Ein anderes Bild der Erde Wissenschaftsastronaut Gerhard Thiele

URL: http://www.uni-jena.de/Mitteilungen/PM161020_EAK_Thiele.pdf
Ein anderes Bild der Erde
Wissenschaftsastronaut Gerhard Thiele spricht am 26. Oktober im
Ernst-Abbe-Kolloquium
Am 12. April 1961 umrundete Juri Gagarin als erster Mensch die Erde. Der gebürtige Vogtländer
Siegmund Jähn war 1978 der erste Deutsche im Weltraum und schrieb damit nicht nur Technik-,
sondern auch Ideologiegeschichte im Wettkampf der beiden deutschen Staaten. Jähn blieb der
einzige DDR-Bürger im Weltall, während ihm auf westlicher und vereinigter deutscher Seite bislang
noch zehn Männer in den Weltraum folgten. Einer von ihnen ist Dr. Gerhard Thiele, der am 26.
Oktober um 17.00 Uhr im Zeiss-Planetarium Jena (Am Planetarium 5) spricht. Der öffentliche
Vortrag des Wissenschaftsastronauten zum Thema "Ein anderes Bild der Erde" findet im Rahmen
des Ernst-Abbe-Kolloquiums statt, das von der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der
Ernst-Abbe-Stiftung ausgerichtet wird; der Eintritt ist frei.
Gerhard Thiele war im Februar 2000 für elf Tage im Weltall im Rahmen der "Shuttle Radar
Topographie Mission" (SRTM), bei der verschiedene Satelliten positioniert wurden. An ihrem
Beispiel wird er darlegen, welche Fortschritte in der Raumfahrt in den vergangenen fünfeinhalb
Jahrzehnten erreicht worden sind - von den Pionieren, die beweisen wollten, dass es möglich ist
ins All zu starten und lebendig zurückzukehren, bis zur Internationalen Raumstation ISS, in der
heutzutage sechs Menschen aus unterschiedlichen Regionen der Welt gemeinsam in der
Schwerelosigkeit arbeiten und forschen.
Wie der Blick auf die Erde unser Bild von der Erde verändert
Thiele, der seit Jahren für die europäische Weltraumorganisation ESA arbeitet, wird Erkenntnisse
darlegen, die im All gewonnen wurden, und zeigen, wie der Blick auf die Erde unser Bild von der
Erde verändert hat. Doch er ist sich sicher: "Die Bedeutung der Raumfahrt liegt nicht alleine an
ihren wissenschaftlichen Erfolgen und technischem Nutzen". Er stellt auch die grundsätzliche
Frage: Was treibt den Menschen eigentlich an, in den Weltraum vorzustoßen und so eine Grenze
zu überschreiten, die in vielen Köpfen auch heute noch als unüberwindlich gilt?
Sein Vortrag im Ernst-Abbe-Kolloquium will aufzeigen, dass wissenschaftlich-technischer Nutzen
und kulturelle Aspekte sich ergänzen "und ein ausgewogenes Urteil zur Raumfahrt erst durch die
gemeinsame Betrachtung utilitärer wie trans-utilitärer Gesichtspunkte möglich ist".
Dass sich der heute 63-jährige Astronaut und Umweltphysiker - wie bei den Ernst-Abbe-Kolloquien
üblich - nach dem Vortrag der Diskussion mit dem Publikum stellt, versteht sich beinahe von
selber.
Meldung vom: 20.10.2016 08:00 Uhr
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