LSH_Magazin_2013 - Landschulheim Schloss Heessen

LSH
MAGAZIN
MMXIII
2013
LSH
MAGAZIN
MMXIII
IMPRESSUM
Herausgeber Landschulheim Schloss Heessen e.V., staatlich anerkanntes Tagesgymnasium und Internat, Schlossstrasse 1, 59073 Hamm Telefon
02381-685-127 Fax 02381-685167 Homepage www.lsh-heessen.de
FACEBOOK facebook.com/schlossheessen E-Mail [email protected]
Redaktion Jürgen Heimühle (V.i.S.d.P), Peter Grasemann, Dirk Hoffmann,
Mandy Wähnert Klassen- UND QUARTIERFOTOS MICHAEL STELZER
Design und Layout des Magazins Dirk Hoffmann, www.hopeman-art.de
LANDSCHULHEIM SCHLOSS HEESSEN e.V.
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Inhaltsverzeichnis
familiär
lebendig
kulturell
mobil
sportlich
intern
VORWORT
der Schulleitung
Liebe SchülerInnen, Eltern, LehrerInnen,
ErzieherInnen, Heessener, Altheessener
und interessierte LeserInnen:
Das Landschulheim Schloss Heessen bietet mit der
Jahresschrift 2013 auch in diesem Jahr wieder allen
Interessierten die Gelegenheit Einblick in unser
Schlossleben zu nehmen. In unterschiedlichen
Rubriken haben SchülerInnen, LehrerInnen,
ErzieherInnen und Eltern mit Ihren Beiträgen und
Fotos aus dem Schulalltag ein buntes Bild des
vergangenen Jahres rund um das LSH gemalt. Das
neue LSH-Magazin ist informativ, abwechslungsreich
und dazu ansprechend gestaltet. Es lohnt sich mehr als
ein Blick hinein, ich kann die Lektüre jedem nur ans
Herz legen und bedanke mich ausdrücklich bei allen,
die an der Jahresschrift mitgewirkt haben.
Erfahren Sie z.B. in unserer Rubrik LSH lebendig
viel Wissenswertes über Prüfungen, Wettbewerbe
und Aktionen, an denen unserer SchülerInnen
teilgenommen haben. Machen Sie sich selbst ein Bild
von unserem Neubau, der seit Februar 2013 genutzt
wird und mit seiner hochmodernen technischen
Ausstattung eine zukunftsweisende Ergänzung der
unterrichtlichen und räumlichen Möglichkeiten
darstellt.
Erleben Sie wie tagtäglich in kleinen Klassen und
Kursen individuelle Förderung bei gleichzeitiger
Berücksichtigung der persönlichen Interessen und
Neigungen stattfindet und funktioniert.
Begleiten Sie unsere Schülerinnen und Schüler in
LSH mobil, wie Sie auf Studien- und Kursfahrten
europaweit unterwegs sind und gemeinsam
Unvergessliches erleben.
Verabschieden Sie mit uns in LSH familiär unsere
langjährigen Kollegen Herrn Dörr, Herrn
Schreiber, Herrn Sposny und Herrn Krümmer in den
wohlverdienten Ruhestand.
Lernen Sie in LSH intern unseren neuen Internatsleiter
Herrn Flügel kennen und heißen Sie ihn mit uns
herzlich willkommen.
Oder nehmen Sie in LSH kulturell teil an der von
Herrn Dörr initiierten, schülerInnengeführten
Gesprächsrunde Talk im Schloss.
Mit dieser Themenauswahl habe ich sicher Ihre
Neugier geweckt. Machen Sie sich selbst auf den Weg
und lernen Sie eigeninitiativ unsere Schule – vielleicht
sogar einmal ganz anders - kennen. Ich wünsche Ihnen
viel Vergnügen mit unserem neuen LSH-Magazin.
Jürgen Heimühle, Schulleiter
familiär
Der Generationenwechsel am LSH geht weiter
Am Ende des Schuljahres 2012 / 2013 verabschieden
wir drei Kollegen in den wohlverdienten Ruhestand.
der Biologie - hochgehalten und viele SchülerInnen
davon fasziniert.
Mit Friedrich Dörr-Campbell verlässt uns nach über
35 Jahren unserer langjähriger Oberstufenkoordinator. Generationen von OberstufenschülerInnen und
AbiturientInnen sind durch seine gewissenhafte und
humorvolle Beratung gegangen; dabei hat er immer
das Wohl - aber auch die realistischen Möglichkeiten
- eines jeden Schülers / einer jeden Schülerin im Blick
gehabt. Zudem verstand er sich nicht nur als Sek IILehrer, er fühlte sich in allen Jahrgangsstufen zu Hause.
Mit Reinhard Schreiber verlieren wir ebenfalls am
Ende diesen Schuljahres einen verdienten Kollegen.
Er blickt auf eine fast 35jährige Lehrertätigkeit in den
Fächern Mathematik und Physik zurück. SchülerInnen
und auch KollegInnen schätzten immer wieder seinen
scharfen mathematischen Verstand und seinen fachlichen Einsatz.
Ebenso geht am Ende diesen Schuljahres der Mittelstufenkoordinator unserer Schule. Auch Wolfgang Sposny
arbeitet seit über 35 Jahren am LSH. Er ist unzähligen
Schülergenerationen als verständnisvoller Vertrauenslehrer bekannt; ebenso hat er die mittlerweile zum
Schulprogramm gehörenden Rhetorikseminare am
LSH etabliert und betreut. Bei all seinen zusätzlichen
Aktivitäten hat er immer die Fahne seines Faches - die
Hausmeister Heinrich Krümmer
Eine Institution des LSH verabschiedet sich in
den Ruhestand
Ende März 2013 haben wir unseren Herrn Heinrich Krümmer
in den Ruhestand verabschiedet. Bereits seit dem 01.09.1996
war Herr Krümmer als Hausmeister am LSH mit dem Schwerpunkt Garten- und Landschaftspflege tätig und insbesondere
bei den Schülern wegen seiner offenen, kommunikativen und
herzlichen Art seit Generationen außerordentlich beliebt. So
schenkte ihm die Schülerschar zum Abschied ein Trikot seines
Lieblingsvereins BVB.
Ordnung und Sauberkeit im gesamten Gelände waren ihm
eine Herzensangelegenheit. Aus dem Kollegium und auch
von Besuchern, die er stets freundlich empfing, hörte man
häufig, dass Herr Krümmer eine echte Institution des LSH
sei und man sich kaum vorstellen könne, dass er „jetzt auf
einmal weg“ sei.
Wir bedanken uns an dieser Stelle im Namen des gesamten
LSH ganz herzlich für die geleistete Arbeit, wünschen Herrn
Krümmer für seinen Ruhestand – Pläne gibt es ja sicherlich
genug – alles Gute und hoffen, dass er unserem Hause weiterhin verbunden bleibt!
Wir bedanken uns bei allen für ihr großes Engagement und wünschen allen für die Zukunft alles Gute!
Jubiläen am LSH im Schuljahr 2012 / 2013
Frau Soller 5 Jahre, Frau Hunsteger-Petermann und
Frau Fogler 10 Jahre, Herr Reddig 20 Jahre und Herr
Dörr-Campbell sowie Herr Sposny 35 Jahre!
NACHRUF †
Am 24.02.2013 verstarb Herr Oberstudienrat i.R. Dr.
Ulrich Schaaf im Alter von 85 Jahren. Herr Dr. Schaaf
war vom 01.04.1958 bis zu seinem Ruhestand am
31.07.1990 als Lehrer und Erzieher am LSH tätig. Den
Aufbau unseres 1957 gegründeten Hauses trug er prägend und gestaltend mit, als engagierter Erzieher im
Internat, ebenso wie als Lehrer in den Fächern Latein,
Erdkunde und Geschichte. Seine hervorragende pädagogische Begabung, seine Menschlichkeit, seine Humor und seine vorbildhafte Disziplin waren über drei
Jahrzehnte ein großer Gewinn für unsere Arbeit. Schüler vieler Klassen und Jahrgangsstufen haben ihm als
verständnisvollem Ratgeber und väterlichem Freund
viel zu verdanken. Auch über seinen Ruhestand hinaus blieb er ihnen und uns ein enger Vertrauter und
zuverlässiger Ansprechpartner. Ulrich Schaaf hat sich
große Verdienste um den Aufbau und die Entwicklung
der Schule und des Internates erworben. Wir werden
ihn sehr vermissen und ihm stets ein besonders Andenken gewähren.
Was macht eigentlich:
Klaus Meschede?
von Klaus Meschede
D
er Trend geht zur Zweitkarriere: Seit dem 01.08.2011
habe ich eine geschäftliche Steuernummer als umsatzsteuerbefreiter Kleinunternehmer mit rechtlich nicht
geschützten Berufsbezeichnungen wie „freier Trainer“,
„Bildungsreferent“, „Social Media Berater“ etc.; mögliche
Angebote: Lehrerfortbildung (aktuell Pädagogik), Workshops „Networking“ für SuS oder LuL, Social Media für
KMU u.ä. Eingeweihte wissen jetzt: Ich habe mein Hobby zum „Beruf“ gemacht. Seit geraumer Zeit lebe ich in
der sogenannten „Netzgemeinde“, zunächst virtuell, seit
meiner Pensionierung gelegentlich auch real (Tagungen,
Educamps, Kongresse, Didacta). Viele wichtige Leute, von
denen ich in den letzten Jahren viel im Netz gelernt habe,
habe ich jetzt auch face-to-face erlebt. Spannend. Leider
(vielleicht auch glücklicherweise?) begegnet man in diesen
Kreisen nicht vielen Lehrern. Dafür erfahre ich von meinen
ehemaligen SuS eher mehr als vorher (Facebook). Und das
Altheessener-Treffen bei Fb ist äußerst amüsant. Tagtäglich.
Warum ich das mache? Ich könnte ja auch hauptberuflich
Opa und Rentner sein. Opa bin ich natürlich mit Leib und
Seele, aber nicht 24/7, der erste Enkel lebt in Hamburg,
manchmal fahren wir hin, häufig skypen wir. Rentner
ist langweilig. In den letzten Jahren in der Schule habe
ich mehr und mehr eine Vision wahrgenommen, die in
Deutschland nur außerhalb von Schule existiert: Shifting
School towards 21st Century. Die Schule muss endlich im
Informationszeitalter und in der Netzwerkgesellschaft
ankommen. Wir unterrichten Digital Natives mit den
Methoden und Inhalten der Industriegesellschaft. Lange
können wir uns das nicht mehr leisten, lange werden sich
das Schüler und Eltern auch nicht mehr gefallen lassen.
Unsere SuS sind mit den modernsten mobilen Endgeräten
ausgestattet (iPhones oder Smartphones, iPads oder Tablets, Laptops, Netbooks, etc.) und beherrschen sie perfekt.
Nur in der Schule ist die Nutzung der Geräte durch SuS
verboten. Man verwendet sie dort nur, um unterm Tisch
zu posten, dass der Unterricht bei XY mal wieder sterbenslangweilig ist. Lange Threads können da in einer Stunde
entstehen, witzig und kreativ. In der Schweiz und anderswo sind diese Geräte schon lange offizielle Arbeitsmittel,
selbst in der Grundschule. Der fantastische Markt der Lernapps wächst jeden Tag. Vor kurzem hat die altehrwürdige
Kaiserin-August-Schule in Köln mit iPad-Klassen begonnen.
Im Moment fangen SuS und LuL an, gemeinsam digitale
Schulbücher zu schreiben, öffentlich einsehbar über ein
Schulwiki der Stadt Köln, alles unter Creative Commons
Lizenz. Schulranzen ade! Heute glauben viele Lehrer, dass
sie individualisierten Unterricht betreiben, wenn sie jedem
Kind ein anderes Arbeitsblatt in die Hand drücken. Heute
definieren Schulen woanders (z.B. die Durango High School
in Amerika) den Präsenzbereich ihrer Schule als Base Camp,
von dem aus man Projekte in die reale oder virtuelle Welt
startet. Im Basislager erwirbt man die dafür nötigen Kernkompetenzen, aber wiederum eher nicht im Unterricht,
sondern in schulischen Projekten und personalisiertem
Lernen. Alles, was man braucht, ist in der realen oder virtuellen Umgebung vorhanden. Der Lehrer ist Coach, Trainer,
Lernender.
Mein Anliegen ist, SuS und LuL ein wenig zu helfen, diesen
Weg zu beschreiten. Man kann jederzeit damit anfangen.
Am einfachsten: Lernen mit Social Media. Facebook bietet
allein eine breite Palette an fachlichen Gruppen, die Tag
für Tag wertvolle Tipps posten, ob für den LK Geschichte
oder die Mathe-Nachhilfe; man muss die Gruppen nur kennen. Youtube ist eine hervorragende Adresse für das Lernen. Eine Gleichung nicht kapiert? Frag nach bei Prof. Jörn
Loviscach, der hat bei ca. 1500 Videos bestimmt was dabei,
oder Matheboard oder Oberprima oder Sofatutor u.a.
Englisch auffrischen? Nichts Besseres als TED-Talks oder
Khan-Academy! Goethes „Iphigenie“ verschlafen? Dann
wenigstens noch schnell eine Vorlesung von Prof. Meier
von der Uni Kiel online anhören oder downloaden und auf
den MP3-Player packen. Am Wochenende eine Matheklausur allein zu Hause vorbereiten? Quatsch! Geheime Gruppe
bei Facebook, Lehrer darf nicht rein, dann kann man auch
die Klausuren aus den letzten Jahren dort einstellen. Und
die Recherche hört für den Profi nicht bei Wikipedia auf,
es gibt für alle Unterrichtsfächer heute schon tolle Materialien im Netz, nur leider dezentral. Wenn man kollaborativ
arbeitet, werden die Ergebnisse besser.
Das ist natürlich jetzt alles sehr verkürzt, aber vielleicht
kann man doch erkennen, dass das neue Leitmedium
Internet die Lernlandschaft gehörig verändert, wenn man
es zulässt. An dieser Veränderung ein wenig mitzuarbeiten, habe ich mir als selbstbestimmtes Lernziel gestellt für
die Zeit, die bleibt. Jetzt brauche ich nur noch Leute, die
es zulassen, dass ich daran arbeite. Der Markt ist zäh, alle
Mitstreiter, die ich kenne, beschweren sich permanent darüber, dass Schulen/Lehrer keine Hilfe haben wollen. Es hat
doch seit Humboldt alles toll funktioniert, never change a
winning system. Innensicht. Außensicht ist anders. Ich stehe
jetzt draußen, aber vielleicht bekomme ich ja mal den kleinen Zeh irgendwo in eine Tür. Heessen hat die Tür sogar
schon einmal aufgemacht :).
Man sieht sich, im Netz z.B. bei Facebook, Twitter (@
kmesch1), Google+, Xing, LinkedIn, Scoop.it, Diigo etc.,
gerne auch im realen Leben, wie manche sagen, aber dazu
gehört das Netz ja auch, wie ich finde.
Ach ja, und Musik macht der Rentner auch noch gerne:
http://www.yasumie.de/site/default.php
familiär
LSH erhält Zertifizierung
Schule + Essen = Note 1
von Matthias Legeland
Vollwertige Ernährung ist eine wesentliche Voraussetzung für die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen. Die Schulverpflegung kann und muss hier ihren Beitrag leisten. Um
die Qualität der Schulverpflegung zu optimieren und
langfristig zu sichern, haben wir uns von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) zertifizieren lassen und als sichtbares Zeichen nach außen eine
Schule + Essen = Note 1-Zertifizierung erhalten. Stolz
sind wir auch auf das Ergebniss des Audits, dass wir
mit 91% bestanden haben.
Insgesamt werden drei Qualitätsbereiche „Lebensmittel, Speisenplanung & -Herstellung“ und „Lebenswelt“
überprüft.
Im Folgenden einige Beispiele für den Qualitätsbereich „Lebensmittel“ in der Mittagsverpflegung. Die
Angaben beziehen sich auf 20 Verpflegungstage:
•es gibt 20 x abwechselnd Speisekartoffeln, Parboiled
Reis, Teigwaren, Brot, Brötchen und andere Getreideprodukte – davon mindestens 4 x Vollkornprodukte
•es gibt 20 x Gemüse, Hülsenfrüchte oder Salat davon mindestens 8 x Rohkost oder Salat
•mindestens 8 x Obst frisch oder tiefgekühlt ohne
Zuckerzusatz
•mindestens 8 x Milch und Milchprodukte
•maximal 8 x Fleisch – davon maximal 4 x Fleischerzeugnisse inkl. Wurstwaren wie Hackfleischsoße,
Frikadellen, Bratwurst
•mindestens 4 x Fisch
•20 x Trink- oder Mineralwasser
Im Qualitätsbereich „Speisenplanung & -Herstellung“
wird u.a. auf eine fettarme und nährstoffschonende
Zubereitung geachtet, frittierte und/oder panierte
Produkte werden maximal 4 x in 20 Verpflegungstagen angeboten, Zucker und Jodsalz werden sparsam
eingesetzt, frische oder tiefgekühlte Kräuter werden
zum Würzen bevorzugt. Von Bedeutung ist zudem ein
saisonales Angebot an Lebensmitteln, die Berücksichtigung kulturspezifischer und regionaler Essgewohnheiten sowie religiöse Aspekte wie z.B Muslime. Des
weiteren wird eine zweite vegetarische Menülinie
angeboten.
Für den Qualitätsbereich „Lebenswelt“ sind ebenfalls
Überprüfungskriterien festgelegt: hierzu gehört ein
separater Raum, den wir mit unserem Großen Speisaal
für den Verzehr der Speisen und Getränke zur Verfügung stellen. Des weiteren können wir mit der Stundenrythmisierung die vorgeschriebenen Pausenzeiten
von 60 Minuten einhalten.
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten die so viel
Arbeit und Mühe in dieses Projekt gesteckt haben. Insbesondere möchten wir uns bei Frau Meiat (Küchenleitung) und unserer externen Beraterin Frau Sandra
Kocksch (Dipl. Oecotrophologin) bedanken.
Schön, dass ihr hier seid!
Begrüßung der neuen Jahrgangsstufe 5
von Peter Grasemann
das persönliche Miteinander als Kern hat.
Wir
(Irmela Brender)
Ich bin ich und du bist du.
Wenn ich rede, hörst du zu.
Wenn du sprichst, dann bin ich still,
weil ich dich verstehen will.
Wenn du fällst, helf’ ich dir auf,
und du fängst mich, wenn ich lauf.
Wenn du kickst, steh ich im Tor,
pfeif ich Angriff, schießt du vor.
Spielst du Pong, dann spiel ich Ping,
und du trommelst, wenn ich sing.
Allein kann keiner diese Sachen,
zusammen können wir viel machen.
Am Mittwoch, dem 22.8.12, fand deshalb für die neuen 5er und ihre Familien, organisiert von der neuen
Erprobungsstufenkoordinatorin Frau Hunsteger-Petermann, ein herzlicher Festakt im Großen Saal statt. Die
amüsante Musik der Knallfrösche unter Leitung von
Herrn Sumik sorgte dabei für gute Stimmung bei allen
Anwesenden und zeigte den jüngsten Mitgliedern des
LSH-Teams schon einmal auf mitreißende Art und Weise, was ihnen für kreative Möglichkeiten am Schloss
geboten werden.
Anschließend stand für die neuen SchülerInnen ein
erster Besuch in ihren künftigen Klassenräumen an,
wo sie von ihrer Klassenlehrerin (Frau Fröh, 5a) und
ihrem Klassenlehrer Herrn Grasemann (5b) neben einem umfangreichen Starterkit auch wichtige Informationen zum Einstieg am LSH erhielten.
Ich mit dir und du mit mirdas sind wir.
Der folgende Tag wurde genutzt, um auf spielerische
Art und Weise die neuen MitschülerInnen, das Schlossgelände und die täglichen Abläufe am LSH kennenzulernen. Dann konnte der Einstieg in den Unterricht
beginnen.
Unter anderem mit dem Vortrag dieses Gedichts wurden die 27 neuen SchülerInnen der Jahrgangsstufe 5
am LSH begrüßt. Anschaulich machen diese Verse auch
unsere besondere Arbeitsphilosophie, die vor allem
Wir heißen auf diesem Wege noch einmal alle neuen
SchülerInnen der Jahrgangsstufe 5 herzlich am LSH
willkommen und freuen uns auf die gemeinsame Zeit
mit euch!
lebendig
Business English 2012
Ein persönlicher Erfahrungsbericht
von Ann-Kathrin Wend
Ich hatte mich für ein Business English Certificate (BEC)
entschieden, weil es ein weltweit anerkanntes Zertifikat
ist und bereits jetzt eine wichtige Voraussetzung für viele
Studiengänge ist. Falls es keine Voraussetzung ist, kann es
trotzdem ein Vorteil sein, sein Können schriftlich belegen zu
können – egal wo.
Die BEC-Prüfungen sind weltweit bekannt und angesehen,
weshalb sie wohl immer augenfällig in Bewerbungen sind
und einen positiven Eindruck hinterlassen. Die Prüfung war
dank der richtigen Vorbereitung einfach zu lösen und die
Erfahrungen der mündlichen Prüfung wird mir in Zukunft
mehr Sicherheit geben.
Ich werde auf jeden Fall den Kurs des Business English
Certificate B 2 belegen und diesen hoffentlich bestehen.
DELF
von Steffi Soller
N
ach mehrmonatiger Vorbereitung zusätzlich zum eigentlichen Französisch-Unterricht war es
soweit: Die anspruchsvolle zweiteilige DELF-Prüfung durch eine externe Kommission wurde am Gymnasium Hammonense Anfang Februar
(mündlich) und Ende Februar direkt
im LSH (schriftlich) abgelegt.
Insgesamt schafften es 14 unserer
TeilnehmerInnen die Zusatzqualifikation für Ausbildung, Studium
und Beruf in den Niveaustufen A2
und B1 zu erwerben. Im nächsten
Schuljahr wird es wieder einen neuen Vorbereitungskurs geben, interessierte SchülerInnen wenden sich
bitte direkt an Frau Soller.
Der Pavillion ist zu - Ende einer Ära
von Sonja Engelmann
Der Pavillon – weit weg vom Schulgebäude. Für einige Schüler war der Weg schier nicht zu bewältigen. Der Weg viel zu
lang, um dort schnell ein paar Hausaufgaben zu erledigen.
Dass der Weg zu Ridder viel länger ist, ist noch immer nicht
bewiesen. Die Entfernung zum Hauptgebäude ist allerdings
so weit, dass wir die Schulglocke dort nicht hörten, und so
mancher – auch ich – so tief in der Arbeit versunken war,
dass er die Zeit vergaß und zu spät zum Folgeunterricht
kam.
Diese Abgeschiedenheit hatte auch so seine Vorteile. Dort
hielten sich keine notengebenden Lehrkräfte auf. Keine
Gefahr. Liebe, fleißige, sozial ach so nette Schüler konnten
hier mal ein anderes Gesicht zeigen: Lästern, was das Zeug
hält. Dummes Zeug reden, nur so zum Spaß. Die Bildzeitung
voller Wonne verschlingen. Das Etui des Mitschülers im Bücherregal verstecken. Eben wie zu Hause.
Gearbeitet wurde dort übrigens auch. Jeder konnte nach
seinen Vorlieben Hausaufgaben erledigen. Gemeinsam im
leisen Gespräch mit Leidensgenossen, im kleinen Raum allein
und in Ruhe oder als Gruppe in einem großen Raum mit
Tafel. Dabei durfte immer gemümmelt und getrunken werden. Solange der Nachbar sich nicht gestört fühlte – sprich:
ich nichts hörte – durfte auch dabei Musik gehört werden.
Es konnten immer alle Hausaufgaben erledigt werden, denn
die meisten Bücher standen ja auch jederzeit in meinem
Büro für alle zur Verfügung und im Verlaufe weniger Stunden wusste ich meist auch, was welcher Kollege als Hausaufgabe aufgegeben hatte.
Mülls, aber da haben wir ja endlich doch eine Regelung
gefunden. Ob Ridder wohl mit dem Bezug des Neubaus mit
Absatzschwierigkeiten rechnen muss?
Am meisten wird mir aber der enge Kontakt zu den Schülern
fehlen: das Blödeln, das vertraute Zwiegespräch in meinem
Büro hinter geschlossenen Türen, den Spaß daran, dass mir
eine Schülerin einen Mini-Schneemann auf dem Mülleimer
vor dem Pavillon gebaut hat, das gemeinsame Sitzen in der
Sonne, wenn im Frühjahr die Sonne unerträglich in die vorderen Räume blendete, und – man glaubt es kaum – Oberstufenschüler freuten sich über Eichhörnchen und Hasen.
Wir haben im Pavillon einen vertrauten Umgang miteinander gehabt. Es gibt immer wieder ehemalige Schüler, die mal
im Pavillon vorbeischauten.
Das alles wird mir fehlen.
Im Neubau werden wir das Studium anders gestalten, was ja
Vorteile hat. Dort gibt es Rechner, etwas zu trinken und zu
essen und das Wichtigste: Der Weg ist nicht weit…
Zugegeben: über die exzessiven Fastfood-Orgien habe ich
mich oft geärgert. Hauptsächlich wegen des hinterlassenen
Känguru der Mathematik 2013 - mit dem LSH kann man rechnen
von Klaus Lenferding
Am Donnerstag, dem 11. April fand im Großen Speisesaal der traditionelle Känguru-Wettbewerb der Mathematik statt. In diesem Jahr hat ein buntes Gemisch
aus 89 SchülerInnen ans der Unter- und Mittelstufe da-
ran teilgenommen. In 75 Minuten mussten sie zahlreiche mitunter recht knifflige Fragen aus verschiedenen
Bereichen der Mathematik lösen. Die Sieger werden
nach der nationalen Auswertung im Mai bekanntgegeben.
lebendig
Mathematik zum Anfassen
Wanderausausstellung zu Gast am LSH
von Wolfgang Weber
Vom 15.04.2013 bis
zum 27.04.2013 hatten
wir im neugebauten
Oberstufenzentrum des
LSH die Wanderausstellung
„Mathematik zum Anfassen“
zu Gast. In fünf Räumen waren
über 20 Exponate zu sehen.
Besucher konnten anhand
spannender Experimente
Mathematik spielerisch
erleben. Bei den Schülern heiß
begehrt waren zum Beispiel
der Knobeltisch oder die
Experimente mit Seifenhäuten.
Nicht nur unsere eigenen
Schüler hatten Spaß an den
Herausforderungen der
Matheausstellung, auch viele
Klassen aus umliegenden
Schulen kamen zu Besuch und
waren ausnahmslos begeistert.
Sehr positive Berichte in der
Zeitung und auch im Radio
förderten die Außendarstellung
unserer Schule.
Ohne die Unterstützung von
zahlreichen Mitarbeitern und
Schülern des LSH wäre das
Projekt „Mathematik zum
Anfassen“ niemals durchführbar
gewesen. Natürlich engagierten
sich die Mitglieder der
Fachkonferenz Mathematik
ganz besonders, allen voran
Sonja Engelmann.
Als besonderer Gag stellte
sich heraus, dass sich beim
diesjährigen Zentralabitur eine
Aufgabe im Fach Mathematik
explizit auf diese Ausstellung
bezog.
WM 2014
Kooperation mit
Werbemittelagentur
Gute Planung ist alles
von Peter Grasemann
I
niitiert von Bernd Anlauf bot sich
für SchülerInnen der Oberstufe am
Freitag, dem 2. Mai, die Möglichkeit
an einem ziemlich außergewöhnlichen
Projekt mitzuarbeiten.
Die Werbemittelagentur in.takt musik
und media marketing GmbH suchte
kreative junge Köpfe um für die Fußballweltmeisterschaft 2013 in Brasilien
einen WM-Planer zu gestalten. Im Gegenzug für die Mitarbeit können die
TeilnehmerInnen viel intensiver als in
einem regulären Schulpraktikum die
Arbeit in der Werbebranche kennenlernen. Beispielhaft an dem Produkt
lassen sich nämlich unterschiedliche
Aspekte von kreativen Produktüberlegungen und Designideen über die
buchhalterischen Notwendigkeiten bis
hin zum kundenorientierten Planen
und den Vertriebswegen direkt erleben.
Und da es am LSH ja eine ganze Zahl
von engagierten und erfindungsreichen SchülerInnen gibt, fand sich
schnell ein Team zusammen. Dank der
großen Unterstützung durch Schulleitung und Geschäftsführung konnten
die „WM-Planer“ aus den Jahrgangsstufen 10-13 bereits am Dienstag,
dem 7. Mai, in einer mehrstündigen
Sitzung schon weit über 100 Ideen
zusammentragen – nur vier Tage,
nachdem das Projekt überhaupt vorgestellt worden war. Das beeindruckte
auch den Agenturchef, der mit seinem
umfangreichen Wissen und seiner aufgeschlossenen Art die Arbeit der Schüler engagiert begleitet.
Es werden zwar noch einige Treffen
notwendig sein, um aus den spannenden Einfällen ein fertiges Produkt zu
entwickeln, aber die bisherige Arbeit
verspricht einen Planer zu ergeben,
den man bei der WM 2014 unbedingt
zur Hand haben sollte.
lebendig
Tag des offenen Schlosstors
von Peter Grasemann
A
m Nachmittag des 6. Dezembers öffnete das LSH
wieder seine Pforten, um allen interessierten Besuchern die Möglichkeit zu geben, sich über unsere
Schule und das Internat zu informieren.
Organisiert wurde das umfangreiche Programm von
Frau Hunsteger-Petermann. Und da es unsere breite
Palette an Zusatzangeboten und Förder- und Unterstützungsmaßnahmen widerspiegeln sollte, gab es
für die zahlreichen Besucher eine Menge zu sehen, zu
bestaunen oder gleich selbst auszuprobieren: Seien
es weihnachtliche Gedichte für kreative Köpfe, mathematische Tüfteleien in der Laptop-Klasse oder eine
sportlich-akrobatische Herausforderung beim Capoeira.
Und als besonderen Gast an diesem Tag konnte sogar
der Nikolaus gewonnen werden, der im Foyer des
Haupthauses für glänzende Kinderaugen sorgte. Vielen Dank an dieser Stelle bei Manfred Bornschier für
seinen tollen Einsatz!
Ein gelungener vorweihnachtlicher Nachmittag, der
nicht nur für die Gäste, sondern auch für die teilnehmenden LSHler spaßig und abwechslungsreich
war und jedem die Möglichkeit gab, sich selbst ein
facettenreiches und rundes Bild von unserem Schlossleben zu machen.
Drogenprävention-Fortbildung
von Peter Grasemann
Am Montag nach den Herbstferien begann nicht wie
gewohnt der Unterricht, sondern es stand eine ganztägige Fortbildung für das gesamte pädagogische Personal
des LSH auf dem Programm. Durchgeführt wurde die
Veranstaltung von drei Referentinnen des Arbeitskreises
Jugendhilfe Hamm e.V. (Netzwerk Suchthilfe) im Großen
Saal.
Nach einem entspannten Einstieg folgte ein engagierter
Kurzvortrag, in dem auf die besonderen Probleme der
Jugendlichen während der Pubertät eingegangen wurde
– ein Alter mit ganz eigenen Herausforderungen: Man ist
kein Kind mehr, aber auch noch kein Erwachsener. Hinzu
kommen neben sichtbaren körperlichen Veränderungen
auch hirnphysiologische Veränderungen.
Wie die Referentinnen engagiert darlegten, sind in dieser
herausfordernden Lebensphase Lehrkräfte genau wie Erzieher besonders gefordert, als verlässliche Begleiter der
Jugendlichen zu fungieren, um diese vor einem Einstieg in
eine Sucht zu bewahren oder ihnen daraus wieder herauszuhelfen.
Auch wenn sich insgesamt die Zahlen beispielsweise der
jungendlichen „Komasäufer“ reduziert haben, ist die
Suchtgefahr in der Pubertät dennoch stets vorhanden.
In einem zweiten Teil der Veranstaltung wurde die Situation am LSH thematisiert und das vorhandene Konzept
etwa zum Umgang mit Rauchern überprüft und teilweise
hitzig diskutiert.
Es folgten dann Tipps zu geeigneten Präventions- und
Interventionsmaßnahmen. Abschließend wurden die zahlreichen Fragen der TeilnehmerInnen sachkundig beantwortet.
Klar war am Ende des Tages, dass diese Veranstaltung nur
der Einstieg in eine intensivere Auseinandersetzung sein
konnte. Und so wird sich das LSH weiter intensiv mit dem
Thema „Sucht“ beschäftigen. Denn wir wollen unseren
SchülerInnen noch besser beistehen können, ihren Weg
durch Leben als souveräne Persönlichkeiten zu gehen, frei
von Süchten.
Verkehrserziehung am LSH
von Gerda Hunsteger-Petermann
Am 15. April 2013 kam Herr Slomczewski von der Hammer
Polizei zu uns in die Schule, um mit der Jahrgangsstufe 5
über richtiges Verhalten im Straßenverkehr zu sprechen. Es
gab ein großes „Hallo“ von beiden Seiten – einige Schüler
begrüßten Herrn Slomczewski wie einen alten Bekannten,
denn sie hatten bei ihm in der vierten Klasse ihre Fahrradprüfung abgelegt.
Herr Slomczewki knüpfte auch gleich an die Fahrradprüfung
an und sprach mit den Schülern über verkehrssichere Fahrräder. Die meisten Dinge waren den Schülern bekannt, manches wurde wieder in Erinnerung gerufen oder von Herrn
Slomczewski ergänzt.
Anschließend zeigte er den Schülern in einem Rollenspiel
einige Verkehrssituationen und sie besprachen, wie sie sich
als Verkehrsteilnehmer korrekt verhalten müssen. Wichtige
Punkte dabei waren Rechts- vor Links beachten, Vorfahrtsschilder, allgemeine Vorfahrtsregeln und vieles mehr.
Ein weiterer wesentlicher Punkt bei der Verkehrserziehung
war die Notwendigkeit von Fahrradhelmen. Herr Slomczewski versuchte den Schülern klarzumachen wie wichtig der
Helm ist. Sie waren sehr erstaunt, als er ihnen erzählte, dass
die meisten Verletzungen bei Unfällen zu 81% am Kopf
auftreten. In Filmen wurde den Schülern dann das Schicksal
zweier Kinder gezeigt, die mit dem Fahrrad verunglückt
waren und sich sehr schwer am Kopf verletzt hatten. Beide
trugen keinen Helm und waren durch den Sturz schwer
behindert. Das Nichttragen des Helmes hatte nicht nur das
Leben der Kinder zerstört, sondern auch das Leben ihrer
Familien. Diese Berichte machten die Schüler sehr nachdenklich. Sie sahen ein, dass sie auch auf kurzen Strecken einen
Helm beim Fahrrad fahren tragen müssen.Herzlich möchten
wir uns bei Herrn Slomczewski für die ausführliche und
informative Verkehrserziehung bedanken.
lebendig
Weihnachtscafé
Großer Spaß für die Erprobungsstufe im Großen Saal
von Gerda Hunsteger-Petermann
Am dritten Advent war der
Große Speisesaal festlich mit
selbstgebasteltem Weihnachtsschmuck dekoriert und voll
besetzt. Eltern, Geschwister
und weitere Verwandte waren
eingeladen, zusammen mit
unseren 5. und 6. KlässlerInnen
zu feiern. Bei leckerem Kuchen
und Weihnachtsgebäck gab es
diverse von den SchülerInnen
der Jahrgangsstufe 5 geschriebenen Geschichten zu hören.
Etwa darüber, was zu tun ist,
wenn der Weihnachtsmann
versehentlich im Kamin stecken bleibt oder wie man ihm
beim Geschenkeverteilen helfen kann – auch wenn selbst
man nicht immer ganz brav
gewesen war.
Die SchülerInnen der Jahrgangsstufe 6 trugen ihre
selbstverfassten Weihnachtsge-
Weihnachtsstimmung
von Jutta Berger
kam auf, als sich am letzten Schultag vor
den Weihnachtsferien alle Schülerinnen
und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer,
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
LSH nach der großen Pause im Schlossinnenhof versammelten. Die Fachschaft
Religion hatte zu einer „Weihnachtlichen
Einstimmung“ geladen.
Zunächst etwas schüchtern sangen und
summten alle die Advents- und Weihnachtslieder mit, die von Harald Sumik
und dme Erpobungsstufenchor, den
„Knallfröschen“ angestimmt wurden.
Bei den Ohrwürmern „Stern über Bethlehem“ und „Feliz Navidad“ waren schließlich alle lautstark dabei.
Zwischendurch wurden Texte vorgetragen, die zum Nachdenken anregten:
„Wann fängt für mich Weihnachten an?“
Antworten auf diese Frage hatten viele
Schülerinnen und Schüler zuvor schon
auf rote Papiersterne geschrieben. Sie
wurden an drei tolle Holz-Tannenbäume
gehängt, die von Joost Hölscher und Peter Telgmann aus der 5B gebastelt worden waren.
Nach dem Segen fingen mit dem Lied
„Stille Nacht“ fast schon die Ferien an.
Zumindest hatten alle schon ein wenig
Weihnachtsgefühl gespürt.
dichte vor. Erworben werden
konnten die Gedichte über
den tieferen Sinn der Feiertage auch in einem schmucken
Gedichtband. Ebenso wurden
die „Knallfrosch“-CDs für einen guten Zweck, der Unterstützung des Hauses Hamm in
Peru, angeboten. Insgesamt
kam an diesem adventlichen
Nachmittag so eine Spende
von 583 Euro zusammen, für
die wir uns noch einmal recht
herzlich bedanken!
Abgerundet wurde das Programm mit einem Weihnachtscafé-Klassiker, den Liedern der
„Knallfrösche“ unter Leitung
von Harald Sumik.
Eine wie immer gelungene
Vorbereitung auf die anstehende Weihnachtszeit, die
zeigt, dass das LSH sogar an
einem Sonntag Spaß machen
kann.
Wir nehmen an Europas größtem Informatikwettbewerb teil!
Der Informatik-Biber: Logisches Denken wichtiger als Informatik-Vorkenntnisse
von Klaus Lenferding
Wie gehe ich richtig mit Spam-E-Mails um und wie steht es
um die Datensicherheit beim Cloud-Computing? Mit diesen und ähnlichen Aufgaben befassten sich im Rahmen des
Wettbewerbs „Informatik-Biber“ auch die Schülerinnen und
Schüler der Oberstufen-Informatik-Kurse.
27 Schülerinnen und Schüler nahmen vom 12. bis 16. November an dem mit 186.055 Teilnehmern größten Informatikwettbewerb Europas teil. Damit gehört das LSH zu den
insgesamt 1.097 mitwirkenden Bildungseinrichtungen.
„Um zu verstehen, wie man beispielsweise mit Spam-E-Mails
umgeht, bedarf es keiner besonderen Vorkenntnisse im
Bereich Informatik“, unterstreicht Wettbewerbsleiter Dr.
Wolfgang Pohl von der Gesellschaft für Informatik. Vielmehr
verfolgt der Veranstalter des Informatik-Bibers das Ziel, den
Teilnehmern die Faszination informatischen Denkens zu
vermitteln. So standen auch bei der sechsten Auflage des
Motivationswettbewerbs statt komplexer Problemstellungen
unterhaltsame Aufgaben mit Alltagsbezug im Vordergrund.
18 dieser Aufgaben mussten die Schülerinnen und Schüler
des LSH im Rahmen des Onlinewettbewerbs innerhalb von
40 Minuten lösen.
Das beste Ergebnis erreichte Hendrik Untiedt (Jgst.11) mit
188 von 216 Punkten. Es folgten auf Platz 2 Vincent Niehues (Jgst.10) mit 164 Punkten, auf Platz 3 Jan Barenbrock
(Jgst.11) und Claudius Blix (Jgst.10) mit jeweils 156 Punkten.
Der „Informatik-Biber“ wird von der Gesellschaft für Informatik (GI), dem Fraunhofer-Verbund IuK-Technologie und
dem Max-Planck-Institut für Informatik getragen und vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Spanisch-Unterricht mal anders
von Sonja Edsen
Die Spanisch-Grundkurse des Abiturjahrgangs 2013
ließen den Schulabschluss am letzten „Arbeitstag“
gemütlich ausklingen und trafen sich daher in einer
Tapas-Bar in Hamm, um die leckeren Köstlichkeiten zu
genießen. In entspannter Atmosphäre (die Klausuren
gehörten längst der Vergangenheit an…) schmeckten
die Tapas besonders gut. Am Ende stand fest: Besser
hätte man die letzte Spanisch-Stunde nicht verbringen
können.
Schülerwettbewerb zur politischen Bildung
Wir haben einen Preis gewonnen!
von Gerda Hunsteger-Petermann
besichtigen.
Der Differenzierungskurs Politik 9A/B nahm am jährlichen Wettbewerb der politischen Bildung teil. Die
Schüler wählten das Thema: „ Energiewende – Kohle
nur noch zum Grillen!?“ Dazu haben die Schüler Recherchen in aktuellen Zeitungen, Fachzeitschriften
und im Internet durchgeführt sowie Kontakt zum
hiesigen Steinkohlekraftwerk und Ökozentrum aufgenommen.
Die Erkenntnisse, die der Kurs erworben hatte, wurden nun in arbeitsteiliger Gruppenarbeit umgesetzt.
Unser Thema lautete ja: „Energiewende – Kohle nur
noch zum Grillen!?“
Am 24.09.2012 besuchte der Differenzierungskurs das
Steinkohlekraftwerk in Uentrop. Wir wurden dort
sehr freundlich aufgenommen. Die Frage- & Antwortstunde sollte eine Dreiviertelstunde dauern, anschließend wollten wir uns einen Einblick in das Kraftwerk
verschaffen. Aus der vorgesehenen Zeit wurden fast
zwei Stunden. In Herrn Hüttemann hatten wir einen
kompetenten und engagierten Referenten gefunden,
der all unsere vielen Fragen mit Fachwissen beantworten konnten. Er lobte den Kurs ausdrücklich über sein
Wissen zur Energie. „So etwas findet man selten bei
Schülern! Ihr seid schon eine besondere Schule!“ Für
beide Seiten verging die Zeit sehr schnell. Zu schnell,
denn wir hatten nur noch wenig Zeit das Kraftwerk zu
Nun hieß es warten. Anfang März bekamen wir die
Mitteilung, dass wir einen Preis in Höhe von 100 Euro
mit unseren Beiträgen gewonnen haben. Klasse! Wir
freuen uns! Mit diesem Geldbetrag möchten wir nach
Düsseldorf fahren und an einer Landtagssitzung teilnehmen. Folgende Schüler waren an dem Wettbewerb
beteiligt:
Die Zeit lief, denn am 01.12.2012 war Einsendeschluss.
Natürlich schafften wir es, wenn auch auf den letzten
Drücker.
Constantin Dopheide, Benita Engelmann, Clemens
Hauf, Jan Hollerbach, Niclas Jakob, Felix Kotthoff, Elena Mayer, Josephine Schlieckmann, Ole Werner und
Sven Werner.
Differenzierungskurs Politik 9A/B
lebendig
„Abi und dann
nichts wie weg!“
Flucht oder Chance für den
Doppeljahrgang?
von Mandy Wähnert und Harald Hoffmann
Unter diesem Titel fand die im Rahmen der
Studien- und Berufsorientierung organisierte
Podiumsveranstaltung am 30.10.12 im Großen
Saal statt. Der Abend ermöglichte einen tieferen Einblick in die Möglichkeiten des Studiums
im Ausland, Au Pair oder Work & Travel nach
dem Abitur.
Ein Auslandsaufenthalt ist nämlich nicht nur
als Flucht vor vollen Hörsälen zu verstehen,
sondern sollte als echte Alternative zu einem
womöglich überhasteten Studien- und Ausbildungsbeginn gesehen werden. Dazu war auf
das Podium eine breite Auswahl an Experten
geladen, die zum einen die organisatorischen
Möglichkeiten eines Auslandsaufenthaltes
aufzeigen konnten und zum anderen über individuelle Erfahrungen, Schwierigkeiten und
Erfolge fernab der Heimat berichteten.
Ein Schweineherz in Echt!
Schemazeichnung -Modell-Wirklichkeit
von Eva Schulte
„Das blutet ja gar nicht!“, war eigentlich die erste, meist
enttäuschte Reaktion der Schülerinnen und Schüler der
Klassen 6a und 6b, die im Zuge ihres Biologieunterrichts ein
Schweineherz sezieren durften. Zudem war es auch gar nicht
ekelig, wie die Klassen feststellen mussten, denn ein Herz
ist weder „glibbelig“ noch „schwabbelig“, sondern als einer
der aktivsten Muskel im menschlichen Körper „stramm und
fest“.
Dass so ein Herz “in Echt“ dann auch noch viel komplizierter ist, als auf den üblichen Arbeitsblättern zu erahnen ist,
konnten die Schülerinnen und Schüler bereits bei der äußeren Betrachtung feststellen – denn wo sind links, rechts,
oben, unten? Doch Dank der gründlichen Vorbereitung
fanden sich alle ganz schnell zwischen Venen und Arterien,
Vor- und Hauptkammern zurecht und konnten die einzelnen
Bestandteile mit Fähnchen beschriften und den Weg des
Blutes mithilfe von Strohhalmen nachvollziehen.
Fazit der Schülerinnen und Schüler zu der Aktion, bei der
die Herzen von einer ortsansässigen fleischverarbeitenden
Firma kostenlos zur Verfügung gestellt wurden: „Erst war es
komisch, aber dann wurde es richtig spannend!“
U n s e r e Patenkinder in Peru
von Gerda Hunsteger-Petermann
Klasse 5A: Lisbeth
Klasse 5B: Wilberth
Klasse 6A: Jonathan
Klasse 6B: Angel Eliseo
Klasse 8B: Enrico
Klasse 9B: Milagros & Gisella
„Haus Hamm in Peru“ zu unterstützen. Viele
Oberstufenschüler haben sehr engagiert das
Projekt über Jahre begleitet: Kuchen und Waffeln
verkauft, im Unterstufenchor „Knallfrösche“
gesungen, Beiträge zum Weihnachtscafé
geleistet, am Sozialen Tag für ihr Patenkind
gearbeitet, Briefe, Weihnachts- und Ostergrüße
geschrieben, Pakete zu Weihnachten und Ostern
verschickt und jeden Monat 2,50 Euro, oft von
ihrem Taschengeld, gespendet. An dieser Stelle
möchte ich mich stellvertretend für unsere
Schule bei allen Beteiligten, auch bei den Eltern,
ganz herzlich bedanken. So viel Herz ist nicht
selbstverständlich.
Meine Großmutter sagte oft: „Geben ist besser
als nehmen.“ Leider überwiegt in unsere heutige
Gesellschaft immer mehr die Nehmermentalität.
Darum ist es umso wichtiger eine Sensibilität für
die Nöte unserer Mitmenschen zu entwickeln
und zu helfen. Kinder helfen Kinder, indem
sie Patenschaften übernehmen und sich für
sie engagieren. Jedes unserer Patenkinder hat
fürchterliches schon in jungen Jahren erlebt.
Sie hatten jedoch Glück, dass sie ein zweites
zu Hause in den Westfälischen Kinderdörfern
gefunden haben.
Die Jahrgangstufen 5 und 6 haben bereits
bestehende Patenschaften von früheren
Klassen bzw. Jahrgangsstufen (11er und 10er)
übernommen, da es in der Oberstufe keine
Klassenverbände mehr gibt und es so für die
Schüler sehr schwierig ist das Hilfsprojekt
Zitat aus der Internetseite „Westfälische
Kinderdörfer“ vom 12.05.2013, 11:42 Uhr:
„Wir integrieren dauerhaft Waisen und
bedürftige Kinder in Familien mit einheimischen
Pflegeeltern. Denn wir sind der Meinung, dass
die konsequente Verfügbarkeit von Müttern und
Auch in diesem Jahr besuchte Frau SchraderWoyke mit ihrem Team das Landschulheim
Schloss Heessen, um über das Haus Hamm in Peru
und die Patenkinder der einzelnen Klassen zu
berichten. Herzlich wurden sie von den Schülern
und Lehrern begrüßt.
Katharina Huxol, die ein freiwilliges Jahr nach
ihrem Abitur in dem Westfälischen Kinderdorf
in Peru geleistet hatte, berichtete von ihren
Eindrücken und Erlebnissen. Unterlegt war ihr
interessanter Bericht mit Fotos.
Die Jahrgangstufe 5, die zum ersten Mal an der
Informationsveranstaltung teilnahm, erklärte
sich bereit, Patenschaften für ihre Klassen zu
übernehmen. Auch die Klassen 6A/B möchten
unser Hilfsprojekt in Peru unterstützen. Folgende
Patenschaften bestehen:
lebendig
Vätern die wichtigste pädagogische Basis für eine
fundierte Persönlichkeitsentwicklung darstellt.
Den Pflegeeltern, deren leiblichen Kindern und
den aufgenommenen Kinderdorfkindern steht je
ein Familienhaus zur Verfügung. Die Kontinuität
Möglichkeit zum Besuch weiterführender
Schulen und natürlich eine Berufsausbildung.
Die Jugendlichen werden nicht mit einem
bestimmten Alter entlassen, sondern erst mit
abgeschlossener Ausbildung. Unsere Kinderdörfer
in der Beziehung zu festen Bezugspersonen,
also zu den Eltern, den Geschwistern und
zur gesamten Dorfgemeinschaft, hilft den
Kinderdorfkindern, ihre oft dramatischen
Erlebnisse besser zu verarbeiten - und uns, sie
mit Liebe und Fürsorge auf ein selbstständiges
Leben in Würde und Eigenverantwortung
vorzubereiten. Alle Kinder erhalten eine
Schulausbildung an den örtlichen Schulen.
Ebenso - bei entsprechender Begabung - die
stehen grundsätzlich allen Kindern offen - wir
unterscheiden bei der Aufnahme nur nach
Bedürftigkeit, nicht nach Religion oder Herkunft.
Die Ausübung von Religion wird den Kindern in
den Familien und zuständigen Gemeinden frei
ermöglicht. In vielen Initiativgruppen für Tanz,
Musik, Gesang und Malerei werden Kultur und
Kunst des jeweiligen Landes und der spezifischen
Bevölkerungsgruppen bewusst gemacht und
aktiv gepflegt.“
Girlsday / Boysday
von Finn Dresen
Girlsday
Der Girlsday war erlebnisvoll und gleichzeitig lehrreich. Meine Mitschülerin Lisa Titel und ich waren an
der Hochschule Hamm-Lippstadt.
Dort wurden wir mit anderen teilnehmenden Mädchen in drei Gruppen aufgeteilt, um Experimente
durchzuführen:
1. Energietechnik und Ressourcenoptimierung
2. Biomedizinische Technologie
3.Technisches Management und Marketing.
Wir beide waren in der Gruppe „Energietechnik und
Ressourcenoptimierung.“
Da haben wir das „Auto der Zukunft“ besprochen, wie
es zum Beispiel angetrieben wird oder wie Windräder
funktionieren und wie man sie verbessern kann.
Zum Schluss haben wir mit Hilfe von Sonnenenergie
selbst Popcorn hergestellt.
Für mich war es ein erlebnisvoller Tag. Ich würde ihn
auf jeden Fall weiter empfehlen.
Melisa Zincirkiran, 8a
Boysday
Ich habe den Boysday am 25. April im Kindergarten
St. Josef verbracht. Mein Tag hat dort um 8 Uhr angefangen und ich habe dann mit den ersten Kindern
gespielt, die da waren. Nach dem Mittagessen in der
Kantine konnten alle Kinder nach draußen zum Fußballspielen, Klettern oder Kaninchenstreicheln. Das
Spielen mit den Kindern hat mir Spaß gemacht und ich
mache es auch gerne wieder.
Das neue Oberstufenzentrum
„Die Zukunft gesichert“
von Manuel Flügel
S
chon früh am Morgen, lange bevor der erste
Schulgong durch die Lippeauen schallt, macht
sich abseits des Schlosses Betriebsamkeit breit. Über
den schönen Terrazzofußboden schlendern Schülerinnen und Schüler in alle Richtungen. Besucher
spüren, dass hier ein Gebäude von Leben erfüllt
ist. Wer dann am LSH mit bewährten Mitarbeitern
spricht, spürt richtiggehende Vibrationen, mit denen die Freude über dieses lange ersehnte Projekt
ihren Ausdruck findet. Angesicht der Ergebnisse,
sagte der Schulleiter Herr Heimühle zur Eröffnung
des neuen Oberstufenzentrums, sei er glücklich und
auch ein wenig stolz. Seit über 40 Jahren existiert
am LSH die Idee eines zusätzlichen Schulgebäudes.
In dieser Zeit sammelten sich mehr Barrieren (Standort, Blickachse, Naturschutz, Finanzierung) als Erfolge an. Doch der Bann wurde 2008 durch die erneute
Initiative eines geradezu historischen und bundesrepublikanisch einmaligen Zusammenschlusses gebrochen. Durch ein Entgegenkommen der Familie von
Ketteler-Boeselager, die Kooperation zwischen der
Sparkasse und Volksbank Hamm, die Unterstützung
durch die Stadtverwaltung und besonders des Oberbürgermeisters sowie dem Engagement der Freunde
und Förderer des Landschulheims und vielen großen
und kleinen weiteren Stiftern konnte dieser lang
gehegte Traum durch das Architekturbüro Noweck
und Pahmeyer schließlich erfüllt werden.
Vom Spatenstich am 20. Juli 2011 an wurden in 19
Monaten Bauzeit auf rund 2500 Quadratmetern
5,93 Millionen Euro (11,3 Prozent unter Plan)zu
einem Oberstufenzentrum mit angeschlossenem
Internat für 32 Schüler realisiert. Zum großen Festakt, stellte Herr Franziskus von Ketteler den gesellschaftlichen Gewinn dieses Gebäudes heraus, „wenn
Menschen hier auch Werte vermittelt bekommen
wie Treue, Respekt, Toleranz und Nächstenliebe“.
Diese durch das historische Schlossgebäude ausgestrahlten Merkmale nimmt der Neubau auch durch
seine angepasste Fassade gerne auf. Dankbar und
stolz für diesen erfolgreichen Schulneubau im Stil
des Bauhauses äußerte sich auch Herr Oberbürgermeister Hunsteger-Petermann. Der Vorsitzende des
Fördervereins berichtete von über 300.000€ Beitrag
durch über Jahrzehnte gesparte Beiträge. Die ganze
Freude, so ist es der Rede des Bauprojektberaters
Herrn Sanders zu entnehmen, gilt neben dem
schönen Haus vor allem dem Bewusstsein für „die
Zukunft gesichert“ zu sein. Wenn sich Schülerinnen
und Schüler dann abends durch das Lichtspiel der
Abendsonne und der Beleuchtung inspirieren lassen
ist dem gut zuzustimmen. Hier wird in einem modernen technisch top ausgestatteten Leistungszentrum nicht nur gearbeitet, sondern auch gelebt.
lebendig
Wir bedanken uns ganz herzlich...
...bei allen Spendern und Mitgliedern unseres Vereins der Freunde und
Förderer des Landschulheim Schloss Heessen e.V.!
von Jill Sanders
Auf der letzten Mitgliederversammlung am 04.06.2013
stellte der Vorstand in seinem Bericht die geförderten
Projekte des Jahres 2012 im Einzelnen vor. Schwerpunkt
war die Ausstattung des neuen Oberstufenzentrums,
wodurch die über Jahrzehnte angesparte Rücklage endlich
ihrem Zweck zugeführt werden konnte, dies in einem
außergewöhnlichen Umfang von Sachspenden, wie der
folgende Auszug aus dem Bericht des Vorstands zeigt.
Geförderte Projekte 2012:
-
Schrankwandsysteme, Sideboards, Bibliothek, ca.
183 t€
-
-
-
-
Multimedia: 11 LED-TVs, ca. 13 t€
Betten, Sofas, Sessel, Vitrinen ca. 42 t€
Smartboards, ca. 12,5 t€
Geschirrspüler, Waschmaschine (Küche), ca. 2 t€
Im Jahr 2012 erreichten die Sachspenden damit eine Höhe
von insgesamt gut 250 t€. Mit der EDV-Ausstattung sowie
weiteren Möbeln und Küchenzeilen für den Neubau hat der
Förderverein auch im Jahr 2013 bereits Sachspenden in einer
Gesamthöhe von ca. 70 t€ eingeplant. Selbstverständlich
freuen wir uns jederzeit über weitere Mitglieder und
natürlich auch Spender, damit künftige Projekte und weitere
Baumaßnahmen genauso erfolgreich in Angriff genommen
werden können.
Schülerfirma
ERC
Was gibt‘s neues? Eine ganze Menge!
der neue Vorstand
E
RC – Was war das noch mal? Ach ja, die Schülerfirma, die
Ecological Revolutionary Company. Das sind doch die mit
der Energieberatung, die dabei helfen, dass Stromrechnung
und Co. nicht zum Herzinfarkt führen und damit auch noch
das Klima retten wollen!
Am 22.05.2013 fand die erste Generalversammlung unserer
Schülerfirma statt. In dieser konnte der Vorstandsvorsitzende Mark Tennler mit Freude eine positive Jahresbilanz ziehen. Er vermeldete sogar einen positiven Jahresabschluss.
Er ließ zudem das alte Geschäftsjahr Revue passieren. Ein
Ereignis dessen war der Besuch des Atomkraftwerks Lingen,
in welchem die Schülerinnen und Schüler der ERC einen Einblick in die bisherige Energiegewinnung bekamen.
Ein Höhepunkt des Geschäftsjahres war im November die
Teilnahme an der Schülergenossenschaftsmesse „GenoGenial!“ in Düsseldorf. Auf dieser stellten sich insgesamt 16
Schülergenossenschaften vor. Die ERC trat mit einer anschaulichen Bühnendarbietung sowie einer überzeugenden Präsentation des Standes auf und belegte damit einen beachtlichen vierten Platz im Ranking aller Schülerfirmen. Schon die
Vorbereitung der Messe sorgte im Haus für Wirbel, es mussten nicht nur Werbeartikel hergestellt werden, insbesondere
der Imagefilm für die Messe wurde schwerpunktmäßig im
Haus gedreht und beschäftigte alle Beteiligten über mehrere Stunden.
Natürlich wurde die ERC auch als Firma aktiv. So absolvierte
sie einige Begehungen in Privathaushalten. Insbesondere die
Möglichkeit, eine Thermografie des Hauses mit Hilfe einer
Wärmebildkamera vornehmen zu lassen, wurde von den
Kunden gern angenommen. Zwei Großaufträge im Bereich
Energieberatung stehen noch an: bei der Partnergenossenschaft DEG Hamm und eine Beratung des Schlosses.
Diese sind zwei der Herausforderungen, die das neue Team
der ERC zu bewältigen hat. Da einige Schüler nach dem
Abitur ihre Tätigkeit in der Schülerfirma aufgeben, wurden
auf der Generalversammlung sowohl ein neuer Vorstand als
auch ein neuer Aufsichtsrat gewählt. Auch neue Schüler, die
von der Geschäftsidee überzeugt sind und eigene Erfahrungen mit einer richtigen Firma sammeln wollen, traten der
ERC bei.
Als Zielsetzung für das neue Geschäftsjahr benannte der
neue Vorstand unter anderem die Akquirierung neuer Aufträge sowie die Erhöhung der Mitgliederzahlen, die mit ihren Anteilen die Schülerfirma finanziell unterstützen.
Möchten Sie unsere Schülerfirma unterstützen? Dann beauftragen Sie uns doch für eine Beratung oder kaufen Sie einen
Anteil an der Genossenschaft!
Weitere Informationen und Kontaktdaten zur ERC gibt es
auf unserer Homepage
www.erc-heessen.de
lebendig
der neue Aufsichtsrat
Gedichte und Geschichten
5A
aus der
Mein Traum
von Michelle Haasz
Ich hatte einen Traum:
Ein Vogel saß auf einem Baum.
In meinem Traum war er ganz klein
und trug im Schnabel einen Stein.
Dieser Vogel, klein und süß,
flog, als ich schlief, an meine Füß‘,
dann setzte er sich sanft an mein Bett
und hat mich zart aufgeweckt.
Dieser Vogel, klein und fein,
ließ fallen seinen Stein,
er sang ein schönes Lied:
„Piep, piep, ich hab dich lieb!“
Dieser Vogel, klein und bunt,
küsste mich auf meinen Mund
und sagte: „Eine gute Nacht,
ich habe dich ins Bett gebracht.“
Der Regenbogen
von Robin Brinkmann
Eines Tages wollte ein kleiner reicher Junge das Ende des Regenbogens
sehen. Darum ging er zu seinem Vater und fragte ihn, ob er mit dessen
Privatjet zum Ende des Regenbogens fliegen dürfe.
Der Vater sagte ja und so flog der Junge los.
Sebastian, so hieß der Junge, war sehr aufgeregt und konnte es kaum noch
erwarten am Ende eines Regenbogens zu sein. Doch plötzlich versagten die
Motoren und sie stürzten ab. Der Pilot sagte dem Jungen, dass er aus dem
Flugzeug springen und sofort den Fallschirm öffnen solle.
Also sprang Sebastian aus der Maschine und zwei Sekunden später explodierte das Flugzeug.
Der Junge bekam Kopfschmerzen und fiel in Ohnmacht. Als er wieder wach
wurde, lag er auf dem Boden und sein Fallschirm war verschwunden.
Dann sah er einen kleinen Kobold, der seinen Fallschirm als Decke benutzte.
„Hallo, was ist denn hier los?“, fragte er den Kobold. Der antwortete:
„Krxixunanu.“
Sebastian fragte: „Wie bitte?“
Der Kobold warf Glitzerpulver auf den Jungen und plötzlich verstand der
ihn.
Der Kobold wiederholte das, was er gesagt hatte. „Herzlich willkommen im
Regenbogenland!“
„Wo ist denn das Ende des Regenbogens?“, fragte Sebastian den Kobold
als seine Verblüffung nachgelassen hatte. Der Kobold zeigte nach rechts.
Sebastian dankte ihm und ging zum Ende des Regenbogens. Dort stand
ein Kelch voller Gold. Der Junge wollte ihn sich gerade greifen, da kam ein
Zauberer aus einem Loch gesprungen und sagte: „Besiege mich in einem
Schachduell. Wenn du gewinnst, dann hast du drei Wünsche frei. Aber
wenn ich gewinne, bist du nur noch ein Frosch. Ich mag Frösche nämlich
sehr.“
Sebastian kämpfte verbissen und am Ende gewann er das Match.
Morgens merkte ich erst,
das war nicht alles ernst,
da war er fort und weit weit weg,
ich bin noch so müde, ab unter die Deck‘
Der Junge wünschte sich einen Border Collie, dass alle Leute, die er kannte,
glücklich leben und dass er mit dem Gold und dem Hund wieder zu Hause
sei.
Dort angekommen, zeigte Sebastian seinem Vater die Sachen, die er mitgebracht hatte und verschenkte das Gold an die Armen, den Hund behielt er
und nannte ihn Kenji.
kulturell
Vanessa auf der Jagd nach dem Regenbogen
von Vivien Schmiel
Eines Tages sagte Vanessa entsetzt zu ihrem Vater, der König
des Regenbogenlandes war: „Vati, mein Regenbogen ist
weg!“
Darauf sagte ihr Vater enttäuscht: „Du sollst doch eines
Tages Königin werden und du musst dann auf alle Regenbögen aufpassen. Wie soll das funktionieren?“
Vanessa war kurz traurig und dann sagte sie entschlossen:
„Ich werde mich auf die Suche machen und ich werde ihn
wiederfinden!“
Dann marschierte sie los und ging über Wiesen und Felder,
bis sie an einen Berg kam. Da sah sie einen Regenbogen.
Da es sehr windig war und ihr ständig die Haare im Gesicht
hingen, konnte sie es zunächst nicht genau sehen, ob es ihr
Regenbogen war.
Aber ja! Ja, er war es! Voller Freude lief Vanessa zu ihm hin,
doch der Regenbogen weinte. Vanessa fragte voller Mitleid:
„Warum weinst du?“
Der Regenbogen antwortete mit heulender Stimme. „Ich,
ich werde von ihm verfolgt!“
„Von wem, von wem wirst du verfolgt?“, fragte Vanessa.
„Von dem bösen Zauberer!“
Dann sagte die kleine Prinzessin: „Wir müssen dich beschützen und alle Regenbögen einfangen, um sie im Schloss in
Sicherheit zu bringen.“
Die beiden machten sich gemeinsam auf den Weg. Vanessa
fragte den Regenbogen: „Kannst du dich groß machen,
sonst werde ich zu viel laufen müssen.“
Ihr Regenbogen fuhr sich aus und nahm Vanessa mit in die
Höhe. Vanessa war verzaubert von der atemberaubenden
Welt der Lüfte. Aber als sie plötzlich den Zauberer entdeckte, der die Macht über das Regenbogenland erhalten wollte,
war die gute Stimmung vorbei und Vanessa wurde wieder
ernst. Sie sagte zu ihrem Regenbogen: „Schnell, da ist noch
ein Regenbogen.“
Aber der Zauberer war schneller als die beiden und fing den
armen Regenbogen ein.
„Das nächste Mal werden wir uns den Regenbogen holen“,
sagte Vanessa voll Tatendrang.
Aber nein, sie schafften es beim nächsten nicht und auch
nicht beim übernächsten. Das ging solange weiter, bis nur
noch ein einziger Regenbogen frei im Land war. Wenn Vanessa den nicht bekam, dann würde der Zauberer König
des Regenbogenlandes werden. Vanessa sah den Zauberer
auf den letzte Regenbogen zusteuern. Da sagte sie zu ihrem Regenbogen: „Jetzt wird es ernst. Schneller, schneller,
schneller!“
Sie waren schon ganz nah dran, aber der Zauber ließ nicht
locker. Vanessa streckte ihren Arm aus und tatsächlich, sie
konnte ihn packen!
Der Zauberer war verärgert, dass er ohnmächtig wurde.
Vanessa ließ den gefangenen Regenbogen wieder los und
schnappte sich stattdessen den Zauberer und flog mit dem
Bewusstlosen auf ihrem Regenbogen nach Hause ins Schloss.
Sie sagte zu ihrem Vater: „Ich habe gerade unser Land beschützt, denn ich habe den bösen Zauberer daran gehindert
alle Regenbögen zu fangen!“
Da war ihr Vater stolz und sagte: „Du wirst eine gute Königin sein.“
Und so lebte sie noch viele schöne Jahre ohne Probleme.
Silvester
von Jonas Klein
die Raketen leuchten in voller Pracht.
Denn wir lassen die Raketen steigen,
Silvester ist toll
Um Mitternacht stoßen wir an
wenn wir dann zum Himmel zeigen.
Und es ist auch wundervoll.
Und jetzt geht’s im neuen Jahr voran!
Große Böller knallen,
ich lass sie schnell fallen.
Um Mitternacht trinken wir Sekt
Silvester finde ich sehr cool,
leider ist es zu kalt für den Pool.
Und dafür werden wir alle geweckt.
Und wir finden es richtig schön,
Aber Silvester ist auch laut
Silvester ist am Ende des Jahres,
Und das ist auch manchmal out.
also das war es.
in das neue Jahr zu sehen.
von Johannes Löb
Um drei Uhr geh’n wir dann ins Bett
Die Böller sehen gefährlich aus,
deswegen gehen wir schnell ins Haus.
An Silvester lassen wir es krachen
Schön ist es in der Silvesternacht,
Und wir haben viel zu lachen.
Und alle Leute träumen dann ganz
nett.
Welttag des Buches
Die Klassen 5a und 5b waren unterwegs im „Wald der Abenteuer“
von Peter Grasemann
A
m Donnerstag, dem 25. April, trafen sich die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 5 zur ersten Stunde
im Innenhof des Schlosses, Abenteuerlust in den Augen. Im
Rahmen des Deutschunterrichts bei Herrn Grasemann und
unterstützt durch Herrn Huppertz nutzten die beiden Klassen 5 das gute Wetter, um auf Entdeckungsreise zu gehen.
Bereits nach einem Fußweg von etwa zwanzig Minuten war
es soweit:
Rätsel über Rätsel, Äste knackten in der Dunkelheit, Blitze
zuckten über den Himmel, ein Bach als heimtückische Falle
und unheimliche Männer auf einer Lichtung… Wo waren sie
da bloß gelandet?
Sie waren an einem Ort, an dem Magie in der Luft glitzert,
einem Ort, der für jeden etwas zu bieten hat, ob alt, ob
jung, ob Junge oder Mädchen, einem Ort, an dem Liebe und
Hass, Krieg und Frieden, Lachen und Weinen eng beieinanderliegen – manchmal direkt Rücken an Rücken in einem
Regal.
Im Rahmen des „Welttag des Buches 2013“ machten die
Klassen einen Ausflug in die Buchhandlung BUK am Heessener Markt.
Dort wurden sie in die Geschichte des Buchdrucks eingeführt, konnten interessante Aufgaben rund ums Thema
Buch lösen und bekamen einen Ausschnitt aus dem Kurzroman „Der Wald der Abenteuer“ vorgelesen. Als Belohnung
für ihre Entdeckerfreude gab es dieses Buch als Geschenk für
jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer.
Mit dem Geschenk im Gepäck ging es dann durch die idyllischen Lippe-Auen zurück zum Schloss und in eine wohlverdiente Pause. Dann geschah es: Plötzlich war es in beiden
Klassen still – zu still für einen Donnerstagmorgen. Ab und
an ein leises Rascheln, mehr nicht.
Öffnete man vorsichtig eine der beiden Klassentüren, sah
man die Schülerinnen und Schüler still auf ihren Plätzen
sitzen, andächtig lesend – in ihrer Fantasie allerdings waren
sie wieder im Wald der Abenteuer.
kulturell
Kabale und Liebe
Leistungskurse im Fach Kunst
Theaterbesuch in Bochum
von Lukas Scholz
I
m Rahmen unserer Unterrichtseinheit zu Schillers Drama „Kabale und Liebe“ besuchten wir, der Leistungskurs Deutsch 3 der Jahrgangsstufe11, zusammen mit
Frau Wähnert am 5. März das Prinz-Regent-Theater in
Bochum, ein eher kleines und spartanisch ausgestattetes Schauspielhaus mit schlichtem Bühnenbild. Dass
dies die schauspielerische Leistung sowie das stimmige
Gesamtbild der Aufführung in keinster Weise schmälern würde, sollte sich schnell zeigen. Mit bewegender
Musik und einer Vielzahl bunter Blumen, welche im
Übrigen neben zwei abgesägten Schrotflinten die
einzigen Requisiten darstellten, schafften es die Akteure eine Brücke zum modern geprägten Geist der
Zuschauer zu kreieren. Besonders positiv wird uns die
Interpretation des Hofmarschalls von Kalb in Erinnerung bleiben, welche mit der Verbindung einer jungen
und frischen Charakterdarstellung sowie einer Hand
voll typischer Klischees unserer Zeit für eine Menge
Lacher bei den Anwesenden sorgte. Zusammenfassend
war es ein gelungener Ausflug noch dazu mit Lerneffekt. Wir hoffen, dass dieser Theaterbesuch nicht unser
letzter war.
von Carsten Spiegelberg
A
uf dem Weg zum Leistungskurs kann das Fach Kunst
mit drei Wochenstunden in der Einführungsphase
der gymnasialen Oberstufe (alternativ zu Musik) gewählt werden. In der Qualifikationsphase stehen fünf
Wochenstunden für den Leistungskurs zur Verfügung.
Die Unterrichts-Bedingungen sind durch den großen
Kunstraum im Neubau deutlich verbessert worden. Internetverbindung, Smartboard, sehr gutes Tageslicht und
ein großzügiger Vorbereitungsraum erweitern die bisherige Enge.
Wir bieten u.a. Möglichkeiten für großformatige Leinwandmalerei (auch pleinair), Radierung, TerracottaPlastiken. Querdenker und kreative Geister sind bei uns
ausdrücklich erwünscht. Bisher gab es am LSH 1997, 1998,
2000, 2001, 2007, 2008 und zuletzt 2009 Abi-Leistungskurse. Es ist mal wieder Zeit für den nächsten Kurs.
Ihr seid herzlich willkommen!
Kunst jetzt noch präsenter
von Carsten Spiegelberg
D
ie Anschaffung von zwei Vitrinen für die Präsentation
von Plastiken im Schulgebäude ist durch Unterstützung
des Fördervereins und eine sachbezogene Spende der Familie Hörstensmeyer ermöglicht worden, für die wir uns an
dieser Stelle noch einmal herzlich bedanken wollen!
Die Fachschaft Kunst dankt dem Förderverein für seine
Großzügigkeit und ein Engagement, durch das unser Schulleben zunehmend komfortabler und attraktiver wird.
Im Hinblick darauf würden wir uns freuen, wenn sich noch
mehr Freunde des LSH entschließen möchten, dem Förderverein beizutreten.
Die Vitrinen sind angeschafft worden, um die bisherigen
Zerstörungen von Plastiken im Kunstraum abzustellen und
um allen SchülerInnen die Möglichkeit zu geben, einen
Einblick in die künstlerische Gestaltung von Mitschülern zu
bekommen.
Exkursion ins Dortmunder Theater
von Karolin Brinker, Henrike Barenbrock
Am Sonntag, den 18.11.2012
fuhr der Deutsch-Grundkurs der
Jahrgangsstufe 11 mit Frau Seeger nach Dortmund, um sich das
bürgerliche Trauerspiel „Kabale
und Liebe“ anzusehen. Das Stück,
welches wir aufgrund der Abiturvorgaben lesen müssen, sollte uns
durch die visualisierte Theaterfassung einen besseren Zugang zur
Textgrundlage ermöglichen.
Bevor das Theaterstück begann,
besuchten wir die zusätzlich angebotene Vorbesprechung, die
uns über den genauen Ablauf des
Abends informierte. Anschließend
verfolgten wir die doch recht kurzweilige zweistündige Vorstellung,
welche manche unserer Erwartungen übertraf. Nicht nur der Aufbau
des Stückes selber, auch die Personenkonstellationen, die Sprache
und der Inhalt wurden uns durch
die Vorführung verständlicher.
Zum Schluss nahmen wir noch an
einer Nachbesprechung teil, in der
aufgekommene Fragen direkt von
den Schauspielern bzw. vom Dramaturg beantwortet wurden, und
so konnten wir auch noch unser
Hintergrundwissen erweitern.
Zusammenfassend war die Exkursion ein spannender, schöner und
lehrreicher Abend für alle Beteiligten.
Schlossträume
von der PR-Gruppe des Literaturkurses
gk1
Geschrieben wurde dieser Artikel im
Mai 2012 für das LSH-Magazin. Dieses
erscheint erst zum Abiball, also nachdem
die Präsentation des Literaturkurses schon
einige Tage Geschichte ist.
Das sorgte beim Verfassen zwar für einige
Gehirnknoten, nichts desto trotz wollen
wir ein wenig von dem berichten, was wir
intensiv geplant und vorbereitet haben
und von dem wir hoffen, dass es beim
Publikum auch für so viel Spaß gesorgt
haben wird, wie wir in der Erarbeitung
hatten…
Am Dienstag, dem 25. Juni, findet im
Rosengarten des Landschulheims Schloss
Heessen ein besonderes Event statt.
Dieses wurde von Schülern des LiteraturGrundkurses 1 unter Leitung von Herrn
Grasemanns geplant und organisiert.
Bei „SchlossTräume. Fantasie erleben…“
geht es in erster Linie um die Präsentation
ausgewählter, von Schülern selbst
verfasster und vorgetragener Geschichten,
die zusammen mit weiteren von der
Gruppe erarbeiteten Storys auch als HörCD zu kaufen sein werden.
Die Live-Lesung findet im fantasievoll
dekorierten Rosengarten des Schlosses
statt, bei (nach unseren Berechnungen)
schönem Wetter, sodass die neogotische
Schlossromantik im Sonnenuntergang voll
zur Geltung kommt und allen Besuchern
ein einzigartiges Ambiente bietet.
Auch im Hinblick auf die Geschichten
wurde an Kreativität nicht gegeizt.
So erlebt der Zuhörer die Abenteuer
eines eines tapferen Soldaten in einer
postapokalyptischen Welt ebenso wie
beispielsweise das amüsant geschilderte
unerwartete Glück eines deprimierten
Familienvaters.
Aufgelockert wird die Lesung durch
Auftritte der namhaften Hip-HopDancecrews Soulexx und Munchmellows,
was den Abend noch abwechslungsreicher
gestaltet.
Neben diesem aufwendigen Event wird es
am Mittwoch, dem 5. Juni, bereits einen
äußerst unterhaltsamen „Impro-Battle“
geben. Impro-Schauspieler der beiden
Literaturkurse treten darin gegeneinander
an und zeigen dem Publikum ihre
kreativen und spontanen Ideen und
Fähigkeiten in unterschiedlichen Spielen.
kulturell
Kunst in der Pause
Kunstkurse der Jahrgangsstufen 12 und 13
Bonjour, hier ist Kunst in der Pause! Was erwartet unsere Gesellschaft von der Pause? Schüler
inszenieren ihre Pausenidentität. Schüler spiegeln
und reflektieren gesellschaftliche Normen und
Vorstellungen. Illusion und Realität treffen aufeinander...
Talk im Schloss - eine Bilanz
Die Lösung lieferte das Team. Etwas Schöneres kann einem
Lehrer nicht passieren.
von Fred Dörr
A
m Anfang stand der Zwang zu einer Idee: Projektkurs. Ein pädagogische Chance, den Vergleichsarbeiten, den zentralen Erhebungen und
Prüfungen, den Standardisierungen und Vereinheitlichungen für zwei Wochenstunden zu entkommen.
Die Idee war schnell gefasst: Wir machen eine TalkShow. Ich dachte an eine kleine Gesprächsrunde. Als
notwendige Technik stellte ich mir etwas vor, was
einem Sonderangebot des SATURN-Prospektes entspricht.
Herausgekommen ist etwas Anderes – und das ist
das Beste, was einem Lehrer passieren kann: Die
Schüler verinnerlichten meine Idee einer Talk-Show.
Man kann auch sagen: sie haben mir die Idee gestohlen. Jedenfalls gehörte sie mir plötzlich nicht
mehr. Erst erfolgte meine Degradierung vom Lehrer
zum einfachen Redaktionsmitglied, später die zum
Zuschauer. Alle Arbeiten – auch die Lenkungsarbeiten – wurden mir abgenommen und von Schülern
organisiert. Und mit der Begeisterung wuchsen die
Ansprüche der Beteiligten an sich selbst. Am Ende
stand unter dem Titel „Vandalismus, und dann?“
am 20. Juni 2012 eine fast professionelle Produktion
mit einem umwerfenden Erfolg. Das Team selbst
hatte an der Arbeit so viel Spaß, dass eine Fortsetzung fast zwangsläufig wurde. Der Kurs blieb
zusammen und machte sich an die Arbeit zu einer
zweiten Produktion.
Thematisch fand sich auf dem Hintergrund des Doppelabiturs und unseres Neubaus schnell Einigkeit.
Wir reden über Bildung: „Das Gymnasium – Eine
Bilanz“ lautete das Thema der neuen Talk-Show.
Die Redaktion (Brigitta, Wiebke, Lisa, Mark, Burcu,
Leander, Florian) musste sich also einen Überblick
über den politischen Diskussionsstand verschaffen.
Mögliche Gesprächspartner mussten kontaktiert
werden, Vorgespräche waren zu führen (Mark,
Wiebke, Lisa). Interviews auf Schulhöfen und Fußgängerzonen waren zu führen (Malek, Yorick, Melvin).
Die Politiker in Düsseldorf, u.a. unsere Ministerin,
mussten befragt werden (Demian,Florian, Mark,
Melvin, Yorick). Das Bühnenbild musste entworfen
werden (Christopher, Marius). Sponsoren waren zu
suchen, Mark und Lisa haben sie in der Volksbank
gefunden. Technische Fragen waren zu klären (Ugo)
und der Moderator (Florian) musste für seine Rolle trainiert werden. Die Gesamtleitung übernahm
Demian, der an allen Ecken und Enden aushalf und
den Überblick nie verlor.
Unterstützt wurde das Projekt bei erheblichen finanziellen Risiken durch Frau Sanders und Herrn
Legeland und durch die tatkräftige Hilfe unserer
Hausmeister (Danke an alle!).
Am Vortag begannen die Aufbauarbeiten. Sebastian Richter kam mit seinem großen Übertragungswagen aus Magdeburg. Nach ersten Aufbauten
erfolgte ein Arbeitsessen im Bootshaus. Danach:
Aufbauen bis in die frühen Morgenstunden (Demian, Leander, Ugo). Nach wenigen Stunden Schlaf
ging es weiter.
Die Vorbereitungen verliefen nicht ohne Störung.
So erwiesen sich einige vorbereitete Filmsequenzen als teilweise unbrauchbar, was dazu führte,
dass noch wenige Minuten vor Sendebeginn das
Konzept durch die Regie (Ugo) umgestellt werden
musste. Die Kamera-Übertragung zum Regiewagen – vor allem Demians Kamera machte Probleme
– funktionierte nur bedingt. Von all dem durften
aber weder die Gäste auf der Bühne (Frau Ursula
Möhrle als Schulleiterin des Märkischen Gymnasiums, Herrn Oskar Burkert als Vertreter der Politik,
Herrn Johannes Trulsen als Schülervertreter, Herr C.
Engelke von der Meibach GmbH als Vertreter der
Wirtschaft und Herr Hollerbach als Elternvertreter)
noch das anwesende Publikum etwas bemerken.
Die Show wurde trotz aller Schwierigkeiten durchgezogen und wurde wieder ein Erfolg.
Nach einer kurzen Party, wo der Erfolg gefeiert
werden durfte, kam dann wieder die Arbeit. Bis tief
in die Nacht musste alles wieder abgebaut werden.
Bei einer solchen Aktion zeigt sich, ob man es als
Lehrer mit einem guten oder mit einem sehr guten
Team zu tun hat: Alle waren zur Stelle und niemand
drückte sich vor dem Aufräumen.
Und ich? Ich habe mich selbst weitgehend zum Zuschauen verurteilt. Der Versuchung, in das Geschehen einzugreifen und aus der Veranstaltung meine
Show zu machen, musste ich widerstehen. Nur die
Aufgabe stammt von mir. Die Lösung lieferte das
Team. Etwas Schöneres kann einem Lehrer nicht
passieren.
kulturell
Elektroherz
Das Projekt „Kunst und Kurzgeschichte“ feiert die fünfte Auflage!
Ende Mai war es soweit! Die bereits
fünfte Sammlung von Kurzgeschichten, Bildern und Collagen aus der Reihe
„Kunst und Kurzgeschichte“ wurde veröffentlicht.
von Carsten Spiegelberg und Peter Grasemann
Wieder hatten sich kreative Schülerinnen und Schüler
aller Altersstufen gefunden, die zu einem Leitmotiv
ihre Gedanken in Form von Bildern oder Texten beisteuern wollten.
Die Ergebnisse können sich wie immer sehen lassen.
Thema der neuesten Anthologie ist die Auseinandersetzung mit der Zukunft und den technischen Möglichkeiten, die bereits schon jetzt unser Leben und
unsere Gesellschaft verändern.
Neben den gedruckten Exemplaren für die beteiligten
AutorInnen und KünstlerInnen steht die Anthologie
auch online für alle Interessierten auf der Homepage
des LSH zum kostenlosen Download bereit.
Ver(w)irrt
von Henrike Barenbrock (Jgst. 11)
„Mach das Licht aus!“, schreie ich lautstark meine
Schwester an, doch vergebens. Flatternd verändert sich die
Sicht auf meine Lider von unterschiedlichsten Rottönen.
„Verdammt nochmal, Licht aus, hab ich gesagt!“, versuche
ich es erneut. Meine Wut steigt an, bis ich die Geduld
verliere. Ich reiße meine noch schweren Augen auf, doch
alles, was ich durch das nicht vernünftig fokussierende
Sichtfeld sehe, ist alles andere als mein in schummrigen
Farben eingerichtetes Zimmer.
Leuchtende, bunt blinkende Plakatwände blenden mich.
Das Bild, was mir erscheint, wechselt jede Millisekunde.
Unscharf erkenne ich tanzende Mädchen, lachende
Gesichter, posierende Männer und... was ist das? Springt
dort etwa ein lachender M&M durch die Gegend?
Total verwirrt versuche ich mich zu orientieren. Mein
Kopf fährt Achterbahn. Wo bin ich hier? Was mache
ich hier? Wie komme ich hierhin? Ich habe das Gefühl,
nichts zu wissen, nichts zu kennen. Außerdem fühle ich
mich so unnatürlich, merkwürdig leicht. Ich kann es nicht
beschreiben. Ich fühle mich, als könnte ich schweben.
Instinktiv beginne ich meine Finger zu bewegen. Nicht mal
das Gefühl erscheint mir vertraut.
Um dem Skurrilen auf den Grund zu gehen, gucke ich
nach, woher dieser Spuk kommt. „Ahhhh!“
Gefühlte drei Minuten später schlägt mein angsterfülltes
Schreien in komplett irritiertes Starren um. Alles, was ich
sehe, ist eine platte Flunder. Aber nicht irgendeine platte
Flunder, ich bin die platte Flunder. Ich bin zweidimensional.
Obwohl ich es selbst fühle, weiß ich nicht, wie ich mein
Gefühl beschreiben soll. Auf der einen Seite sehe ich
die Rundungen meines Körpers, doch ich sehe sie nicht
in ihren Formen, in ihren Bewegungen, sondern durch
Schattierungen und Überlappungen. Es sieht aus, als hätte
ich ein Foto gemacht, ein Foto, das sich verändert, wenn
ich mich bewege. Wie ist das möglich? Obwohl es ein
unglaublicher Blick ist, läuft mir ein Schauer gefolgt von
Gänsehaut den Rücken hinab.
Panisch begutachte ich meinen ganzen Körper. Alles ist
da, wenn ich mich drehe, aber ich sehe wie auf einem Bild,
immer nur Ausschnitte.
„Okay... Jetzt ist es soweit. Du drehst durch.“ Um eine
Ausrede bemüht, mir selbst das Gegenteil zu beweisen,
das genau dies nicht so ist, schaue ich mich in meinem
Umfeld um. Ohhh, meine ersten Eindrücke ergeben jetzt
einen Sinn, ich verstehe sie. Was ich gesehen habe sind
riesige Bildschirme, auf denen die unterschiedlichsten
kulturell
Dinge abgebildet sind. Mir gegenüber tanzt eine Frau im
schwarz-beige gestreiften Longtop und schwarzem Hut
lässig und alleine durch die Gegend. Nach 10 Sekunden
des Herumzappelns erscheint die Aufschrift „Forever 21“
neben ihr.
Diagonal rechts über ihr bilden zwei Männer, die sich
bemühen möglichst attraktiv durch Coolness zu wirken,
und zwei Frauen, die nicht noch aufgesetzter gucken
können, ein Standbild. Über ihnen die dazugehörige
Schrift: „X-Factor.“
Links von dem tanzenden Mädchen blinken mir bekannte
Cartoon-Ausschnitte entgegen. Disney. Just in diesem
Moment wedelt Cinderella mit ihrem Zauberstab herum.
Ihr Blick trifft kurze Zeit den meinen. Ob sie wohl dasselbe
fühlt wie ich?
Weiter rechts ist die Werbung für einen M&M-Shop, in der
ein lachender M&M sich schmackhaft macht.
„Achsoo…“ – so allmählich wird mir alles klar. Ich weiß
eigentlich, wo ich bin. Es sieht nur alles irgendwie anders,
irgendwie verändert aus. Dass ich nicht direkt drauf
gekommen bin, sollte mir erst recht Gedanken machen. Ich
bin am Times Square. Ja! Richtig! Mitten am Times Square,
mitten in New York.
Somit ist die erste Frage, wo ich bin, schon einmal
beantwortet. Wenigstens ein ganz kleines bisschen
verschwindet das unangenehme Gefühl im Bauch. Ich
gucke mir alle Plakate genau an, bis mir auffällt, wo der
Unterschied zu dem mir sonst eigentlich so bekannten Ort
liegt.
Ich schaue direkt von vorne auf die Plakate. Normalerweise
ist es als Besucher aber nur möglich, die Plakatwände von
unten zu betrachten. Mit einer Vorstellung, was mich jetzt
erwartet, neige ich langsam den Kopf herab, angsterfüllt,
dass mein Verdacht sich bestätigen könne. Direkt rutscht
mir das Herz in die Hose, als ich auf tausende Menschen 20
Meter unter mir herabblicke. Erst jetzt bemerke ich, wie
ich angestarrt werde. Erwartungsvolle Blicke mustern mich
und warten darauf, wie ich mich im Vergleich zu meinen
Werbungsnachbarn zum Affen mache. Na toll!
Streng genommen ist damit die zweite Frage, was ich hier
mache, ebenfalls beantwortet, auch wenn die Antwort in
eine andere Richtung als die gewünschte geht. Ich bin ein
Werbeplakat. Ein lebendiges Werbeplakat.
Wie aus dem nichts höre ich eine angenehme Stimme
neben mir: „Ja los! Jetzt tanz endlich! Worauf wartest du?
Ich will was sehen!“
Erschrocken schaue ich in das gutaussehende, grinsende
Gesicht eines Mannes, mein gestriges, vorher lang
ersehntes Date und seit inzwischen vier Monaten von
mir unglücklich Geliebten, Taylor. Direkt wird mir flau
im Magen, doch bevor ich meinen Schwarm wie gestern
vollstottern kann, befolge ich, ohne großartig darüber
nachzudenken, seinen Aufruf, meine Körperteile beginnen
zu zucken.
Mit grazilen Bewegungen tanzt er mit einer hübschen
Frau im Arm über einen nicht erkennbaren, schwarzen
Boden. Anmutig schreitet er, während er dennoch
den Blickkontakt zu mir beibehält. Mit liebevollem,
hypnotisierend tiefem Blick nickt er mir lächelnd zu. Um
mit meinem eleganten Schwarm oder wohl eher um vor
ihm im Vergleich zu der hübschen Unbekannten nicht auch
noch steif dazustehen, versuche ich mein verängstigtes
Gesicht in ein Lächeln umzuändern.
Auf einmal bemerke ich, wie mich der halbe Times Square
anstarrt. ‚Wie zum Teufel halten die anderen das nur aus?‘
Ich fühle mich so bemitleidenswert, wie noch nie zuvor.
Ich weiß, dass ich keine große Tänzerin bin, um genau zu
sein, bin ich der größte Körperklaus, den die Menschheit
je gesehen hat. Ich bin tollpatschig, ungelenkig und kann
mich keineswegs bewegen. Aber was bleibt mir jetzt auch
anderes übrig? Stoppe ich mich zu bewegen, wird Taylor
nichts anderes tun, als sich seinem Püppchen zu widmen
und dann hab ich ihn komplett verloren. ‚Nein, das geht
nicht.‘
Dennoch: Manchmal verstehe ich mich selbst nicht. Ich
hatte so lange auf mein Date gestern mit ihm hingefiebert
und habe dann letztendlich vor mich hingestottert,
nichts ansatzweise Sinnvolles gesagt und generell nichts
hinbekommen. Jetzt, keine drei Stunden später – also
denke ich mal, weil es immer noch dunkel ist – bin ich
als Werbung im Times Square eingebaut und präsentiere
meine Person vor Millionen von Menschen, einschließlich
ihm, als einzige Tanzblamage. ‚Oh mein Gott‘, durchfährt
es mich, als mir wieder klar wird, wo ich bin. Wie
komme ich hier raus? Und wie bin ich hier überhaupt
hingekommen?
Mein Herz rutscht mir in die Hose und ich bekomme eine
Panikattacke. Ich schnappe nach Luft, werde in meinen
Tanzbewegungen noch abgehakter und wilder. Kurz bevor
ich als Person komplett durchdrehen kann ruft mir Taylor
mit tiefer, beruhigender Stimme zu: „Du musst keine Angst
haben! Sieht gut aus, was du da machst!“
Auch wenn die letzte Aussage komplett und auch noch
schlecht gelogen war, beruhigt es mich ein wenig. Mein
Atem wird wieder ruhiger und mein Herz schlägt, wenn
auch nur ganz leicht, langsamer.
„Ich weiß nicht, wie ich hierhingekommen bin, weiß nicht,
was ich hier mache und weiß nicht, wie ich hier wieder
wegkommen soll“, schluchze ich vor mich hin.
„Das finden wir schon heraus, mach dir da mal keine
Sorgen. Mir geht es doch genauso.“
„Wie schaffst du es, dir keine Sorgen zu machen, wenn wir
von dreidimensional zweidimensional werden, uns in einer
befestigten Plakattafel befinden, aber nicht die leiseste
Vorstellung haben, wie so etwas überhaupt möglich ist?
Wie sollen wir zurückkommen in unser altes Leben?“
„Hör auf so negativ zu denken! Mach das Beste draus!
Manchmal bringt es nichts, immer nur die schlechten Dinge
des Lebens zu betrachten. Guck dich mal um: Wir sind
zusammen hier. Wir können uns unterhalten, unser Date
aus unserem anderen Leben fortführen und Spaß haben.
Außerdem 100 000 Leute gucken dich an, bewundern
dich, wären nur zu gerne da, wo du jetzt bist und so wie
du. Keinem von ihnen ist es ermöglicht, einen so tollen
Ausblick auf den Times Square zu haben. Pick dir einfach
die schönen Dinge heraus.
Siehst du den Mann da unten? Okay, ich gebe es zu, über
schön lässt sich streiten. Aber egal; er steht hier jeden
Tag nur in Unterhose, seinen Cowboystiefeln und seinem
Cowboyhut und spielt mit seiner Gitarre Lieder.
Überleg dir nur einmal, wie überlegen du ihm bist. Ständig,
seitdem ich hier bin und wieder beginne zu verzweifeln,
gucke ich zu ihm und muss direkt lachen. Aber jetzt bist du
ja da.“
Beim Anblick des singenden, leichtbekleideten Cowboys
beginne ich, wie vorhergesagt, direkt zu grinsen. „Siehst
du die Mädchengruppe dort drüben auf dem Bürgersteig?
Ich schätze sie durch die Bank auf 12. Sie tanzen als Gruppe
zusammen, sind motiviert, haben Spaß. Und jetzt sieh dich
an. Du bist hier mit mir und Tausend anderen Menschen
zusammen, kannst motiviert sein und Spaß haben. Haha, in
der Mädchengruppe hinten rechts: Guck dir das Mädchen
an! Glaub mir, ich will nicht gemein sein, aber sie scheint
keine Ahnung zu haben, wie die Choreographie überhaupt
gedacht ist. Und trotzdem strahlt sie über beide Ohren und
tanzt auf ihre Art genauso toll wie alle anderen Mädchen
auch. Jetzt sieh nach links. Du siehst den für den Times
Square bekannten Tower. Ist es nicht schön, sich die Farben
dieser ungewöhnlichen Sehenswürdigkeit anzugucken,
ohne dass der Nacken steif wird? Dann: Links und rechts
siehst du die typischen Taxis.
Die Stadt lebt, also lebe auch. Genieß es!“
Natürlich hat er Recht und schafft es, mir das letzte Gefühl
der Unsicherheit zu nehmen.
„New York lebt. Die Menschen leben. Ich lebe. Man muss
sich klarmachen, wie viele Eindrücke hier wahrzunehmen
sind. Egal, wo man hinschaut, überall ist etwas los, man
muss nur richtig hinsehen.“
„Danke! Das hat mir wirklich geholfen.“
Da wird Taylor plötzlich von einem lauten Knallen
gehindert, sich weiter mit mir zu unterhalten. Noch eine
Explosion.
Alle elektronischen Plakate beginnen Funken zu
sprühen. Schreie, Gekreische. Die Bilder verzerren sich,
werden unterbrochen. Ein Elektroschock durchfährt
meinen Körper, es fühlt sich an, als würde er zerrissen.
Auseinandergezogen, zerstückelt, angezündet. Die Angst
und der Schmerz, den ich empfinde, spiegeln sich in allen
anderen Figuren in den Werbeplakaten wieder. Noch ein
Knallen. Da erreicht meine Ohren die Stichworte: „Kabel...
durchgeschmort. Kurzschluss!“
Schnell wie der Blitz geht das Licht aus.
Erneut wache ich auf. Ich rieche Teer, den für New York so
typischen Geruch nach Großstadtabgasen und noch etwas
anderes. Meine Augen kreisen, bis ich die Lider öffnen
kann. Langsam entwickelt sich ein scharfes Bild vor meinen
Augen.
„Sie ist wieder da“, höre ich eine Stimme beruhigt und
hoffnungsvoll sagen. Da reiße ich die Augen komplett auf.
Ich liege mitten auf dem Times Square auf dem Boden.
Menschenmassen stehen um mich und einen zersplitterten
Bildschirm herum und beäugen mich neugierig und
verängstigt.
„Da haben Sie uns aber einen Schrecken eingejagt“, sagt
eine tiefe Stimme rechts von mir. Ich drehe meinen Kopf
herüber, wobei sich ein stechender Schmerz an meinem
Hinterkopf bemerkbar macht. Ich sehe in die klaren,
warmen, grün-blauen Augen eines Mannes.
„Was ist denn passiert?“, frage ich mit dünner,
quietschender Stimme.
„Das Werbeplakat hat sich gelöst und ist heruntergestürzt.
Sie haben riesiges Glück gehabt. Kein Mensch kann sich
erklären, wie sie das überlebt haben. Aber keine Sorge, der
Krankenwagen ist unterwegs.“
Während ich mit Schmerzen nicke, fällt mein Blick auf das
Werbeplakat direkt neben mir. Abgebildet ist ein verzerrtes
Standbild des Mädchens im schwarz-beige gestreiften
Longtop, das mir im Traum zuerst aufgefallen ist. Selbst die
Schrift „Forever 21“ ist noch vage zu erkennen.
Da wird mir aufgeholfen. Als ich mich bedanken will,
schaue ich in die noch viel schöner, als in meinem Traum
mir erschienenen Augen Taylors. Eine andere Person
berührt mich, es ist der Notarzt.
Während ich in den Rettungswagen einsteige, lächelt mich
mein Schwarm an. Das letzte, was ich sehe, ist er, wie er
nur seinen Daumen und kleinen Finger lang macht und mit
seinen vollen Lippen formt: „Ich ruf dich an!“
32 Stunden
von Maximiliane Tilch (Jgst. 11)
Die Uhr tickt, mein Herz wird spürbar schneller.
Meine Augen durchsuchen den Raum, rastlos. Vernagelte Fenster verzieren die trostlose
Wohnung. Meine Hände zittern, meine Füße
wollen nicht still halten auf dem kalten Boden.
Vereinzelt wirft eine Glühbirne mürrische
Schatten an die Wand. Es ist dunkel. Fiebrig
streiche ich mir über das nassgeschwitzte, klebrige Haar am Nacken und bleibe bei einem
Knoten hängen.
Wann würde es mir endlich besser gehen?
Wann würde meine ersehnte Wirkung, die Erlösung eintreten?
Zwei Stunden sind schon verstrichen.
„Ey“, ich stoße dem breitschultrigen Jungen
neben mir mit dem spitzen Ellenbogen in die
Rippen, „ich glaub‘, der Scheiß bringt noch
nichts. Ich brauche eine zweite Line.“
Der Junge, dessen Namen ich nicht kenne, be-
gutachtet meine Silhouette, schürzt die Lippen
über seine verfaulten Zähne.
Seine Stirn legt sich in lauter kleine Falten.
„Bist du dir sicher, dass du noch eine Line verträgst? Du hast vorhin eine ganz schön große
geschnupft.“
Zu oft hatte er den Cops die gebrechliche Tür
vor der Nase zugeschlagen, war durch den Hintereingang unaufspürbar verschwunden, um
sich vor jeglichem Ärger zu verstecken. Er will
die Droge, diese strahlend weißen Diamanten,
nicht für eine Sekunde verlieren müssen. Wir
sind süchtig.
„Seh‘ ich aus wie eine verfickte Prinzessin auf
der Erbse? Gib mir den Stoff!“
Crystal Meth, meine Rettung jeden Tag aufs
Neue, es ist meine Droge. Ich begehre sie und
ihre tröstende Wirkung auf meinen verzweifelt
schreienden Körper. Manche Tage überfährt,
kulturell
überrollt, übermannt mich mein eigener
Schmerz und dann brauche ich das Pulver,
das wunderschön glitzert im Sonnenlicht. Ich
fröstle. Mir ist so unsagbar kalt und ich kann
keinen reinen, zusammenhängenden Gedanken fassen. Meine volle Aufmerksamkeit kreist
unbarmherzig nur um das eine Thema.
„Was bekomme ich denn im Gegenzug?“ fragt
mein Gegenüber mit einem anzüglichen Grinsen auf seinem entstellten Gesicht. Seine eingefallenen Wangen ziehen sich zu einem Lächeln in die Höhe, seine Zahnstummel blitzen
braun hervor. Im Rausch abgenagte Ohren und
abgeschnittene Finger schmücken ihn. Vereinzelte Stellen auf seinem Gesicht sind aufgekratzt und das Blut gerinnt auf seiner Wange.
Ist er noch eine Person oder nur noch ein Abbild von einem Menschen?
Angewidert von seiner Aufforderung verziehe
ich den Mund. „ Ich werde dir die Knete besorgen. Du bekommst alles bis auf den letzten
Rest zurück, jeden beschissenen Cent. Stell dich
nicht wie so eine verzogene Göre an.“
Ich werde immer aggressiver. Das Bedürfnis
pulsiert in meinen Adern, die Sucht beherrscht
mich, ich brauche die Droge, jetzt sofort. Viel
zu viel Zeit ist vergangen.
Drei Stunden.
Bald werde ich wieder in das depressive Loch
fallen, aus dem es keinen goldenen Ausweg
gibt. Wie oft kann ich meinem Leben noch
entfliehen? Wie viele Lügen kann ich noch auftischen bis ich auffliege? Wie oft kann ich mich
selbst noch belügen?
„Das hast du auch schon jeden Tag der letzten
Woche gesagt, Süße. Ich gebe dir noch zwei
Tage Zeit und bis dahin habe ich das Geld
auf meinem Tisch liegen. Und wenn nicht, du
weißt, wie du mich sonst noch bezahlen kannst
“, er zwinkert mir zu und sein Augenlid kann
nicht mehr aufhören zu zucken. Er bemerkt
nicht wie ihm jegliche Funktion seines Körper
entgleitet, er ist nur noch der Bewohner eines
verkümmerten Wirts. Es ist abartig.
Sehe ich genauso aus?
In diesem Moment spüre ich, wie das letzte
bisschen Euphorie der Droge aus meinen Venen verschwindet. Die Wirkung der Droge ist
vorbei, ich stolpere auf mein trostloses Ende
zu. Mein Körper, ein knochiges Gestell, wird
steif und meine Finger verkrampfen sich. Un-
sanft falle ich auf die spitzen Knie, meine Beine sind nicht mehr im Stande mich aufrecht zu
halten. Ich stürze ins endlos tiefe Schwarz, aus
dem ich nicht mehr entfliehen kann, verloren
in der frostigen Verzweiflung. Schützend umklammere ich meine Oberarme, lege den Kopf
auf die Knie und wiege mich tröstend hin und
her, aber es hilft nichts. Ich kann meinen Körper nicht zusammenhalten und er zerbricht in
lauter klirrenden Glasscherben. Der Schmerz
scheint mich mit seiner vollen, grausigen
Macht mit sich zu reißen, nimmt mich hinter
eisigen Gitterstäben gefangen. Ich wimmere.
Es tut weh.
Bilder schießen mir ins Gedächtnis, die ich vor
allzu langer Zeit vergeblich versucht habe vollends zu vergessen: Blut, überall ist dunkelrotes, dickflüssiges Blut – und ein wunderschön
leuchtendes Gesicht. Ich will dieses Gesicht mit
meinen Fingerspitzen sanft berühren, aber ich
kann nicht. Qualvoll blicken mich die vertrauten, blauen Augen an. Die Farbe entweicht
dem zierlichen Jungen. Ich bin Schuld, dass er
sterben musste, hätte ich ihn besser beschützt,
könnte ich ihm noch heute einen Kuss auf sein
lockiges Haar drücken, könnte ihm sagen, dass
ich ihn lieb habe. Mein kleiner Bruder schließt
seine blauen Augen wieder, für immer, lässt
mich einsam und verlassen zurück. Frieden und
Ruhe durchzeichnet sein zierliches Gesicht. Er
entgleitet meinen rauen Händen langsam immer mehr und ich klammere mich panisch an
seinen kalten Finger fest. Jetzt ist er unter der
Erde begraben.
Endlose Stille, nur mein Schmerz schreit.
Ich kann dieses Leid nicht mehr aushalten,
mein Körper ist nicht fähig solche Qualen ertragen zu können und ich brülle krampfhaft:
„Hilf mir, bitte, hilf mir es abzustellen. Hilf mir
den Schmerz verschwinden zu lassen“, meine
von Tränen erfüllten Augen heften sich auf
den zerfressenen Mann vor mir.
Schluchzer kommen mir unkontrolliert über
die Lippen, mein Körper zuckt wie in einem
Wahn. Es ist nicht mein Herz, das gebrochen
ist, sondern mein gesamter Körper. Jede Faser
meiner Seele sehnt sich nach völliger Rettung,
ruft nach Erbarmen.
„Ich will es nicht spüren, ich kann diese
Schmerzen nicht länger ertragen. Stell es ab,
bitte!“
Flehend ergreife ich seinen Arm und er gibt
mir seine Line mit den kleinen Diamanten.
Gierig schniefe ich sie ein, obwohl es brennt.
Meine Nasenflügel sind ganz wund und geschwollen von den Tagen zuvor, aber der körperliche Schmerz ist nichts im Vergleich zu dem
seelischen.
Langsam beruhigen sich meine Gliedmaßen
und Adrenalin macht sich wohlig in mir breit
als die Wirkung der Droge über die Schleimhaut in meine flehenden Venen einsetzt. Ich
wische mir die Tränen von den Wangen und
lächle verzückt. Bewegungsdrang durchströmt
meine Gliedmaßen. Strahlend springe ich auf
und tripple Richtung Musikanlage. Es würde
heute ein schöner, erfüllender Tag werden. Die
Musik dröhnt unwillkürlich in meine Ohren
und meine Beine tanzen harmonisch im Takt.
Ich fühle mich so unglaublich schwerelos, so
vollkommen, so beschwingt. Stärke fließt mir
durch den Körper. Mein Lachen ist befreit und
echt. Der Rausch hält mich hinter goldenen
Gitterstäben gefangen.
Die Zeit vergeht rasend schnell. Mein Körper
fordert kein Essen, kein Trinken, keinen Schlaf,
überlässt mich vollends den leuchtenden Empfindungen, vollgefüllt an Begierde, Freude, sogar das Gefühl von unsagbarem Glück.
Zwanzig Stunden.
Es ist unbeschreiblich.
Fünfundzwanzig Stunden.
beneinander in der Senke des angrenzenden
Hangs kauern. Unkraut und Gräser sind von
glitzerndem Eis überzogen und steifgefroren.
Die Welt ist still und in sich versunken, nur die
schallende Musik hinter mir durchbricht die
Friedseligkeit.
Noch immer ist mir viel zu heiß, obwohl meine
Wangen von der stechenden Kälte rot glühen.
Der dealende Junge stapft entnervt auf mich
zu, um das hölzerne Fenster wieder zuzudonnern. Er hat ein schlimmes Bein, das er nachzieht.
Jeder in unserem Dorf weiß, dass er Crystal
Meth kocht.
Ich sehne mich nach einem anderen Körper.
Begierde und Lust knisterten in mir erwartungsvoll. Meine Lippen pressen sich ungeduldig und fordernd auf seinen entstellten Mund.
Überrascht versteift sich sein Körper unter meiner Berührung kurz, um den Kuss schließlich
ebenso sinnlich zu erwidern und mich eng an
sich zu ziehen. Das offenstehende Fenster, hinter dem der Winter tobt, ist vergessen.
Dreißig Stunden.
Ich liege auf dem kühlen Boden der Toilette.
Mein Körper reinigt und entwässert sich so oft,
dass meine Blase schmerzhaft drückt und ich
jede zwei Minuten hörbar lange Wasser lassen
muss.
Draußen saust der raue Wind gegen die Fensterläden. Ich rieche das drohende Schneetreiben, ungestüm süß und öffne das beschlagene
Fenster. Mein Körper schwappt über von den
Hitzewellen, die das Blut in meinen Adern pulsieren lassen.
Einunddreißig Stunden.
Der Schnee fällt in weichen, weißen Flocken,
frostig zarten Kugeln. Schneewolken verdrängen den Horizont, vernageln grau den Himmel, bedecken dunkel die Landschaft. Die Bäume am Wald schwanken und die Äste knarzen
im Takt zu den aufbrausenden Windböen. Ab
und zu gibt ein zitternder Ast nach, fällt vom
Stamm und bricht mit einem letzten Knurren
auf den nassen, weißen Boden.
„Na, mein Schöner “, flüstere ich dem Hund
neben mir ins hängende, flauschige Ohr, lasse
sein warmes, weiches Fell liebevoll durch meine Finger gleiten, „hast du dich etwa verlaufen? Keine Sorge, ich werde mich solange um
dich kümmern bis dich dein Herrchen aufgespürt hat.“
Ich strecke meine rechte Wange in den Schneewirbel bis sie rot wird und meine langen, unbezähmbaren Haare peitschen mir wild ins Gesicht. Schneeflocken verfangen sich in ihnen,
schmelzen auf meiner warmen Haut.
Einladende Schneefelder bedecken den Vorhof
der windschiefen Holzhäuser, die geduckt ne-
Irgendetwas ist bei der letzten, geschnupften
Line verkehrt gelaufen. Meine Augen spielen
mit mir ein grausiges Spiel, das ich nicht spielen will, das ich nur verlieren kann.
Ich beuge mich vor, um ihm einen tröstenden
Kuss auf seine nasse Schnauze zu spenden,
aber ich schmecke nur alten Staub an meinen
trockenen Lippen.
Verwirrt blinzle ich dreimal schnell hintereinander: keine kullernden Hundeaugen strecken
sich mir bettelnd entgegen, sondern die heruntergekommene, mit Flicken bestückte Couch
blickt mich bewegungslos an. Mit dem Hand-
kulturell
rücken reibe ich mir grob über die Augen.
Was passiert mit mir?
Plötzlich wirken die Schatten an den Wänden
nicht mehr friedlich, sondern wie gruselige,
grauenvolle Gestalten, giftige, dunkle Kobolde. Sie springen belustigt auf und ab, umzingeln wirbelnd ihre hilflose Beute.
Aus ihren trockenen Kehlen dringt schief ein
spöttisches Lied:
„Vergiss das Licht,
der Schatten spricht.
Komm her, mein liebes Kind.
Fleisch saftig zart,
mit Blut gepaart.
Das Festmahl beginnt!“
Summend führen sie die Melodie fort. Frohlockend tänzelnd beginnen sie hier und da von
neuem mit dem Lied und klatschen passend im
Takt. Langsam ziehen sie den Kreis immer enger, bis es keinen Ausweg mehr für mich gibt.
Ich habe Angst, Todesangst.
Vergeblich presse ich die Hände auf die Ohren,
will den schrecklichen Habichtstimmen entkommen. Die Habichte, deren schwarze Federgewände vom böigen Wind zerzaust wirken,
segeln durch die tiefhängenden Gewitterwolken, suchen nach Beute. Sie wollen mich fangen, mich mit ihren Klauen zerfetzen, das magere Fleisch mit ihren spitzen Zähnen entzwei
reißen und mich achtlos zurück auf den Boden
fallen lassen.
Händen zu entkommen, drehe ich mich im
Kreis: sie sind überall.
Ich habe das Gefühl als seien sie in meinen
Körper spaziert wie in eine Grotte. Unter meiner Haut bewegt sich etwas. Maden züngeln
auf meinem Handgelenk, Bienen räkeln sich
auf meinem Unterarm, Spinnen kriechen mit
ihren langen, haarigen Beinen voran aus meinem Mund. Ein Würgereiz und Ekel erschüttert meinen gebrechlichen Körper. Immer größere Furcht schnürt mir den Magen zu.
Ich muss diese Wesen aus meinem Körper herausbekommen.
Meine Hand greift zitternd nach einem Messer,
ich setze die scharfe Klinge auf meinem Arm
an und schneide immer wieder. Vorangetrieben von dem Gedanken, dass sie gehen sollen.
Sie sollen mich in Ruhe lassen, sie sollen nie
wieder kommen. Jemand schüttelt mich und
reißt mir das Messer aus der Hand. Ich blicke
auf, kann aber kein Gesicht mehr identifizieren, mein Blickfeld ist zu neblig verschwommen.
„Was machst du da? Hör auf! Oh mein Gott,
oh mein Gott!“, schreit die panische männliche
Stimme in mein Gesicht und ich spüre den erhitzten Atem auf meiner brennenden Haut.
Mein Mund verzieht sich erschöpft zu einem
Lächeln wie nach einem schweren Anstieg auf
schneebedecktem Steingeröll.
„Sie sind verschwunden“, mein Ton ist erleichtert, beinahe glücklich, „ ich habe sie verschwinden lassen. Es ist vorbei.“
Diese schrecklichen Fratzen kommen immer
näher, verspotten mich, fletschen ihren Zahnkranz. Und schließlich haben sich mich erreicht
und strecken mir ihre Arme entgegen, als würden sie mir nur helfen wollen, aber das wollen
sie nicht, das will niemand mehr.
Der Schneeregen hat aufgehört. Der Himmel hängt milchig und tief über den mit Eis
übergossenen Hügelflanken. Die Sonne räkelt
sich zwischen den pulvrigen Wolkendecken
hindurch. Vereinzelte Eisschollen rutschen
knurrend von Ästen, Zweigen, Baumstämmen,
Felsen auf die Schneeglocken herab. Rinnsale
an Schmelzwasser schneiden durch den weißen Schnee. Über Felsvorsprünge sprudeln
kleine Bäche. Nebel überflutet das Dorf und
dringt dicht durch das offenstehende Fenster
an mein Gesicht. Wie Tränen schmiegt sich der
Nebel tröstend an meine blassen Wangen. Es
würde bald der Frühling einschneien. Die plätschernden Tropfgeräusche beruhigen mich. Ich
schließe meine Augen, ein letzter Atemstoß
entweicht gedehnt meinen trockenen Lippen.
In einem letzten Versuch ihren glitschigen
Zweiunddreißig Stunden.
Ich schreie, aber keiner hört mich.
Einunddreißig Stunden und vierzig Minuten.
Autorenlesung mit Oliver Uschmann
von Gerda Hunsteger-Petermann
A
m Freitag, den 03.05.2013, nahmen die
Klassen 6A/B an dem „33. Großen Treffpunkt der Jugendbücherei“ im Heinrich-v.Kleist-Forum teil. Die Autorenlesung passte
wunderbar in unser derzeitiges Thema im
Deutschunterricht: Lesung der Lektüre „Löcher“ von Louis Sachar.
Der bekannte Schriftsteller Oliver Uschmann las
aus seiner Jugendbuchreihe „Finn reloaded“
vor. Im Mittelpunkt steht dort der 13-jährige
Finn, der die Welt als Computerspiel begreift.
Alles, was er und seine zwei Freunde unternehmen, gleicht einer „Quest“, drei Jungs, die
unterschiedlicher nicht sein könnten. Sie haben ein gemeinsames Ziel, das sie zusammenschweißt und müssen Hindernisse überwinden,
wobei das nächste Hindernis gefährlicher ist als
das vorige.
Der Autor wurde 1977 in Wesel geboren, ist
seit 2005 freier Schriftsteller und wurde vor
allem durch seine „Hartmut und ich“-Romane
und „Das Gegenteil von oben“ bekannt.
Auf den Gesichtern der Schüler stand deutlich
Spannung: „Wohin haben uns Frau Lynen und
Frau Hunsteger gebracht? Was erwartet uns
nun? Was ist eine Autorenlesung?“
Dieser Eindruck wurde noch verstärkt, als sie
Herrn Uschmann sahen und von ihm freundlich begrüßt wurden. Herr Uschmann stellte
seine drei Bücher über Finn vor und begann
Ausschnitte vorzulesen. Ab und zu gab er auch
einzelne Erklärungen ab.
Die Schüler hörten zunächst reserviert zu. Nach
einer knappen halben Stunde war das Eis zwischen Vorleser und Zuhörer gebrochen, die
Schüler lauschten gespannt den Abenteuern
von Finn und seinen Freunden und lachten
herzhaft darüber.
Zum Schluss der Lesung stellten die Schüler
interessante, fesselnde Fragen, die der Autor
schlagfertig beantwortete. Spontan applaudierten sie. Ein Erinnerungsfoto mit Hern Uschmann wurde gemacht.
In der ersten Stunde fuhren wir mit dem öffentlichen Bus zum Heinrich-von-Kleist-Forum.
Dort angekommen, machten wir eine kurze
Pause, denn wir waren überpünktlich, die Lesung begann um 9 Uhr.
Der Autor führte uns feinfühlig und humorvoll
an die Jugendbücher heran, sodass wir sehr
neugierig auf Finn und seine Freunde wurden
und mehr erfahren wollten. Da wir hochmotiviert waren und es die Jugendbuchreihe zu
kaufen gab, erwarben wir sie für unsere Klassenbücherei. Nun wird fleißig gelesen.
Aufgeregt und skeptisch betraten die Schüler den Raum, in dem die Lesung stattfand.
Fazit: Eine Autorenlesung ist gar nicht schlimm,
sondern sogar sehr fesselnd!
kulturell
Die Jahrgangsstufe
11
präsentiert:
Bewegte Plastiken
SchlossGeschichte
Zwischen Forschung und Führung
von Jutta Berger
A
cht Schlossführungen und ein
Zeitzeugentag – das ist die Bilanz des
Schuljahres 2012/2013 aus Sicht der AG
Schlossgeschichte.
Mittlerweile sind die szenischen
Schlossführungen fester Bestandteil
im Stadttouren-Programm des
Verkehrsvereins und des Referats
„Stadtmarketing und Touristik“ der
Stadt Hamm. Darüber hinaus waren
der Hammer Geschichtsverein, der
Fischereiverband Westfalen-Lippe und
verschiedene kirchliche Gruppen unsere
Gäste.
Im Winter haben wir das Führungsformat
aktualisiert: Neue Fotos schmücken den
Hintergrund der Spielszenen, aktuelle
Forschungsergebnisse sind in die
Sprechtexte eingeflossen, die Zeitreise
durch die Baugeschichte des Schlosses
Heessen endet nun mit der Eröffnung
des neuen Oberstufengebäudes im Jahr
2013. Damit spannt sich der Bogen über
mittlerweile 1038 Jahre Baugeschichte.
Während des Projekttages am 24.
April coachte Peter Grasemann die
Schauspielerinnen und Schauspieler: Die
Rollen wurden neu verteilt, über Nacht
die Texte gelernt. Alle hatten viel Spaß
bei den Übungen zur Bühnenpräsenz, z.
B. wenn Florian Renz aus dem Stegreif
heraus über die Schönheit der Balken
oder der Steckdosen im Renteigebäude
philosophierte. Am Ende standen
Bischof Liudolf von Osnabrück, Jobst
VII. von der Recke, Baron Friedrich
Joseph von Boeselager oder Architekt
Wucherpfennig tatsächlich lebendig auf
der Bühne.
Optimierungsbedarf gibt es noch bei
der Bühnentechnik. Das hoffen wir in
den Griff zu bekommen, wenn das neue
Raumnutzungskonzept des LSH steht
und das Rentei-Gebäude möglicherweise
dauerhaft als Aufführungsraum zur
Verfügung steht.
Aufgrund der vielen Schlossführungen
konnten wir in diesem Schuljahr nur
einen Zeitzeugentag realisieren. Am
14. Dezember 2012 stand uns Heinz
Feldhaus Rede und Antwort. Er ist 1933
auf dem Schlossgelände geboren, seine
Familie bewohnte das Gärtnerhaus,
das vor 1967 am Platz des heutigen
Schulgebäudes stand. Als Herr Feldhaus
das Schlossgelände erstmalig nach über
50 Jahren wieder betrat, sprudelten seine
Erinnerungen nur so aus ihm heraus. Er
konnte uns genaue Angaben darüber
machen, welche Familien in welchem
Teil des Schlosses wohnten oder wo die
Schlossbewohner bei Bombenangriffen
Schutz suchten.
Mit Hilfe von privaten Fotos, die er uns
zuvor schon geschickt hatte, erklärte
er uns, wie die Schlossbewohner ihre
Lebensmittelversorgung im und nach
dem zweiten Weltkrieg sicherten: Auf
der Insel wurden Schafe gehalten, ums
Schloss herum gab es große Nutzgärten,
in der Lippe hatte man Reusen zum
Fischfang ausgelegt. Besonders spannend
waren seine Erinnerungen an den
Untergang der steinernen Lippeschleuse
1945. Herr Feldhaus glaubte nicht an die
Zerstörung durch einen Bombenabwurf
oder an die Explosion von Blindgängern,
die dort abgekippt wurden, er
präsentierte uns eine ganz eigene
Version…
Herr Feldhaus berichtete auch über
andere furchtbare Ereignisse an der
Lippe, z. B. über das Ertrinken dreier
Brüder unseres ehemaligen Hausmeisters
Friedhelm Wieland, dessen Familie
ein Haus auf der Insel bewohnte.
Zusammen mit einer Aufstellung der
Schlossbewohner in den Jahren 19461957 hatte Herr Wieland uns seinerseits
schon bestätigende Informationen
geliefert.
Im März 2013 verstarb Herr Feldhaus an
einem Herzinfarkt. Wir sind dankbar,
dass er uns an seinem Leben am Schloss
in den 40er und 50er Jahren hat
teilhaben lassen.
Wieder einmal wurde uns deutlich,
dass „Geschichte“ nicht einfach
in Büchern steht, sondern dass
„Geschichte“ abhängig ist von unseren
Fragen an Zeitzeugen und historische
Zeugnisse, die wir haben. Wir selbst
machen „Geschichte“ und sind Teil der
Geschichte.
„Wir“, das sind:
Peter Telgmann (5A), Joost Hölscher (5A),
Corinna Biwersi (5A), Tom Sczimarowsky
(6B), Mischa Burghard (7B), Louisa
Wille (7B), Josephine Marl (9A), Benita
Engelmann (9A), Jan Hollerbach (9A),
Florian Renz (10), Felix Telgmann (11),
Dennis Mecke (11), Jennifer Drösel
(11), Anna Dirkling (11), Christopher
Niehus (11), Jonas Thomaschewski
(11), Christoph Rieke (11), Kathrin
Frese (Geschichtsreferendarin), Peter
Grasemann (Geschichtslehrer) und Jutta
Berger (Geschichtslehrerin)
kulturell
[Albrecht Dürer]
Ein Gesicht ist ein Gesicht, ist ein Gesicht, ist
ein Gesicht, ist ein Gesicht, ist ein Gesicht...
Johann Wolfgang von Goethe
„Willkürlich handeln ist des Reichen Glück“
kulturell
Jersey
Abschlussfahrt mit Brüllaffen, Kochduell und Algenpackung
Die Zielfindung für die Studienfahrt war relativ einfach, der
Transport eher nicht, gehört
das Ziel doch nicht zu den
gängigen Destinationen für Abschlussfahrten:
„Ich würde gerne einen Flug
von Düsseldorf nach Jersey
buchen.“
„Wohin denn in New Jersey?“
„Nicht NEW Jersey, Jersey –
die Kanalinsel!“
„Auf die Kanaren?“
„Nein, nicht Kanaren - KANALinsel - zwischen Frankreich und
Großbritannien.“
mobil
von Eva Schulte
N
achdem das Ziel auch der Dame für Gruppenbuchungen
bei einer großen deutschen Fluggesellschaft klar war,
ging alles andere (fast) ganz reibungslos und so fand sich die
„Jersey-Gruppe“ unter Begleitung von Wolfgang Weber und
Dr. Eva A. Schulte auf der kleinen Insel im Atlantik wieder.
Diese ist zwar unter anderem für ihre Kühe berühmt, doch
uns interessierte zuerst der Durrell Wildlife Conservation
Trust, ein privater Zoo, der sich der Arterhaltung verschrieben hat und Stationen weltweit betreibt und unterstützt. Im
angeschlossenen Hostel fanden wir eine gemütliche Unterkunft, inklusive jeder Menge Jersey-Milch, großem Garten
und Brüllaffen-Geschrei zum Morgengrauen.
Zwei Vormittage verbachten wir in der Durrell-Zooschule,
wo uns Naomi jede Menge Input zu Primaten gab (auf Englisch wohlgemerkt!) und wir zum Abschluss Futterpakete für
die Makaken basteln und verfüttern durften. Neben diesem
biologischen Schwerpunkt gab es auch noch jede Menge
Geschichte zum Anfassen und Anschauen: die alte Festung
Mount Orgueil Castle und das Underground Hospital, das
von den Deutschen während der Besatzung im Zweiten
Weltkrieg gebaut wurde...womit der Studienteil erledigt war
:-)
Ansonsten blieb noch sehr viel Zeit für andere Aktivitäten:
es wurden Perlen geangelt (die entsprechende Muschel
selbstverständlich), getaucht, geritten (Herr Weber todesmutig auch!), geradelt (puh, das mit der anderen Straßenseite
ist nicht so ganz einfach und auf einem Tandem schon mal
gar nicht), gewandert, gebadet (das Wetter zeigte sich von
seiner unbritischen Seite), geshoppt und gekocht (die Kochleistungen waren fantastisch – von gebratenem Lachs, über
wunderbare Salate, feuriges Chili und würzigem Hähnchen).
Und schon war die Woche um und wieder erwies sich der
Transport als nicht ganz unproblematisch:
«You have two tickets for passengers with the name F. Potthast?»
«Yes, because I have two pupils, Felix and Frederik Potthast.»
«With the same date of birth?»
«Yes, they‘re twins?!»
Nach etwa einer halben Stunde, in der sich der oben angeführte Dialog mehrmals wiederholte, gelang es doch den
Gebrüdern Potthast den Zugang zum Flugzeug zu erstreiten
(Zwillinge sind im Vereinigten Königreich wohl eher selten).
Leider zeigte sich aber, dass die Sitzplatzkarten der beiden
für Reihe 13 waren, die es in keinem Flugzeug gibt. Nur gut,
dass der Flug nicht ausgebucht war und die Flugbegleiterinnen andere Plätze fanden!
Ich hoffe, alle Schülerinnen und Schüler hatten genauso eine
schöne Woche wie Herr Weber und ich!
Wir danken für die wunderbar unterhaltsamen und lustigen
„Ferien“.
Studienfahrt Rom (Jgst. 12/13)
von Moritz Storm
B
ekanntlich führen alle Wege nach Rom. Dementsprechend
machten wir, die Schüler und Schülerinnen der Leistungskurse Deutsch und Geschichte, uns mit unseren Lehrern Frau
Laubersheimer und Herrn Meier am Freitag, dem 24. August
auf den Weg zum Düsseldorfer Flughafen, von wo aus wir mit
riesiger Vorfreude nach Rom gelangten. Nach dem eineinhalbstündigen Flug, sammelten wir unsere Koffer ein und fuhren
zu unserem Hotel Tempio di Pallade, welches bequem zu Fuß
von dem „Roma Termini“ (Hauptbahnhof Roms) erreichbar ist.
Wir bezogen schnell unsere Hotelzimmer, kleideten uns den
sonnigen 32°C entsprechend und begaben uns nach einem
strammen Fußmarsch, (welcher für die nächsten 7 Tage zur
Tagesordnung wurde) zum Gianicolo, einem Hügel Roms, der
sich von Trastevere entlang dem rechten Tiberufer bis zum
Vatikan erstreckt. Wir genossen den 82 Meter hohen Blick über
die Ewige Stadt und bekamen erste Referate zu Ohren, die wir
bereits in der Schule vorbereitet hatten. Des Weiteren waren
wir auf den Spuren der Illuminati. Am Samstag besichtigten
wir dann das Pantheon bis hin zur Engelsburg, selbstverständlich mit reichlich Trink- und Verschnaufpausen. Abends ging
es frisch zurecht gemacht italienisch essen und im Anschluss
folgte der römische Diskobesuch, der dem einen oder anderen
an den Folgetagen physisch zum Verhängnis wurde. Die Römer
sind wahrlich keine großen Tänzer, dennoch konnte man mit
jeder Menge Spaß und italienischem Temperament sein Tanzbein schwingen. Nachdem wir den gigantischen Petersdom,
die Vatikanischen Museen und Ostia Antica, welches das Ausgrabungsgelände der antiken Stadt Ostia, der ursprünglichen
Hafenstadt Roms, ist, besichtigt hatten, nahmen wir ein wenig kulturellen Abstand und vergnügten uns bei sommerlichen
Temperaturen am Strand und im Meer. Um Goethes Spuren
in Rom nachvollziehen zu können, wanderten wir von der Piazza del Popolo bis zur Spanischen Treppe, welche eine gute
Gelegenheit zum Ausruhen und Fotografieren war. Die verschiedensten Referate waren eine geeignete Hilfe, um einen
prägnanten Überblick über die jeweiligen Bauten bzw. Orte
zu haben. Am letzten Abend unserer Reise räumten wir unsere
Zimmer gründlich auf und aßen gemeinschaftlich zum letzten
Mal römische Pizza oder Pasta.
Alles in allem war unsere Studienfahrt nach Rom eine sehr
kulturelle, abwechslungsreiche, lustige, aber vor allem gelungene und einzigartige Abschlussfahrt, die wir wahrlich nicht so
schnell vergessen werden.
Der Fotograf Andreas Gursky und das Zentralabitur 2014 + 2015
von Klaus Rübesamen und Carsten Spiegelberg
G
ut vorbereitet auf das Zentralabitur 2014 und 2015 sind die
Kunstkurse der Jahrgangsstufen 10 und 11 durch eine Exkursion zu einer Ausstellung von Andreas Gursky im Düsseldorfer
Kunstpalast. Gurskys Arbeiten sind zu einem der inhaltlichen
Schwerpunkte im Zentralabitur im Fach Kunst in NRW geworden.
Auf der Grundlage einer intensiven Lehrer-Fortbildung der
Bezirksregierung Arnsberg wurde im Unterricht die Arbeitsweise und die Aussageabsicht des Fotografen Andreas Gursky
veranschaulicht.
Der aktiven Wahrnehmung vor dem Original konnte in der umfangreichen Ausstellung ausführlich nachgespürt werden.
Begeistert von der Ausstellung brachten die Schüler den Katalog der Ausstellung für ihre Nachbereitungen mit und stellten
ihn als erstes Buch in der neuen Bibliothek im Neubau des Landschulheimes ein.
mobil
Barcelona-Projektkurs (Jgst. 11)
von Lina Abu-Baker
W
ir, einige Schüler der Stufe 11, haben einen Projektkurs im Fach Spanisch belegt. In diesem entschieden wir uns - nach angeregten Diskussionen und Auseinandersetzungen über ein geeignetes Reiseziel, eine Reise nach Barcelona vorzubereiten.
Dazu gehörten die Buchung einer Unterkunft und der Flüge,
die Aufstellung eines für alle angemessenen Programms und
der Aufbau einer Website. Um nicht vollkommen planlos in
Spanien anzukommen, informierten wir uns vorher reichlich
über Kultur und Sprache. Nach einer aufregenden, aber auch anstrengenden Woche
bei wunderschönem Wetter machten wir uns am Freitag,
morgens gegen 7 Uhr auf den Weg zum Flughafen. Die Vorfreude auf die Liebsten zuhause war groß und nach kleinen
Hindernissen wie dem Verlust des Personalausweises einer
Schülerin und dem damit verbundenen Polizeibesuch konnten sich dann endlich alle auf dem Rückflug entspannen.
Momentan beschäftigen wir uns mit der Nachbereitung der
Reise, z.B. mit der Erarbeitung von Präsentationen und der
Zusammenstellung unserer eigenen Website, welche mit
vielen Tagebucheinträgen und Bildern ausgeschmückt wird.
Am Sonntag, dem 17.03. 2013 trafen wir uns alle am Düsseldorfer Flughafen. Für einige begann die Reise direkt damit,
sämtliche Kosmetikartikel entsorgen zu müssen. In der Woche in Barcelona besuchten wir so einige Sehenswürdigkeiten wie z.B. das Museo d‘historia de Catalunya,
den Berg Montjuic mit einer Burganlage und einer wunderbaren Aussicht auf den Hafen und die Dächer Barcelonas,
die Sagrada Familia und das Picasso-Museum.
Auch die Sprachkenntnisse wurden durch viel Übung und
alltäglichen Gebrauch, z.B. durch Kontakt mit den Einheimischen beim Einkaufen oder der Frage nach dem Weg vertieft. Messen, Trennen, Untersuchen – Wir können Naturwissenschaften!
von Eva Schulte
D
ass kann jetzt das Team der 6. Klassen des Landschulheims Schloss Heessen von sich behaupten, das beim
diesjährigen „Tag der Chemie“ der Bayer Pharma AG, Bergkamen, am Samstag, dem 22. September 2012 einen hervorragenden 3. Platz von insgesamt 16 Teams belegte.
Das Team, bestehend aus Lena Beckmann, Sophie-Marie Jasiurkowski, Stefanie Stangl, Malte Mayer und John Stuppan,
wies dabei Zitronensäure in verschiedenen Lebensmitteln
nach, stellten den roten Lebensmittelfarbstoff Azorubin her,
führten eine Druckfiltration durch und schafften es, eine
komplizierte elektrische Schaltung nachzubauen. Dabei
bewiesen die Teammitglieder nicht nur, dass sie ein gutes
Händchen für Naturwissenschaften haben, sondern auch
ihre Teamfähigkeit. Denn die gestellten Aufgaben waren
vielfältig und anspruchsvoll und ohne gutes Miteinander
nicht zu schaffen.
Moralische Unterstützung erhielt das Team auch von den
mitgereisten Eltern und Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 9 und 11, die den „Tag der Chemie“ unter anderem dazu nutzen, sich bei der Bayer Pharma AG über Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren und sich Fachvorträge
der Technische Universität Dortmund anzuhören.
Dublin
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ine Jahrgangsstufenfahrt nur für die letzten Überlebenden
einer aussterbenden Art von hart-gesottenen NeinSagern, die dem wohlig-warmen, weintrunkenen Süden
ein beherztes „Nein“ entgegenschleudern und stattdessen
die Herausforderungen der Smaragdinsel suchten. So
oder ähnlich klangen die plötzlich überall auftauchenden
Info-Zettel des Herren Reddig („Nichts für Weicheier und
Warmduscher“, etc.). Er musste aggressiv werben, da er mit
seinem Dublin-Vorschlag schon etwas spät daran war.
Aber was soll‘s?. Der Erfolg gab ihm recht. 16 SchülerInnen
waren es schließlich, die sich bereit erklärten, das Wagnis
auf sich zu nehmen, und mit Herrn Reddig, Herrn Borgmann
und dem damaligen Referendar Herrn Hausotte samstags
um 10.54 Uhr Hamm Richtung Frankfurter Flughafen zu
verlassen.
Ja, und dann waren wir plötzlich in Dublin. Das Hotel war
unbeschreiblich, unbeschreiblich karg, und ja es war trocken.
Hier wurde nur Kaffee und Tee serviert. Aber was macht
das schon, wir waren in Dublin, home of the Dubliners, Van
Morrison, U2 oder auch Floggin Molly. Aber wir bekamen
keinen von ihnen zu sehen. Sie mussten wohl auf dem
Festland oder in den Staaten sein, Konzerte und so. Na
ja, wenigsten hatten sie uns Molly Malone, Oscar Wilde,
Charles Stuart Parnell und Daniel O’Connel dagelassen,
wenn auch nur als Plastiken/Statuen. Wer die nicht mehr
kennt, sollte sich noch einmal im Internet kundig machen,
oder in den alten Aufzeichnungen. Und was sie uns auch
noch in Dublin zurückließen, sind die einzigartigen Irish
Pubs. Da konnte man seinen Durst schon löschen nach all der
Wissensvermittlung auf unseren langen Wanderungen durch
die eigentlich recht übersichtliche Stadt: irische Befreiung
von den Engländern, der Ulster-Konflikt, etc. Und wie viel es
hier auf wenigen Quadratmetern zu sehen gab. Unglaublich!
Das General Post Office mit den Einschusslöchern aus der
Zeit des Aufstandes, the Spire mit seinen unglaublichen 120
Metern war glücklicherweise nur wenige Schritte entfernt,
dann die Statuen der Helden des Aufstandes – einmal die
O’Connel Street rauf und wieder runter – für das Trinity
College, Irlands berühmteste und älteste Uni, die bekannten
Kirchen und den Merrion Square mussten wir über den
trübbraunen Liffey mit der geschichtsträchtigen Half Penny
Bridge. Zum Glück befand sich dann hier auch Temple Bar,
das berühmte Vergnügungsviertel (Ja, hier waren wir oft zu
Gast). Dann ging es wieder über den Liffey nach Norden –
wir hatten ja längst nicht alles gesehen.
mobil
Die irischen Pubs sind unvergleichlich. Sie sind voll, sie sind
laut, auch wenn mal keine Life-Musik ertönt, sie haben
das beste Bier, und wenn man mal mit 8 Leuten essen will,
dann bestellt man sich eben etwas für 8. Da kommen 2
riesige Teller voll mit feinstem Gegrillten auf den Tisch mit
Unmengen von Pommes. Und dann langt jeder einfach zu.
Es ist unglaublich, unglaublich ursprünglich, unglaublich
einfach aber auch unglaublich sättigend. Was dann noch
fehlt, bestelltst Du Dir: „A pint o’ Kilkenny, please!“ Das
Guinness ist nicht jedermanns Sache, schmeckt wie flüssiges
Schwarzbrot.
Da waren übrigens 2 Tage, welche wir nicht in der Stadt
verbrachten. Einmal ging es nach Norden, nach Newgrange.
Der Name sagt bestimmt nicht mehr allen von uns etwas. Wir
besichtigten hier die alten irischen Hügelgräber von 33002900 v. Chr. Damit sind sie 500 Jahre älter als die Pyramiden
von Gizeh und 1000 Jahre älter als Stonehenge. Die 20 m
durch den niedrigen engen Gang in das Innere eines Grabes
waren schon eigentlich nur etwas für Ledernacken – wir
waren 16 davon, und wir haben es überlebt, um allen zu
berichten.
Die zweite Tour führte uns nach Glendalough in den Wicklow
Mountains mit dem verfallenen Kloster, dem typischen
schlanken Rundturm und den Keltischen Hochkreuzen. Einer
der beiden Fahrer, die uns dorthin brachten war Dennis the
Menace. Die Nicht-Anglisten können mit diesem Wortwitz
nichts anfangen, but we can. Es war schon klasse, wie der
alte Knabe während einer Pause um sein Auto kam und
die Kaffeebar durch Aufklappen der Hecktür eröffnete.
Dann kam seine Frage, “Coffee or Irish Coffee?“ Niemand
glaubte ihm dieses Angebot, bis Herr Reddig frech weg nach
einem Irish Coffee verlangte. Und ohne mit der Wimper zu
zucken langte Dennis the Menace hinter sich, brachte einen
12-jährigen Jameson zum Vorschein und Reddig bekam
seinen Irish Coffee. Die dummen Gesichter derjenigen,
die ihren Kaffee schon ohne Whiskey hatten bleiben
unvergesslich.
Ja, und schneller als die Polizei erlaubt waren die DublinTage auch schon wieder vorüber. Fare thee well Temple Bar,
Irish Pubs, Molly Malone, Du süßer Schnuckel oder auch
River- Liffey-Fest, das wir am ersten Tag besucht hatten
mit all den alten Windjammern, der guten Musik und der
fröhlichen Ausgelassenheit der Iren und ihrer Gäste aus
Hamm.
„teutolab biotechnologie“
von Naschra Baig und Gereon Schmiel
A
m 05.02.2013 waren wir, die Bio-Lk’s der Jahrgangstufe 11
in der Universität Bielefeld, darunter befanden sich aber
auch ein paar 12er und 13er. Bis auf das Wetter verlief der Tag
einwandfrei. Der Tag begann um kurz vor acht, wo wir in Heessen
den Zug nach Bielefeld nahmen. Auf den ersten Blick wirkte die
Universität Bielefeld wie ein Bahnhof, denn in dieser konnte man
alles vorfinden, darunter zum Beispiel einen Supermarkt und
auch ein Hallenbad.
Wir machten ein Schülerpraktikum im Bereich Gentechnik. Im
Institut angekommen, zogen wir uns dann alle einen weißen
Laborantenkittel an. Der Mann von der Uni, der uns durch
unser Projekt führte, erzählte uns zuerst alles, was wir für die
Durchführung der Gelelektrophorese wissen mussten. Seine
sehr lange Präsentation, die er uns vorstellte, befasste sich aber
auch mit anderen Themen, zum Beispiel wo und warum man
dieses Verfahren einsetzt. Der Vortrag war sehr umfassend und
viele Inhalte, die uns der Herr erzählte, wussten wir bereits aus
unserem Unterricht, jedoch haben wir trotzdem noch einiges
dazugelernt.
Im praktischen Teil arbeiteten wir dann immer in Dreier-Gruppen
und mit sehr genauen Hightech-Pipetten. Unsere Aufgabe war
es, unter verschiedenen Bakterienstämmen jene herauszusuchen,
die mit Viren infiziert waren. Dazu haben wir die DNA-Proben mit
der PCR-Methode vervielfältigt und mit der Gelelektrophorese
aufgetrennt.
Um ca. 13 Uhr hatten wir dann eine Stärkungspause. Anschließend
wurden wir jedoch nicht wieder ins Institut geführt, sondern wir
machten noch einen Abstecher zu einem sehr kleinen Raum, wo
jeder dann einmal durch ein ElektronenWWmikroskop schauen
konnte, was man natürlich nicht alle Tage machen kann. Deshalb
ließen wir uns das nicht entgehen und jeder nutzte seine Chance
und konnte Bakteriophagen (Viren, die Bakterien befallen) sehen.
Die Ergebnisse der Gelelektrophorese konnten wir jedoch nicht
mehr an diesem Tag betrachten, da diese, um sie bewerten zu
können, vorerst ein bisschen Ruhe brauchten. Der Professor gab
uns jedoch einen Link, wo die Fotos der Ergebnisse hochgeladen
werden, damit wir diese auch im Unterricht besprechen können.
Und so endete dann schließlich unsere Exkursion zum Thema
Genetik.
mobil
TRO - an Tagen wie diesen…
von Conny Mengeringhausen, Astrid Fröh und Peter Grasemann
wichtigen Arbeitsbereich, zu dem sie verschiedene Spiele,
Übungen und Aktionen absolvierten.
S
eit langem fahren im Herbst die SchülerInnen unserer
Jahrgangsstufe 10 auf Exkursion zur Jugendburg Gemen,
so auch dieses Jahr. Bei strahlendem Herbstwetter entstiegen am Montagnachmittag gutgelaunt 38 SchülerInnen dem
Bus und bezogen in der idyllischen Wasserburg ihr Quartier
für die nächsten drei Tage.
Frau Mengeringhausen als Jahrgangsstufenleiterin sowie
Frau Fröh und Herr Grasemann als Begleitkräften standen
zwischen den einzelnen Einheiten und vor allem am Abend
als Ansprechpartner zur Verfügung und rundeten das Programm mit Impro-Theater und sportlichen Angeboten wie
Yoga, Fußball und Basketball ab.
Trotz einer Infoveranstaltung von Frau Dr. Berger über Sinn
und Zweck der Fahrt war bei dem einen oder der anderen
ein wenig Skepsis an Bord, doch ließen sich die Jugendlichen
bereitwillig auf die sechs engagierten Teamer ein, die sie die
nächsten Tage in verschiedenen Einheiten begleiteten.
So war es auch kein Problem, dass auch am Tag der Deutschen Einheit – eigentlich ein Feiertag – durchgearbeitet
wurde. Zur Belohnung wurde dann abends gemeinsam in
der Vorburg gefeiert und die Nachtruhe ein wenig nach hinten verlegt.
Und durch die Arbeit wichen die Bedenken schnell der Begeisterung an den Aufgaben und Themen.
Das einhellige Feedback der SchülerInnen war dann auch,
dass die Fahrt ein voller Erfolg und eine wertvolle Erfahrung
war, die vor allem dafür gesorgt hat, dass der Zusammenhalt
in der Stufe sich verbessert hat und so eine Gemeinschaft
entstanden ist, in der sich jeder trotz aller Differenzen respektiert und angenommen fühlen kann.
Auch wenn der Titel „Tage religiöser Orientierung“ scheinbar einen rein spirituellen Charakter der Fahrt nahelegt, ist
die Frage nach dem persönlichen Glauben nur ein Aspekt
von vielen, dem man in verschieden Einheiten über den Tag
verteilt nachgehen konnte. Es galt, sich seiner Ziele, Wünsche und Hoffnungen bewusst zu werden und zugleich mit
den MitschülerInnen zu einem Team zusammenzuwachsen.
Denn mit Beginn des Schuljahres waren aus zwei Klassen
und einigen Neuzugängen eine Jahrgangsstufe geworden, die nun gemeinsam dem Abitur entgegen strebt. Die
SchülerInnen wählten daher auch „Freundschaft“ als einen
Und so werden auch im nächsten Jahr die neuen 10er nach
Gemen fahren und sie dürfen sich darauf freuen!
Am Donnerstagmittag brach die Gruppe dann aber trotz
aller positiver Erlebnisse wieder auf zum LSH, denn eine
Wasserburg ist nett, aber unser Wasserschloss ist einfach
schöner!
Keine Macht den Drogen
- dafür aber der Klasse!
von KRA, SUM, POE & ROL
Traditionell besuchen die Klassen 7 des LSH die CJAWerkstatt der Bildungsstätte Saerbeck. So sollte es auch
in diesem Jahr wieder sein. Für die 7a und 7b hieß es
also: Koffer packen! Vom 27.11.-30.11. 2012 hatten die
Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit sich in einer
angenehmen Atmosphäre zum Thema Drogenprävention zu informieren und sich selber und die Klasse
als Gruppe noch besser kennen zu lernen. Neben den
vielfältigen Sitzungen mit den „Teamern“ vor Ort hat
natürlich auch das Freizeitprogramm sehr viel Spaß
gemacht. Tischtennisturniere, Nachtwanderungen und
Schminkaktionen haben das Programm abgerundet und
mit Sicherheit auch dazu beigetragen, dass „Saerbeck
2012“ eine unvergessliche Fahrt geworden ist.
Spannung
auf allen Kanälen
Ein Ausflug ins Sauerland!
von Eva Schulte
Während die Unter- und Mittelstufe ihre Skiausflüge
in das Sauerland plante, machten sich 14 Schülerinnen und Schüler der Leistungs- und Grundkurse der
Jahrgangsstufe 12/13 am Veilchendienstag zu einem
Neurobiologie-Praktikum in das schneereiche deutsche Mittelgebirge auf. Ziel war das Berufskolleg
Olsberg mit dem Projektbüro Biotechnologie, das
Schülergruppen Fortbildungsveranstaltungen zu
aktuellen Themen der Biochemie, Biologie und Chemie anbietet.
- Thema der Veranstaltung: Funktionsprinzipien von
Nervenzellen
- Versuchsobjekte: der gigantische kanadische Regenwurm und mutige Freiwillige
- Ziel: Bestimmung von Schwellenwert und Refraktärzeit von Aktionspotenzialen sowie der Leitungsgeschwindigkeit
Für ihre Versuche standen den Schülerinnen und
Schüler aufwendige Computerarbeitsplätze zur
Verfügung, an denen die Reizweiterleitung beim
Regenwurm mittels extrazellulärer Ableitung ermittelt werden konnte – wobei der Regenwurm keinen
Schaden nahm und bei besserem Wetter nach den
Versuchen hätte in die Freiheit entlassen werden
können. Nach der Versuchsreihe am Wirbellosen,
wurde das Ganze bei einem Wirbeltier – sprich:
Mensch (und noch genauer Schüler/in) – wiederholt.
Auch hier nahm niemand Schaden, auch wenn die
Stärke der Reize in Form von Stromstößen gerne auf
Maximum gestellt wurde.
Ergebnis: Die Leitungsgeschwindigkeit bei Wirbeltieren ist deutlich höher als bei Wirbellosen! Wer will
auch schon langsamer als ein Regenwurm sein!
mobil
Bödefeld
Schnee und Regen
und Regen und Regen
von Peter Grasemann
Schnee soweit das Auge reicht. Mitte Januar
zeigte der Winter noch einmal sein ganzes
Können und bescherte uns in NordrheinWestfalen nach fast frühlingshaften Weihnachtsferien noch einmal äußerst kalte und
beschwerliche Tage.
Um diesem Zustand noch etwas Gutes abzuringen, entschlossen sich die KlassenlehrerInnen der Jahrgangsstufen 5-7 sowie die Stufenleiterin der Jahrgangsstufe 10 (und dank
Frau Wähnert auch Teile der 9a) die Chance
zu nutzen und mit den SchülerInnen am
Dienstag, dem 29. Januar, zu einem Wandertag ins Skigebiet Bödefeld im Sauerland aufzubrechen. Die Jahrgangsstufe 8 sollte einen
Tag später fahren.
Was niemand angesichts der klirrenden Kälte erwarten konnte, geschah leider. Übers
Wochenende „besserte“ sich das Wetter und
statt Schnee begrüßte die dick eingepackten
und mit Schlitten, Skiern und Snowboards
ausgestatteten LSH-ler am Skilift Hunau feiner kalter Regen. Und es regnete und regnete und regnete und regnete den ganzen Tag
weiter.
Doch überraschenderweise führte das nicht
zu einem Stimmungseinbruch. Während einige SchülerInnen die warme Behaglichkeit
des Restaurants bevorzugten, machten sich
die meisten auf, dennoch Spaß im Schnee zu
haben. Den widrigen Wetterbedingungen
zum Trotz reichte der Schnee am Dienstag
glücklicherweise für die mutigen Rodler,
Ski- und SnowboardfahrerInnen, die sich mit
großer Begeisterung auf den Hang stürzten.
Und obwohl wir mit weit über 150 SchülerInnen unterwegs waren, gab es trotz einiger Stürze glücklicherweise keinen Unfall
auf der Piste – allerdings stieg in der Folge
leider die Zahl der hustenden und schniefenden Gesichter im Schloss und so werden wir
für die nächste Schneefahrt einen Notfallplan vorbereiten.
Vorgewarnt entschloss sich die Jahrgangsstufe 8 daraufhin einen Tag später – statt
wie geplant ebenfalls nach Bödefeld – kurzfristig lieber ins Naturkundemuseum und
Planetarium nach Münster zu fahren, wo
die SchülerInnen zwar weniger Sport, dafür
aber abwechslungsreiche Kultur und Wissenschaft erleben konnten. So haben auch die
beiden Klassen 8 einen gewinnbringenden
Wandertag verlebt.
Horror? Hamlet?
von Eva Schulte
Hominiden!
A
Anleitung wurden typische Merkmale bestimmter menschlicher
Vorfahren erarbeitet, bevor dann in Kleingruppen Kennübungen an unterschiedlichen Schädeln durchgeführt wurde:
Das Neanderthal Museum besitzt neben Museen in Paris und
London die drittgrößte Sammlung an Abgüssen humaner Schädelfunde in Europa, auch über den berühmten Namensgeber
hinaus. Diese wertvollen Abgüsse standen den Schülerinnen und
Schüler für anatomische Untersuchungen zur Verfügung. Unter
So zeichnet sich „Lucy“ durch ein kleines Gehirnvolumen aus,
während der „Nussknacker-Schädel“ einen riesigen Schädelkamm aufweist. Der Neandertaler, über den wir erst seit einiger
Zeit wissen, dass wir etwa 4 % unseres Erbgutes mit ihm gemeinsam haben, zeigt dagegen unter anderem besonders starke Augenwülste. Mithilfe dieser Kriterien gelang es alle neun
Schädel in eine zeitlich korrekte Reihenfolge zu bringen und
Aussagen über ihre Lebensweise und Fähigkeiten zu machen.
Bei einem anschließenden Rundgang durch das nahegelegene
Museum konnten dann noch Informationen über den Homo
sapiens neanderthalensis gesammelt werden.
uch wenn die Szenerie auf den ersten Blick etwas gruselig
erscheinen konnte, so ging es am Morgen des 20.09.2012
in der Steinzeitwerkstatt des Neandert(h)al- Museums in Mettmann nicht um Mord. Der 12/13er Bio LK hatte sich zum „Schädel-Workshop“ eingefunden, wo sich die neun Schülerinnen
und Schüler unter Anleitung des Anthropologen Christian Hildebrandt auf eine Reise in die Vergangenheit der Menschwerdung
begaben.
Neanderthal-Museum LK-Bio 12
von Jacqueline Alke
Wir, der Biologie-Leistungskurs der Klasse 12, haben mit unserem
Lehrer Herrn Bartels am 22. November 2012 einen Ausflug ins
Neanderthal-Museum in Mettmann unternommen im Rahmen unserer Unterrichtsreihe zum Thema „menschliche Evolution“. Zwölf
Schüler, ein Lehrer und zwei Bullis. Die Hin- und Rückfahrt erwies
sich für unseren, in allen Bereichen der Evolution bewanderten
Biologiekurs als wesentlich komplizierter als die Identifikation von
Schädeln. Denn um unser erlerntes Wissen unter Beweis stellen zu
können, mussten wir erst einmal ans Ziel gelangen.
Als wir dann doch im Neanderthal-Museum ankamen, wartete auf
uns zuerst ein Workshop.
Wir teilten uns in kleine Gruppen auf und untersuchten verschiedene Hominidenschädelabgüsse anhand bestimmter Merkmale,
mithilfe derer wir die Schädel identifizieren und zeitlich einordnen
konnten. Die Abgüsse der Schädel reichten vom Australopithecus
über den Paranthropus bis hin zum Homo neanderthalensis, dem
Neandertaler. Auch der vor kurzem erst entdeckte Homo floresiensis war dabei. Durch die Vorbereitung im Unterricht stellte die Analyse für uns keine große Schwierigkeit dar.
Nach dem Workshop gingen wir noch in das eigentliche Museum.
Wir wurden mit Kopfhörern ausgestattet, denn an allen Stationen
im Museum konnte man sich mit den Kopfhörern Vorträge zu den
jeweiligen dargestellten Szenarien anhören. Das „Kinder-Audio“
hatte es mit seiner musikalischen Untermalung der Ereignisse den
meisten wohl am ehesten angetan. Die „Vormenschen“, die dort im
Museum ausgestellt wurden, waren sehr detailgetreu nachgebildet
und vermittelten einen lebhaften Eindruck vom Aussehen und Leben der Hominiden vor zehntausenden von Jahren und sorgten für
erinnerungsreiche Fotos.
In einem Gebilde konnten wir sogar alte Höhlenmalereien über
Leinwände laufen sehen. Nachdem Besuch der Ausstellung versammelten wir uns alle an einem Spendentrichter und waren gefesselt von der Herausforderung, ein Cent-Stück möglichst lange in
diesem Trichter kreiseln zu lassen.
Die Rückfahrt war noch turbulenter als die Hinfahrt aufgrund einer
gewissen Unstimmigkeit in welche Richtung wir nun fahren sollten,
aber letztendlich kamen beide Bullis unversehrt wieder am Schloss
an. Der Ausflug war für uns alle lehrreich, da wir das theoretische
Wissen, das wir im Unterricht gesammelt hatten, nun auch praktisch anwenden konnten und wir werden uns wahrscheinlich immer
mit einem Schmunzeln an diesen Ausflug erinnern.
mobil
„Ich pass
auf dich
auf!“
von Astrid Fröh und Peter Grasemann
A
m Freitag, dem 31. September, fuhren die Klassen 5a (Fr.
Fröh) und 5b (Hr. Grasemann) zusammen in den Wildwald Vosswinkel. Anfangs bestand zwar aufgrund des grauen Himmels einige Skepsis darüber, den ganzen Tag im Wald
zu verbringen, doch hatten die Wettergötter ein Einsehen
mit den 27 Schülerinnen und Schülern und natürlich auch
mit den Lehrkräften: In Vosswinkel strahlte den ganzen Tag
hindurch die Spätsommersonne golden durch die Baumkronen.
Zunächst stand eine kleine Stärkungspause auf dem Programm. Die umfangreichen Lunchpakete wurden begutachtet und geplündert. Vor allem die Käseschnecken fanden
großen Anklang. Anschließend machten wir einen kleinen
Spaziergang durch den Park. Die Wanderung durch den
Wald mit Zwischenstopps bei Eichhörnchen, Fledermäusen,
Füchsen und Waschbären zeigte eindrucksvoll wie spannend
und lustig auch die heimische Flora und Fauna sein kann.
Im Anschluss folgte der Höhepunkt des Ausflugs – im
wahrsten Sinne des Wortes. Im Klettergarten konnten die
Schülerinnen und Schüler in luftiger Höhe ihre sportlichen
Fähigkeiten unter Beweis stellen. Nach einer ausführlichen
Sicherheitseinweisung absolvierten die Schülerinnen und
Schüler in Zweier- und Dreierteams verschiedene Strecken.
Netze, Bretter, wackelige Brücken oder Seilrutschen und andere Hindernisse in zum Teil acht Metern Höhe waren spannende Herausforderungen, die man aber dank der guten
Sicherung durch die Partner erfolgreich absolvieren konnte.
Und auch Frau Fröh und Herr Grasemann ließen es sich nicht
nehmen zusammen mit ihren Schülerinnen und Schülern
durch die Baumwipfel zu balancieren.
So lernte man sich besser kennen und vertrauen und so
wurde dann auch prompt im allgemeinen Eifer die gebuchte
Kletterzeit überschritten, was die Rückkehr ans LSH und damit das wohlverdiente Wochenende ein wenig nach hinten
verschob.
Dieser erste Ausflug war ein guter Start in die gemeinsame
Zeit am LSH und man darf sich auf viele weitere Exkursionen, Fahrten und Ausflüge freuen.
USA
LSH WILD WEST SUMMER ADVENTURE
25000 km in 14 Tagen
Düsseldorf - Atlanta - San Francisco - Carmel - Big Sur - Santa Barbara - Joshua Tree
National Park - Palm Springs - Sedona - Las Vegas - Grand Canyon - Hoover Dam - Huntington Beach - Newport Beach - Los Angeles - Hollywood - Amsterdam - Düsseldorf
von Dirk Hoffmann
Z
um ersten Mal in der Geschichte des LSH
haben wir (Sebastian Morche und Dirk
Hoffmann) in den vergangenen Sommerferien
eine Ferienfreizeit in die USA angeboten. Mit
Angeboten ist das ja immer so eine Sache. Sind
sie realistisch? Sinnvoll? Treffen sie auf die notwendige Nachfrage? Glücklicherweise konnten
diese Fragen alle sehr schnell mit einem klaren
"Ja" beantwortet werden. Dass Eltern und
Schüler sich auch in den Ferien verlässliche
Betreuung gepaart mit reizvollen "Ausflugszielen" wünschen, wissen wir spätestens seit
unserer Herbstfreizeit 2011 in die Toskana und
den daraus resultierenden sehr positiven Rückmeldungen der Eltern und aller Beteiligten.
Bei beiden Reisen war die Nachfrage höher als
die verfügbaren Plätze, wer hätte das vorher
gedacht?
Analog zu der Tatsache, dass das LSH als solches
"kein Angebot von der Stange" ist, haben Herr
Morche und ich natürlich nicht einfach eine fertige Reise gebucht, sondern diesen "Road Trip"
komplett selber (gute Kenntnisse des Zielgebiets aus vielen eigenen Reisen dorthin waren
hilfreich) in Kooperation mit einem Reisebüro
konzipiert. Das hört sich leichter an, als es war,
denn tatsächlich gab es auf dem Weg bis zur
Präsentation des fertigen Produktes einige
Hürden zu bewältigen. Ein Beispiel von vielen:
Buchen Sie mal in den USA zwei Mietwagen für
16 Personen, die wirklich groß genug für alle
Passagiere samt Gepäck sind. Viel Spaß dabei
:)! Wir haben es dennoch irgendwie geschafft
und so begann dann am 06. August tatsächlich
unser
"LSH WILD WEST SUMMER ADVENTURE 2012".
Wir haben traumhaft schöne Gegenden des
Südwestens der USA bereist und dabei besondere Momente erlebt und unvergessliche Ein-
drücke gesammelt. 25000 km haben wir in den
14 Tagen ab/bis Deutschland zurückgelegt. Das
sind 1785 km täglich, 74 km pro Stunde und
1,25 km in jeder der 20160 Minuten dieser Reise. Ich bin allerdings sicher, dass Goethe nicht
solche Zahlenspiele im Sinn hatte, als er sagte,
dass reisen bildet. Also lassen wir das :).
Was aber haben wir dann als Individuum und
auch als Gruppe gelernt, während einer Reise,
die keinen schulischen, sondern einen freizeitpädagogischen Auftrag beinhaltete?
Dass es wertvoll ist, die eigene „comfort zone“
zu verlassen und sich gemeinsam in einer Gruppe auf das Abenteuer einzulassen, zwei Wochen lang mit all den dazugehörigen Strapazen
auf engstem Raum zusammen zu sein, Neuland
zu betreten und zu erkunden, dabei trotz entstehender Probleme immer wieder Lösungen
zu finden, in dieser Zeit zusammen zu wachsen,
Freundschaften zu knüpfen oder zu intensivieren, sich selbst besser kennen zu lernen,
Ängste und eigene Grenzen zu überwinden
(z.B. die Höhenangst am Skywalk), Erinnerungen zu schaffen, die prägend sind und weit in
die Zukunft reichen, Momente zu erleben, in
denen uns die Schönheit und unendliche Weite
der Natur tief berührt, in stiller Gemeinschaft
auf Autodächern liegend einen Sternenhimmel
in der Wüste mit gigantischen Sternschnuppen
zu erleben, der ehrfürchtig macht und unsere
gelegentliche Selbstüberschätzung gerade
rückt, wie es auch die surreale Größe des Grand
Canyon oder die zehn Meter hohen Wellen an
der kalifornischen Küste, deren Brechen den
Strand zum beben brachten, getan haben. All
diese Eindrücke, weil in Gemeinschaft erlebt,
schweissen zusammen, sind charakter- und persönlichkeitsbildend und verändern uns tiefgreifend und nachhaltig. Goethe hatte Recht:
Reisen bildet!
mobil
“Die beste Bildung findet ein
gescheiter Mensch auf Reisen.”
Johann Wolfgang von Goethe
Kulinarisches
Amerika
Als Selbstversorger unterwegs
im Land der unbegrenzten
Möglichkeiten ;)...
von Jennifer Drösel
W
ir, 14 Schüler des LSH und unsere zwei
Begleiter Herr Morche und Herr Hoffmann, trafen uns am 06. August 2012 am
Düsseldorfer Flughafen, um zu unserem
„Summer Adventure“ aufzubrechen. Auf
ging es in die USA. Zuerst nach San Francisco,
dann nach Los Angeles, nach Las Vegas und
letztendlich wieder nach zurück LA. Da wir
mit Vans unterwegs waren, legten wir natürlich zwischen diesen großen Reisezielen einige Zwischenstopps, z.B. in Santa Babrara oder
Palm Springs ein.
Faszinierend waren die Kontraste zwischen
den riesigen, beleuchteten und von Menschen wimmelnden Metropolen wie LA oder
Las Vegas und den großen Weiten in der Mojave- und der Sonora-Wüste. Natürlich gehört
zu einem Aufenthalt in Kalifornien auf jeden
Fall Sonne, Strand und Meer. Dies haben wir
sofort in unseren Tagesablauf integriert, was
uns natürlich nicht schwer fiel.
Da wir Selbstversorger waren, hatten wir
genügend Möglichkeiten, 2 Wochen lang die
gesunde und abwechslungsreiche amerikanische Ernährung voll auszukosten. Frühstück
gab es öfter mal bei „Denny’s Diner“, typisch
amerikanisch mit Bacon, Pancakes, Scrambled
eggs oder Sausages. Darauf folgte dann das
Mittag- oder auch das Abendessen, z.B. bei
„IN-N-OUT“, Südkaliforniens beliebtester Burger-Kette oder „Subway“, aber auch klassisch
bei Mc Donald‘s. Also ja, es gab öfter mal
Burger, Pommes oder Sandwiches. Dann gab
es zur Erfrischung noch einen Frappuccino
bei Starbucks und als gesundes Highlight des
Tages dann auch ab und zu Tacos bei „Taco
Bell“ ;).
[Anm. der Red.: Man könnte meinen, wir hätten 14 Tage lang nur, und vor allem ungesund
gegessen. Dem war nicht so ;)...]
Besondere und eindrucksvolle Erlebnisse
machten wir auf dieser Reise selbstverständlich auch. So gingen wir am Grand Canyon
über den legendären „Skywalk“, einer Glasbodenkonstruktion, die 1100 m über dem
Colorado River „schwebt“. Wir schwammen
im wohltuend kalten Fluss im „Slide Rock
Park“ in den Red Rocks in Arizona, fuhren
Cable Car in San Francisco, gingen shoppen in
LA und Vegas, gingen über den weltberühmten „Walk of Fame“ in Hollywood und machten ein unvergessliches Gruppenfoto vor dem
„Hollywood Sign“!
Etwas müde, aber mit tollen Erfahrungen, Fotos und Erlebnissen trafen wir am 20. August
2012 wieder in Düsseldorf am Flughafen ein.
mobil
Besuch im
Landtag
von Gerda Hunsteger-Petermann
A
m Montag, den 25. Februar 2013, fuhren die Klassen
8A/B und die Klassen 9AW/B mit Frau Wähnert, Herrn
Rübesamen, Frau Büscher, wissenschaftliche Mitarbeiterin
bei Herrn Burkert, (MdL) und mir nach Düsseldorf, um den
Landtag zu besuchen. Ursprünglich sollten die beiden Jahrgangsstufen getrennt zum Landtag fahren. Der Termin vor
Weihnachten wurde kurzfristig von dem Besucherdienst des
Landtags abgesagt.
im Plenum beteiligt. Es war sehr interessant und informativ.
Nach der Plenumssitzung gingen wir in die Landtagskantine
und stärkten uns bei einem zweiten, verspäteten Frühstück.
Anschließend hatten wir ein Gespräch mit unserem hiesigen
Landtagsabgeordneten Herrn Oskar Burkert im CDU-Fraktionssaal. Er stand uns eine Stunde für Fragen und Antworten
zur Verfügung. Allerdings hatten zwei Schüler das Bedürfnis
nach mehr Aufmerksamkeit und bekamen von Herrn Rübesamen und mir eine Sonderbetreuung. Einige Schüler bedankten sich persönlich bei Herrn Burkert für die Einladung
und dass er sich die Zeit für uns genommen hatte. Herzlichen Dank! Nun wurde ein gemeinsames Erinnerungsfoto
auf der großen Treppe zu den Fraktionsräumen geknipst.
Wir bedankten uns noch einmal bei Herrn Burkert und Frau
Büscher. Danach machten wir noch eine kurze Stadtbesichtigung um das Landtagsgebäude mit der Staatskanzlei. Nun
hatten wir noch freie Zeit zur Verfügung. Die Schüler nutzten diese Zeit, um am Rheinufer spazieren zu gehen oder
auf der Düsseldorfer Kö shoppen zu gehen.
Also fuhren wir nun alle gemeinsam mit zwei Bussen (80
Schülern)nach Düsseldorf. Disziplin bei den Schülern war
angesagt. Unseren Zeitplan konnten wir allerdings nicht
einhalten, weil wir auf den zweiten Bus am Schloss warteten, da dieser Startschwierigkeiten hatte. Mit einer halbstündigen Verspätung fuhren wir los. Als wir am Landtag
ankamen, wurden wir aus Zeitgründen durch gewunken
und brauchten nicht durch den Sicherheitscheck. Sofort gaben wir unsere Taschen und Jacken ab und es ging in den
Plenarsaal. Nach einer einführenden Erklärung über den
Ablauf von Plenarsitzungen mussten mehrere Schüler Aufgaben übernehmen, zum Beispiel Landtagspräsident oder
Ministerpräsidentin und stellvertretende Ministerpräsidentin
und Abgeordnete verschiedener Parteien. Es folgte eine
Debatte zum Thema „Wahlrecht ab Geburt“, ein Rollenspiel.
Sven Werner und Jan Hollerbach hielten freie Reden zu dem
Thema, verschiedene Schüler meldeten sich als Abgeordnete
zu Wort. Eine andere Schule war ebenfalls an der Debatte
Industriekultur
von Jutta Berger
A
uf dem Lehrplan stand die „Industrialisierung Hamms“
und was liegt näher, als sich Zeugnisse der Industriekultur in der Nachbarschaft des LSH im Original anzusehen?
Am Freitag, dem 18. Januar 2013, machte sich der LK Geschichte der Jahrgangsstufe 11 auf den Weg zur Zeche Sachsen. Schneegestöber und Minustemperaturen hielten die
Schülerin und ihre 8 Mitschüler nicht davon ab, die repräsentative Treppenanlage der denkmalgeschützten Maschinenhalle zu erklimmen. Hier oben konnten sie nachempfinden,
wie der Zechendirektor sich fühlte, wenn er aus 30 m Höhe
auf seine Arbeiter herunterblickte und zu ihnen sprach.
Danach informierten sich die Historiker über die Zechensiedlungen Alfred Fischers und die unterschiedlichen Wohnkomfort von Arbeitern, Steigern und Werksdirektoren.
Es war in jeder Hinsicht ein ereignisreicher Tag!
Weimar
I
n der Vorweihnachtszeit machten nach langem und eifrigem Drängen seitens der Schülerinnen und Schüler die beiden Leistungskurse Deutsch 12(2) und 13(3) eine Exkursion in die Stadt der Weimarer
Klassik, um dort eine unmittelbarere Begegnung mit Goethe und
Schiller zu haben und den Geist der Klassik näher kennenzulernen
– außerdem wollten sie einfach auch Spaß haben. Das Gute, Wahre und Schöne sollte so schnell als Maßgabe nicht mehr vergessen
gehen. Doch nicht nur die Werke der Klassiker, sondern auch ihre
Lebensweise und Lebensumstände konnten anschaulich nachvollzogen werden.
Als Kontrast dazu stand der Besuch im Bauhausmuseum, um den
Schülerinnen und Schülern die Vorstellungen der Neuen Sachlichkeit
vor Augen zu führen. Das Ambiente des Weihnachtsmarktes und
die angenehme Unterbringung sorgten für eine gute Atmosphäre
während der Exkursion, so dass alle anschließend entspannt in die
Weihnachtsferien gehen konnten. Die Fahrt war eine rundum gelungene Sache!
sportlich
Rote
Shirts
und rote
Köpfe
von Peter Grasemann
N
achdem im vergangenen Jahr der Firmenlauf witterungsbedingt
kurzfristig abgesagt werden musste, brannten die
LSH-SportlerInnen - ob alt,
ob jung – dieses Jahr besonders darauf, sich wieder sportlich zu beweisen.
Diesmal fanden sich 18
MitarbeiterInnen des
Schlosses von der Reinigungs- bis zur Lehrkraft,
die die 5,5 km bei bestem
Wetter als LäuferIn oder
WalkerIn absolvieren wollten. Vielen Dank an dieser
Stelle an die Geschäftsleitung des LSH, die die
Teilnahme durch T-Shirts
und die Übernahme der
Anmeldegebühr unterstützte sowie an Herrn
Frydrychowic, der die Aktion organisierte!
Mit viel Spaß ging es auf
die Strecke vom Marktplatz am Oberlandesgericht vorbei Richtung
Haus Kentrop und letztlich wieder zurück zum
Marktplatz. Unter dem
Jubel der zahlreichen Zuschauer, schafften es die
LSHler jeweils sich gegenseitig bei Problemen zum
Durchhalten zu motivieren
und als Gruppe zusammenzubleiben. Eine echte
Herausforderung in einem
Läuferfeld von über 4.800
Teilnehmern.
Den Abschluss bildete
eine kleine Stärkung mit
alkoholfreiem Weizenbier
und leckeren Piroggen im
Restaurant „Zauberwelt“,
das von einer ehemaligen
Schülerin des LSH geleitet
wird.
Wir freuen uns schon darauf das Team LSH auch
2014 beim nächsten Lauf
zu repräsentieren!
5. AOK-Firmenlauf
S p o r
2012
t
-
-
F
von Peter Grasemann
A
m 19. Juni 2012 fand im
Jahnstadion das traditionelle
Sportfest des LSH statt. Von der 1.
bis zur 6. Stunde waren die SchülerInnen der Jahrgangsstufen 5
bis 9 in verschiedenen Disziplinen
aktiv, um das Deutsche Sportabzeichen zu erwerben. Organisiert
wurde der Tag von der Fachschaft
e s
Sport unter Federführung von
Wieland Frydrychowicz. Neben
dem Sprint, einer Mittelstrecke,
Hoch-/Weitsprung mussten sie
sich im Werfen oder Kugelstoßen
beweisen.
Begleitet und betreut wurden die
Klassen von ihren jeweiligen Lehrkräften, die vielfach selbst mitsprangen, -warfen oder -liefen.
t
Die Küche unterstützte die Sportler mit einem umfangreichen
Frühstücksbuffet und die Sonne
lachte meist durch die wenigen
Wolken hindurch.
Und so konnte das LSH am Ende
des Tages einen tollen 3. Platz
im Sportabzeichen-Wettbewerb
der weiterführenden Schulen in
Hamm erringen.
sportlich
„Maximare School-Battle“ Zweimal Silber
von Manfred Bornschier und
Tim Huppertz
Am 28. und 29. 11. fand in
der Maximare Erlebnistherme
in Hamm das erste „SchoolBattle“ statt.
Auf großen Wasserspielzeugen
traten Klassen der unterschiedlichen Hammer Schulen gegeneinander an. Es galt im Wasser
und auf den Geräten Geschicklichkeit und Schnelligkeit unter
Beweis zu stellen.
Beim Wettbewerb der Jahrgangsstufen 5 und 6, die am
Mittwoch antraten, belegte die
Klasse 5b des LSH unter Leitung von Herrn Bornschier den
zweiten Platz. Bei den Mannschaften der Jahrgangsstufen
7 und 8 am Donnerstag musste
sich die Klasse 8a unter Leitung von Herrn Huppertz nur
der Hardenbergschule geschlagen geben.
Da unsere beiden Klassen
nur denkbar knapp hinter den
Siegermannschaften lagen, ist
nun bei den SchülerInnen der
Ehrgeiz geweckt, im nächsten
Jahr die Goldmedaille zu holen.
Viel wichtiger aber ist, dass alle
Beteiligten einen Riesenspaß
an der sportlichen Betätigung
hatten!
Berliner Frauenlauf
von Heike Koch
Am Samstag, dem 4.5., fand bereits zum 30. Mal
der „AVON-RUNNING Berliner Frauenlauf“ statt.
Die Veranstaltung steht seit 2005 unter dem Motto
„Laufen gegen Brustkrebs“, d.h. die Teilnehmerinnen und der Sponsor Avon unterstützen die Deutsche Krebsgesellschaft e.V.
15 sportbegeisterte Frauen des LSH starteten dort
und nahmen damit bereits im vierten Jahr an der
Großveranstaltung teil. Lehrerinnen, Angestellte
und Schülerinnen der Oberstufe liefen gemeinsam,
wobei je nach Fitness- und Trainingszustand unterschiedliche Disziplinen gewählt wurden. Der Lauf
konnte sowohl als Spaß oder Wettkampf betrachtet
werden. Die Strecke führte von der Straße des 17.
Juni bis zur Siegessäule, durch den Tiergarten und
am Brandenburger Tor vorbei. Dieses Highlight
konnten die Frauen vom „Team Schloss Heessen“
zusammen mit 17.000 anderen Frauen bei herrlichem Wetter genießen.
Zum Entspannen stand an dem Wochenende auch
eine Stadtrundfahrt auf der Spree auf dem Programm.
LSH-Frauen zum vierten Mal am Start!
Für bewegte Bilder rund um das Leben am LSH besuchen Sie uns doch auf
VIMEO
http://vimeo.com/schlossheessen/videos
Vorstellung des neuen Internatsleiters
von Manuel Flügel
„L
eben und lernen in einer Privatschule mit internationaler
Prägung“, so oder ähnlich ist im Juli 2013 ein Werbetext des
LSH im Diplomatischen Magazin zu lesen. Hintergrund ist eine
konzeptionelle Erweiterung des LSH für Schülerinnen und Schüler
aus dem europäischen und außereuropäischen Ausland. Diese
Idee eines internationalen Schlosscampus verfolgt der neue Internatsleiter Manuel E. Flügel seit Februar 2013. Einhergehend wurde das Internatskonzept auf die Bedürfnisse der aktuellen und zukünftigen Schülerinnen und Schüler angepasst. Ab dem Schuljahr
2013/2014 besteht die Möglichkeit ganzjährig, mit Ausnahme der
Ferien, im Internat zu wohnen. Zudem änderte sich in den vergangenen Monaten die Internatsstruktur von acht Einzelquartieren zu
drei größeren Quartieren. Diese werden nun durch die Erzieher in
Kleinteams geführt. Diese und weitere Impulse bringt Herr Flügel
aus seiner akademischen und beruflichen Erfahrung aus Hessen
mit an die Lippe. Dort schloss er zunächst seine Ausbildung zum
staatlich anerkannten Erzieher ab und begleitete im Berufseinstieg
die Gründung eines Oberstufeninternats im Rheingau. Parallel studierte er zunächst an der Hochschule Rhein-Main in Wiesbaden
Soziale Arbeit und darauffolgend an der Ruhr-Universität Bochum
im Masterstudiengang „Human Resource Management“. Das Faible für die Arbeit mit internationalen Jugendlichen entwickelte er
in der Leitung von Jugendsprachkursen des Goethe-Instituts. Seit
kurzer Zeit ist das Landschulheim auch anerkannte Einsatzstelle
für den Freiwilligendienst, den Bundesfreiwilligendienst und bald
auch für den Europäischen Freiwilligendienst. Herr Flügel erwartet
für die erzieherische Arbeit durch die Freiwilligen weitere Impulse
besonders für die neu gestalteten Freizeit-AGs. Gemeinschaftsund identitätsstiftende AGs stärken den Gruppengeist im Internat
und tragen zu einer nachhaltigen Bindung an das LSH bei. Qualifizierungs-AGs ermöglichen z.B. den Erwerb des Führerscheins oder
eines Knigge-Kurses. Auch für individuelle Einzelinteressen wird
eine Vermittlung an fachkundige Anbieter stattfinden. Seine eigene Freizeit ist im Moment ganz durch die Familie in Wiesbaden
geprägt. Mit seiner im vergangenen Jahr geborenen Tochter und
seiner Frau genießt er die Vorzüge des Rheingaus und der Kurstadt. Fünf Monate nach seinem Einstieg ist Herr Flügel sehr gut in
der familiären Atmosphäre des LSH angekommen.
Eisbar
auf dem Mehrzweckplatz
intern
Der Silberfluch im Torhaus
WER SPIELT DEN BESTEN FUSSBALL –
TORHAUS ODER RENTEI?
von Ingo Karsten
Dieses Jahr wurde die Frage am 27. Februar geklärt.
Allerdings erst nach zwei mal 15 Minuten Powerplay
in einer Partie, die sowohl von großer Einsatzbereitschaft, als auch von Fairplay geprägt war. In der
ersten Halbzeit tasteten sich beide Teams vorsichtig
ab. Sorgfältig vorgetragene Angriffe stießen auf gut
organisierte Abwehrreihen. Die logische Konsequenz:
kein Tor in der ersten Halbzeit.
Die zweite Hälfte war umso Ereignisreicher. Breits
nach zwei Minuten tauchte Phillip Mense vor dem
Tor von Alex Wiegner auf und verwandelte zum
1:0 für die Rentei. Nun waren die Männer aus dem
Torhaus unter Zugzwang und erhöhten in der Folge
den Druck auf das gegnerische Tor, um dann auch
verdient durch Melvin Schmiel zum Ausgleich zu kommen. Doch innerhalb kürzester Zeit erzielte die Rentei das 2:1; wieder vorbereitet durch Moritz Storm,
wieder abgeschlossen durch Phillip Mense. Jetzt
konzentrierte sich das Spiel oft auf das Tor der Rentei,
das Team aus dem Torhaus ließ den Ball vor dem gegnerischem Strafraum laufen und letztendlich war es
Nico Büßemeier, der den Ball zum 2:2 in die Maschen
drosch. In der Folge spielte das Torhaus auf Sieg und
nach vorne, vernachlässigte aber dabei die Defensive. Zwei gut abgeschlossene Konter durch Sebastian
Theissen und (wieder!) Phillip Mense stellten den Endstand zum 4:2 her.
Somit ist die eingangs gestellte Frage für 2013 beantwortet worden und die Rentei darf ein ganzes Jahr
lang den neuen Wanderpokal bewundern. Die Silbermedaille geht somit zum fünften Mal in Folge ins
Torhaus! Nächstes Jahr lautet die Frage übrigens ganz
anders: Wer kann die Mannschaft aus dem Neubau
besiegen?
Bowling -Turnier
Neu: Journalismus-AG
von Dirk Hoffmann
U
nsere neue Journalismus-AG “Die Schlossreporter” setzt
sich derzeit aus Schülerinnen und Schülern aus verschiedenen Klassen und Jahrgangsstufen zusammen, die ein
gemeinsames Anliegen haben: Euch und Ihnen vielfältige
Themen aus u.a. den Bereichen Politik, Kunst und Kultur,
Gesellschaft, Reisen und Schule selbstständig recherchiert
und erarbeitet zu präsentieren. Zusätzlich wird es vereinzelt
interessante Reportagen über besondere Erlebnisse oder
ungewöhnliche Hobbys der Autoren geben. Dabei wird
deutlich werden, wie breitgefächert und weit über den
eigenen Tellerrand hinaus interessiert unsere SchülerInnen
sind. Freuen Sie sich auf eine ergänzende Form von „SchlossJournalismus“: Eine ausgewogene Mischung aus Information
und Unterhaltung, angepasst an unser digitales Zeitalter,
die modernen Kommunikationsmittel und -möglichkeiten
nutzend. Sein Sie also gespannt auf interessante und abwechslungsreiche Beiträge von unseren Schüler-Reportern.
In Zukunft werden die Artikel auf einem eigenen Blog, der
Schloss-Homepage und auf Facebook erscheinen.
Auch für das kommende Schuljahr sind interessierte und
motivierte SchülerInnen (intern und extern!) herzlich dazu
eingeladen, Teil dieser AG zu werden und sich mit eigenen
Beiträgen einzubringen. Ich freue mich auf Eure Anfragen
(weitere Infos findet Ihr über den QR-Code)! Als Einstieg für
das diesjährige LSH-Magazin gibt es hier nun eine interessante Reportage von Karolin Brinker, die uns in den spannenden Prozess der Entstehung Ihres ersten selbst geschriebenen Buches mit hinein nimmt. Vielen Dank Karolin, und
viel Spaß Euch und Ihnen beim Lesen :)!
Von der Idee zum fertigen Buch
von Karolin Brinker
J
eder kennt es. Wenn man einen Traum hatte, beim Fernsehen plötzlich einen genialen Einfall bekommt, oder
einfach beim Spazieren gehen durch die Natur, oder eine
gewisse Person inspiriert wird. In solchen Fällen denkt man
sich: „Wenn das ein Buch wäre, würden die Leute es bestimmt mögen.“ Oder man erzählt einem Freund von der
Idee und wird bekräftigt, daraus ein Buch zu verfassen.
Man entschließt sich, dem Ganzen eine Chance zu geben,
fährt den Computer hoch, öffnet das Word- Programm
und dann ist es soweit. Man sitzt vor einer weißen Seite
und hat keine Ahnung, wie man beginnen soll.
Bei dem Versuch, irgendwie eine vernünftige Einleitung zu
entwerfen, bemerkt man, dass die ganze Geschichte noch
überhaupt nicht durchdacht ist. Also nimmt man sich einen
Zettel und einen Stift dazu und hakt die grundlegenden
Dinge ab: Lasse ich den Leser alles aus der Er/ Sie- Perspek-
tive mitverfolgen, oder gebe ich ihm eine feste Person aus
der Ich- Sicht? Wer ist überhaupt meine Hauptfigur? Hat
er oder sie Freunde und wenn ja, wie stehen sie in Verbindung zueinander und was macht sie aus?
Vielleicht macht man sich im Kopf auch noch einen kleinen
Handlungsstrang, bis zu einer speziellen Stelle in der Geschichte, doch das war´s dann auch. Immerhin muss man
ja nicht jede Hilfestellung von anderen annehmen, oder?
Von der kleinen inneren Angst, das Interesse an der Handlung zu verlieren, wenn sie erst mal durchdacht niedergeschrieben ist, einmal ganz abgesehen.
Nachdem diese Vorbereitungen also endlich erledigt sind
und man einen Plan vor Augen hat, schreibt man erst mal
munter drauf los und verbucht auch schon recht schnell
erste Erfolge. Die Seiten scheinen sich wie von selbst zu
füllen und man befindet sich geradezu in einem Fluss an
Ideen, die man sofort hinzufügt. Das alles bringt einem al-
intern
lerdings ganz schnell neue Probleme. Zum Beispiel macht
man Bekanntschaft mit den „verfluchten 9er Seiten“. Diese kleinen Biester tummeln sich in der unteren Ecke und
bringen einen, kaum dass man sie gesichtet hat, dazu,
ganz schnell irgendetwas zu schreiben, so dass man die
Zehn- Seiten- Grenzen knackt!
Mit der ganzen Sache ist es beinahe so schlimm, wie mit
den „verflixten guten Szenen“ und den „verflixt nervigen
Muss- Szenen“. Sie treten auf, wenn zu viel Vorfreude auf
eine gewisse Stelle im Buch vorhanden ist. Man schreibt
sich auf dem Weg dahin irgendetwas Halbherziges zusammen, nur um zu ihr zu gelangen und sich mit ungeduldiger
Freude an der „besseren Szene“ auszulassen.
Um beiden Hindernissen aus dem Weg zu gehen, muss
man sich vor Augen halten, dass das Buch später, wenn es
gebunden ist, eine ganz andere Formatierung hat und die
unten angezeigten Seitenzahlen somit nicht von Bedeutung sind. Und, dass der Leser später nicht über das gleiche
Hintergrundwissen wie man selbst verfügt. Man muss also
alles so ausführlich und erklärend schreiben, dass er möglichst selten, ein gut erkennbares „Hä?“ im Gesicht stehen
hat. Zudem sollte man wahrscheinlich ein gewisses Maß an
Selbstbeherrschung und Geduld mitbringen.
Hat man erst einmal seine Anfängerprobleme überwunden, steht einem eigentlich eine längere Zeit nichts mehr
im Wege. Es sei denn, man bekommt eine Schreibblockade. Sie muss nicht bei jedem Buch entstehen, doch ist sie
erst einmal eingetreten, kann sie richtig hartnäckig sein!
In solchen Situationen ist es dann sehr wichtig, nichts erzwingen zu wollen. Selbst wenn einem blöde Gedanken
durch den Kopf gehen, wie zum Beispiel: „Was wenn ich
gar keine Ideen mehr bekomme?“, „Vielleicht ist das bisherige ja doch nicht so gut, wie ich erst dachte…“ oder
„Das ist ja alles doch mehr Arbeit als ich dachte, ich habe
keine Lust mehr!“.
Ein paar nette aufmunternde Worte von Freunden, können in solchen Fällen Wunder wirken und selbst wenn
diese nicht kommen sollten, dann stehen hinterher eben
weniger Leute in der Danksagung.
Trotz alledem, sollte man sich im Hinterkopf behalten, wie
weit man schon gekommen ist. Man hat sich Gedanken
über die Charaktere gemacht, hat seine eigene Idee im
Kopf mehrmals überarbeitet und zu etwas ganz eigenem
und außergewöhnlichem gemacht. Mit diesen Gedanken,
sollte man einfach ein paar Tage oder vielleicht auch Wochen, Abstand vom Buch nehmen. Vielleicht kehrt man
noch mal zu dem Ort seiner Inspiration zurück, sieht den
Film noch einmal, oder bleibt am Wochenende einfach mal
ein wenig länger im Bett liegen.
Sobald man sich traut und bereit fühlt, fährt man seinen
PC dann wieder hoch und startet noch einmal von vorne.
Vielleicht baut man seinen Handlungsstrang jetzt doch
noch etwas weiter aus und schreibt ihn bis zum Ende.
Mit der überarbeiteten Idee und einem neuen Selbstvertrauen, kommt man dann schnell wieder in seinen Schreibfluss und im Handumdrehen ist auch schon der erste Prototyp fertig. Das Gefühl, welches einen dabei ergreift, seinen
ersten selbst verfassten Roman in Händen zu halten, ist
unbeschreiblich und jede Sehnscheidenentzündung, Kopfschmerzen und Mühen vollkommen Wert! Schließlich hat
man etwas ganz eigenes geleistet, nämlich seine Idee in
Worte gefasst!
Wenn man so weit gekommen ist, steht die Korrektur bevor. Man kann es nicht schönreden, es ist ein langes und
unglaublich nerviges Unterfangen, doch es gibt einem
auch kleine Überraschungen zurück. Wenn man noch mal
alles überdacht hat, einen endgültigen Handlungsstrang
verfasst hat, in dem alle Spannungsbögen, Verbindungen
zwischen den Charakteren und sogar Verbindungen zur
Realität durchdacht sind, und man dann alles geschriebene dahingehend korrigiert, fällt einem beim Lesen die
Entwicklung des eigenen Schreibstils auf. Es ist richtig
faszinierend, wie sich die ersten Seiten, von den letzten
unterscheiden und natürlich passt man alles an, doch dieser Moment des Erkennens, bleibt eine schöne Erinnerung
und zeigt einem die eigene Entwicklung.
Nach dem x-ten Mal durchlesen, kriegt man das Gefühl, jeden Satz auswendig zu kennen und das ganze Buch hängt
einem zum Hals raus. Doch wieder einmal ist es gut, wenn
man vertrauenswürdige Freunde hat, die für einen Korrekturlesen und einen auf die überlesenen Fehler und verwirrenden Stellen hinweisen. Ebenso lohnt es sich, die Zähne
zusammen zu beißen und Geduld zu beweisen, denn wenn
man im Hinterkopf behält, wie viel Zeit man für das eigene
Buch investiert hat, dann bereitet einem die zweite fertige
Version, genauso viel Freude, wie der erste Prototyp, wenn
nicht sogar noch mehr. Denn nun ist das Ziel zum Greifen
nahe und die einzige Hürde, die einen davon trennt, ist das
Finden eines Verlages…
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Die
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Das war das LSH MAGAZIN 2013!
W
ir hoffen, Sie hatten genauso viel Freude beim
Lesen dieser Ausgabe, wie wir dabei, sie für
Sie zu gestalten und mit Inhalt und Leben zu füllen.
Wir bedanken uns für Ihre Aufmerksamkeit und freuen uns auf ein Wiedersehen in
2014
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