Sport Dienstag, 11. Oktober 2016 | Nr. 235 9 . HANDBALL .................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... Endlich ohne Ladehemmung FRAUENFUSSBALL MTV Dießen klettert wieder an die Spitze TSV Herrsching feiert in Immenstadt ungefährdeten 31:27-Erfolg – Ammerseer treffen aus allen Lagen VON CHRISTIAN HEINRICH Herrsching – Aufatmen bei den Herrschinger Handballern. Nach dem 31:27 (18:12)-Erfolg in Immenstadt steuert der TSV wieder im gesicherten Mittelfeld der Landesliga Süd. Trainer Reinhold Weiher war heilfroh über den Erfolg im Allgäu „Wir haben uns den nötigen Puffer erarbeitet.“ Schließlich wartet nach der Auseinandersetzung beim Tabellenletzten am kommenden Wochenende Branchenprimus Ismaning auf sein Team. Von Anfang an war beiden Teams anzumerken, dass sie unbedingt gewinnen wollten. Für den Turnverein ging es im dritten Saisonspiel um die ersten Punkte überhaupt in dieser Runde, für den TSV um ein Polster für die kommenden Wochen. „Es war ein zähes Ringen“, sprach Weiher deshalb auch von einer hart umkämpften Auseinanderset- zung. Bis zum Stand von 12:10 für die Gäste bewegten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe. Doch binnen sieben Minuten zogen die Herrschinger auf einmal auf 18:11 davon. Der beherzte Zwischenspurt bildete die Basis für den späteren Sieg. Zwar kam das Schlusslicht nach dem Seitenwechsel noch einmal bis auf 21:23 heran, doch der Ranglistensechste ließ sich dadurch nicht verunsichern. Der Mannschaft war deutlich anzumerken, dass sie für die Klatsche bei KemptenKottern Wiedergutmachung betreiben wollte. Vor allem der Rückraum, der sich einige Kritik gefallen lassen musste, spielte famos auf. „Die haben gezeigt, dass sie ihre Leistung bringen können“, lobte der Trainer Basti Kircher und Co. Allein vom Rückraum waren die Aktionen der Herrschinger aber nicht abhängig. „Wir sind von allen Positionen in der Lage, vier, fünf Hütten zu machen“, nannte Weiher die neue Stärke seines Ensembles. Auf Rechtsaußen erzielte Aladin Huskic fünf Treffer, während Stefan Bergmeister von der linken Seite vier Treffer beitrug. Über den Kreis sorgte Viktor Vielhaber mit ebenfalls fünf Toren für jede Menge Betrieb. Auch in der Abwehr präsentierten sich die Herrschinger recht konzentriert und einsatzfreudig. Torwart Du- bravko Grgic sorgte mit drei gehaltenen Siebenmetern mit dafür, dass die Allgäuer nicht allzu frech wurden. „Es war eine stabile, abgeklärte Leistung“, gratulierte Weiher dem gesamten Team zu einer ansprechenden Vorstellung, die nur noch auf eine Bestätigung wartet. „Das war mit Sicherheit ein ganz wichtiger Schritt.“ Torschützen: Huskic 5, Vielhaber 5, Kircher 5, Mackeldey 5/2, Zech 4, Bergmeister 4, Stanglmair 2, Schulze 1/1 Die jungen Falken überraschen sich selbst Gilching – Als Werbung in eigener Sache sah Conny Herz den gelungenen Saisonstart gegen die HSG GröbenzellOlching an. „Wir haben etwas für unsere Zuschauer getan“, sagte der Trainer der Gilchinger Handballer nach dem 32:25 (14:11)-Erfolg gegen den Lokalrivalen. Die 100 Fans auf den Rängen der Rathaushalle wussten die Vorstellung jedenfalls zu würdigen. Es gab viel Lob und Schulterklopfen für die jungen Falken, obwohl manches noch nicht richtig lief. Aber das hatte auch keiner vom Vize-Meister der vergangenen Saison erwartet, der sich in dieser Bezirksoberliga-Runde noch jugendlicher präsentiert als in der letzten. „Der Sieg war in dieser Höhe für uns auch überraschend“, sagte Kees Harreman. Der Coach war über sein Team selbst verblüfft, das in der ersten Viertelstunde noch die obligatorischen Premierenfehler zeigte. In der Abwehr ging einiges durcheinander, weshalb die Gäste bis zum Stand von 8:8 Kontakt hielten. Erst danach musste die HSG langsam abreißen lassen. Das war zum einen Manuel Mende zu verdanken, der im Kasten des TSV einen glänzenden Tag erwischte. Entschieden wurde die Partie aber im Angriff, wo gleich drei Akteure herausragten. Basti Mende, der sich kurzfristig vom Außen zum Kreisläufer umschulen lassen musste, löste seine Aufgabe mit vier Treffern hervorragend. Seine Trainer nahmen diese Leistung beruhigt zur Kenntnis, fällt doch Kay Hoffmann nach einem Jochbeinbruch für zwei Monate aus. Im Rückraum organisierten Andreas Herz und Matthias Rapp das Spiel der Gilchinger und entwickelten darüber hinaus noch große Torgefahr. Mit 16 Treffern erzielte das Duo die Hälfte aller Gilchinger Tore. Nachdem die Pausenführung mit drei Treffern schon relativ zuversichtlich ausfiel, bauten die Gastgeber den Vorsprung nach dem Seitenwechsel bis zur 40. Minute auf fünf Tore aus. Am Ende setzte es dann eine deutliche Abfuhr für die HSG, die in der vergangenen Saison noch beide Begegnungen gewinnen konnte. Torschützen: Herz 9/2, Rapp 7/1, Kraisy 6, S. Mende 4, Lallinger 4, Hintz 1, Knorr 1 Kaum zu stoppen war am Samstagabend Andreas Herz. Dem Gilchinger Rückraumspieler gelangen neun Tore. Ersatzgeschwächter TSV Herrsching II unterliegt Würm Mitte mit 21:27 ungünstigen Terminkonstellation. Fast parallel zur Reserve spielte auch die erste Herrenmannschaft in Immenstadt und die A-Jugend daheim gegen den TSV Ebersberg Forst United. So musste mit Axel Czapke sogar ein Spieler reaktiviert werden, der eigentlich schon seinen Handball-Ruhestand genießt. Die vielen Ausfälle machten sich zu Beginn bemerkbar, denn die HSG zog TSV-Damen erleben nächstes Desaster Gilching – Die neue Saison begann genauso, wie die alte aufgehört hat. Mit 13:42 (9:19) erlebten die Gilchinger Handballerinnen in Gröbenzell ihr nächstes Desaster. „Es war ein bitterer Saisonstart“, räumte Sören Heise ein. Der Trainer des TSV hatte sich vor der Partie beim Aufstiegsfavoriten der Bezirksoberliga ohnehin keine großen Hoffnungen gemacht. Aber dann fiel der Landesliga-Absteiger wieder in dieselben Muster wie in der vergangenen Spielzeit zurück. Auch wenn die erste Hälfte mit zehn Treffern Unterschied verloren wurde, war sie noch das Beste, was die Gilchingerinnen an diesem Tag zu bieten hatten. Mareike Kenntner und Katharina Kölsch hielten ihren Kasten so weit sauber, wie das eben möglich war. Auch die Abwehr stand noch recht stabil. Die gefährlichen Gegenzüge, mit denen der HCD schon den BSC Oberhausen aufgemischt hatte, konnten einigermaßen unterbunden werden. Mit der taktischen Disziplin war es nach der Pause erst einmal vorbei. 20 Minuten lang warfen die Gäste keinen einzigen Treffer mehr. Vier Siebenmeter fanden nicht den Weg ins Ziel. Darüber hinaus wurden zehn hochkarätige Chancen mehr oder weniger verschleudert. Wie es gemacht wird, demonstrierte Gröbenzell. Die Gastgeberinnen nutzten die Flaute des Gegners, um auf 36:9 davon zu ziehen. Erst in der Schlussphase traf Gilching wieder besser. „Es ist noch viel Luft nach oben.“ Heise sieht viel Arbeit auf sich und seine Spielerinnen zukommen. Immerhin bleibt ihm ein schwacher Trost: „Es ist nicht jede Mannschaft so stark wie Gröbenzell.“ hch Torschützen: Schneider 4, Schranner 2, Harreman 1, Wagner 1, Kapeller 1, Schmitt 1, Schulz 1, Neumann 1, Kunig 1 Nur eine Woche nach der ersten Saisonniederlage haben die Landesliga-Fußballerinnen des MTV Dießen Rang eins zurückerobert. Während der MTV daheim mit 3:2 (3:1) gegen den SV Leerstetten gewann, kam der TSV Schwaben Augsburg II nicht über 0:0 in Kaufbeuren hinaus. Das Team von Trainer Nico Weis begann am Samstag sehr stark und ging bereits nach fünf Minuten in Führung. Andrea Bichlers Zuspiel von der Grundlinie verwertete Stephanie Wild zum 1:0. Nur zehn Minuten später gelang den Gästen der überraschende Ausgleich. Dießen zeigte sich unbeeindruckt. Sophie Riepel markierte direkt im Anschluss per Abstauber das 2:1 (16.). In der 25. Minute erhöhte Nadine Schwarzwalder nach Vorlage von Wild auf 3:1. In der zweiten Halbzeit übernahmen die Gäste das Kommando. Leerstetten gelang jedoch nur noch der Anschlusstreffer (82.). toh Ratlose Gesichter beim TSV Gilching Aufsteiger auf verlorenem Posten Herrsching – Es kam, wie befürchtet. „Es wäre eine Überraschung gewesen, wenn wir gepunktet hätten“, sagte Armin Herle nach der 21:27-Niederlage des TSV Herrsching II am Sonntag bei der HSG Würm-Mitte II. Nach dem Unentschieden zum Auftakt gegen Dietmannsried II verlor der Aufsteiger zum ersten Mal in der Bezirksliga. Das lag vor allem an der SPORT IN KÜRZE schnell davon. „Ich habe dann auf Manndeckung umgestellt“, berichtete AushilfsCoach Herle. Die Gäste kämpften sich so ins Spiel zurück. Erst gegen Ende der Partie ließen die Kräfte nach, und die Gastgeber zogen doch noch deutlich davon. „Die hatten zwei routinierte Spieler dabei, die haben wir nicht in den Griff bekommen“, teilte Herle mit. toh FOTO: SVJ Niederlage, die Mut macht TSV Gilching II bricht erst in den Schlussminuten ein Gilching – Es geht vorwärts bei den Bezirksliga-Handballern des TSV Gilching-Argelsried II. Zwar verlor das Team der beiden Trainer Axel Bruckmoser und Jörg Romacker am Sonntag auch das zweite Saisonspiel. Doch der Auftritt beim letztjährigen Tabellendritten TSV Sonthofen macht Mut für die kommenden Aufgaben. Erst in den letzten sechs Minuten ließen sich die Gäste beim 25:29 (13:13) abschütteln. „Da ist den Jungs dann doch ein bisschen der Dampf ausgegangen“, berichtete Romacker. Zudem machte sich bemerkbar, dass Jonas Biechteler und Benjamin Lechner angeschlagen nicht bis zum Ende durchhielten. „Insgesamt haben wir besser harmoniert als noch beim ersten Spiel in Schongau“, berichtete Romacker. Bis zum 23:23 war die Par- tie völlig offen. Dann zogen die favorisierten Allgäuer in der Schlussphase doch noch davon. „Da haben wir die Tore zu leicht bekommen“, monierte Romacker. Bester Schütze war Rückraum-Talent Felix Kraisy. Er lief in der zweiten Halbzeit zu großer Form auf und erzielte insgesamt neun Treffer. toh Tore: Kraisy 9/1, Lechner 4, Mayr 3, Stöckl 3/1, Biechteler 2, Otto 1, O. Emmrich 1, Schuster 1, Bischoff 1 Riesenkampf ohne Happy End Herrschings Damen verpassen gegen Biessenhofen knapp den ersten Saisonpunkt Herrsching – Auch wenn die furiose Aufholjagd nicht von einem Happy End gekrönt wurde, wertete sie Kurt Siglstetter doch als gutes Omen im Kampf um den Klassenerhalt in der Landesliga Süd. „Das war hoffentlich eine Kehrtwende“, orakelte der Trainer der Herrschinger Handballdamen nach der vierten Saisonpleite gegen die SG Biessenhofen-Marktoberdorf. Mit 8:15 lag der TSV bereits zur Pause zurück, kämpfte sich in der zweiten Halbzeit aber noch bis auf 24:25 heran. „Riesenstimmung, Riesenkampf“, attestierte der Coach am Ende seiner Mannschaft, nachdem sie sich vor dem Seitenwechsel eher lustlos durch die Nikolaushalle geschleppt hatte. Siglstetter vermisste vor allem im Angriff die nötige Gefährlichkeit. „Wir waren sehr harmlos“, räumte er ein. In der ersten Viertelstunde warf sein Team gerade vier Kämpferisch und treffsicher: Andrea Petsch erzielte fünf Treffer. FOTO: STEFAN SCHUHBAUER-VON JENA Treffer. Aber auch danach wurde es nicht viel besser, weshalb der Übungsleiter seinen Damen in der Pause die Gewissensfrage stellte: „Entweder kriegen wir hier eine Riesen-Klatsche oder es geht ein Ruck durch die Mannschaft.“ Tor für Tor kämpften sich die Herrschingerinnen wieder heran. Die Gäste aus dem Allgäu, die in der ersten Halbzeit mühelos zu ihren Treffern gekommen waren, zeigten auf einmal Nerven. Beim Stand von 17:21 nahmen sie die erste Auszeit. Doch das nächste Tor erzielte der TSV. Andrea Petsch, die es genauso wie Sandra Haller auf insgesamt fünf Treffer brachte, trieb die Spannung weiter nach oben. Als Haller sechs Minuten vor dem Ende auf 22:23 verkürzte, war die Überraschung zum Greifen nah. Vor allem Bettina Freymann hatte Lunte gerochen, deren Einsatz sich für das gesamte Team auszahlte. „Sie hat Stimmung reingebracht“, lobte Siglstetter die erfahrene Spielerin, die zwei Minuten vor dem Ende ihr Ensemble noch einmal auf 23:24 heranbrachte. Dass der mögliche Coup nicht gelang und wenigstens der erste Punkt in dieser Saison verbucht wurde, nahm Siglstetter nicht weiter tragisch. In der zweiten Hälfte stimmten bei seinem Team Einsatz und Kampfgeist. „Die Saison geht jetzt los“, gibt er sich optimistisch. Wird auch langsam Zeit. hch Torschützen: Haller 5, Petsch 5, Oberhofer 3, Niemietz 3, Hermann 3/3, Liebl 2, Freymann 2, Eglseder 1 Ratlose Gesichter beim TSV Gilching-Argelsried. „Wir können uns das alles nicht erklären“, sagte Trainer Markus Zechner nach dem 1:3 (0:0) am Sonntag gegen die BSG Taufkirchen. Vor zwei Wochen hatte der Bezirksoberligist noch Altötting vom Platz gefegt. Danach zeigte der TSV zwei fürchterliche Leistungen in Forstern (0:4) und am Sonntag im Heimspiel. „Im Training läuft alles bestens“, sagte Zechner. Anders im Spiel: Mit dem 0:0 zur Halbzeit war der TSV gut bedient. In der zweiten Hälfte steigerte sich Gilching, doch dann patzte Keeperin Sabrina Schneller. Der TSV fand zwar eine schnelle Antwort durch Dewi Johannsen (65.), kurz darauf sah die Abwehr bei einem langen Ball jedoch schlecht aus. Der endgültige Knockout folgte nach 86 Minuten. toh Höhenrain kassiert Derbyschlappe Der FSV Höhenrain hat in der Bezirksoberliga die erste Saisonniederlage kassiert. Ausgerechnet gegen den Lokalrivalen BCF Wolfratshausen verlor der FSV zu Hause mit 0:3 (0:1). „Man hat deutlich gesehen, dass uns einige Stammspielerinnen gefehlt haben“, resümierte FSV-Trainer Bert Spittank. Nach ausgeglichener erster Halbzeit gerieten die Gastgeberinnen kurz vor der Pause in Rückstand. Höhenrain konnte trotz aller Bemühungen nichts ausrichten, im Angriff fehlte jegliche Durchschlagskraft. Stattdessen mussten sie noch zwei weitere Gegentreffer einstecken. toh SC Pöcking geht zu Hause unter Ihr erstes Heimspiel in der Bezirksoberliga hatten sich die Spielerinnen des SC Pöcking-Possenhofen ganz anders vorgestellt. Am Sonntagabend setzte es gegen den SC Amicitia München eine 1:6 (1:3)-Abfuhr. Das einzige Tor schoss Constanze Mair zum zwischenzeitlichen 1:3 (35.). „Wir haben leider die ersten 25 Minuten komplett verschlafen. Das holst du gegen so eine Mannschaft nicht mehr auf“, sagte SCPP-Teammanager Sascha Assmann.toh
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