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Honda
Vertragshändler
16. Oktober 2016
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Der Sonntag
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Paradies für Lamas
Der SC verliert 1:2
Die Demenz -Wohngemeinschaft Woge in Freiburg gilt mit ihrem Prinzip der geteilten VerantwortungbundesweitalsVorbild.Angehörige,Professionelle und Ehrenamtliche betreuen die PatiSEITE 3
enten gemeinsam. Ein Besuch.
350 Lamas leben auf dem Hornihof im Elsass, seit
25 Jahren züchtet sie dort Roland Guldenschuh.
Aber nicht nur Lamas leben dort, sondern auch
zentralasiatischen Hirtenhunde, die die Herden
SEITE 12
notfallsvor Wölfen schützen.
Fußball-Erstligist SC Freiburg
mit Trainer Christian Streich
(Foto)verliert mit 1:2 in Hoffenheim. Es ist dievierte AuswärtsSEITE 15
niederlage in Serie.
Landkreis
als Vorreiter
KLAUS RIEXINGER
Die Grenze zu Frankreich wird für Unternehmer wieder schwerer passierbar.
dung an. Frédéric Carrière, Referent für Außenhandel der IHK
Südlicher Oberrhein, schätzt,
dass sich 80 Prozent der Anrufer
informieren lassen, was sie beachten müssen. Die restlichen
20 Prozent der Anrufer schimpfen über das Gesetz. Manche Unternehmen seien so verärgert,
dass sie die bürokratischen Auflagen einfach ignorierten und
damit bewusst das Risiko eines
hohen Bußgeldes auf sich nehmen, sagt Carrière. Das ist kein
kleines Wagnis: Erst jüngst hat
der französische Staat die maximalen Bußgelder für illegale
Entsendungen von Mitarbeitern
nach Frankreich von 10 000 auf
500 000 Euro erhöht. Andere
Unternehmen wiederum haben
es satt und liefern einfach nicht
mehr nach Frankreich, wie die
IHK zu hören bekommen hat.
Eine möglicherweise beabsichtigte Reaktion. „Die Stimmung in Frankreich ist seit geraumer Zeit so, dass man nicht
will, dass die Deutschen in den
Markt drängen“, sagt Andreas
Schwab,
Europaabgeordneter
der CDU. Es gebe immer wieder
neue Auflagen, die den grenzüberschreitenden Handel erschweren sollen. Diesen Trend
beobachtet Schwab, seit die Wirtschaft in Frankreich lahmt. „Es
gibt null europäische Stimmung“, sagt er.
Eine gewisse Willkür gibt es
obendrein. Der Ermessensspielraum liege beim Beamten, der
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Dienst hat, sagt Carrière. Bei einem Elsässer, der auch Deutsch
spricht, kann es schon mal sein,
dass er Antworten auf Deutsch
akzeptiert. Manchmal ließen die
Beamten Unternehmen mit fehlenden Nachweisen acht Tage
Zeit, die Papiere nachzuliefern.
Betroffen ist nicht nur die Region am Oberrhein. Die Beschwerden im Saarland über den
Protektionismus haben ebenfalls zugenommen, hat Carrière
von seinen Kollegen der IHK
dort erfahren. Doch Beschränkungen der Wettbewerbsfreiheit
im europäischen Binnenmarkt
sind keine französische Eigenheit. Der deutsche Handwerkskammerpräsident Hans Peter
Wollseifer hat diese Woche And-
Partner
seit
38 Jahren
Weil am Rhein
Schweinehals
ALDI SÜD Magazin
Das aktuelle
liegt unserer heutigen Ausgabe bei!
Frankreich schottet mit Hilfe eines Gesetzes zum
Schutz des Mindestlohns
den heimischen Markt ab
– so lautet der Vorwurf aus
Wirtschaft und Politik in
Südbaden. Die IHK in Freiburg spricht von vielen wütenden Unternehmern, die
sich täglich bei der Kammer
beschweren.
Die erste Aufregung hat sich etwas gelegt. Als Frankreich zum 1.
Juli das Gesetz zur Mitarbeiterentsendung für Unternehmen
im Straßengüterverkehr einführte, zählte die Industrie- und
Handelskammer in Freiburg täglich 40 bis 50 Anrufe von betroffenen Betrieben. Teils waren die
Anrufer wütend, teils ratlos.
Zum Schutz des Mindestlohns
fordert Frankreich von ausländischen Unternehmern, die über
die Grenze fahren, vorab den Antrag auf eine Entsendebescheinigung und die Benennung eines
Verantwortlichen, der in französischer Sprache Auskunft geben
kann. Das hat viele Unternehmen kalt getroffen. Das Transportgewerbe spricht von einem
„Bürokratiemonster“.
Betroffen seien sämtliche
Branchen, sagt die IHK: Maurer,
die einen Auftrag im Elsass übernehmen, genauso wie der Hersteller einer Küche, der zur Reparatur gerufen wird. Philipp Frese,
Präsident des Handelsverbands
in Südbaden, hatte Anfang September von einem beabsichtigten Nebeneffekt des sogenannten Loi Macron gesprochen.
Auch nach einem Vierteljahr
rufen bei der IHK in Freiburg
noch täglich 30 Unternehmer
KLAUS RIEXINGER wegen der Mitarbeiterentsen-
Rinderhüftsteak
meine Woche
aldi-sued.de
Nach dem Handelsverband beklagt auch die IHK BEHINDERUNGEN für deutsche Betriebe in Frankreich
Der Landkreis Emmendingen ist
nach Ansicht des Freiburger
Windkraft-Unternehmers Andreas Markowsky auf dem Weg,
sich – rechnerisch – bis 2020
komplett mit selbst erzeugten
erneuerbaren Energien zu versorgen. Einen Hauptanteil daran
habe der starke Zubau an Windkraft. Möglich gemacht hat dies
nach Ansicht des Geschäftsführers der Freiburger Ökostromgruppe die Vorreiterrolle von
Freiamt. Die Kommune habeviel
für die Akzeptanz der Windkraft
unternommen. So leistet ein Verein zur Förderung der Windenergie seit Jahren umfangreiche Informations- und Öffentlichkeitsarbeit. Schon heute erzeugt
die Kommune doppelt so viel regenerative Energien, wie sie
selbst Strom verbraucht.
Eine gegenteilige Entwicklung
sieht Markowsky im Landkreis
Breisgau-Hochschwarzwald. Mit
Ausnahme von St. Peter nutze
der Landkreis die vielen windhöffigen Plätze im Hochschwarzwald nicht für Windenergie. Verantwortlich dafür
macht der Unternehmer Landrätin Dorothea Störr-Ritter und
zahlreiche Bürgermeister.
Insgesamt kommt der Windkraftausbau in Baden-Württemberg voran. Umweltminister
Franz Untersteller (Grüne) hat
am Freitag einen Windpark auf
dem Kambacher Eck in der Ortenau mit zwölf Megawatt Leistung eröffnet. Der regionale
Energieversorger Badenova hat
die vier Windkrafträder erstmals
in Alleinregie errichten lassen.
Nun wirbt das kommunale Unternehmen um Anteilseigner,
bevorzugt bei Anliegergemeinden und Bürgern. Umweltminister Untersteller sagte, dass 2016
ein Rekordjahr für Windkraft in
Baden-Württemberg sei.
gepökelt
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„Null europäische Stimmung“
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reas Schwab von ähnlichen Praktiken in Belgien berichtet und in
Ostdeutschland – dort wehrt
man sich gegen Handwerker aus
Polen und Tschechien.
Die EU-Kommission plant
nun eine Verordnung über ein
europäisches Dienstleistungsdokument, sagt Schwab: Unternehmen sollen die Dokumente
bei ihrer Heimatbehörde einreichen können. Die Behörden wickeln die Formalitäten dann im
binationalen Verkehr untereinander ab. Damit wäre das
Sprachproblem gelöst. Vorgesehen ist zudem, dass die Behörden sechs Tage Zeit haben, den
Antrag eines Unternehmens zu
bewilligen oder abzusagen. Ein
Punkt, der sehr umstritten ist.
Denn damit, so Schwab, würde
die Möglichkeit entfallen, eine
Entscheidung so lange aufzuschieben, bis der Unternehmer
aus dem Ausland die Geduld verliert und abspringt.
Öffentlich wollte sich kein Unternehmen äußern, das gravierende Erfahrungen mit der Mitarbeiterentsendung
gemacht
hat. Mal klappe die Anmeldung,
mal nicht, sagt Handelsvertreter
Mario Burkhardt vom Agrarhandel Magromac in Malterdingen.
Problematisch sei der bürokratische Aufwand vor allem für ältere Landwirte, die im Auftrag von
Magromac Getreide ins Elsass
liefern sollen. Für den Kampf gegen Dumpinglöhne in Frankreich habe er aber großes Verständnis.
Valérie Dodier vom Kranverleih MSG Kran in Kehl mit Niederlassungen in Teningen und
Kappel-Grafenhausen spricht
von einem reibungslosen Ablauf, seit das Anmeldeprogramm überarbeitet worden sei.
Die Französin führt die Schwierigkeiten mancher Betriebe auf
Sprachprobleme zurück.
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2 AUS DER REGION
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
KURZ GEFASST
KREISTAG
informationssystem >Bürgerinfoportal. Dort stehen schon
Sitzungsunterlagen
die Unterlagen für die nächste
öffentliche Kreistagssitzung
jetzt auch online
am Mittwoch, 19. Juni, 15 Uhr,
Zahlreiche Gemeinden bieten
bereit. In dieser wird nicht nur
den Service bereits an, nun
der Kreishaushalt eingebracht,
können Bürger auch die Sitder Kreistag soll auch eine
zungsunterlagen für die öffent- Grundsatzentscheidung zur
lichen Kreistags- und AusBau- und Zielplanung der Lörschussitzungen vorab online
racher Kreiskliniken treffen.
einsehen. Eingestellt werden
Wie es sich bereits seit längesie immer samstags vor den
rem abzeichnet, soll als „Lörjeweiligen Sitzungen, erklärt
racher Weg 2.0“ der Bau eines
Pressesprecherin Junia Folk.
Zentralklinikums unter EinZu finden sind die Unterlagen
beziehung des St. Elisabethenauf www.loerrach-landkreis.de krankenhauses verfolgt werDS
in der Rubrik >Kreistag >Ratsden.
Güterstraße soll ganz anders werden
PLÄNE
Unterkünfte werden wohl nicht gebaut
MET
ZG
E
Der Landkreis Lörrach wird voraussichtlich keinen Eigenbetrieb
zum Bau von Gemeinschaftsunterkünften einrichten und
die geplanten Unterkünfte in Lörrach-Haagen und GrenzachWyhlen nicht bauen. Dort hätten jeweils Unterkünfte für 200
Menschen entstehen sollen, die Kosten wurden mit 14 Millionen
Euro kalkuliert. Aufgrund der sinkenden Flüchtlingszahlen
sei dies nicht mehr nötig. Endgültig entscheiden soll der Kreistag
DS
darüber am Mittwoch.
Gültig bis
31. 10. 2016
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T
OP
TIPP
Wie katholisch es tatsächlich
zuging am Donnerstagabend im
Lörracher Rathaus weiß man
nicht, denn der Gemeinderat
tagte nichtöffentlich. In der Pressekonferenz tags darauf vergleicht Oberbürgermeister Jörg
Lutz die „sehr intensive Sitzung“
jedoch mit der Papstwahl. Wundern Sie sich nicht, wenn Sie keinen weißen Rauch über dem Rathaus gesehen haben. Den gab es,
so der OB weiter, dann doch
noch nicht. „Aber in den Prozessen sind wir ein gutes Stück weiter gekommen.“ Um sich Luft für
Investitionen zu verschaffen, hat
die Stadt im Frühjahr beschlossen, zu sparen. 5 Millionen Euro
wurden als Ziel ausgegeben,
über ein Sparpaket über rund 2,3
Millionen Euro sei man sich nun
weitgehend einig. Die siebenseitige Liste der Verwaltung enthalte Vorschlägevon 350 Euro bis zu
einer halben Million, so Lutz.
Wenn der Gemeinderat diesem Paket zustimmt – und das
soll in einer öffentlichen Sondersitzung am Donnerstag, 10. November, geschehen –, dann
könnte mit dem Bau der Brombacher Halle doch im kommenden Jahr begonnen werden. Dafür werde eine Baurate in Höhe
von 2,2 Millionen Euro in den
Haushalt eingestellt, sagt Kämmerer Peter Kleinmagd. Die Halle soll rund 9 Millionen Euro kosten und bis 2018 oder 2019 fertig
werden. Große Sonderwünsche
würden dabei nicht erfüllt, kündigt Bürgermeister Michael Wilke an. Und das zugehörige Parkdeck wird warten müssen. Zwar
sei die Schöpflin-Stiftung bereit,
sich mit 1,25 Millionen Euro am
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Alles rund ums Bauen und Wohnen mit Holz
Parkett
nötig?
Eine Sparliste soll der STADT LÖRRACH Luft für Investitionen verschaffen
Verwaltung und Gemeinderat der Stadt Lörrach
haben sich offenbar weitgehend auf ein Paket zur
Haushaltskonsolidierung
geeinigt, das rund 2,3 Millionen Euro bringen und
damit unter anderem den
Bau der Brombacher Halle
ermöglichen soll. Mit Details hält man sich aber
noch bedeckt.
KATHRIN GANTER
Als großer, städtebaulicher Wurf
galt die geplante Neugestaltung
der Güterstraße in Rheinfelden.
Am Donnerstag im Bau- und
Umweltausschuss stellte Architekt Winfried Kuhs für die Wobau Swiss jedoch komplett neue
Pläne vor. Statt einem runden
Gebäude sind nun drei eckige
geplant. Darin sollen weniger Wohnungen als geplant, stattdessen
jedoch mehr Verkaufsflächen, ein Restaurant und ein Hotel
DS
entstehen.
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Noch kein weißer Rauch
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Noch mal anschauen und dann erstmal vergessen: Der Umbau des Aichele-Knotens ist auf unbestimmte
FOTO: BÜRO HÄRING
Zeit verschoben und dadurch werden 1,6 Millionen Euro gespart.
insgesamt 3 Millionen Euro teuren Bau zu beteiligen, denn sie
wird auch mit 68 Parkplätzen
rund die Hälfte für sich beanspruchen. Aber vorerst würden
auf der Fläche wohl nur 85 ebenerdige Parkplätze eingerichtet,
so Wilke. Und: Die Parkplätze im
Parkdeck könnten auch später
nicht gratis angeboten werden.
Dies gelte auch für die Nutzer
der Sporthalle.
–
15 Millionen Euro für
Schulentwicklung
–
Für die Lörracher Schulentwicklung kalkuliere die Stadt mit 15
Millionen Euro, sagt Jörg Lutz.
Voraussichtlich wird es zehn Jahre dauern, bis sie abgeschlossen
ist. In deutlich abgespeckter
Form soll der Umzug der Musikschule auf das Bonifatius-Areal
stattfinden, das die Stadt bereits
von der Kirche gekauft hat. Statt
die große Variante für 4,9 Millionen Euro in beiden Gebäuden zu
bauen, soll nun nur die Villa Lioba für die Nutzung „ertüchtigt“
werden, damit die Musikschule
zumindest teilweise aus der Hebelschule ausziehen kann und
die Grundschule die Räume für
sich nutzen kann.
Der Komplettumbau des Aicheleknotens ist ebenfalls passé.
Vorerst sollen mit den Kanalarbeiten die Basler Straße vom
Knoten bist zur Herrenstraße sowie die Kirchstraße saniert werden. Das werde insgesamt 1,5
Millionen Euro kosten, schätzt
die Stadt. Die 1,6 Millionen für
den Umbau des Aicheleknotens
wolle man sich sparen, und erst
später in Angriff nehmen, wenn
ein
Gesamtverkehrskonzept
erarbeitet sei.
Dem Sparzwang zum Opfer
fällt auch die geplante, behindertengerechte Rampe zur Unterführung an der Eulerstraße,
wodurch 300 000 Euro weniger
Kosten für den Boulevard Belchenstraße entstehen sollen.
Und die Stettengasse beim Rosenfelspark wird statt für eine
halbe Million Euro nur für
300 000 Euro saniert – dabei
rechnet die Stadt mit Fördermitteln in Höhe von 117 000 Euro.
Die Details der Sparliste gibt
die Verwaltung noch nicht preis.
Die Fraktionen sollen erst noch
die Möglichkeit haben, sie intern
zu beraten, sagt Jörg Lutz. Öffentlich einsehbar wird sie voraussichtlich erst am 7. November, wenn die Stadtverwaltung
die Unterlagen für die Gemeinderatssitzung online stellt.
Klar ist aber, dass die Liste
nicht nur Einsparungen, sondern auch den Anstieg von Gebühren beinhalten wird. Eine Erhöhung der Gewerbesteuer sei
nicht vorgesehen, macht Jörg
Lutz deutlich. Auf die Frage nach
einer
Grundsteuererhöhung
antwortet er ausweichend: „Ich
denke, wir sollten die Diskussion
an dieser Stelle beenden.“
Die Ortsverfassungen sollen
vom Sparpaket unberührt bleiben, aber man müsse, so Lutz, gemeinsam mit den Ortsverwaltungen ein Konzept entwickeln,
wie man die Arbeit dort „noch effizienter“ gestalten könne. Und
eine weitere Zusage gibt der
Oberbürgermeister auch: „Die
Stellen bei der Stadt Lörrach sind
sicher.“
Durch die jetzige Sparliste
kann die Stadt die Haushaltslage
allenfalls entspannen. Von den
ursprünglich zum Ziel gesetzten
5 Millionen ist man weit weg und
Lutz kündigt weitere Einsparungen an, die „auch an kulturelle
Bereiche adressiert sind“. Und
überhaupt: „Die Haushaltskonsolidierung wird eine Daueraufgabe sein.“
WAR NOCH WAS?
Die Woche vom 10. bis 15. Oktober
Dienstag
Erst 16 Jahre alt ist der Jugendliche, der im Dezember 2015 und
vor vier Wochen in Bad Säckingen mit seinen angeblichen
NOTRUFEN größere Einsätze
von Polizei und Hilfsdiensten
ausgelöst hat. Weil die Anrufe
mitgeschnitten wurden, konnte
der Anrufer an seiner Stimme
identifiziert werden. Wie die Polizei mitteilt, hat er beide Taten
gestanden. Er hatte behauptet,
am Bad Säckinger Bergsee seien
mehrere Gasflaschen exploFOTO: THOMAS KUNZ
diert, dabei mehrere Personen Es ist wieder soweit: In Freiburg ist Herbstmess’.
verletzt worden. Im Dezember
hatte er behauptet, ein Reisebus zer Notarzt, da kein Deutscher bolin, Rechnungsamtsleiter des
Gemeindeverwaltungsverbansei auf der Eggbergstrecke mit ei- verfügbar ist.
des Vorderes Kandertal, ihren
nem Auto zusammengestoßen.
Hut in den Ring geworfen. Die
Donnerstag
Wahl findet am 27. November
Mittwoch
Martin Fischer zieht es nach Ei- statt.
Mutige Ärzte retten in der Nacht meldingen. Der 55-jährige BeEine „mikrobiologische Beeinvon Mittwoch auf Donnerstag rufsschullehrer und Fraktions- trächtigung“ findet BADENOVA
einem Patienten mit Stichverlet- sprecher der Grünen im Ge- im Trinkwasser von Karsau,
zung das Leben: Da die OP-Säle meinderat von Weil am Rhein Adelhausen, Ober- und Niederim Bad Säckinger Spital derzeit gibt bekannt, dass er für das Amt eichsel, Ottwangen, Minseln,
saniert werden, richten die Ärzte des BÜRGERMEISTERS von Ei- Nordschwaben, Beuggen und
für eine NOTOPERATION eine meldingen kandidiert. Bisher dem Industriegebiet SchildgasBehelfs-OP ein, bekommen Un- haben der Amtsinhaber Man- se. Dem Wasser wird Chlor zugeterstützung von einem Schwei- fred Merstetter und Oliver Frie- setzt und es wird noch immer
empfohlen, es vor dem Trinken
abzukochen.
Freitag
Wie ist das Wetter? Sie können
jetzt aus dem Fenster schauen
oder unter www.rheinfelden.de.
Denn, so kündigt es die Stadt an,
dorthin werden stündlich die
WETTERDATEN direkt von der
Ende Juli auf dem Quici-Hügel
eingeweihten Wetterstation des
Deutschen Wetterdienstes übertragen.
Schwindelgefühle im Karussell, gebrannte Mandeln und
noch ein Oktoberfest: In Freiburg eröffnet die traditionelle
HERBSTMESS’. Bis zum 24. Oktober dauert der Rummel.
Samstag
Schwarz gekleidete Menschen
laufen hintereinander her durch
die Innenstadt von Lörrach. Dabei handelt es sich um die lokale
Ausgabe des WALK FOR FREEDOM. Mit solchen Läufen soll
weltweit ein Zeichen gegen moderne Sklaverei und MenschenDS
handel gesetzt werden.
DIE DRITTE SEITE 3
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
bewohner der Demenz Wohngemeinschaft Woge im freiburger Stadtteil Vauban: Günther Langelott, Rosa Oberst und Waltraud Jehle
FOTOS: NINA LIPP
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Wohngemeinschaften mit Demenzpatienten nach dem FREIBURGER MODELL gelten bundesweit als Vorbild – Ein Besuch in der Woge
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einzubringen,
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Großeinkauf übernehmen. Das
spart Betreuungskosten. Mit einem Eigenanteil von rund 2000
Euro sei der Platz in einer Demenz-WG nicht teurer als ein
Heimplatz, sagt Nikolaus. Und
ergänzt: Wer voll berufstätig ist,
oder die Stunden aus anderen
näre Angebote ab. „Von der angekündigten Aufbruchstimmung
im Land aber fehlt jede Spur“, bilanziert Michael Bruder. Und
auch Martina Feulner findet klare Worte „Das Gesetz fällt im Alltagstest durch.“ Die restriktiven
Auflagen des Gesetzes, die durch
Behörden kontrolliert werden,
empfindet sie als schikanierend.
Kritik am Gesetz übt auch Michael Bruder, der wie Michael
Szymczak, dem Leiter der Kirchlichen Sozialstation Nördlicher
Breisgau, der Fawego angehört,
einer politischen InteressensVertretung der Wohngemeinschaften.
Übernächste Woche werden
die Mitglieder der Fawego im
Stuttgarter Sozialministerium
auf die Müllheimer Grünen-Abgeordnete und Staatssekretärin
Bärbel Mielich treffen. Das Thema, über das sie dringend mit ihr
reden wollen: Die „Geburtsfehler“ des Wohn-, Pflege- und Teilhabegesetzes.
Irrtümer und Druckfehler vorbehalten / DE BW 53020 EG
E
plausiblen Gründen nicht leisten kann, kann das finanziell
ausgleichen, dann wird jemand
aus der Nachbarschaftshilfe eingesetzt. Aktuell lebt ein Drittel
der Menschen mit Demenz in
Deutschland im Pflegeheim,
zwei Drittel werden zu Hause
versorgt. „Damit pflegebedürftige Menschen möglichst in ihrer
vertrauten Umgebung leben
können, brauchen wir zusätzlich
kleinere Wohn- und Pflegeangebote.
Demenz-Wohngemeinschaften sind viel privater als
Pflegeheime,“ sagt Martina Feulner, die mit Claire Désenfant das
Netzwerk Freiburger Modell vertritt.
Als vor mehr als zwei Jahren
das Wohn-, Pflege- und Teilhabegesetz (WTPG) in Baden-Württemberg in Kraft trat, versprachen sich die zahlreichen in den
Startlöchern stehenden Initiativen endlich Rechtssicherheit.
Denn das vorher geltende Heimgesetz zieltevorrangig auf statio-
KW42
sy. „Meine Mutter dachte, sie
muss nach Hause um ihre Kinder zu versorgen.“ Dann wurde
ein Platz in der Woge frei und der
Zustand ihrer Mutter stabilisierte sich. „Hier ging es ihr nach langer Zeit das erste Mal wieder
richtig gut“, sagt die Tochter. „Als
mein Bruder sie in der ersten Woche besuchte, sagte sie ihm: „Ich
habe keine Zeit für dich, ich habe
zu tun.“
100g
I
n der Woge ist fast immer jemand da, der mit den Bewohnern bastelt, singt, spazieren
geht oder einfach nur zum Reden kommt. Die Bewohner werden ihren Fähigkeiten entsprechend in den Alltagsablauf einbezogen, helfen bei den Essensvorbereitungen oder beim
Einkauf. „Menschen mit Demenz brauchen Wegbegleiter“,
sagt Hannelore Nikolaus, Sprecherin der Woge-Angehörigen.
Und weil in der Woge tagsüber
fast immer mindestens drei Betreuer da sind, kommt keine Lan-
geweile auf. Schon gar nicht,
wenn an Freitagen die Kinder
aus dem benachbarten Kindergarten zu Besuch kommen. Einer der verbindlichen Qualitätsbausteine des Freiburger Modells ist die Häuslichkeit. Jeder
Bewohner hat ein eigenes Zimmer, das mit vertrauten Möbeln
und Gegenständen ausgestattet
ist. Für die Außenseite der Zimmertüre ihrer Mutter Rosa
Oberst hat Elisabeth von Magassy einen kleinen Schaukasten gebastelt. Zu sehen ist dort ein Foto
des schweizerischen Dorfes, in
dem die Mutter aufwuchs. „In
der Eingewöhnungsphase kam
es vor, dass meine Mutter ihr
Zimmer nicht fand“, erzählt Elisabeth von Magassy.
Der Krankheitsverlauf von Rosa Oberst war typisch, ihre zunehmende Vergesslichkeit ließ
die Familie aufhorchen. Rosa
Oberst lebte in einer eigenen
Wohnung im selben Haus wie
die Familie ihrer Tochter. Plötzlich konnte sie sich nicht mehr
daran erinnern, wie man den
Fernseher einschaltet, ihr Zustand verschlimmerte sich. „Zu
Beginn stritt sie vehement ab,
dass etwas nicht stimmt“, erinnert sich Elisabeth von Magassy.
Ihre Mutter wollte ihre Selbständigkeit nicht aufgeben, bestand
darauf, weiter das Auto zu nutzen, bis sich die Unfälle häuften.
Die Wohnung ihrer Mutter hing
voller Notizzettel, wie einer, der
mahnte, die Kaffeemaschine
auszuschalten.
Eines Tages, Rosa Oberst war
zu einem Arztbesuch aufgebrochen, wunderte sich die Familie
über ihre lange Abwesenheit. Bei
ihrem Arzt war sie nie angekommen. Panisch suchte die Familie
den Weg ab, ohne Erfolg. Erst
nachts klingelte das Telefon: Rosa Oberst lag im Koma, in einem
Freiburger Krankenhaus. Was genau passierte, weiß Elisabeth
von Magassy bis heute nicht. Als
Rosa Oberst nach einer Woche
erwachte, erkannte sie ihre Tochter nicht mehr, lebte in der Vergangenheit. „Sie war komplett
dement und orientierungslos“,
sagt die Tochter. An eine Rückkehr in die eigene Wohnung war
nicht zu denken. Die Familie
fand zwar kurzfristig einen Platz
in einem Pflegeheim – doch von
dort büxte die Mutter regelmäßig aus. „Es war fürchterlich“, erinnert sich Elisabeth von Magas-
Stück
ie Woge und weitere Demenz-WGs in der Region
(Freiburg, Stegen, Eichstetten, Emmendingen, Waldkirch und Kirchzarten-Burg) haben sich zum Netzwerk „Freiburger Modell“ zusammengeschlossen. Allen Wohngemeinschaften gemeinsam ist das
Prinzip der geteilten Verantwortung: Angehörige, Professionelle
und Ehrenamtliche tragen die
Verantwortung und die Sorge
um die Demenzpatienten gemeinsam. Alle Mitglieder des
Netzwerkes haben sich auf verbindliche Qualitätsrichtlinien
verständigt, die untereinander
immer wieder diskutiert und
verbessert werden. „Das Freiburger Modell lebt vom Austausch“,
bestätigt Birgit Schuhmacher,
wissenschaftliche Mitarbeiterin
am AGP Sozialforschung an der
Evangelischen Hochschule in
Freiburg. Ihr Chef, Professor Thomas Klie, war auf der Suche nach
einem dritten Weg zwischen den
Alternativen Pflegeheim oder
häuslicher Pflege durch einen
Angehörigen in Frankreich auf
Pflegewohngruppen in bürgerschaftlicher Verantwortung gestoßen, die ihn für das Freiburger Modell inspirierten.
Der Adlergarten in Eichstetten
gilt wie die Woge mit ihrem Mix
aus bürgerschaftlichem Engagement in den Gemeinden und der
Arbeit von Angehörigen und
Fachkräften als Musterbeispiel
für moderne Pflege und ist Pilgerstätte für potenzielle Nachahmer aus dem gesamten Bundesgebiet. „Pro Jahr kommen 50
Besuchergruppen“ sagt Eichstettens Bürgermeister Michael Bruder. Gerade im ländlichen Raum
sei der Bedarf nach wohnortnahen Alternativen zu den Heimen
enorm.
100g
D
Portion
W
ie jeden Mittwoch
kommt Andrea Schulze-Jena, die eigentlich
Sprachtherapeutin ist, in der
Wohngemeinschaft Woge vorbei. Hier noch ein freundliches
Hallo, dort ein kurzer Schwatz
über die Gesundheit – die Knie,
jaja – dann wird gesungen. WogeBewohner Günther Langelott
lässt sich nicht zweimal bitten.
„Es steht eine Mühle im
Schwarzwälder Tal, die klappert
so herrlich, so schön.“ Der gut
zwei Meter groß gewachsene 92Jährige trällert vergnügt mit.
Auch Waltraud Jehle – 90-jährig
– die sich an ihre Kindheit in
Schönau zu erinnern scheint,
stimmt mit ein. Zweite Stimme,
versteht sich. In der geräumigen
WG-Küche knetet derweil der angehende Heilerziehungspfleger
Jan Altmann einen Hefeteig. Am
Küchentisch daneben schneidet
Christa Wittich, 1931 in Hamburg
geboren, mit Altenpflegerin Nathalie Koffi die Zwiebeln, die beide zuvor auf dem nahe gelegenen Bauernmarkt im Freiburger
Stadtteil gekauft haben. Heute
Abend soll es Zwiebelkuchen geben.
Die übrigen WG-Bewohner,
insgesamt sind es zehn, die in
der rund 300 Quadratmeter großen und barrierefreien Erdgeschosswohnung jeweils ein eigenes Zimmer haben, sitzen an diesem sonnigen Herbstnachmittag draußen auf der Terrasse.
Wie jeden Nachmittag gibt es
Kaffee und Kuchen. Vor wenigen
Minuten noch hatte Günther
Langelott mit neugierigem Blick
den gedeckten Tisch abgesucht.
Als er den frisch gebackenen
Pfirsichkuchen entdeckte, weiteten sich seine freundlichen Augen. Doch der ist für alle da, und
der ehemalige Vermessungsingenieur hatte schon zwei Stücke.
Auf die Frage, ob der ihm geschmeckt habe, fängt Langelott
an zu schimpfen. Fast ein wenig
aggressiv empört er sich:
„Quatsch ist das, absoluter
Quatsch ist das!“ Doch niemand
hier wundert sich über seine Reaktion. Denn wie es scheint,
kann er sich schlicht nicht erinnern, schon probiert zu haben.
Langelott ist, wie alle Bewohner
dieser
außergewöhnlichen
Wohngemeinschaft, an Demenz
erkrankt.
Portion
NINA LIPP
4 AUS DER REGION
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
„Das ist die harte Realität“
GESICHT DER WOCHE
TOM BRANE, KÜNSTLER
I
„Ich lerne von jedem Stil“
ch mach’ das nicht, um Aufmerksamkeit zu bekommen“,
sagt Tom Brane, der in den
vergangenen Wochen reichlich
davon hatte. Von ihm stammt
das Wandgemälde
am Haus in der
Kirchstraße in
Freiburg, dessen
Fertigstellung zunächst vom Baurechtsamt gestoppt wurde.
Angetrieben werde der Künstler
von seiner Lust,
Neues zu lernen
Tom Brane.
und der Freude,
die es ihm bereitet, wenn Menschen vor seinen
Werken stehen und bei der Betrachtung für einen Moment
ihre Alltagsroutine verlassen.
Als Jugendlicher kam der heute
35-Jährige aus München nach
Freiburg und arbeitete zunächst in der Werbebranche,
bevor er sich entschied, seiner
Leidenschaft zu folgen und nur
noch Künstler zu sein. Das war
vor rund zehn Jahren, gemalt
und gezeichnet habe er jedoch
schon immer. „Du kannst nicht
von heute auf morgen Künstler
werden“, sagt er heute, und: „Ich
stand einige Jahre kurz vor der
Obdachlosigkeit.“
Mittlerweile kann er davon leben, immer wieder müsse der
Künstler Interessenten jedoch
erklären, dass auch Kreative
Anerkennung in Form von Bezahlung verdienen. „Ich dachte,
Sprayer machen das so“, hat ein
potenzieller Auftraggeber erst
neulich wieder gesagt. Tom Branes Medium, Sprühdose auf
Wand, hafte noch immer ein
schlechtes Image an. Er habe
Die IBA BASEL 2020 stellt ihre Projekte vor, kann aber Probleme nicht verbergen
sich jedoch bewusst dafür entschieden, denn so kann er Leute
erreichen, die keine Ausstellungen besuchen. „Wenn man
sieht, wie viele Werbebanner
uns im Denken
einschränken,
dann kann man
nur den Kopf
schütteln, dass etwas Handgemachtes verboten wird.“
Darüber wünsche
er sich eine öffentliche Debatte.
Tom Branes Handschrift ist im GeFOTO: KANG gensatz zu vielen
anderen Künstlern nicht immer auf den ersten Blick erkennbar, „ich kann
alle Stile malen“, behauptet er,
und ein Blick auf seine Webseite
offenbart ein breites Spektrum.
Am liebsten möge er es „kubistisch-futuristisch-surrealistisch“ – enger eingrenzen wolle
er sich nicht und auch nicht beschränken lassen, denn: „Ich
lerne von jedem Stil, den ich
neu ausprobiere, etwas.“
Auch wenn der 35-Jährige in erster Linie seine Leidenschaft befriedigen möchte: Dass diese
Woche zwei ältere Damen an
dem Haus in der Kirchstraße
vorbeikamen und begeistert
waren, als Tom Brane ihnen erzählte, dass er sein Werk nun
wider Erwartenvollenden kann,
spornt ihn doch an. Sie seien
zuvor schon da gewesen, als er
die Vorderseite mit dem Wiesen- und Entenmotiv bemalte,
und seien da noch sehr gegen
die unkonventionelle Gestaltung gewesen. „Aber sonst wär’s
auch langweilig“, sagt Tom
KNG
Brane gelassen.
Planungsfehler, verkleinerte Ansprüche, viel Planerlyrik statt Ertrag, und am
Ende fehlt das Geld: Die
Bauausstellung IBA 2020
wird oft kritisiert. Geschäftsführerin Monica Linder-Guarnaccia ist vom Erfolg weiter überzeugt.
Frau Linder-Guarnaccia,
was macht Sie zuversichtlich, dass die IBA
2020 ein Erfolg wird?
Zunächst muss man sehen: Dies ist überhaupt
die erste IBA, die ein Bottom-up-Konzept hat. Es
gingen 120 Ideen ein, wie
man die Region stärken
könnte. Das waren Visionen und Grundsatzideen, aber meist noch nicht annähernd realisierbare Projekte. Wir
haben jetzt eine Komprimierung erreicht, die die Qualitätskriterien der IBA erfüllt. Jedes
Projekt soll einen Nutzen haben
nicht nur für die jeweilige Kommune, sondern für die gesamte
Metropolitanregion. Drei Projekte sind bereits fertig, die 19
nominierten schaffen es bis
2020, zehn weitere sind hauptsächlich vom Timing noch nicht
so weit, wie sie sein sollten. Wichtig ist aber auch: Selbst fertige
Projekte wie „24 Stops“, der Weg
zwischen Vitra-Campus und
Fondation Beyeler, sollen Weiterentwicklungen nach sich ziehen:
Das neue Schaudepot der Vitra
öffnet einen Zugang zur Stadt
Weil am Rhein – an diesem Weg
bis zur Tram kann man nun weiterarbeiten.
Mit dem Rehberger Weg hat die
IBA aber wenig, mit dem Schaudepot gar nichts zu tun.
KURZ GEFASST
Die Internationale Bauausstellung Basel: ein Planspiel, das die Akteure dreier Länder
einander näher bringt. Aber hält die IBA 2020 wirklich ihren formulierten Ansprüchen
FOTOS: ZVG
stand? Und wie groß ist der regionale Mehrwert lokaler Projekte?
auf 800000. nichts, aber man hat die IBA explizit einberufen, weil ein InstruUnd desment für die grenzüberschreiwegen
tende Regionalplanung fehlte.
baut die
Wir betreiben eine neue IdentiBahn den Bahnhof um?
tätsfindung für die Region. Wir
können das Kennenlernen voJetzt nicht. Aber sie sagt, der ranbringen, das Wissen um
Bahnhof muss besser bedient Fachkenntnisse der anderen und
werden, Versprechen gibt es kei- darum, was andernorts geht und
ne, aber Gespräch, Verständnis was nicht.
und Erkennung der Potenziale.
Auch die SNCF hat signalisiert,
Das zeigt der Rheinuferweg nach
dass sie aktiv an der AufenthaltsHuningue: Ab der Grenze wird
qualität der Bahnhöfe und Vorer plötzlich viel schmaler.
plätze mitarbeiten wird. Das
Geld ist natürlich überall und Das ist die harte Realität, weil
immer eine Herausforderung. in Frankreich andere Gesetze bei
Vor Ort beim Workshop wurde der Bebauung an Gewässerufern
aufgezeigt, welches die Nutzun- gelten. Im Rahmen der IBA hagen sind und wo Schwierigkei- ben wir aber erreicht, dass der
ten, etwa die Straße zu überque- von Novartis und Basel geplante
ren. Wenn ein Patient aus Rhein- Weg überhaupt zeitgleich bis
felden vom Lörracher Bahnhof nach Weil am Rhein weitergeaus das Krankenhaus nicht fin- führt wird. Ferner haben wir mit
det, ist das ein regionales Thema. einem Gestaltungswettbewerb
die Attraktivität für das GegenAm Zoll Lörrach haben Sie drei
über verbessert – dies wird noch
Vorschläge aus einem internaumgesetzt werden. Zudem hationalenWettbewerb vorgestellt. ben wir auf die Biodiversität geZwei sind aber schon aufgrund
achtet, so finden Eidechsen in
der Rechtslage gar nicht realiden Steinen auf Basler Seite Futsierbar. Ist das noch seriös?
ter auf der französischen.
DENKMALSCHUTZ
Gutachten an, das ihn an die
50 000 Euro gekostet habe, wie
er gegenüber der BZ erklärte.
Zwischenzeitlich hatte er die
Gebäude dem Landkreis als
Nach anderthalb Jahren Hin
Flüchtlingsunterkunft zur Verund Her darf Wolfgang Walter
fügung gestellt. Der Vertrag,
auf dem Gelände des ehemaden eventuell die Stadt Weil
ligen Getränkemarkts in Altam Rhein zur Anschlussunterweil seine Wohnanlage nun
bringung von Flüchtlingen
doch so bauen wie ursprüngübernehmenwill, läuft bis Ende
lich geplant. Das Landesdenk2018. Er wolle mit seinem Armalamt hob die Schutzwürchitekten die Pläne möglicherdigkeit eines alten Wohnhauses weise noch einmal überarbeiauf dem Gelände auf, meldet
ten, so Walter gegenüber der
die Badische Zeitung. 2015 hatte Badischen Zeitung. Zudem
das Denkmalamt ihm den Abmuss er sich vor dem Abriss
riss des Hauses verweigert, weil darum kümmern, dass eine
in dem Haus eine mittelalteralte, denkmalgeschützte Holzliche Amtsstube vermutet wur- balkendecke gesichert und einDS
de. Walter focht dies mit einem gelagert wird.
Wolfgang Walter darf
nun doch abreißen
BEHINDERTENBEIRAT
Kino für alle im Hebelsaal
Mit den Filmen „Ganz nah bei dir“ am Freitag, 21. Oktober,
und „Hin und weg“ am Samstag, 22. Oktober, lädt der Behindertenbeirat der Stadt Lörrach bereits zum neunten Mal zu
seinem kleinen Filmfestival „Kino für alle“ in den Hebelsaal
des Dreiländermuseums in Lörrach ein. Los geht es jeweils
um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist kosten- und barrierefrei.
KREISKLINIKEN
DS
Vortrag zum „Diabetischen Fuß“
Über das Krankheitsbild des Diabetischen Fußes und die
fachübergreifende Behandlung im Kreiskrankenhaus Schopfheim findet am Mittwoch, 19. Oktober, ein Vortragsabend
statt. Spezialisten aus Diabetologie und Chirurgie sprechen
um 19 Uhr im Rahmen des Gesundheitsforums der Kreiskliniken
zum Thema und beantworten Fragen der Besucher. Die Veranstaltung findet statt im Untergeschoss des Nebengebäudes
DS
des Kreiskrankenhauses Schopfheim, der Eintritt ist frei.
ich-Wäs
Teppil a. Rheche
in
We
Inhaber Steven Kwiek
Natürlich ist das Vitra-Schaulager ein völlig unabhängiges Projekt. Aber es zeigt auf, wie eine
neue Form der Zusammenarbeit
entstehen kann, hier zwischen
Weil und Vitra, dievorbildhaft ist
für die Region ist. Eine erfolgreiche Kooperation setzt einen
neuen Impuls und ermöglicht
weitere Entwicklungen.
Der Mehrwert für die Region ist
nicht bei allen Projekten offensichtlich. Der Bahnhofsvorplatz
Lörrach soll schöner werden,
beim partizipativen Workshop
zur Entwicklung erklärt die IBA
nach fünf Jahren, es dürfe alles
nichts kosten. Entsprechen Sie
da noch den Ankündigungen?
Das kommt auf die Perspektive
an, es gibt auf jeden Fall einen regionalen Mehrwert. Wir haben
14 Bahnhöfe zusammengefasst,
das gibt eine neue Dynamik.
Und die drei nationalen Bahngesellschaften erkennen, dass eine
ganze Region gleiche oder ähnliche Bedürfnisse hat.
Und das heißt für Lörrach?
Die Deutsche Bahn ist Teil der
Arbeitsgruppe und nimmt Notiz
davon, was in der Region passiert. Wir konnten verdeutlichen,
dass der Bahnhof jährlich eine
Million Besucher hat. Vitra und
Fondation kommen zusammen
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Es war bekannt, dass die Schweiz
in jedem Fall eine eigene Wendeschleife auf ihrer Seite verlangt.
Die Bewerber haben sich auf andere Themenschwerpunkte konzentriert: auf städtebauliche
Entwicklungen oder Weiterführung der Tramlinie oder auch
bessere Anknüpfung der bestehenden Tramschlaufe zur neu
geplanten S-Bahn-Haltestelle.
Welches Projekt zeigt der Region
den Geist der IBA überzeugend?
Es passiert so viel hinter den Kulissen, ein Projekt hervorzuheben, ist schwierig. Ausschlaggebend ist für mich, wie sich die
Kommunikation zwischen den
Gebietskörperschaften verändert hat. Plötzlich mussten sie
sich austauschen und erklären,
worin der Wert für alle besteht.
Bisher zielte Entwicklung meist
auf Konkurrenz, jetzt geht es um
Austausch und den Blick auf gemeinsame Interessen. Das ist
neu und eine große Freude.
Ist das einer der wichtigsten IBAEffekte: Dass die Akteure in drei
Ländern die anderen Seiten besser kennenlernen?
Ja, absolut. Es geht darum, das
Gegenüber schätzen zu lernen,
zu respektieren und als Teil von
sich selbst anzuerkennen. Das
bringt dem Publikum zunächst
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Schädlingen wie Motten, Milben etc.
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der kostbaren Teppiche kann nur von
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auch mit der Herstellung der Teppiche
vertraut sind!
Elektrifizierung der Hochrheinbahn oder Tram 3 nach St. Louis
werden als IBA-Projekte geführt.
Mit deren Realisierung haben
Sie aber doch gar nichts zu tun?
Es sind Projekte der Metropolitanregion, zu denen jeder seinen
Beitrag geleistet hat. Die Schienenlegung der Tram 3 ist nicht
das IBA-Projekt. Die IBA hat aber
mit einer wichtigen Studie dazu
beigetragen, dass Bern früher
Mittel freigab, sonst hätte es mit
der französischen Finanzierung
nicht gepasst. Für uns ist der
Bahnhofsumbau wichtig, ebenso die Stadtentwicklung entlang
der Linie, hier ist ein großer Teil
noch nicht entwickelt. Da setzen
wir den Finger drauf. Entlang der
Hochrheinstrecke
betrachten
wir Stadtentwicklungspotenziale auf beiden Seiten. Das zählt
auch in Stuttgart und Berlin.
Ist das IBA-Label für viele nicht
schlicht ein Weg, leichter an Interreg-Gelder zu kommen?
Einfach nur das IBA-Label daraufzusetzen, funktioniert nicht.
Aber wir können bei einem Antrag für Qualität und grenzüberAuf Ihrer Facebook-Seite stamschreitenden Mehrwert verbürmen Likes meist von Mitarbeitern gen, das hilft, bei der Städtebauoder Projektpartnern. Ist das
förderung und bei Interreg.
deprimierend oder motivierend?
Das große Leuchtturmprojekt
Die Kennzahlen der jetzigen Exist der trinationale Stadtteil
po sagen etwas anderes: Wir ha3Land. Hängt daran nicht fast
ben 9000 Besucher in drei Woallein die Ausstrahlung der Inchen, das ist sehr, sehr viel. Und
ternationalen Bauausstellung?
am Marktplatz Basel werden täglich 100 IBA-Kataloge mitge- Das Projekt mit dem trinationanommen. Bei Sozialen Medien len Stadtteil ist einmalig, es hat
müssen wir massiv zulegen, das sich mit der IBA stark verändert.
ist nicht eine unserer Stärken.
Die Planungsvereinbarung orientiert sich stark an unserem ArDie IBA hat lange in einer Sprache beitsprogramm. Qualitätskriteabstrakter und großer Begriffe
rien sollen trinational Gültigkeit
kommuniziert. Am Flughafenbesitzen, bis ins Detail. Für Arturm, der ein wichtiges Symbol
chitektur, Freiräume und mehr.
für die Verbindung der drei Län- Daran können sich die Länder
der werden sollte, musste dann
messen und orientieren.
mit viel Lyrik erklärt werden,
warum es doch nur eine Uhr
Werden 2020 wie geplant zwei
wird. Ist das nicht ein Problem?
Brücken fertig sein?
Das spiegelt die prozessuale Arbeit wider. Wir hatten viele Visionen, und seit zwei Jahren haben
wir uns auf die IBA-Qualitätskriterien konzentriert und Projekte
maßgeblich entwickelt. Das war
dringend notwendig. Mit den
jetzigen Projekten kann man
nun weiterarbeiten. Da braucht
man nichts drumrumreden, sie
sind gut. Wir werden beispielhaft
zeigen, wie man die Lebensqualität in der Region gemeinsam
verbessern und Impulse zur
Stärkung setzen kann.
Sie über die
Wir beraten er Teppiche
Wäsche Ihr
Nein. Es soll bis dahin eine stehen – und der Entscheid über die
große Brücke Basel-Huningue.
Eine Grundsteinlegung wäre natürlich eine schönes Ziel. Aber da
muss man realistisch sein. Die
Zeit dafür wird nicht reichen.
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6 AUS DER REGION
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
„Mister Rock In“ ist
glücklich als Beizer
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Erstes Okapi
seit elf Jahren
TOM KAISER
Nein, er mache sich nichts aus
seinem Geburtstag, sagt der Erzähler in einem Song von Funny
van Dannen, er brauche auch
keine Geschenke. Nur dieses
Mal, da habe er sich etwas so von
Herzen gewünscht. Einen Platz
ausgesucht. Sich schon so gefreut. Und dann das. Der Geburtstag ist im Eimer, ein
schlechtes Omen über dem neuen Jahr, die Beziehung zerstört.
Wer kennt das nicht? Haarscharf
daneben beschenkt zu werden?
„Ich wollte ein Okapiposter, doch
was schenkst du mir? Das ist kein
Okapi – das ist ein Schabrackentapir.“ Darum zur Sicherheit und
für alle Okapifreunde hier von Nach 450 Tagen im Bauch seiner Mutter ist Nuru im Basler Zoo als erstes Okapifohlen seit elf Jahren auf
uns: Ein Okapi, frisch auf der die Welt gekommen. Und in zwei Punkten hat Funny van Dannen Recht: Ein Tapir sieht aus wie ein Schwein,
DS und Okapis wohnen zwar im Antilopenhaus, sind aber eigentlich Giraffen.
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Rheinfelden
„Die Zeit der Diskotheken ist vorbei“, sagt Tom Kaiser. Der 41-Jährige ist ein stämmiger Mann: Im
kühlen Lehnacker auf 700 Höhenmetern trägt er eine Bomberjacke, ganzjährig Tattoos bis
an die Fingerknöchel und die
Kehle. Sein Kinnbart ist eigenwillig über den Hals verlängert. Ein
richtiger Rocker eben, aber mit
einem Lächeln und einer ruhigen Stimme. Von 2009 bis Anfang 2014 hatte Kaiser das „Rock
In“ in Schopfheim gepachtet, neben dem „Sternen“ in Auggen
der einzige Schuppen mit Livemusik aus dem Hardrock- und
Metalgenre in der Markgräfler
Provinz. Nach eigenen Aussagen
hat er das „Rock In“ auf dem Weg
„nach unten“ aufgefangen und
die Disco von ihrem alten Ruf als
„Drogenhölle“ befreit.
Heute sitzt er im Nebenzimmer des 117 Jahre alten Gasthauses „Krone“ im Steinener Ortsteil
und trauert den Zeiten als Diskothekenbetreiber nicht nach. Gerade jetzt um diese Jahreszeit
wird ihm der Unterschied deutlich: „Früher war ich drei Wochen
beschäftigt, um die Dekoration
für Halloween herzurichten.
Hier in der ,Krone’ werde ich das
am Sonntag davor erledigen.“
Bei der Pachtübernahme vor
genau einem Jahr steckte Kaiser
allerdings etwas mehr Arbeit in
die „Krone“: Er gestaltete den
Thekenbereich um, strich die
Wände neu, widmete den Lagerraum als drittes bewirtetes Zimmer um, baute einen Spielplatz
gewesen. „Die Leute dachten sich
immer öfter: Gehen wir heute zu
dem anderen Fest, das Rock In ist
immer offen“, vermutet Kaiser.
Auch an der Substanz des Gebäudes sei nichts gemacht worden;
einiges wie die Erweiterung der
Theke habe er auf eigene Rechnung umgesetzt.
Das Rauchverbot habe zu weiteren Einbußen geführt; und
letztlich erhob die Gema ihre Gebühren enorm. „Am Schluss war
ich sogar froh, dass ich früher
aus dem Pachtvertrag rauskam“,
sagt Kaiser heute. Mit der Nachfolgerin in Schopfheim, der
„Rock Fabrik“, habe er nichts
mehr zu tun.
Aber die treuen Gäste schienen nicht so froh wie der Chef
über die Schließung: „Dem Rock
In wird nachgetrauert“, stellte
Kaiser bald fest. Und völlig sterben lassen wollte er auch nicht,
was er in fünf Jahren aufgebaut
hatte: „Ich hatte viel Geld in Werbung, das Logo und Klamotten
der Mitarbeiter gesteckt.“ Kaiser
ließ sich den Namen „Rock In“
rechtlich schützen und ist unter
diesem Namen mit einem Bierbrunnen auf Festen in der Region unterwegs und organisiert
außerdem Oldieabende in externen Lokalitäten. Dieses System
der „mobilen Disco“ will er auch
weiterhin pflegen.
Das nächste Konzert steht bereits am Samstag an: Nach zwei
Jahren Pause werden im Weideschuppen Wies die Stammgäste
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Tom Kaiser mit seinem Hund vor dem Gasthof „Krone“ in SteinenLehnacker: Das Motorrad als „Wirtshausschild“ hat er selbst gebastelt
FOTO: BORIS BURKHARDT
– der Laden ist auch ein Biker-Treff.
und führte den Sonntagsbrunch
auf der Terrasse ein. „Ich wollte
keinen Schickimickiladen, sondern bewusst das Alte erhalten“,
erklärt Kaiser.
Zum „Alten“ gehörte auch der
freie Bikertreff jeden Mittwoch,
unter dessen 150 Gästen bisweilen auch Fernsehkoch Horst
Lichter ist, der sich laut Kaiser in
Lehnacker offensichtlich wohlfühlt. Das Essen ist bodenständig, die Portionen so groß, „wie
der Chef selbst gerne isst: Ich habe seither auch zugenommen“,
lacht Kaiser. Man glaubt ihm
aufs Wort, wenn er sagt, er fühle
sich nun als Beizer im kleinen
Schwarzwalddörfchen „saugeil“.
Als Betreiber einer Diskothek
empfand Kaiser hingegen vor allem die Konkurrenz der zunehmenden Feste als erdrückend:
„Eigentlich war nur noch der Dezember für uns übrig: im September die Straßenfeste, im Oktober immer mehr Oktoberfeste,
im November explodierende
Guggenbälle und ab Januar wieder nur Fasnacht.“ An ein volles
„Rock In“ in den Sommermonaten sei bei 40 bis 50 Grad unterm
Dach sowieso nicht zu denken
Rock In Onkelz Nacht“ mit eigenen Songs und Coverstücken
aufspielen. Nach einer Fortsetzung der „R.I.O.N.“ sei sehnsüchtig gefragt worden, sagt Kaiser. Er
rechnet mit Böhse-Onkelz-Fans
aus dem ganzen Wiesental: „Ich
bin schon gewarnt worden, dass
der Weideschuppen zu klein sein
könnte.“
Wie weit das Genre „Rock“
reicht, zeigt Kaiser allerdings mit
der zweiten geplanten Veranstaltung im April: Tom Astor wird an
einem Countryabend auftreten.
Eine neue Liga, in der Kaiser die
Ticketpreise von knapp 30 Euro
nicht mehr selbst bestimmen
kann: „Das wird mit Sicherheit
das teuerste Konzert in der Geschichte des Rock In“, schmunzelt er. Auch über Auftritte von
Coverbands von AC/DC, Metallica oder Rammstein denkt Kaiser nach. Aber er habe wie bei
den zuletzt weniger gut besuchten Oldieabenden festgestellt,
dass er den Fans bei solchen Veranstaltungen Zeit geben muss,
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AUS DER REGION 11
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
Auch Grüne setzen auf regionale Prominenz
Der Lörracher Architekt und Regionalplaner GERHARD ZICKENHEINER will für die Ökopartei in den Bundestag
Seit dieser Woche steht der
Direktkandidat der Grünen
für den Wahlkreis Lörrach/Müllheim fest. Es ist
der Architekt und Regionalplaner Gerhard Zickenheiner aus Lörrach. Damit ist
neben Armin Schuster
(CDU) und Christoph Hoffmann (FDP) ein weiterer,
regional bekannter Kandidat im Rennen.
KATHRIN GANTER
„Für mich ist das eine Konsequenz meiner beruflichen und
ehrenamtlichen
Entwicklung
aus den vergangenen 15 Jahren“,
begründet Gerhard Zickenheiner seine Kandidatur. Themenschwerpunkte sind für ihn die
Stärkung des ländlichen Raums,
eine deutliche Verbesserung
nachhaltiger Verkehrs- und Nahverkehrsangebote und eine Veränderung des Subventionspolitik in der Landwirtschaft. „Viele
der Sorgen unseres ländlichen
Raumes hinsichtlich der schwierigen Situation der Landwirtschaft und der Mobilität sind in
der Republik weit verbreitet. Die
Stellschrauben sind teils beim
Land, viele aber beim Bund“, sagt
der 55-Jährige, der sich in der Nominierungsversammlung am
Montag mit großer Mehrheit gegen Maria Luisa Werne aus Müllheim durchsetzte. Zickenheiner
ist seit 2011 Mitglied der Grünen
und seit zwei Jahren im Lörracher Kreistag.
Nach Bad Bellingens Bürgermeister Christoph Hoffmann
(FDP) und dem Bundestagsabgeordneten Armin Schuster (CDU)
ist Zickenheiner der dritte Kandidat der großen Parteien, der
für die Bundestagswahl 2017 ge-
setzt ist. Für die SPD stellen sich
derzeit zwei junge Männer in
den Ortsverbänden vor: Jonas
Hoffmann (31) aus Lörrach und
Patrik Schnell (19) aus Heitersheim. Die Nachwuchspolitiker
der SPD werden es in diesem Bewerberfeld nicht leicht haben:
Der Abgeordnete Armin Schuster sitzt fest im Sattel. Sein
Schwerpunkt ist Innere Sicherheit, ein Thema, das im Wahlkampf 2017 eine große Rolle einnehmen wird. Christoph Hoffmann hat den aussichtsreichen
zweiten Platz auf der FDP-Landesliste. Er ist bereits seit Juli im
Wahlkampfmodus, reist durch
die Lande, um seinen Bekanntheitsgrad zu steigern und hat
sich als Schwerpunkt unter anderem den Bürokratieabbau auf
die Fahnen geschrieben.
„Es ist völlig verfrüht, jetzt
schon über Wahlkampf zu reden“, sagt Gerhard Zickenheiner.
Gerhard Zickenheiner, Armin Schuster und Christoph Hoffmann kandidieren bei den Bundestagswahlen 2017. FOTOS: THOMAS LOISL MINK /ZVG
Auch darauf, ob er lieber mit der
CDU oder mit der SPD und der
Linken koalieren würde, will er
sich noch nicht festlegen.
Armin Schuster wird im Fall
seiner Wahl in seine dritte Mandatszeit gehen. Christoph Hoffmann ist seit 2007 Bürgermeister von Bad Bellingen und in
zahlreichen Gremien, unter anderem im Vorstand des Gemeindetag Baden-Württemberg. Dass
er weniger politische Erfahrung
hat als die beiden anderen Kandidaten, sieht Gerhard Zickenheiner nicht als Nachteil an. „Ich
kenne durch meine Arbeit und
mein Kreistagsmandat die Regi-
Wissens -Talk mit
Henryk M. Broder
BASAR MOLEKULAR
Beim Wissens-Talk über Kunst,
Religion und Politik diskutieren
vier prominente Gäste mit dem
Publikum. Der „interdisziplinäre
Dialog zwischen Wissenschaft
und Gesellschaft“ am Donnerstag, 27. Oktober, stellt kontroverse Kolumnen, das Management
von Pharmaunternehmen und
Hochschulen sowie zellulare Mikroorganismen zur Debatte.
Bei der Diskussion wird sich
auch der deutsche Publizist und
Buchautor Henryk M. Broder
den Fragen des Publikums stellen. Von 1995 bis 2010 schrieb er
überwiegend Kolumnen für den
Spiegel und den Tagesspiegel,
seit 2011 ist er für die Welt und
Welt am Sonntag tätig. Dabei
werden seine teils polarisierenden Kolumnen, besonders die zu
den Themen Islamismus und islamischem Terror, kontrovers
diskutiert.
Neben Broder werden Andrea
Schenker-Wicki, seit 2015 Rektorin der Universität Basel, Verena
A. Briner, Titularprofessorin für
Innere Medizin an der Universität Basel, und Viola Vogel, Professorin für Angewandte Mechanobiologie an der ETH Zürich, auf
dem Podium Platz nehmen. Moderiert wird der Talk von Ralf
Stutzki, Ethiker am NCCR Mole-
POLIZEI
Tipps gegen
Einbruch
Auf Einladung der CDU Haagen
geben Polizisten der Kriminalprävention am morgigen Montag um 19 Uhr im Rathaussaal in
Lörrach-Haagen, Manzentalstraße 6, praktische Tipps, wie man
sich mit kleinem Budget gegen
Diebstahl und Einbruch absichern kann. Die Polizeiexperten
werden individuell auf die Anliegen und Fragen der Zuhörer eingehen. Die Teilnahme ist kostenDS
los.
in Basel
cular Systems Engineering. Der
Basler Singer-Songwriter Pink
Pedrazzi begleitet den Abend
musikalisch, und dem Publikum
wird ein Apéro serviert.
–
Interdisziplinäres Projekt
–
Der Nationale Forschungsschwerpunkt Molecular Systems
Engineering, zu dem der Wissens-Talk gehört, wird von 2014
bis 2026 vom Schweizerischen
Nationalfonds gefördert und ist
ein interdisziplinäres Projekt,
das rund 100 Wissenschaftler
aus unterschiedlichen Disziplinen vereint. Ihr Ziel ist es, synthetische molekulare Fabriken
zu entwickeln, die noch mehr
können als unsere Zellen und
später für die Produktion von
chemischen Stoffen und in der
Gesundheitsversorgung eingePRO
setzt werden sollen.
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12
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Komplikationen
nach Operationen
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Über 30 internationale Artisten und Künstler
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Diverse Dinner-Show-Arrangements
Traumhafte Übernachtungsmöglichkeiten
> „BASAR
MOLEKULAR“ findet
am Donnerstag, 27. Oktober,
19.20 Uhr, im Veranstaltungslokal
Sud, Burgweg 7, Basel, statt. Der
Eintritt ist frei. Der Live-Talk wird
von Radio X (5. November, 14 Uhr),
Kanal K (4. und 11. November, 20
Uhr) und Radio RaBe (3. Nov., 16
Uhr) ausgestrahlt und kann als
Podcast heruntergeladen werden.
on und ihre Sorgen und Nöte,
insbesondere die des ländlichen
Raumes besser als Armin Schuster“, behauptet er. Und innere Sicherheit, erklärt er, hänge stark
von der Willkommenskultur ab.
So müsse etwa ein hundertprozentiges und schnell umsetzbares Integrationsangebot geschaffen werden, das ein Abdriften verhindere und Zukunftsperspektiven offeriere. Zudem
müsse die immer weiter klaffende soziale Schere, die ein Hauptgrund für das Auseinanderdriften der Gesellschaft sei, geschlossen werden. Und nicht zuletzt dürften die Begriffe Heimat
und Identität nicht den Rechtsaußenkräften überlassen werden: „Heimat soll erlebbar und
erlernbar sein auf regionaler
Ebene für alle, die in den Städten
und Regionen leben. Das gilt insbesondere auch für Menschen,
die neu in der Region sind.“
Teatro dell’Arte
Unterhaltung der Extraklasse
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Professor Stefan Endres, Chefarzt der Klinik für Orthopädische Chirurgie am Kreiskrankenhaus Rheinfelden, referiert über
Komplikationen nach Operationen im Fachgebiet der Orthopädischen Chirurgie. Der Vortrag
findet im Rahmen des Gesundheitsforums der Kreiskliniken
am Donnerstag, 20. Oktober, um
19.30 Uhr im Kreiskrankenhaus
Lörrach statt (5. Obergeschoss).
Er gibt einen Überblick über
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Behandlungsmaßnahmen bei
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LESERMEINUNG
DRITTES GYMNASIUM
bert-Schweitzer-Schule) quasi
schon beschlossene Sache sei,
Zum Artikel „Ministerin signalisiert
mal rudert man zurück und
Offenheit“ in der Ausgabe vom 9.
„müsse die Grundschulthematik
Oktober:
noch einmal gesondert betrachten“. Uns Eltern an der ASS
Schlichtweg
Grundschule beschleicht hier
doch das mulmige Bauchgefühl,
übergangen
in der gesamten Debatte
Szenario 6, Szenario 8, Szenario schlichtweg übergangen worden
XY? Ja, Nein, Jein. Klarheit im Dis- zu sein.
kurs über die Entwicklung der
Die Faktenlage: 134 Schüler beSchullandschaft Lörrachs
suchen den Grundschulzug der
herrscht aus Sicht von uns Eltern ASS. Die gesamte Grundschule
der Albert-Schweitzer-Grundzeigt eine stabile Zweizügigkeit.
schule beim besten Willen nicht. Die Nordstadt bietet ein großes
Die Verortung diffuser Informa- Potenzial an jungen Familien
tionsgemenge in der hiesigen
mit Kindern, die Begründung für
Berichterstattung unterstützt
den weiteren Bestand der Schule
uns beim Versuch, Klarheit über sollte damit hinreichend unterdie Situation zu bekommen auf mauert sein.
gar keinen Fall.
Die ASS steht für gelebte schuMal wird in einem Artikel ganz lische Kooperationsmodelle, Inlapidar in einem Nebensatz ertegration, eine engagierte junge
wähnt, dass die GrundschulLehrerschaft, funktionierende
Schließung Standort ASS (AlGanztages-Betreuung in Zusam-
menarbeit mit dem Team-Mitarbeitern des SAK (in unmittelbarer Nachbarschaft). Die Grundschule ist eingebettet in ein
Spektrum an weiterführenden
Schulen, direkt eingebunden im
Zukunftsmodell Gemeinschaftsschule. Wir Eltern werden
nicht hinnehmen, dass diese
tolle und fortschrittliche Grundschule einfach „wegdiskutiert“
wird.
Ich frage mich: Wie entwickeln sich nach Vorstellung der
„Experten“ die Klassengrößen
der Grundschulen, an die unsere
Kinder im Falle einer Auflösung
„umverteilt“ werden sollen?
Dreißig Kinder und mehr? Wie
wird wohl die Elternschaft dieser
dann betroffenen Klassen reagieren? Mit Begeisterungsstürmen und bunten Konfettiwürfen? Wohin entwickelt sich Unterrichtsqualität in solch zusammengewürfelten Riesenklassen?
Wo findet sich in diesen Überlegungen das Statement unseres
Landesvaters Winfried Kretschmann, „die Grundschulen sind
aus der Betrachtung der regionalen Schulentwicklung herauszuhalten“ oder der Ansatz „Kurzen
Beine und kurzen Wege“?
Es wäre an der Zeit, den Prozess
aus Lörrach, für ganz Lörrach
mit allen Lörracher Schulen zu
betrachten.
OLIVER HAACK, LÖRRACH
En Leser sorgt sich um die Zukunft der Albert-Schweitzer-Grundschule
FOTO: NIKOLAUS TRENZ
in Lörrach.
SPANFERKEL
Überschrift „Wie bei Muttern“ zu
veröffentlichen. Auch das Ferkel
hat eine Mutter. Es gibt unter Ihren Lesern sehr viele Vegetarier
Zumutung für
und Veganer, für die es eine Zumutung ist, am Frühstückstisch
Vegetarier
dermaßen geschockt zu werden.
Was für eine Geschmacklosigkeit Wie traurig, dass in der heutigen
diese Aufnahme eines Ferkels
Zeit immer noch so respektlos
am Spieß und auch noch mit der mit unseren Mitgeschöpfen umZum Artikel „Wie bei Muttern“ in
der Ausgabe vom 9. Oktober:
gegangen wird.
PETRA BEZLER, BAD SÄCKINGEN
> LESERBRIEFE können wir nur
abdrucken, wenn sie mit vollem
Namen und mit Wohnort unterzeichnet sind. Kürzungen behalten
wir uns vor. Sie erreichen uns unter
„Leserservice & Kontakt“ auf
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12 AUS DER REGION
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
KURZ GEFASST
MEDIENLUST
Erwachsene lernen
von Jugendlichen
Für Eltern, Fachkräfte und Interessierte, die mehr über jugendliche Mediennutzung wissen und ihre Kompetenzen in
den neuen Medien verbessern
möchten, gibt es auch in diesem Jahr wieder die Veranstaltung Medienlust. Die Villa
Schöpflin, das Kreismedienzentrum und der Soziale Arbeitskreis (SAK) laden in Zusammenarbeit mit dem Landesmedienzentrum BadenWürttemberg dazu am
Donnerstag, 20. Oktober, ins
Alte Wasserwerk in Lörrach ein.
Im ersten Teil von 17.30 Uhr bis
Landhausgefühl
19 Uhr wird es interaktiv. An
mehreren Ständen informieren Jugendliche über Youtube,
Facebook, Snapchat, Instagram
und Pokémon Go. Außerdem
beraten das Team des
Mediencafés der Villa Schöpflin
und der Kinderschutzbund
die Besucher. Von 19 bis 21 Uhr
gibt es einen Vortrag zum Thema „Bühne frei – hier bin ich!
Selbstdarstellung und Selbstfindung im Internet“, anschließend wird darüber diskutiert.
Der Eintritt ist frei, bewirtet
wird auch. Weitere Informationen gibt es unter Telefon
07621/9279-250, E-Mail
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www.villa-schoepflin.de,
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Auf dem Hornihof bei Kiffis leben 350 LAMAS und einige gigantische Hunde
Ein Vierteljahrhundert gibt
es die Lamas auf dem Hornihof schon. Den kommenden kühleren Nächten blinzeln die Tiere auf dem Blauenberg im Elsässer Jura entspannt entgegen.
ANNETTE MAHRO
Sobald irgendetwas ihre Aufmerksamkeit erregt, stellen sie
die wollweichen Ohren auf und
neigen sie interessiert dem Besucher entgegen. Ihrem Sanftmut signalisierenden Blick mit
den großen Augen und den langen Wimpern zu widerstehen ist
unmöglich. Augenblicklich grasen auf den weich geschwungenen Hügeln, die zum oberhalb
von Kiffis südlich von Ferrette
gelegenen Hornihof gehören,
nicht weniger als 350 Tiere. Allesamt sind sie sehr gut bewacht
von den zentralasiatischen Hirtenhunden, die es auch mit Wölfen aufnehmen könnten und
Menschen schon aufgrund ihrer
beeindruckenden Größe auf
Achtungsdistanz halten. Seit 25
Jahren züchtet der gebürtige
Basler Ronald Guldenschuh hier
oben beide, die Lamas und die
Hunde.
Auf dem in 600 bis 800 Metern Höhe gelegenen Hof mit 45
Hektar Land, das sich auf Wald
und Magerwiesen verteilt, fühlen sich seine Tiere sichtlich
wohl. Zwar lebt der Betrieb, den Guldenschuh mit seiner Frau,
der im Schwarzwald
aufgewachsenen Tierärztin Petra Mellert, betreibt, vom Verkauf.
Beide legen jedoch
größten Wert darauf,
Lamas und Hunde nur
an die passenden Besitzer abzugeben. So werden die
wolligen Sanftmüter beispielsweise nicht in Alleinhaltung verkauft und normalerweise auch
nicht zu jung abgegeben, das
heißt in der Regel erst ab einem
Alter von ein bis anderthalb Jahren. Bei den Herdenschutzhunden, deren Wurzeln vor allem in
Afghanistan liegen, ist die Vermittlung noch einmal schwieriger, würden die Züchter sie doch
am liebsten nur an Käufer abgeben, die sie ihrem Ursprung gemäß einsetzen wollen und können, etwa zur Begleitung einsam
grasender Herden.
Es versteht sich von selbst,
dass die Lamas ihrerseits geeignete Flächen brauchen. Auch
dem englischsten Rasen setzten
die seit Jahrtausenden domestizierten Haustiere gleichwohl weniger zu, als etwa Pferde das tun
würden. Haben die Tiere, die aus
den Anden kommen und dort
vorwiegend als Packtiere gezüchtet und gehalten wurden
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Die Wooly Lamas aus der Zucht von Roland Guldenschuh werden nur an die passenden Besitzer und nicht
in Alleinhaltung verkauft.
FOTOS: ANNETTE MAHRO
Landwirts gegeben, der darauf- werden doch sonst viele Tiere ethin im Netz mit einem Shit- wa nach Deutschland oder in die
storm überschüttet worden sei. Schweiz verkauft.
In Frankreich sei der Verkauf von
Aber auch wenn Ronald GulLamafleisch ohnehin verboten denschuh bemerkt, „die überaus dem einfachen Grund, weil zähligen Tiere fressen uns geraes dafür keine Lebensmittel- de den Betriebsgewinn weg“, benorm gibt.
hält sich der Mann, der eigentAugenblicklich besteht aber lich gelernter Kaufmann ist, sein
ein anderes Problem. gelassenes Lächeln. Die ersten
Guldenschuh darf seine zehn Jahre musste er kämpfen,
Tiere zurzeit nicht über um nicht unterzugehen, jetzt
die Grenzen verkaufen, wirft den mittlerweile 67-Jähri„Die überzähligen Tiere
weil im letzten Herbst gen so leicht nichts mehr aus der
fressen uns gerade den
in Frankreich die Blau- Bahn. Unzählige Ideen gab es dazungenkrankheit aus- mals, vom Versuchsbetrieb für
Betriebsgewinn weg.“
gebrochen ist. Das pas- ökologischen Landbau bis zum
Roland Guldenschuh
siert zwar immer wie- Tagungs- und Selbsterfahrungsder einmal und Lamas ort mit Tipis und Lagerfeuerrowurden bisher auch mantik reichte die Palette.
Schon ein Shetlandpony wiegt nicht von der Krankheit befallen,
Ganz unproblematisch war es
für gewöhnlich mehr. Gulden- die bei Rindern, Schafen und Zie- schon nicht gewesen, die ersten
schuh wirbt damit, dass sich die gen tödlich enden kann. Es ist 24 Lamas und damals auch Alpaim Futter genügsamen Tiere aber nicht sicher, ob sie das für kas nach persönlicher Auswahl
sehr zum Unterhalt naturnaher Menschen ungefährliche Virus aus Chile zu bekommen. Drei
Flächen eignen, als Packtiere übertragen können. Für den Jahre später kam trotzdem noch
und Begleiter auf Trekkingtou- Hornihof ist das ein Problem, ein zweiter, diesmal deutlich
ren, aber auch als Spielkagrößerer Transport. Nach
meraden für Kinder oder als
und nach setzte eine SpeziaTouristenattraktion. Immer
lisierung ein, und heute
größere Bedeutung bezüchtet Guldenschuh die
kommt auch ihr Einsatz für
sogenannten Wooly Lamas,
die immer wieder Besucher
therapeutische
Zwecke.
auf den Blauenberg locken,
Und das berühmte Spucken? Das tun sie zwar tatsogar ganze Schulklassen.
sächlich, üblicherweise aber
Eine Anmeldung ist nicht
nur untereinander und sehr
unbedingt nötig, aber ebenselten.
so anzuraten wie die bereits
Während mitunter auch
erwähnte Achtungsdistanz
Lamawolle zum Einsatz
bei den Hunden.
kommt, ist es unter Lamazüchtern hierzulande dage> LAMAHOF: Kostenlose
Führungen finden auf dem
gen undenkbar, die Tiere für
Hornihof bei entsprechendem
die Fleischgewinnung zu
Wetter sonntags 15-17 Uhr
nutzen. Vor noch nicht allzu
langer Zeit, erzählt Guldenstatt, Tel.: 0033/389 403360,
schuh, habe es diesbezügli- Petra Mellert mit einem der beeindrucken- Infos und Anfahrtsskizze:
che Anfragen seitens eines den zentralasiatischen Hirtenhunde.
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und werden, doch keine harten
Hufe, sondern sie kommen als
sogenannte Schwielensohler relativ leichtfüßig daher.
Lamas, die der Familie der Kameliden angehören und damit
auch zu den Wiederkäuern zählen, sind mit 120 bis 150 Kilo
auch vergleichsweise leicht.
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am 18. Oktober von 8 bis 14 Uhr
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Rheinfelden.
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AUS DER REGION 13
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
Das „Indische
Mädchen“ tanzt
Ausstellung INTEGRATIVER KUNST in Lörrach
Die Bilder von Sandra Stankiewitz und Oliver Nönninger entstehen im integrativen Atelier
Frida in Brombach. Derzeit sind
sie zu sehen in der Kundenhalle
der Sparkasse Lörrach. Das Motto „Weltoffen – Kinder dieser
Welt“ greift auch die aktuelle
Flüchtlingsthematik auf. Werke
zu Mode und Tanz zeigen Weltoffenheit aus einem anderen
Blickwinkel.
Ihrer temperamentvollen Art
entsprechend sind Sandra Stankiewitz’ farbenfrohe Bilder mit
dickem Pinselauftrag umgesetzt. Die meist figürlichen Motive – bevorzugt Frauen – malt sie
am liebsten in Acryl. „Tusche und
Ölkreide sind mir zu fein“, sagt
sie. Inspiriert wird Stankiewitz
vom Betrachten ihrer Umwelt
oder durch Referenzbilder, wie
Fotos, Bilder oder Kinderbücher.
Ihre Beobachtungsgabe zeigt
sich vor allem in der expressiven
Darstellung von Armhaltungen.
Ihre Figuren wirken dadurch
sehr lebendig: Beim „Indischen
Mädchen“ meint man eine Tanzbewegung wahrzunehmen, während die „Panflötenspielerin“ gerade ihr Instrument an die Lippen ansetzt.
Die 33-Jährige arbeitet seit
acht Jahren im Café-Bistro Glashaus. Dienstags hat sie frei, dann
besucht die gebürtige Thüringerin zum Ausgleich das Atelier
Frida. Die Lebenshilfe hat den
Raum im ehemaligen SchöpflinAreal in Brombach Anfang 2015
angemietet. Finanziert wird das
Projekt über Spendengelder und
durch den Erlös verkaufter
Kunstwerke. Künstlerisch begabte Mitarbeiter der Lebenshilfe
Lörrach und des Glashauses können sich im Atelier Frida fördern
lassen. Stankiewitz ist seit der
Gründung dabei. Gemalt habe
sie schon in der Schulzeit, erinnert sie sich. „Sandra ist richtig
talentiert“, schwärmt die Leiterin
des Ateliers, die Kunstpädagogin
Christiane Puppel.
Der Umgangston ist offen, Behinderungen werden nicht tabuisiert. Dass Stankiewitz aufgrund ihrer Lernschwäche Mühe
mit Lesen und Schreiben hat,
hält die kommunikative junge
Frau nicht davon ab, per Whatsapp Sprachnachrichten zu verschicken. Sie lebt allein in Lörrach und hat ihren Alltag im
Griff, ebenso wie ihren Freund.
„Ein verrückter Fußballfan“, gibt
sie lachend preis.
Oliver Nönninger, der zweite
Künstler der Ausstellung, benutzt zum Malen und Zeichnen
sonst gern Farbe, aber angesichts
der gezeigten Szenen scheint sie
ihm hier ausgegangen zu sein.
Schwarz auf Weiß hat er mit Kohle und Ölkreide das Elend skizziert. Der Bilderzyklus „Auf der
Flucht“ zeigt Krieg und fliehende
Menschen. Mit hängenden
Mundwinkeln steht ihnen die
Not ins Gesicht geschrieben. Reduziert aufs Wesentliche strahlen die Motive eine starke Symbolkraft aus.
–
Ein Zeichner mit
schnellem Strich
–
Der 50-Jährige lebt in Lörrach
und arbeitet in der Werkstatt der
Lebenshilfe. Seit 2004 war er an
einigen Ausstellungen beteiligt.
„Ein Zeichner mit schnellem
Strich“, charakterisiert ihn Puppel. Zum Pressetermin kann er
leider nicht kommen. Auch bei
Vernissagen sei er nicht dabei,
erklärt Puppel, er stehe nicht
gern in der Öffentlichkeit. Doch
wenn er wöchentlich ins Atelier
kommt, unterhält sie sich oft mit
ihm: „Er ist ein sehr feinfühliger
und origineller Mensch. Zudem
hat er ein erstaunlich weltgeschichtliches Wissen.“
Das Atelier Frida präsentiert
sich mit der aktuellen Ausstellung zum vierten Mal öffentlich .
Zum Thema angeregt hat die
ehemalige Vizepräsidentin des
Kiwanis-Club Lörrach, Diana Stöcker. Als sie noch Geschäftsführerin des Innocel war, hatte sich
eine Verbindung zwischen ihr
und dem Atelier ergeben. Die Kiwanier, die sich weltweit für notleidende Kinder einsetzen, haben die laufende Ausstellung finanziell unterstützt.
Unterdessen steht im Atelier
das nächste Projekt an: Lebenshilfe und Zoll haben Weihnachtskarten bestellt. An einem Motiv
dafür ist Stankiewitz gerade
dran. Zudem ist eine neue Ausstellung geplant. Nächstes Jahr
werden sich die Künstler im Rehazentrum in Haagen vorstellen. Puppel sieht darin einen
weiteren Schritt nach draußen,
um Inklusion voranzutreiben.
TINA SAUR
> AUSSTELLUNG „Weltoffen –
Kinder dieser Welt“, Kundenhalle
der Sparkasse Lörrach, bis 22. Oktober. Geöffnet zu Geschäftszeiten.
Konzerte, wo man sie nicht erwartet
Am kommenden Wochenende findet erstmals das Musikfestival WEILER KLANGRÄUME statt
18 Konzerte in zwei Tagen an 16
unterschiedlichen ungewöhnlichen Orten: Das ist das neue Weiler Musikfestival „Weiler Klangräume“, das am 21. und 22. Oktober stattfindet.
Musiker, die einen persönlichen Bezug zu Weil am Rhein haben, stellen ihre Ensembles an
ungewöhnlichen Orten in der
Stadt vor, die man sonst kaum
betreten könnte. Das ist in wenigen Worten das Konzept des Musik-Projektes „Weiler KlangRäume“. Das Festival wird am 21. und
22. Oktober zu einigen Weiler
Premieren führen, teilt das Kulturamt mit.
Viele Konzerte sind etwas kürzer, so dass man an einem Abend
auch zwei selten erlebte Ensembles an ungewöhnlichen Orten
stube im historischen Meyerhof
bis zum nicht minder historischen Haltinger Vogtskeller oder
einem Gewächshaus der Stadtgärtnerei reichen die ungewöhnlichen musikalischen Erlebnisorte.
Insgesamt werden rund 60
Musiker aus verschiedenen
Genres an beiden Tagen vor Zuschauern auf jeweils rund 500
Plätzen an beiden Abenden konzertieren. Alle Informationen zu
Michael Feldges und Silke Marchfeld sind nur zwei der mehr als 60 Mu- den Konzerten und ungewöhnliFOTOS: ZVG chen Orten sind auf der Website
siker, die sich an den „Weiler Klangräumen“ beteiligen.
www.weiler-klangraeume.de zu
DS
besuchen kann: einzige AusnahAm Samstag finden sich unter finden.
me ist das Kesselhaus. Gerade den zehn Spielorten und zehn
am Freitag ist an sieben Spielor- Konzerten auch mehrere abend- > WEILER KLANGRÄUME Eine
ten mit acht Konzerten die Gele- füllende Anlässe. Vom Atelier im Liste mit allen Spielorten und Kongenheit da, auch mehrere Auf- Glashaus bis zu Ott’s Leopolds- zerten gibt es unter www.weilertritte nacheinander zu erleben.
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„Das kalte Herz“ ist das Schwarzwaldmärchen schlechthin. Johannes Naber hat in der Neuverfilmung daraus
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Wirrwarr gemacht.
16.Oktober2016
Punktlos in der Ferne
STANDPUNKT
JOACHIM LÖW UND DIE NATIONALMANNSCHAFT
Der SC FREIBURG verliert auch sein viertes Auswärtsspiel – 1:2 in Hoffenheim
Der SC Freiburg bleibt auswärts in dieser Saison in der
ersten Fußball-Bundesliga
ohne Punkt: 1:2 verloren die
Breisgauer gestern in Hoffenheim. Den einzigen Treffer für den SC markierte
Florian Niederlechner.
MICHAEL DÖRFLER
Ein Fußballspiel lebt von Überraschungen. Und manchmal stellen sich diese schon vor dem Anpfiff ein. So am Samstag in Hoffenheim, wo ein Blick auf den
Aufstellungsbogen bei so manchem Fan der Breisgauer ungläubige Blicke provozierte. Ohne Florian Niederlechner und
Nils Petersen hatte Trainer
Christian Streich seine Startelf
formiert, dazu in Jonas Meffert
einen Spieler aufgeboten, der
bislang noch keine Minute in der
Bundesliga für den Sportclub
am Ball gewesen ist. Wieder dabei war der lange verletzt gewesene Marc Torrejón, der zusammen mit Nicolas Höfler und Caglar Söyüncü eine Dreierabwehrkette bildete, unterstützt an den
Seiten von Aleksandar Ignjovski
und Christian Günter. Und weiter vorne durfte erneut Onur Bulut ran. Das alles waren Hinweise
darauf, dass der Taktik an diesem Nachmittag eine große Bedeutung zugemessen wurde.
Entsprechend
entwickelte
sich der badische Schlagabtausch. Die Freiburger waren bemüht um Sicherheit und Ruhe,
während die Hoffenheimer zunächst abzuwarten schienen,
was sich der Gast einfallen lassen
würde. 15 Minuten wurde hin
und her gespielt, ohne Dramatik
und Höhepunkte. Dann tauchte
Grifo frei vor Oliver Baumann
auf, vergab diese Chance aber. Es
war der Auftakt zu einer lebhafteren Gangart. Die TSG zog etwas
das Tempo an und versuchte die
Freiburger in deren Hälfte zu
SC-Keeper Alexander Schwolow ist beim Elfmeter chancenlos. FOTO: DPA
binden. Zweimal Sandro Wagner
und einmal Sebastian Rudy mit
einem Freistoß boten sich dann
auch prompt Möglichkeiten. Der
Sportclub trabte zwar nicht planlos übers Feld, richtigen Zugriff
auf die Gastgeber bekamen die
Gäste aber nicht. Zudem stellte
die hochstehende Hoffenheimer Abwehr die Freiburger Offensive häufiger ins Abseits.
Etwas mehr als eine halbe
Stunde war dann um – und der
eine oder andere dürfte sich etwas mehr Ablenkung gewünscht
haben. Die dann auch prompt
kam. Söyüncü, bis dahin gut dispositioniert, spielte einen Ball in
der Rückwärtsbewegung dem
lauernden Wagner direkt in die
Beine. Eine unfreiwillige, dazu
perfekte Vorlage für den Angreifer, der den herauseilenden
Schwolow ausspielte und aus
spitzem Winkel zum 1:0 einschob. Ein Schock für die Freiburger.
Philipp (39.) bot sich nach Pass
von Günter noch eine Chance,
doch Baumann hatte gut aufgepasst. So ging es in die Kabinen,
wo Trainer Streich eine Neuausrichtung ersann. Florian Niederlechner kam für den blass gebliebenen Ignjovski aufs Feld. Bulut
rückte dafür an dessen Stelle in
der Abwehr. Und schnell entwickelte die Partie weitaus mehr
Esprit als in den ersten 45 Minuten. Das Spiel wurde offener und
schneller.
Mit den taktischen Feinheiten
ging es dann weiter. Meffert (57.)
machte für Petersen Platz,
gleichzeitig stellte der SC auf die
Viererkette um. Philipp agierte
jetzt im Mittelfeld. Was sich danach abspielte, ist mit „Tatort“Verdacht nur unzureichend umschrieben. In die Hauptrolle auf
dem Platz rückte unvermittelt
Söyüncü, dessen großartiges Zuspiel auf Niederlechner zunächst den 1:1-Ausgleich für Freiburg brachte. Frech lupfte Niederlechner den Ball zu seinem
ersten Saisontor über den verdutzten Torhüter Baumann hinweg ins Tor.
Janik Haberer kam unmittelbar danach für den müde gelaufenen Frantz – und dann setzte
Söyüncü im eigenen Strafraum
zu einem klärenden Kopfball gegen Rudy an. Die Aktion geriet
etwas ungestüm, Rudy fiel – und
Referee Aytekin pfiff. Den Strafstoß verwandelte Kramaric (81.)
zum Siegtreffer für die Hausherren. Wobei, kein Wunder, die
Emotionen zum Ende hin etwas
hochschlugen. Die Hoffenheimer, allen voran Wagner, übten
sich ein bisschen im Spielunterbrechen - den stürmisch anrennenden Freiburgern sollte der
Schwung geraubt werden.
So ging ein Spiel zu Ende, das
der SC nicht unbedingt hätte
verlieren müssen. Die erste Hälfte etwas zaghaft und vorsichtig,
die zweite engagiert aber unglücklich: Den Ausschlag gaben
individuelle Fehler. Vermeintliches Lehrgeld für die Zukunft.
HOFFENHEIM: Baumann - Süle, Vogt, B. Hübner (82. Bicakcic) Rudy - Toljan, Demirbay (77. Amiri), L. Rupp (74. Polanski), Kaderabek – Wagner, Kramaric. FREIBURG: Schwolow - Höfler, Torrejon Moya, Söyüncü - Ignjovski
(46. Niederlechner), Frantz (77.
Haberer), Meffert (58. Petersen),
Günter - Bulut, Philipp, Grifo.
SCHIEDSRICHTER:
Aytekin
ZUSCHAUER:
(Oberasbach).
28 540. TORE: 1:0 Wagner (34.), 1:1
Niederlechner (78.), 2:1 Kramaric
(81./Foulelfmeter). GELB: Vogt
(2), Rudy (2) / Torrejon Moya (1),
Haberer (2), Söyüncü (2).
Jeden Sonntag
370.000 mal
im Briefkasten.
E
Es gibt Alternativen
zurVertragsverlängerung
s darf gratuliert
die „Revolution“ zu
werden. Und
bremsen, wo es ihm
das schon, ein
geboten schien.
knappes Jahr bevor
Erstmals bekundete
die Entscheidung
dieser Bundestraigefällt sein sollte.
ner nun die BereitDie deutsche Natioschaft, seinen Vernalmannschaft wird
trag eventuell über
OTTO
auch bei der Welt2018 hinaus zu verSCHNEKENBURGER längern, die ersten
meisterschaft in
Russland 2018 am
DFB-Vertreter wie
Start sein. Daran dürften nach Manager Oliver Bierhoff oder
den eindrucksvollen LeistunPräsident Reinhard Grindel
gen gegen Tschechien und
hörte man schon „Hurra!“
Nordirland selbst Pessimisten schreien. Allein die Rücksichtnicht mehr zweifeln. Schon
nahme auf die enormen Ernach dem Spiel in Aserbaidfolge mit dem WM-Titel 2014
schan könnte Deutschland der an der Spitze gebieten es wohl,
Konkurrenz enteilt sein. Auch ein solches Angebot nicht ausabseits der bloßen Resultate
zuschlagen, wenn es im Somgeht es dem Team von Trainer mer 2017 dazu kommen sollte,
Joachim Löw so gut wie selten wie die Bild-Zeitung bereits
zuvor – und das, obwohl es
zu wissen glaubt.
ihm in der Amtszeit Löw oft
Dennoch sollten die Beteiliggut ging. „Die Mannschaft“
ten bis dahin noch einmal
bedient sich mittlerweile vienachdenken, ob es nicht Aller Stilmittel, um einen Gegner ternativen gibt. Nach der WM
in Nöte zu bringen. Löws Team in Russland wird der dann 58kann seine Gegner mit erdrü- jährige Löw zwölf Jahre Nackend hohem Ballbesitz dotionaltrainer gewesen sein. In
minieren. Oder sie mit langen seinem Geschäft eine sehr lanpräzisen Bällen von spielstarge Zeit. Er selbst hat jüngst
ken Innenverteidigern übererwähnt, dass ihn der Trainerraschen, wie das gegen Tschejob bei einem Top-Club im
chien zu beobachten war.
Ausland noch einmal reizen
Längst gilt Löws Amtszeit als
könnte. Auf der anderen Seite
die der nachhaltigen Verabsteht die Amtszeit von Löw
schiedung vom „Rumpelfußauch für das Entstehen einer
ball“, von dem zur Jahrtausend- neuen jungen Trainergenewende oft zu hören war. Eine
ration. In der findet sich das
Entwicklung, für die der Buneine oder andere Gesicht, weldestrainer nicht alleine gelobt chem eine solche Aufgabe mitwerden sollte. Sie war breit
telfristig sicher zuzutrauen
angelegt, basierte auf einem
wäre. Je länger eine solche
allgemeinen Umdenken auf
Amtszeit wie die von Löw dauden Trainingsplätzen des
ert, desto mehr formiert sich
Landes. Löws Verdienst war
um den Chefposten zudem
es, zahlreiche der jungen und
ein Umfeld, das miteinander
wieder besser ausgebildeten
kann. Auch solchen Gefügen
Fußballer in die Nationalschadet mitunter ein wenig
mannschaft zu integrieren,
frischer Wind nicht, der mit
so schnell er es für möglich
dem Wechsel an der Spitze in
hielt. Er verstand es zudem,
aller Regel einhergeht.
Turbulente Partie in Dortmund
Streit und Rote Karten beim 1:1 gegen Hertha BSC in der FUSSBALL-BUNDESLIGA
Rudelbildung, sechs Gelbe Karten, zwei Platzverweise, Hektik
und ein vergebener Elfmeter –
Diskussionsstoff bot das hitzige
Top-Duell zwischen Borussia
Dortmund und Hertha BSC
reichlich. Dennoch legte BVBCoach Thomas Tuchel in der von
ihm selbst angestoßenen Fouldebatte nicht nach. „Das Thema
ist für uns erledigt“, sagte er nach
dem leistungsgerechten 1:1 (0:0)
zum Auftakt des siebten Bundesliga-Spieltags
vorgestern
Abend.
Stattdessen lobte Tuchel sein
stark ersatzgeschwächtes Team,
in dem zehnverletzte Profis fehlten und Abwehrspieler Mikel
Merino sein BVB-Debüt feierte.
Dass die mit 22,9 Jahren im
Schnitt drittjüngste Startelf der
BVB-Historie sich gegen kompakte und disziplinierte Berliner
lange schwer tat, war für Tuchel
nicht verwunderlich. „Wir haben
in dieser Konstellation noch nie
zusammengespielt, wir haben
extrem jung und extrem unerfahren aufgestellt – und das auf
einer Vielzahl von Positionen.“
Umso mehr freute sich Tuchel, dass Pierre-Emerick Aubameyang (80.), der drei Minuten
zuvor per Handelfmeter an Hertha-Schlussmann Rune Jarstein
gescheitert war, noch einen
Punkt und den Klubrekord von
25 Heimspielen in Serie ohne
Niederlage rettete. „Wir haben
intensiv und emotional gespielt,
alles reingeworfen. Es hat mir
großen Spaß gemacht, diese
Mannschaft zu coachen“, bilanzierte Tuchel, auch wenn ihm
das Ergebnis nicht ganz gefiel:
„Es fühlt sich eher so an, als hätten wir den Sieg verdient gehabt.“
Nach dem 0:2 in Leverkusen
hatte der BVB-Trainer die häufig
„zu große Anzahl“ und das „krasse Missverhältnis“ von Fouls
(„Meine persönliche Grenze liegt
bei 20 und mehr“) beklagt, was
ihm vor der Spitzenpartie Kritik
vom Hertha-Kollegen Pal Dardai
eingebracht hatte. Als „grenzwertig“ hatte der Ungar Tuchels
Aussagen bezeichnet.
Während Tuchel das Thema
trotz 22 Fouls gegen sein Team
nicht neu befeuerte, bekräftigte
Dardai seine Ansicht. „Fouls gehören zum Fußball. Ich habe keinen beleidigt. Aber wenn du
nach Dortmund kommst, musst
du aufpassen. Vielleicht werden
die Schiedsrichter unsicher“, erläuterte Dardai. Am Ende freute
er sich über den starken Auftritt
seiner Elf, die durch Valentin Stocker (51.) in Führung gegangen
war und dank des Remis den
Punkt Vorsprung vor dem BVB
behauptete. „Fußball wie heute:
Das waren Männer, Zweikämpfe,
Emotionen“, sagte Dardai. „Es
war ein geiles Spiel.“ Lob verdiente sich auch Schiedsrichter
DPA
Patrick Ittert.
Am 23.10.16
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Tag der offenen Tür - Sonntag, 23. Oktober von 10 -18 Uhr
16 SPORT
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
FUSSBALL
1. Bundesliga – 7. Spieltag
Bor. Dortmund - Hertha BSC Berlin
1:1
(0:0)
Mönchengladbach - Hamburger SV
0:0
(0:0)
1. FC Köln - FC Ingolstadt
2:1
(2:0)
FC Augsburg - FC Schalke 04
1:1
(0:0)
1899 Hoffenheim - SC Freiburg
2:1
(1:0)
Eintr. Frankfurt - Bayern München
2:2
(1:1)
Tore: 0:1 Stocker (51.), 1:1 Aubameyang (80.) –Rote-Karte: Mor (84.), Stocker
(90.) –Zuschauer: 80 800
FE Hahn (26.), FE Stindl (61.) – Rote-Karte: Cleber (25.) –Zuschauer: 48 865
Tore: 1:0 Modeste (28.), 2:0 Modeste (39.), 2:1 Hinterseer (90.) – Zuschauer:
49 200
Tore: 0:1 Bentaleb (65.), 1:1 Baier (77.) – Zuschauer: 29 000
Tore 1:0 Wagner (34.), 1:1 Niederlechner (78.), 2:1 Kramaric (81.) – Zuschauer:
28 540
Tore: 0:1 Robben (10.), 1:1 Huszti (43.), 1:2 Kimmich (62.), 2:2 Fabian (78.) –
Gelb-Rote-Karte: Huszti (65.) – Zuschauer: 49 500
Werder Bremen - Bayer Leverkusen
Sa. 18.30 Uhr
FSV Mainz 05 - SV Darmstadt 98
So. 15.30 Uhr
VfL Wolfsburg - RB Leipzig
So. 17.30 Uhr
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Bayern München
1. FC Köln
Hertha BSC Berlin
Bor. Dortmund
1899 Hoffenheim
RB Leipzig
Eintr. Frankfurt
Mönchengladbach
Bayer Leverkusen
SC Freiburg
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FC Schalke 04
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1
● Champions League ● Champions League Qualifikation ● Europa League ● Relegation ● Abstieg
Spielplan/1. Liga
Spielplan/2. Liga
FREITAG, 21. OKTOBER
FREITAG, 21. OKTOBER
Hamburger SV – Eintr. Frankfurt
VfB Stuttgart – TSV 1860 München
Fort. Düsseldorf – Arminia Bielefeld
Würzburger Kick. – Karlsruher SC
SAMSTAG, 22. OKTOBER
Bayer Leverkusen – 1899 Hoffenheim
Hertha BSC Berlin – 1. FC Köln
FC Ingolstadt – Bor. Dortmund
SV Darmstadt 98 – VfL Wolfsburg
SC Freiburg – FC Augsburg
Bayern München – Mönchengladbach
SONNTAG, 23. OKTOBER
RB Leipzig – Werder Bremen
FC Schalke 04 – FSV Mainz 05
SAMSTAG, 22. OKTOBER
FC Heidenheim – Dynamo Dresden
SV Sandhausen – FC St. Pauli
SONNTAG, 23. OKTOBER
1. FC Nürnberg – Hannover 96
Braunschweig – Greuther Fürth
Erzgebirge Aue – Union Berlin
MONTAG, 24. OKTOBER
FC Kaiserslautern – VfL Bochum
2. Bundesliga – 9. Spieltag
FC St. Pauli - Erzgebirge Aue
1:2
VfL Bochum - SV Sandhausen
2:2
Arminia Bielefeld - Würzburger Kick.
0:1
Greuther Fürth - FC Heidenheim
0:2
Dynamo Dresden - VfB Stuttgart
So. 13.30 Uhr
Karlsruher SC - 1. FC Nürnberg
So. 13.30 Uhr
TSV 1860 München - Fort. Düsseldorf
So. 13.30 Uhr
Braunschweig - FC Kaiserslautern
● Aufstieg ● /● Relegation ● Abstieg
FOTO: DPA
Bayern erneut sieglos
FUSSBALL-BUNDESLIGA
Der FC Bayern München hat
auch das dritte Pflichtspiel
in Serie nicht gewonnen.
Er kam gestern nicht über
ein 2:2 (1:1) bei Eintracht
Frankfurt hinaus. Dadurch
rückte der 1. FC Köln, der
Ingolstadt 2:1 (2:0) besiegte,
auf zwei Punkte an den Tabellenführer heran.
Die Schwächephase des FC Bayern München hält auch nach der
Länderspielpause an. Der deutsche Meister und Tabellenführer
der Fußball-Bundesliga spielte
gestern selbst in Überzahl nur
2:2 (1:1) bei Eintracht Frankfurt.
Die Leistung der Bayern war dabei noch einmal deutlich schwächer als bei den vorangegangenen Enttäuschungen gegen den
1. FC Köln (1:1) und Atlético Madrid (0:1). Der verdiente Ausgleich der Eintracht durch Marco
Nur ein 2:2 des Rekordmeisters bei Eintracht Frankfurt
Fabian in der 78. Minute fiel erst
nach einem Platzverweis für Szabolcs Huszti (65./Gelb-Rot). Dabei waren die Münchner vier Tage vor dem wichtigen Champions-League-Spiel gegen den
PSV Eindhoven zweimal in Führung gegangen: Arjen Robben
traf zum 0:1 (10.), Joshua Kimmich zum 1:2 (62.). Doch die Eintracht spielte gegen den großen
Favoriten nicht nur mutig und
frech, sondern war lange Zeit
auch die bessere Mannschaft.
Huszti glich vor der Pause zum
ersten Mal aus (43.). Das sahen
diesmal nur 49 500 Zuschauer,
weil der Frankfurter Fanblock
nach einem Sportgerichtsurteil
wieder einmal leer bleiben
musste.
Auch nach dem zweiten Unentschieden
hintereinander
führen die Münchner die Bundesliga-Tabelle mit zwei Punkten Vorsprung an. Ihre Auftritte
haben aber nicht mehr viel mit
der teils erdrückenden Domi-
nanz und Selbstverständlichkeit
der vergangenen Jahre zu tun.
Passiv in der Vorwärtsbewegung
und nachlässig im Defensivverhalten überließen die Bayern der
Eintracht lange Zeit dieses Spiel
und gestatteten ihr dabei gleich
mehrere klare Chancen. Noch
vor einem Jahr hatten sich die
Frankfurter bei diesem Duell
(0:0) vor lauter Respekt mit elf
Spielern im eigenen Strafraum
verbarrikadiert.
–
Nachlässig im
Defensivverhalten
–
Bei den Bayern spielte Kingsley
Coman für den verletzten Franck
Ribéry, Thomas Müller übernahm den Mittelstürmer-Posten des für die Champions
League geschonten Robert Lewandowski. Holger Badstuber
stand nach seiner Sprunggelenks-Verletzung zum ersten
Mal seit dem 10. Februar wieder
im Aufgebot. Er saß auf der Re-
servebank neben Mario Götzes
jüngerem Bruder Felix, der aus
der U 19 aufgerückt war.
Der 1. FC Köln entpuppt sich
als Bayern-Verfolger. Die Rheinländer bescherten Trainer Peter
Stöger beim 75. Erstligaspiel des
Österreichers am gestrigen
Samstag ein 2:1 (2:0) gegen den
FC Ingolstadt und sind hinter
dem Rekordmeister aus München mit zwei Punkten Abstand
Zweiter der Fußball-Bundesliga.
Torjäger Anthony Modeste erzielte vor 49 200 Zuschauern in
der 28. Minute das 1:0 und erhöhte
seine
Trefferbilanz
2016/17 in der 39. Minute per
Foulelfmeter auf sieben. Der
neue Tabellenletzte Ingolstadt
ist saisonübergreifend seit zwölf
Begegnungen ohne Sieg, hat erst
vier Tore erzielt und ist in der
Form, die der FCI in Müngersdorf lange Zeit zeigte, ein klarer
Abstiegskandidat. Lukas Hinterseer (90.) verkürzte in Köln per
DPA
Strafstoß auf 1:2.
5:0
Union Berlin - Hannover 96
● 1. Braunschweig
● 2. FC Heidenheim
● 3. Hannover 96
4. Würzburger Kick.
5. VfB Stuttgart
6. Union Berlin
7. VfL Bochum
8. Dynamo Dresden
9. Greuther Fürth
10. Fort. Düsseldorf
11. SV Sandhausen
12. Erzgebirge Aue
13. Karlsruher SC
14. 1. FC Nürnberg
15. TSV 1860 München
● 16. FC Kaiserslautern
● 17. Arminia Bielefeld
● 18. FC St. Pauli
Die Frankfurter bejubeln das 2:2, während man sich um die Bayern fast schon ein bisschen Sorgen machen muss.
Mo. 20.15 Uhr
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FUSSBALL
Oberliga
Verbandsliga
FSV Hollenbach - SC Freiburg II
Bahlinger SC - Stuttg. Kick. II
FSV Bissingen - FV Ravensburg
SV Oberachern - Spvgg. Neckarelz
SV Spielberg - SV Sandhausen II
TSG Balingen - Astoria Walldorf II
1. CfR Pforzheim - Offenburger FV
Neckarsulmer SU - 1. Göppinger SV
SSV Reutlingen - Karlsruher SC II
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SC Freiburg II
FSV Bissingen
1. CfR Pforzheim
FV Ravensburg
TSG Balingen
Neckarsulmer SU
1. Göppinger SV
Stuttg. Kick. II
SSV Reutlingen
Offenburger FV
SV Oberachern
Bahlinger SC
FSV Hollenbach
Karlsruher SC II
Astoria Walldorf II
SV Spielberg
SV Sandhausen II
Spvgg. Neckarelz
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Landesliga
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0:3
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heute
heute
FC Bad Dürrheim - FC Bötzingen
SV Bühlertal - SC Pfullendorf
FC Neustadt - FC 08 Villingen
SC Lahr - 1. SV Mörsch
Kehler FV - FC Denzlingen
SV Kuppenheim - Freiburger FC
SV Stadelhofen - SV Endingen
FC Auggen - Rielasingen-Arl.
Solvay Freiburg - FC Waldkirch
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Freiburger FC
FC 08 Villingen
FC Denzlingen
SV Linx
Kehler FV
SV Kuppenheim
SC Lahr
1. SV Mörsch
Rielasingen-Arl.
FC Bad Dürrheim
FC Auggen
SV Stadelhofen
SV Endingen
SV Bühlertal
FC Waldkirch
FC Neustadt
SC Pfullendorf
Solvay Freiburg
FC Bötzingen
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Bezirksliga
Wutöschingen - SV Herten
6:0
FC Zell - Lörrach-Bromb.
0:2
RW Weilheim - SV Buch
3:4
SV Weil - FV Herbolzheim
0:0
SV Jestetten - VfR Bad Bellingen
3:0
VfR Hausen - FSV RW Stegen
0:1
FC Erzingen - FC Wittlingen
*
heute
FC Schönau - FC Wehr
*
Efringen-Kirch. - FSV Rheinfelden
heute
SV Weil II - VfB Waldshut
SV Kirchzarten - SF Elzach-Yach
heute
Brennet-Öflingen - FC Wallbach
heute
SV Au-Wittnau - SV Laufenburg
heute
Lörrach-Bromb. II - FC 08 Tiengen
heute
SC Wyhl - FC Emmendingen
*
Wasser/Kollm. - Frbg.-St. Georg.
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Lörrach-Bromb.
SV Au-Wittnau
FSV RW Stegen
SV Kirchzarten
SV Weil
FV Herbolzheim
FC Emmendingen
SF Elzach-Yach
VfR Hausen
Frbg.-St. Georg.
FSV Rheinfelden
Wasser/Kollm.
FC Zell
SC Wyhl
Efringen-Kirch.
SV Laufenburg
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SV Buch
FC Erzingen
SV Weil II
FC Wittlingen
SV Jestetten
FC Schönau
FC 08 Tiengen
FC Wehr
Wutöschingen
RW Weilheim
VfR Bad Bellingen
Brennet-Öflingen
FC Wallbach
SV Herten
VfB Waldshut
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SPORT 17
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
KURZ GEFASST
FUSSBALL
VfB Stuttgart geht in Dresden unter
Der VfB Stuttgart hat auf dem angestrebten Weg zurück in
die Fußball-Bundesliga einen herben Rückschlag bei Dynamo
Dresden einstecken müssen. Die Sachsen gewannen die Zweitliga-Partie gestern mit 5:0 (3:0). Vor 29 906 Zuschauern bestraften Stefan Kutschke (38.), Andreas Lambertz (42.), Akaki
Gogia (44./74.) und Pascal Testroet (77.) Schwächen in der
Stuttgarter Abwehr. Bei der ersten Niederlage für VfB-Trainer
Hannes Wolf waren die Gäste nur eine halbe Stunde lang
überlegen. Nachdem Carlos Mané in der 33. Minute freistehend
nicht zur Führung traf, brachen die Schwaben ein. Dynamo
verdiente sich den klaren Erfolg nach zuletzt vier sieglosen
Spielen durch Disziplin, Leidenschaft und eine fast 100-prozentige Chancenverwertung.
DPA
RADSPORT
Renaissance in Deutschland?
Brian Cookson hat sich als Präsident des Radsport-Weltverbandes
erfreut über den Aufschwung in Deutschland gezeigt. „Der
deutsche Radsport erfährt eine Renaissance. Das ist schön
zu sehen. Es gab einige düstere Jahre, eine große Demoralisierung.
Es ist toll, dass das deutsche Fernsehen wieder die Tour überträgt,
dass deutsche Sponsoren investieren wollen und dass große
Events wieder in Deutschland organisiert werden“, sagte Cookson
am Rande der Straßenrad-WM in Doha. Aller Voraussicht nach
wird Deutschland im kommenden Jahr erstmals seit 2008
wieder mit zwei WorldTour-Teams vertreten sein. Neben
Giant-Alpecin hat sich auch Bora-Hansgrohe um eine Lizenz
DPA
beworben.
MOTORSPORT
FOTO: PATRICK SEEGER
Das Mammutprogramm
Freiburgs BASKETBALLERINNEN muten sich einen weiteren europäischen Wettbewerb zu
Die Basketballerinnen des
USC Freiburg sind in der
Qualifikation zum Eurocup
hängen geblieben. Dennoch
geht es für die Eisvögel international weiter – in einem Rhythmus, der für den
gesamten Verein, ganz
gleich ob für Spielerinnen
oder Funktionäre, neu und
gewöhnungsbedürftig ist.
GEORG GULDE
Sonntag in der Bundesliga gegen
Marburg spielen, dann trainieren, danach am Dienstagvormittag eine Fahrt in den Norden
Frankreichs, am Mittwoch das
Eurocup-Qualifikations-Rückspiel, die Rückreise, zwei Trainingstage und an diesem Sonntagmorgen die 600 Kilometer
lange Busfahrt zum Punktspiel
nach Chemnitz (Spielbeginn: 16
Uhr), anschließend wieder zu-
rück: Freiburgs Erstliga-Basketball-Frauenteam, das zu mehr
als der Hälfte aus Studentinnen
beziehungsweise Schülerinnen
besteht, hat derzeit ein Programm, das zumindest für die
jungen Spielerinnen gewöhnungsbedürftig ist. Die Gefahr,
dass nicht nur der Körper
schwer, sondern auch der Geist
schwach wird, ist nicht von der
Hand zu weisen. Aber ist es nicht
genau diese Bewährungsprobe,
die das Team von Trainer Sascha
Bozic bewusst gesucht hat? Spiel,
Analyse, Training, Vorbereitung,
nächstes Spiel – verbunden mit
weiten Reisen.
Nun sind die Eisvögel am Mittwoch zwar endgültig in der Qualifikation zum Eurocup gescheitert – nach der 64:71-Heimniederlage gab’s beim französischen Vertreter Flammes Carolo
Basket aus Charleville-Mézières
eine deutliche 57:80-Niederlage.
Aber damit ist das Abenteuer Europa für die Südbadenerinnen
Fußball-WM
mit 48 Teams?
Fifa-Präsident GIANNI INFANTINO verteidigt Pläne
Fifa-Präsident Gianni Infantino
verteidigt vehement seine umstrittene Mammut-WM und
richtet dabei auch deutliche
Worte an Weltmeister-Trainer
Joachim Löw. „Für den Weltmeister ist es einfach, eine Meinung
zu haben, wenn es um die WM
geht. Was kann ich ihm sagen?
Dass er offen sein muss für Erneuerung, für den Fußball, für
die Fußball-Entwicklung. Dass
nicht alle die Chance haben, sich
wie Deutschland jedes Mal zu
qualifizieren“, sagte Infantino
vorgestern nach der Sitzung des
Fifa-Councils.
Kurz zuvor hatte der neue Rat
des Fußball-Weltverbandes in
Zürich beschlossen, bei seiner
nächsten Sitzung am 9. und 10.
Januar eine Entscheidung über
die Teilnehmerzahl der Weltmeisterschaft des Jahres 2026 zu
fällen. Dabei geht es praktisch
nicht mehr um das Ob, sondern
das Wie einer Erhöhung. 40 oder
48 Mannschaften sind die verbliebenen Optionen – 32 WMStarter, wie von Löw bevorzugt,
wird es nur noch bei den Turnieren 2018 in Russland und 2022 in
Katar geben. Alles andere wäre
eine schmachvolle Pleite für Infantino. Über das konkrete Format mit einer größeren Gruppenphase oder vorgelagerten
Playoffs soll aber erst nach der
Grundsatzentscheidung
über
die Teilnehmerzahl befunden
werden. Dann drohen der Fifa
große Verteilungskämpfe um
die Startplätze zwischen den
sechs Konföderationen. Europa
stellt bislang mit 13 Teams mehr
als ein Drittel aller WM-Teilnehmer. Löw hatte sich deutlich gegen mehr WM-Teams ausgesprochen. „Die besten Mannschaften sollen bei der WM und
der EM dabei sein. Wenn man
immer weiter aufstockt, gibt es
eine Verwässerung der Qualität“,
sagte der Nationalcoach.
DPA
noch nicht beendet. Am Freitag
entschied sich die Vereinsführung, wie geplant europäisch
weiterzuspielen: in der Central
Europe Women League (CEWL),
die nach Euroleague und Eurocup der dritte internationale
Klub-Wettbewerb im europäischen Frauen-Basketball ist. „Wir
haben unsere Anmeldung für
diesen Wettbewerb bestätigt“,
sagte Harald Janson, der Sportliche Leiter der Eisvögel.
Wer für die CEWL meldet,
muss keine Qualifikation spielen. Wer sich anmeldet, ist dabei.
Es gibt Vierer- und Dreiergruppen, wobei der USC in letztere
Rubrik gelost wurde. Gegner in
Hin- und Rückspiel sind nun das
tschechische Team KP Brno
(Brünn), das in der Eurocup-Qualifikation an der deutschen
Mannschaft aus Keltern scheiterte, und der slowakische Verein MBK Ruzomberok. Die Spiele
finden in der Mehrzahl wohl vor
Weihnachten statt.
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Cortese startet von Position fünf
Jubilar Sandro Cortese startet beim Motorrad-Grand-Prix von
Japan heute in Motegi von Platz fünf. Der Moto2-Pilot, der
auf dem Twin-Ring seinen 200. Grand Prix bestreiten wird,
sorgte gestern im Qualifikationstraining für das beste deutsche
Ergebnis. Sein Teamkollege Jonas Folger erreichte Platz neun,
Marcel Schrötter nimmt das Rennen von Startplatz elf auf.
Die Pole Position sicherte sich der französische Titelverteidiger
Johann Zarco vor dem Schweizer Thomas Lüthi und Franco
Morbidelli aus Italien.
DPA
Das
Mammutprogramm
müssen die Eisvögel nicht unter
Labor-, sondern unter Echtbedingungen absolvieren. Das bedeutet: mit dem Druck, dass der
Schuss auch nach hinten losgehen kann. Denn bisher haben
Freiburgs Basketballerinnen in
sechs Pflichtspielen, darunter
vier in der Bundesliga, sechsmal
verloren. Ein Sieg heute in
Chemnitz ist für den punktlosen
Tabellenletzten aus dem Breisgau damit fast schon Pflicht.
Denn weiter geht’s erneut mit
einer Englischen Woche. Am
Donnerstag (20 Uhr) spielen die
USC-Frauen in Runde zwei des
nationalen Pokalwettbewerbs
beim Zweitligisten Rhein-Main
Baskets in Langen/Hofheim.
Und nächsten Samstag (19.30
Uhr) kommt der ambitionierte
Erstliga-Aufsteiger TK Hannover
(drei Siege in vier Spielen) in die
Freiburger Unisporthalle.
Langweilig wird’s den Eisvögeln also bestimmt nicht.
TENNIS
Novak Djokovic scheitert im Halbfinale
Der Tennis-Weltranglistenerste Novak Djokovic ist beim Masters-Turnier in Shanghai im Halbfinale ausgeschieden. Einen
Tag nach seinem mühsamen Sieg über Qualifikant Mischa
Zverev aus Hamburg verlor der Serbe gestern 4:6, 4:6 gegen
den Spanier Roberto Bautista-Agut. Der an Nummer 15 gesetzte
Außenseiter gewann erstmals nach zuvor fünf Niederlagen
gegen Djokovic. Im bislang größten Finale seiner Karriere trifft
Bautista-Agut heute entweder auf den britischen Olympiasieger
Andy Murray oder den Franzosen Gilles Simon. Seit dem
erstmaligen Gewinn der French Open Anfang Juni hat der
von Boris Becker trainierte Djokovic eine Reihe von Niederlagen
erlitten und das Männer-Tennis nicht mehr so dominiert wie
zuvor. Der 29-Jährige hatte zuletzt auch Motivationsprobleme
eingeräumt. Vor dem Turnier in Shanghai hatte Djokovic zuletzt
bei den US Open gespielt.
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18 AUS DER REGION · EXTRA
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
„Es fühlt sich einfach gut an“
RICHARD WIDMER
Mit einer Gesamtzeit von
106 Stunden, 11 Minuten
und 53 Sekunden hat Richard Widmer aus Lörrach
im September den Weltrekord im Deca Ultratriathlon
eingestellt – also zehn Ultratriathlons in zehn Tagen.
Eine Qual? Nicht für Widmer. Er sagt: „Ich leb’ vom
Spaß am Sport.“
KATHRIN GANTER
In einem Gemeinschaftsgarten
baut Richard Widmer eigenes
Gemüse an. Und einen Teil seiner Möbel hat er selbst gebaut.
„Ich mag Unabhängigkeit und
Selbständigkeit“, erklärt er. Von
Verkehrsmitteln sei er ungern
abhängig, weswegen er viel Rad
fährt. Sei es zur Arbeit beim Sozialen Arbeitskreis (SAK) von
Lörrach-Stetten zum Alten Wasserwerk, zum Besuch bei der 200
Kilometer entfernt lebenden Familie oder 5 000 Kilometer in
fünf Wochen die Donau entlang
ans Schwarze Meer und über
Griechenland, Italien und die Alpen zurück. „Es fühlt sich einfach gut an, sich regelmäßig zu
bewegen.“ Wenn noch Zeit
bleibt, geht er schwimmen oder
laufen. Einmal ist er mit einem
Freund in vier Tagen nach Frankfurt gejoggt.
So trainiert also einer, der
zehn Ultratriathlons an zehn Tagen in Weltrekordzeit absolviert
hat. Die tägliche Distanz dabei
entspricht der eines klassischen
Ironman: 3,8 Kilometer schwim-
aus Lörrach hat zehn Ultratriathlons in zehn Tagen absolviert, weil er Sport liebt
men, 180 Kilometer Rad fahren
und 42,195 Kilometer laufen.
Neun Männer haben diesen Deca im September in der Schweiz
absolviert, Richard Widmer hat
ihn in 106 Stunden, 11 Minuten
und 53 Sekunden gewonnen und
den Weltrekord eingestellt.
–
Zwang möge sein
Körper nicht, sagt er
–
Widmer ist kein verbissener eiserner Mann, der nur nach Trainings- und Ernährungsplänen
lebt. Schon das Wort Training
stört ihn: „Das suggeriert, man
mache Sport nur, um an Wettkämpfen teilzunehmen.“ Er genieße einfach die Bewegungsabläufe. „Sport ist für mich ein Ausgleich. Er befreit, man kriegt Abstand und wird fitter.“ Zum
Sport zwingen muss und will er
sich nicht. Es habe solche Phasen
gegeben, in denen er sich gedrängt habe, berichtet er, „aber
mein Körper wehrte sich“. Unter
der Woche, wenn neben der Arbeit wenig Zeit bleibe, könne es
auch sein, dass er gar keinen
Sport mache.
Zum Triathlon kam Richard
Widmer während seines Studiums der Sozialpädagogik an der
Universität Tübingen. Mit Hochschulwettkämpfen im Schwimmen habe es begonnen, berichtet der 34-Jährige, der von der
Schwäbischen Alb stammt. Er
habe Kontakt zu anderen Sportlern geknüpft und mit ihnen
trainiert, und irgendwann sei er
dann als Ersatzmann bei einem
Ironman gestartet. 2013 startete
und siegte er beim Doppeltriath-
Gut gelaunt ist Richard Widmer, wenn er in zehn Tagen 1 800 Kilometer Fahrrad fahren, 38 Kilometer Schwimmen und rund 44 Kilometer laufen
FOTOS: KATRIN MEIER / ULTRATRIATHLON.CH
kann. Aber natürlich auch, wenn es dafür eine Medaille gibt.
lon in Neulengbach in Österreich – mit fast 23 Minuten Vorsprung vor dem Zweitplatzierten. 2014 lief er in Lensahn
(Schleswig-Holsten) seinen ersten Triple-Ultratriathlon und gewann ihn direkt.
–
3,8 Kilometer Schwimmen
als lockerer Start
–
Das sind nur einige seiner Erfolge. „Wenn ich mitmache, dann
will ich auch gewinnen“, sagt er.
Er habe Spaß an den Wettkämpfen und an der Anerkennung.
Die Atmosphäre, das Publikum,
das Treffen mit den anderen
Sportlern genieße er. Aber
manchmal sehe er Wettkämpfe
auch negativ, sagt Widmer. „Der
Fokus im Sport liegt zu sehr auf
dem Messbaren“, kritisiert er.
Und er erlebe es oft, dass sich andere dabei überfordern, ihrem
Körper durch den Sport mehr
schaden als guttun.
Wie hat sein Körper den Deca
verkraftet? „Die Strecke kriegt
man nicht hin, ohne dass was
zwickt“, sagt er. „Aber während
des Wettkampfs ging es mir immer gut.“ Er sei Dauerbelastung
gewohnt. Allerdings habe er nur
eine Nacht durchgeschlafen.
„Man braucht seinen Schlaf, und
es ist störend, wenn man aufwacht, und das Knie pocht.“ Am
lustlosesten sei er deshalb morgens gewesen. Aber nach 3,8 Kilometer Schwimmen sei man
wach und locker in den Tag gestartet. Richard Widmer berichtet, der Deca sei spannend gewesen, „weil man sich selbst stark
erlebt“. Eine Tiefphase habe er
während des Rennens nicht gehabt. „Ich habe meine Zeiten im
Auge behalten, überlegt, wie ich
den Wechsel schneller gestalten
kann, mich mit den anderen Teilnehmern unterhalten und die
Landschaft betrachtet“, sagt er.
Und bei den Marathons habe er
daran gearbeitet, seine Lauftechnik zu verbessern: „Ich hatte ja
genug Zeit.“
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Vier Teilnehmer, unter ihnen
eine Frau, absolvierten in Buchs
den Double-Deca, also 20 Triathlons in 20 Tagen. Ist das sein
nächstes Ziel? Widmer verneint.
Dann müsste er einen großen
Teil seines Urlaubs für einen
Wettkampf opfern. „Wenn, dann
eher den Zehnfachen am Stück.“
Also die Strecke von zehn Ironmandistanzen, bei denen er es
sich selbst einteilen könne, wann
er schläft oder Pause macht.
Für das kommende Jahr hat er
bisher einen Double- und einen
Triple-Ultratriathlon
geplant.
Und wenn es passt, einen Urlaub: einmal quer durch
Deutschland laufen.
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Rückgrat Lörrach informiert beim Tag der offenen Tür über Trainingsangebote
Z
um Tag der offenen Tür laden Betriebsleiterin Elvira
Zengerle und ihr Team von
Rückgrat Sport- & und Gesundheit in Lörrach-Haagen am
Sonntag, 23. Oktober, von 10 bis 18
Uhr, ein.
Angeboten werden Führungen
durch die verschiedenen Bereiche.
Die Besucher können an diesem Tag
den Flexx-Zirkel testen. Dafür wird
ein spezieller Parcours aufgebaut,
der in Alltagskleidung absolviert
werden kann. Ebenso können die
Besucher eine Körperfettanalyse
vornehmen lassen.
Wer sich am Sonntag anmeldet,
spart die Kosten für das Startpaket
und erhält ein Gratistraining bis zum
30. November. Das ergibt insgesamt eine Ersparnis von bis zu 256
Euro. Für die Kinder wird eine Kinderbetreuung angeboten von 10 bis
12.30 Uhr. Auch eine Verlosung
wird es geben.
Die Idee der Rückgrat-Center ist
ein ganzheitliches Gesundheitsund Fitnesskonzept: sich wohlfühlen, sich selbst erfahren und sich
bewegen. Nachhaltigkeit steht im
Vordergrund. Die bestens ausgebildeten Trainer erarbeiten zusammen
mit den Kunden ein ganz persönliches Wohlfühlprogramm. Schwerpunkte sind Stressabbau, Fitness,
Figur oder Rücken, je nach Trai-
ningsziel. Speziell für Rückenprobleme wird Flexx angeboten, seit
mehr als 20 Jahren. Der Kunde lernt
mit einfachen Übungen, seine Wirbelsäule wieder in alle Richtungen
zu bewegen.
Wer lieber in der Gruppe trainiert,
hat die Auswahl aus einem großen
Kursangebot für alle Alters- und
Leistungsgruppen. Das Rückgrat
Lörrach hat zwei Kurssäle. Angeboten werden Workouts für mehr
Kraft, Beweglichkeit und mentale
Entspannung, Zumba, Yoga oder Pilates.
Die Lörracher Mitglieder können
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AUS DER REGION 19
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
Cannabis aus der Apotheke
Die erste HANF-APOTHEKE in Basel ist eine Pioniertat: Noch darf sie nämlich keine Medikamente verkaufen
In Basel hat die erste „HanfApotheke“ eröffnet. Dabei
geht es nicht ums Kiffen.
Und eigentlich auch nicht
um eine Apotheke. Jedenfalls noch nicht.
BORIS BURKHARDT
Mit Haschisch hat das Ganze
nichts zu tun. Die neue HanfApotheke in Basel ist deshalb
auch kein Comeback der Hanfläden aus den Neunzigern, als es in
Basel derer angeblich mehr gab
als Bäckereien. Denn Volkan Kaymaz und Yilmaz Simsir sind angetreten, um genau diese automatische Verknüpfung zwischen Haschisch und Hanf zu
durchbrechen. Zeitgleich eröffneten die beiden 37-Jährigen in
Bern und Basel eine Hanf-Apotheke und möchten zeigen, was
Hanf noch sein kann außer Droge: Müsli, Körperpflege, Wellnessprodukt, Medizin.
Der kleine Laden in der Güterstraße 185 im Gundeli-Quartier
ist zehn Tage nach der Eröffnung
noch sehr sparsam eingerichtet:
Die Produkte stehen einzeln mit
reichlich Platz in zwei Regalen an
einer Wand. Hinter dem Glastresen sitzt eine von insgesamt vier
Mitarbeiterinnen. „Hanf taugt
zu viel mehr als nur zum Kiffen“,
stellt Kaymaz klar und nennt
zum Beispiel die wertvollen Fettsäuren im Hanföl. Im Dezember
2015 gründeten Kaymaz und
Simsir die Firma Swiss Cannabis
SA in Härkingen, die Hanf gene-
tisch entwickelt, anbaut, erntet
und von Partnern weiterverarbeiten lässt. Alle Produkte in der
Hanf-Apotheke sind also aus eigenem Anbau.
„Wir haben im persönlichen
Umfeld Menschen gesehen, die
von den Vorzügen des Hanfs
profitiert haben“, erklärt Kaymaz
die Motivation, warum sich die
beiden vertieft mit dem Thema
Cannabis auseinandersetzten:
„Die Dämonisierung des Hanfs
endet langsam.“ Kaymaz ist
überzeugt, dass die neuesten
Forschungsergebnisse über die
positive Wirkung von Cannabis
sehr schnell auch die öffentliche
Meinung in Europa ändern werden: „Der Zeitgeist stimmt jetzt.“
Deshalb der Schritt zu den
Hanf-Apotheken als Verkaufsstellen für Endkunden. Simsir
zeigt auf das Hanföl und das
Hanfmüsli im Regal: „Superfood“ heißen diese Nahrungsmittel in der Branche, weil sie extrem reich an Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen seien, erklärt er.
Daneben weitere kleine und
große Packungen mit kosmetischen Hanfprodukten als Balsam und Tropfen. Was diese bewirken? Das dürfen die beiden
nicht sagen. „Wir dürfen keine Indikationen geben und keine
Heilversprechen machen“, sagt
Kaymaz. Der Kunde, der in die
Basler Hanfapotheke kommt,
muss bereits wissen, was er will
und wie die Produkte wirken. Eine Beratung ist abgesehen von
den Nahrungsmitteln nicht
deshalb zu erklären. Mittelfristig
wollten die beiden eine lizensierte Heilpflanzen-Apotheke eröffnen. Ein hoffnungsvolles Unternehmen nicht ohne Risiko, das
vom Apotheker Samuel Büechi
unterstützt wird, der laut Simsir
auf die Entwicklung und Zulassung pflanzlicher pharmazeutischer Produkte und Arzneimittel spezialisiert ist und für das
Netzwerk unter den Basler und
Berner Apothekern sorgt.
–
Eine Apotheke, die nicht
beraten darf?
–
Yilmaz Simsir (links) und Volkan Kaymaz haben in Basel die erste „Hanf-Apotheke“ eröffnet. Dort bedient
FOTO: BURKHARDT
unter anderem Eva-Katharina Bagdasarov die Kunden.
möglich: „Ich darf nur sagen,
dass die Balsame das Wohlbefinden fördern“, sagt Kaymaz entschuldigend.
Eine Apotheke, die nichts über
die Wirkung ihrer Produkte erzählen darf – wie fast immer bei
solchen absurden Situationen
ist auch hier das Gesetz schuld.
Das Schweizer Recht erlaubt es
nämlich noch nicht, Hanfprodukte mit einem THC-Gehalt
Deadline für „Rock am See“
KOKO : Marc Osswald jetzt alleiniger Geschäftsführer
Als eine Art Generationswechsel
sieht der Konzertveranstalter
Koko & DTK Entertainment die
Entscheidungen, die in dieser
Woche bekannt wurden: Dieter
Bös (62) und Armin Nissel (63),
beide Mitgründer der Agentur,
ziehen sich als Geschäftsführer
und Gesellschafter zurück, alleiniger Geschäftsführer wird zum
1. November Marc Osswald (52).
Und das Büro in Konstanz wird
geschlossen, während jene in
Freiburg und Tübingen erhalten
bleiben sollen.
„Das ist ein Prozess der letzten
Jahre“, sagt Marc Osswald über
den Rückzug von Bös und Nissel.
Und nachdem die Trennung von
den beiden in Konstanz arbeitenden Kollegen feststand und
man sich die Betriebszahlen anschaute, habe man sich darauf
verständigt, dass es keinen Sinn
macht, das Büro in Konstanz aufrecht zu erhalten. Vier Arbeitsplätze gehen so verloren, die
Auszubildenden werden übernommen.
„Wir hatten in der Vergangenheit schon des Öfteren über unseren Rückzug gesprochen, jetzt
sahen wir den richtigen Zeitpunkt“, sagt Dieter Bös. Er gehört
mit Nissel zu den Gründervätern
des 1978 ins Leben gerufenen
Veranstalters, ist ein RockmusikFachmann und hat schon viele
interessante Namen für Koko
verpflichten können. Damit soll
auch in Zukunft nicht Schluss
sein, allerdings nicht mehr in
Festanstellung. „Ich werde als
selbstständiger Music Consultant weiter auch für Koko arbeiten“, sagt Bös.
Im Zusammenhang mit der
Veröffentlichung der Personalien wurde auch bekannt, dass
Marc Osswald über die Rentabilität von „Rock am See“ in Konstanz nachdenkt. Zuletzt gab es
am Bodensee mit den Headlinern Muse und Kings of Leon
zwei schwächer besuchte Festivals. Osswald nennt eine Deadline, bis Weihnachten würde er
gerne einen Headliner für „Rock
am See“ bekanntgeben können.
Sollte das nicht gelingen, sinke
die Wahrscheinlichkeit, dass das
eintägige Festival steigt, mit jedem Tag. „Ich möchte keinen
Vorverkaufsstart im April, dann
ist der Vorlauf zu kurz.“ Auch das
Zeltfestival in Konstanz, dessen
Austragung im Jahr 2017 bereits
feststeht, will sich Osswald noch
einmal anschauen. „Eine CashCow (Geldkuh, sinngemäß Goldesel) war das zuletzt auch nicht
gerade.“
Der scheidende Dieter Bös
sieht derweil die Geschäftsführung des Konzertveranstalters
bei Marc Osswald in gute Hände
gelegt. „Die letzten 15 Jahre hat er
sich als ein toller und kompetenter Partner erwiesen, ich sehe
Koko bei ihm ohne EinschränOSC
kung in guten Händen.“
Dieter Bös (links) arbeitet Koko nur noch zu, Marc Osswald hat ab November die alleinige Geschäftsführung
FOTOS: ZVG/SCHNEIDER
inne.
von mehr als einem Prozent zu
verkaufen. „Für die Zulassung als
Medikamente braucht es noch
einige Studien“, erklärt Kaymaz.
In Deutschland ist die Verschreibung von Heilmitteln auf Hanfbasis erlaubt, wenn es sich um
Zubereitungen handelt, die als
Fertigarzneimittel zugelassen
sind. In der Schweiz hingegen
darf Hanf bisher nur als Rohstoff
(zum Beispiel als Wellnesspro-
dukt) verkauft werden, was auf
die Produkte der Hanf-Apotheke
zutrifft. In der gesamten Schweiz
gibt es nach Auskunft Simsirs
nur zwei Apotheken, die an Patienten mit einer Ausnahmebewilligung den Hauptwirkstoff
des Hanfs, das Dronabinol, zu
medizinischen Zwecken abgeben dürfen.
„Der Name ,Apotheke’ ist zukunftsweisend“, versucht Simsir
Kaymaz sieht die beiden Filialen
als „Pionierarbeit“: „Es werden
sich Türen öffnen.“ Und Simsir
ergänzt: „Wirwollen die Diskussion anregen und hoffen, dass
über Hanf und seine Vorzüge gesprochen wird.“ Bern und Basel
gehörten mit Genf und Zürich
zu den liberalsten Städten der
Schweiz. Kaymaz rechnet mit
ein bis fünf Jahren bis zur Kantonslizenz. Deshalb stehen die
beiden Unternehmer auch mit
der Basler Kantonsapothekerin
Esther Ammann in Kontakt.
Tatsächlich seien bisher nur
Kunden im Laden, die gewusst
hätten, was sie wollten, bestätigt
die Mitarbeiterin Eva-Katharina
Bagdasarov, darunter auch 70jährige Damen. Für den deutschen Kunden stehen die QuasiHeilmittel aus Hanf allerdings
noch nicht zur Verfügung: Zumindest müssen Kaymaz und
Simsir die Formalitäten mit dem
Zoll erst noch abklären.
20 STELLENSPEZIAL: INGENIEURE
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
Schon einmal am Moped geschraubt?
Kenntnisse in der Mathematik und technisches Verständnis sollten ANGEHENDE INGENIEURE schon im Gepäck haben
Fachkräftemangel, Industrie 4.0, Studium oder Ausbildung – Stichworte, die
Richard Zahoransky als VDIVertreter und Professor an
der Hochschule Offenburg
beschäftigen.
Die erste Frage gilt dem VDI-Bezirksvorsitzenden. Wie schätzen
Sie den Arbeitsmarkt für Ingenieure in Südbaden ein?
ist es, Absolventen früher zu engagieren, um später gar nicht suchen zu müssen. Aber beim Ingenieurbedarf hängt es auch
stark davon ab, wie es den Unternehmen geht. Im Boom schreien
alle nach ihnen, in der Flaute
braucht man sie nicht wirklich.
Wer spricht jetzt? Der VDI-Vertreter oder der Professor?
Das hört sich jetzt nicht nach
einem flammenden Plädoyer
für den Berufsstand an.
Doch, als VDI-Vertreter, aber
auch als Professor kann ich jungen Leuten nur zu diesem Beruf
raten. Denn in Deutschland ist
durch den demografischen Wandel ein temporärer Fachkräftemangel zu erwarten. Heute machen die Ingenieure, die älter als
55 Jahre sind, mehr als die Hälfte
aus. Wir haben die meisten älteren Ingenieure
im Vergleich
in Europa und
die wenigsten
jungen Ingenieure unter
Das hört sich
34 Jahre. Wenn
nicht nach einun die vielen
nem Fachkräfälteren Kolletemangel an,
gen ausscheiwie es vielerden,
dann
FOTO: ZVG kann es zu eiorts zu hören Richard Zahoransky
ist.
ner
Lücke
kommen. Immerhin sprechen
Die Definition von Fachkräfte- wir hier von rund 70 000 Ingemangel ist relativ. Die Firmen su- nieuren, die in den kommenden
chen stark, wenn sie einen Spe- Jahren aus dem Berufsleben auszialisten brauchen, um etwas scheiden.
Neues zu entwickeln. Aber Spezialisten sind schwer zu finden,
Und das vor dem Hintergrund
besonders in der ländlicheren
neuer Anforderungen durch die
Region. Ein Weg für die Industrie
Industrie 4.0.
Ingenieure sind gesucht. Der
VDI meldet ja einen Beschäftigungsrekord. Dabei gibt es mehr
arbeitslos gemeldete Ingenieure
als offene Stellen. In BadenWürttemberg zeigt die Statistik,
dass in den Bereichen Elektrotechnik und Mechatronik Bedarf
besteht, im Maschinen- und
Fahrzeugbau
wird weniger
gesucht.
welt hineinzufinden.
Ingenieure werden weiter gefragt sein. Daher ist ein Studium etwa an der Hochschule Offenburg sicher
FOTO: FABIAN ZENKER
nicht verkehrt.
Das Arbeitsfeld wird sich verändern. Es wird mehr Informatik
verlangt werden, es werden
mehr Informatiker gebraucht
werden. Vielleicht ist das Ausscheiden der älteren Ingenieure
daher nicht so gravierend, weil
deren Wissen nicht mehr so
nachgefragt wird. Aber die Industrie kann sich darauf einstellen, schließlich ist dies die erste
Revolution, die angekündigt ist.
Digitalisierung gibt es seit mehreren Jahrzehnten.
nicht bange, wie es manche um zu studieren. Dann sind die
Skeptiker sind, dass Arbeitsplät- Chancen, im Arbeitsmarkt Fuß
ze wegfallen. In Deutschland hat zu fassen, sehr gut.
die Automatisierung bereits einen hohen Grad erreicht.
Sind denn die Unternehmen
gewillt, jemanden mit Abitur
Also raten Sie als Professor ohne
auszubilden, da die Gefahr hoch
Bedenken zum Studium?
ist, ihn nach der Prüfung zu verlieren?
Ich rate dazu, den Beruf des Ingenieurs anzustreben. Dabei kann Unternehmen, die längerfristig
ich auch den Einstieg nach einer denken, die werden das sicherAusbildung im dualen System lich machen.
empfehlen, wenn der Jugendliche bereit ist, diese Zeit zu invesMuss noch stärker propagiert
Wie schätzen Sie die Auswirkun- tieren. Das ist, klar gesagt, keine
werden, dass eine Ausbildung
gen für die Arbeitswelt ein?
verlorene Zeit. Wer die Hochkeine verlorene Zeit ist?
schulreife hat, hat die Lehre in
Die Digitalisierung verändert zwei Jahren absolviert und ist Ich denke schon, dass es gut wädie Wirtschaft. Aber ich bin da dann immer noch jung genug, re, sich so in die Erwachsenen-
Tatsächlich schlagen da zwei
Herzen in meiner Brust. An der
Hochschule merke ich, dass die
Studenten relativ früh zu uns
kommen. Das Gymnasium ist
kürzer, der Wehrpflicht und Ersatzdienst fallen weg. Die kommen also zwei zweieinhalb Jahre
früher. Was anderes sind die Studenten, die bereits eine Ausbildung absolviert haben. Wer auf
dem zweiten Bildungsweg zu
uns kommt, bringt schon eine
Reife mit. Sie sind nicht unbedingt besser von den Noten her,
aber sie können sich problemlos
in einer Firma integrieren,verfügen über entsprechende Sozialkompetenz.
Was sollte ein angehender Ingenieur denn an Voraussetzungen mitbringen?
Auf jeden Fall braucht man für
ein Ingenieursstudium Mathematik. Und dann gehört das Interesse an technischen Sachverhalten dazu. Aber leider muss
ich feststellen, dass viele Studenten ohne praktische Erfahrungen zu uns kommen. Das muss ja
keine Ausbildung sein. Aber dass
die heutige Jugend so wie wir an
Mopeds schrauben würde oder
mal am Bach ein Wasserrad gebaut hat und sich überlegt, wie
das funktioniert, das vermisse
DAS GESPRÄCH FÜHRTE
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MENSCHEN UND MÄRKTE 21
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
„So laufen die Jungs ins Leere“
Bärbel und Sebastian Rockstroh geben Tipps zum FRAUENWIRTSCHAFTSTAG
Wie können Frauen die berühmte gläserne Decke
durchstoßen und im Beruf
erfolgreich sein? Bei den
landesweiten Frauenwirtschaftstagen gibt es guten
Rat und Erfahrungsaustausch. Bärbel und Sebastian Rockstroh aus Münstertal sprechen über Selbstcoaching für Frauen.
Betriebe, die ausschließlich Männer in ihrer Führungsriege haben,
kommen inzwischen recht gestrig daher. Ist da nicht bereits ein
Wandel im Gange – und sei es
fürs Image oder um die gesetzliche Quote zu erfüllen?
BÄRBEL ROCKSTROH: Wir leben
in der Tat in einer Umbruchphase. Nach Jahrhunderten des Patriarchats merken viele Menschen, dass es neue Qualitäten
braucht: weniger Konkurrenz
und Hierarchie, mehr Vielfalt
und Miteinander. Tatsächlich
gibt es mehr Frauen in Führungspositionen, und die gesetzliche Quote bewirkt einen Bewusstseinswandel. Doch die
Zahlen zeigen: Die gläserne Decke gibt es nach wie vor. Frauen
kommen bis zur Teamleiterebene, die Spitzenpositionen haben Männer inne. Der Umbruch
ruft Kräfte auf den Plan, die den
Wandel verhindern und das Alte
bewahren wollen. Man sieht es in
Debatten in den sozialen Netzwerken: Sobald jemand einen
ansatzweise feministischen Gedanken äußert, bricht der Sturm
los. Da ist ein erstarkender Maskulismus zu beobachten...
… der sich zuweilen als schlichter
Sexismus äußert, wie etwa die
Berliner CDU-Politikerin Jenna
Behrends jüngst in einem vieldiskutierten offenen Brief geschildert hat. Machen Ihre Klientinnen ähnliche Erfahrungen
mit Männern, die weibliche Konkurrenz fürchten?
BÄRBEL ROCKSTROH: Unbedingt. Die Übergriffe sind natürlich nicht überall derart offen,
sondern oft subtil. Das macht es
so schwierig, sie zu benennen
und zurückzuweisen. Hinzu
kommt: Die jungen Frauen, die
jetzt in die Betriebe strömen,
sind die erste Generation, die ohne Diskriminierungserwartung
aufgewachsen ist. Meine Generation, ich bin 52, wusste, wer der
Feind ist (lacht), dass sie kämpfen muss. Junge Frauen heute leben in der irrigen Annahme, es
gäbe Chancengleichheit. Wenn
sie dann vor die Wand laufen,
werten sie das nicht als strukturelle Benachteiligung, sondern
als persönliches Versagen.
Sie sagen, der Grund, warum
karrierewillige Frauen oft nicht
vorankommen, sei ihre Unkenntnis gewisser „Jungs-Regeln“.Welche sind das?
SEBASTIAN ROCKSTROH: Es
sind die Regeln, die Männer
schon als Kind beim Spielen lernen: Es geht darum, sich zu messen, seinen Platz in der Rangordnung zu finden, auf dem Siegertreppchen zu stehen. Daher fällt
es Männern leichter, sich im Betrieb in das dort nach wie vor
herrschende hierarchische System einzugliedern, in dem genau dieser Wettbewerb täglich
abläuft. Männer können sich im
Meeting verbal prügeln und
trotzdem abends miteinander
ein Bier trinken gehen. Frauen
„Unser Vorteil ist, dass wir als gemischtes Doppel arbeiten“, sagt Sebastian Rockstroh. Er erklärt, wie Männer
ticken, Bärbel Rockstroh zeigt, wie Frauen damit geschickt umgehen können. FOTO: NG-FOTOGRAFIE.DE/ZVG
Frau das Projekt ergattert, muss
sie ihre Erfolge trommeln. Eine
unserer Coachees, eine Software-Entwicklerin, hatte das
Projekt ihres Lebens an Land gezogen, es war ihre Chance, endlich zu zeigen, was sie kann. Ein
junger Hiwi wurde ihr an die Seite gestellt, der sie unterstützen
Wie soll eine Frau mit dem Wissollte und dem sie einige für sie
sen um diese Spielregeln umgehen: Soll sie sie selbst anwen- lästige Arbeiten delegierte. Zu
denen gehörte auch der monatden, übergehen, brechen?
liche Bericht an die GeschäftsBÄRBEL ROCKSTROH: Vor allem führung – und dreimal dürfen
soll sie sie kennen und bewusst Sie raten, wer befördert wurde.
entscheiden, an welchen Stellen
sie mit wenig Aufwand große
Das wird wohl er gewesen sein...
Wirkung erzielen kann. Ein Beispiel: Wenn wir Frauen es uns BÄRBEL ROCKSTROH: Ganz geleichter machen wollen, fahren nau. Sie hat die Chance verpasst
wir mit der großen Karre vor und klarzustellen: Ich habe den Bähaben das neueste Smartphone. ren erlegt. Er hat sie genutzt. Eine
Statussymbole drücken aus, wel- weitere Frauenfalle ist mangelnche Bedeutung jemand hat, des Selbstbewusstsein. Wenn in
durch sie gewinnt man in Män- einer Stellenanzeige perfekte
nerrunden Achtung.
hingegen bilden schon als Kinder Teams und Netzwerke, sie
binden Schwächere ein, es geht
um Miteinander statt Gegeneinander. Deshalb tun sie sich oft
schwer mit den täglichen Rangeleien um die Macht.
Das ist doch billig.
BÄRBEL ROCKSTROH: Ja, aber
wirkungsvoll. Frauen brauchen
Strategien, um mit den Rangkämpfen der Männer umzugehen. Sich ihnen entgegenzustellen oder entziehen zu wollen,
funktioniert nicht. Die Welt ist,
wie sie ist – auch die Berufswelt.
Ich kann aber einen Tanz daraus
machen und mit Humor gewisse
Dinge an mir abgleiten lassen.
Dann laufen die Jungs ins Leere
und ich ziehe mein Ding durch.
SEBASTIAN ROCKSTROH: Unser
Vorteil ist, dass wir als gemischtes Doppel arbeiten. Ich erkläre
das Spielfeld und verrate den
Frauen, wie Jungs ticken. Meine
Frau zeigt ihnen Wege auf, weiblich clever damit umzugehen.
Lassen Sie es uns an einem Beispiel anschauen: In einer Abteilung ist ein Projekt zu vergeben,
im Meeting geht es darum, wer
was einbringen kann. Was ist
ein typischer Fehler von Frauen?
SEBASTIAN ROCKSTROH: Projekte sind eine sehr gute Plattform, um sich zu profilieren. Für
eine Frau, die vorankommen
will, geht es darum, sich die Vorhaben herauszupicken, die sichtbar und prestigeträchtig sind.
Wenn ich mich auf alle möglichen Projekte stürzte, in der
Hoffnung, mit Fleiß zu punkten,
werde ich nicht weiterkommen.
Denn: Die fleißigen Lieschen befördert niemand – wer soll denn
dann die ganze Arbeit machen?
BÄRBEL ROCKSTROH: Hat die
FAKTEN
DER FRAUENWIRTSCHAFTSTAG am 20. Oktober in Rheinfelden steht unter dem Motto „Stärkung von
Frauen im beruflichen Kontext“. Er beginnt um 15.30
Uhr mit einem interaktiven
Vortrag von Nina Bessing,
Direktorin bei der EAF in
Berlin. Ihr Thema ist„Einund Auftritt im Job – Erfolgreich auftreten im Beruf“.
Bessing möchte ihre Zuhörerinnen in ihre Überlegungen miteinbeziehen. Veranstaltungsort ist die Energiedienst Holding AG, Schönenberger Straße 10 in
Rheinfelden.
NETZWERK-CAFÉ UND DISKUSSION
Nach dem Vortrag können
die Teilnehmerinnen während eines Apéros an Thementischen (Kommunikation, Diversity, Wiedereinstieg und Auftritt, Netzwerken und Persönlichkeitsentwicklung und Aufstiegsfortbildung) diskutieren. Der
Austausch wird moderiert.
ANMELDUNG
Bei der Wirtschaftsregion
Südwest GmbH per E-Mail
an [email protected] oder unter
Telefon 07621/5500150, dort
kann auch ein Flyer angefordert werden. De Teilnahmegebühr von 20 Euro ist
am Veranstaltungsort zu
NIL
zahlen.
Englischkenntnisse
verlangt
werden, sagt sich eine Frau, die
Anglistik studiert hat: Na ja, ich
spreche ganz gut, aber perfekt ist
es nicht. Ein Mann, der ein paar
Jahre in der Schule Englisch hatte, bewirbt sich. Dann heißt es:
Wir würden gern Frauen einstellen, aber es bewerben sich keine
geeigneten. Deshalb sensibilisieren wir Personaler für die Formulierung von Stellenanzeigen
– mit messbaren Ergebnissen.
Wellness als
Staatsaufgabe
Nicht ohne Steuergeld: BÄDERLANDSCHAFT im Umbruch
Tourismus-Minister Guido Wolf
will die Kurorte im Land nach
vorne bringen. Sie sollen stärker
auf Wellnesstouristen statt auf
Rehapatienten setzen. Doch der
Markt ist umkämpft. Ob alle
kommunalen Heilbäder auf
Dauer mithalten können, ist
fraglich.
Ob Ganzkörperpackung aus
Spinat- und Artischocken-Extrakten, Milchzuckerbad nach
Kleopatra oder Himalaya-Salzkristallsauna: An Wohlfühlangeboten besteht in Südbaden kein
Mangel. Längst sind die Thermalbäder Bad Säckingen, Bad
Bellingen, Badenweiler und Bad
Krozingen zu Wellnessoasen geworden, die um zahlungskräftige Klientel buhlen – als Ersatz für
die ausbleibenden Kassenpatienten. Denn die goldenen Zeiten
des Kurwesens sind seit den Gesundheitsreformen der 90er
Jahre vorbei.
Baden-Württembergs Tourismus-Minister Guido Wolf (CDU)
empfiehlt nun den Bäderkommunen im Land, diesen Weg entschlossen voranzuschreiten. Sie
sollen noch stärker auf den
„Selbstzahlermarkt“
setzen,
empfiehlt ein Gutachten zur
„Fortentwicklung des Heilbäderund Kurortwesens“, das Wolf diese Woche vorstellte. „Erfolgreiche Produkte setzen eher auf ‚gesunde Gäste‘ und nicht auf ‚kranke Patienten‘“, heißt es darin. Der
Wellness- und Gesundheitsurlaub sei ein Zukunftsmarkt.
viel öffentliches Geld in die üppige Bäderlandschaft zu stecken:
„Das ist ein Fass ohne Boden.“
Aus dem Landeshaushalt fließen etliche Millionen an die
klammen Kurorte. In den vergangenen fünf Jahren bekam
Bad Bellingen rund 1,6 Millionen
Euro Tourismusförderung, Bad
Krozingen gut 620 000 Euro
und Bad Säckingen knapp
350 000 Euro. Besonders verwöhnt wird Badenweiler. Aus
historischen Gründen gehören
Therme und Kuranlagen nicht
der Gemeinde, sondern dem
Land. Investitionen übernimmt
das Finanzministerium. Genauso den Großteil der Verluste, die
die örtliche Touristikgesellschaft
als Betreiberin des Bads ansammelt. Zuletzt war das ein Jahresminus von 1,18 Millionen Euro.
–
Grün-Schwarz will teure
„Staatsbäder“ behalten
–
Der Landesrechnungshof hat
das vor Jahren scharf kritisiert:
Der Betrieb von „Staatsbädern“
sei keine Landesaufgabe. Doch
Politiker schrecken davor zurück, über einen Verkauf der
Thermen in Badenweiler oder
Baden-Baden
nachzudenken.
Die grün-schwarze Regierung
hat im Koalitionsvertrag vereinbart, nicht an der StaatsbäderStruktur zu rütteln.
Dass solche Sauna-Subventionen wettbewerbsrechtlich zu
Problemen führen können, hat
Das könnte sich für die Unternehmen rechnen. Studien zeigen
doch immer wieder, dass gemischteTeams erfolgreicher sind.
SEBASTIAN ROCKSTROH: Ja,
wenn es bei Einstellungen tatsächlich um Eignung geht, zahlt
sich das für die Betriebe aus. Bisher kann es passieren, dass ein
Mann, der für die Position nicht
wirklich geeignet ist, allein
durch sein testosterongesteuertes Auftreten die besonnenere,
erfahrenere, besser ausgebildete
Frau verdrängt, weil auf der Entscheiderseite Männer sitzen, die
sagen: Ich war auch mal so ein
junger Wilder, den nehmen wir
und schleifen ihn uns zurecht.
Eines Ihrer Seminarmodule trägt
den Titel „Der RabenmutterKomplex“. Ist das schlechte Gewissen letztlich das größte Karrierehemmnis für viele Frauen?
BÄRBEL ROCKSTROH: Frauen
sind auch im Jahr 2016 zerrissen
zwischen dem Anspruch, eine
gute Mutter zu sein und im Beruf voranzukommen. Da die Verantwortung für die Kinder noch
immer größtenteils bei ihr liegt,
wird sie nie so leicht wie ein
Mann zu einer Beförderung Ja
sagen können. Deshalb geht es
darum, Mutterschaft zu planen:
Das klingt unromantisch, aber es
braucht ein Konzept. Das heißt,
ich warte nicht, ob mein Chef
mir ein Teilzeitmodell anbietet,
sondern ich erarbeite selbst einen wohl durchdachten Vorschlag mit Kinderbetreuung,
Teilzeit, Telearbeit, Job-Sharing
und vor allem mit einer angemessenen Beteiligung des Kindesvaters.
SEBASTIAN ROCKSTROH: Und
damit kommt Frauenförderung
auch den Männern zugute. Denn
auch viele junge Männer sehnen
sich im Grunde nach einer besseren Vereinbarkeit von Familie
und Karriere.
DAS GESPRÄCH FÜHRTE
SIGRUN REHM
„Gesunde Gäste“ statt „kranke Patienten“: Klassische Kurorte wollen
Wellnessoasen werden. Private Konkurrenten wie das Badeparadies
FOTO: ZVG
Schwarzwald (Bild) sehen das kritisch.
Es ist aber auch ein umkämpfter Markt. Neben den kommunalen und landeseigenen Thermalbädern, die auf Subventionen
angewiesen sind, haben sich
längst private Betreiber etabliert. Allen voran: Josef Wund
aus Friedrichshafen, dessen Firma die nach eigenen Angaben
größte Therme der Welt im bayrischen Erding betreibt. Nach
Südbaden expandierte er 2010 –
mit dem Badeparadies Schwarzwald in Titisee-Neustadt. Ein gigantischer Glasbau, der Spaß
und Entspannung unter Palmen
verspricht und jährlich mehr als
700 000 Besucher in den Hochschwarzwald lockt. Wund investiert gerade weitere 35 Millionen
Euro. Neben der Spaßbad-Erweiterung wird ein „Palais Vital“ gebaut: mit Gesundheitsbädern
und Event-Saunen.
„Der Wellnessbereich wird
stark nachgefragt, deshalb bauen wir ihn aus“, sagt Jochen Brugger, Sportökonom und Manager
des Badeparadieses. „Er ist sehr
schnelllebig, man muss ständig
neu investieren.“ Ob die Kurortthermen da auf Dauer mithalten
können, bezweifelt er. „Es wird
nicht ohne Selektion gehen“, sagt
Brugger. Und er warnt davor, zu
man in Bad Säckingen gemerkt.
Dort schlug die Kurortkrise besonders hart zu: Die kommunale
Therme ging insolvent. Übernommen wurde sie 2007 von einer Schweizer Stiftung. Die neuen Eigentümer investierten kräftig – im Gegenzug wurde ihnen
ein Jahreszuschussvon 600 000
Euro aus der klammen Gemeindekasse versprochen. Doch Ende
2015 stoppte der Bürgermeister
die von seinem Vorgänger vereinbarten Zahlungen – aus Sorge, damit gegen EU-Recht zu verstoßen, das staatlichen Markteingriffen enge Grenzen setzt.
Anfang dieser Woche stimmten die Bad Säckinger Gemeinderäte einer trickreichen Lösung
zu. In einem formalen Akt betrauten sie das Thermen-Unternehmen mit der Erfüllung öffentlicher Aufgaben. Ziel sei es,
„die Gesundheit der Einwohner
der Stadt und ihrer Kurgäste zu
fördern“. Mit dem öffentlichen
Interesse der „Volksgesundheit“
soll die Subvention gerechtfertigt werden. Dabei geht es auch
um Wirtschaftsförderung: Erklärtes Ziel der Therme ist „die
Neuorientierung hin zur Freizeit- und Wellness-Oase“.
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Der Sonntag
Kultur
16.Oktober2016
NEUE TONTRÄGER
DEVENDRA BANHART
Entspannt im Hier und Jetzt
U
nd ewig grüßt das Murmeltier. „Warum der
amerikanische Folksänger Devendra Banhart noch als
Geheimtipp gehandelt wird, ist
rätselhaft“, lamentierte
schon 2006 der
Stern, seitdem
hat sich nichts
geändert, obwohl die Platten
des texanischen
Singer-Songwriters ausgebuffte
Werke sind. Zuletzt machte er
auf „Mala“ (2013) große stilistische Sprünge von Folk zu ItaloDisco und sang über Hildegard
von Bingen. So viel Schrulligkeit und Mut gibt es aktuell
nicht. Leider. „Ape in Pink
Marble“ ist ein Album der leisen Töne, der schummrigen
Sounds, desverträumten „La-lala“, des kauzigen Humors („Welcome to the Hotel in California“), der fein gesponnenen Lieder, für die man ganz Ohr sein
kann oder die man wie Easy Listening so nebenbei hört. Wer
„Ape“ abspielt, wird vielleicht
mit den Füßen wippen, Lust auf
ein exotisches Mixgetränk bekommen und seine Gedanken
schweifen lassen zum nächsten
Urlaubsziel. Kalifornien oder
Brasilien? Das sind die beiden
Pole des Albums, man hört einen Singer-Songwriter, der wieder mal über
ein weites Feld
wandelt. Der
Musiker, der
wie die HippieVersion von
Helmut Dietl
ausschaut,
spielt (mit)
60er-Jahre-Pop,
Bossa Nova,
Disco und Folk.
Aber alles ist sehr reduziert. So
als müsste man die Mitmusiker
nicht nach Stunden, sondern
nach Noten bezahlen, werden
hier 13 Songs ganz lässig und
unaufgeregt in Szene gesetzt.
Nur in zwei Songs lässt er sein
Faible für Tanzmusik aufblitzen, aber das war’s dann auch.
Bis auf Weiteres bleibt Devendra Banhart auf dem Entschleunigungsstreifen. Wer Radiohead, James Blake, Bon Iver, Antony & the Johnsons, Coco Rosie gerne hört, wird dieses
Album lieben. PASCAL CAMES
> DEVENDRA BANHART „Ape
in Pink Marble“, Nonesuch
KURZ GEFASST
LANDSCHAFTSTHEATER
„Das kalte Herz“ in den Bergen
Eine ganz andere Version von Hauffs Schwarzwaldmärchen
„Das Kalte Herz“ (siehe Filmbesprechung rechts) zeigt das Theater
in den Bergen bei Häg-Ehrsberg: Nunmehr in der sechsten
Saison inszeniert das Team sein Stück als zweieinhalbstündige
Theaterwanderung . Das Theaterteam rät zu warmer Kleidung
und festen Schuhen, bietet aber auch wärmende Feuer, Imbiss
und Getränke. Gespielt wird heute sowie am 22., 23., 28., 29.
und 30. Oktober um 18 Uhr. Am 5. und 6. November beginnt
das Stück bereits um 17 Uhr. Karten und Reservierungen unter
0152/233 936 42 oder bei Regio Buch in Schopfheim. Mehr
Informationen gibt es im Internet auf www.theaterindenbergen.de; unter „Kontakt“ findet sich dort auch ein Anfahrtsplan
DS
zum Startort.
Trüffel im Weinberg
„Alba, sucha, sucha, das Trüffeli“, fordert der Merdinger Winzer Heinrich
Gretzmeier seinen Hund auf. Und
der findet in den Weinbergen neuerSEITE 26
dings die Edelknollen.
Tätowierte Reifenspuren
Die Neuverfilmung des Märchens DAS KALTE HERZ hat wenig Charme
Eine Neuverfilmung von
Wilhelm Hauffs „Das kalte
Herz“ feierte am Dienstag
in Freiburg Premiere und
kommt am Donnerstag in
die Kinos. Aus dem
Schwarzwaldmärchen ist
ein moralisches Ethno-Fantasy-Wirrwarr geworden.
KATHRIN GANTER
Keine Geschichte beschreibt den
Schwarzwald besser als „Das kalte Herz“. Das von Wilhelm Hauff
im Jahr 1827 veröffentlichte Märchen erzählt die Geschichte des
jungen Köhlers Peter Munk, der
sich zuerst mit dem guten Glasmännchen, dann mit dem bösen
Holländer-Michel einlässt, um
an Reichtum und Anerkennung
zu kommen. Hauff beschreibt
eindrucksvoll die Erhabenheit
der Natur, die sich in den Seelen
und im Gebaren der Schwarzwälder widerspiegelt, auch in ihrer Düsternis und Rauheit. Die
Geschichte ist mystisch und magisch, hat gewaltige Dämonen
und erzählt von der Suche nach
Glück, die nicht in Wohlstand
und Gier, sondern in Liebe endet.
Ein Stoff, der wie geschaffen ist
für eine fantastische Märchenverfilmung für Erwachsene.
Regisseur Johannes Nabers
„Kaltes Herz“ ist jedoch ein
charmeloses
Ethno-Wirrwarr,
das gern große Fantasy sein würde, aber doch am Märchen hängen bleibt. Die Kulisse ist gewaltig, gedreht wurde bei Loßburg,
Hinterzarten und am Schluchsee, aber auch im Elbsandsteingebirge und im aufwendigen
Nachbau eines Dorfes im Studio
Babelsberg (Potsdam). Dort entstand bereits 1950 die berühmte
Defa-Verfilmung von Regisseur
Paul Verhoeven, die trotz oder
gerade auch wegen ihrer eigenwilligen Special Effects bis heute
ein Klassiker ist.
Lisbeth (Henriette Confurius) verliert gleich das Gleichgewicht. Peter (Frederick Lau) ist das egal: Sein Herz
FOTO: DPA
ist aus Stein.
Das Herz, das sich der Holländer-Michel (Moritz Bleibtreu) im
Prolog der Neuverfilmung aus
der Brust reißt, pocht in Großaufnahme. So wird der Mann
zum Schurken und aus Hauffs
stattlichem, naturgewaltigem
Riesen ein Junkie, der „sich Liebe
über Drogen zuführt, die ihn kaputt machen; die dazu führen,
dass er vereinsamt, weil die Leute Angst vor ihm haben“, wie ihn
Bleibtreu beschreibt.
Immerhin bleibt er ein faszinierender Schurke, während Frederick Lau den Köhlersohn Peter
Munk im bauchfreien Stricktop
als ziemlich tumben Kerl verkörpert. Der gehänselte Tropf verliebt sich in Lisbeth (Henriette
Confurius), die Tochter des Glasmachers Löbl (Sebastian Blomberg). Sie trägt, wie alle Frauen
im Film, seltsam tätowierte Reifenspuren auf der Wange und
ein undefinierbares Standeszeichen auf der Stirn. Dabei habe er
sich auf die Tätowierungen der
Berberinnen bezogen, sagte Regisseur Naber nach der Premiere
im Publikumsgespräch. Aller-
dings sind die Hautbilder der
Berberinnen keine Standeszeichen.
Ach, Lisbeth! In ihren Riemchenschuhen mit Absätzen stöckelt sie durch den Schwarzwald.
Mag sie noch so tapfer dem untalentierten Liebsten im weißen
Kleid zeigen, wie man den Glasofen richtig anheizt, so ist ihr
Glück dochvon der Gier des eigenen Vaters abhängig und davon,
welcher von den Burschen den
Tanzwettstreit – eine Mischung
aus Riverdance, Kriegstanz und
Schuhplattler – gewinnt. Und
nachdem der Bräutigam endlich
von der Weltreise heimkehrt, hat
er ein steinernes Herz. Da bleibt
nichts anderes, als über die Klippe zu gehen.
Gut, dass das Glasmännchen
(Milan Peschel) noch da ist: Angemalt wie ein ozeanischer Ureinwohner hilft er Peter, sein
Herz wiederzubekommen, und
weckt Lisbeth von den Toten, ehe
er seine letzten Worte als Mahnwichtel aushaucht. Die Geister
hätten den Menschen die Welt
überlassen: „Macht was draus.“
Kapitalismuskritik, Kritik an
der Umweltzerstörung und am
menschlichen Umgang miteinander: Der gebürtige Baden-Badener Naber packt das in seinen
Film, überfrachtet ihn zudem
mit dem Vaterkomplex von Bastian (David Schütter), dem Sohn
des dicken Ezechiel (Roeland
Wiesnekker), bleibt dabei aber
oberflächlich. Die willkürliche
Zusammenstellung von Kostümen, Maskeraden und Bräuchen
sei gewollt, sagt Johannes Naber.
Um das Universelle darzustellen. Das wäre nicht nötig gewesen, denn die Moral von der Geschicht’ ist universell genug.
Beibehalten vom Schwarzwald hat Naber ausgerechnet die
Ortsnamen Gutach und Wolfach. Als Referenz an Wilhelm
Hauff. Schade nur, dass die beiden Orte im Kinzigtal liegen.
Hauffs Flözer schiffen ihre Stämme die Nagold hinab, die den
Landkreis Freudenstadt und den
Nordschwarzwald durchströmt.
> DAS KALTE HERZ, Bundesstart
am Donnerstag.
Die schöne Musik und das Biest
Kommende Woche beginnt das erste regionale Festival für MUSIK DES MITTELALTERS – Initiator Marc Lewon im Gespräch
Der Grenzacher Musiker Marc
Lewon, Spezialist für mittelalterliche Musik und ICMA-Preisträger 2016, gründet in Basel ein
Festival für mittelalterliche Musik, den „Herbst des Mittelalters“.
Drei Konzerte und ein Vortrag
sind an den kommenden Wochenenden geplant, zu Gast sein
werden hochkarätige Musiker
aus der Szene der historischen
Aufführungspraxis.
Herr Lewon, warum braucht die
Region Basel ein Festival für mittelalterliche Musik?
Wir haben hier in Basel die Schola Cantorum Basiliensis, eine der
wenigen Institutionen weltweit,
an der man ein Vollstudium für
mittelalterliche Musik absolvieren kann, es gibt viele Absolventenkonzerte und ein sensibilisiertes, offenes Publikum. Aber
es gibt keine Plattform für Profis,
keine institutionalisierte Kon-
wird es zeitgleich zur Musik animierte, filmhafte Projektionen
aus mittelalterlichen Bestiarien
geben.
zertreihe für mittelalterliche
Musik, kein Festival. Das wollen
wir im zunächst kleinen Rahmen ändern und je nach Zuspruch in den Folgejahren ausweiten.
Worauf spielen Sie mit dem Titel
Ihres Festivals „Herbst des Mittelalters“ an?
Was dürfen die Besucher erwarten?
Hochkarätige Musik von Profis
im Bereich der historischen Aufführungspraxis, die zwar fast alle irgendwann mal an der Schola
studiert haben, inzwischen aber
ihre Weltkarrieren gemacht haben. Wir freuen uns sehr, dass
wir zum Beispiel Benjamin Bagby gewinnen konnten, der das Lautenist Marc Lewon.
zweite Konzert gestalten wird.
Agnieszka Budzinska-Bennett dem Konzert eine kurze Einfühund ich organisieren den rung.
„Herbst des Mittelalters“ und wir
werden auch beide beim letzten
Erzählen Sie etwas über das ProKonzert auftreten. Außerdem
gramm und die geplante Visugibt es einen Vortrag mit Musik
alisierung und Projektionen zu
über Meister Eckart und zu jeden Konzerten?
FOTO: NÖLTNER
Beim Konzert von Bagby werden
die Texte projiziert, da er in verschiedenen historischen Sprachen singt und möchte, dass das
Publikum live verstehen kann,
was er singt. Beim letzten Konzert mit dem Ensemble Dragma
Zum einen geht es um die Jahreszeit, in der unser Festival stattfindet. Wir denken momentan
daran, dass es im zweijährlichen
Wechsel mit dem Orgelsommer,
jedoch im Herbst, stattfinden
könnte, es ist eingebettet in die
„Musik zu Heilig Kreuz Binningen“. Außerdem zitiert es natürlich den Titel des berühmten Buches von Johan Huizinga, der
sich damit zwar auf das Spätmittelalter bezog. Bei uns wird es
auch spätmittelalterliche Musik
geben, wir wollen uns jedoch inhaltlich nicht darauf beschränDAS GESPRÄCH FÜHRTE
ken.
SARAH NÖLTNER
FAKTEN
Herbst des
Mittelalters
„Meister Eckart – Die Gottesgeburt der Seele“, Vortrag
von Markus Wentink, Musik
von Vivabiancaluna Biffi &
Pierre Hamon (Freitag, 21.
Oktober). „Ondas“, Werke von
Martín Codax, es spielen Vivabiancaluna Biffi und Pierre
Hamon (Samstag, 22. Oktober). „Der Wanderer“, es singt
Benjamin Bagby (Samstag,
29. Oktober). „Song of Beasts“,
Ensemble Dragma: Agnieszka Budzinska-Bennett, Jane
Achtman und Marc Lewon
(Samstag, 5. November).
Kirche Heilig Kreuz, Binningen, jeweils 19.30 Uhr.
Karten zu 25, ermäßigt 15
Franken an der Abendkasse.
KULTUR IN DER REGION 23
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
Geometrie und Natur
BERND GOERING
Von gefundenen und
verlorenen Schlüsseln
zeigt neue Arbeiten aus Ziegelstein in Rolf Freis Underground
FLUCHT
Der Künstler Bernd Goering
hat ein neues Arbeitsmaterial gefunden, das er in
Rolf Freis Underground nun
erstmals in einer Einzelausstellung zeigt: Ziegelsteine.
Entstanden sind Werke einer neuer Leichtigkeit, die
die rauen Industriesteine
in raffinierte und sinnliche
Objekte verwandeln.
RENÉ ZIPPERLEN
Sie liegen da wie Krokodilschädel, versteinerte Raupen, bilden
schräge Spitzkegel in heiklen Balanceakten, und auch dort, wo sie
wie afrikanische Masken an den
Wänden hängen, sind Bernd
Goerings neue Skulpturen nie figurativ. Sie wollen nicht darstellen, sie legen frei: Strukturen, Innenleben, Linien und Fluchten,
und wo sie spitz zulaufen auch
die Zerbrechlichkeit des Materials. Denn so stark Goering formt,
seine Arbeit ist immer auch eine
Untersuchung des Eigentümlichen.
Der Lörracher Künstler bearbeitet die Ziegelsteine im Grunde, wie er meistens arbeitet: Er
nimmt ein Fundstück und gibt
ihm durch Beschneiden eine
neue Form und oft auch durch
Schleifen eine neue Oberfläche,
die es völlig neu erscheinen lässt
und das Innenleben zum Teil
freilegt. Mit den geometrischen
Hohlraumwaben der Ziegelblöcke ergeben sich aber ganz andere Möglichkeiten als bei den Granitblöcken und Rheinkieseln, die
lange zu Goerings bevorzugten
Rohmaterialien gehört haben.
Die Arbeiten legen die architektonische Seele der Ziegel bloß,
ihre statische Struktur, und zugleich gewinnt Goering Licht
und Schatten, Hohlräume, Gitter und Linien als neue Gestaltungsparameter.
Auf den Ziegel kam Goering
durch Zufall. Er suchte eigentlich
Betonreststücke für seine Arbeit
Wer stützt hier wen? Goerings Ziegelstele in der Untergrundgalerie in Haltingen.
(ein Beispiel dafür, urtümlicher
und grober als seine Steinarbeiten, hängt auch bei Frei) und
stieß dabei auf Ziegel. Nahm ein
paar mit ins Atelier nach Egringen und begann mit dem neuen
und brüchigeren Material zu experimentieren.
Zwei Typen kann man unterscheiden: Ziegel, die Goering
weitgehend in ihrer rechtwinkligen Grundform belässt und
bei denen er mit den Linien
und Fluchten verändernden
oft schrägen Schnitten fast
architektonische Bauprinzipien freisetzt. Bei anderen
Stücken gibt es eine Spannung zwischen dem
streng geometrischen
Aufbau der Ziegel und
den weich fließenden
natürlichen Formen,
in die Goering die
Steine bringt.
Besonders angetan haben es Goering die nicht
mehr produzierten
Ziegel mit linsenförmigen Waben.
Ein eigentlich ganz
simples Stück hängt an der
Wand, er hat es schräg aufgeschnitten, und die geöffneten
Waben mit ihrer MandelschalenOberfläche füllen sich je nach
Standpunkt mit Schatten und
geben der recht flachen Kleinskulptur eine tiefere Dimension.
Die größte der neuen Skulpturen steht in der hinter Hälfte des
Untergeschosses allein. Aus
mehreren Ziegelblöcken zu
einer konvex aufsteigenden Stele montiert, gewinnt sie ihre Spannung
aus der Frage, ob sie
sich dem Raum einpasst oder ihn stützt.
Dass Georing bei
Rolf Frei in dessen
noch junger Galerie Underground
im Keller des Fotografenateliers ausstellt,
fügt sich gut.
Seine Arbeiten suchen
den Dialog
mit
dem
Raum, und
das darf man
hier einmal wörtlich nehmen. In
Freis Keller liegen an mancher
Stelle die Wände unverputzt
bloß und legen die Blicke frei auf
Backsteinziegel. Fast eine kleine
Heimkehr.
Erstmals lässt Frei auch andere Teile des Ateliers bespielen, im
mittleren Raum mit seinen eigenen Wolkenfotografien sitzt ein
fußballgroßer Rheinkiesel, dessen sauber geschnittenes und
poliertes Inneres wie von einer
Urkraft herausgetrieben wird.
Außen liegt eine Granitplatte, eine frühe Stele steht am Eingang.
Im Treppenhaus wiederum findet sich ein strenge, schmale
Skulptur, die an einen ethnischen Zeremonienstab erinnert,
ein hochpolierter Serpentin aus
dem St. Bernhard-Massiv.
> BERND
GOERING „Mitten
drin“, Underground, Eimeldinger
Weg 16, Weil am Rhein-Haltingen,
Freitag und Sonntag 14 bis 18 Uhr,
Dienstag/Donnerstag nach Vereinbarung ([email protected] oder 07621/161 26 72). Vernissage heute, 14 bis 19 Uhr (bis
27. November).
DAS KREUZWORTRÄTSEL präsentiert
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derzeit verzichten, auf den
Partner nicht. Beruf: Nichts
überstürzen! Vieles braucht jetzt einfach
seine Zeit. Allgemein: Gehen Sie mit vertraulichen Informationen sorgsam um.
Liebe: Eine spontane Antwort
nimmt Ihnen einen großen
Stein vom Herzen. Beruf: Gehen Sie Änderungen offen an. Nutzen Sie
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Gefühlsschwankungen sorgen für Verunsicherung.
Liebe: Gemischte Gefühle sind
derzeit leider keine Fremdwörter für Sie. Beruf: Halten Sie
jetzt Ausschau nach Weiterbildungsmaßnahmen. Allgemein: Ein Problem wird
mithilfe anderer schnell überwunden.
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gewitzt
Sa. 22.10.2016 20:00 Uhr
IHR HOROSKOP VOM 16. BIS 22. OKTOBER
ZWILLINGE
Fahrstuhl
4
10
Gitarre? COUNTRYKONZERT
Liebe: Meinungsverschiedenheiten begegnen Sie derzeit
mit genügend Humor. Beruf:
Jupiter verschafft Ihnen die längst überfällige Anerkennung. Allgemein: Diese
Woche verlangt den Einsatz Ihrer ganzen
Kräfte.
Zahlwort
Haft,
Gefängnis
6
1986 sieht sich ein
der Erinnerung auf.
elfjähriges
MädUnd später die Dechen am Ziel: In
monstrationen für
Heidelberg hat es
einen neuen König,
mit seiner Familie
der sich ebenfalls als
nach der Flucht aus
nicht so toll wie erdem Iran Heimat
hofft herausstellt.
und Freunde gefunImmer mehr Verboden. Zugleich erlebt
te, öffentliche Ausdas Kind am Fernsepeitschungen, Kopfher, wie bei der
tuchpflicht. Als der
Atomkatastrophe
Bruder von Zaeri-Esvon Tschernobyl an- Wie klingt der Iran? Ste- fahani in den Irakdere Menschen die fanie Mrachacz in „33
Krieg soll, kommt es
Heimat gerade ver- Bogen und ein Teezur Flucht.
FOTO: ZVG
lieren. 30 Jahre spä- haus“.
In Deutschland
ter hat Mehrnousch
droht neues UngeZaeri-Esfahani ihre Kindheitser- mach: Sprachprobleme, eine
lebnisse im semi-dokumentari- schwer durchschaubare Büroschen Roman „33 Bogen und ein kratie, siffige Flüchtlingsheime,
Teehaus“ verarbeitet. Im Frei- Arbeitsverbot. Flüchtlinge, die
burger Theater schlüpft nun die sich gegenseitig das Leben zur
Stefanie Mrachacz in die Rolle Hölle machen. Beamte, die sie
von Zaeri-Esfahani.
wie Verbrecher behandeln.
Der Bogen zwischen den FolDie Erkenntnisse, die mit dem
gen der islamischen Revolution Roman gewonnen werden könim Iran und der Katastrophe an nen, gefallen Mrachacz. „Wähder ukrainisch-weißrussischen rend man selbst den Schlüssel,
Grenze, ist Mrachacz für ihren nachdem man so lange gesucht
Monolog wichtig. Das Mädchen hat, gerade gefunden hat, könnfühlee sich „gefangen in ihrer ei- te anderswo jemand anderes seigenen Katastrophe“ zitiert sie nen gerade verloren haben“, sagt
aus dem Beginn des Stückes, wel- sie. Auch daher gilt für Mraches eine Reise zurück unter- chacz: Empathie zeigen, den annimmt, in den Iran des Schahs, deren Menschen mit offenen
OSC
in früheste Erinnerungen aus Herzen begegnen.
Freiburgs Partnerstadt Isfahan,
deren 33-Bogen-Brücke mit ih- > 33 BOGEN UND EIN TEEHAUS
ren Teehäusern auch Namensge- nach dem Roman von Mehrnousch
ber für den Roman war. Musik- Zaeri-Esfahani, Premiere Samstag,
stücke, Marktgeschrei, Verliebte 22. Oktober, 18 Uhr, Werkraum,
und ein König, der irgendwie Theater Freiburg. Karteninfos undoch nicht so toll ist, tauchen in ter 0761/496 88 88.
STIER
Mittel
gegen
Körpergeruch (Kw.)
Viehhüter
(poet.)
Araberfürst
3
Bär aus
„Das
Dschungelbuch“
ohne
Hunger
Kleinstlebewesen
Tempo
eines
Pferderennens
Stirnseite
Bein des MeeresHundes raubfisch
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
nordafrik.
Wüste
weibl.
Märchengestalt
7
deutscher
Adelstitel
in Gedanken
versunken
sein
5 (... Jagger)
tierisches
Fett
1
Held der
Gudrunsage
Vorfahr
Wohlwollen,
Geneigtheit
Ausruf
der
Anstrengung
aus dem Iran im Freiburger Theater
Liebe: Es könnte unter Umständen noch zu kleinen Missstimmungen kommen. Beruf:
Sie können Ihre praktischen Fähigkeiten
zur Geltung bringen. Allgemein: Ihre finanzielle Situation ist gar nicht so
schlecht.
JUNGFRAU
Liebe: Absolute Offenheit ist
das beste Mittel gegen Missverständnisse. Beruf: Es muss
hart kalkuliert werden. Der Erfolg ist Ihnen sicher. Allgemein: Reichen Sie ruhig
als Erster die Hand zur Versöhnung.
WAAGE
Liebe: Woran Sie bei jemandem sind, könnte ein offenes
Gespräch zeigen. Beruf: Mit Ihrer Kompromisslosigkeit kommen Sie
jetzt nicht weiter. Allgemein: Glückwunsch! Sie werden das gesteckte Ziel erreichen.
SKORPION
Liebe: Mit Ihrer liebevollen Art
bringen Sie den Partner zum
Schwärmen. Beruf: Bestens organisiert. So haben Stress und Chaos keine Chance. Allgemein: Sie kommen in einer Sache Ihrem Ziel sehr viel näher.
SCHÜTZE
Liebe: Unnötige Diskussionen
sind nun wirklich reine Zeitverschwendung. Beruf: Jetzt
können Sie wichtige Dinge unter Dach
und Fach bringen. Allgemein: Im näheren Umfeld bahnen sich jetzt Veränderungen an.
STEINBOCK
Liebe: Klärende Gespräche sorgen für frischen Wind im Beziehungsalltag. Beruf: Ihre
Kenntnisse überzeugen alle. Sie sind gefragter denn je. Allgemein: Sie können in
dieser Woche wirklich vieles erreichen.
WASSERMANN
Liebe: Machen Sie den ersten
Schritt zur Versöhnung, man
wartet darauf. Beruf: Lassen
Sie sich zu keinen vorschnellen Reaktionen verleiten. Allgemein: Sie zeigen sich
jetzt wieder deutlich optimistischer.
FISCHE
Liebe: Mit Ihrem Elan sind Sie
kurz davor, Ihren Schatz zu
überfordern. Beruf: Durch Ihre
Zuverlässigkeit erreichen Sie wachsendes
Ansehen. Allgemein: Nicht allem, was
man Ihnen erzählt, Glauben schenken.
24 KULTUR IN DER REGION · EXTRA
FIGURENTHEATER
Urbana
Kalevala
Wo bleiben Fabelwesen, wenn
Straßenlaternen die Nacht erleuchten? Ist unser technisiertes
Leben ohne Geheimnisse? Brauchen wir heute immer noch sagenhafte Erzählungen? Das Figurentheater Urbana Kalevala
spielt unglaubliche Geschichten
und mischt alte Sagen und urbane Legenden. Aufführungen am
20. sowie 23. bis 26. Oktober,
DS
19.30 Uhr, Kaserne Basel.
A CAPPELLA
The Glue kommen
nach Herten
Sie ist international erfolgreich,
jetzt kommt die Basler A-cappella-Truppe The Glue nach Rheinfelden-Herten und spielt am
Samstag, 22. Oktober, um 19.30
Uhr in der Halle des St. Josefshauses, Hauptstr. 1. Karten zu 17,
ermäßigt 9 Euro (unter 12 Jahren
4 Euro) unter 0761/496 88 88. DS
KLASSIK
Mozarteum
Streichtrio
Zu den „Meisterkonzerten in
Rheinfelden“ kommt am Montag, 17. Oktober, das Mozarteum
Streichtrio Salzburg in den Bürgersaal. Mit der Flötistin Ingrid
Hasse spielen die Musiker Werke
der Wiener Klassik von Mozart
und Beethoven. Beginn 20 Uhr,
Karten unter 0761/496 88 88
DS
oder bz-ticket.de.
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
Wenn Elternpaare sich bekriegen
25 Jahre SALZERT-BRETTLI : Zum Jubiläum gibt es Yasmina Rezas Dauerbrenner „Der Gott des Gemetzels“
Sie zählt zu den erfolgreichsten Theaterstücken
der letzten Jahrzehnte: Die
schwarze Gesellschaftskomödie „Der Gott des Gemetzels“ von Yasmina Reza
zeigt, wie schnell Maskeraden fallen können und
wie kämpferisch Eltern werden, wenn es um ihre Kinder geht. Zu ihrem 25-jährigen Bestehen hat sich die
Theatergruppe SalzertBrettli des anspruchsvollen
Stücks angenommen.
SARAH TRINLER
„25 Jahre ist eine stolze Zahl –
da wollten wir ein besonderes
Stück inszenieren“, sagt Martin
Schade als Vorsitzender des Salzert-Brettlis am Rande einer Probe. Intensiv bereitet sich die kleine Gruppe aus Theaterfreunden
auf die große Premiere am kommenden Samstag vor. Das Kammerstück besteht aus einem Dialogfeuerwerk voller satirischer
Pointen und humoristischer
Highlights. Die Schauspieler
(Doris Specker, Bettina Menner,
Paul Jürgens und Martin Schade
selbst) müssen textsicher und
auf den Punkt spielen – jede unpassende Pause zerstört die besondere Stimmung im Stück
zweier sich verbal bekriegender
Elternpaare.
Auch im Hintergrund muss alles passen: Von den derzeit 15
Vereinsmitgliedern sind einige
Ein Feuerwerk psychologischen Nervenkriegs zum Jubiläum: Salzert-Brettli-Spieler Bettina Menner, Doris
FOTO: TRINLER
Specker, Paul Jürgens und Martin Schade (von links) bei der Probe.
bei Soufflage, Bühnenbau, Licht,
Tontechnik und Maske im Einsatz. Regie führt Renie Lacher,
die neben Doris Specker und
Paul Jürgens zu den noch aktiven Gründungsmitgliedern gehört. Nach Fertigstellung des
Max-Metzger-Hauses auf dem
Salzert, in dem früher Gottesdienste abgehalten wurden, hing
eines Tages ein Plakat mit dem
Aufruf nach Hobby-Schauspielern, erinnert sich Paul Jürgens
an das Jahr 1991 – das Gründungsjahr der Theatergruppe.
Über diesen Aushang lernte Jürgens den Gründer der Laien-
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RUD
Traumurlaub auf dem Wasser
Reisebüro Seilnacht und 20 namhafte Anbieter laden zur Kreuzfahrtmesse
F
gentlich nicht viel am Hut. Doch
vor 15 Jahren wirkte er bei einer
Inszenierung der Theatergruppe
im Hintergrund mit, ein Jahr
später übernahm er dann selbst
eine Rolle. „Plötzlich stand ich
halt auf der Bühne“, schmunzelt
Schade.
Zu Lachen gibt es viel in der
Theatergruppe Salzert-Brettli.
Die Gruppe trifft sich auch außerhalb der Proben und hat einen spürbar guten Zusammenhalt. Neben dem gemeinsamen
Ausleben ihres Hobbys tun sie
auch noch Gutes: Die Überschüsse aus den Aufführungen
> DER
GOTT DES GEMETZELS
Max-Josef-Metzger-Haus, Röttelnblick 4, Lörrach-Salzert. Premiere:
Samstag, 22. Oktober, 20 Uhr. Weitere Termine: 28., 29. Oktober sowie 4., 5., 11., 12., 13., 19., 25. und
26. November, jeweils 20 Uhr. 6.
und 20. November, um 16 Uhr. Karten zu 13, ermäßigt 8 Euro unter
07621/43366 (18 bis 20 Uhr) oder
unter www.salzert-brettli.de/reservierung.html.
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Jürgen Göpfert (links) und Michael Seilnacht mit einem Modell von „Mein Schiff“
ür das Reisebüro Seilnacht
bot sich in diesem Jahr eine
Neuauflage der Kreuzfahrtmesse im Lörracher Burghof aus zwei Gründen besonders an:
Zum einen wird die Kreuzfahrt an
sich heuer 125 Jahre; zum anderen
feiert das Reisebüro selbst sein 80jähriges Bestehen. Die fünfte Kreuzfahrtmesse mit Gewinnspiel am
Samstag, 22. Oktober, 10 bis 16
Uhr, nehmen Michael Seilnacht, Inhaber in dritter Generation des Familienunternehmens, und die 49
Mitarbeiter der Reisebüros in Lörrach, Rheinfelden und Weil am
Rhein zum Anlass, ihren runden Geburtstag zu feiern und sich den Kunden zu zeigen. 20 namhafte Kreuzfahrtanbieter und Lektoren mit 14
Vorträgen im Kreuzfahrtforum im
Obergeschoss werden im Burghof
die Vielfalt an Reisemöglichkeiten
auf dem Wasser vorstellen.
„Es hat sich viel getan in den vergangenen Jahren“, berichtet Micha-
spielgruppe, Otto Winzer, kennen, dessen Intention es war,
durch das Theaterschauspiel einen Ort der Begegnung und der
Freude zu schaffen.
Seit seiner ersten Rolle hat
Paul Jürgens Blut geleckt: „Auf
der Bühne kannst du tun, was du
dich im wahren Leben vielleicht
nicht trauen würdest – das ist
wie ein Virus, den man nicht
mehr loskriegt.“ Martin Schade
ist eher zufällig zum SalzertBrettli gekommen. Bis auf den
Besuch einer Theater-AG in der
Schule hatte der Vorsitzende bis
zum Jahr 2001 mit Theater ei-
kommen jedes Jahr einem Projekt oder einer sozialen Einrichtung in der Region zugute. „Wir
haben kein Interesse am Gewinn, wir machen das ja nur zu
unserer eigenen Freude“, sagt
Schade. Die Spendenempfänger
sind meist Einrichtungen oder
Vereine, zu denen die Theatergruppe einen Bezug hat und die
ihr am Herzen liegen. Wichtig ist
den Laienspielern auch, zu wissen, wofür das Geld verwendet
wird, erklärt Martin Schade.
Besonderen Wert legt die Theatergruppe bei jedem ihrer Stücke auf die richtige Besetzung –
Charakterzüge, Aussehen und
Persönlichkeit müssen passen.
Doch wie in den meisten Vereinen wird auch bei Salzert-Brettli
die Auswahl immer dünner.
„Früher hatten wir eine viel größere Bandbreite, heute fallen die
Jungen und Älteren weg“, sagt
Schade. Doch der Verein hofft,
noch viele Jahre Theaterfreunde
aus Lörrach und Umgebung mit
seinen Aufführungen begeistern
zu können. „Mit den richtigen
Leuten gerne noch weitere 25
Jahre“, schmunzelt Paul Jürgens.
el Seilnacht. Die wachsende Nachfrage nach Urlaub auf dem Wasser
habe das Angebot an Schiffen, Routen und neuen Ideen vergrößert. So
seien allein in diesem Jahr von Tui
Cruises und Aida Cruises feierlich
zwei Schiffe getauft worden. Auch
die Harmony of the Sea von Royal
Caribbean, mit 2754 Kabinen zur
Zeit das größte Kreuzfahrtschiff auf
den Weltmeeren und eine Destination für sich, habe für Aufsehen gesorgt. Ob für Familien, Alleinreisende oder Best Agers, für Luxussuchende, Entdecker oder Gourmets –
in dieser riesigen Auswahl unterschiedlicher Kreuzfahrtschiffe sei
es nicht immer einfach, das passende Schiff in Kombination mit der
schönsten Reiseroute für sich zu
finden, so Seilnacht.
Wer Kreuzfahrtluft schnuppern
möchte, kann sich am 22. Oktober
im Burghof zwischen 10 und 16 Uhr
an den Messeständen sowie bei den
spannenden Vorträgen informieren
und inspirieren lassen. Durch eigene Erfahrungswerte oder auch aus
eigener Begeisterung geben die Berater den Kunden im Gespräch wertvolle Hinweise. Auf der Messe haben die Besucher in diesem Jahr außerdem erstmalig die Gelegenheit,
mit Hilfe von VR-Brillen in die Welt
der Kreuzfahrten einzutauchen und
einen virtuellen Rundgang gleich
auf mehreren Schiffen zu machen.
Im Jahr des 80-jährigen Bestehens setzt das Reisebüro Seilnacht
auch ein Zeichen und engagiert sich
aktiv für den Umweltschutz. Hierfür
unterstützt es die globale Kinderund Jugendbewegung „Plant for the
planet“ und spendet in den kommenden Monaten erstmalig 500
Bäume, die für die Aufforstung im
mexikanischen Bundesland Campeche gepflanzt werden.
rud
–
Kreuzfahrtmesse: Samstag, 22.
Oktober, 10 bis 16 Uhr, Burghof Lörrach, Eintritt frei
KULTUR IN DER REGION 25
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
Schwarzwald-Klischees 2.0
LESUNGEN
Ostseetodund
Normalität
Auf Strumbels Spuren? FLORIAN TRÖGER aus Freiburg stellt in der Kulturfabrik Schopfheim aus
Eine Schwarzwälderin mit
traditionellem Bollenhut,
die Arme tätowiert, der
Blick ernst, die Lippen geschminkt und das Dekolleté
freizügig. Florian Trögers
Bilder sind eine Mischung
aus Heimatliebe und Street
Art. Noch bis Ende Oktober
sind Werke des jungen
Künstlers in der Kulturfabrik Schopfheim ausgestellt.
SARAH TRINLER
„Was wir hier vor der Haustüre
haben, ist wirklich beneidenswert“, hat der Freiburger Künstler Florian Tröger einmal in einem Interview gesagt. Und diese
Verbundenheit mit seiner Heimat, dem Schwarzwald, lässt
sich in seinen Bildern deutlich
erkennen. Kuckucksuhr, Tanne,
Mädchen mit Bollenhut, Fuchs
und Eule tauchen immer wieder
in detaillierten Ausführungen
auf.
Apropos Details: Diese sind
dem 25-Jährigen besonders
wichtig. Man könnte ewig vor
seinen Bildern stehen und würde ständig Neues entdecken. In
den dichten Tattoos der Frauen
verbergen sich Abbildungen, die
zum Thema des Gesamtbilds
passen. So schwingen sich etwa
um große Baumwurzeln kleine
Pilze, und unter dem Hasen, der
mit hypnotischen Augen den Betrachter fixiert, verbirgt sich der
Schriftzug „FLRN TRGR“ – der
Künstler hat sich gleich selbst
mitten im Bild verewigt.
Florian Tröger besuchte die
Freiburger Grafikschule „Akademie für Kommunikation“. Seine
erste eigene Ausstellung hatte er
im März dieses Jahres in Bad Krozingen. Die VHS Schopfheim
holte nun eine kleine Auswahl
seiner Bilder in die Markgrafenstadt, da seine Zeichnungen perfekt zum Thema des HerbstWinter-Semesters unter dem Titel „Schwarzwald – Mythos und
Realität“ passen.
„Der Bleistift ist mir einfach
das liebste Arbeitsutensil“, sagt
Tröger und so sind all seine
Zeichnungen mit Bleistift angefertigt. Um Akzente zu setzen,
verwendet er zum Teil auch
Buntstifte. So sind etwa die Un-
Frau, die auf dem Kopf das Freiburger Münster, aber auch Plattenbauten trägt („Heimat is in
your head“). Insgesamt sind Trögers Werke humorvoll, ironisch
und provokant zugleich. Die Mischung aus Tradition und Moderne ist gelungen und haucht
den
etwas
eingestaubten
Schwarzwald-Klischees neues
Leben ein. Einzig am häufigen
Motiv des Schwarzwaldmädels,
das immer recht ähnlich dargestellt ist – Bollenhut, volle Lippen, großes Dekolleté, tätowierte Arme, ernster, entschlossener
Blick –, hat man sich schnell sattgesehen. Es lässt sich aber auch
nicht übersehen, dass der junge
Freiburger doch recht schamlos
auf den Zug aufspringt, den Stefan Strumbel mit seinen poppiVon wegen bieder: Das Bollenhut-Mädel schießt zurück. FOTO: TRINLER gen Handgranaten-Kuckucksuhren oder Sebastian Wehrle und
terseiten der Pilzhüte in leuch- Doch die voll tätowierten Arme, Jochen Scherzinger mit ihren
tendem Gelb und Orange oder der geöffnete Mund mit einer „Schwarzwaldmaidli“-Fotografidie Kirschen der Schwarzwälder Kirsche zwischen den Lippen en aufgegleist haben.
Kirschtorte, die ein Schwarz- und das offenherzige Dekolleté
waldmädel auf dem Kopf trägt, verraten etwas anderes. Passen- > FLORIAN TRÖGER „Schwarzknallig rot. Dieses Bild zeigt auf derweise trägt das Bild den Na- waldrevier“ im VHS-Unterrichtstrakt der Kulturfabrik Schopfheim.
den ersten Blick ein süßes un- men „Bittersüß“.
schuldiges
Mädchen,
das
Dass Heimat auch im Kopf Montag bis Freitag 8 bis 20 Uhr (bis
schüchtern zur Seite schaut. sein kann, zeigt das Bild einer 28. Oktober).
Eva Almstädt stellt am Donnerstag, 20. Oktober, den Krimi „Ostseetod“ über ein verschwundenes Mädchen und eine männliche Leiche in der Buchhandlung
Müller, Hauptstraße 292, Weil
am Rhein vor (Eintritt: 8 Euro).
Bereits am Montag spricht dort
Eva Billhuber über „Bemerkenswert normal“ und das Comeback
eines verpönten Lebensentwurfs im Zeitalter der SelbstopDS
timierung (Eintritt frei) .
CHANSON-POP
Carrousel im
Alten Wasserwerk
Sie spielten auf dem Basler Kulturfloß, bald im Freiburger Jazzhaus und für die Hälfte der Kröten kommt das Schweizer Chanson-Rock-Duo Carrousel am
zum Tourende am Samstag, 22.
Oktober, 21 Uhr ins Alte Wasserwerk Lörrach. Sophie Burande
und Léonard Gogniat stellen ihr
drittes Studioalbum, „L’euphorie“, vor. Karten: Abendkasse 8
Euro, im Vorverkauf 10,25 Euro
unter 0761/496 88 88.
EXTRA: DAS RICHTIGE BETT
Hereinspaziert ins Schlafzimmer
Der Raum, der zum AUSRUHEN gedacht war, verändert sich zunehmend in ein repräsentatives Zimmer
Bei vielen ist es ein dezent eingerichteter Raum: Im Schlafzimmer liegt der Fokus auf dem
Schlafen. Das soll sich jetzt aber
ändern, finden zumindest die
Möbelhersteller. „Das Schlafzimmer ist zu schade zum Verschlafen“, fasst Markus Majerus, Sprecher der Internationalen Möbelmesse IMM Cologne, das Ansinnen der Designer zusammen. „Es
wird mehr zum Wohnraum.“
„Das Bewusstsein für guten
Schlaf hört nun nicht mehr bei
einer guten Matratze auf“, sagt
Majerus. Stattdessen machen
sich die Unternehmen Gedanken, wie die Zeit vor und nach
dem Einschlafen im Bett bequemer wird. Gute Nachttisch- und
Leseleuchten sowie gepolsterte
Kopfteile zum Anlehnen stehen
schon länger im Fokus. Doch
jetzt beziehen die Unternehmen
die Rückenteile noch dicker mit
gemütlichen Lagen und im Stil
von Sofas. Und die Beleuchtung
wird ausgefeilter.
Auch die übliche Unterhaltungselektronik findet immer
mehr Platz und Anschlussmöglichkeiten im Schlafzimmer. Aus
Sideboards lassen sich Fernseher
ausfahren, Nachttische haben
Docking-Stations und integrierte Steckdosen für Handys.
Den Menschen werde nicht
nur immer klarer, wie wichtig
guter Schlaf in einer angeneh-
Nicht zum Verstecken, sondern zum Vorzeigen: das neue Schlafzimmer
FOTO: TEAM 7 (DPA)
kann sich sehen lassen.
men Umgebung ist. Viele seien
sich auch bewusst, dass sie rund
ein Drittel des Tages im Schlafzimmer verbringen, meinen die
Trendexperten der Koelnmesse.
Sie behaupten sogar: Heute
zieht man sich auch gerne mal
mit Freunden dahin zurück, verbringt dort die Zeit wie im Wohnzimmer.
Einher geht das mit einem
Wandel bei den Betten: Einen anhaltenden Hype erleben die hohen, oft als besonders gemütlich
geltenden Polsterbetten, bekannt unter dem Markennamen
Viele
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Boxspring. Zwar könne die Branche noch nicht absehen, wie sehr
diese Bettenvariante sich durchsetzen wird, sagt Claudia Wieland vom Fachverband der Matratzenindustrie. „Diejenigen, die
sie selbst im Angebot haben,
glauben aber, dass sich der Anteil bei 30 Prozent einpendeln
wird.“ Die Hersteller üblicher
Betten produzieren nun selbst
die Polsterbetten, sagen Wieland
und Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie
übereinstimmend.
Oder die herkömmlichen Kas-
tenbetten werden höher. Denn
nach Ansicht der Expertinnen
sind Boxspringvarianten auch
deshalb so beliebt, weil ihre Einstiegshöhe so bequem ist.
Aber auch die Möbel werden
„wohnlicher“, wie es die Branche
gerne ausdrückt. Es gibt vermehrt Regalsysteme für Dekorationen, teils beleuchtet, was im
Schlafzimmer bisher nicht üblich war. Und: Sessel oder gar Sofas finden nun Platz in diesem
Zimmer. Dafür verschwinden
vermehrt die rein praktischen
Teile des Raumes: Die Fertigbaubranche meldete 2015, dass 15
Prozent der Neubauten einen
begehbaren Kleiderschrank haben, berichtet Geismann. Wuchtige Schränke im eigentlichen
Schlafzimmer braucht man
dann nicht mehr.
Doch die Frage ist, ob sich dieser Wohntrend durchsetzen
kann. Schönere, durchdachte
Möbel kommen natürlich immer an. Aber für viele soll das
Schlafzimmer doch bewusst
Schlafzimmer bleiben: „Ich glaube eben nicht, dass man sich mit
Gästen ins Bett legt, um dort zu
reden oder einen Film zu schauen“, sagt selbst Branchensprecherin Geismann. „Außerdem
kann man im Sinne des FengShui viele Dekorationen in dem
Raum gar nicht empfehlen.“
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26 DREI GÄNGE
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
NACHSCHLAG
„…und wenn der Wolf kommt?“
QUITTEN
Harte Schale, süße Frucht
D
er Mandelbaum Verlag
schickt „kleine Gourmandisen“ ins Rennen,
schmale Bücher über Rote Beete, Marone und
Quitte. Von der
Autorin Inge Fasan kennt man
vielleicht schon
ihre „Kochanleitung bei Liebeskummer“. Ihr
Büchlein zur
Herbstfrucht
Quitte hätte vor
zehn Jahren wohl
nur eine kleine
Zielgruppe interessiert, doch
heute in Zeiten
von Landlust-Romantik und Birkenstock-Hipness ist es ein Topthema. Die auch mal Chüttene,
Kido oder Quittich genannte
Quitte wird von Inge Fasan von
allen möglichen Seiten angeschaut, verkostet, beschrieben.
Sie blickt weit in die Geschichte
zurück bis zu Herakles und
Aphrodite, verfolgt den Weg,
den die Quitte von ihrer Ursprungsregion Kaukasus gemacht hat und berichtet von ihren Nebenwirkungen als „Artz-
ney“. Demnach ist die Frucht
mit dem harten Pelz nicht nur
für Lammtopf und Gelee gut,
sondern auch um Frauenleiden, Ruhr und
Rheuma zu kurieren. Zumindest sagte man
das früher. Inge
Fasans Büchlein
ist im Grunde eine Liebeserklärung an an den
„Kretischen Apfel“, geradezu
zärtlich beschreibt sie die
offenen Blüten
als „zartrosa angehaucht“. Dass
sie dann noch ein
paar Rezepte liefert, zum Beispiel für Quittensuppe, Kalbsleber mit Quitte
und Bratquitte macht den
Mehrwert aus. Nur warum die
süßen Früchte bei aller Härte so
empfindlich regieren, schnell
wurmstichig werden und in
Nullkommanichts wegfaulen,
verrät sie leider nicht.
PASCAL CAMES
> INGE FASAN: Quitte, Mandelbaum Verlag, 60 Seiten, 12 Euro.
Ausstellung heimischer Pilze
MIT ALTEN MYTHEN UND NEUEN ERFAHRUNGEN rund um den
Wolf befasst sich die Ausstellung „…und wenn der Wolf kommt?“, die bis
Ende Dezember im Haus der Natur auf dem Feldberg Station macht.
Die spannende Schau, die das Waldhaus Freiburg zusammen mit Wildtierökologen der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt BadenWürttemberg konzipiert hat und die im Herbst 2014 in Freiburg zu sehen
war, befasst sich mit drei Themen: Im ersten Teil geht es um die Bezie-
hung zwischen Mensch und Wolf von der Frühzeit bis in die Gegenwart,
der zweite thematisiert Biologie und Lebensweise der Wölfe, der dritte
kreist um die Frage, was die erwartete Rückkehr der Wölfe in den
Schwarzwald für Mensch und Natur bedeuten würde. Die auch für
Kinder geeignete Ausstellung im Haus der Natur, Dr. Pilet Spur 4, ist
täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Eintritt: 3 Euro, ermäFOTO: SIR
ßigt 2,50, Schüler ab sechs Jahre 2 Euro.
Edle Knollen im Weinberg
Der Merdinger Winzer Heinrich Gretzmeier baut in seinen Reben TRÜFFEL an
Der Öko-Winzer Heinrich
Gretzmeier baut in seinen
Reben bei Merdingen Trüffel an. Mit den Edelpilzen
will er Weinliebhabern ein
besonderes Geschmackserlebnis bieten. Nächsten
Samstag veranstaltet er einen kleinen Trüffelmarkt.
GABRIELE HENNICKE
KÖSTLICH ODER GEFÄHRLICH? Das ist die große Frage, um die sich
am heutigen Sonntag bei der Pilzausstellung in der Altrheinhalle in
Weil am Rhein-Märkt, Haltinger Straße 11/1, alles dreht. Von 12 bis 18
geben die Pilzkenner Heinz Fazis und Rémy Longato einen Überblick
über heimische Pilze, erklären, wie sie geschützt werden und worauf
Sammler achten sollten. Zu sehen ist eine umfangreiche Ausstellung
von Pilzen aus hiesigen Wäldern, außerdem stehen Fazis und Longato
FOTO: ZVG
für Fachsimpeleien zur Verfügung.
QUERBEET
SCHALLSTADT
Tresterwurstessen auf dem Böttchehof
Ursprünglich war die Tresterwurst das Vesper des Schnapsbrenners, heute können Neugierige sie jeden Freitag im Oktober
ab 17 Uhr auf dem Böttchehof in Schallstadt-Wolfenweiler,
Baslerstraße 76a, genießen. Beim Brennen durchdringt der
Tresterdampf die Wurst und verleiht ihr eine besondere Note,
Kenner, die das Trester-Aroma intensivieren wollen, bestellen
ein Gläschen Tresterbrand dazu und träufeln es mit Bedacht
über die Wurst. Zum Tresterwurstessen gibt es handgemachte
DS
Musik. Info: www.boettchehof.de
MÜLLHEIM
Frick-Mühle hat zum letzten Mal geöffnet
Die Frick-Mühle in der Müllheimer Gerbergasse hat eine lange
Tradition: Ursprünglich gehörte die 1392 erstmals urkundlich
erwähnte Mühlanlage als Bannmühle zu dem benachbarten
Hofgut der Herren von Baden aus Liel, das heutige Anwesen
ist zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstanden. Inzwischen
ist aus der Mühle ein kleines Museum geworden, das heute,
16. Oktober, zum letzten Mal vor der Winterpause von 15 bis
DS
17 Uhr geöffnet hat.
FREIBURG
Wie Wein und Bier zusammenspielen
Worüber viele vermeintliche Kenner die
Nase rümpfen, das ist an diesem Abend
Programm: Bier und Wein auch mal durcheinander trinken. Katharina Ganter-Fraschetti von der Brauerei Ganter und Alixe
Winter von der Alten Wache – Haus der
badischen Weine laden am 28. Oktober, 19
Uhr, zum sensorischen Zusammenspiel.
In der Villa Ganter auf dem Brauereigelände,
Schwarzwaldstraße 43, in Freiburg wird ein Vier-Gänge-Menü
mit korrespondierenden Bieren und Weinen serviert. Teilnahme
DS
79 Euro, Anmeldung an [email protected].
Heinrich Gretzmeier öffnet die
Beifahrertür. „Komm Alba, jetzt
geht’s ans Trüffeli-Suchen“, sagt
er mit sanfter Stimme und lockt
den kleinen weißlockigen Hund
in seinen alten VW Golf. Langsam fährt der Winzer durch die
Weinterrassen des Tunibergs bei
Merdingen. Bei einer Grauburgunderanlage hält er an. Direkt
daneben ist die Trüffelbaumplantage: ein kleiner Acker mit
jungen Eichen und Haselnüssen,
manche mannshoch, manche
kleiner. „Alba, sucha, sucha, das
Trüffeli“, fordert der Winzer seinen Hund der italienischen Rasse Lagotto Romangnolo auf. Was
Gretzmeier da in seinen Weinbergen macht, ist in Deutschland für alle, die keine eigenen
Trüffelbäume besitzen, verboten. Wilde Trüffel sind selten, sie
stehen deshalb unter Naturschutz. Trüffel sind unterirdisch
wachsende Pilze, die in Symbiose mit Bäumen leben. Die Trüffelpilze bilden ein feines Geflecht, das sich um die Wurzeln
der Bäume legt.
Seit es allerdings möglich ist,
heimische Baumarten wie Eiche,
Buche und Haselnuss mit Sporen – den Samen des Pilzes – des
in Deutschland vorkommenden
Burgundertrüffels zu beimpfen
und damit die Symbiose zwischen Baum und Pilz herzustellen, kann einer wie Winzer Heinrich Gretzmeier ganz legal in seinem Weinberg Trüffelbäume anbauen. Wenn alles klappt, erntet
er nach fünf bis sieben Jahren die
ersten eigenen Trüffel. Für die
Ernte allerdings braucht Gretzmeier Hilfe – und so kam Alba
kurz vor Weihnachten 2015 zu
ihm. Und das, obwohl der Winzer
Zeit seines Lebens Angst vor
Hunden hatte.
Alba rennt zu einer Eiche,
schnüffelt rund um den Stamm
und streicht ganz vorsichtig mit
„Alba, sucha, sucha, das Trüffeli“, fordert Heinrich Gretzmeier seinen Hund auf. Und der findet in den WeinFOTO: HEG
bergen die schwarzen Knollen.
der Pfote über die helle Erde. Bevor sie jedoch zu graben anfängt,
ist Gretzmeier schon da, und lockert den Boden mit einer dreizinkigen Gabel. Er weiß, wonach
er sucht und tatsächlich, er wird
fündig und gräbt eine schwarze
Knolle aus. „Super, Alba, super“,
sagt er und streichelt den Hund.
Der rennt sofort weiter, schnüffelt hier und dort, doch einen
Trüffel zeigt das Tier in dieser
Plantage nicht mehr an.
Einer wie Heinrich Gretzmeier
kann sich nicht einfach auf seinen Erfolgen ausruhen, sondern
braucht immer wieder neue Projekte. Wie er auf die Idee kam,
kleine Trüffelbaumplantagen in
seinen Weinbergen anzulegen?
Begonnen habe alles in einer
weinseligen Nacht in Burgund
nach einer Weinverkostung,
schmunzelt der Winzer. Beim
Verlassen des Weinguts stand da
ein Tisch mit kleinen Bäumchen,
Eichen und Haselnusssträuchern. Das seien Bäume, unter
denen Trüffel wachsen, erklärte
man ihm. Leichtfertig habe er
gesagt, er nehme mal fünf Stück
und sich dann nicht getraut zurückzuziehen, als er 250 Mark
dafür berappen musste.
Zuhause fing Gretzmeier an,
sich mit dem Thema Trüffel zu
beschäftigen, die Bäumchen
pflanzte er an ein freies Plätzchen in den Reben. Und er kam
auf den Geschmack: Machte sich
auf nach Alba im Piemont, ins
Burgund und die Provence, immer auf der Suche nach neuen
Informationen über die wertvolle Knolle. „Trüffel und Wein passen bestens zusammen, beide
sind was sehr Edles. Mir geht es
nicht darum, Trüffel zu verkaufen. Mit den Trüffeln hole ich die
Leute zu mir auf den Hof“, sagt er
freudig. „Eigene Trüffel, kombiniert mit einem Glas Chardonnay oder Spätburgunder, das
passt hervorragend.“
–
Experimente mir Eiche,
Buche und Haselnuss
–
Gretzmeier
experimentiert
nicht nur mit unterschiedlichen
Bäumen wie Eichen, Buchen und
Haselnüssen, sondern auch mit
der Art der Bewirtschaftung. Auf
einem Streifen lässt er das Gras
wachsen und mäht erst, wenn es
relativ hoch steht, einen anderen
Streifen bearbeitet er mit einer
eigens für diesen Zweck selbst
konstruierten Maschine, die den
Boden unkrautfrei hält. Die Trüffel wachsen im Schattenbereich
der Bäume, fünf bis sieben Jahre
dauert es, bis die Bäume den
Trüffelpilz bei der Bildung der
Fruchtkörper unterstützen können. Danach bilden sich während der Trüffelsaison von Juli
bis Februar stetig Trüffel. „Natür-
lich sind nicht alle Böden als
Trüffelstandort geeignet“, weiß
Gretzmeier, „unser kalkhaltiger
Tuniberg-Boden ist es.“
Der Trüffelbauer überlässt
nichts dem Zufall. Er hat seine
Böden analysieren lassen und
bei seinen Besuchen auf Trüffelplantagen in Alba und Burgund
Erde mitgenommen und ebenfalls untersuchen lassen. Austausch mit Trüffel-Liebhabern
fand er bei Seminaren. Während
Gretzmeier erzählt, ist er immer
mit einem Auge bei Alba. Beim
Rebenschneiden im Frühjahr
hat er den Hund selbst ausgebildet, mit präparierten Trüffelattrappen, die er zuvor vergraben
hatte und von Alba suchen ließ.
„Jetzt stromert sie nur noch herum, nach einer Dreiviertelstunde reicht es ihr meistens“, meint
Gretzmeier und lobt Alba für ihren Einsatz. Wenn der Hund fündig wird, gibt es Flammkuchen
mit Trüffel in Gretzmeiers Strauße – solange der Vorrat reicht.
Beim Trüffelmarkt am kommenden Samstag können Besucher probieren, wie gut Trüffel
und Wein zusammen passen.
> TRÜFFELMARKT
am Samstag,
22. Oktober, 11 bis 20 Uhr, im ökologischen Wein- und Sektgut Heinrich Gretzmeier, Wolfshöhle 3,
Merdingen, www.gretzmeier.de,
Telefon 0 76 68/9 42 30.
NACHRICHTEN 27
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
Nizza in Trauer
Gedenkfeier für Opfer des TERRORANSCHLAGS – Hollande appelliert an Menschlichkeit
Paris (AFP/dpa). Bei der Gedenkfeier für die Opfer des
Anschlags von Nizza vor
drei Monaten zeigte sich
Frankreichs Präsident
François Hollande gestern
überzeugt, dass sich die
Menschlichkeit gegen den
Terror durchsetzen wird.
Die Zeremonie war ein lang
erwartetes Zeichen der Anerkennung für die Opfer.
HiFi-TV.de
Vortrag mit dem innovativen Naturholzpionier und
Entwickler vom preisgekrönten Holz100Haus
Einlass ab 18.00 Uhr
Kultur- und Bürgerhaus Denzlingen
Der Attentäter habe bei dem Angriff am Nationalfeiertag am 14.
Juli „die nationale Einheit“
Frankreichs angegriffen, sagte
Hollande am Samstag. Dieses
„unheilvolle Unternehmen wird
aber scheitern, die Einheit, die
Freiheit, die Menschlichkeit werden sich am Ende durchsetzen“.
An der Gedenkfeier für die 86
Opfer des islamistischen Anschlags von Nizza nahmen mehrere hundert Gäste teil, neben
Überlebenden und Angehörigen
der Opfer auch Minister und Abgeordnete. Auch der frühere
konservative Präsident Nicolas
Sarkozy sowie die Vorsitzende
der rechtspopulistischen Front
National, Marine Le Pen, wohnten der Gedenkfeier in der südfranzösischen Küstenstadt bei.
„Die Opfer dieser Barbarei hatten nicht alle dieselbe Herkunft,
denselben Lebenslauf, dieselbe
Hautfarbe, dieselbe Religion,
doch heute sind die alle vom Unglück geeint“, sagte der Präsident
in der im Fernsehen übertragenen Zeremonie auf dem Schlosshügel nahe der Altstadt. Er hob
hervor, dass nach dem Anschlag
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# !
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"
Veranstalter: Sigmund Burger Bauunternehmen / 79215 Elzach-Yach
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Wir bitten um Anmeldung.
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Blumen und französische Flaggen schmückten gestern das provisorische und streng bewachte Denkmal
FOTO: AFP
für die Opfer von Nizza.
in allen Kirchen, Moscheen und
Synagogen von Nizza für die Opfer gebetet worden sei. „Alle haben diese Hommage gefordert,
die Familien der Opfer, die Bewohner von Nizza, die Stadt Nizza, die auch ein Opfer ist“, sagt
der konservative Regionalpolitiker Christian Estrosi dem Sender
Europe 1. „Niemand hätte verstanden, dass es nach dem Bataclan in Paris eine nationale Gedenkfeier gibt, und dass es sie
nach einer solchen Tragödie in
einer großen Provinzstadt am
Mittelmeer nicht genauso gibt.“
Ein in Nizza lebender Tunesier
war am Abend des 14. Juli auf der
Strandpromenade Nizzas mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge gerast, die einem
Feuerwerk aus Anlass des Nationalfeiertags beiwohnte. Der 31Jährige tötete 86 Menschen, bevor er von der Polizei erschossen
wurde. Zu dem Attentat bekannte sich die Dschihadistengruppe
Islamischer Staat (IS), doch haben Ermittler bisher keine direkte Verbindung des Attentäters
Mohamed Lahouiaej Bouhlel
zum IS feststellen können. Der
Anschlag war das schwerste Attentat in Frankreich nach der Serie koordinierter Angriffe auf
Bars, Restaurants und die Konzerthalle Bataclan in Paris, bei
der am 13. November vergangenen Jahres 130 Menschen getötet
worden waren.
Unter den Opfern von Nizza
waren auch drei Deutsche – eine
Lehrerin und zwei Schülerinnen
aus Berlin. Insgesamt wurden 15
Kinder bei dem Attentat getötet,
98weitere wurdenverletzt. Rund
ein Drittel der Opfer waren Muslime. Neben Deutschen waren
auch zahlreiche andere ausländische Touristen betroffen. Noch
immer sind Verletzte des Anschlags in Frankreich und im
Ausland im Krankenhaus in Behandlung. Nach dem Attentat
war der Stadt vorgeworfen worden, keine ausreichenden Sicherheitsvorkehrungen für die
Feiern getroffen zu haben. Der
Anschlag hat den Tourismussektor schwer getroffen. Die Hoteliers und Taxifahrer boten den
Angehörigen der Opfer gestern
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„Wir senden eine Botschaft“
US-Vizepräsident droht Russland nach CYBERANGRIFFEN mit Vergeltungsmaßnahmen
WASHINGTON (AFP). Nach einer Serie mutmaßlich russischer
Cyberangriffe hat US-Vizepräsident Joe Biden Russlands Staatschef Wladimir Putin spürbare
Konsequenzen angedroht. Biden
sagte in einem NBC-Interview,
Putin werde eine entsprechende
„Botschaft“ erhalten. Der Kreml
verurteilte umgehend die „beispiellosen“ Drohungen und warf
der US-Regierung „Unberechenbarkeit und Aggressivität“ vor.
Russland werde Schritte zu seinem Schutz ergreifen.
Auf die Frage, warum die USRegierung bislang nicht auf
Russlands mutmaßliche Einmischung in den US-Wahlkampf
durch Hackerangriffe reagiert
habe, sagte Biden dem Sender
NBC: „Wir senden eine Botschaft.“ Die USA hätten dazu die
Fähigkeit und würden es tun. Putin werde „es wissen, und es wird
zu einer von uns gewählten Zeit
sein und unter Umständen, die
die größte Auswirkung haben.“
Auf die Nachfrage, ob die Öffentlichkeit dies mitbekommen
werde, sagte Biden: „Ich hoffe
nicht.“ Laut NBC plant der US-Geheimdienst CIA als Vergeltungsmaßnahme eine Cyberattacke,
die „die Kreml-Führung beunruhigen und blamieren“ werde. USVertreter hatten wiederholt betont, Hackerangriffe auf US-Ein-
Die Enthüllungsplattform Wirichtungen blieben nicht ungestraft
und
würden
mit kileaks hatte vor einer Woche begonnen, tausende E-Mails vom
Gegenangriffen beantwortet.
persönlichen Konto des Wahlkampfmanagers der demokratiKremel verurteilt
schen US-PräsidentschaftskanUS-Drohungen
–
didatin Hillary Clinton, John PoDer Kreml-Sprecher Dmitri Pes- desta, zuveröffentlichen. Ein Hakow verurteilte die Äußerungen cker mit dem Pseudonym
Bidens. „Die Drohungen sind Guccifer 2.0 stellte auch anderen
beispiellos, da sie auf Ebene ei- Websites das Material zur Verfünes US-Vizepräsidenten geäu- gung. Der Hackerangriff soll von
ßert werden“, sagte er. „Vor dem Russland ausgegangen sein.
Hintergrund dieses aggressiven,
Die US-Regierung beschuldigunvorhersehbaren Kurses müs- te die russische Regierung, mit
sen wir Maßnahmen zum Cyberattacken auf politische
Schutz unserer Interessen und Einrichtungen in den USA den
zur Minimierung von Risiken er- US-Wahlkampf beeinflussen zu
greifen.“
wollen.
–
DA S W E T TE R
19°
5° Lahr
Ettenheim
19°
6°
Elzach
Elz
Rhe
in
19°
4°
isam
Breisach a. Rh.
Dre
Emmendingen
Waldkirch
Freiburg
Müllheim
Rheinfelden
heute
20°
0 l/m²
Niederschlag
25°
20°
15°
16°
4°
5°
WaldshutTiengen
Bad Säckingen
morgen
18°
1
Titisee
Lörrach
Basel
Überwiegend freundliches und mildes Wetter
nach Nebelauflösung. Im Norden mehr Wolken
und an der Ostsee örtlich Sprühregen. Höchstwerte: 10 bis 20 Grad. Schwacher Südostwind.
Neustadt
FELDBERG
1493 m
11°
Schluchsee
5°
Bonndorf
St. Blasien
18° Schopfheim
Weil a. Rh. 7°
DEUTSCHLANDWETTER
Der Tag beginnt stellenweise mit Nebel, der
sich bald auflöst. Dann wird es freundlich mit
viel Sonnenschein und wenigen Wolken. Die
Temperaturen steigen bis zum Nachmittag auf
maximal 20 Grad. Morgen sickert allmählich
feuchtere Luft ein, sodass es tagsüber mehr Wolken gibt. Dazu bilden sich einige Schauer. Am
Dienstag gehen die Temperaturen weiter zurück
und es bleibt unbeständig mit einem Mix aus
dichten Wolken, etwas Sonne und Schauern.
16°
4°
20°
4°
Bad Krozingen
Furtwangen
REGIONALWETTER
14°
6°
übermorgen
15°
2
2
5 l/m²
g
Niederschlag
6 l/m²
Niederschlag
Kiel
16°
7°
Bremen
Hamburg
Hannover
Dresden
Nürnberg
6 12 18 0
6 12
18
0
6 12 18 Uhr
Windstärken in den Kreisen in Beaufort
07:49/18:38Uhr
19:12/07:49Uhr
Auf- und Untergangszeiten gelten für Freiburg
Saarbrücken
Stuttgart
20°
4°
Freiburg
18°
4°
17°
7° München
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NOTDIENSTE
10°
8°
16°
9° Berlin
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18°
7°
4°
Köln
Frankfurt
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Rostock
SCHENKEN SIE
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Polizei Notruf: 110
Feuerwehr/Rettungsdienst: 112
Notruf Stromstörung: 0 18 01/60 50 44
Krankentransporte:
DRK 07671/1 92 22
Notfallambulanz Kinderklinik:
07621/1714040, Lörrach
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116 117
Kinderärztlicher Notfalldienst:
01 80/6 0762 11
Augenärztlicher Notfalldienst:
01 80/6 0762 12
Zahnärztlicher Wochenendnotdienst:
Tel. 0180/3 222 555 35
Apotheken-Notdienst-Infotelefon:
Festnetz: 0800/0022833 (kostenfrei);
Mobilfunk: 22833 (max. 0,69 €/Minute);
Im Internet: mehr.bz/apotheken
Wohnungslosenhilfe (Erich-Reisch-Haus):
0170 5287020, Wallbrunnstraße 77,
79539 Lörrach
Frauenhaus: 0 76 21/4 93 25
Schwangerenberatung (Moses Projekt):
0800/0 06 67 37 (anonym)
Telefonseelsorge:
08 00/1 11 01 11 und 08 00/1 11 02 22
Nummer gegen Kummer:
Kinder- und Jugendtelefon,
08 00/1 11 03 33
Rechtsanwalt Notdienst:
18–8 Uhr, durchgehend,
01 72/745 19 40
Stromstörung: 0 76 23/92 18 18
Gas- und Wasserversorgung:
0800/2 767 767
28 NACHRICHTEN
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
Nur wenig Hoffnung
Mindestens 34 Tote bei
IS-Anschlag im Irak
ATTENTÄTER
BAGDAD (AFP). Bei einem Anschlag auf Schiiten sind in der
irakischen Hauptstadt Bagdad
mindestens 34 Menschen getötet worden. Ein Attentäter habe
sich inmitten einer schiitischen
Trauerfeier im Viertel al-Schaab
in die Luft gesprengt, teilten Sicherheits- und Rettungskräfte
am Samstag mit. Zu dem Angriff
– dem blutigsten Anschlag in
Bagdad seit drei Monaten – bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), die
Schiiten als Ungläubige betrachtet.
Den Angaben zufolge wurden
bei dem Anschlag in dem Viertel
im Norden der Hauptstadt auch
36 Menschen verletzt. Die IS-Miliz hat seit ihrer Blitzoffensive im
Sommer 2014 im Irak wieder
deutlich an Boden verloren und
sieht sich inzwischen einer bevorstehenden Offensive auf ihre
letzte Hochburg Mossul ausgesetzt; dies hindert die Extremistengruppe jedoch nicht daran, in
Bagdad und anderen Städten
Anschläge auf Zivilisten zu verüben.
Der Anschlagsort in einem
großen Zelt war nach der Explosion verwüstet. Laut Augenzeugen sprengte sich der Attentäter
in dem Zelt in die Luft, als gerade
das Mittagessen serviert wurde.
Während einige Quellen von einer Trauerfeier sprachen, hieß es
von anderer Seite, es habe sich
um die Ausgabe von Essen anlässlich der Feierlichkeiten zum
schiitischen Aschura-Fest gehandelt.
Die Schiiten weltweit hatten
am Mittwoch das Aschura-Fest
begangen, bei dem sie des Martyriums von Imam Hussein gedenken, einem Enkel des Propheten Mohammed, der im Jahr
680 in der Schlacht von Kerbela
von dem sunnitischen Kalifen
Jasid getötet worden war. Während des wichtigsten schiitischen Feiertags gab es im Irak
und in Afghanistan mehrere
blutige Anschläge auf Versammlungen der Schiiten.
Der Anschlag war der blutigste
seit Anfang Juli, als ein Selbstmordattentäter in einem belebten Geschäftsviertel von Bagdad
mehr als 300 Menschen in den
Tod riss. Experten erwarten, dass
die IS-Miliz verstärkt auf Anschläge zurückgreifen wird,
wenn sie weiter an Boden verliert. Die Extremisten wurden
bereits aus wichtigen Städten
wie Ramadi, Falludscha und Tikrit vertrieben, doch dürfte die
Rückeroberung der Millionenstadt Mossul ungleich schwieriger werden.
KURZ GEFASST
CDU
Neue Initiative bei Treffen in Lausanne zur Beilegung des Konfliktes in SYRIEN
sprengt sich bei Trauerfeier in die Luft
Tauber: Merkel erklärt Kandidatur im Dezember
CDU-Generalsekretär Peter Tauber rechnet
damit, dass Angela Merkel vor dem CDUParteitag Anfang Dezember ihre Bereitschaft zur erneuten Kanzlerkandidatur
erklärt. „Bis zum Parteitag gibt es ja noch
viele Möglichkeiten, Neuigkeiten zu verkünden“, sagte Tauber dem Tagesspiegel.
Zugleich verwies er darauf, dass Merkel
selbst eine „enge Verbindung“ zwischen
dem Parteivorsitz und der Kanzlerkandidatur sehe. Viele Bürger wünschten sich, „dass Angela Merkel
Deutschland weiter dient“, sagte der Generalsekretär. Fast 70
Prozent attestierten ihr, dass sie ihre Arbeit als Kanzlerin gut
AFP
mache.
Lausanne (AFP). Bei einem
Treffen zum Syrien-Konflikt in der Schweiz haben
die Außenminister der
wichtigsten beteiligten
Staaten um eine Rückkehr
zur Waffenruhe gerungen.
US-Außenminister John
Kerry und sein russischer
Kollege Sergej Lawrow trafen sich am Samstag in Lausanne zunächst zu einem
Gespräch unter vier Augen.
Neben Kerry und Lawrow nahmen auch die Außenminister
der Türkei, Saudi-Arabiens, Katars, Ägyptens, Jordaniens, des
Irak und des Iran sowie der UNSyriengesandte Staffan de Mistura an den Verhandlungen am
Genfer See teil. Das Format des
Treffens ist neu, da die Europäer
nicht daran beteiligt sind. Den
Gesprächen schließt sich am
Sonntag ein Treffen zwischen
Kerry und seinen europäischen
Kollegen in London an.
Kerry und Lawrow hatten Mitte September eine landesweite
Feuerpause zwischen Rebellen
und Regierungstruppen ausgehandelt, doch war diese nach nur
wenigen Tagen zerbrochen. Am
22. September starteten die syrischen Regierungstruppen mit
Unterstützung der russischen
Luftwaffe eine neue Offensive in
Aleppo, um die seit Jahren geteilte Großstadt wieder vollständig
unter ihre Kontrolle zu bringen.
Mehrere westliche Staaten haben Moskau wegen der massiven
Luftangriffe auf Wohngebiete
und Krankenhäuser „Kriegsverbrechen“ vorgeworfen. Das Treffen am Samstag war das erste
Mal seit Beginn der Militäroffensive, dass Kerry und Lawrow sich
trafen. Große Hoffnung auf einen Durchbruch gab es aber
Die beiden Hauptprotagonisten in Lausanne: Außenminister Lawrow (links) und Kerry.
nicht: Sowohl die USA und Russland als auch der Iran äußerten
sich im Vorfeld pessimistisch.
Das syrische Oppositionsbündnis Nationale Koalition in
Istanbul kritisierte das Treffen.
Es werde „nur zu weiterer Zeitverschwendung, weiterer Verzögerung und weiterem Blutvergießen in Syrien führen“, sagte
der Vizevorsitzende Abdal Ahad
Stefo. Mehrere führende Hilfsorganisationen hatten zu einer
mindestens 72-stündigen Waffenruhe für den umkämpften
Osten Aleppos aufgerufen.
Lawrow sagte am Freitag, er
wolle keine neuen Initiativen zur
Beilegung des Konflikts präsentieren, sondern auf die Umsetzung vorheriger UN-Resolutionen sowie der letzten Vereinbarung mit den USA für eine Waffenruhe dringen. Seit deren
Zusammenbruch wurden im Os-
ten Aleppos laut der Syrischen
Beobachtungsstelle für Menschenrechte mehr als 370 Menschen durch syrische und russische Luftangriffe getötet.
Der türkische Präsident Recep
Tayyip Erdogan kündigte derweil an, sein Außenminister
Mevlüt Cavusoglu werde in Lausanne einen Vorschlag für eine
Beteiligung der türkischen Truppen an der geplanten Offensive
auf die nordirakische Stadt Mossul präsentieren. Die irakische
Regierung lehnt eine Beteiligung der Türkei an dem Einsatz
zur Befreiung der letzten Hochburg der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) im Irak allerdings ab.
Erdogan verkündete auch,
dass von der türkischen Armee
unterstützte Rebellen auf die
von den Dschihadisten gehaltene Stadt Dabik im Norden Syri-
FOTO: AFP
ens vorrücken würden. Die Ortschaft ist von hoher symbolischer Bedeutung, da dort laut einer islamischen Überlieferung
zum Ende aller Zeiten eine wichtige Schlacht zwischen den Muslimen und ihren Gegnern stattfinden wird. Auch eine IS-Propagandazeitschrift ist nach Dabik
benannt.
Unterdessen machte sich der
russische Flugzeugträger „Admiral Kusnezow“ auf den Weg in
das Mittelmeer. Wie das Verteidigungsministerium in Moskau
mitteilte, wird er begleitet von
mehreren großen Kriegsschiffen. Demnach soll der einzige
Flugzeugträger Russlands, der
noch aus Sowjetzeiten stammt
und sonst in Murmansk stationiert ist, auf „moderne Bedrohungen wie Piraterie und den internationalen Terrorismus“ reagieren.
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NEU DELHI (DPA). Am ersten
Tag des Brics-Gipfels im indischen Urlaubsparadies Goa hat
Gastgeber Indien mehrere Milliardendeals mit Russland unterzeichnet – und diplomatisch gegen seinen Nachbarn Pakistan
ausgeholt. Indien und Russland
unterzeichneten 16 Vereinbarungen, die unter anderem milliardenschwere Rüstungs- und ÖlDeals zwischen den Ländern besiegelten. Neben den Regierungschefs der Brics-Länder
Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika waren noch
acht weitere Staatschefs aus der
Region geladen. Einzig Indiens
Nachbarland Pakistan stand
nicht auf der Gästeliste.
Das hatte diplomatische
Gründe. Die Spannungen zwi-
schen Indien und Pakistan haben sich in denvergangenen Monaten deutlich verschärft und
Indien versucht, den Dauerrivalen politisch zu isolieren. Erst
Anfang Oktober war der Gipfel
der Südasiatischen Vereinigung
für Regionale Zusammenarbeit
(SAARC) im pakistanischen Islamabad geplatzt, nachdem zuerst
Indien und im Anschluss daran
zahlreiche weitere Mitglieder ihre Teilnahme abgesagt hatten.
Stattdessen lud Indien nun unter anderem alle SAARC-Mitglieder außer Pakistan als Ehrengäste zum Brics-Gipfel. Zu SAARC
gehören Afghanistan, Bangladesch, Bhutan, Indien, die Malediven, Nepal, Pakistan und Sri
Lanka. Doch es blieb am Samstag
nicht nur bei Symbolpolitik. In-
dien und Russland unterzeichneten 16 Vereinbarungen, unter
anderem in den Bereichen Rüstung, Raumfahrt und Stadtentwicklung. Kernstück der Deals ist
die Lieferung von russischen Raketensystemen des Typs S-400
Triumph an Indien. Die BodenLuft-Raketen haben eine Reichweite von rund 400 Kilometern
und können gegen Kampfflugzeuge und Marschflugkörper
eingesetzt werden.
Nach Angaben des Fernsehsenders NDTV sollen vier Systeme zum Preis von insgesamt 5,3
Milliarden Euro an Indien gehen.
Zudem will Indien 200 Kampfhubschrauber vom Typ Kamov
226T sowie vier 11356-Fregatten
kaufen, die jeweils in Indien produziert werden sollen. Größte
Ankündigung im zivilen Bereich
war die Übernahme von Indiens
zweitgrößter Ölfirma Essar Oil
durch Russlands staatlichen Ölgiganten Rosneft und seine Partner für knapp zwölf Milliarden
Euro. Auch bei der Verkündung
der Deals mit Russland teilte die
indische Regierung einen Seitenhieb in Richtung Pakistan
aus. „Wir wissen Russlands Verständnis und Unterstützung für
unsere Aktionen im Kampf gegen grenzübergreifenden Terrorismus, der unsere gesamte Region bedroht, sehr zu schätzen“, erklärte das indische Außenministerium. Er spielte damit auf eine
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– Erstellen der monatlichen Lohn- und Gehaltsabrechnungen
– Führung der Personalakten
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– Sie sind direkt dem Leiter Finanzen unterstellt
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Zahnmedizinische Fachangestellte mit
abgeschlossener Berufsausbildung.
Wir sind eine moderne Zahnarztpraxis mit
mehreren Behandlern und eigener Prophylaxe-Abteilung. Großen Wert legen wir
gerne auf aktuelle Weiterbildung.
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79618 Rheinfelden, Tel. 07623-7185560,
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Modellen und deren zugehörigen Schäumformen sowie Montage-, Polster- und
Klebevorrichtungen. Sie fertigen Prüflehren für die Qualitätstechnik und die
Produktion und erstellen Musterteile für
Versuche zu neuen Projekten. Wir erwarten
eine gut abgeschlossene Ausbildung als
Technischer Modellbauer oder Werkzeugmechaniker m/w.
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konstante Überwachung der chemischen
Prozesse in der Anlage. Sie haben eine
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oder Galvaniseur und bereits als Anlagen/Schichtführer Berufserfahrung gesammelt. Weiter bringen Sie gute Kenntnisse
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von Vorteil. Ihr hoch ausgeprägtes Qualitäts- und Sicherheitsbewusstsein runden
Ihr Profil ab.
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Auskünfte erteilt Ihnen gerne Eleonora
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Arbeitsklima. Sind Sie kontaktfreudig, zuverlässig und arbeiten gerne im Team?
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Einstellungsvoraussetzungen. Ebenso sehr
gute Deutsch- und Englischkenntnisse, ein
generelles Interesse an Design und Architektur sowie die Bereitschaft zu
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Kassensystemen sowie Rezeptions- bzw.
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