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Volketswiler Abendmusik
Sonntag, 20. November 2016, 17.00 Uhr
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Chorkonzert
TonArt Zürich, Chor
Tino Brütsch, Tenor
Consortium Musicum – Instrumentalensemble
Claudia von Wartburg, Flöten
Thomas Hunziker, Urs Gloor, Klarinetten
Martin Hirzel, Alessandro Damele, Fagotte
Moritz Balzer, Kontrabass
Felix Eberle, Trommel
Katrin Bamert, Harfe
Daniel Bosshard, Orgel und Klavier
Leitung: Walter Riethmann
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Eintritt frei - Kollekte zur Deckung der Unkosten
Antonín Dvořák (1941-1904)
Klänge aus Mähren
(für gemischten Chor und Klavier bearbeitet von Leoš Janáček)
Die Trennung
Das Pfand der Liebe
Die Verlassene
Scheiden ohne Leiden
Die wilde Rose
Die Zuversicht
Leoš Janáček (1854-1928)
Ukvalské písně (Hochwalder Lieder)
für gemischten Chor a cappella
Unvollendete Messe Es-dur für Soli, Chor und Orgel
Kyrie – Credo – Agnus Dei
Otčenáš (Vater Unser)
für Tenor, Chor, Harfe und Orgel
Andante – Moderato – Con moto – Adagio – Energico moderato
Říkadla (Kinderreime) für Chor, Instrumente und Klavier
Einleitung - Rübenhochzeit - Frühlingssonne Maulwurf und Hamster - Karl in der Hölle Zerrissene Hosen - Schinderfranz spielt auf dem Basse Unser Hündchen - Schöne Predigt - Zauberei Ho, Ha, Küh‘ sind da - Süppchen Kriecht die Muhme in den Strauch - Obsternte Bauerntropf - Ziege faulenzt im Sonnenschein Wastel - Hänschen klein Sitzt der Bär auf einem Stamme
Tino Brütsch, Tenor studierte fünf Jahre Psychologie und
Musikwissenschaft an der Universität Bern, widmete sich
parallel dazu dem Gesang, und schloss 1999 seine
Musikausbildung am Konservatorium Zürich mit dem
Sologesangs-Lehrdiplom bei Kurt Huber und 2002 mit dem
Konzertdiplom mit Auszeichnung in der Klasse von Christoph
Prégardien. Dank seiner wandlungsfähigen Stimme reicht sein
Repertoire von Werken der Renaissance bis zur
zeitgenössischen Musik. In den letzten Jahren führte er neben
zahlreichen anderen Werken Oratorien von Monteverdi, Bach,
Händel, Mozart, Mendelssohn, Dvorak, Frank Martin, Schostakovich. Britten, Pärt und
zeitgenössischen Komponisten auf, konzertierte mit Orchesterliedern von Benjamin Britten
und Max Reger und sang an den Festivals in Gent, Ravenna, Utrecht, Regensburg und an
den Zürcher Festspielen. Er konzertierte mit verschiedenen Orchestern, wie dem staatlichen
philharmonischen Kammerorchester Novosibirsk, Orquestra Sinfónica Portuguesa, dem
Zürcher Kammerorchester, Capriccio Basel oder der Südwestdeutschen Philharmonie.
Die TonArt Zürich, 1985 von Walter Riethmann gegründet, ist ein
Kammerchor von rund 20 Mitwirkenden, der sich vornehmlich
mit einem Repertoire beschäftigt, das die grossen „Schlager“ der
Chorliteratur meidet und Werke einstudiert, die selten aufgeführt
werden. In der Zeit seines Bestehens hat der Chor unter anderem
Schumann’s “Manfred“, Strawinsky’s Ballett “Les noces“, Boris
Blacher’s Oper “Romeo und Julia“, Armin Schibler’s
“Polyphem“, Werke des Frühromantikers Conradin Kreutzer,
Musik der Altspanier de Victoria und Flecha, Werke von Jean
Gilles, Dvořák‘s “Stabat mater“ in dessen Urfassung, Heinrich
Sutermeister’s Oper “Die schwarze Spinne“, Théodore Dubois’
Oratorium “Le Paradis Perdu“, John Rutter’s “Requiem“, Arvo
Pärts “Passio“ sowie Werke von André Campra und Charles-Hubert Gervais aufgeführt.
Im Konzert singen folgende Sängerinnen und Sänger mit: Simone Burgermeister, Katharina
Gubler, Beatrice Kisslig, Margret Müller, Monika Rossi, Dorothea Witzig und Jenny Wyss,
Sopran; Salomé Müller, Brigitte Näf, Sabine Schünemann und Delia Wiest, Alt; Bernhard
Camenzind, Stephan Glanz, Martin Schubert und Armin Roth, Tenor; Edgars Jakobsons,
Roman Limacher, Andreas Neukom, Immanuel Nufer, Ortwin Pröbstl und Stefan
Schünemann, Bass.
Das Berufsensmble Consortium Musicum wurde 1999 von Walter Riethmann und einigen
Instrumentalisten gegründet. Seither hat die Formation, welche sowohl als Orchester als
auch als Kammerensemble auftritt, neben vielen anderen Werken Oratorien und Messen
von Händel, Mozart, Beethoven, Schubert, Haydn, Mendelsohn und Gounod, sowie
Schumanns “Szenen aus Goethes Faust“, Liszts “Christus“ sowie Werke von Rheinberger,
Verdi, Bacalov, Poulenc, Fröhlich, Debussy, Hindemith, Bruch, Stanford und
Kompositionen von Daniel Bosshard aufgeführt. Das Ensemble musiziert auch regelmässig
auf alten Instrumenten.
Walter Riethmann, Dirigent studierte zunächst Klavier und Gesang am Konservatorium
Winterthur und Liedbegleitung bei Irwin Gage an der Musikhochschule Zürich.
Anschliessend nahm er während mehrerer Jahre Dirigierunterricht bei Erich Schmid.
Walter Riethmann führt mit seinen Chören Cantus Zürich, TonArt Zürich und Cantus Basel
nicht nur die bekannten Werke der Konzertliteratur auf, sondern gräbt mit Leidenschaft in
Bibliotheken und Archiven nach verborgenen Schätzen der Chorliteratur, die er gerne auch
in thematischen Konzerten dem Publikum vorstellt, wobei er das Aufführungsmaterial
öfters selber einrichtet.
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Mit dem im 19. Jahrhundert erwachenden Nationalgefühl in Europa entstand in Böhmen
und Mähren der Wunsch, auch in der Musik zu eigener Identität zu finden. Was Bedřich
Smetana (1824-1884) mit den nationalen Stoffen und folkloristischen Zügen seiner Opern
und mit seinem Zyklus “Mein Vaterland“ eingeleitet hatte, führte Antonín Dvořák (18411904) zu einem weiteren Höhepunkt. Heimatliebe, Naturverbundenheit und eine
berauschende Lebensfreude kommen in Dvořáks Werk zum Ausdruck.
Einen zweifellos radikaleren kompositorischen Ansatz verfolgt Leoš Janáček (1854-1928).
Seine Harmonik, die Instrumentation und der Tonsatz sind zwar auch stark von
folkloristischen Elementen geprägt und vom Duktus des mährischen Dialekts
durchdrungen. Sie weisen jedoch deutlich in die Moderne, wobei die nie abreissenden
Emphasen, die unromantische Dramatik und die grosse lyrische Subtilität besonders
auffallen.
Janáčeks weltliche Chorwerke schöpfen aus einer ungeheuer reichen Quelle von
Volksliedern und Märchen. Immer wieder liess sich der Komponist durch die Volkstänze
und bäuerlichen Kinderreime der böhmisch-mährischen Tradition inspirieren, um mit
chromatischen Harmonien eine zwischen Melancholie und Heiterkeit wechselnde
Stimmung zu beschwören, so auch in den 1898 komponierten “Ukvalské písně“, den
Hochwalder Liedern für Singstimme und Klavier, von denen der Komponist einige für
vierstimmigen Chor a cappella bearbeitet hat.
Eine besondere Kostbarkeit ist der Zyklus “Říkadla“ (Kinderreime), eine Folge von
achtzehn Abzählversen für Chor, Klavier und verschiedene Instrumente, die in unserem
Konzert zum ersten Mal in Zürich erklingen werden. Janáček schuf sie 1925, nachdem er
in einer Zeitschrift Zeichnungen für Kinder gesehen hatte, die ihm gefielen. Eine erste
Fassung für Singstimme und Klavier wurde 1929 uraufgeführt. Ein Jahr später
überarbeitete er den Zyklus für Chor, Klavier und zehn Soloinstrumente. Freilich nahm er
in Říkadla auch Bezug auf die 1875 erschienenen mährischen Duette seines Landmanns
Antonín Dvořák, die er für vierstimmigen Chor bearbeitet hatte und die von der TonArt
ebenfalls aufgeführt werden.
Janáček hat auch geistliche Musik komponiert, so etwa 1908 die Messe in Es-dur für Chor
und Orgel, die aber unvollendet geblieben ist. Das 1901 entstandene “Otčenáš“ (Vater
unser) hat Janáček zu einem Gemäldezyklus des polnischen Malers Jozéf Meçina-Krzesz
komponiert. Die TonArt führt die Fassung von 1906 für Tenorsolo, Chor, Harfe und Orgel,
auf.
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