Oktober / November 2016 kirchenfenster Gemeindebrief der Evangelischen Christuskirchengemeinde Eberstadt thema: Reformationsjubiläum 31. Oktober 2016 - 31. Oktober 2017 In dieser Ausgabe thema: 31.10.2016 - 31.10.2017 4 Reformation – was ist das? 5 Reformation in Hessen 6 Veranstaltungen der Christuskirchengemeinde zum Reformationsjubiläum 8 Buchtipp serie: Aufbau der Kirche 14 Die Ev. Kirche in Deutschland (EKD) und die Ökumene kids, teens & co. 18 Rückblick auf die Ferienspiele 19 Sankt Martin 19 Flohmarkt rund ums Kind aktuell 9 Deutschkurs für Flüchtlinge 10 kurz und bündig 16 Fahrt der Offenen Gemeinde 16 Seniorenadventsfeier 17 Orgelführung 17 Lebendiger Adventskalender gemeindechronik 20 Freud und Leid 21 Wir gratulieren! termine 11 Gottesdienste 12 Offene Gemeinde 12 Kinder und Jugend 13 Frauenkreis 13 allgemeine Termine 23 kontakt kirche intern 22 Aus dem Kirchenvorstand 22 Neues Angebot für Eltern: „Auszeit“ ausblick 24 Eröffnung des Reformationsjubiläums 24 Werke von Max Reger 24 Lutherlieder im Gottesdienst Impressum: Herausgeber: Kirchenvorstand der Ev. Christuskirchengemeinde Darmstadt-Eberstadt, Heidelberger Landstraße 155, 64297 Darmstadt. V.i.S.d.P. Pfarrerin Ortrun Röschinger-Schneider Redaktion dieser Ausgabe: Ursula Holub, Dr. Detlev John, Maike Kirch, Ortrun Röschinger-Schneider, Beata Stubenrauch, Brigitte M. Vogt, Christine Zimmer; Redaktionsschluss: für diese Ausgabe 10. September 2016, für die Ausgabe Dezember 16/Januar 17: 10. November 2016, Satz: Beata Stubenrauch Druck: Gemeindebrief Druckerei Auflage: 3.000 Exemplare Verteiler: An alle Haushalte, in denen mindestens ein Gemeindeglied der Ev. Christuskirchengemeinde lebt. Quellennachweise Mitarbeiterfotos: B. Colin, 2 Kita-Team. Fotos ohne Quellenangabe sind Eigentum der abgebildeten Person oder des Redaktionsteams. Titelbild: Pfeffer Artikel ohne Autorenbezeichnung: Redaktionsteam oder „Materialdienst Gemeindebrief“ oder Ev. Dekanat Darmstadt-Stadt Online: www.christuskirche-eberstadt.de Keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos. Wir empfehlen die Zusendung per E-Mail an: [email protected] Spendenkonto: Christuskirche IBAN: DE31 5085 0150 0004 0095 68 BIC: HELADEF1DAS Sparkasse Darmstadt in der Juni/Juli-Ausgabe des Kirchenfensters hatte ich über die Chancen von Gedenktagen nachgedacht. Denn das Gedenken von Vergangenem ist immer auch Herausforderung für die Zukunft. Damals hatte ich unsere Gemeindejubiläen vor Augen. Doch nun steht schon das nächste Jubiläum vor der Tür. Und was für eines! - 500 Jahre Reformation. Festgemacht an den 95 Thesen, die Martin Luther am 31. Oktober 1517 an die Schlosskirche zu Wittenberg geschlagen hat. Jetzt denken Sie bestimmt: Der hat sich im Jahr geirrt. Es ist doch erst Herbst 2016. - Doch ein solch bedeutsames historisches Ereignis wie die Reformation lässt sich nicht an einem einzigen Tag würdigen und bedenken. Mit dem 31. Oktober 2016 wird daher das Gedenkjahr eröffnet und zwölf Monate später ist der Reformationstag dann als Abschluss sogar ein gesetzlicher Feiertag. Für die Zeit dazwischen bieten die Kirchen auf allen Ebenen ein vielfältiges Programm an. Der Deutsche Evangelische Kirchentag wird in Berlin und Wittenberg gefeiert, das Dekanat Darmstadt plant am Reformationstag 2017 eine große Veranstaltung im Darmstadtium und auch in der Christuskirchengemeinde gibt es im Jubiläumsjahr ein beachtliches Programm. Das gemeindliche Reformationsjahr startet am Vorabend des Reformationstages 2016, am Sonntag, den 30. Oktober um 17:00 Uhr mit einem Gottesdienst aus der Reihe „Lob&Preis“. Unter dem Titel „Glorious Grace“ („wunderbare Gnade“) wird ein zentrales Thema der Reformation be- handelt: „Allein aus Gnade.“ - Nur so kann der Mensch vor Gott bestehen. Das ist die wesentliche Erkenntnis Martin Luthers auf der Suche nach einem gnädigen Gott. - Ich hoffe, dass wir gemeinsam herausfinden, was dieses Erbe der Reformation heute für Impulse geben kann. Die Zeiten könnten ja nicht unterschiedlicher sein. Der gnädige Gott und seine Vergebung sind vielen selbstverständlich geworden: Wir glauben an den „lieben Gott“. Dass Gott auch Richter über das Leben sein kann, dass es womöglich nicht nur Liebe, sondern auch Zorn und Strafe geben könnten, ist heute kaum noch im Blick. Der Reformation zu gedenken heißt für mich zwar auch das Vergangene zu feiern, aber ebenso zu bedenken, wie die immer währende Aufgabe des „Reformierens“ sich für unsere Kirche heute stellt. Welche Kraft kann der christliche Glaube in unserer säkularisierten Welt entwickeln? Was kann Gemeinde dazu beitragen? Eine Übersicht der verschiedenen Veranstaltungen zum Reformationsgedenken in der Christuskirchengemeinde finden Sie auf den Seiten sechs und sieben dieses Kirchenfensters. Ich würde mich freuen, wenn ich Sie bei vielen dieser Angebote begrüßen könnte. persönlich Inhalt 3 persönlich Liebe Leserinnen und Leser, Ihr Pfarrer Walter Schneider 3 4 Im täglichen Sprachgebrauch ist uns das Wort „Reform“ geläufiger als das Wort „Reformation“. Wir kennen die Strukturreform, die Gesundheitsreform, die Bildungsreform u.v.m. „Reform“ und „Reformation“ gehen beide auf das lateinische reformatio zurück, das „Erneuerung“ oder „Wiederherstellung“ bedeutet. „Reformation“ im engeren Sinn bezeichnet einen grundlegenden Veränderungsprozess des westlichen Christentums in der Zeit von 1517 bis zum Augsburger Religionsfrieden 1555. Erste Anfänge gehen bereits auf das Jahrhundert zuvor zurück (Jan Hus, John Wyclif u.a.) Die Veröffentlichung von 95 kirchenkritischen Thesen durch Martin Luther war zunächst lediglich die Aufforderung zur Diskussion an der jungen Universität in Wittenberg sowie eine Anfrage an den Papst in Rom. Erst rückblickend hat man den „Thesenanschlag“ am 31. Oktober 1517 als Beginn der Reformation angesehen. Martin Luther war Mönch des Augustinerordens, Priester und Professor der Theologie. Der Erneuerungsprozess, den er angestoßen hat, kam also nicht von außen sondern von innen. Das Evangelium von der freien Gnade Gottes sprengte die althergebrachten Vorstellungen und das verkrustete System der römisch-katholischen Kirche. „Glaube ist, wie wenn einer aus einem dunklen Haus in die helle Sonne springt.“ So beschrieb Martin Luther sein Erleben und die Folgen seiner reformatorischen Erkenntnis. Die zentralen Neuerungen lassen sich mit den sogenannten „Exclusivpartikeln“ (Ausschlusskriterien) gut beschreiben und leicht einprägen. Allein durch Gottes Gnade Sola gratia: wird ein Mensch errettet und nicht aufgrund seines Verhaltens und seiner Taten. Allein durch den Glauben Sola fide: wird ein Mensch vor Gott ins Recht gesetzt, nicht durch seine Werke. Sola scriptura: Allein die Schrift (die Bibel) ist maßgeblich, nicht die kirchliche Tradition. Solus Christus:Allein Christus, seine Person, sein Wirken und seine Ver kündigung ist die Grundlage für den Glauben. Diese vier eng zusammengehörigen Grundgedanken bedeuteten Aufruhr gegen den Papst und gegen die Kurie. Die Stellung der römisch-katholischen Kirche als Vermittlerin des Heils war bedroht. Martin Luther wurde einbestellt, verhört, zum Widerruf aufgefordert und da er diesen verweigerte - im Jahr 1521 exkommuniziert. Das hätte das Ende sein können. Doch durch Martin Luther und seine Mitstreiter und Mitstreiterinnen war ein Stein ins Rollen gekommen, der sich nicht mehr aufhalten ließ… Ortrun Röschinger-Schneider Bild: Lutherrose, das Wappen der Familie Luther, Lotz Reformation in Hessen „Beraube den Armen nicht, wo er doch arm ist“ Die Landgrafschaft Hessen – Vorläufer unseres Bundeslandes – gehört zu den ersten Territorien Deutschlands, die die Reformation einführten. Jedoch nicht nur aus theologischen Gründen, sondern weil es vom Herrscher und seiner Regierung so gewollt war. Die Reformation in Hessen war also ein hoheitlicher Akt – aber von der Bevölkerung dankbar aufgenommen. Landgraf Philipp der Großmütige wurde 1504 geboren und verlor früh seinen Vater. Mit noch nicht einmal 14 Jahren wurde er für volljährig erklärt und übernahm die Regierung, umgeben von einer hoch gebildeten und überwiegend bürgerlichen Beamtenschaft. So war er auch 1521 auf dem Wormser Reichstag dabei. Er hat Luther bei dessen berühmter Rede zugehört. Nach einer Zeit der Besinnung und der Recherchen seiner Mitarbeiter setzte er die Reformation konsequent durch. Wir dürfen dabei nicht vergessen: die Zeiten waren turbulent. Sie gipfelten im Bauernkrieg 1525, den Philipp geschickt aus seinem Land heraus halten konnte. Das zentrale Datum der Reformation in Hessen ist die Homberger Synode im Jahre 1526. Der Landgraf und seine Regierung riefen nicht nur die Geistlichen Hessens, sondern auch die Vertreter der Städte zusammen. Die Synode war gut vorbereitet. Es herrschte unter den Teilnehmern meist Konsens. Der Landgraf selbst griff nur in Ausnahmefällen in die Diskussion ein. Das Resultat kann sich sehen lassen. Die reformatorische Gottesdienstordnung wurde eingeführt, wie auch die zentralen Glaubensartikel, wie sie (Sprüche Salomonis 22,22) sich in dem späteren Augsburger Bekenntnis widerspiegelt. Die Kirchenbuchführung mit Dokumentation wichtiger Lebensereignisse wie Geburt, Heirat und Tod obliegt den Ortspfarrern – bis jetzt. Ein zentraler Punkt ist die Anhebung des Bildungsniveaus durch Gründung von Schulen und der ersten reformatorischen Universität in Marburg. Nicht zu unterschätzen sind die durch Philipp errichteten Hohen Hospitäler. Sie dienten der Versorgung von Alten, Siechen und Gebrechlichen der Landbevölkerung: aber auch ausdrücklich der Geisteskranken, die damals meist ihrem Schicksal überlassen wurden. So haben wir in Hessen die ältesten noch betriebenen Psychiatrischen Krankenhäuser Deutschlands, so in Haina, Merxhausen und Riedstadt (Philippshospital). Philipp selbst war aber – auch wenn wir ihn rückblickend als Bahnbrecher sehen – ein typisches Kind seiner Zeit. Er war ein Fürst der Renaissance, der persönlichen Lastern frönte und die Reformation auch zur Durchsetzung seiner Macht in seinem Dr. Detlev John Territorium nutzte. Bild: "Philippstein" aus der Klosterkirche des Klosters Haina Quelle: Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen thema thema Reformation – was ist das? 5 Veranstaltungen der Christuskirchengemeinde zum So. 30. Okt. 16 „Glorious Grace“ 17:00 Uhr Gottesdienst zur Eröffnung des Reformationsjubiläums Christuskirche Beim zweiten Lob&Preis-Gottesdienst steht ein zentrales Thema des Reformators Martin Luther im Mittelpunkt: Die Rechtfertigung des Menschen geschieht „allein aus Gnade“. Pfarrer Walter Schneider, L&P-Band (christliche Rockmusik) Do. 24. Nov. 16 „Des Übersetzens ist kein Ende 19:30 Uhr Die Lutherübersetzung 2017“ Gemeindehaus Vortrag zur gerade neu erschienenen Revision der Lutherübersetzung der Bibel zum Reformationsjahr 2017 Es referiert Jürgen-Peter Lesch, der als Geschäftsführer des Übersetzungsprojekts die Arbeiten an der neuen Lutherbibel von Anfang an begleitet hat. Moderation: Pfarrer Walter Schneider So. 04. Dez. 16 Gottesdienst mit Impulsen von Frauen 10:00 Uhr aus der Reformationszeit Christuskirche Thema: Beitrag von Frauen zur Reformation, vorbereitet von Frauen aus der Christuskirchengemeinde und Pfarrerin Ortrun Röschinger-Schneider So. 19. Feb. 17 10:00 Uhr bis So. 09. April 17 10:00 Uhr „Expedition zur Freiheit – In 40 Tagen durch die Theologie Martin Luthers“ Wie können die großen Schlagworte der Reformation auch heute noch kraftvoll Hoffnung und Glauben schenken. Ein Glaubenskurs mit Gottesdiensten und wöchentlichen Gruppentreffen. Details werden noch veröffentlicht bzw. können ab Jahresbeginn 2017 unter [email protected] eingesehen werden. Sa. 22. April 17 „Der Mensch an meiner Seite 20:00 Uhr Katharina von Bora und Martin Luther“ Gemeindehaus Faszinierendes Gespräch zwischen Martin Luther und seiner Ehefrau Katharina von Bora. Die Geschichte der Reformation wird unterhaltsam erzählt und fühlbar lebendig. Schauspielerpaar aus dem Team der Company „Bareins in ACTion“ Sa. 10. Juni 17 „Martin Luther: Mensch und Mythos“ – 20:00 Uhr Ein Theaterstück von Katrin Hartmann Christuskirche Inszenierung: Katrin Hartmann und Thomas Krummel mit theaterbegeisterten Menschen aus Eberstadt dargeboten. Aktiv mitmachen? Kontakt unter: [email protected] oder [email protected] 6 Reformationsjubiläum vom 30.10.2016 bis 31.10.2017 26. - 27. Aug. 17 „Lutherfestival“ - Gemeindefest Bei Gottesdiensten, Spiel und Spaß rund um das Gemeindehaus stehen dieses Jahr Martin Luther und die Reformation im Mittelpunkt. Für das leibliche Wohl ist wie immer gesorgt. 17. - 20. Aug. 17 Auf den Spuren Martin Luthers Konfirmandenfahrt zur Wartburg Thema ist in diesem Jahr Martin Luther und die Reformation. Informationsabend für Konfirmandeneltern Mi. 30. Aug. 17 Informationen für Konfirmandeneltern zur Konfirmandenfahrt und zum 20:00 Uhr Reformator Martin Luther und die Reformation. Gäste sind willkommen! Gemeindehaus Gemeinsame Veranstaltung von Christuskirchen- und Dreifaltigkeitsgemeinde. So. 10. Sept. 17 „Futtern wie bei Luthern“ – Ein kulinarisches Highlight 12:00 Uhr Ein „Lutheressen“ garniert mit Geschichten, Texten und Liedern von und Gemeindehaus über den Reformator Martin Luther. Vorbereitungsteam aus Mitgliedern des Kirchenvorstands So. 24. Sept. 17 Gospelgottesdienst „Ein feste Burg ist unser Gott“ 17:00 Uhr Lutherlieder in modernen Arrangements Christuskirche Pfarrer Walter Schneider, Eberstädter Gospelchor Di. 31. Okt. 17 Regionaler Gottesdienst 10:00 Uhr Die drei evangelischen Kirchengemeinden in Eberstadt laden zum geDreifaltigkeits- meinsamen Gottesdienst in die Dreifaltigkeitskirche ein. kirche Di. 31. Okt. 17 Zentrale Veranstaltung zum Reformationsjubiläum ab 18:00 Uhr der Evangelischen und Katholischen Dekanate Darmstadt-Stadt und Darmstadtium Darmstadt-Land und der ACK Darmstadt im Darmstadtium. 24. / 25. Juni 17 Kindermusical zu Martin Luther 26. / 27. Aug. 17 Aufführung eines Musicals zu Martin Luther mit den Kinderchören an den Gemeindefesten in der Dreifaltigkeitsgemeinde am 24./25.6.17 und in der Christuskirchengemeinde am 26./27.8.17. Lutherlieder im Gottesdienst Über das Jubiläumsjahr verteilt wird jeden Monat ein Lied von Martin Luther in den Mittelpunkt der Gottesdienste gestellt. Die Lieder für die Monate Oktober bis Dezember finden Sie auf der Rückseite des Gemeindebriefs. Die komplette Liste für 2017 ist im Gemeindebüro erhältlich. 7 Buchtipp Deutsche Sprach – schwere Sprach Deutschkurs für Flüchtlinge an der Christuskirchengemeinde thema Christine Eichel Deutschland, Lutherland Warum uns die Reformation bis heute prägt Blessing Verlag 19.99 Euro ISBN978-3-89667-527-9 2017 feiern wir das Jahr der Reformation. Dann ist es 500 Jahre her, dass Luther seine Thesen an die Schlosskirche in Wittenberg anschlug. Mit weitreichenden Folgen, denn Luther propagierte ein neues Gottesbild, das für viel Aufsehen sorgte. Mit Beginn der Reformation entwickelte sich eine protestantische Kultur. Diese nahm großen Einfluss auf die Gesellschaft und veränderte sie. Ist das protestantische Gedankengut auch noch in unserer heutigen Gesellschaft zu finden? Christine Eichel geht in ihrem Buch dieser spannenden Frage nach. Und kommt bei ihren Recherchen zu dem Ergebnis, dass heutige Entscheidungen in Gesellschaft, Politik, Kultur und der Rolle der Frau immer noch von der protestantischen Kultur beeinflusst werden. Viele Eigenschaften und Werte, die uns als typisch deutsch erscheinen, wie zum Beispiel Pünktlichkeit, Genauigkeit, die Freude an Musik und Literatur, sind Erbe Luthers und der Reformation. Dazu gehören aber leider auch die Schattenseiten dieses Erbes, Luthers Judenhass, sein Obrigkeitsgehorsam und bis zu einem gewissen Grad auch der Verlust der Spiritualität. Das vorliegende Buch ist eine Einladung an alle, die sich bereits im Vorfeld mit der Reformation und ihren Auswirkungen in unserer Gegenwart auseinandersetzen wollen. Es ist sehr detailliert in seinen Recherchen und spannend geschrieben. Und es ermutigt darüber nachzudenken, wieviel Luther auch heute noch in jedem von uns steckt. Warum uns die Reformation bis heute prägt und Einfluss auf viele unserer Haltungen und Einstellungen hat. Christine Eichel, (Jahrgang 1959), studierte Philosophie, Literatur und Musikwissenschaft. Sie war Fernsehregisseurin, Moderatorin, Gastprofessorin und leitete die Kulturressorts verschiedener Magazine. Christine Eichel veröffentlichte zahlreiche Bücher und lebt heute als Autorin und Publizistin in Berlin. Ursula Holub 8 Im November etablierte sich ein Team von fünf Unerschrockenen, um an der Christuskirchengemeinde Deutschkurse für in Eberstadt untergebrachte Flüchtlinge anzubieten. Unerschrocken, weil keiner von uns Experte für Deutsch als Fremdsprache ist. Herr Ries vom Kirchenvorstand organisierte die Teilnehmer: Wir starteten mit Menschen, die im „Darmstädter Hof“ untergebracht waren. Es gibt viele Angebote für Lehrmaterial und Anregungen für Methodik. Aber bald stellte sich heraus, dass die Anforderungen sehr vielfältig sind: Es kommen nicht immer die, die auf der Liste stehen: Besprechung in der Unterkunft, Besuch beim Sozialamt, Arzttermin und das leidige Aufstehen – der Kurs beginnt montags und donnerstags schon um 10:30 Uhr – machte aus der Truppe eine bunte Mischung mit einem harten, unerschütterlichen Kern. Es kommen Junge und Ältere, Frauen und Mädchen – und wenn sie da sind, sind sie emsig dabei und haben viel Spaß. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die einladende Umgebung unseres Gemeindehauses ergänzt wird durch ein morgendliches Teeritual und die lockere Gestaltung des Ablaufes. Die Spannweite der Möglichkeiten der Teilnehmer vom Analphabeten bis zum im Heimatland vorgebildeten und ausgebildeten Menschen hat uns bewogen, drei Gruppen zu bilden. Mit der Zeit hat sich auch eine sehr auf die Teilnehmer zugeschnittene Methodik entwickelt. Hier erweist sich die Erfahrung von zwei pensionierten Pädagoginnen als sehr hilfreich. Wenn wir auch keine Deutsch-Zertifikate ausstellen, sind die Termine für die meisten Teilnehmer willkommene Punkte im Tagesablauf. Inzwischen kommen viele der Teilnehmer auch aus diesem Grund von weiter her. Einer macht sich manchmal per Rad von Arheilgen auf zu uns. Neben dem Erlernen der Sprache gibt es natürlich auch andere Themen, die in einem inzwischen so vertrauten Kreis behandelt werden. Dazu wird dann auch gern tatkräftige individuelle Hilfe geleistet. Wohnungssuche, Arztbesuche, Amtstermine: zu allem gibt es bedrucktes, amtliches Papier, das keine Rücksicht auf die sprachlichen Fähigkeiten nimmt und Fragen aufkommen lässt, die oft mit handelnder Unterstützung beantwortet werden. Oder es fehlt an Dingen zur Einrichtung einer Wohnung, an Geschirr, an Bettwäsche oder… Für einige gibt es mittlerweile dienstags am Nachmittag eine Kombination aus Sprach- und Fachunterricht. Zwei Jugendliche, Kinder eines Kursteilnehmers, die ins Schuldorf Bergstraße gehen, kommen mit Fragen zu ihren Fächern und lernen Deutsch. Daran nehmen auch fortgeschrittene Schüler der offiziellen Termine teil. Je besser man sich kennenlernt, desto persönlicher wird der Informationsaustausch. Es entstehen unter Umständen auch private Kontakte. Wir erfahren über die Schicksale dieser Menschen aus erster Hand, was sie bewogen hat, ihr Land zu verlassen und wie sie sich bei uns fühlen. Und wir können ihnen sagen, wie unsere Lebensvorstellungen sind, ohne dass es eines erhobenen Zeigefingers bedarf. Bei uns gibt es zwar kein Deutsch-Zertifikat, aber Deutschland zum Anfassen. Manfred de Haas aktuell Deutschland, Lutherland Warum uns die Reformation bis heute prägt 9 10 Ismakogie für den Alltag Im Oktober findet wieder ein Ismakogie-Kurs statt. Ismakogie ist keine Gymnastik - sie ist eine Bewegungs- und Haltungslehre, bestimmt für den Alltag. Ohne stundenlanges tägliches Üben können schnell spürbare Erfolge erzielt werden. Und erst dann fängt es an Spaß zu machen! Probieren Sie es aus mit ISMAKOGIE für sie und ihn am Montag, 10.10.2016 von 15-16:15 Uhr. Anmeldung telefonisch erforderlich unter 51606, Ingeborg Flossmann, Ismakogielehrerin. Ökumenischer Frauengottesdienst des „Arbeitskreises Ökumenischer Frauengottesdienst“ Darmstadt findet am 13. 10. 2016 um 20:00 Uhr in der Evange lischen Andreasgemeinde, Paul-WagnerStr. 71, 64285 Darmstadt statt. Der Ökumenische Arbeitskreis Eberstadt feiert sein 25jähriges Jubiläum. Herzliche Einladung zum ökumenischen Festgottesdienst am Freitag, den 4. November 2016, um 19:30 Uhr im Ernst-Ludwig-Saal mit anschließendem Empfang. Eine Ausstellung erinnert an diese Zeit. Am 10.11.16 findet wieder die Mahnwache an der Modaubrücke statt. Beginn der Mahnwache ist um 16:30 Uhr, Beginn der Gedenkfeier ist um 17:00 Uhr. Pfarrer Bauer übernimmt den geistlichen Teil. Buß-und Bettag Der Gottesdienst zum Buß- und Bettag findet am 16. November um 19:30 Uhr in der Dreifaltigkeitskirche mit Pfarrer Bauer statt. Offenes Singen Am Sonntag, 4. Dezember, laden die Chöre um 17:00 Uhr zum Offenen Singen in die St.-Josefskirche ein. Gottesdienste Das alljährliche Adventskonzert des ESOC-Chores findet am Freitag, 9. Dezember, um 20:00 Uhr statt. Ökumenische Bibel- und Gebetswoche 2017 Auch im Jahr 2017 gibt es eine Ökumenische Woche mit Vortrag, Bibelabend sowie Workshop und Ökumenischem Gottesdienst am Samstag. Zeitraum: 6. – 11.2.2017. Thema: Welche Bedeutung hat das Wort Gottes für meinen Glauben? Bibelwoche 2017 im Lutherjahr Diese findet als „Expedition zur Freiheit – in 40 Tagen durch die Theologie Martin Luthers“ vom 19.02.2017 bis 09.04.2017 statt. Weitere Informationen folgen im nächsten Gemeindebrief. Stolpersteinverlegung Bis zu 45 BesucherInnen wurden bei der Verlegung von Stolpersteinen gezählt. Für alle in der Nazizeit in Eberstadt umgekommenen Juden ist jetzt ein Stein gesetzt. Ausstellung im Rahmen der Partnerschaftsarbeit mit Südafrika „So leben wir – Alltag in KwaZulu-Natal” im Offenen Haus, Rheinstraße 31, 64283 Darmstadt, 6.11.-4.12.16, Mo.-Fr. 9-18:00 Uhr Die Ausstellung besteht aus 28 Fotos des renommierten südafrikanischen Fotografen Cedric Nunn. Sie thematisiert das Leben in Südafrika 20 Jahre nach den ersten freien Wahlen von 1994, in denen Nelson Mandela zum Präsidenten gewählt und die Demokratie eingeführt wurde. So. 6.11.16, 16:00 Uhr Vernissage: Vortrag: Simone Knapp (Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika Heidelberg) zur Lebenssituation in Südafrika Sonntag, 02. Oktober 10:00 Uhr Abendmahlsgottesdienst Pfrin. Röschinger-Schneider Sonntag, 09. Oktober 10:00 Uhr Erntedankgottesdienst mit Beteiligung des Ferienspielteams Pfrin. Röschinger-Schneider Öffnung des Eine-Welt-Standes Sonntag, 16. Oktober 10:00 Uhr Gottesdienst Pfr. i. R. Begrich Sonntag, 23. Oktober 10:00 Uhr Gottesdienst mit Taufen Pfrin. Röschinger-Schneider Sonntag, 30. Oktober 17:00 Uhr Lob&Preis-Gottesdienst „Glorious Grace“ zur Eröffnung des Lutherjahres Pfr. Schneider und L&P-Band Sonntag, 06. November 10:00 Uhr Abendmahlsgottesdienst mit den neuen KonfirmandInnen Pfrin. Röschinger-Schneider Kindergottesdienst in der Dreifaltigkeitsgemeinde Sonntag, 13. November 10:00 Uhr Gottesdienst zum Volkstrauertag Pfr. Schneider Öffnung des Eine-Welt-Standes Kindergottesdienst in der Christuskirchengemeinde Mittwoch, 16. November - Buß- und Bettag – 19:30 Uhr Gottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche Pfr. Bauer Sonntag, 20. November - Ewigkeitssonntag – 10:00 Uhr Gottesdienst - letzter Sonntag im Kirchenjahr Choralkantate und Orgel-Werke von Max Reger (s. S. 24) Pfr. Schneider Kindergottesdienst in der Dreifaltigkeitsgemeinde termine aktuell kurz und bündig 14:00 Uhr Andacht auf dem Eberstädter Friedhof Sonntag, 27. November 1. Advent 10:00 Uhr Familiengottesdienst mit Beteiligung der Kita Pfrin. Röschinger-Schneider Öffnung des Eine-Welt-Standes Kindergottesdienst in der Christuskirchengemeinde Bild: Calwer Verlag Kaffeetrinken und gemeinsames Mittagessen Sie sind herzlich zum gemeinsamen Kaffee- und Teetrinken nach jedem Sonntagsgottesdienst eingeladen. Jeweils am 2. Sonntag im Monat laden wir zum gemeinsamen Mittagessen ein. 11 12 15. Oktober 15:00 Uhr, Gemeindehaus Pub Quiz nach englischem Vorbild Leitung: Sigrid Geissen 12. Oktober 13:45 Uhr Treffen an der Wartehalle „Ehrengräber auf dem Alten Friedhof“ Rundgang und Führung mit Holger Wagner vom Grünflächenamt 19. Oktober 15:00 Uhr, Gemeindehaus „Nix anzuziehen“ - Unserer Kleidung und unserem Konsumverhalten auf der Spur, Vortrag von Dr. Ute Greifenstein 26. Oktober 15:00 Uhr, Gemeindehaus „Richtig liegen – gesund schlafen“ Vortrag von Bernd Geide vom ASB 02. November 15:00 Uhr, Gemeindehaus „Die sieben Orte der Sendschreiben der Offenbarung“, Dr. D. John gibt einen bebilderten Reisebericht von 2016 09. November 15:00 Uhr, Gemeindehaus „Faszination Sizilien“ Bilder und Vortrag von Pfr. i. R. Traugott Begrich 16. November - Buß- und Bettag keine Veranstaltung 23. November 15:00 Uhr, Gemeindehaus „Der ältere Mensch im Straßenverkehr“, Ralf Drexelius, Experte der Polizei, gibt Tipps für Senioren 30. November 12:50 Uhr Treffen an der Wartehalle Krippenmuseum in Reinheim-Überau Ina-Isabell Rau-Ohlenmüller führt durch die Sammlung Kinder und Jugend Frauenkreis * allgemeine Termine Checkpoint Jugendtreff ab Konfirmandenalter freitags 19 - 22 Uhr Montag, 03. Oktober keine Veranstaltung Montag, 17. Oktober keine Veranstaltung Montag, 31. Oktober 18:30 Uhr Lektüre: Christoph Kähler Ein Buch mit sieben Siegeln Kap. 3 Die Bibel Heilige Schrift , Gottes Wort? Montag, 14. November 18:30 Uhr Lektüre: Christoph Kähler Ein Buch mit sieben Siegeln Kap. 4 Wie finde ich mich in der Bibel zurecht? Montag, 28. November 18:30 Uhr Lektüre: Christoph Kähler Ein Buch mit sieben Siegeln Kap. 5 Wie lernt man, biblische Texte zu verstehen? Was uns bewegt Gespräche zur Bibel jeden 1. Mittwoch im Monat 19:30 Uhr Jungbläser* (Dreifaltigkeitsgemeinde) mittwochs 18:30 Uhr Kinderchor* 4 bis 6 Jahre: donnerstags 15:00 Uhr ab 7 Jahre: donnerstags 15:45 Uhr Kindergottesdienst für Kinder von 4 -12 Jahren 10:00 - 11:30 Uhr *,*nicht in den Schulferien, nicht an Feiertagen im Gemeindehaus der Dreifaltigkeitsgemeinde 06.11., 20.11. im Gemeindehaus der Christuskirchengemeinde: 13.11., 27.11. Eberstädter Gospelchor* montags 20:00 Uhr termine termine Offene Gemeinde Church-Band und L&P-Band projektweise Frauen in Bibel und Kirche 08. Oktober (!) und 23. November 18:30 Uhr Hausfrauengymnastik dienstags 9:00 Uhr Seniorengymnastik dienstags 10:00 Uhr Ismakogie montags 15 - 16 Uhr Ingeborg Flossmann, Tel: 51606 Origamikurs und Quiltgruppe Info und Anmeldung bei Sabine Dirks, Tel. 53448 Meditatives Tanzen 12. Oktober und 09. November 18:00 - 19:30 Uhr Bild: Wodicka 13 14 Als 1945, unmittelbar nach dem Ende des 2. Weltkrieges, im nordhessischen Treysa die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) gegründet wurde, war dies – so muss man heute rückblickend sagen – ein ‚großer Wurf‘, der vermutlich nur in jener besonderen Situation des Zusammenbruchs und grundlegenden Neubeginns möglich war. Warum war das so? - In der Antwort auf diese Frage konvergieren die Themen der Überschrift, EKD und Ökumene. Was heute nurmehr wenige wissen: bis 1973 gab es innerhalb des Protestantismus zwischen lutherischen und reformierten Kirchen keine Gemeinschaft. Es kam vor, dass reformierte Christ_innen in lutherischen Gemeinden nicht am Abendmahl teilnehmen oder das Patenamt nicht übernehmen durften. Die evangelischen Landeskirchen in Deutschland, die 1945 die EKD gründeten, gehörten nun aber entweder der lutherischen oder der reformierten Konfessionsfamilie an – oder sie waren uniert, was auf die Unionen lutherischer und reformierter Gemeinden im 19. Jahrhundert zurückging. Man gründete also 1945 eine gemeinsame Kirche, obwohl das (streng genommen) eigentlich noch gar nicht ging. Man stelle sich vor, evangelische und katholische Gemeinden würden das heute tun – was zeigt: in Grenzsituationen erfährt man, dass durch Gottes Geist das Unmögliche möglich wird. Natürlich war man sich schon 1945 jener Schwierigkeit bewusst und so entstanden parallel zur EKD (die die lutherischen Kirchen lediglich als ‚Kirchenbund‘ betrachteten) die konfessionellen Zusammenschlüsse innerhalb der EKD, die ‚Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche‘ (VELKD), zu der sich die lutherischen Landeskirchen zusammenschlossen; auch die unierten und reformierten Kirchen gründeten eine gemeinsame kirchliche Dachorganisation, die Vorgängerin der heutigen ‚Union Evangelischer Kirchen‘ (UEK). Die auch innerprotestantisch umstrittene theologische Frage, ob die heute aus 20 Landeskirchen bestehende EKD im vollen Sinn ‚Kirche‘ sei, erörtere ich hier nicht weiter. Fakt ist jedoch, dass sie alle wesentlichen Elemente vereint, die eine Kirche ausmachen: der gemeinsame Dienst an Wort und Sakrament, eine Sozialgestalt mit Synode, Kirchenleitung und leitendem Geistlichen (Rat der EKD und der Ratsvorsitzende, derzeit der bayrische Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm) sowie eine Kirchenverwaltung (das Kirchenamt der EKD in Hannover). Ich hatte oben schon angedeutet, dass 1973 für die protestantischen Kirchen ein epochales Jahr war, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa. Mit der Unterzeichnung der ‚Leuenberger Konkordie‘ wurde die 400 Jahre alte innerprotestantische Trennung zwischen (den meisten) lutherischen und reformierten (calvinistischen) Kirchen überwunden; aus einem ökumenischen Verhältnis wurde eine Kirchengemeinschaft, die zunächst nach dem Unterzeichnungsort benannt und vor gut 10 Jahren in ‚Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa‘ (GEKE) umbenannt wurde. Die Erfahrungen des „3. Reiches“ und des Zweiten Weltkrieges hatten nach 1945 im deutschen Protestantismus zu einem ‚ökumenischen Paradigmenwechsel‘ geführt. War Ökumene zuvor kritisch beäugt worden (ein Dietrich Bonhoeffer war in seiner ökumenischen Orientierung zu seiner Zeit ein ‚unregelmäßiges Verb‘) so wurde diese nach dem Krieg zu einer zentralen Policy der evangelischen Kirche. 1948 gehörte die EKD zu den Mitbegründerinnen der ‚Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland‘ (ACK). Seit den 1970-er Jahren gehören auch die römischkatholische Kirche sowie die Orthodoxen Kirchen zur ACK. Sie ist heute die zentrale Organisation kirchlicher Ökumene in Deutschland. Was die ACK für Deutschland ist, sind die ‚Konferenz Europäischer Kirchen‘ (KEK) sowie der (römisch-katholische) Rat Europäischer Bischofskonferenzen‘ (CCEE) in Europa – ökumenische Organisationen, die sich der Zusammenarbeit und der gemeinsamen Verantwortung der Kirchen widmen. Ein wichtiges ökumenisches Dokument in diesem Zusammenhang ist die ‚Charta Oecumenica‘ aus dem Jahr 2001, die die Mitverantwortung der christlichen Kirchen für den europäischen Kontinent beschreibt und auch als Referenztext für eine ökumenische Agenda auf regionaler oder lokaler Ebene rezipiert werden kann. Wenn man sich den heutigen Zustand etwa der Europäischen Union und die vielen un- gelösten Fragen ansieht, in denen die Staaten Europas zutiefst uneins sind (die Flüchtlingsthematik ist nur eine davon), so ist die aktuelle Bedeutung der Charta evident. serie serie Die Evangelische Kirche in Deutschland und die Ökumene Schließlich die weltweite Ökumene der Kirchen: Seit seiner Gründung 1948 ist hier der ‚Ökumenische Rat der Kirchen‘ (ÖRK) in Genf federführend. In seinen verschiedenen Kommissionen und Arbeitsgruppen widmet sich der ÖRK etwa theologischen Fragen wie der Frage nach der Einheit der Kirche (in der hierfür zuständigen ‚Kommission für Glaube und Kirchenverfassung‘ arbeitet auch die römisch-katholische Kirche mit, die ansonsten dem ÖRK selbst nicht angehört); aber auch die Fragen des sog. ‚Konziliaren Prozesses‘ (Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung), die Fragen von Klimagerechtigkeit, Migration, Globalisierung u.v.a.m. spielen eine wesentliche Rolle. Zusammen mit anderen Playern auf weltweiter Ebene (der römisch-katholischen Kirche, der Weltweiten Evangelischen Allianz sowie der Pfingstbewegung) hat der ÖRK in den vergangenen Jahren neue ökumenische Vernetzungen und Gesprächskontexte geknüpft (etwa das ‚Global Christian Forum‘). Pfr. Dr. Jörg Bickelhaupt, Referent für interkonfessionellen Dialog im Zentrum Oekumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Frankfurt/M. 15 Die Fahrt der Offenen Gemeinde führte uns dieses Jahr vom 18. bis 23. August nach Friedrichshafen am Bodensee. Auf der Fahrt dahin machten wir eine Pause mit Führung durch den Schlosspark in Ludwigsburg. Am nächsten Tag fuhren wir nach Meersburg, hatten dort eine Führung durch das neue Schloss, dann bummelten wir durch den wunderschönen Ort. Anschließend besichtigten wir die Pfahlbauten in Unteruhldingen. Das war ein großartiges Erlebnis. Wir besichtigten auch die Kirche Birnau und das Kloster Salem. Am Sonntag gingen wir zu Fuß zum Gottesdienst in die Schlosskirche in Friedrichshafen. Anschließend führte uns ein Gemeindemitglied durch die Kirche und lud uns auch zum Kaffee- oder Teetrinken in den Gemeinderaum ein. Am Nachmittag hatten wir eine Führung durch das Zeppelinmuseum. Sie war interessant und hat uns sehr beeindruckt. An einem anderen Tag machten wir eine Schiffsfahrt zur Insel Mainau und spazierten durch die herrlichen Blumenanlagen. Orgelführung: So. 16.10. um 11:30 Uhr Bild: Faustmann Einen Tag waren wir in Lindau – mit Führung. Einige von uns sahen in der Lindauer Marionettenoper die „Zauberflöte“ an. Es war eine tolle Aufführung. Am letzten Tag fuhren wir durch die herrliche Landschaft des Bregenzerwaldes und hatten eine „Käseverkostung“. Auf der Heimreise hatten wir in Weinsberg eine sehr interessante Führung im Geburtshaus von Justinus Kerner, einem Lyriker der schwäbischen Romantik. Frau Röschinger-Schneider hielt mit uns jeden Morgen im Gewölbekeller des Hotels eine Andacht. Danke dafür und vielen Dank für die Planung und Durchführung dieser Reise. Sie war wunderschön. Karin Hoffmann Seniorenadventsfeier In diesem Jahr sind alle Seniorinnen und Senioren der Gemeinde ab dem 70. Lebensjahr herzlich zu einer gemeinsamen Adventsfeier eingeladen. Am Freitag, den 9. Dezember findet die Adventsfeier mit Pfarrerin Röschinger16 Schneider und Pfarrer Schneider gemeinsam von 14:00 Uhr bis 16:30 Uhr statt. Persönliche Einladungen werden wie in jedem Jahr in der zweiten Novemberhälfte verschickt. Alle Kirchenmusiker stellen in dem Monat, in dem die Orgel ihrer Gemeinde im Orgelkalender abgebildet ist, das Instrument live vor. Sind Sie neugierig, was man(n) auf einer Orgel alles spielen kann? Wissen Sie, wie viele Pfeifen unsere Orgel hat? Wollten Sie schon immer mal selbst eine "Pfeife" sein? Warum benötigt der Organist so viele Tasten? Wie kommt die Luft in die Pfeifen? aktuell aktuell Fahrt der Offenen Gemeinde zum Bodensee All diese Fragen und viele mehr finden ihre Erklärung am 16.10. Stefan Mann spielt und erklärt die Schuke Orgel in der Christuskirche. Lebendiger Adventskalender Wie in den letzten Jahren wollen wir auch in diesem Jahr in unserer Gemeinde zum „Lebendigen Adventskalender“ einladen. In der Zeit vom 01. - 23. Dezember finden täglich um 18:00 Uhr vor dem Haus der jeweiligen Gastgeber eine kleine Feier statt. Dazu brauchen wir wieder Menschen, die bereit sind, ein Fenster adventlich zu schmücken und an einem Tag im Dezember mit den Gästen ein kleines Programm vor dem Haus zu gestalten. Bei der kleinen Feier wird eine kurze Geschichte vorgelesen, es werden Adventslieder gesungen und das vorher adventlich geschmückte Fenster geöffnet. Es wird etwas Gebäck und ein warmes Getränk angeboten und es ist Zeit für ein geselliges Zusammenstehen. Die kleine Feier endet in der Regel gegen 18:30 Uhr. Liederhefte und eine ausreichende Anzahl von Tassen werden von der Gemeinde bereitgestellt. Für Fragen, Anregungen und Hilfen stehen Ihnen Frau Hartig und Frau Hoffmann gerne zur Verfügung. Wer bereit ist, in diesem Jahr ein „Adventsfester“ zu öffnen, setzt sich bitte mit Frau Karin Hoffmann (Tel: 592009) oder Frau Ortrud Hartig (Tel: 51351) in Verbindung. Im nächsten Gemeindebrief wird die Gastgeberliste mit den entsprechenden Terminen bekannt gegeben. Wir freuen uns, wenn wieder viele beim "Lebendigen Adventskalender!“ mitmachen. Karin Hoffmann, Ortrud Hartig 17 Wir sind alle Künstler Sankt Martin Ferienspiele 2016 der Ev. Kirchengemeinden Bilder dieser Seite: Kreitschmann sem Jahr Elli Frohn und Anne Heineken mit Bravour übernommen. Dabei standen ihnen jeden Tag 4-5 Kinder zur Seite: Nudeln mit selbstgemachter Gemüsesoße, Reis mit Geschnetzeltem (was war noch gleich die dritte Mahlzeit ?) und zum Abschluss der besondere Ferienspiel-Döner erfreuten nicht nur Augen und Magen der Kinder. Auch auf tolle Nachtische mussten wir nicht verzichten. Außer den oben namentlich genannten freuten sich über die tollen Mahlzeiten und ein geglücktes Programm auch die weiteren MitarbeiterInnen 2016: Avelina Baumann, Manuel Baumann, Celina Franco, Maren Kohfahl, Amelie Friedel, Cathrin Hentzen, Annette Luther, Vanja Munk, Antonia Nopens, Lilly Schmitt, Johanna Schwed, Annika Sens und Elian Weimar. Hauptamtliche Gemeindepädagoginnen: Sabine Kreitschmann & Judith Brückner Sabine Kreitschmann für das Ferienspiel-Team 18 wird den Kindern (viele kennen sie schon) durch die Martinsgeschichte nähergebracht. Gerade im Augenblick ist das Thema durch unsere vielen Flüchtlingskinder sehr präsent. Die Kinder lernen Rücksichtnahme, Verständnis, Integration: Sich nicht in den Vordergrund drängen ist auch eine Botschaft des Teilens. 'Wer teilt, gewinnt.' Dieser Glaube wird das ganze Jahr in unserer Einrichtung praktiziert. Beim Martinsfest involvieren wir nicht nur unsere Kinder, sondern auch ihre Familien. Wir freuen uns auf Euch. Team Rote Gruppe kids, teens & co. Auf dem Gelände der Christuskirchengemeinde boten 17 Ehrenamtliche zwischen 14 und 25 Jahren mit Hilfe der Gemeindepädagoginnen zahlreiche Workshops, in denen man sich künstlerisch betätigen konnte. Den Vergleich mit den „Großen“, die ihre Kunstwerke auf dem Waldkunstpfad ausstellen, brauchte man nicht zu scheuen. Eher gab die Führung im Darmstädter Wald Anregungen, die unsere 44 kleinen und großen Künstler im nächsten Jahr aufnehmen können. Tägliche Einblicke in diverse Kunstrichtungen der Musik, des Theaters, Tanz, Malerei gaben Franzi Pfefferle und Saskia Heineken. Gearbeitet wurde mit verschiedenen Farben, Holz, Steinen, Spielen, Leinwänden, T-Shirts, Gips, Pailletten und vielem mehr. Die besondere Kunst, 61 Menschen schmackhaft, ausreichend und pünktlich mit Mittagessen zu versorgen, hatten in die- Bald ist es wieder soweit, und es heißt für alle Gruppen unserer Kita 'Macht Euch bereit' zum traditionellen Martinsumzug. Mit individuell gestalteten Laternen bringen wir Licht in die Dunkelheit, was uns allen, ob groß oder klein, ein Gefühl von Geborgenheit und Wärme vermittelt. Sei es beim Laternenlaufen oder später beim Singen um das große Feuer – in der Gemeinschaft fühlen wir uns sicher. Die Geschichte der Mantelteilung und ihre Bedeutung - das Teilen mit den Ärmsten, auch wenn man selbst nicht viel hat – Bilder: Simmerock Flohmarkt rund ums Kind – Am Samstag, den 12.11.2016, veranstaltet die Kindertagesstätte der ev. Christuskirchengemeinde im Gemeindehaus, Heidelberger Landstr.155, einen Flohmarkt „ Rund ums Kind“. Verkauft und gekauft werden, kann in der Zeit von 9:00 bis 12:00 Uhr. Unsere Cafeteria bietet Kaffee, selbst gebackenen Kuchen und belegte Brötchen an. Wenn Sie auch verkaufen möchten, können Sie einen Stand telefonisch ab dem 10.10.2016, in der Zeit von 8 - 15 Uhr, unter der Telefonnummer: 06151/52642 buchen. 19 Freud und Leid Taufen gemeindechronik Diese Daten werden nicht im Internet veröffentlicht. gemeindechronik Diese Daten werden nicht im Internet veröffentlicht. Wir gratulieren! Bild: epd bild Graf ik: GEP Bestattungen Bild: Lotz Diese Daten werden nicht im Internet veröffentlicht. Wenn Sie keine Veröffentlichung Ihres Geburtstages wünschen, wenden Sie sich bitte an das Gemeindebüro. 20 21 22 Im Kindergarten unserer Gemeinde werden rund 120 Kinder in fünf Gruppen betreut. Das ist wunderbar! Und bedeutet gleichzeitig, dass die Kita betreffende Angelegenheiten fester Bestandteil der Tagesordnung der KV-Sitzungen sind. Entsprechend viel gibt es hierzu immer zu berichten. So ermöglichte der neue Sollstellenplan erfreulicherweise die Erhöhung von 26 auf 30 Wochenstunden von Erzieherin Nicole Risse. Ebenso konnten die Stunden von Thomas Krummel von vier auf sechs erhöht werden. Sie dienen ihm zur Gestaltung von Theaterprojekten sowie seiner sehr beliebten Aufgabe als Vorleser. Einstimmig beschloss der KV die Anschaffung einer neuen Geschirrspülmaschine sowie neuen Frühstücksgeschirrs für die Kita. Beides war durch den Erlass neuer Hygienerichtlinien erforderlich. Verbindlich eingeführt wurden des weiteren jährlich zu führende Mitarbeitergespräche unter der Leitung von Frau Simmerock. Im Dekanat gibt es Planungen zur gemeinsamen Trägerschaft aller evangelischen Kitas in seinem Zuständigkeitsbereich. Erreicht werden soll damit vor allem eine administrative Entlastung der einzelnen Einrichtungen sowie ein flexiblerer Personaleinsatz, z.B. im Krankheitsfall. In unserem KV werden diese Pläne kontrovers diskutiert. Insbesondere wirft die bevorstehende Fusion der Dekanate Stadt und Land Verwaltungsfragen auf, die vom Dekanat noch zu klären sind. Das Jubiläumsjahr zur Reformation 2017 wirft seine Strahlen voraus. Der KV hat ein über das Jahr verteiltes Programm erstellt, das unterschiedliche Aspekte betont und hoffentlich viele Interessierte finden wird. Freuen Sie sich schon jetzt auf abwechslungsreiche und spannende Veranstaltungen! Den diesjährigen Betriebsausflug verbringen unsere Mitarbeiter in Frankfurt, wo sie nach einem geführten Besuch des Filmmuseums eine Panoramafahrt auf dem Main erwartet. Wir wünschen den Teilnehmenden vergnügliche Stunden fernab des Arbeitsalltags. Allen Gemeindemitgliedern senden wir sonnige Grüße und die besten Wünsche für goldene Herbsttage. Constanze Bradlaw und Bärbel Göckel Erste „Auszeit“ „Kannst du nicht einmal machen, was ich dir sage? - Wege zu einem guten Miteinander“ am 15.11.2016 von 19:30 Uhr bis spätestens 22:00 Uhr im Gemeindehaus. Das Thema richtet sich insbesondere an Eltern und Großeltern von Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter. Als Referenten wurden Prof. Dr. Dr. Dr. W. E. Fthenakis, ein renommierter, international tätiger Entwicklungspsychologe und Fachmann auf dem Gebiet der Frühpädagogik und Dr. Nicole Wilhelm, seit vielen Jahren tätig im Bereich Elterncoaching, Familienberatung, Fortbildung für pädagogisches Fachpersonal etc., gewonnen. Der Abend beginnt mit einem kleinen Imbiss, auch für Getränke wird gesorgt sein. Unterstützt wird die „Auszeit“ von der Stiftung „Christuskirche plus“; dennoch wird ein Unkostenbeitrag für die Verköstigung in Höhe von 5€ pro Person bzw. 8€ pro Familie erbeten. Für die Planung ist es hilfreich, wenn Sie Ihren Teilnahmewunsch bis zum 07.11. zurückmelden: [email protected]. Anke Hundt und Dr. Julia Wieland Wir sind für Sie da: Pfarrerin Ortrun Röschinger-Schneider (Pfarrbezirk Ost) Tel.: 537043 o. 537541 Pfarrer Walter Schneider (Pfarrbezirk West) Tel.: 537154 Kantor (Chöre, Orgel) Stefan Mann Tel.: 9519763 Kindertagesstätte Brigitte Simmerock Tel.: 52642 Jugendbüro Gemeindepädagogin Judith Brückner Tel.: 52751 Gemeindebüro Brigitte M. Vogt Tel.: 953510 Hausmeister KITA Paul Naggatz Küster u. Hausmeister Werner Hippe außer Di. Tel.: 3653788 Evangelische Christuskirchengemeinde Heidelberger Landstraße 155 64297 Darmstadt-Eberstadt Tel: 06151-953510 Fax: 06151-953529 Mail: [email protected] Internet: www.christuskirche-eberstadt.de kontakt kirche intern Aus dem Kirchenvorstand Öffnungszeiten des Gemeindebüros: Mo, Di, Do, Fr von 10 - 12 Uhr Mi von 15 - 18 Uhr Diakoniestation Tel.: 4033900 Telefonseelsorge (gebührenfrei): Tel.: 0800-111 0 111 und 0800-111 0 222 Mitglieder des Kirchenvorstandes in alphabetischer Reihenfolge: Frau Bianca Beier, Frau Constanze Bradlaw, Albert-Frederick Freiherr von Dörnberg, Frau Ulrike Dürr, Frau Bärbel Göckel, Frau Nicole Hamann, Frau Anke Hundt, Herr Dr. Detlev John, Frau Maike Kirch, Herr Jo Hanns Lehmann, Herr Thomas Löw, Herr Markus Ries, Pfarrerin Ortrun Röschinger-Schneider, Herr Dr. Wolfgang Schmidt, Pfarrer Walter Schneider, Frau Dr. Julia Wieland 23 ausblick Eröffnung des Reformationsjubiläums „Glorious Grace“ Allein aus Gnade Gottesdienst So, 30.10. 17 Uhr Predigt zur zentralen Aussage des Reformators Martin Luther Pfarrer Walter Schneider und L&P-Band Werke von Max Reger Gottesdienst am Ewigkeitssonntag Im Jubiläumsjahr 2016 zum 100. Todestag von Max Reger stehen seine Werke im Zentrum der Musik während des Gottesdienstes am Ewigkeitssonntag. So, 20.11. 10 Uhr Musiziert wird die Choralkantate "Meinen Jesum lass ich nicht" für Sopran, Chor, Instrumentalisten und Orgel und weitere Orgelwerke von Reger. Lutherlieder im Gottesdienst Über das Jahr des Reformationsjubiläums verteilt wird jeden Monat ein Lied von Martin Luther in den Mittelpunkt der Gottesdienste gestellt. Jeweils an einem der Sonntage wird es zu dem entsprechenden Lied eine "Liedpredigt" geben. Viele der Lieder sind bekannt und gerne gesungen, andere eher vergessen und gewöhnungsbedürftig. Alle enthalten aber theologische Gedanken des Reformators, die es lohnt zu interpretieren und für den Glauben fruchtbar zu machen. Monatslied Oktober: EG 362 Ein feste Burg ist unser Gott Monatslied November: EG 519 Mit Fried und Freud fahr ich dahin Monatslied Dezember: EG 4 Nun komme der Heiden Heiland
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