Praktikumsbericht Valerian Thielicke FES Büro Tunis/ La Marsa Im Rahmen meines Masterstudiums der Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Area Studies absolvierte ich ein Praktikum im FES Büro Tunis/La Marsa. Dass ich nach Tunesien kam, entsprang eher einem Zufall, da ich vor allem etwas zu Gewerkschaften machen wollte und dann über die IG Metall auf die Gewerkschaftsarbeit der FES in Tunesien hingewiesen wurde. Da diese hochgradig interessant ist, entschied ich mich für ein Praktikum in diesem Büro. Mein Praktikum splittete ich dabei in zwei Aufenthalte auf. Das erste Mal arbeitete ich im April und Mai und das zweite Mal im September im Büro. Da in den Sommermonaten verkürzte Arbeitszeiten gelten und der Ramadan direkt vor Juli und August dieses Jahr stattfand, hielt ich dies für die beste Lösung, um möglichst viel von der Arbeit des Büros mitzubekommen. Das Praktikum in dem Büro der FES Tunis ist aus vielerlei Hinsicht enorm interessant und gewinnbringend. Da es das mit Abstand größte Auslandsbüro der Stiftung ist, kann man an einer enormen Bandbreite von Projekten mitwirken und sehr viel lernen. Neben der tunesischen Kooperation kann man auch an der Libyschen sowie an regionalen Projekten mitwirken. Sehr angenehm empfand ich, dass hier keine Aufgaben zugeteilt werden, sondern den eigenen Neigungen nach ausgewählt werden können. Dies erfordert selbstverständlich immer wieder Eigeninitiative dahingehend, dass man auf die Kolleg*innen zugehen muss, um zu fragen, ob sie Unterstützung brauchen. Dies empfand ich als persönlich sehr angenehm. Da alle Kolleg*innen im Büro einen herzlich empfingen, war die Kooperation immer eine volle Freude. Alle ohne Ausnahme sind äußerst angenehme, freundliche Menschen, mit denen ich gerne immer wieder zusammenarbeiten will. Zusätzlich war es sehr angenehm, dass man hin und wieder Zeit hatte, für die Abschlussarbeit ein paar Tätigkeiten zu erledigen. Aufgrund meiner persönlichen Präferenzen half ich vor allem in der Gewerkschaftsarbeit und freute mich über die akademischen und hochgradig interessanten Aufgaben. Viele davon waren zudem langfristig angelegt. So durfte ich ein automatisches Berichtsformat für die Gewerkschaftsarbeit ausarbeiten, welches sehr viel Zeit in Anspruch nahm. Ein weiterer Langzeitauftrag war die Abfassung eines Wikipediaartikels zum politischen System Tunesiens. Über zwei Aufgaben freute ich mich besonders: Erstens die Möglichkeit einen Artikel zu den aktuellen Verhandlungen des Freihandelsabkommen ALECA zwischen der EU und Tunesien zu verfassen. Zweitens war die Ausarbeitung der Relevanz und Implikationen einer Studie zur Security Sector Reform für die Arbeit in Tunesien auszuarbeiten eine hochgradig interessante und spannende Aufgabe. Daneben standen selbstverständlich auch kleinere Aufgaben wie Rechercheaufträge oder die Begleitung von Veranstaltungen und die Unterstützung der Planungen von Projekten. In diesem Rahmen hatte ich zudem die Möglichkeit sehr interessante Veranstaltungen der FES zu besuchen. Insgesamt bin ich dem ganzen Büro für die Fülle an Erfahrungen dankbar, die mir geboten wurden. Das gesamte Praktikum war für mich aus wissenschaftlicher und persönlicher Perspektive eine enorme Bereicherung. Dank aller Kolleg*innen und vor allem der deutschen Entsendeten und den sehr interessanten Gesprächen mit ihnen konnte man einen ausgiebigen Blick über den Tellerrand werfen. So waren mir vor dem Praktikum eine Unzahl an verschiedenen Umständen nicht ganz klar - wie zum Beispiel, wie wertvoll die Arbeit der FES im Ausland ist, oder diverse Facetten der arabischen/tunesischen und islamischen Kultur und Ideengeschichte. Sie standen stets kompetent bei Fragen zur Verfügungen und halfen immer weiter. Das Praktikum hat bei mir das Interesse für die MENA-Region geweckt und den Willen gestärkt, mehr zu dieser Region zu arbeiten. Auch mein Vorhaben, mehr zu Gewerkschaften zu arbeiten wurde absolut bestätigt. Persönlich kann ich nur jedem anderen Menschen empfehlen, in diesem Büro ein Praktikum zu machen.
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