Editorial L iebe Leserinnen und Leser, der Begriff Implantatentfernung impliziert einen einfachen operativen Eingriff, der häufig von jungen Assistenten durchgeführt wird und wenig Infrastruktur erfordert. In der Realität reicht das Spektrum vom KleinstDieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages. eingriff bis zur komplexen, zeitaufwendigen und komplikationsreichen Prozedur. Die Implantatentfernung, als einfacher Assistenteneingriff vorgesehen und schließlich nur unter maximaler Ausnutzung von personellen und Im Folgenden berichten namhafte Experten verschiede- technischen Ressourcen zu Ende zu führen, ist vielen ner Fachgebiete über die Entfernung in der Extremitäten- Lesern sicherlich ein erinnerliches Erlebnis. Gerade bei chirurgie, Wirbelsäulenchirurgie sowie Mund-Kiefer-Ge- winkelstabilen Implantaten aus Titan sind die Probleme sichtschirurgie. In vielen Artikeln finden sich hier bereits der „Kaltverschweißung“ und abgebrochener Schrauben hilfreiche persönliche Erfahrungen. jedem bekannt. In den abschließenden Artikeln verrät Prof. Dankward Mit diesem OP-Journal möchten wir daher auf die Prob- Höntzsch einige seiner Tricks für verzwickte Fälle. Das lematik der Implantatentfernung eingehen. Bereits die Bildmaterial hierzu ist eindrucksvoll und demonstriert Indikation zur Implantatentfernung ist differenziert und die Notwendigkeit einer dezidierten Planung. streng zu stellen. Eine genaue Planung mit Kenntnis des einliegenden Implantates und insbesondere der Schrau- Insgesamt hoffen wir, mit der Zusammenstellung der Bei- bendimensionen sollte erfolgen. Eine gewissenhafte träge das Thema der Implantatentfernung eingehend be- Patientenaufklärung ist auch und gerade bei der Entfer- leuchten zu können und hoffen, dass die Tipps und Tricks nung von Osteosynthesematerial unter medikolegalen für Einzelne hilfreich sein werden. Aspekten von elementarer Bedeutung. Ihre Das Heft gliedert sich in einen allgemeinen Teil zur Fragestellung der Implantatentfernung im Alter und im Kindesalter sowie zur generellen Notwendigkeit und Indi- Ulrich Stöckle, Tübingen Florian Gebhard, Ulm Michael J. Raschke, Münster kationsstellung. OP-JOURNAL 2016; 32: 79 © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York 79
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