200. Niere bei einem - Kinderspital Zürich

Spitaldirektion – Kommunikation
Manuela Frey, lic.rer.soc
Medienverantwortliche
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Medienmitteilung
Zürich, 13. Oktober 2016
Erfreuliches Jubiläum für das Kinderspital Zürich und das Universitätsspital
Zürich: 200. Niere bei einem Kind transplantiert
Chirurgen des Universitätsspitals Zürich (USZ) haben in enger Zusammenarbeit mit den Nierenspezialisten des Kinderspitals Zürich zum 200. Mal einem Kind erfolgreich eine Niere transplantiert. Das Jubiläum ist erfreulich: Eine neue Niere ermöglicht es den transplantierten Kindern und
Jugendlichen, wieder ein nahezu normales Leben zu führen.
Anfangs Oktober erhielt ein Kind als 200. Patient des Kinderspitals Zürich eine neue Niere. Die Operation
verlief ohne Komplikationen. Die Nierenfunktion setzte sogleich ein und das Kind ist wohlauf, so dass es
das Spital bald wieder verlassen darf.
Wenn die Niere versagt: Gründe und Behandlungsmöglichkeiten
Ein Nierenversagen bei Kindern und Jugendlichen ist bei je einem Drittel der Patienten die Folge von
Erbkrankheiten, angeborenen Fehlbildungen oder erworbenen Nierenkrankheiten. Pro Jahr erkranken in
der Schweiz 10 bis 12 Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren an einem Nierenversagen, welches ein
dauerhaftes Nierenersatzverfahren notwendig macht. Als Nierenersatzverfahren stehen die Dialyse
(Bauchfelldialyse oder Blutwäsche) und die Nierentransplantation zur Verfügung. Am Kinderspital Zürich
wurde bisher bei 221 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von zwei Wochen bis 18
Jahren ein Nierenersatzverfahren eingeleitet. Bei Patienten mit einem chronischen Nierenversagen ist
immer die Nierentransplantation das Ziel. Sofern aus medizinischen und sozialen Gründen möglich, wird
eine Nierentransplantation ohne vorherige Dialysebehandlung angestrebt. Die erfolgreiche Transplantation erlaubt den Kindern und Jugendlichen, ein nahezu normales Leben zu führen. Allerdings müssen die
Patienten gewissenhaft täglich mehrere Medikamente einnehmen.
Familienangehörige als Spender
Aufgrund der niedrigen Organspenderrate von Verstorbenen in der Schweiz erfolgt ein grosser Teil der
Nierentransplantationen bei Kindern und Jugendlichen mittels Lebendspende. Am häufigsten sind Eltern
die Spender, seltener andere erwachsene Verwandte. Eine transplantierte Niere hat auch heute in vielen
Fällen eine beschränkte Funktionsdauer, im Durchschnitt sind es 15 bis 17 Jahre.
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Hintergrund: Fakten und Meilensteine
Im Dezember 1970 wurde in der Schweiz erstmals bei einem Kind eine Niere transplantiert. Die Operation erfolgte am Universitätsspital Zürich (USZ) durch Prof. Felix Largiadèr. Seither hat sich die Abteilung
für Nierenkrankheiten (Nephrologie) des Kinderspitals Zürich unter dem aktuellen Leiter, PD. Dr. med.
Guido Laube zum grössten Kinder-Nierenzentrum der Schweiz entwickelt.
18. Juni 1970: Erstmals wird im Kinderspital ein Kind mit Hämodialyse (Blutwäsche) behandelt und am
15. Dezember 1970 von Prof. Felix Largiadèr am Universitätsspital Zürich (USZ) nierentransplantiert. Heute, 46 Jahre später, funktioniert die transplantierte Niere weiterhin gut.
1979:
Einführung der Langzeit-Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse)
1981:
Erstes einwöchiges Sommerdialyselager für Patienten; 2016 fand das 35. Lager statt
1986:
Erstmals Cyclosporin A zur Verhinderung der Abstossungsreaktion nach Nierentransplantation eingesetzt
1988:
Einführung des gentechnisch hergestellten Erythropoetin (EPO) zur einfachen und
gefahrlosen Behandlung der Blutarmut (Anämie)
1992:
Wegen zunehmenden Mangels an Spenderorganen von Verstorbenen und der
entsprechend längeren Wartezeiten auf der Warteliste wird erstmals eine Lebendspende
durchgeführt.
2000:
Die Einführung der laparoskopischen Nierenentnahme („Knopfloch“-Chirurgie) ermöglicht
für die Spender eine kürzere Hospitalisation und raschere Rekonvaleszenz.
1. Juli 2007:
Das in Kraft getretene Transplantationsgesetz räumt den Kindern auf der Warteliste hohe
Priorität ein, was deren Wartezeit deutlich verkürzt.
Kontakt für Fragen und weitere Informationen:
PD Dr. med. Guido Laube, Leiter Nephrologie am Kinderspital Zürich
Telefon +41 44 266 73 90, [email protected]
Dr. med. Olivier de Rougemont, Transplantationschirurg Universitätsspital Zürich
Telefon +41 44 255 86 20 (Unternehmenskommunikation)
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