KW 41/16 Buchtipps der Woche Juli Zeh: Unterleuten Fesselnd erzählter, psychologisch interessanter Heimatund Gesellschaftsroman. Unterleuten ist ein kleines Dorf in Brandenburg, nicht weit entfernt von Berlin. Über dieses Dorf und über das Schicksal ihrer Bewohner wird aus jeweils wechselnden Perspektiven über einen Zeitraum von etwa 50 Jahren hinweg erzählt. Ein Mikrokosmos mit eigenen Gesetzen, scheinbar abgeschieden von den Problemen der modernen Zeit und Welt, ein Fluchtort für großstädtische Romantiker und Aussteiger, aber auch ein Ziel für renditeorientierte Spekulanten. Und was von außen wie eine in eine unversehrte Natur eingebettete Idylle anmutet, in der seltene Vogelarten brüten, mit Menschen von liebenswerter Schrulligkeit und absonderlichem Provinzlertum, erweist sich bei näherer Betrachtung und wenn diese Gemeinschaft einer Belastungsprobe unterzogen wird, als Panoptikum sublimer oder offen zu Tage tretender Bosheit. Hinter der Fassade von friedlichem Zusammenleben lauern Neid und Zwietracht. Alte ideologisch fundierte Feindschaften aus SED-Zeiten brechen auf, und erneuern sich zwischen Wendegewinnern und Verlierern. Und so nehmen die Hauptakteure im erbitterten Machtkampf um die Errichtung eines Windparks folgerichtig allesamt kein gutes Ende. Eine ideologisch "unbelastete" junge Generation tritt an, die womöglich unter anderen Vorzeichen, den immerwährenden Kampf um den Platz an der Sonne fortführt. 640 S. Johanna Alba: Halleluja! Ein Papst-Krimi Habemus papam. Und was für einen! Einen solchen Papst hat die Welt noch nicht gesehen: Petrus II. liebt nicht nur Vino, Caffè und Fußball, er macht auch auf der Vespa bella figura - sehr zum Leidwesen seiner frommen Haushälterin Schwester Immaculata. Aber leider quälen Petrus neuerdings ernste Sorgen. Sein engster Vertrauter, Kardinal Rotondo, wird Opfer eines mysteriösen Anschlags, ein Engel stürzt, eine Madonna weint, und eine blutige Schrift verkündet das Ende aller Tage. Hinter dem göttlichen Strafgericht wittert Petrus ein höchst irdisches Verbrechen. Mit römischem Witz und Gottes Beistand beginnt er zu ermitteln, doch ihm bleibt nur wenig Zeit. Denn Petrus glaubt zu wissen, wer das nächste Opfer sein soll: Seine Heiligkeit höchstpersönlich! -Krimi352 S. Schwester Jordana: Ente zu verschenken Jordana Schmidt erzählt aus ihrem Leben als Ordensschwester, das geprägt ist von Mut und Lebensfreude. Eine junge Frau im Kloster? Das provoziert Fragen nach den Gründen, den Intentionen, nach der Erfüllung menschlicher Bedürfnisse, nach dem Verständnis von Glück und gelungenem Leben. Schwester Jordana Schmidt trat 1990 mit 21 Jahren in ein Zisterzienserinnenkloster ein. Vier Jahre später wechselte sie zu den weltoffeneren Dominikanerinnen. Ihr erstes Buch schrieb sie über eine große Reise durch die Türkei, den Libanon und Israel ("Auf einen Tee durch die Wüste"). In ihrem neuen Buch erzählt sie über ihre Beweggründe, ins Kloster zu gehen, über die Zweifel und die Unsicherheit vorher, die schwierige Eingewöhnungszeit, über ihre Erfahrungen mit dem Ordensleben. Jordana scheut sich auch nicht, über die Missstände zu schreiben, die sie im ersten Kloster erlebte, wo die Oberin ihre persönliche Macht bei den überwiegend jungen Nonnen missbrauchte. Ganz nebenbei erfährt der Leser viel Wissenswertes über die Geschichte der Orden und die philosophischen Hintergründe. Der Stil ist locker, entspannt und unterhaltsam, hier erzählt jemand, der mit sich selbst im Reinen ist und mit beiden Beinen in der Welt steht. Ansprechende Unterhaltung für viele Leser. 272 S. Lesehits für Lesekids Philipps Pearce: Als die Uhr dreizehn schlug In diesem englischen Kinderbuchklassiker entdeckt Thomas beim dreizehnten Stundenschlag der alten Wanduhr einen geheimnisvollen Garten. Um sich bei seinem an Masern erkrankten Bruder Peter nicht anzustecken, muss Thomas zu Onkel Alan und Tante Gwen fahren. Dort gefällt es ihm gar nicht, sie wohnen in einer kleinen Mietwohnung in einem ehemaligen Herrschaftshaus, das der alten Frau Bartholomew gehört, sie haben keine Kinder und keinen Garten zum Toben. Er langweilt sich schrecklich, bis er eines Nachts die alte Standuhr dreizehn schlagen hört. In dieser verwunschenen Stunde entdeckt er an der Stelle des betonierten kleinen Hinterhofes einen zauberhaften Garten, den er von nun an jede Nacht erkundet. Seltsam angezogene Kinder spielen dort, doch nur die einsame kleine Hatty kann ihn sehen, für die anderen ist er unsichtbar. Hatty hält ihn für einen Geist, weil er durch Wände gehen kann, sie zeigt ihm alle Verstecke im Garten, und er baut mit ihr ein Baumhaus. Sie wird nach und nach älter, aber Tom bleibt der kleine Junge im Schlafanzug. Tom gefällt der Garten so gut, dass er gar nicht mehr heim möchte. Doch eine abenteuerliche Schlittschuhfahrt auf dem zugefrorenen Fluss beendet diese Traumnächte. Als er vor der Heimfahrt die alte Frau Bartholomew im oberen Stockwerk kennenlernt, erlebt er eine Überraschung. Diese neu aufgelegte zauberhafte Geschichte, deren Reise durch Zeit, Raum und Wirklichkeit zum Träumen einlädt, ist erstmals 1958 erschienen und wird auch heute noch Kinder ab 8 Jahren faszinieren. ab 8 Jahren 256 S. Erhard Dietl: Die Olchis auf Klassenfahrt Ausgesprochen lustig illustriertes Erstlesebuch von den fidelen MüllhaldenOlchis und ihren Abenteuern auf der gruseligen Burg Rabenstein. In dem ausgesprochen lustig illustrierten Bilderlesebuch für Leseanfänger macht die mutige Greta mit ihrer Klasse einen Ausflug zur Burg Rabenstein. In einer Pause besucht sie heimlich die lustigen Olchis auf ihrer Müllhalde. Wie herrlich lässt sich's im Matsch rumtoben! Doch dann geht's weiter. Heimlich fahren die zwei Olchi-Kinder mit zu der gruseligen Ritterburg. Sie wollen Greta einen Streich spielen und sie, versteckt in alten Ritterrüstungen, erschrecken. Da bekommt Greta doch Angst und es wird auch richtig gefährlich. Aber Ende gut - alles gut! Die originelle, sprachlich und inhaltlich kindgemäß erzählte Geschichte wird auf fünf abgeschlossene Kapitel klug verteilt. Eine große Fibelschrift erleichtert das Lesen. Hervorzuheben ist neben der hinreißenden Illustration auch ein umfangreicher, durchaus fordernder Rätselteil am Ende. Sehr zu empfehlen. Ab 6 Jahren -Erstes Lesealter64 S. Quelle: Verlagsinformation - Borromedien Sollte ein Titel bereits entliehen sein, werden wir Ihnen diesen gern kostenfrei reservieren. Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Lesen. Schlossmarktbücherei Öffnungszeiten Dienstag, Donnerstag und Freitag Mittwoch Samstag Sonntag Telefon: 07161/57871 Internet: www.schlossmarktbuecherei.de E-Mail: [email protected] 14.00 – 17.00 Uhr 15.00 – 19.00 Uhr 17.45 – 18.45 Uhr 10.00 – 11.00 Uhr
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