten Bausteine durch Führen des Roboters an
Schlüsselpunkte parametrisiert. Neue Aufgaben können
die Bediener den Robotern also unkompliziert beibringen, indem sie den Roboterarm manuell an die richtigen Stellen bewegen. Die aktuell übliche Programmierung mittels Zeilencode ist nicht mehr notwendig, verspricht ArtiMinds Robotics. Dabei ist die Software an
den Wissensstand des Nutzers anpassbar und sowohl für
erfahrene Systemintegratoren als auch wenig versierte
Anwender beim Anlagenbetreiber geeignet.
www.artiminds.com
Per Drag&Drop stellt sich der Anwender das Programm
aus vordefinierten Bausteinen zusammen.
Branche:
Antriebstechnik
Unternehmensdaten
Produktprogramm:
• Wellenkupplungen
• Sicherheitskupplungen
• Sicherheitsbremsen
• Elektromagnetkupplungen
• Elektromagnetbremsen
• Gleichstromantriebe
Weltweit präsent:
• Niederlassungen in Frankreich,
Schweiz, Italien, England, Polen, USA,
Singapur, China
• 30 weitere Ländervertretungen
• 6 Außenbüros in Deutschland
Einsatzgebiete:
• alle Bereiche des Maschinenbaus
• Automatisierungstechnik
• Anlagenbau
• Fördertechnik
WDM Wolfshagener Draht –
und Metallverarbeitung GmbH
Bild: ArtiMinds Robotic
Roboter bei rasch verändernden Produktionsbedingungen schnell und einfach programmieren lassen
Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001
Adresse:
Chr. Mayr GmbH + Co. KG
Eichenstraße 1
87665 Mauerstetten
Tel.: 08341 / 804-0
Fax: 08341 / 804-421
eMail: [email protected]
Internet: www.mayr.de
Branche:
Metallverarbeitung
Unternehmensdaten
Qualitätsgitter aus:
• blankem Draht
• Galfandraht (Zink-Aluminium)
• vorverzinktem Draht
• Edelstahldraht rostfrei
Zusatzleistungen:
• Gitterkonfigurationen
• Oberflächenbehandlungen
WDM bildet mit 112 Beschäftigten im
kleinen Wolfshagen das Zentrum für
industrielle Spezialgitter in Deutschland.
Mit leistungsfähigen halb- und vollautomatischen Gitterschweißanlagen werden
täglich bis zu 25.000 punktgeschweißte
Drahtgitter entsprechend den vielfältigen
Kundenwünschen produziert.
Wir produzieren für jede Anwendung
das passende punktgeschweißte
Drahtgitter. Dabei sind Ihren Vorgaben
in Material und Maßen kaum Grenzen
gesetzt.
Adresse:
WDM Wolfshagener Drahtund Metallverarbeitung GmbH
Putlitzer Str. 8
16928 Groß Pankow OT Wolfshagen
Tel.: 038789/879-0, Fax: 038789/60283
Email: [email protected]
Internet: www.wdm-wolfshagen
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Fax.: +49 30 41006 12
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VERFAHRWEGE
LEISTUNGEN
Gerhard Dicke GmbH
D-32584 Löhne
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PRODUKTE
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Tel.: +49 4958 910122
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Tel.: +49 2436 382378
Fax.: +49 2436 382379
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Tel.: +49 2053 9809 0
Fax.: +49 2053 9809 70
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DIN EN ISO 9001:2008
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VERFAHRWEGE
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PRODUKTE
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Tel.: +49 212 42627
Fax.: +49 212 49247
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SPEZIALISIERUNG
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Tel.: +49 2151 947994
Fax.: +49 2151 947996
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Blechbearbeitung
CNC-Fräsen
Tel.: +43 4224 82188 0
Fax.: +43 4224 82188 27
www.esc-solar.at
Fräs- und Drehteile als Kleinserie
Stahl, Leichtmetalle, Kunststoff
Sonderanlagenbau, Maschinenbau
LB Produktion
GmbH & Co. KG
D-54293 Trier
SPEZIALISIERUNG
BRANCHEN
VERFAHRWEGE
Tel.: +49 651 9492 0
Fax.: +49 651 9492 154
www.lbproduktion.de
Schwermaschinenbau aus einer Hand
Pressen-, Getriebe- und Pumpenbau
XY=6 x 3 m, D=1,62 m, L=8 m
OPK Mechanische
Fertigung GmbH
D-63512 Hainburg
SPEZIALISIERUNG
MATERIALIEN
VERFAHRWEGE
Tel.: +49 6182 64141
Fax.: +49 6182 64142
www.opk-gmbh.de
Neben CNC-Fräsen auch CNC-Drehen
Aluminium, Stahl, Edelstahl, Kupfer
X = 2100 mm, Y = 500 mm, Z = 600 mm
PM CNC Fertigungstechnik Tel.: +49 7135 7174207
D-74363 Güglingen
Fax.: +49 7135 7174209
www.pmcnc-fertigungstechnik.de
SPEZIALISIERUNG
Frästeile aus Alu, St, Kunststoff
PRODUKTE
z.B. Träger, Leisten, Flachmaterial
VERFAHRWEGE
X7100 mm x Y500 mm x Z500 mm
Beer Zerspanungstechnik
GmbH
D-92546 Schmidgaden
SPEZIALISIERUNG
MATERIALIEN
VERFAHRWEGE
Tel.: +49 9435 5022550
Fax.: +49 9435 50225520
www.beer-zerspanungstechnik.de
Präzisionsdreh-/ -frästeile
Stahl, VA, Buntmetalle, Kunststoff
XYZ=2600x1100x900 mm, D=660 mm
CNC-Drehen
Göhring Maschinenbau GmbH Tel.: +49 5141 8856968
D-29227 Celle
Fax.: +49 5141 881644
www.goehring-celle.de
SPEZIALISIERUNG
Lohnfertigung, Tieflochbohren
PRODUKTE
Großdreh-/ frästeile, Tiefbohrungen
VERFAHRWEGE
XYZ=1 x 1 x 3 m, D=0,6 m, L=5 m
Münkle Hydraulik
& Mechanik
D-73340 Amstetten
LOSGRÖSSEN
MATERIALIEN
SPEZIALISIERUNG
Tel. +49 7331 7880
Fax.: +49 7331 7903
www.muenkle.de
Einzelteile, Kleinserien
Alle gängigen Werkstoffe
Hydraulische Bauteile wie Zylinder
DFA-Tec. GmbH
D-82346 Andechs
Tel.: +49 8152 39988 0
Fax.: +49 8152 39988 13
www.dfa-tec.de
Einzelteile, Großserien ≤ 50000 St.
NE-Metalle, Edelstahl, Kunststoff
DIN EN ISO 9001:2008 / 14001:2009
LOSGRÖSSEN
MATERIALIEN
ZERTIFIZIERUNG
LPM Production A/S
DK-6870 Ølgod
SPEZIALISIERUNG
MATERIALIEN
BRANCHEN
ei Ihrer
Sie sich b
Beziehen frage auf
An
F
+EINKAU
TECHNIK
Tel.: +45 7698 2255
Fax.: +45 7698 2254
www.lpm-production.dk
Langdrehteile, 5-Achs-Bearbeitung
Stahl, rostfreier Stahl, Kupfer
Sondermaschinenbau, Medizintechnik
KS Metallverarbeitung
GmbH
D-19348 Perleberg
SPEZIALISIERUNG
SPEZIALISIERUNG
ZERTIFIZIERUNG
Tel.: +49 38763021 110
Fax.: +49 38763021 113
www.jks-metallverarbeitung.de
Baugruppen/Schweißen/Laserschneiden
CNC-Bearbeitung, Pulverbeschichtung
DIN EN ISO 9001, DIN 1090 CL1
TKL-Blechbearbeitung
D-42799 Leichlingen
Tel.: +49 2175 1698431
Fax.: +49 2175 1698449
www.tkl-blechbearbeitung.de
Blech- und Stahlbearbeitung
Lasern, Kanten, Stanzen, Schweißen
Einzel-/Serienfertigung, Prototyping
SPEZIALISIERUNG
SPEZIALISIERUNG
PRODUKTE
maweco GmbH & Co. KG
D-57392 Schmallenberg
SPEZIALISIERUNG
KERNKOMPETENZEN
PRODUKTE
Tel.: +49 2972 9708 21
Fax.: +49 2972 9708 57
www.maweco-parts.com
Einbaufertige Systemkomponenten
Schweißen, Zerspanung
Stahl- und Edelstahlteile
Beka GmbH
D-67125 DannstadtSchauernheim
SPEZIALISIERUNG
MATERIALIEN
PRODUKTE
Tel.: +49 6231407639
Fax.: +49 6231 407641
www.beka-gmbh.com
Blechverarbeitung, Laserschneiden
Stahl, Edelstahl, Aluminium
Blechzuschnitte,Stanz-/Schweißteile
Heiwa Baubeschläge
D-76437 Rastatt
Tel.: +49 7229 185272
Fax.: +49 7229 185273
www.heiwa-baubeschlaege.de
Schweißbaugruppen, Rohrbearbeitung
Maschinenbau, Land-und Baumaschinen
Stahl, Edelstahl, Aluminium
SPEZIALISIERUNG
BRANCHEN
MATERIALIEN
Kunststoffbearbeitung
HOS-Kunststofftechnik
GmbH
D-30989 Gehrden
SPEZIALISIERUNG
MATERIALIEN
BRANCHEN
Tel.: +49 5108 9177 0
Fax.: +49 5108 9177 33
www.hos-kunststofftechnik.de
Dreh- und Frästeile aus Kunststoff
Thermoplaste, Duroplaste, Aluminium
Maschinenbau, Luftfahrt
industry leads .com
Ihr Eintrag in der Lohnfertiger-Suche
Mehr Informationen zu dieser Übersicht und der Industryleads-Dienstleistung für Zulieferer erhalten Sie direkt unter
+49 511 300 344 30. Eine Auflistung aktueller Anfragen für
Zeichnungsteile aus Metall und Kunststoff finden Sie online
unter www.industryleads.com/zulieferer.
NEUE PRODUKTE
Wera
Ingersoll
Ratschenschraubendreher
für hohe Drehmomente
Neues Bohrerprogramm
für große Durchmesser
Das Werkzeug Kraftform Kompakt Pistol RA von Wera
verbindet die Vorzüge eines kompakten Werkzeugs mit
Ratschenfunktion (RA) mit einer erleichterten Übertragung hoher Drehmomente. Als besonderen Clou haben
die Produktentwickler dem Kraftform Kompakt Pistol
RA einen pistolenförmigen Handgriff verpasst. Dadurch
konnte im Vergleich zu herkömmlichen Schraubendrehern die Hebelwirkung deutlich verbessert werden, so
dass auch hohe Drehmomente bis zu 50 Newtonmeter
ohne große Anstrengungen übertragen werden können. Der bewährte Kraftform-Griff erlaubt ergonomisches und sicheres Arbeiten und ist so kompakt aufgebaut, dass auch in beengten Situationen problemlos
geschraubt werden kann.
www.wera.de
Ingersoll erweitert seine Produktlinie im Bereich Bohren
durch ein kombiniertes Wechselkopf/-Wendeschneidplatten-Bohrsystem für größere Bohrungsdurchmesser.
Das GoldTwin-Bohrsystem kombiniert die Vorteile des
Wechselkopfsystems mit denen des Wendeschneidplatten-Bohrersystems. Durch den auswechselbaren Vollhartmetallkopf ist laut Hersteller eine hervorragende
Selbstzentrierung des Bohrers gewährleistet, und die
4-schneidige Wendeschneidplatte mit Wiper-Geometrie
bewirke eine verbesserte Oberflächenqualität und hohe
Wirtschaftlichkeit. Durch zwei effektive Schneidkanten
sei eine hohe Zerspanungsleistung und höchste Produktivität gegeben. Die Bohrkörper seien stabil und durch eine
spezielle Oberflächenbehandlung sehr verschleißfest.
www.ingersoll-imc.de
B30477 / Einzelpreis € 15,-
Kullen-Koti
TECHNIK
Effiziente Doppelbesetzung aus einem Guss
Ausgabe 2/13 - April - www.instandhaltung.de
MANAGEMENT
MÄRKTE
Markt: Automatisierungstechniker – die Verbündeten der Instandhalter
Management: iMaintenance – ein Tool für die präventive Instandhaltung
Inspektion: Die neuen Lösungen der Ausrüstungshersteller
08
14
25
Sonderteil Überwachung
Condition Monitoring, Fernbeobachtung, Telematik, Zustandsüberwachung,
Anlagendokumentation, Zerstörungsfreie Prüfung, Lebensdauerabschätzung,
Anlagenüberwachung
18
ild
telb
m Ti
ag zu
6
Beitr eite 1
S
Märkte ̴ Technik ̴ Management
www.instandhaltung.de
Für alle Metallbearbeiter, die ein besonders effizientes
und präzises Werkzeug für das Oberflächen-Finishing ihrer Bauteile suchen, dürfte sich ein fachkundiger Blick auf
die neue Duplex-Tellerbürste von Kullen-Koti mehr als
lohnen. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Bürsten,
die bisher im Markt für die Fertigungsschritte Entgraten,
Verrunden oder Glätten zu finden sind, überrascht die
neue Lösung aus Reutlingen mit einem ganz entscheidenden Merkmal: Ihr beidseitiger Besatz ist untrennbar
in die Trägerronde eingegossen. Dieser Materialverbund
verleiht dem Besatz der neuen Tellerbürste eine hohe
Formstabilität. Für das Oberflächen-Finishing bedeutet
das: Die Eintauchtiefe bleibt konstant und sämtliche Ver-
fahrensschritte – etwa das Verrunden von Kanten oder
das Entgraten von Bohrungen – lassen sich mit einer kontinuierlich hohen Genauigkeit ausführen. Gleichzeitig erreicht die neue Duplex-Tellerbürste dank der verbesserten Formstabilität des Besatzes eine höhere Standzeit als
herkömmliche Bürsten und muss viel seltener ausgetauscht werden, so der Hersteller. Sie erweise sich daher
auch als die deutlich wirtschaftlichere Lösung.
www.kullen.de
EFFIZIENZ-NAVI
PREIS
✔ MATERIAL
ENERGIE
SERVICE
HANDHABUNG
ZEIT
LEBENSDAUER
✔
Kosten senken mit TECHNIK+EINKAUF
Das Fachmagazin „Instandhaltung“
bietet wertvolle Fachinformationen
rund um Inspektion, Wartung, Instandsetzung und Verbesserung von
Maschinen, Anlagen und Industriebauten. Die Rubrik „Markt & Kontakt“
ermöglicht dem Instandhalter schnellen und sicheren Zugriff auf Instandhaltungsprodukte und deren Anbieter.
Aktuelle Marktübersichten zu verschiedenen Aspekten der aktuellen
Technik ergänzen das kompakte Informationsangebot.
NEUE PRODUKTE
Wittenstein
Warten ohne Stillstand
Die Linearaktuatoren cyber force motors
von Wittenstein cyber motor wandeln
Drehbewegungen in Linearbewegungen um. Über ihre grundlegende Funktion hinaus eröffnen die Linearaktuatoren dank ihrer individuellen Auslegung
und Ausführung sowie der hohen Leistungsdichte vielfältige Lösungsmöglichkeiten. Dies gilt für den industriellen
Alltags-Einsatz ebenso wie in ExtremApplikationen. Mit einer Besonderheit,
die hinsichtlich der Wartungsfreundlichkeit einen echten Mehrwert garan-
tiert, setzen die Antriebe mit komplett
integrierter Gewindespindel den Maßstab: Ihr patentiertes Schmierkonzept
erlaubt das Nachschmieren der Spindel
im laufenden Betrieb ohne jeglichen
wartungsbedingten Stillstand der Maschine. Bei Bedarf sind auch wartungsfreie Lösungen realisierbar.
www.wittenstein.de
EFFIZIENZ-NAVI
PREIS
MATERIAL
ENERGIE
SERVICE
HANDHABUNG
✔ ZEIT
✔
LEBENSDAUER
Kosten senken mit TECHNIK+EINKAUF
MARKT UND KONTAKT
Arbeitsstühle und
Arbeitsplatzmatten
Werksitz GmbH
W. Milewski
Telefunkenstraße 9
97475 Zeil am Main
Tel.: 09524/8345-0
Fax: 09524/8345-19
www.werksitz.de
[email protected]
Biegsame Wellen &
Werkzeugantriebe
haspa GmbH
Sägmühlstr. 39
Tel.: 07266/9148-0
74930 Ittlingen
Fax: 07266/9148-30
www.haspa-gmbh.de [email protected]
Container/Mobile Räume
Einkaufs-Partner
ELA-Container GmbH
Zeppelinstr. 19-21, 49733 Haren (Ems)
Tel. (05932) 506-0, Fax (05932) 506-10
www.container.de, [email protected]
MARBEHO Solutions GmbH
Greschbachstraße 19
DE-76229 Karlsruhe
Tel. +49 721 782047-01
Fax: +49 721 782047-02
www.marbeho.com
[email protected]
Gummi-Walzen/Rollen
TGW
Technische
Gummi-Walzen GmbH
Am Elzdamm 38
D-79312 Emmendingen
Tel. +49/(0)7641/91660
Fax +49/(0)7641/54478
[email protected]
www.typ-tgw.com
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06/2015
Industrieschläuche,
-profile und -formteile
REHAU AG + CO
Rheniumhaus
Otto-Hahn-Straße 2
95111 Rehau
Tel.: 09283/77-0
Fax: 09283/1016
www.rehau.de
[email protected]
Bürsten
KULLEN – KOTI GmbH
Am Heilbrunnen 83
72766 Reutlingen
Tel.: 07121 142-0
Fax: 07121 142-259
www.kullen.de
[email protected]
Federn
Schweizer GmbH & Co. KG
Keltenstraße 16-18
72766 Reutlingen
Tel.: +49 (71 27) 95 79 2-0
Fax: +49 (71 27) 95 79 2-115
www.schweizer-federn.de
[email protected]
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Ausgabe von TECHNIK+EINKAUF :
Gerald Zasche
Tel. 08191-125-337
NEUE PRODUKTE
Walter
SSP Safety System Products
Schurter
Leuze electronic
Zuwachs bei der
Fräser-Familie
Industrie 4.0 mit
Prozesszuhaltung
SMD-Sicherungshalter
mit Befestigungsstiften
Allrounder mit großer
Reichweite
Die zwei neuen Mitglieder der Fräserfamilie M4000 sind der T-Nutenfräser
M4575 und der Bohrnutenfräser M4792.
Gemeinsam mit dem High Feed-Fräser
M4002, dem Eckfräser M4132 und dem
Fasfräser M4574 bilden sie ein wirtschaftliches und flexibles System, mit
dem Anwender fast alle Fräsoperationen
erledigen können. Dass sich die Schneidstoffkosten pro Bauteil um bis zu 50 %
senken lassen, liegt auch an der Verwendung ein und derselben Wendeschneideplatte für alle Fräser. Die Ausnahme
macht der Bohrnutenfräser M4792: Damit die Schneiden sich überdecken, wird
das Werkzeug neben einer quadratischen Systemwendeplatte stirnseitig
mit einer rhombischen Wendeschneidplatte bestückt.
www.walter-tools.de
Eine Neuheit im Bereich der magnetischen Prozesszuhaltungen ist die HOLDX
mit der Diagnosefunktion. Mit dieser Diagnosefunktion, für die auch fertige Funktionsbausteine für die SPS-Programmierung zu Verfügung stehen, wird der Verlust von Zuhaltekraft, beispielsweise
durch Verschmutzung, erkannt und der
Fehler kann behoben werden, bevor er
überhaupt auftritt. Dank ihrer schmalen
Bauform lässt sie sich einfach und schnell
auf Alu-Profilsysteme montieren. Mit ihrer Zuhaltekraft von über 1200 N, Schutzart IP 67 und LED-Anzeige eignet sich die
Prozesszuhaltung somit ideal für den
Prozessschutz an Zugangstüren. Die LED
ist dabei so aufgebaut, dass sie von allen
Seiten auch durch eine geschlossene Tür
erkennbar ist.
www.safety-products.de
Schurter hat den geschlossenen SMDSicherungshalter FPG7 mit zwei Befestigungsstiften ausgestattet. Diese sorgen
für mehr Stabilität bei der Verarbeitung
und beim Austausch der Sicherung. Der
FPG7 ist zudem der einzige geschlossene
SMD-Sicherungshalter auf dem Markt
für Sicherungen im Format 5 x 20 mm.
Mit einer Nennleistungsaufnahme von
bis zu 2,5 W bei 10 A/250 VAC nach IEC
und einem Nennstrom von bis zu 16 A
bei 400 VAC nach UL/CSA ist der FPG7 die
ideale Lösung bei Primärschutzanwendungen. Generell ist der FPG7 überall
dort geeignet, wo die Anforderungen
SMD-Bestückung, Primärschutz und externer Sicherungszugriff aufeinandertreffen. Der FPG7 ist aus RoHS-konformen Materialien hergestellt.
www.schurter.ch
Die Lichtschranken der neuen Baureihe
SR 49c können für Detektionsaufgaben
bei Reichweiten bis 120 m und im gesamten Versorgungsspannungsbereich von
20 bis 250 V AC/DC eingesetzt werden. Für
Flexibilität sorgen Funktionen zur Ansprech- oder Abschaltverzögerung, die
automatische Empfindlichkeitsnachregelung z. B. zur Verhinderung von Übersteuerung, das umkehrbare Schaltverhalten und Varianten mit Optikheizung. Die
hohe Schutzart IP 67 in Kombination mit
integrierter Heizung ermöglicht den Außeneinsatz selbst in Übergangsbereichen. Bei vergleichbarem Preisniveau
sind diese kompakten Sensoren befestigungskompatibel zu Standard-Sensoren
und durch ihren frontseitigen Klemmenraum besonders einfach zu installieren.
www.leuze.de
MARKT UND KONTAKT
Kabel & Leitungen
HELUKABEL GmbH
Dieselstr. 8-12
71282 Hemmingen
Tel. 07150 / 9209-0
Fax 07150 / 81786
www.helukabel.de
[email protected]
Pack- und Arbeitstische
Kunststoffverpackungen
Licefa Kunststoffverarbeitung GmbH + Co. KG
Lemgoer Straße 11
32108 Bad Salzuflen
Tel.: 0 52 22 / 28 04-0
Fax: 0 52 22 / 28 04-35
www.licefa.de
[email protected]
Schaltschrankklimatisierung
Ladungssicherung
und
Hebetechnik
Hebetechnik
Dolezych GmbH & Co. KG
Hartmannstraße 8
44147 Dortmund
Tel. : 0231/818181 Fax: 0231/827782
www.dolezych.de [email protected]
Schmiedetechnik
Franz RÜBIG & Söhne GmbH & CO KG
Nevigeser Straße 240-242
42553 Velbert
Tel.: 0 20 53 / 8 19-0 Fax: -66
www.huedig-rocholz.de
[email protected]
Am Scheid 4
57290 Neunkirchen
Tel. 02735/7727-4
Fax 02735/7727-67
www.ruebsamen-und-herr.de
[email protected]
A-4600 Wels, Mitterhoferstrasse 17
Tel.
+43/7242-47135-0
Fax
+43/7242-47135-91
E-mail: [email protected]
Web: www.rubig.com
06/2015
79
NEUE PRODUKTE
Sick
Zuverlässige Detektion mit Weitblick
Der neue Maßstab für zuverlässige Detektion bei hoher Reichweite lässt sich
mit einem herkömmlichen Zollstock
nicht messen. Denn bei Reichweiten von
5 cm bis 3,8 m kommt kein Objekt an
der MultiTask-Lichtschranke PowerProx
unbemerkt vorbei. Dafür hat Sick alle
Vorteile der Lichtlaufzeittechnologie in
das weltweit kleinste Gehäuse gepackt
– und gleichzeitig die Detektionsgeschwindigkeit erhöht. Mit PowerProx
lassen sich jetzt auch schnell beförderte
Objekte, kleine und flache Objekte, tiefschwarze und glänzende Objekte bei
hoher Reichweite sicher detektieren.
Die Lichtschranke liefert auch unter einem großen Erfassungswinkel stabile
Detektionsergebnisse und ist gegenüber Fremdlicht unempfindlich.
In einem kleinen Gehäuse vereinen PowerProx MultiTask-Lichtschranken Lichtlaufzeittechnologie, Augensicherheit dank Laserklasse 1, eine hervorragende Optik und
eine schnelle Signalverarbeitung. Die Einstellung der MultiTask-Lichtschranken erfolgt über Potenziometer oder Teach-inTaste. Je nach Anwendung gibt es Versionen mit ein oder zwei getrennt voneinander einstellbaren Schaltschwellen. Über
IO-Link lassen sich bis zu acht Schaltpunkte definieren und die Smart-Sensor-Funktionen nutzen. Das VISTA -Gehäuse sorgt
für die notwendige Robustheit.
www.sick.de
EFFIZIENZ-NAVI
PREIS
MATERIAL
ENERGIE
SERVICE
HANDHABUNG
ZEIT
✔
LEBENSDAUER
✔
Kosten senken mit TECHNIK+EINKAUF
Elmeko
Andreas Lupold Hydrotechnik
Aus Filterlüftern
werden Dachlüfter
Der neue Dreh bei
Kompakthydrauliken
Die ELMEKO Dachlüfter der Baureihe
DVL/DVE basieren auf den ELMEKO-Filterlüftern und sind mit einer abgerundeten Dachhaube aus Kunststoff ausgestattet. Daher kann der Anwender aus
ELMEKO-Filterlüftern durch den Austausch des Kiemengitters gegen die
Dachhaube einen Dachlüfter machen.
Sechs verschiedene Typen in zwei Rahmengrößen 223 x 223 mm bzw. 292 x
292 mm sind verfügbar mit Luftleistungen von 120 bis 840 m³/h. Alle Dachlüfter DVL und Entlüftungen DVE sind mit
Filtermatte der Klasse G3 ausgerüstet
und erreichen die Schutzart IP 54. Der
Filterwechsel erfolgt ohne Werkzeug
und ist bei laufendem Betrieb möglich.
www.elmeko.de
Mit dem Hydraulik-Programm L030
bringt Lupold eine neue Generation von
Drehwellenhydrauliken auf den Markt,
die völlig neue Standards in puncto Sicherheit, Schubkraft und Design setzt.
Die ideale Lösung für Hub- und Verstellaufgaben, bei welchen große Lasten mühelos mittels Fuß- oder Handbetätigung
bewegt werden. Geeignet sowohl für
präzise Bewegung in den „cleanen“ Bereichen der Medizintechnik als auch für
„heavy-duty“-Anwendungen im industriellen Umfeld. Die Premiumhydraulik
L030 bietet ein sicheres Gesamtkonzept,
bis zur 4-fache Sicherheit, die höchste
Schubkraft mit 14,7 kN und eine perfekte
Regelung der Senkgeschwindigkeit.
www.drehwellenhydraulik.de
MARKT UND KONTAKT
Schmierstoffe
OKS Spezialschmierstoffe GmbH
Ganghoferstraße 47
82216 Maisach
Tel.: +49 (0) 8142 3051-500
Fax: +49 (0) 8142 3051-599
www.oks-germany.com
[email protected]
Schutzabdeckungen &
Sicherheitsklemmsysteme
HEMA Maschinen- und
Apparateschutz GmbH
Seligenstädter Straße 82
63500 Seligenstadt
Tel.: +49 (0)6182 / 773-0
Fax: +49 (0)6182 / 773-35
[email protected]
www.hema-schutz.de
80
06/2015
Schrauben /
Verbindungselemente
F. Reyher Nchfg. GmbH & Co. KG
Haferweg 1
22769 Hamburg
Tel.: 040 85363-0, Fax: 040 85363-290
www.reyher.de, [email protected]
Verschlussschrauben
Heinrichs & Co. KG
Schrauben- und Drehteilefabrik
56290 Dommershausen-Dorweiler
Tel. +49 (0) 6762 9305-0
Fax: +49 (0) 6762 9305-55
www.heinrichs.de
[email protected]
Schutzabdeckungen
ARNO ARNOLD GMBH
Bieberer Straße 161 Tel. + 49 6104 4000 0
63179 Obertshausen Fax: + 49 6104 4000 99
www.arno-arnold.de [email protected]
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Gerald Zasche
Tel. 08191-125-337
BÜCHER
MEDIEN
Bücher, nicht nur für den Dienstgebrauch
Supply Management Research
Verhandeln, um zu siegen
Internationales Management
Der achte Band „Supply Chain Research 2015“
stellt wissenschaftliche Fortschritte in den Bereichen Einkauf, Materialwirtschaft, Supply Chain
Management und Logistik vor. Er ist zugleich Tagungsband des an der Universität Würzburg
durchgeführten „8. Wissenschaftlichen Symposiums Supply Management“.
Bei zu vielen Verhandlungen wird eine Win-Win-Situation angestrebt. Das Ergebnis ist dann aber ein
fauler Kompromiss oder ein Abbruch der Verhandlungen. „Schluss damit!“, sagt Kurt-Georg Scheible.
Jeder Seite sollte daran gelegen sein, eindeutig zu
siegen. Ein Muss für alle, die es satt haben, auch
noch für die andere Seite zu verhandeln!
Globale Wertschöpfungsketten sind längst kein Phänomen großer Konzerne mehr. Gerade kleine und
mittelständische Betriebe profitieren von internationaler Arbeitsteilung. Dabei gibt es jedoch sehr unterschiedliche Herausforderungen und Chancen. „Internationales Management“ zeigt, wie Unternehmen
erfolgreich über Grenzen hinweg agieren.
Ronald Bogaschewsky
• Aktuelle Forschungsergebnisse
• Springer Gabler, 2015
Kurt-Georg Scheible
Preis: 19,99 Euro
• Management | Verkauf | Verhandeln
• Verlag Wiley-VCH, 2015
Dirk Holtbrügge/Martin K. Welge Preis 39,95 Euro
• Die Erfolgsgrundlagen internationaler Unternehmen
• Schäffer Poeschel, 2015
ISBN 978-3-527-50811-2
ISBN 978-3-7910-3407-2 www.schaeffer-poeschel.de
ISBN 978-3-658-08808-8
Preis: 59,99 Euro
www.springer.com
www.wiley-vch.de
Strom klug beschafft
Einfach mehr Charisma
Schlanker Materialfluss
Die Energiebeschaffung wird aufgrund der steigenden Stromkosten zunehmend zu einem strategischen Erfolgsfaktor für mittelständische Unternehmen. Ingrid Schumacher und Philip Würfel arbeiten
bei führenden Energieversorgern in Deutschland
und stehen so in ständigem Austausch über die Entwicklungen auf dem deutschen Energiemarkt.
Mit Ausstrahlung gewinnen, Menschen begeistern,
auf andere anziehend wirken, bessere Chancen im
Beruf, ein erfülltes Privatleben. Die Zutaten für eine
faszinierende Wirkung trägt jeder Mensch in sich. Die
Trainerin Dr. Claudia E. Enkelmann hat die entscheidenden Faktoren für eine gewinnende Wirkung erforscht und ein praxisorientiertes Modell entwickelt.
Beim Thema Materialfluss ist interdisziplinäres Arbeiten unerlässlich. Dazu benötigt der Pragmatiker
eine komplexe Mischung aus gleichermaßen optimal beherrschter Grundmethoden. In der dritten
Auflage dieses Buches werden aus der betrieblichen
Praxis abgeleitete Lösungen des Toyota Produktionssystems (TPS) und des Materialflusses vorgestellt.
Ingrid Schumacher, Philip Würfel Preis 39,99 Euro
• Energieeinkauf optimieren, Kosten senken
• Springer, 2015
Dr. Claudia E. Enkelmann
• Mit Ausstrahlung gewinnen
• Linde Verlag, 2015
Philipp Dickmann
Preis 89,99 Euro
• Lean Production, Kanban und Innovationen
• Springer ViewegVerlag, 2015
ISBN 978-3-658-07421-0
ISBN 978-3-709-30598-0
www.springer.com
Preis 19,90 Euro
www.lindeverlag.de
ISBN 978-3-662-44868-7
www.springer.com
06/2015
81
MARKT & KONTAKT/INSERENTEN
INSERENTEN
A-K
Altec, Singen
73
Arno Arnold, Obertshausen
80
Behringer, Kirchardt
41
BravoSolution, Unterhaching
27
CARLSON WAGONLIT TRAVEL, Eschborn
25
Daimler, Stuttgart
2
DEUBLIN, Hofheim
47
Westdeutscher Drahtseilverkauf Dolezych, Dortmund
79
ELA Container, Haren
78
Dr. Fritz Faulhaber, Schönaich
1
GSC Schwörer, Eisenbach
73
HAAS AUTOMATION EUROPE, B-Zaventem
11
Hako, Bad Oldesloe
74
HaRo Anlagen- und Fördertechnik, Rüthen
53
HASPA, Ittlingen
78
Heinrichs & Co., Dommershausen-Dorweiler
80
HELUKABEL, Hemmingen
49, 79
HEMA Maschinen- und Apparateschutz, Seligenstadt
80
Hoffmann Qualitätswerkzeuge, München
13
Hüdig + Rocholz, Velbert
79
Igus, Köln
48
JUNG Hebe- und Transporttechnik,
Waiblingen / Beinstein
63
Hermann Kemper, Remscheid-Gerstau
Kerkhoff Consulting, Düsseldorf
Kerkhoff Cost Engineering, Düsseldorf
Heinrich Kipp Werk, Sulz-Holzhausen
Klöckner & Co Deutschland, Duisburg
Koelnmesse, Köln
KTR Kupplungstechnik, Rheine
KULLEN-KOTI, Reutlingen
73
84
9
23
21
7
65
78
L-S
LEDERER, Ennepetal
6
Leuze electronic, Owen/Teck
46
Licefa Kunststoffverarbeitung, Bad Salzuflen
79
LÖW ERGO, Michelstadt
73
MARBEHO Solutions, Karlsruhe
78
Chr. Mayr, Mauerstetten
75
M.B.I. Metal Bushings Italia, I-Torri di Quartesolo (VI)
57
Micro-Epsilon Messtechnik, Ortenburg
5
microsonic, Dortmund
39
OKS Spezialschmierstoffe, Maisach
80
Orta Anadolu İhracatçı Birlikleri, TR-Cankaya / ANKARA 33
REHAU, Rehau
78
REIFF Technische Produkte, Reutlingen
63
F. Reyher Nchfg., Hamburg
69, 80
Röhm Werk Sontheim, Sontheim/Brenz
Franz Rübig & Söhne, A-Wels
Rübsamen & Herr Elektrobau, Neunkirchen
Peter Schröder, Erlenbach
Schweizer Federntechnik, Reutlingen
SF-Filter, Villingen-Schwenningen
55
79
79
47
78
74
T-Z
TBL, I-Carpi MO
TGW Techn. Gummi-Walzen, Emmendingen
TOTAL Energie Gas, Fellbach
UAS United Air Specialists, Bad Camberg
A. Vogt, Arnsberg
Herbert Waldmann, Villingen-Schwenningen
WDM Wolfshagener Draht- u. Metallverarbeitung,
Groß Pankow OT Wolfshagen
WERKSITZ W. Milewski, Zeil am Main
Wolfensberger, CH-Bauma
Würth Industrie Service, Bad Mergentheim
59
78
37
43
45
29
75
78
63
51
TEILBEILAGE
Avendor, Bayerisch Gmain
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Vertriebsleitung: Hermann Weixler
Leitung Vertriebsadministration:
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2 Sonderausgaben
82
06/2015
ISSN: 1860-1901
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Bild: Rainer E. Rühl
CARTOON
06/2015
3
Wahre Stärke liegt
oftmals im Verborgenen.
Nominiert.
Gewonnen.
Kerkhoff Consulting
ist zum dritten Mal in
Folge als Hidden Champion
ausgezeichnet worden.
› Beste Beratungsgesellschaft
Supply Chain Management
Einkauf und Beschaffung
› Umsetzungsstärkste
Beratungsgesellschaft
Mehr erfahren Sie unter
consulting-champions.com
Eine unabhängige Jury hat Beratungsunternehmen für den Hidden Champion nominiert.
Anschließend wurden 518 Führungskräfte
deutscher Unternehmen befragt.
Das Ergebnis:
Kerkhoff Consulting ist besser als McKinsey.
kerkhoff-consulting.com