Starkstromtrasse Ganderkesee –St. Hülfe Tennet hält weitere sechs Monate still Von Jochen Brünner - 11.10.2016 - 0 Kommentare Der Stromnetzbetreiber Tennet verlängert seinen freiwilligen Verzicht auf den Bau der Starkstromtrasse zwischen Ganderkesee und St. Hülfe um ein halbes Jahr. Grund ist eine Mitteilung des Bundesverwaltungsgerichts Leipzig. 0 0 0 Der Bau der Starkstromtrasse zwischen Ganderkesee und St. Hülfe verzögert sich mindestens um ein weiteres halbes Jahr. (Julian Stratenschulte, dpa) Das Gericht hat Tennet darüber informiert, dass es voraussichtlich im ersten Quartal 2017 über die anhängigen Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss zur geplanten Starkstromtrasse zwischen Ganderkesee und St. Hülfe verhandeln wird. Als Konsequenz daraus hat die Tennet ihren freiwilligen BauVerzicht um ein halbes Jahr bis zum 31. März 2017 verlängert, wie Tennet-Sprecher Mathias Fischer bestätigte. Lediglich einige vorbereitende Arbeiten und Baugrunduntersuchungen würden bis dahin stattfinden. Ursprünglich hatte diese Frist am 30. September 2016 enden sollen. Ein konkreter Termin für die mündliche Verhandlung steht gegenwärtig jedoch noch nicht fest. Sieben Klagen Insgesamt liegen dem Bundesverwaltungsgericht sieben Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss vor. Dabei geht es unter anderem um MastStandorte, um einen größeren Anteil von Erdkabel-Abschnitten sowie um Belange des Umweltschutzes. Zu den Klägern gehören neben einigen Grundeigentümern der Naturschutzbund Niedersachsen (Nabu) und die Interessengemeinschaft „Vorsicht Hochspannung“, aber auch der Landkreis Oldenburg. Die Wildeshauser Behörde will zwar nicht den gesamten Planfeststellungsbeschluss in Frage stellen, sie ist lediglich nicht damit einverstanden, wie dort die Ausgleichszahlungen für den Naturschutz geregelt sind. Anders der Nabu: Die Umweltschützer halten nicht nur den Umgang mit dem Artenschutz und dem Gebietsschutz in den Landschaftsräumen, die durch die Freileitungstrasse beeinträchtigt werden, für unzureichend. „Schon die Ermittlungen, die für die Beurteilung der betroffenen Brut- und Gastvogelarten notwendig sind, sind nicht ausreichend“, hatte Elke Meier, Fachabteilungsleiterin Naturschutz beim Nabu, erklärt. Weiterhin beklagt der Nabu, dass die festgelegten Abstandsvorgaben des Landesraumordnungsprogramms 2012 für den Vorhabenträger „passend gemacht“ worden seien. Das führe unweigerlich zu einem Fehlschlagen einer Alternativenprüfung, die nach Auffassung Meiers viel zu wenig in Betracht gezogen worden sei. Auch auf die bereits 2013 erhobenen Einwendungen des Nabu sei die Behörde kaum eingegangen. Dreijährige Prüfung Ende März hatte die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr nach mehr als dreijähriger Prüfung angeordnet, dass auf der rund 60 Kilometer langen Trasse vier Erdkabelabschnitte gebaut werden müssten. Die beiden Abschnitte auf Ganderkeseer Gebiet waren von vornherein weitgehend unstrittig. Die Samtgemeinde Harpstedt war mit ihren Wünschen nach zwei weiteren Erdkabel-Abschnitten dagegen leer ausgegangen. Dass sich bei der Planung für das Gebiet der Gemeinde Ganderkesee etwas ändert, ist deshalb auch einigermaßen unwahrscheinlich – auch wenn sich die Verantwortlichen im Ganderkeseer Rathaus gewünscht hatten, dass auch die letzten 1,6 Kilometer Freileitung im Bereich Landwehr noch unter die Erde verlegt werden würden. Ob und in welchem Maße das Bundesverwaltungsgericht Leipzig den Argumenten der Kläger folgt, bleibt abzuwarten. Gegebenenfalls müsste das komplette Planfeststellungsverfahren neu aufgerollt werden. Gegenwärtig sei die mit der Bundesnetzagentur vereinbarte Inbetriebnahme der Trasse im Jahr 2021 noch nicht in Gefahr, erklärte TennetSprecher Fischer: „Je länger wir nicht starten können, desto enger wird es. Aber zurzeit sieht es noch so aus, als ob wir die genannten Fristen einhalten können.“ Dass die Trasse, die vor allem regenerative Energien vom Norden in den Süden transportieren soll, für die Versorgung dringend benötigt wird, stellt übrigens nicht einmal der Nabu in Frage. Weitere Artikel aus diesem Ressort Delmenhorst: Kino: Überraschung am Morgen Friedensstraße in Delmenhorst: Unfälle nach Änderung der Park-Regelung Delmenhorst: 82-jährige Frau niedergestochen Fingerstyle-Profi Richard Gilewitz im Musikhaus Spula: Beatles und Bach nahtlos miteinander verknüpft Landkreis Oldenburg: Mehrere Verstöße bei Kontrolle entdeckt Rechnungen erstellen Unkomplizierte Rechnungssoftware. Jetzt kostenlos downloaden & testen Gehe zu deltra.com/Rechnungsoftware Bisher 0 Kommentare Eigenen Kommentar schreiben » Bitte loggen Sie sich ein, um eigene Kommentare zu verfassen. Noch nicht registriert? Jetzt kostenlos registrieren » Diskutieren Sie über diesen Artikel Bitte folgen Sie unseren Community-Regeln » Abschicken
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