Unternehmer baut Grenzbarriere gegen Flüchtlinge - K

Unternehmer baut Grenzbarriere gegen
Flüchtlinge
SCHWERTE-OST Abgesägte Stahlprofile und Nato-Sicherheitsdraht
mit rasiermesserscharfen Klingen: Mit einem Zaun, wie aus
einem Kriegsgebiet, schottet sich eine Firma in Schwerte-Ost
gegen eine benachbarte Flüchtlingsunterkunft ab – weil deren
Bewohner für einen besseren Handy-Empfang das Grundstück
betreten haben.
So die einleitenden Worte der Ruhrnachrichten
Was aber steckt wirklich dahinter? Es ist natürlich immer sehr einfach
auf die Tränendrüse zu drücken und ein Unternehmen, welches schon
Probleme genug hat auch noch medial zu diffamieren. Aber fangen wir
mal ganz vorne an. Alle zitierten Artikelstellen der Ruhrnachrichten
sind eingerückt kenntlich gemacht:
Zwei Dutzend Asylbewerber
Die Stadt hat Anfang des Jahres das Gebäude, in dem früher ein
Getränkediscount war, gekauft und als Wohnheim umgebaut. Die
Wohnungen im Obergeschoss sind vermietet. In der Binnerheide
27 leben gut zwei Dutzend Asylbewerber.
Jutta Pentling vom Beschwerdemanagement im Rathaus fehlten am
Mittwoch die Worte: „So etwas ist uns in der Verwaltung bisher
noch nicht begegnet. Wir prüfen, was wir tun dürfen und tun
müssen“. Zunächst mal soll Flatterband die Geflüchteten davor
schützen, dem Grenzbauwerk zu nahe zu kommen.
Da merkt man definitiv die Betroffenheit der städtischen Mitarbeiter
über die „armen“ Flüchtlinge! Ich würde sagen, dass ist das
Erschrecken über die eigene Unfähigkeit mit Problemen umzugehen und
die Betroffenheit über die Eigeninitiative eines Unternehmers, der
seinen Betrieb schützen möchte!
Die ehrenamtlichen Helfer vom Arbeitskreis Asyl sind entsetzt
und empört. Weil die Stadt die Wohnheime für Geflüchtete nicht
mit WLAN ausstattet, müssen die Bewohner sich etwas einfallen
lassen, wenn sie Kontakt zu ihrer Familie in der Heimat halten
wollen. Auf der Binnerheide genügen ein paar Schritte auf das
bisher nicht eingezäunte oder beschilderte Nachbargrundstück,
schon ist die Verbindung besser.
Was wurde hierbei nicht erwähnt? Ach ja richtig, dass sie nicht nur
auf diesem Gelände rumlaufen um zu telefonieren, sondern auch essen,
trinken, ihren Müll da fallen lassen wo sie fertig mit essen und
trinken sind. Sich auf einem Betriebsgelände einer Gefahr durch
fahrende Betriebsfahrzeuge aussetzen, deren Haftung ausschließlich
beim Unternehmer liegt und nicht bei den „Flüchtlingen“.
Worten folgen Taten
Rolf Siegel, seit 2015 einer von zwei Geschäftsführern der
alteingesessenen Stahlfirma Hesse, habe zuerst ja versucht, in
Gesprächen mit den Bewohnern und den zuständigen städtischen
Sozialarbeitern
das
Betreten
des
Nachbargrundstückes
zu
verbieten.
So erzählen es die Arbeitskreis-Helfer, die ihre Schützlinge
auch davor gewarnt haben, das fremde Grundstück zu betreten.
All das hat offenbar nichts genutzt. Den Worten folgten Taten
–
über
Kreuz
aufgestellte
Stahlstreben
und
meterlang
abgerollter Stacheldraht wurden vor ein paar Tagen angebracht.
Das martialische Bauwerk sperrt einen Carport und eine Garage
ab, die bisher ohnehin nur vom städtischen Grundstück her
befahren werden konnten.
Auch hier wird wieder einmal suggeriert, er würde nur aus Frust so
handeln und sein Bauwerk wäre viel zu übertrieben. Leute, das ist
Bullshit! Warum baut man solch ein Bauwerk auf? Wenn normale Zäune
nicht davon abhalten, darüber zu klettern und einfach weiter zu
machen. Weiterhin Müll abzuladen, im Weg rum zu laufen und eine Gefahr
für das Unternehmen dar zu stellen.
Stadt wollte Zaun bauen
Jutta Pentling sagt, Vertreter der Stadt hätten sofort
versucht mit Rolf Siegel darüber zu sprechen, ob nicht die
Stadt auf eigene Kosten einen Zaun anbringen solle – das
Gespräch darüber sei aber von Siegel abgelehnt worden. Die
Stadt werde das Stacheldrahtbauwerk so jedenfalls nicht
hinnehmen,
sagt
Pentling.
Die
Bewohner
des
städtischen
Wohnheimes, Männer aus Syrien, dem Irak, Iran und Afghanistan,
sind fassungslos. Dass jemand ihnen Stacheldraht vor die Füße
legt, können sie nicht verstehen.
Rolf Siegel teilte der Redaktion lediglich mit, er spreche
„grundsätzlich nicht mit Journalisten“.
Absolut verständlich, dass er grundsätzlich nicht mit Journalisten
spricht, denn was aus der Situation medial gebastelt wurde, sieht man
ja an diesem Artikel. Da kann man sich auch denken, was man aus seinen
Aussagen alles geformt hätte! Und was die Stad für einen lächerlichen
Zaun dort hingestellt hätte, können wir uns auch bereits vorstellen: