Onkel Hasan und die Generation der Enkel Begleitprogramm zur Ausstellung im Jungen Museum des Osthaus Museums 30.September 2016 bis 29.Januar 2017 zusammengestellt vom Kommunalen Integrationszentrum, dem Kulturbüro und dem Stadtmuseum Hagen Hatice Akyün, Lesung und Publikumsgespräch: „Verfluchte anatolische Bergziegenkacke?“ Dienstag, 11. Oktober 2016, 19.30 Uhr, im Jungen Museum im Osthaus Museum Hatice Akyün liest aus ihrem aktuellen Buch „Verfluchte anatolische Bergziegenkacke“. Sie lernte Deutsch mit Grimms Märchen und sagt von sich, dass ihr Herz deutsch und ihre Seele türkisch sei. Hatice Akyün ist Türkin und Deutsche, Muslima und Mutter einer Tochter, nicht zwangsverheiratet und keine Kopftuchträgerin. In ihrer deutschen Heimat passieren seltsame, unverständliche, kaum nachvollziehbare und völlig unsinnige Dinge, und manchmal kann sie sich nur mit einem kräftigen Fluch helfen: Verfluchte anatolische Bergziegenkacke. Wobei, in der Türkei ist ein solcher Fluch völlig unbekannt. Doch in der Regel versucht Hatice Akyün, den Dingen auf den Grund zu gehen, die Logik oder den Unsinn hinter dem bunten Treiben zu erkennen. Mit Ironie und Humor setzt sie sich mit dem Alltag ihrer Mitmenschen mit und ohne Migrationshintergrund auseinander. 1969 in Akpinar in Anatolien geboren, kommt Hatice Akyün mit drei Jahren nach Duisburg. Ihre Texte rund um das Thema Integration fangen die Lebensrealität einer ganzen Generation von „Gastarbeiterkindern“ ein. Als Buchautorin veröffentlichte sie u.a. den Roman „Einmal Hans mit scharfer Soße“, der auch für das Kino verfilmt wurde. Für ihre schriftstellerischen und journalistischen Beiträge zur Debatte um Einwanderung und Integration und ihr Engagement für ein demokratisches Miteinander erhielt sie den Berliner Integrationspreis. Für ihre Kolumne „Meine Heimat“ im Tagesspiegel erhielt sie den Sonderpreis für Toleranz und Integration der „Initiative Hauptstadt Berlin“. Dietmar Osses, Dazugekommene. Zusammenleben Vortrag: Davongekommene Migration, Integration und und Mittwoch, 19. Oktober 2016, 18.00 Uhr, im Auditorium des Emil Schumacher Museums, Eintritt frei Vor einem Jahr erreichte die Flüchtlingskrise in Europa ihren vorläufigen Höhepunkt. Mit der kurzfristigen Öffnung der Grenzen kam gut eine Million Menschen nach Deutschland. Seitdem bestimmen die Fragen nach Versorgung, Integration und Auswirkung der Migration auf die Gesellschaft die Politik und den Alltag. Die Migration, auch von großen Mengen von Menschen, ist jedoch kein akuter Einzelfall, sondern die Normalität in der Geschichte. Vor wenigen Jahrzehnten kamen Millionen von Menschen als Flüchtlinge und Vertriebene aus den ehemaligen Ostgebieten nach Deutschland. Gleichzeitig befanden sich noch immer Millionen von Menschen in Deutschland, die während des Kriegs als Kriegsgefangene oder Zwangsarbeiter verschleppt worden waren und nun nicht mehr in ihre Heimat zurück kehren konnten. In den von Zerstörung geprägten Städten Westfalens und des Ruhrgebiets suchten sie alle nach Sicherheit, Unterkunft und Arbeit. In den Zeiten des Wirtschaftswachstums und Wohlstands warb die Bundesrepublik dann Millionen von Arbeitern nach Deutschland an. Wie gestaltete sich das Zusammenleben der Menschen in den Zeiten von Not und Wohlstand in Deutschland? Der Vortrag gibt anhand ausgewählter Beispiele aus Westfalen Eindrücke aus dem Zuwanderungsland Deutschland seit 1945. Dietmar Osses ist Leiter des Westfälisches Landesmuseum für im Deutschen Museumsbund. Im stehen die Sozialgeschichte des Westfalen. LWL-Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum, Industriekultur und Sprecher des Arbeitskreises Migration Mittelpunkt seiner Ausstellungen und Veröffentlichungen Ruhrgebiets und die Migrationsgeschichte in Nordrhein- Marfa Heimbach, Vortrag: Muslimische Welt – Männerwelt? Frauen-, Geschlechterund Familienfragen in sich wandelnden Gesellschaften Freitag, 18. November 2016, 19.00 Uhr, im Auditorium des Emil Schumacher Museums, Eintritt frei Im Arabischen Frühling demonstrierten Frauen öffentlich für demokratische Rechte. Unter den neuen Diktaturen werden sie zu Opfern von Repressalien. Erfolgreiche, moderne und selbstbewusste Musliminnen stehen dem von Kritikern gezeichneten Bild der verschleierten, unterdrückten Frau gegenüber. Kann die Religion des Islam hier Antworten geben? Oder wird die Religion instrumentalisiert, um politische Machtgefüge zu legitimieren? Und wie wirken sich traditionelle Rollenzuschreibungen auf Musliminnen in der Migration aus? Fast zwei Jahrzehnte lebte und arbeitete Marfa Heimbach in der Türkei, im Iran, in Syrien und Jordanien. Sie erzählt lehrreich und abwechslungsreich über Traditionen und Verhaltensweisen in der islamischen Welt. Als Islamwissenschaftlerin und Historikerin arbeitet sie für die Bundeszentrale für politische Bildung, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Köln und arbeitet als freie Hörfunk-Autorin. Eine Veranstaltung des ZONTA-Club Hagen Area in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle der Stadt Hagen, Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V. und dem Emil Schumacher Museum. Passend zur Ausstellung „Onkel Hasan und die Generation der Enkel“ zeigt das Theater Hagen den Zigeuner-Boxer 29. Oktober 2016, 19.30 Uhr im lutz theater hagen Monolog von Rike Reiniger für Menschen ab 14 Jahren Neuinszenierung für das lutzhagen Inszenierung: Rike Reiniger Hans: Andreas Kunz Hans wird sie nicht los – die Bilder aus dem KZ. Jene Bilder, die über Leben und Tod von Ruki Trollmann entschieden. Ruki, dem Zigeuner-Boxer. Aber auch der Beginn ihrer Freundschaft, Rukis Aufstieg und Sieg um die Deutsche Meisterschaft, Rukis quälender Untergang – all das spült sich aus der Erinnerung hoch, als geschähe es jetzt. Rike Reinigers Monolog basiert auf der Biografie des sinto-deutschen Boxers Johann „Rukeli“ Trollmann. 1933 gewann er die Deutsche Meisterschaft im Halbschwergewicht, wenige Wochen später – kurz nach Hitlers Machtergreifung und auf dessen persönliches Betreiben hin – wurde ihm der Titel wieder aberkannt. Eine Zeit schlimmster Demütigungen begann, die 1944 mit dem Tod im KZ Wittenberge endete. Nach einem aufwühlenden und tief beeindruckenden Gastspiel während des Festivals #lutz15 ist Zigeuner-Boxer mit Andreas Kunz nun in einer Neuinszenierung für das lutz zu erleben. Weitere Termine: Fr 04.11.2016 / 19:30 Uhr Di 06.12.2016 / 12:00 Uhr Schulvorstellung Fr 17.03.2017 / 19:30 Uhr Mi 28.06.2017 / 19:30 Uhr Do 29.06.2017 / 12:00 Uhr Schulvorstellung
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