Spitaldirektion – Kommunikation Manuela Frey, lic.rer.soc Medienverantwortliche Kinderspital Zürich - Eleonorenstiftung Steinwiesstrasse 75 CH-8032 Zürich www.kispi.uzh.ch Direkt +41 44 266 73 85 [email protected] Medienmitteilung Zürich, 13. Oktober 2016 Erfreuliches Jubiläum für das Kinderspital Zürich und das Universitätsspital Zürich: 200. Niere bei einem Kind transplantiert Chirurgen des Universitätsspitals Zürich (USZ) haben in enger Zusammenarbeit mit den Nierenspezialisten des Kinderspitals Zürich zum 200. Mal einem Kind erfolgreich eine Niere transplantiert. Das Jubiläum ist erfreulich: Eine neue Niere ermöglicht es den transplantierten Kindern und Jugendlichen, wieder ein nahezu normales Leben zu führen. Anfangs Oktober erhielt ein Kind als 200. Patient des Kinderspitals Zürich eine neue Niere. Die Operation verlief ohne Komplikationen. Die Nierenfunktion setzte sogleich ein und das Kind ist wohlauf, so dass es das Spital bald wieder verlassen darf. Wenn die Niere versagt: Gründe und Behandlungsmöglichkeiten Ein Nierenversagen bei Kindern und Jugendlichen ist bei je einem Drittel der Patienten die Folge von Erbkrankheiten, angeborenen Fehlbildungen oder erworbenen Nierenkrankheiten. Pro Jahr erkranken in der Schweiz 10 bis 12 Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren an einem Nierenversagen, welches ein dauerhaftes Nierenersatzverfahren notwendig macht. Als Nierenersatzverfahren stehen die Dialyse (Bauchfelldialyse oder Blutwäsche) und die Nierentransplantation zur Verfügung. Am Kinderspital Zürich wurde bisher bei 221 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von zwei Wochen bis 18 Jahren ein Nierenersatzverfahren eingeleitet. Bei Patienten mit einem chronischen Nierenversagen ist immer die Nierentransplantation das Ziel. Sofern aus medizinischen und sozialen Gründen möglich, wird eine Nierentransplantation ohne vorherige Dialysebehandlung angestrebt. Die erfolgreiche Transplantation erlaubt den Kindern und Jugendlichen, ein nahezu normales Leben zu führen. Allerdings müssen die Patienten gewissenhaft täglich mehrere Medikamente einnehmen. Familienangehörige als Spender Aufgrund der niedrigen Organspenderrate von Verstorbenen in der Schweiz erfolgt ein grosser Teil der Nierentransplantationen bei Kindern und Jugendlichen mittels Lebendspende. Am häufigsten sind Eltern die Spender, seltener andere erwachsene Verwandte. Eine transplantierte Niere hat auch heute in vielen Fällen eine beschränkte Funktionsdauer, im Durchschnitt sind es 15 bis 17 Jahre. 1/2 Hintergrund: Fakten und Meilensteine Im Dezember 1970 wurde in der Schweiz erstmals bei einem Kind eine Niere transplantiert. Die Operation erfolgte am Universitätsspital Zürich (USZ) durch Prof. Felix Largiadèr. Seither hat sich die Abteilung für Nierenkrankheiten (Nephrologie) des Kinderspitals Zürich unter dem aktuellen Leiter, PD. Dr. med. Guido Laube zum grössten Kinder-Nierenzentrum der Schweiz entwickelt. 18. Juni 1970: Erstmals wird im Kinderspital ein Kind mit Hämodialyse (Blutwäsche) behandelt und am 15. Dezember 1970 von Prof. Felix Largiadèr am Universitätsspital Zürich (USZ) nierentransplantiert. Heute, 46 Jahre später, funktioniert die transplantierte Niere weiterhin gut. 1979: Einführung der Langzeit-Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse) 1981: Erstes einwöchiges Sommerdialyselager für Patienten; 2016 fand das 35. Lager statt 1986: Erstmals Cyclosporin A zur Verhinderung der Abstossungsreaktion nach Nierentransplantation eingesetzt 1988: Einführung des gentechnisch hergestellten Erythropoetin (EPO) zur einfachen und gefahrlosen Behandlung der Blutarmut (Anämie) 1992: Wegen zunehmenden Mangels an Spenderorganen von Verstorbenen und der entsprechend längeren Wartezeiten auf der Warteliste wird erstmals eine Lebendspende durchgeführt. 2000: Die Einführung der laparoskopischen Nierenentnahme („Knopfloch“-Chirurgie) ermöglicht für die Spender eine kürzere Hospitalisation und raschere Rekonvaleszenz. 1. Juli 2007: Das in Kraft getretene Transplantationsgesetz räumt den Kindern auf der Warteliste hohe Priorität ein, was deren Wartezeit deutlich verkürzt. Kontakt für Fragen und weitere Informationen: PD Dr. med. Guido Laube, Leiter Nephrologie am Kinderspital Zürich Telefon +41 44 266 73 90, [email protected] Dr. med. Olivier de Rougemont, Transplantationschirurg Universitätsspital Zürich Telefon +41 44 255 86 20 (Unternehmenskommunikation) 2/2
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