Schmolck - Online Verlag GmbH Freiburg :: Image-Server

Schmolck
aktuell
Unser ŠKODA und
VW Service-Team.
Immer für Sie da.
Uwe Bergmann
Stefan klopfer
Stefanie Schonhart
Mark Frey
Telefon
07641 4602-500
Schmolck
Karosseriezentrum
Emmendingen
Schmolck
Willkommen
bei Schmolck.
Karosseriereparaturen für PKW
und Transporter aller Marken.
Unsere spezialisierten Fachkräfte im Bereich der Unfall­
instandsetzung für Karosserie und Lack nehmen es mit
jeder Beule auf. Von Alfa Romeo bis Volvo, die Reparatur
erfolgt in gewohnter Schmolck­Qualität. Unser umfang­
reiches Programm haben wir, dank Kooperationen mit
verschiedensten Versicherungen, auf Ihre Bedürfnisse
zurechtgeschnitten:
– Glasinstandsetzungen
– Dellenbeseitigung
– Smartrepair
– Umfangreiche Hilfe bei Schadensabwicklung
– Unfallreparatur
– Professionelle Komplettlackierung
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„Simply Clever“ – das ist die aussage, mit der
Škoda für seine Fahrzeuge wirbt. Und nach
mittlerweile einem Jahr als Vertriebs- und Servicepartner der tschechischen Marke können wir
sagen: an dieser aussage ist ganz schön viel
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begeistern die Fahrzeuge mit ihrem geradlinigen
design, ihren vielseitigen assistenzsystemen
und ihrer durchdachten Innenraumgestaltung
immer wieder aufs Neue. aktuell haben wir
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– Urlaubs-Check kostenlos (gültig April –
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– Hol-/ und Bringservice im Umkreis von
50km kostenlos
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Angebote und Veranstaltungen (z.B.
„Kultur unterm Stern“-Veranstaltungen)
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Sie haben etwas Besseres zu tun, als in die Werkstatt zu
fahren? Kein Problem! Ob von der Arbeit oder zu Hause –
wir holen Ihr Auto bei Ihnen ab und bringen es nach dem
Service wieder zurück. Tipp: Buchen Sie den Hol­ und Bring­
Service gleich mit dem Servicetermin mit.
Kostenlos im Umkreis von 50 km.
Bernhard Schmolck
Geschäftsführer
Jürgen Henninger
Geschäftsführer
Unser ŠKODA und VW
Betriebsleiter
Stefan Klopfer.
Egal, ob es um Neu- und Gebrauchtwagen
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kompetent beraten. Und als VW-, Boschund Škoda-Partner kümmern wir uns
schnell und kompetent darum, dass Sie
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Schmolck
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Wir freuen uns auf Sie!
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Wir laden Sie im Oktober zu einem kostenlosen Lichttest
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eingestellt ist. Im Rahmen unserer Beleuchtungswochen
überprüfen wir außerdem die Lichtanlage Ihres Fahrzeugs.
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Superb Sportline Combi Probe fahren.
Schmolck
Emil Schmolck GmbH
SKODA Partner, Bosch­Service und VW­Service
Am Elzdamm 2, 79312 Emmendingen
Tel +49 7641 4602­500
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Tageszulassung
Magdalena Ehrlacher
Dirk Winkler
Alexander Fliegauf
Roland Henecka
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Unser ŠKODA und
VW Verkaufs-Team
freut sich auf Sie
Tageszulassung
ŠKODA Citigo Cool Edition 3-Türer (23160127)
1.0 MPI, EZ 22.06.2016, 10 km, 44 kW (60 PS), Benzin, Schaltgetriebe, TungstenSilber Metallic, Kraftstoffverbrauch, 1/100km: innerorts 5,6/außerorts 3,9/
kombiniert 4,5/CO2 –Emissionen, g/km: kombiniert 105; Effizienzklasse C.
Ausstattung: Beheizbare Vordersitze, variabler Ladeboden, Musiksystem
Funky (DAB+), Klimaanlage, Berganfahrassistent, u.v.m.
Das Finanzierungsbeispiel basiert auf einer jährlichen Fahrleistung von 10.000 km.
Fahrzeugpreis: 9.990,00€*inkl. Zulassung und Überführ.kosten 829,00 €
Anzahlung:
4.000,00 €
Nettodarlehensbetrag: 5.990,00 €
Sollzinssatz (geb.) p.a.: 1,97%
Effektiver Jahreszins: 1,99%
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können von der Darstellung
abweichen, vorbehaltlich
Zwischenverkauf, Irrtümer
vorbehalten
Laufzeit:
Schlussrate:
Gesamtbetrag:
48 Monate
4.535,07 €
6.407,07 €
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39,00 €**
Tageszulassung
Tageszulassung
ŠKODA Citigo Monte Carlo 5-Türer (23150159)
1.0 MPI Green tec, EZ 22.06.16, 1.000 km, 44 kW (60 PS), Benzin, Schaltgetriebe,
Deep-Black Perleffekt, Kraftstoffverbrauch, 1/100km: innerorts 5,0/außerorts
3,6/kombiniert 4,1/Co2 –Emissionen, g/km: kombiniert 95; Effizienzklasse B.
Ausstattung: Beheizbare Vordersitze, SKODA Soundsystem, Berganfahrassistent, 16“ LM-Räder, Geschwindigkeitsregelanlage, Parksensor hinten,
Klimaanlage, u.v.m.
Das Finanzierungsbeispiel basiert auf einer jährlichen Fahrleistung von 10.000 km.
Fahrzeugpreis: 13.490,00 €*inkl. Zulassung und Überführ.kosten 829,00 €
Anzahlung:
4.500,00 €
Laufzeit:
48 Monate
Nettodarlehensbetrag: 8.990,00 €
Schlussrate:
6.284,06 €
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Gesamtbetrag:
9.596,06 €
Effektiver Jahreszins: 1,99 %
48 Monatsraten à 69,00 €**
Vorführwagen
ŠKODA Fabia III Cool Edition (23160018)
1.0 MPI, EZ 22.06.16, 10 km, 55 kW (75 PS), Benzin, Schaltgetriebe, Rio-Rot
Metallic, Kraftstoffverbrauch, 1/100km: innerorts 5,8/außerorts 4,2/kombiniert
4,8/CO2 –Emissionen, g/kg: kombiniert 108; Effizienzklasse C.
Ausstattung: Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Rücksitzlehne 60:40 geteilt
umklappbar, 16“ LM-Felgen, Parksensoren hinten, Digitaler Radioempfang
DAB, Klimaanlage, u.v.m.
Das Finanzierungsbeispiel basiert auf einer jährlichen Fahrleistung von 10.000 km.
Fahrzeugpreis: 12.990,00€*inkl. Zulassung und Überführ.kosten 829,00 €
Anzahlung:
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Nettodarlehensbetrag: 8.990,00 €
Sollzinssatz (geb.) p.a.: 1,97 %
Effektiver Jahreszins: 1,99 %
Laufzeit:
Schlussrate:
Gesamtbetrag:
48 Monate
5.785,04 €
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Neuwagen
ŠKODA Octavia III Combi Edition (23150137)
1.2 TSI Green tec, EZ 28.09.16, 10 km, 80 kW (110 PS), Benzin, Schaltgetriebe,
Race-Blau Metallic, Kraftstoffverbrauch, 1/100km: innerorts 6,0/außerorts
4,0/kombiniert 4,8/CO2 –Emissionen, g/kg: kombiniert 112; Effizienzklasse B.
Ausstattung: Sunset, Parksensoren hinten, umklappbare Beifahrersitzlehne mit Durchladefunktion, variabler Ladeboden, Multifunktionsablage,
Geschwindigkeitsregelanlage, 17“ LM-Räder, u.v.m.
Das Finanzierungsbeispiel basiert auf einer jährlichen Fahrleistung von 10.000 km.
Fahrzeugpreis: 20.900,00 €*inkl. Zulassung und Überführ.kosten 829,00 €
ŠKODA Yeti Outdoor Cool Edition (23150155)
1.4 TSI DSG, EZ 14.04.2016, 8.000 km, 92 kW (125 PS), Benzin, Automatikgetriebe,
Dschungel-Grün Metallic, Kraftstoffverbrauch, 1/100km: innerorts 6,9/außerorts
5,2/kombiniert 5,8/CO2 –Emissionen g/kg: kombiniert 134; Effizienzklasse C.
Ausstattung: Geschwindigkeitsregelanlage, LM-Felgen Forest 16 Zoll, Nebelscheinwerfer mit integriertem Abbiegelicht, Telefonfreisprecheinrichtung,
Klimaanlage, Parksensoren hinten, Beheizbare Vordersitze u.v.m.
Das Finanzierungsbeispiel basiert auf einer jährlichen Fahrleistung von 10.000 km.
Fahrzeugpreis: 22.490,00 €* inkl. Zulassung und Überführ.kosten 829,00 €
2.0 TDI DSG SCR, 140 kW (190 PS), Diesel, Automatikgetriebe, Moon-Weiß
Perleffekt, Kraftstoffverbrauch, l/100 km: innerorts 5,4/außerorts 4,1/kombiniert
4,6/CO-Emissionen, g/km: kombiniert 120; Effizienzklasse A.
Ausstattung: Ausstattungspaket Business Columbus, Canton Soundsystem, beheizbare
Vorder- und Rücksitze, KESSY, Parklenkassistent, adaptiver Abstandsassistent ACC, adaptives
Fahrwerk DCC, Anhängerzugvorrichtung, variabler Ladeboden, 19“ LM-Räder, Climatronic, u.v.m.
Das Finanzierungsbeispiel basiert auf einer jährlichen Fahrleistung von 10.000 km.
Fahrzeugpreis: 43.900,00 €* inkl. Zulassung und Überführ.kosten 829,00 €
Anzahlung:
7.000,00 €
Nettodarlehensbetrag: 13.900,00 €
Sollzinssatz (geb.) p.a.: 1,97 %
Effektiver Jahreszins: 1,99 %
Anzahlung:
7.000,00 €
Nettodarlehensbetrag: 15.490,00 €
Sollzinssatz (geb.) p.a.: 1,97 %
Effektiver Jahreszins: 1,99 %
Anzahlung:
15.000,00 €
Nettodarlehensbetrag: 28.900,00 €
Sollzinssatz (geb.) p.a.: 1,97 %
Effektiver Jahreszins: 1,99 %
Laufzeit:
Schlussrate:
Gesamtbetrag:
48 Monate
10.598,69 €
14.870,69 €
48 Monatsraten à
89,00 €**
EU Reimport Neuwagen
Laufzeit:
Schlussrate:
Gesamtbetrag:
48 Monate
9.325,00 €
16.477,00 €
48 Monatsraten à
149,00 €**
EU Reimport Neuwagen
ŠKODA Superb III Combi Style (23150166)
Laufzeit:
Schlussrate:
Gesamtbetrag:
48 Monate
21.838,67 €
30.910,67 €
48 Monatsraten à
89,00 €**
EU Reimport Neuwagen
Golf Sportsvan Highline (23150284)
Golf Sportsvan Highline (23160285)
Tiguan Trendline (23160246)
1.4 TSI DSG BMT, 92 kW (125 PS), Benzin, Automatikgetriebe, Limestone Grey,
Kraftstoffverbrauch, l/100 km: innerorts 7,1/außerorts 4,7/kombiniert 5,6/CO2Emissionen, g/km: kombiniert 130; Effizienzklasse
Ausstattung: Navigationssystem Discover Media, Bluetooth-Freisprechanlage,
Geschwindigkeitsregelanlage, Licht- und Sicht-Paket, Ergo-Active-Sitz, Bi-Xenonscheinwerfer, PDC vorne und hinten, Climatronic, u.v.m.
Das Finanzierungsbeispiel basiert auf einer jährlichen Fahrleistung von 10.000 km.
Fahrzeugpreis: 25.990,00 €*inkl. Zulassung und Überführungskosten 829,00 €
Anzahlung:
10.000,00 €
Laufzeit:
48 Monate
Nettodarlehensbetrag: 14.990,00 €
Schlussrate:
7.206,29 €
Sollzinssatz (geb.) p.a.: 3,92 %
Gesamtbetrag:
16.758,29 €
Effektiver Jahreszins:
3,99 %
199,00 €**
48 Monatsraten à
1.4 TSI DSG BMT, 92 kW (125 PS), Benzin, Automatikgetriebe, Pure White, Kraftstoffverbrauch, l/100 km: innerorts 7,1/außerorts 4,7/kombiniert 5,6/CO2-Emissionen,
g/km: kombiniert 130; Effizienzklasse
Ausstattung: Navigationssystem Discover Media, Bluetooth-Freisprechanlage,
Geschwindigkeitsregelanlage, Panorama-Schiebedach, Ergo-Active-Sitz, Bi-Xenonscheinwerfer, Park Pilot vorne und hinten, Climatronic, 17“ LM-Räder, u.v.m.
Das Finanzierungsbeispiel basiert auf einer jährlichen Fahrleistung von 10.000 km.
Fahrzeugpreis: 27.490,00 €*inkl. Zulassung und Überführungskosten 829,00 €
Anzahlung:
10.000,00 €
Laufzeit:
48 Monate
Nettodarlehensbetrag: 17.490,00 €
Schlussrate:
9.092,30 €
Sollzinssatz (geb.) p.a.: 3,92 %
Gesamtbetrag:
19.604,30 €
Effektiver Jahreszins:
3,99 %
48 Monatsraten à
199,00 €**
1.4 TSI BMT, 92 kW (125 PS), Benzin, Schaltgetriebe, Deep-Black Perleffekt,
Kraftstoffverbrauch, l/100 km: innerorts 7,5/außerorts 5,3/kombiniert 6,1/CO2Emissionen, g/km: kombiniert 139; Effizienzklasse C.
Ausstattung: Navigationssystem Discover Media, Park-Pilot vorne und hinten,
beheizbare Vordersitze, LED-Scheinwerfer, Geschwindigkeitsregelanlage, Keyless
Access, Lane Assist, doppelter Ladeboden, 17“ LM-Räder, Climatronic, u.v.m.
Das Finanzierungsbeispiel basiert auf einer jährlichen Fahrleistung von 10.000 km.
Fahrzeugpreis: 27.990,00 €*inkl. Zulassung und Überführungskosten 829,00 €
Anzahlung:
10.000,00 €
Laufzeit:
48 Monate
Nettodarlehensbetrag: 17.990,00 €
Schlussrate:
8.639,50 €
Sollzinssatz (geb.) p.a.: 3,92 %
Gesamtbetrag:
20.111,50 €
Effektiver Jahreszins:
3,99 %
239,00 €**
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Inklusive 19 % gesetzlicher Umsatzsteuer
Ein Angebot der ŠKODA Bank, Zweigniederlassung der Volkswagen Bank GmbH, Gifhorner Str. 57, 38112
Braunschweig, für die wir als ungebundener Vermittler gemeinsam mit dem Kunden die für die
Finanzierung nötigen Vertragsunterlagen zusammenstellen. Zweigniederlassung der Volkswagen Bank GmbH
*** Das dritte Jahr Garantie geschenkt beim Kauf eines Fahrzeugs (Neuwagen und Tageszulassungen)
gültig bis zum 30.11.2016 und nur für private Endabnehmer
Stromverbrauch
Die angegebenen Werte wurden nach vorgeschriebenen Messverfahren ( § 2 Nrn. 5, 6, 6a PKW-EnVKV in
der gegenwärtig geltenden Fassung) ermittelt. COEmissionen, die durch die Produktion und Bereitstellung
des Kraftstoffes bzw. anderer Energieträger entstehen, werden bei der Ermittlung der CO2-Emissionen
gemäß der Richtlinie 1999/94/EG nicht berücksichtigt. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes
Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebotes, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen
den verschiedenen Fahrzeugtypen.
Hinweise nach Richtlinie 1999/94/EG
Der Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen eines Fahrzeugs hängen nicht nur von der effizienten
Ausnutzung des Kraftstoffs durch das Fahrzeug ab, sondern werden auch vom Fahrverhalten und anderen
nichttechnischen Faktoren beeinflusst. CO2 ist das für die Erderwärmung hauptsächlich verantwortliche
Treibhausgas. Ein Leitfaden für den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen aller in Deutschland
angebotenen Personenkraftfahrzeugmodelle ist unentgeltlich an jedem Verkaufsort in Deutschland
erhältlich, an dem neue Personenkraftfahrzeugmodelle ausgestellt oder angeboten werden.
9. Oktober 2016
Leserservice 08 00/222 42 24 02 · www.der-sonntag.de
Jeden Sonntag
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im Briefkasten.
Der Sonntag
in Freiburg
Kinder der Zukunft
> mehr dazu auf Seite 11
Die Computervisualisierung
zeigt, wo das Wasserbecken entstehen soll. An der Stelle stand bis
zu ihrer Zerstörung 1938 die Alte
GRAFIK: DOLD
Synagoge.
Nur bei Kestenholz in Freiburg und Bad Säckingen
Beim Großen Preisvon Japan in
der Formel 1 startet MercedesPilot Nico Rosberg (Foto) heute
vor Lewis Hamiltonvon der Pole
SEITE 13
Position.
Freiburg: Jeden Sonntag Schautag 10 bis 18 Uhr
(Keine Beratung, kein Verkauf)
Kestenholz GmbH, smart Verkauf und Service
Freiburg, St. Georgener Str. 1, Tel. 0761.495-491
Bad Säckingen, Friedrichstr. 7, Tel. 07761.5606-0
meine Woche
ALDI SÜD Magazin
Das aktuelle
liegt unserer heutigen Ausgabe bei!
aldi-sued.de
Fromm und dennoch frei
ALTE SYNAGOGE
Nachdem auf dem Platz der Alten Synagoge in Freiburg Teile
des Fundaments desvon den Nationalsozialisten 1938 zerstörten
jüdischen Gotteshauses gefunden wurden, ist unklar, wie es
weitergehen soll. Derzeit ist der
Platz eine Baustelle, geplant ist
eine Freifläche und ein Wasserbecken entlang der vermuteten
Grundrisse der Synagoge.
Das Becken soll an das zerstörte Gebäude erinnern, doch dazu
müsste das Fundament teilweise
abgetragen und der Rest wieder
überbaut werden. Bertram Jenisch vom Landesamt für Denkmalpflege legte der Stadt und
der Israelitischen Gemeinde vorgestern ein Exposé vor, das dieses Vorgehen empfiehlt.
Dass die Israelitische Gemeinde den Plänen zustimmt, ist jedoch sehr unwahrscheinlich.
Nach dem gestrigen Gottesdienst seien erste Diskussionen
entstanden, sagt die erste Vorsitzende der Gemeinde, Irina Katz,
und erzählt, die Mitglieder haben sich sehr gefreut, dass Teile
der Alten Synagoge gefunden
wurden. Diese nun wieder zu
verschütten, könne sie sich nicht
vorstellen. Noch in der kommenden Woche wolle man in einem
Brief an die Stadt Stellung bezieSAVERA KANG
hen.
Rosberg vorn
>> Unschlagbare Leasingangebote!
MitdemSegendesDalaiLamahatderIndustrielle
Charles Aeschimann in den 1960-er Jahren eine
heute umstrittene Hilfsaktion gestartet. 200 tibetische Flüchtlingskinderwurden an Pflegefamilienvermittelt. Eines erinnert sich auf SEITE 3
Unklarheit
nach Funden
*
Schäuble fordert für ein friedliches Zusammenleben einen DEUTSCHEN ISLAM – doch was ist damit gemeint?
Eine aufgeheizte Islam-Debatte, geprägt von Solidarität, aber auch Vorurteilen,
Sorgen, Ängsten und Hass,
ist zur Herausforderung für
ein friedliches Zusammenleben geworden. Ein „deutscher Islam“ soll helfen, Gegensätze zu überwinden.
Doch schon dieser Begriff
ist nicht unumstritten.
TONI NACHBAR
Der
Gastbeitrag
Wolfgang
Schäubles in der jüngsten Welt
am Sonntag klang wie ein Hilferuf. Der Bundesfinanzminister
beklagt vor dem Hintergrund
der
Aufnahme
zahlreicher
Flüchtlinge aus muslimischen
Ländern und „der Fortsetzung
türkischer Innenpolitik auf
deutschen Straßen“ eine „unsortierte und aufgewühlte“ Debatte
und wünscht sich einen „deutschen Islam“ – für das Selbstwertgefühl der hierzulande lebenden Muslime. Als Schäuble,
damals Innenminister, vor genau zehn Jahren im Schloss
Charlottenburg eine Islamkonferenz ins Leben rief, sprach er
zuversichtlicher: Der Islam sei
ein Teil Deutschlands, Teil unserer Gegenwart und Zukunft, sagte der Politiker aus der Ortenau.
Und: „Muslime sind in Deutschland willkommen. Sie sollen ihre
Talente entfalten und unser
Land weiter voranbringen.“
Ein Jahrzehnt später haben die
Debatten um die Flüchtlingspolitik, Terrorangst, die Übergriffe
der vergangenen Silvesternacht,
Pro-Erdogan-Demonstrationen
sowie das Erstarken der AfD ein
anderes Klima geschaffen: „Muslime, die in Deutschland integriert sind, fühlen sich durch die
aktuelle Debatte zurücksortiert
in eine problematische Großgruppe“, klagt Schäuble. Dagegen helfe nur ein „deutscher Islam“. Dieser soll ermöglichen,
dass Muslime im deutschen Gemeinwesen ihren Glauben sicht-
Alternative zum Koranunterricht: islamischer Religionsunterricht an einer Freiburger Schule.
bar leben könnten – im Einklang
mit den Grundwerten einer freiheitlichen Gesellschaft.
„Ich halte einen deutschen Islam für unrealistisch“, kontert
Bilkay Öney. Die 46-jährige ausgebildete Betriebswirtin und
ehemalige TV-Journalistin war
zuletzt fünf Jahre lang Integrationsministerin in Baden-Württemberg. Ausgestattet mit wenig
Personal und wenig Geld hat
Öney während dieser Zeit versucht, Migranten und Einheimische einander näherzubringen.
Sie organisierte „Runde Tische“,
bei denen über unterschiedliche
Wertvorstellungen
diskutiert
wurde, sie betrieb Aufklärung
gegen Homophobie und Antisemitismus. Heute lebt sie in Berlin und die Stadt vor der Haustür
liefert ihr politisches Argument:
Im Berliner Schmelztiegel erlebe
man täglich, wie das Zusammenleben zahlreicher Menschen aus
unterschiedlichen Herkunftsländern gelingen könne. Danach
erwähnt Bilkay Öney jedoch den
Stadtteil Neukölln, der wie kaum
ein anderer deutscher Kiez das
Stigma einer Parallelgesellschaft
trägt. Daraus könnte man die
These ableiten, säkularisierten
Migranten falle die Integration
in Deutschland leichter. Wer
aber der Religion oder traditionalen Sitten seines Herkunftslands verhaftet bleibt, riskiere in
Deutschland die Abschottung.
–
Der Pluralismus
der Muslime
–
So drastisch hat es Bilkay Öney
nicht ausgedrückt, aber der Befund liegt nahe, wenn sie sagt, sie
wünsche sich Muslime in
Deutschland, die nicht auffallen.
Und vor allem nicht mit ihrer Religion Politik machen. Ein „deutscher Islam“ scheitere jedoch
schon am Pluralismus der Muslime: Unter ihnen gebe es nicht
nur Schiiten, Sunniten oder Alewiten: „Oft fragen sich auch
gläubige Türken, Araber oder
Bosnier, was sie denn miteinander zu tun hätten“, sagt Öney.
Die Frage, wer den Islam in
Deutschland legitim vertrete,
brachte die Berliner Islamkonfe-
FOTO: SASSE
renz an den Rand der Verzweiflung. An den Debatten, bei denen man sich über Islamismus
und innere Sicherheit, über
deutsche Gesellschaftsordnung
und muslimische Werte die Köpfe heißredete, waren und sind
muslimische Verbände, Wissenschaftler und Künstler beteiligt.
„Die Verbände vertreten alle einen konservativen Islam, aber
höchstens 15 Prozent der in
Deutschland lebenden Muslime“, kritisiert der Freiburger Religionspädagoge Abdel-Hakim
Ourghi.
Anders ausgedrückt: Die deutsche Politik verhandele das Zusammenleben zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen mit
einer organisierten, aber nicht
repräsentativen und schon gar
nicht legitimierten Minderheit
einer großen heterogenen islamischen Community. „Der liberale Islam hat keine Institutionen“, sagt Ourghi. Sondern nur
Einzelkämpfer, seien sie noch so
prominent wie Necla Kelek, Navid Kermani oder Feridun Zaimoglu.
Noch eklatanter offenbare
dies die Diskussion um islamischen Religionsunterricht an
staatlichen Schulen. Dieser soll
für muslimische Kinder eine Alternative zum Koranunterricht
an Moscheen bilden und zugleich den interreligiösen Dialog
fördern. Da es politischer
Wunsch ist, an Schulen nicht
bloß Islamkunde, sondern islamische Religion zu unterrichten,
bedarf es rechtlich eines religiösen Trägers ähnlich den christlichen Kirchen, der als Partner des
Staates auftritt. Deshalb verhandelt nolens volens nun das baden-württembergische Kultusministerium darüber auch mit
der Türkisch-Islamischen Union
der Anstalt für Religion (Ditib).
Doch Ditib gilt als verlängerter
Arm des Erdoganismus in
Deutschland und ist gleichzeitig
von höchstem Interesse für den
Verfassungsschutz.
Der Freiburger Arzt Zahir Nazary ist ein freundlicher und
nachdenklicher Mann. Seit 1978
lebt der Afghane in Deutschland,
er beschreibt sich als säkular. Nazary engagiert sich für neuangekommene Flüchtlinge, deren
prekäre Situation er beredt beschreiben kann, und kritisiert im
gleichen Atemzug den „fehlenden Realismus“ der Merkel’schen
Flüchtlingspolitik:
„Um das friedliche Zusammenleben in Deutschland muss man
sich Sorgen machen.“ Die Entwicklung sei für ihn so ungewiss
wie die weltanschaulichen Wege,
die die Flüchtlinge in Deutschland beschreiten: „Für die einen
wird der Islam künftig eine niedrigere Bedeutung haben, die anderen werden in ihm einen Halt
finden. Es gibt auch die, die sich
erst hier radikalisieren werden“,
sagt der Allgemeinmediziner.
Aber einen „deutschen Islam“
würde Nazary nicht ablehnen –
im Gegenteil. Denn: „Es muss
wirklich gelingen, dass Muslime
in Deutschland glauben und beten und gleichzeitig die ihnen
hier gebotene Freiheit umarmen
können.“
2 LOKALES
Der Sonntag · 9. Oktober 2016
Staudinger-Schule stellt
sich der Diskussion
STRASSENNAMEN II
Debatte über Namensgeber
Die erste Bürgeranhörung zur
Überprüfung der Freiburger
Straßennamen am Donnerstagabend war so, wie sie sich Kommissionsvorsitzender
Bernd
Martin gewünscht hat: Die Diskussion war sachlich, konstruktiv und emotionsfrei. Es kamen
aber nur rund 30 Bürgerinnen
und Bürger in den Ratssaal.
Am intensivsten wurde über
Hermann Staudinger debattiert.
Der Nobelpreisträger ist Namensgeber der Gesamtschule
(Der Sonntag berichtete) und der
Straße, die zur Schule führt. Die
Kommission war nur für Straßennamen zuständig. Doch
Martin informierte in einem
Brief die Staudinger-Gesamtschule über die Erkenntnisse.
Darauf erhielt er aber nie eine
Antwort. Schulleiter Martin
Baumgarten, der unter den Zuhörern war, zeigte sich betroffen: Der Brief muss in der Hektik
des Amtswechsels untergegangen sein. Er habe erst vor einigen
Wochen durch das Schreiben des
Freiburger Lehrers Christoph
Schwarz, der die Schule auf die
antisemitischen Ausfälle Staudingers hinwies, davon erfahren.
„Das hat bei uns einiges ausgelöst“, sagte der Rektor. Bislang
fühlte man sich mit Staudinger
„auf der sicheren Seite“: Der Chemiker war Nobelpreisträger und
im Ersten Weltkrieg Pazifist. „Wir
sind tolerant und weltoffen“, sag-
Staudinger
FOTO: KEYSTONE
te Baumgarten und versprach eine intensive Auseinandersetzung. Martin hatte empfohlen,
dass sich ein Oberstufenprojekt
mit Staudinger beschäftigt und
eine Schulversammlung über
den Namen befinden soll.
Für Martin ist Staudinger
nicht einfach einzuordnen. Seine pazifistische Haltung brachte
ihn im Ersten Weltkrieg in die
Bredouille. Unter den Nationalsozialisten war seine Einstellung
nicht vergessen. 1933 denunzierte ihn Unirektor Martin Heidegger. Staudinger wurde verhört.
„Er bangte um seine Existenz“, so
Martin. Erst darauf habe er die
„antisemitische Trommel“ gerührt. Und zwar so sehr, dass sich
selbst Kollegen wunderten. „Es
stellt sich die Frage, wo Opportunismus aufhört und Niedertracht anfängt“, meinte Oberbürgermeister Dieter Salomon. RIX
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Freiburger Historikerkommission empfiehlt zwölf Umbenennungen
Eine Historikerkommission
zur Überprüfung von Freiburger Straßennamen
empfiehlt die Umbenennung von zwölf Straßen.
Die Stadt setzte die Kommission ein, nachdem es
immer wieder Kritik an einzelnen Namen gegeben hatte.
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KLAUS RIEXINGER
Freiburg ist die erste Stadt in
Deutschland, die alle Namen ihrer Straßen von einer Expertenkommission beleuchten ließ.
Das hat Kultur- und Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach
bei der Vorstellung der sehr
gründlichen dreieinhalbjährigen Untersuchung in dieser Woche hervorgehoben. Die von der
Stadt und dem Gemeinderat eingesetzte Historikerkommission
verfasste 27 Einzelgutachten
und zeigte, dass es sinnvoll war,
sich nicht auf die Zeit der nationalsozialistischen Diktatur zu
beschränken.
Sonst wäre etwa die RennerStraße im Stühlinger nicht thematisiert worden. Der 1613 gestorbene Johann Jacob Renner
hatte sein beträchtliches Vermögen den Armen in Freiburg vermacht, weshalb nach ihm 1882
eine Straße benannt wurde. Nun
empfiehlt die Kommission ihre
Umbenennung. Renner fällt für
sie in die Kategorie „Frauenfeind“, womit Renners Rolle fast
verharmlost wird: Als Statthalter
des Schultheißen brachte Renner 1599 zwölf Frauen als Hexen
auf den Scheiterhaufen. 1603 initiierte er Folter und Hinrichtungen weiterer Frauen. Ausschlaggebend für die Historikerkommission war, dass es damals
auch Kritik an Hexenverbrennungen gab. Man ging also nicht
zwangsläufig von der Richtigkeit
des bestialischen Vorgehens aus.
Folgerichtig schlägt die Kommission vor, die Straße nach
dem damaligen Gegner der Hexenverbrennung, Friedrich von
Spee, zu benennen.
Auch in den anderen elf Fällen
bestechen die vorgeschlagenen
Alternativnamen. So soll die
Hindenburgstraße künftig OttoWels-Straße heißen. Der Sozialdemokrat hielt 1933 eine mutige
Die Stadt Karlsruhe hatte sich 2011 entschieden, Namen nicht zu ersetzen, sondern – wie im Fall Treitschke
– mit Ergänzungen zu versehen. Freiburg geht einen anderen Weg. In einigen Fällen sollen Namen – wie
FOTOS: DPA, RIX
der von Hindenburg (links) – ersetzt werden.
Rede gegen das Ermächtigungsgesetz, während Paul von Hindenburg als Reichspräsident das
Gesetz zur Beseitigung der Gewaltenteilung unterschrieb und
somit den Weg in die NS-Diktatur ebnete. Als Propagandist der
Dolchstoßlegende hatte Hindenburg zudem die antidemokratischen Kräfte in der Weimarer Republik befeuert.
–
Kein Exorzismus
–
Die 2012 von der Stadt eingesetzte Kommission unter der Leitung des Historikers Bernd Martin hat sich alle 1 300 Straßennamen angesehen. Etwa 600 sind
Namen von Personen. Zwischen
50 und 70 davon kristallisierten
sich als untersuchungsrelevant
heraus. Im Ergebnis empfehlen
die Wissenschaftler die Umbenennung von zwölf Straßen –
das ist weniger als ein Prozent.
Geschichtsprofessor Martin betonte, dass es keine verbindlichen Kategorien zur Bewertung
der Biografien gebe. Zudem wollte es die Kommission vermeiden, einen historischen Exorzismus zu vollziehen – also Namen
aufgrund der heutigen ethischen Maßstäbe zu entsorgen.
„Die Reinigung der Geschichte
steht uns nicht an“, sagte Martin.
Selbst die getilgten Namen sollen in einem Ergänzungstext erwähnt werden.
Die Kommission teilte alle Namen in drei Kategorien ein: Umbenennung (Kategorie A), Erläu-
terungsschild (Kategorie B) und
beibehalten (Kategorie C). Die
sechs Historiker, eine Soziologin
und eine Politologin stimmten
über die Einteilung jeweils ab.
Martin hob hervor, dass sich die
Gruppe nur in einem Fall nicht
einig war: Beim 1887 gestorbenen Anatomen Johann Ecker gab
es eine Gegenstimme. Ecker hatte auf fragwürdige Weise eine
Schädelsammlung angelegt und
damit rassistischen Ideologien
ein Fundament geliefert.
Auslöser der Debatte war die
wiederkehrende Kritik an den
Straßennamen im sogenannten
Heldenviertel an der Merzhauserstraße. Das nationalsozialistische Freiburg hatte im November 1934 deutsche Kriegshelden
und Schlachten des Ersten Weltkriegs glorifiziert: Langemarck,
Skagerrak, Gallwitz, Admiral
Spee, Richthofen, Boelcke und einige andere. Auf der Streichliste
der Kommission landete nur ein
Name: General Maxvon Gallwitz
– ein fanatischer Befehlshaber,
der den Krieg im Herbst 1918 unbedingt fortsetzen wollte und
am Ende der Weimarer Republik
am Aufstieg der Nationalsozialisten mitwirkte. Stattdessen
empfiehlt die Kommission Erich
Maria Remarque, den Verfasser
des realistischen Antikriegsromans „Im Westen nichts Neues“.
Für die übrigen Straßen rät die
Kommission zur Umwidmung:
Ein Mahnmal soll auf die Opfer
der Schlachten hinweisen.
Oberbürgermeister Dieter Sa-
lomon führtevor der Bekanntgabe Gespräche mit Unirektor
Hans-Jochen Schiewer und Erzbischof Stefan Burger. Die meisten belasteten Namen betreffen
frühere Wissenschaftler. Die Uni
begrüßt die Untersuchung daher und will nun selbst eine
Kommission einsetzen. Burger,
so Salomon, war sehr gefasst, als
er ihn mit den Gutachten über
Erzbischof Conrad Gröber (Kategorie B) und Theologie-Professor
Alban Stolz (A) konfrontierte.
Gröber war anfangs glühender
Unterstützer und dann Kritiker
der Nationalsozialisten, Stolz einer der wichtigsten antisemitischen Publizisten. Diskussionen
dürfte es auch um den Philosophen Martin Heidegger (A) und
um den in Freiburg geschätzten
Pfarrer und Schriftsteller Heinrich Hansjakob (B) geben. Entscheiden über die Straßennamen muss nun der Gemeinderat. Im Kulturausschuss signalisierten
die
Fraktionen
Unterstützung für die Arbeit der
Kommission. Zudem soll es Anhörungen für die Bewohner der
betroffenen Straßen geben.
Die letzte große Straßenumbenennung liegt 61 Jahre zurück.
Sieben Wochen nach der Besetzung Freiburgs gaben die Franzosen per Dekret 22 Straßen
neue Namen. Darunter war die
Adolf-Hitler-Straße, die heutige
Kaiser-Joseph-Straße.
> Der Bericht ist im Internet unter
www.freiburg.de veröffentlicht.
„Die Stimmung ist gut“
Vor einem Jahr begannen die Vorbereitungen: Wie Breisach mit der FLÜCHTLINGSSITUATION umgeht
Genau ein Jahr ist es her, da waren in Breisach die Vorbereitungen auf die Ankunft von rund
320 Flüchtlingen in vollem Gange. Die Stadt informierte gemeinsam mit dem Landratsamt
in Veranstaltungen darüber, wie
man die Flüchtlingssituation
meistern wolle, und die Unterkunft beim ehemaligen KBC-Gelände an der Ihringer Landstraße
nahm theoretisch Form an.
Beim Runden Tisch für Mitmenschlichkeit, dem lokalen
Förderverein, wurden unterdessen die Ärmel hochgekrempelt
und Hilfe organisiert. Nachdem
die ersten geflüchteten Menschen im Dezember vergangenen Jahres in das Containerdorf
einzogen, hat sich inzwischen
vieles eingespielt, wie eine Umfrage des Sonntag ergab.
„Das Jahr ist gut verlaufen“,
sagt Bürgermeister Oliver Rein,
der die „vorbildliche Arbeit“ des
Helferkreises im Runden Tisch
für Mitmenschlichkeit lobt. Oh-
ne bürgerliches und ehrenamtliches Engagement hätte Breisach
die „Herausforderung“, als die
der Bürgermeister die Flüchtlingssituation zu ihren Hochzeiten Ende des vergangenen und
Anfang diesen Jahres beschrieb,
wohl nicht meistern können.
–
Von 733 Zuweisungen
auf vier
–
Zudem stellte die Stadt mit Adalbert Respondek im Sommer diesen Jahres einen Integrationsbeauftragten fest ein, der sich
vor allem um die geflüchteten
Menschen kümmert, die in Breisach in einer Anschlussunterbringung leben – also außerhalb
der Gemeinschaftsunterkünfte
in eigenen Wohnungen. Aktuell
sind das rund 40. „Ich bin für sie
die Schnittstelle im Rathaus“,
sagt der 28-Jährige, der vier Mal
in der Woche eine Sprechstunde
hält, in Asylverfahren Hilfestellungen gibt, sowie etwa bei der
Arbeitssuche und den Sprachkursen unterstützt. „Es läuft gut,
fast jeder dieser neuen Breisacher Bürger hat inzwischen einen Arbeitsplatz gefunden“, so
Respondek.
Auch der Landkreis habe seine
Aufgaben erledigt, erzählt Oliver
Rein. Die Organisation der Unterkünfte funktioniere, und
auch die Breisacher Bevölkerung
habe die Situation aus Sicht des
Bürgermeisters gut aufgenommen. „Wir waren da ja sehr transparent“, so Rein. Der große Strom
an Menschen, die in einem fremden Land Hilfe suchen, ist indes
abgeebbt, wie ein Blick auf die
Zahlen des Landkreises zeigt. Im
Dezember 2015 etwa wurden insgesamt 733 Personen dem Breisgau-Hochschwarzwald zugewiesen. Das war mit Abstand der intensivste Monat, an zweiter Stelle stand der November mit 286
Personen. 2134 waren es insgesamt in 2015. Waren es im Januar
2016 noch 333 Menschen, die in
den Landkreis kamen, so wurden
im August nur noch vier gezählt.
In Breisach leben aktuell 316 geflüchtete Menschen, 237 davon
im Containerdorf. „Der Landkreis hat schon signalisiert, dass
aufgrund der zurückgehenden
Zuweisungszahlen solche Containerdörfer nach und nach aufgelöst werden“, so Rein.
Kerstin Manz vom Helferkreis,
der sich aus dem Runden Tisch
heraus organisierte, erinnert
sich an Phasen, die anstrengend
gewesen seien für die rund 120
aktiven ehrenamtlichen Helfer,
die sich in Breisach in der Flüchtlingsarbeit engagieren. 16 Untergruppen gibt es im Helferkreis,
in der Gruppe Sprache etwa geben rund 40 Deutschlehrer
Sprachunterricht. „Ich glaube,
wir haben in dieser Zeit schon
viel erreicht. Die Stimmung in
Breisach ist gut“, so Manz. Und
die Arbeit, die gehe weiter. DAW
> www.helferkreis-breisach.de
DIE DRITTE SEITE 3
Der Sonntag · 9. Oktober 2016
Kinder der Zukunft
Geleg Chodak war eines von 158 tibetischen FLÜCHTLINGSKINDERN , die in den 60er Jahren an Schweizer Familien vermittelt wurden
NINA LIPP
Ankunft 1964 auf dem Flughafen in
Zürich: der damals siebenjährige Geleg Chodak (Mitte) Hand in Hand mit
seinem Freund Losi.
W
enn der 14. Dalai Lama
am kommenden Freitag, 14. Oktober, nach
Zürich kommt, wird er erfahrungsgemäß umjumbelt wie ein
Popstar. Die tibetischen Gemeinschaften der Schweiz und
Lichtenstein (TGSL) haben angekündigt, dass ihr geistliches
Oberhaupt Vorträge zu buddhistischen Themen halten wird.
Nicht zu erwarten ist, dass er sich
über die vom Schweizer Industriellen Charles Aeschimann privat organisierte Hilfsaktion vor
mehr als 50 Jahren äußern wird.
Mehrfach haben Journalisten in
den vergangenen Jahren versucht, dem Friedensnobelpreisträger eine Stellungnahme zu
diesem Thema abzuringen, ohne Erfolg. Der hatte 2005 die
ehemaligen Pflegekinder zu einer Privataudienz eingeladen.
M
ehr als 50 Jahre sindvergangen, seitdem Geleg
Chodak 1964 als Siebenjähriger Hand in Hand mit seinem Freund Losi und 40 weiteren tibetischen Flüchtlingskindern über das Rollfeld des Flughafens Zürich-Kloten marschierte. Wenig später wurden die Kindervon ihren künftigen Pflegeeltern in Empfang genommen.
Charles Aeschimann hatte die
Hilfsaktion mit dem Segen des
Dalai Lama in die Wege geleitet
und zwischen 1960 und 1964
200 „Tibeterlis“, wie die tibetischen Flüchtlingskinder genannt wurden, die Einreise in die
Schweiz ermöglicht. Sie alle
stammten aus dem unter der
Obhut des Dalai Lama stehenden Kinderheim „Nursery for Tibetan Refugee Children“ in Dharamsala, seit 1960 Sitz der tibetischen Exilregierung. 44 dieser
Kinder wuchsen im PestalozziDorf Trogen in der Ostschweiz
auf, die anderen bei den von Aeschimann ausgewählten Pflegefamilien.
1959 war das religiöse und politische Oberhaupt der Tibeter
aus dem von den Chinesen besetzten Tibet über den Himalaya
nach Indien geflohen. Tausende
seiner Landsleute waren ihm gefolgt. Geleg erinnert sich kaum
an die Zeit im Kinderheim, wo er,
getrennt von seinen Eltern, die
beiden Jahre vor seiner Abreise
in die Schweiz lebte. Andere Pflegekinder schildern, dass sie dort
zusammengepfercht Tag ein,
Tag aus vor sich hin vegetierten.
Sie litten an Tuberkulose, Ekzemen und Bandwürmern, einige
starben.
Die Schweizer Medien berichteten damals über die Flucht des
Dalai Lama und die Not in den
Flüchtlingslagern – und über
den Wunsch des Dalai Lama,
westliche Familien mögen tibetische Kinder aufnehmen, um
die Worte nicht mehr ein. Dann
erinnerte ich mich an unsere
Flucht über den Himalaya. Ich
muss vier Jahre alt gewesen sein,
meine Mutter hatte mich auf ihren Rücken gebunden. An einem
Fels machten wir halt, meine
Mutter setzte mich ab. Ich wollte
ihr etwas Gutes tun und habe ihr
in den Nacken geblasen. Sie lachte und freute sich darüber. An
diesem indischen Pilgerort kam
mir diese Szene wieder in den
Sinn. Und als sie so sehr weinte,
habe ich sie zu mir genommen
und ihr sanft in den Nacken gepustet. Sie drehte sich sofort um
und wir spürten beide, dass wir
wieder verbunden sind.“ Diese
Begegnung hat Geleg geholfen,
seine frühe Entwurzelung zu
verarbeiten.
B
ihnen eine Ausbildung zu ermöglichen. Die Eidgenossen
hegten Sympathie für das Volk
vom Dach der Welt, 1963 bewilligte der Schweizer Bundesrat
die Einreise von 1 000 Flüchtlingen. Als erstes Land außerhalb
Asiens nahm die Schweiz tibetische Flüchtlinge auf.
Mit Hilfe des Schweizer Roten
Kreuzes wurden in den Flüchtlingslagern in Nepal und Indien
Gruppen ausgewählt und in eigens für sie eingerichteten Heimen oder Kinderdörfern in der
Schweiz angesiedelt. Anders lief
es bei der Aeschimann-Aktion.
Der war 1960 in das Kinderdorf
Pestalozzi gereist, wo man ihm
ein zweijähriges tibetisches Kind
übergab, das fortan bei ihm und
seiner Familie lebte. Um Nachahmer zu motivieren, lud er
Schweizer Journalisten ein, die
über sein Pflegekind berichteten.
Auch Gelegs zukünftige Pflegefamilie meldete sich. Der Basler Pfarrer und seine Frau waren
zu diesem Zeitpunkt über 50
Jahre. Ob sie als Pflegeeltern geeignet waren, prüften die Behörden nicht. Aeschimann zählte als
Direktor eines erfolgreichen
Stromkonzerns zu den einflussreichsten Persönlichkeiten der
Schweizer Wirtschaft, man ließ
ihn gewähren. Nach welchen Kriterien Aeschimann die Familien
auswählte, ist nirgendwo offiziell dokumentiert.
G
eleg Chodak lebt mit seiner Frau Jutta unweit von
Basel. Seine beiden Kinder
seien die treibende Kraft gewesen, die erfahrene Entwurzelung
zu meistern, sagt er. Als Sozialpädagoge betreut er Jugendliche in
schwierigen Lebenslagen, zudem hat er sich zum tibetischmedizinischen
Therapeuten
ausbilden lassen. Mit seiner Frau
kümmert er sich seit einigen Jahren regelmäßig um ein liberianisches Mädchen, dessen Mutter
als Flüchtling in der Schweiz lebt.
Mit siebzehn begann Geleg eine
Ausbildung, zog in ein Lehrlingswohnheim. Als er volljährig wurde, legte er den Namen seiner
Pflegefamilie ab.
D
ie indische Regierung hatte den tibetischen Flüchtlingen Arbeit im Straßenbau vermittelt. Die Frauen und
Männer klopften Steine im Himalaya. Der Dalai Lama soll seine ältere Schwester, die spätere
Leiterin des „Nursery for Tibetan
Children“, gebeten haben, sich
um deren Kinder zu kümmern.
Sie und ihre Mitarbeiter wie der
Mönch Tenzin La sollen die Kinder für die Schweizer Pflegefamilien ausgewählt haben – auch
sie hofften, die Flüchtlingskinder würden später als gut ausgebildete Erwachsene zurückkehren. Mit dem Dalai Lama hatte
Aeschimann die Bedingungen
für die Aufnahme von tibetischen Flüchtlingskindern verhandelt. In dem „Agreement“, einem englischsprachigen Vertrag, den die zukünftigen Pflegeeltern und der Repräsentant des
Dalai Lama im Kinderdorf Pestalozzi in Trogen, Rakra Thubten
Chothar, unterschreiben mussten, heißt es: „Die Pflegeeltern
und seine Heiligkeit der Dalai Lama werden die Kinder stets ermahnen, später wieder nach Indien oder Tibet zurückzukehren,
da die Gefahr besteht, dass die tibetische Rasse von der Erde ausgelöscht wird.“
Genutzt hat der Vertrag Geleg
nichts. „Mir wurde sehr schnell
klar, dass sich meine Pflegeeltern nicht für meine Herkunft
interessieren. Sie ließen mich
Geleg Chodak bei sich zu Hause in der Nähe von Basel mit seiner tibetischen Geburtsurkunde, rechts mit dem
Mönch Tenzin La, der vor mehr als 50 Jahren die Kinder ausgesucht hat, die zu Schweizer Pflegeeltern geschickt
FOTOS: ZVG/NINA LIPP
wurden.
spüren, dass ich mich anpassen
soll und die tibetische Kultur in
ihren Augen minderwertig ist.“
In dem herrschaftlichen Haus
seiner Pflegeeltern fühlte er sich
unwohl, einen Haustürschlüssel
bekam Geleg nicht; im Haus
durfte er nur eine einzige Toilette benutzen, der Kühlschrank
war tabu. Entsprach Geleg nicht
den Erwartungen seiner Pflegeeltern, wurde er in den Gewölbekeller gesperrt oder kassierte
Schläge, die der Pfarrer mit dem
Gürtel austeilte. „Als mich mein
Pflegevater, als ich neun Jahre alt
war, zu sich rief, um mich über
den Tod meines leiblichen Vaters
in Indien zu informieren, verbat
er mir, vor ihm zu weinen.“
Trotz alldem hegt Geleg heute
keinen Groll, nicht gegen Aeschimann, den Dalai Lama und auch
nicht gegen seine Pflegeeltern.
„Heute geht es mir so gut wie nie
zuvor, und ich kann sagen, dass
mir meine Pflegeeltern leidtun,
weil sie mir keine Liebe geben
konnten.“ Andere tibetische
Pflegekinder haben es nicht wie
Geleg geschafft, ihre Entwurzelung
aufzuarbeiten.
Geleg
sprichtvon Missbrauchsfällen in
den Pflegefamilien, auch Suizide
gab es unter den privat vermittelten Flüchtlingskindern. Die
Gründe für die Ablehnung kennt
Geleg bis heute nicht. Als er viele
Jahre später den Mut fand, die
Pflegemutter mit seinen Fragen
zu konfrontieren, verweigerte
die ihm Antworten. „Dass ich
meine beiden Kinder lieben
konnte, zeigt mir, dass ich in den
ersten Jahren von meinen leiblichen Eltern Liebe erfahren habe
und sie an meine eigenen Kinder
weitergeben konnte.“
V
or 17 Jahren reiste Geleg
nach Bodhgaya in Indien,
um zum ersten Mal seiner
leiblichen Mutter zu begegnen,
es war zugleich das letzte Mal.
Nach so vielen Jahren hatte er
seine Muttersprache verlernt,
die beiden konnten sich nicht
verständigen. „Als wir dann endlich alleine waren, fing sie an, auf
tibetisch auf mich einzureden,
und weinte. Ich hatte mir vorher
die tibetischen Worte eingeprägt, damit ich ihr sagen kann,
dass sie trotz dieser langen Trennung meine einzige und wirkliche Mutter ist. Doch mir fielen
is heute hat keine wissenschaftliche Beschäftigung
mit der Hilfsaktion von
Charles Aeschimann stattgefunden. Zahlreiche Dokumente wie
die Korrespondenz zwischen Aeschimann und dem Dalai Lama
oder den künftigen Pflegeeltern
befinden sich im Privatarchiv
von Jacques Aeschimann, dem
heute über 70-jährigen Sohn des
1981 verstorbenen Aeschimann.
Seit ein paar Jahren interessieren
sich Schweizer Journalisten für
die Hilfsaktion des Vaters, denen
Einblicke gewährt werden. Für
den Dokumentarfilm „Tibi und
seine Mütter“ über Lhundub Tsering, der 2013 in den Schweizer
Kinos lief, gab Jacques Aeschimann dem Filmemacher Ueli
Meier Interviews und Einblick in
sein Archiv. Auch Tibi wurde an
eine Schweizer Familie im Zürcher Oberland vermittelt. Im
vergangenen Jahr begleitete die
aus der Schweiz stammende
Journalistin Natalie Nad-Abonji
Geleg für ein Radiofeature des
WDR („Gelegs Reise“) nach Indien, wo sie zusammen mit ihm
das Kinderheim besuchte, das
heute noch existiert. Auch sie
durfte Dokumente des Privatarchivs von Charles Aeschimann
einsehen. Dessen Sohn legt großen Wert darauf, die Aktion seines Vaters zu verteidigen. Immer
wieder betont er, sein Vater habe
in bester Absicht gehandelt.
4 LOKALES
Der Sonntag · 9. Oktober 2016
GESICHT DER WOCHE
ZUKUNFTSPREISTRÄGER MARKUS BOHNERT
St. Peter in Japan vorgestellt
D
er Forstingenieur Marbringen können“, erklärt Bohkus Bohnert hat am Frei- nert. „Viele verbinden Energietag in Weisweil den
wende mit Strom, aber dieser
Klaus-Bindner-Zukunftspreis
macht nur zehn Prozent der
verliehen bekommen. Der För- Energie in den Haushalten aus,
derverein Zu55 Prozent ist Wärkunftsenergien Some“, fügt er an.
larregio KaiserBohnert ist überstuhl würdigte dazeugt: „Die Enermit Bohnerts
giewende muss
Einsatz – stellvervon unten komtretend für alle ehmen. Wir möchten
renamtlichen Mitnicht warten, bis
streiter, die St. Pedie Politik so weit
ter zum Bioenerist.“ Daniel Rösch,
giedorf gemacht
Steinbildhauer
Markus Bohnert erklärt und Künstler aus
haben. Die
Interessierten das Öko- St. Peter, hatte desSchwarzwaldgemeinde hat inzwi- dorf-Konzept. FOTO: ZVG halb angeregt, mit
schen einen interregionalen Invesnationalen Ruf. Selbst in Japan toren und aus regionalen Quelhat Markus Bohnert schon vor- len Wärme zu erzeugen und so
gestellt, wie St. Peter die Enerviele Menschen wie möglich in
giewende hingekriegt hat. Boh- St. Peter daran teilhaben zu lasnert ist Geschäftsführer und
sen. Das Ergebnis war die GeMitgründer einer 2009 gegrün- nossenschaft, in der Waldbaudeten Bürger-Energie-Genosern, die für die Gewinnung von
senschaft. „St. Peter ist ein
Wärme und Strom das Holz beiLeuchtturmprojekt, das in die
bringen, und die Eigentümer
Welt ausstrahlt: Delegationen
von 214 Gebäuden, in denen die
auch aus Frankreich, USA, Süd- Wärme genutzt wird, zusamkorea, Japan und Taiwan kamengeschlossen sind. Die
men, um das erfolgreiche Bür- nächsten Erweiterungen stegerengagement zu verstehen“,
hen bereits an. Jedes Neubaugebilanzierte Erhard Schulz von
biet wird angeschlossen.
der Solarregio am FreitagBohnert, Förster und Gemeinabend. Bohnert ist zuständig
derat in St. Peter, ist von Anfang
für die Öffentlichkeitsarbeit
an mit dabei. Geboren und aufund damit das Gesicht der Ge- gewachsen ist er in Ottenhöfen
nossenschaft. Dieser ist es geim mittleren Schwarzwald. Der
lungen, mit Sonne, Wasser,
Vater von vier Kindern zog 2001
Wind und Biomasse eine ener- mit seiner Familie nach St. Pegieautarke Gemeinde zu schaf- ter. Er arbeitete in Oberried als
fen. Wind und Sonne werden in Vertreter eines Försters, unterSt. Peter schon seit Längerem
richtete an der Waldarbeiterzu Strom gemacht. In der Ener- schule Gengenbach und war in
giebilanz der Haushalte und öf- der Abteilung Personal und Orfentlichen Gebäude ist aber die ganisation der Forstdirektion
Wärme der größte Faktor. „Wir
Freiburg beschäftigt. 2005 wurhaben uns auf die Wärme gede er Revierleiter in St. Peter.
stürzt, weil wir mit ihr die Ener- Nebenamtlich arbeitet er für
HAB
giewende entscheidend voran- die Bürgerenergie.
KURZ GEFASST
PROZESS
Fall des gestorbenen Erntehelfers vor Gericht
Der Fall eines gestorbenen Erntehelfers, der in den vergangenen
Wochen in Südbaden für Schlagzeilen gesorgt hat, wird im
Januar das Freiburger Amtsgericht beschäftigen: Bisher seien
drei Verhandlungstage anberaumt worden, so Lars Petersen,
der Sprecher des Freiburger Amtsgerichts, auf Anfrage. Angeklagt
ist ein Landwirt aus einem Dorf südlich von Freiburg. Er soll
vor zwei Jahren einen Erntehelfer aus Rumänien bei der
Feldarbeit in den Tod gehetzt haben, als er ihn bei Temperaturen
von über 30 Grad in der Mittagshitze zwang, trotz körperlicher
Probleme weiterzuarbeiten. Dem Landwirt wird fahrlässige
Tötung vorgeworfen. Einen Strafbefehl in Höhe von zehn
Monaten Haft zur Bewährung hat er bisher nicht akzeptiert,
BP
weshalb es nun zum öffentlichen Prozess kommen wird.
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Der Neustädter Maler ALBI MAIER und seine „Hommage an den Schwarzwald“
Lieblich ist der Schwarzwald
in den Gemälden von Albi
Maier nicht gerade. Die Bilder der alten Höfe, die derzeit im Skimuseum in Hinterzarten zu sehen sind, haben meist nicht einmal
Fenster. Authentisch ist er
dafür, und trotz getragener
Farbtöne sind die Werke
letztlich eine Liebeserklärung.
OTTO SCHNEKENBURGER
„Melancholisch, könnte man
denken“, sagt Albi Maier, während er selbst auf mehrere mit Öl
und Bitumen gemalte Höfe
blickt. Ihre Walmdächer reichen,
so sie in früheren Zeiten eben gebaut wurden, bis fast auf den Boden. Eins mit der Natur scheinen
sie zu sein, einen Eingang zu ihnen sucht der Betrachter dabei
oft vergeblich. Sie schmiegen
sich an einen Hang oder ducken
sich unter einem verhangenen
Himmel.
„Für mich drücken die Bilder
Geborgenheit und Zufriedenheit aus“, fährt Maier fort. Auf die
Bedürftigkeit in früheren Zeiten
will er mit seinen Häuser verweisen. Auf Zeiten, in denen Höfe
teilweise regelrecht in einen
Berg hineingebaut wurden und
der angeschaffte Vorrat stets so
groß war, dass man nicht bei
Wind und Wetter den Hof verlassen musste.
Der 1952 in Lenzkirch geborene und in Neustadt lebende Maier ist gelernter Maler, hat seit
langem einen Ruf als ausgezeichneter Restaurator von Lackschildern und entschied sich in
den 90er Jahren, inspiriert vom
Basler Künstler Marcel Schaffner
und ermuntert von seiner Frau,
zur freischaffenden Malerei.
„Man muss beim Malen auch
einmal vergessen, dass es ein
Hof ist“, sagt Albi Maier. Flächen
haben es ihm angetan und oft
verknüpft er seine Schwarzwaldhäuser mit monochromen Farbflächen, lässt sie etwa wie auf einer Säule stehen oder das Licht,
das eine Landschaftsstimmung
prägt, in einer monochromen
Fläche wiederkehren. Hierfür
spielt neben Öl Bitumen eine
wichtige Rolle bei Maier. „Von
tiefschwarz bis zu einer nussbaumfarbenen Lasur lässt sich
damit sehr viel erzeugen.“
Ein Atelier hat sich Albi Maier
auf dem Feldberg eingerichtet.
Also dort, wo der Schwarzwald
Als ob sie mit der Landschaft um sie herum verbunden wären, wirken die Schwarzwaldhäuser in den GeFOTO: ZVG/LEOFA GMBH
mälden von Albi Maier.
Wind und Wetter am meisten
ausgesetzt ist. „Dort kann ich sehen, wie das Wetter kommt und
wie es die Natur verändert“, sagt
er. Und diese Eindrücke dann in
die Malerei übertragen. Eine
Frühlingslandschaft kommt nie
dabei heraus. „Wenn alles erst erwacht, hat das für mich noch keine Berechtigung für ein Bild“,
sagt Maier. Erst wenn „die Natur
über eine Landschaft gegangen
ist“, wenn sie „durch das Leben
bearbeitet wurde“, wird es für ihn
interessant.
Von einer jahrhundertealten
und im Verschwinden begriffenen Kultur erzählen die Bilder
von Maier. Keine Menschen bevölkern seine Gemälde und doch
sind sie stets präsent. Die knorrigen und eigenwilligen Wesen,
die zu dieser Landschaft und Architektur gehören müssen. „Erfinderisch und geradlinig“ ist
der Schwarzwälder für Maier vor
allem. Oder vielmehr war es. „In
meiner Jugend kannte ich noch
viele typische Schwarzwälder“,
sagt er. „Heute gibt es kaum
noch einen.“
–
Der Mann, der Neustadt
gelb machen wollte
–
„Das ist gescheitert“, sagt Albi
Maier über sein Projekt „Hello
Yellow“, mit dem er vor Jahren
größeren Bekanntheitsgrad erlangte. Und wirkt dabei ernüch-
„Man muss beim Malen auch einmal vergessen, dass es ein Hof ist“,
FOTO:ZVG/PRIVAT
sagt der Neustädter Künstler Albi Maier.
tert. Alle Neustädter sollten ihre
Häuser gelb streichen, so Maiers
Idee, von der er sich einerseits
touristische
Aufmerksamkeit
für das diesbezüglich gegenüber
dem benachbarten Titisee eher
unscheinbar wirkende Neustadt,
andererseits aber auch ein harmonisch-beruhigend wirkendes
Stadtbild versprach. „Es ist immer schlecht, wenn man auf andere angewiesen ist“, sagt Maier.
Stets sei er ermuntert worden,
große Hilfe sei ihm aber etwa
von der Gemeinde doch nie zuteilgeworden.
In Maier kehrt nun wieder
mehr Leben und Begeisterung
für die Sache zurück. „Die Sache
hätte immer noch großes Potenzial“, ist er überzeugt. Die Zeit habe damals berichtet, die Firma
Sto habe zigtausend Euro investiert, das Programm „Neustadtgelb“ mit 20 verschiedenen Farbtönen entwickelt. Ein paar mehr
gelbe Fassaden zieren Neustadt
heute schon, darunter auch Maiers eigenes einst in Blau und
Weiß gestrichenes Haus. „Und
das Gelb mit leichten Strukturen
passt wunderbar zum Jugendstilcharakter des Gebäudes.“
AN
DEN
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Maier, Schwarzwälder Skimuseum
Hinterzarten, Hugenhof, Erlenbruckerstraße 25, Dienstag, Mittwoch
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verschiedene Sorten, Kiste mit
12 x 0,7-L-Flaschen zzgl. Pfand
(1 L = € 0,21)
Bitte notieren Sie auf der Jubiläums-Jagd-Card gut lesbar
die von Ihnen gefundenen Produkte, die im Laufe der letzten
50 Jahre ihren Weg in die HIEBER-Regale gefunden haben.
Und werfen Sie die Karte anschließend in der im Markt bereitstehenden Losbox ein. Wer die richtigen zehn Produkte entdeckt, nimmt an der Verlosung eines weiteren tollen
HIEBER-Smarts teil. Achten Sie auf unsere kleinen Hinweise und Hilfestellungen im Markt. HIEBER wünscht viel Spaß
und Erfolg bei der Produktzeitreise!
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Bitburger Premium Pils Stubbi und weitere Sorten, Kiste mit
20 x 0,33-L-Flaschen zzgl.
Pfand (1 L = € 1,21)
0.95
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Frische Vollmilch 3,5% Fett,
1-L-Packung
Original Wagner Steinofen Pizza
oder Rustipani verschiedene Sorten, z. B. Pizza Hawaii 380 g
(1 kg = € 4,37), tiefgefroren, Packung
0.79
4.99
2.99
Hähnchenkeulen aus dem Elsass,
mit Rückenteil, 1 kg
Schweineschnitzel oder -schinkenbraten aus der saftigen Hüfte,
1 kg
1.
1.
11
Schwarzwälder Schinken aus
der Region, traditionell über Tanne
geräuchert, 100 g
44
Salamiaufschnitt
in Herzform, 3-fach sortiert, 100 g
1.33
16.99
Rumpsteak aus Südamerika/Brasilien, saftig und optimal gereift,
1 kg
2.
0.
22
Zanderfilets mit Haut, aus Binnengewässern, festes mageres Fleisch,
in Butter gebraten ein Genuss, 100 g
0.99
Feldsalat vom Bohrerhof,
aus Deutschland, Klasse I,
100-g-Schale
2.79
Walzland Heitersheim
Markgräfler Speisekartoffeln vorwiegend festkochend, festkochend oder
mehligkochend, Sorte siehe
Etikett, aus Deutschland,
2,5-kg-Tüte (1 kg = € 1,12)
1.49
Zucchini vom Bohrerhof,
aus Deutschland, Klasse I,
1 kg
1.70
Ab Dienstag:
Kandertaler Kasten oder
Halbweissbrot auch aus der
Selbstbedienungs-Backwarenwelt, 1-kg-Laib
0.66
Maxi Laugengipfel auch
h aus der
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Selbstbedienungs Backwarenwelt,
Stück
4.99
Martini verschiedene Sorten, z. B. Bianco
14,4% Vol., 0,75-L-Flasche
(1 L = € 6,65)
Absolut Vodka 40% Vol.,
0,7-L-Flasche (1 L = € 14,27)
Solange Vorrat reicht
1.49
1.77
1.88
Kitekat Katzennahrung verschiedene Sorten, 12 x 100-g-Multipackung (1 kg = € 1,57)
McCain Golden Longs tiefgefroren, 1-kg-Packung
Superb Sekt verschiedene Sorten,
0,75-L-Flasche (1 L = € 5,32)
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ein Kochbuch GRATIS.
Trauben Rot
aus Spanien oder Italien,
Klasse I, 500-g-Schale
(1 kg = € 2,98)
1.49
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Nivea D
Deo-Spray 150
(100 ml = € 0,99) oder Roll-on 50 ml (100 ml = € 2,98), verschiedene Sorten, Flasche/Dose
Schollenfilets gefangen im Nordostatlantik, festes Fleisch ohne Gräten,
in Butter gebraten ein Genuss, 100 g
55
Ofenfleischkäse geschnitten oder
als Vesperscheibe, traditionell im
Ofen gebacken, 100 g
3.99
nd
Galbani Mozzarella mind.
45% Fett i. Tr., Abtropfgewicht
125 g (100 = € 0,63), 215-g-Packung
Persil Waschmittel verschiedene
Sorten, z. B. Megaperls Color
1,48 kg, 20 Waschladungen
(1 WL = € 0,25), Packung
1.66
0.59
Müller Müllermilch verschiedene Sorten,
400-ml-PET-Flasche (1 L = € 1,48)
4.99
1.11
Langnese Viennetta verschiedene Sorten, tiefgefroren,
650-ml-Packung (1 L = € 1,71)
0.49
Knorr Fix verschiedene Sorten,
z. B. Bolognese Arrabbiata 45 g
(100 g = € 1,09), Packung
0.99
Südzucker feinster Back-Zucker 1-kg-Packung
2.66
Mazzetti Balsamico
Essig verschiedene
Sorten, 0,5-L-Flasche
(1 L = € 5,32)
1.49
Barilla Italienische Teigwaren verschiedene Ausformungen,
1-kg-Packung
3.88
0.79
Dallmayr Kaffee prodomo verschiedene
Sorten, vakuum gemahlen oder ganze
Bohnen, 500-g-Packung (1 kg = € 7,76)
Milka Schokolade verschiedene
Sorten, z. B. Alpenmilch 100 g, Tafel
2.22
Charakteristik:
Rubinrot, würzig, etwas rauchige Nase,
angenehm süßlicher Nachhall,
passt zu Fleisch, weichem Käse
und Federwild.
Trinktemperatur
16-18 °C
Kaltbach
K
ltb h G
Gruyère
è S
Schweizer
h i
H
Hartkäse
aus Kuh-Rohmilch mind. 49% Fett i.Tr.,
in der Kaltbach Höhle gereift, cremigwürzig im Geschmack mit leichten
Salzkristallen, 100 g
0.75
Allgäuer Emmentaler Deutscher Hartkäse aus Rohmilch,
mind. 45% Fett i. Tr., vollmundig,
nussig, 100 g
3.99
AUS DER EDITION HIEBER:
BER
Schliengener Sonnenstück
Gutedel trocken Q.b.A.,
0,75-L-Flasche (1 L = € 5,32)
6.66
Quinta de San Francisco
i
Tinto trockener Rotwein
aus Portugal, 0,75-L-Flasche
(1 L = € 8,88)
Charakteristik:
Üppige Beerenaromen, dicht und sehr satt
im Gaumen, gut konzentriert mit seidigem
langen Abgang, passt zu kräftigen Tapas,
Serrano-Schinken, würzigem Käse.
Trinktemperatur
17 °C
7.77
Campo Arriba
Spanischer Rotwein mit
Beerenaromen, 0,75-LFlasche (1 L = € 10,36)
7.77
Weingut Kaufmann
Ölberg Riesling Kabinett
trocken 0,75-L-Flasche
(1 L = € 10,36)
DIE JUBILÄUMS-JAGD
IM SUPERMARKT.
Wenn man wie wir auf 50 erfolgreiche
Jahre Firmengeschichte zurückblicken
kann, stellt man fest, dass sich im Laufe
der Zeit vieles geändert hat. Vieles, aber
eben nicht alles.
So wie z.B. unsere Firmenwerte, unser
Sinn für Qualität und Regionalität über
50 Jahre hin Bestand haben, so gibt
es auch Produkte, die bereits 1966 im
ersten kleinen HIEBER-Laden in den
Regalen standen und die Sie heute noch
in unseren Märkten finden. Fallen Ihnen
spontan welche ein?
Wir haben uns auf die Suche nach
altbewährten
Produkten
gemacht
und sind für jedes der fünf HIEBERJahrzehnte fündig geworden. Für
unsere Jubiläums-Jagd haben wir diese
nur gleich wieder vor Ihnen in unseren
Märkten versteckt.
Vom 09.10.2016 bis zum 22.10.2016
haben Sie in all unseren Märkten die
Möglichkeit, zehn ausgewählte Produkte
in unseren Regalen zu finden, die es
bereits im Laufe der letzten 50 Jahre bei
HIEBER zu kaufen gab.
Machen Sie sich auf die Suche, folgen
Sie kleinen versteckten Hinweisen
in unseren Märkten, tragen Sie Ihre
Ergebnisse auf Ihrer Jubiläums-JagdCard ein und werfen Sie diese bis zum
22.10.2016 in unsere Losboxen direkt in
den Märkten.
Alle Jubiläums-Jagd-Cards, welche
die richtigen zehn Produkte aufweisen,
nehmen an der Verlosung unseres
Jubiläums-Smarts teil.
Wir freuen uns auf alle entdeckerfreudigen
Produktsucher!
GEWINNEN SIE EINEN VON 5 SMARTS
Tour de Hieber
Feier die Liebe
Clever lesen
Gewinner gezogen
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Jubiläums-Jagd
Mein Moment
Teilnahmebedingungen:
Alle 10 zu suchenden Produkte müssen mit korrektem Produktnamen auf der Jubiläums-Jagd-Card angegeben sein, um bei der Losziehung berücksichtigt werden zu können.
Karten ohne vollständig ausgefülltes Kontaktdatenfeld können nicht bei der Losziehung berücksichtigt werden. Einsendeschluss ist der 22.10.2016. Die Teilnahme an der Smart-Verlosung ist ab 18 Jahren
möglich. Mitarbeiter der Firma HIEBER und deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Mit der Teilnahme an der großen Smart-Verlosung stimmen die Losbesitzer der Veröffentlichung des
eigenen Namens und Fotos zu, sofern sie als Gewinner des Smarts ermittelt werden. Des Weiteren erklärt sich der Gewinner des Smarts damit einverstanden, dass die am Auto angebrachte HIEBER-Werbebeklebung dauerhaft auf dem Auto angebracht bleibt und nicht vom neuen Besitzer entfernt werden darf. Sollte die Werbebeklebung durch einen Unfall oder andere Umstände beschädigt werden, übernimmt die
Firma HIEBER eine kostenlose Erneuerung der Werbebeklebung. Sonstige Kosten im Zusammenhang mit dem Smart (z.B. Zulassung, Versicher, Wartung, Reparatur, Exportkosten für einen Transfer des Smarts
ins Ausland etc.) werden nicht übernommen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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LOKALES 9
Der Sonntag · 9. Oktober 2016
Instrument der Superlative
Bei den TAGEN DER JAHRMARKTORGEL in Waldkirch wird die „Klamauk-Orgel“ vorgestellt
Eine neues von Otmar Alt
gestaltetes Instrument der
Superlative, offene Türen
bei Orgelbauern und Heinz
Opitz, einen der letzten Dekorationsmaler Deutschlands: Dies und mehr kann
man am kommenden Wochenende in Waldkirch hören und sehen.
ein Schweizer Experte tüftelte an
der Elektronik, der Tonumfang
wurde erweitert. „Von Filmmusik
über Pop und Klassik ist alles
möglich. Noch haben wir einen
vergleichsweise kleinen Grundstock an Literatur, aber in Zukunft können wir auch die Nussknacker-Suite oder Bach darauf
spielen, wenn wir wollen“, sagt
Lüthi. Bei der Präsentation im
Elztalmuseum bei den Tagen der
Jahrmarktorgel am kommenden
Wochenende kann man das
Klangwunder nach einem Kurzauftritt vor zwei Jahren nun erstmals mit seinen erweiterten
Möglichkeiten hören.
KATJA RUSSHARDT
„Es pressiert jetzt wirklich, denn
der Kunde braucht die Teile für
einen Imbissstand auf dem
Weihnachtsmarkt in London“, erzählt Heinz Opitz und taucht
den Pinsel in eine Lackfarbendose. Vor ihm: zwei von elf Wänden
mit hopfenumkränzten Zechern, Frauen und Männer in alpenländischer Tracht, in der
Hand Krüge mit Bierschaumkrönchen. „Wie anno dazumal,
ein wenig altdeutsch, so wie es
halt aussehen muss für einen
Schausteller, der Wurst und Bier
verkauft“, sagt der 70-jährige Dekorationsmaler aus Waldkirch.
In Schaustellerkreisen ist er
bekannt, man vertraut seinen
Entwürfen und oft malt er auch
vor Ort. „Ich liebe die Abwechslung bei meinem Beruf, auch
wenn er im Zeitalter des Airbrush nicht mehr so gefragt ist“,
erklärt er. Zu tun gibt es, obwohl
er eigentlich schon im Ruhestand ist, noch reichlich, denn
manchmal sei „antiker Touch“
gefragt. So etwas könne man
auch kaum mit einem Computer machen, Handgemaltes wirke einfach anders.
–
Traditionen neu beleben
–
Verkaufswagen aller Art, Geisterbahnen und Scooter hat der gelernte Maler zusammen mit seinem Vater Heinz rund sechs
Jahrzehnte gestaltet, in Zusammenarbeit mit der ebenfalls in
Waldkirch ansässigen Firma
Mack Rides, die noch immer sein
NACHGEFRAGT BEI
DR. WINFRIED EBNER, HYGIENE-FACHARZT
Der Händewaschtag
Herr Ebner, Sie sind Oberarzt an der Zentralen Einrichtung für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene am Uniklinikum Freiburg und damit auch Experte
in Sachen Händewaschen. Am kommenden Samstag ist der internationale Händewaschtag. Braucht es den?
Ich glaube, dass es schon Sinn macht,
es einfach mal hervorzuheben, dass
Händewaschen ein wichtiger Bestandteil
der Infektionsprävention im Alltag ist. Um ein wenig Aufmerksamkeit für das Thema zu generieren, bringt der Händewaschtag also bestimmt was. Die Praxis der Händehygiene
wird ja heutzutage oft entweder extrem rudimentär betrieben
oder es pendelt in die andere Richtung, und die Leute übertreiben
es. Man sollte ein gesundes Mittelmaß finden.
Wie sieht das im Idealfall aus?
FAKTEN
Heinz Opitz ist einer der letzten Dekorationsmaler in Deutschland und
verschönert auch Dreh- und Jahrmarktorgeln. FOTO: KATJA RUSSHARDT
Nachbar ist. Mit der Familie
Mack, die den Europapark in
Rust betreibt, verbinden ihn enge freundschaftliche Bande.
Doch Heinz Opitz bemalt in
der ehemaligen Strumpffabrik,
die er 1960 bezogen hat, auch
Dreh- und Jahrmarktorgeln.
Hinter der Bierkulisse stehen
zwei figurenreiche Exemplare
von Privatsammlern. „An den
Fassaden dieser Orgel arbeite ich
gerade, die Werkstatt Fleck restauriert zur gleichen Zeit die Orgel“, erklärt er das schon traditionelle Hand-in-Hand-Arbeiten
mit den ortsansässigen Orgelbauern. Deren neuestes Gemeinschaftswerk hat auch
Heinz Opitz noch nicht in vollem Umfang gehört: Klamauk-
Orgel heißt das Instrument der
Superlative, dessen Gesicht der
Künstler Otmar Alt gestaltet hat.
Die im Elztalmuseum beheimatete Altobella und die kleine Katzenorgel tragen schon seine
künstlerische Handschrift, das
in fünfjähriger Zusammenarbeit der Waldkircher Orgelbauer
entstandene Werk übertrifft sie
aber nicht nur hinsichtlich der
Größe. „Der Anfang war nur eine
kleine, um 1900 gebaute Jahrmarktorgel, die lange Jahre im
Rathaushof stand. Wir hatten die
Aufgabe, sie so zu erweitern, dass
man damit moderne Musik machen kann“, erinnert sich Raphael Lüthi an die Vorgaben des Besitzers Wolfgang Ingold. Zwei
Seitenkästen wurden angefügt,
JAHRMARKTORGEL-TAGE
in Waldkirch am 15. und 16.
Oktober (Programmauszug):
Samstag: 10 bis 12 Uhr: Offene Tür mit Frühstücksimbiss, Restaurierungswerkstätte Paul Fleck Söhne,
Bahnhofsplatz 5 a.
13.30 bis 14.30 Uhr: Kurzes
Konzert auf der Karussellorgel im Rathaushof (Gebr.
Bruder No. 107).
16.30 bis 17.30 Uhr: Besichtigung der „Dekorationsmalerei Heinz Opitz“, Mauermattenstr. 2.
18 bis 18.45 Uhr: Besichtigung
der Firma „Jäger & Brommer
– Orgeln für Gott und die
Welt“, Gewerbekanal 3.
Ab 18.45 Uhr: Besichtigung
Orgelbauersaal (Gewerbekanal 1), anschließend
Abendessen (Anmeldung bis
12. 10. unter 07681/ 5290).
Sonntag: 11 bis 14.30 Uhr:
Wunschkonzert „Orgelmusik
à la carte“ im Elztalmuseum,
Kirchplatz 14.
14 bis 17 Uhr: Klangkunst
Open Air mit der „KlamaukOrgel“, dem Chor Klangwerk.pop und der Ballettgruppe Ute Anna, ElztalmuTJA
seum.
Schulungen und bedruckte Bierdeckel
Nach dem Klo und vor dem Essen Händewaschen nicht vergessen.
Diese alte Weisheit, die man von seinen Eltern gelernt hat,
die trifft es schon ganz gut. Zudem würde ich grundsätzlich
die Hände waschen, wenn ich viel Kontakt mit Flächen wie
zum Beispiel einer Haltestange in der Straßenbahn hatte. Auch
nach dem Umgang mit rohen Lebensmitteln empfehle ich
es grundsätzlich, bevor es ans Essen geht. Vor allem in den
Wintermonaten sollte man sich die Hände oft waschen. Viele
denken dabei nur an Erkältungskrankheiten, aber tatsächlich
sind es auch die Durchfallerkrankungen, die in der kalten
Jahreszeit eine größere Rolle spielen und ganz leicht von Hand
zu Hand übertragen werden. Man kann sich da also potenzielle
Krankheitserreger von der Hand wegwaschen.
Und was macht Händeschütteln mit der Handhygiene?
Man muss keine Angst haben, Menschen die Hand zu schütteln.
Da schießt das Thema Händehygiene übers Ziel hinaus. Händeschütteln gehört ja zu unserem Kulturkreis. Wo es aber
wirklich Sinn macht, darauf bei Möglichkeit zu verzichten,
ist eben in Erkältungs- und Durchfallzeiten. Gerade wenn man
schon Schnupfen hat. Durch Handkontakte werden nun mal
am häufigsten solche Viren übertragen. Für den Rest des Jahres
ist das, was im normalen zwischenmenschlichen Kontakt des
Händeschüttelns übertragen wird, aber völlig irrelevant.
Wie wäscht man sich denn richtig die Hände?
Mit Wasser und Seife (lacht).
So weit die Theorie. Nun bitte die praktischen Tipps.
Es sollten alle Stellen der Hand erreicht werden. Fingerspitzen,
Fingerzwischenräume, Daumenballen. Dazu kommt, dass
die führende Hand oftmals schlechter gereinigt wird, wenn
nicht richtig gewechselt wird. Also 20 bis 30 Sekunden die
Seife richtig verreiben, die nach Möglichkeit aus einem Spender
kommen sollte. Das ist besser als ein Stück Seife, das möglicherweise vor sich hin gammelt. Eine schlechte Händereinigung
ist besser als nichts. Aber wenn Händewaschen, dann kann
man es ja auch gleich richtig machen. Und danach gut abtrocknen, das ist extrem wichtig, damit die Haut geschont
DAS GESPRÄCH FÜHRTE DANIEL WEBER
wird.
Freiburger Nachtleben: Runder Tisch erarbeitet SICHERHEITS- UND PRÄVENTIONSKONZEPT
Ein „Runder Tisch“ hat ein Konzept erarbeitet, um das Freiburger Nachtleben sicherer zu machen. Clubbetreiber, Türsteher,
Polizei, Frauenverbände, der Hotel- und Gaststättenverband, der
Migrantenbeirat sowie die VAG
haben sich gemeinsam mit der
Stadt Freiburg Gedanken darüber gemacht, wie das Präventions- und Sicherheitskonzept in
Clubs und Diskotheken verbessert und ausgebaut werden
kann.
Es war das dritte Mal, dass der
„Runde Tisch“ getagt hat, der
nach Vorfällen Anfang des Jahres
ins Leben gerufen wurde: Damals hatte ein Brief des White
Rabbit für Diskussionen über
rassistische Türpolitik, Gewalt
und Sexismus im Nachtleben
gesorgt.
Aus diesen Treffen gingen nun
einige Ideen für ein sichereres
Nachtleben hervor: Ein Baustein
sind Schulungen für das Personal – Türsteher sollen sich mit
den Themen Rassismus, Frauenund Männerbild und sexualisierter Gewalt auseinandersetzen; Service- und Thekenkräfte
beispielsweise mit dem Umgang
mit Drogen und Alkohol. Die aus
Mitgliedern des „Runden Tisches“ gegründete AG Zivilcourage will sich mit einem OnlineQuiz, Postkarten und bedruckten Bierdeckeln präsentieren,
die erklären, was zu tun ist, wenn
Gefahr droht: „1) Ruf die Polizei.
2) Schaff Dir Verbündete. 3) Be-
obachte genau. 4) Fordere andere direkt auf, Dir zu helfen“, heißt
es in der Pressemitteilung der
Stadt hierzu. Themen wie K.o.Tropfen, Antanzen, sexualisierte
Gewalt und Diskriminierung sollen außerdem im Rahmen der
polizeilichen Gewaltprävention
an Schulen in den Stundenplan
aufgenommen werden.
Im ersten Halbjahr 2017 will
Sozialbürgermeister Ulrich von
Kirchbach dann zum vierten
DS
„Runden Tisch“ einladen.
KURZ GEFASST
HECKLER & KOCH
Menschenrechtler greifen ein
Die Menschenrechtsorganisation European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) hat im Namen des
Studenten Aldo Gutiérrez Solano aus Mexiko beim Landgericht
Stuttgart Akteneinsicht im Strafverfahren gegen ehemalige
Mitarbeiter des Waffenherstellers Heckler & Koch beantragt.
Gutiérrez Solano wurde 2014 bei einer Polizeiaktion in Mexiko
in den Kopf geschossen. Die Akteneinsicht sei ein erster Schritt,
den Betroffenen der Waffenlieferungen auch in Deutschland
zu Gerechtigkeit zuverhelfen, sagt der Freiburger Friedensaktivist
DS
Jürgen Grässlin, der das Strafverfahren 2010 initiiert hat.
10 LOKALES
Der Sonntag · 9. Oktober 2016
Das Grundgesetz
in der Tonne
Original im OBERRIEDER BARBARASTOLLEN gesichert
Das Grundgesetz ist jetzt bombensicher. Zumindest für 500
Jahre. Die provisorische Verfassung
der
Bundesrepublik
Deutschland, die vom Parlamentarischen Rat der Westzonen beschlossen und am 23. Mai 1949
erlassen wurde, ist am 3. Oktober, dem „Tag der deutschen Einheit“ als milliardstes Dokument
in den „Barbarastollen“ in Oberried eingelagert worden. Im früheren Erkundungsstollen am
Fuße des Schauinslands lagert
die Bundesrepublik Deutschland seit 1975 ihre auf Mikrofilm
gespeicherten historischen Dokumente aus Stadt- und Landesarchiven. Grundlage der Sicherungsverfilmung ist die „Haager
Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten“ vom 14. Mai 1954.
Die für die Sicherungsmaßnahmen zuständige Behörde ist
das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe beim Bundesinnenministerium. „Ich freue mich, dass
nun auch dieses Herzstück der
deutschen Geschichte vor Zerstörung durch Kriege oder auch
Naturkatastrophen geschützt
ist“, erklärte BBK-Präsident
Christoph Unger am 3. Oktober
anlässlich der Einlagerung. Ein
Verfassungsorgan war bei der
Einlagerung des Grundgesetzes
allerdings nicht anwesend.
„Mein Minister ist bei der Einheitsfeier in Dresden“, bedauerte
Unger. Lediglich Oberrieds Bürgermeister Klaus Vosberg ließ
sich kurz blicken.
In Fass Nr. 2165 aus rostfreiem
Stahl sind nun auf einer 66 Meter langen Rolle das verfilmte
Originaldokument des Grundgesetzes und alle wichtigen Dokumente gelagert, die bei seiner
Beratung in den Westzonen angefallen sind. Dazu gehören Protokolle der Sitzungen, Schrift-
verkehr und auch die Stellungnahmen der Alliierten. Insgesamt 2,6 Meter verfilmte Akten
sind auf 30 000 Einzelbildern
verewigt. Nicht gespeichert sind
die 60 Änderungen, die das
Grundgesetz seit seiner Verabschiedung erlebte.
Die zunächst provisorisch nur
für die Bundesrepublik beschlossene deutsche Verfassung
ruht mit 1 500 anderen Fässern
400 Meter tief im Berg, bei konstanten 10 Grad Celsius und 35
Prozent Luftfeuchtigkeit. Durch
schwere Stahltüren und Alarmanlagen gesichert. Einen Versuch, einzubrechen, habe es
noch nicht gegeben, betonen die
Verantwortlichen. Der Betrieb
der bewachten Anlage und die
Verfilmung der Dokumente bei
den Landesarchivanstalten kosten im Jahr 3,5 Millionen Euro.
Deutschland, die Schweiz und
Österreich sind nach Aussage
des BBK-Präsidenten die einzigen europäischen Länder, die ihre Sicherungsverpflichtungen
aus der Haager Konvention in
diesem Ausmaß erfüllen.
Auch der zweite deutsche
Staat hat während seiner Existenz deutsches Kulturgut gesichert. „Die DDR hat ihre Sicherungsverpflichtung in der gleichen Weise erfüllt wie die Bundesrepublik“, berichtet Martin
Luchterhand vom Landesarchiv
Berlin, das federführend bei der
Verfilmung ist. Die Mikrofilme
der DDR wurden oberirdisch auf
Schloss Ferch im Havelland gelagert. Nach der Vereinigung sind
die 8000 Kilometer Mikrofilm
kopiert und in den Bestand des
BBK aufgenommen worden und
lagern in 327 Stahlfässern nun
auch im Schauinsland. Zu zwei
Dritteln ist der Oberrieder Stollen bereits mit Fässern gefüllt,
bis in 20 Jahren wird man erweiHEINZ SIEBOLD
tern müssen.
Suche nach der Weltenuhr
Die Freiburgerin MARIA HERMANN stellt den ersten Band ihrer Fantasy-Trilogie „Tala“ vor
Pass auf, was du denkst! Es
könnte sein, dass eine fremde Macht nach deinen Gedanken greift... Mit „Tala
und die vergessenen Tore“
hat die Freiburgerin Maria
Hermann den ersten Band
einer Fantasy-Trilogie für
Menschen ab acht Jahren
veröffentlicht.
Janus, der Sohn von Martha
Begetstone, lebt in der Eiswelt.
Von hier aus kämpfen die Rebellen gegen dunkle Mächte, die die
Gedanken der Menschen lesen
und sie beherrschen wollen. Janus erkennt, dass auch Tala bedroht ist und begibt sich mit ihr
auf eine abenteuerliche Reise
und die Suche nach der Weltenuhr, die den Menschen den Weg
in die Freiheit weisen soll.
Eine Bühnenfassung der Geschichte hat Maria Hermann gemeinsam mit ihrer Schwester
Kathrin Wimmer-Keil und deren
Staufener Tanzschule Dance-Generation inszeniert und im April
mit rund 200 Darstellern erstmals aufgeführt. Und sie
schreibt weiter: Der zweite Band,
„Tala und der verschollene Weise“, soll 2017 erscheinen.
UTE SCHÖLER
„Eiskalte Luft wehte aus dem
Weltenriss auf die Lichtung und
Tala nahm zögernd ihr Bündel.
Mit großen Augen ging sie auf
das Tor zu, dass sich vor dem
Stamm der alten Eiche geöffnet
hatte.“ Tala ist ein lebhaftes Mädchen, das sich gern sportlichen
Mutproben stellt, doch die vergessenen Tore, die die Vielwelten
verbinden, kann das elfjährige
Findelkind nur mit Geisteskraft
bewältigen. „Geisteskraft ist ein
Thema, das mich interessiert“,
sagt Maria Hermann, die in Freiburg Psychologie studiert.
„Die Idee für Tala hatte ich
2008 in einem reizarmen Urlaub“, erzählt Hermann und
lacht mit blitzenden Augen. „Da
habe ich plötzlich dieses Mädchen vor mir gesehen und zwei
Wochen später die Lebensgeschichte von Martha Begetstone
aufgeschrieben.“ In deren windschiefer Wäscherei, zu der Tala
mit dem Blechkarren die Wäsche
vom Waisenhaus bringt, fühlt
sich das Mädchen wohl – und im
Wald. Leicht kann man sich die
lebhafte 32-jährige Autorin als
einen jungen, neugierigen „Wildfang“ wie Tala vorstellen.
Schwimmen, Reiten und Klettern gehören zu ihren Hobbys.
Ballett, Geige und Singen haben
sie für die Bühne vorbereitet.
Von 2004 bis 2007 hat sich
Maria Hermann an der Hamburger „School of Entertainment“
zur Musicaldarstellerin ausge-
FAKTEN
In ihrem Buch schickt Maria Hermann (32) das elfjährige Mädchen Tala
FOTO: USK
auf eine abenteuerliche Reise.
bildet. Fünf Monaten in der
Schauspieltruppe eines AidaKreuzfahrtschiffs auf dem Mittelmeer folgten Theaterengagements in Hamburg, zuletzt die
Assistenz der künstlerischen Leitung der Kinderdarsteller beim
Stück „Tarzan“ am Theater Neue
Flora. Der Vielweltentrilogie um
Tala ist Hermanns erste Buchveröffentlichung – im Genre
Fantasy, „weil es einfach so viele
Möglichkeiten eröffnet“, wie sie
sagt. „Harry Potter“, „Der Herr
der Ringe“ und „Die unendliche
Geschichte“ haben ihre Jugend
begleitet. Dass auch das Schreiben von der Schauspielausbildung profitiert, ist für Hermann
eindeutig: Am Theater lerne
man, verschiedene Charaktere
und Empfindungen zu ergründen. Dasselbe gilt für ihr jetziges
Studienfach, die Psychologie. Ih-
re Bachelor-Arbeit hat sie über
Placebo-Wirkung geschrieben.
Welches sind ihre Lieblingsstellen im Buch? Hermann überlegt einen Moment: „Die Stellen,
in denen Charaktere ihre typischen Eigenschaften zeigen –
zum Beispiel kabbeln sich die
Freunde Calvin und Janus immer so gern. Es ist einfach herrlich, denen zuzuhören.“ Tatsächlich sind die vielfältigen Figuren
der Geschichte so liebevoll ausgearbeitet, dass man sie malen
könnte. Die fantasiereich ausgedachten Abenteuer der jungen
Freunde und ihrer tierischen Gefährten wie Schneefalke Fergal
oder Polarfuchs Alopex sind eingebettet in stimmungsvolle Szenerien. Ein Prolog und kleine
Zwischenspiele betonen in poetischer Sprache die tieferen Zusammenhänge der Geschichte.
TANZTHEATER „Tala“ am 29.
und 30. Oktober, 19.30 und
16 Uhr, in der Waldorfschule
Freiburg-St. Georgen, Bergiselstraße 11. Karten für 14
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8 Euro, unter bz-ticket.de,
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SZENISCHE LESUNG für
Schulkassen mit Maria Hermann und fünf Schauspielern am 8. November in Lahr
(Buchhandlung Rombach
im Arenapark, Alter Stadtbahnhof 1) und am 9. November in Freiburg (Tanzschule Gutmann, Leo-Wohleb-Straße 1), je 10 Uhr, Eintritt frei. Anmeldung:
Telefon 07 61/45 00 2465,
[email protected]
BUCH: „Tala und die vergessenen Tore“ von Maria Hermann, 25,99 Euro. Info:
USK
tala0.webnode.at
Ein buntesTeam bei derWeinlese
Beim Obst- und Weinbaubetrieb Ohnemus in Ettenheim helfen FLÜCHTLINGE bei der Ernte
Junge Männer, die nichts zu tun
haben, und Weinberge, wo es gerade jede Menge Arbeit bei der
Ernte gibt. „Da habe ich gedacht:
Das passt, die könnten doch mitmachen“, sagt Petra Ohnemus
vom Obst- und Weinbau Ohnemus in Ettenheim. Seither setzt
der Betrieb Flüchtlinge bei der
Weinlese ein und hat – neben
den europäischen SaisonarbeiBKK-Präsident Christoph Unger und der Behälter mit dem archivierten tern – inzwischen ein buntgeFOTO: DPA mischtes internationales Team
Original-Grundgesetz.
von Lettland bis China am Start.
„Unsere Flüchtlinge bringen
an den Erntetagen manchmal
KURZ GEFASST
Freunde mit, die mitarbeiten
wollen“, sagt Petra Ohnemus. So
groß sei die Motivation ihrer
UNIBIBLIOTHEK Blendfassade im Schwarzbuch 2016
Erntehelfer und jener in den UnDer Bund der Steuerzahler hat die blendende Fassade der
terkünften für Geflüchtete, die
Freiburger Unibibliothek in sein Schwarzbuch aufgenommen.
vom Job in den Reben erfahren.
Er hält das nachträglich an dem Gebäude angebrachte SchutzDoch die Freunde muss sie wiebanner für Steuerverschwendung. Dieses wird an einigen Tagen
der wegschicken.
im Jahr aufgespannt, um zu verhindern, dass Verkehrsteilnehmer
durch die sich in der Fassade spiegelnde Sonne nichts mehr
Vor dem Arbeitseinsatz
sehen. Dass es Probleme geben könnte, hätte jedoch schon
stand viel Bürokratie
–
während der Planung der neuen UB auffallen müssen, kritisiert
Denn ihnen fehlt der Vermerk
der Bund der Steuerzahler. Das Schutzbanner hat 90 000 Euro
DS
im Ausweis, dass sie hier arbeigekostet, die UB insgesamt 53 Millionen Euro.
ten dürfen.
Die Geflüchteten sind nicht
SC-STAION Grasbahnen sollen entwidmet werden
nur froh, der Langeweile in den
Die Flugplatz Freiburg-Breisgau GmbH hat beim RegierungsUnterkünften in Kippenheim
präsidium beantragt, die Grasbahnen am Flugplatz zu entund Lahr zu entkommen. Die Arwidmen. Hintergrund ist das neue SC-Stadion. Die Pläne liegen
beit macht ihnen auch noch
ab dem 11. Oktober für einen Monat beim Stadtplanungsamt
Spaß und sie verdienen etwas.
aus oder sind online unter www.rp-freiburg.de zu finden.
Der Weinbaubetrieb bezahlt ihDS
Einwendungen sind bis zum 24. November möglich.
nen den Mindestlohn.
–
ben, Sonne und Essen: Alles ist
gut“, sagt dazu Ab Martin Ghanizadah aus Afghanistan. Zu Hause sei er Schneider gewesen und
wolle nun im kommenden Jahr
eine Ausbildung als Kfz-Mechaniker beginnen. Er spricht schon
Deutsch, während andere zwischen den Rebzeilen kaum eine
deutsche Silbe herausbringen.
„Wer’s nicht versteht, lernt vom
Zugucken“, sagt Petra Ohnemus.
Sie arbeite schon länger mit europäischen Saisonarbeitskräften, die wenig Deutsch könnten,
und immer habe es funktioniert,
sich zu verständigen, erklärt sie.
„Es schafft sich sehr gut“, meint
„Reben, Sonne und Essen: Alles ist gut“: Den Flüchtlingen gefällt ihre
auch Mario Hahn am Bottich
FOTO: MICHAEL HABERER mit den Trauben. Er ist vor sechs
Arbeit in den Weinbergen.
Jahren als Langzeitarbeitsloser
In den Weinbergen gibt es im schäftigung von Geflüchteten ins Team gekommen und dabei
Moment viel zu schaffen . Die Fa- ohne Status eingebaut und so geblieben.
milie Ohnemus betreibt einen brauchte die Bürokratie ihre
Hof im Ettenheimer Ortsteil Alt- Zeit. Das bedeutete für die Win- Ein Höhepunkt des Tages:
dorf. Auf 15 Hektar Reben wird zerin viel Papierkram und ein Das Mittagessen
gerade geherbstet. Die Familie banges Warten, bis die Bescheide –
baut auch Obst und Gemüse an, den Weg über die Auslandsver- Ein Höhepunkt der täglichen Arwas im eigenen Hofladen ver- mittlungsstelle der Arbeitsagen- beit ist das gemeinsame Mittagkauftwird. Zudemwerden Felder tur in Duisburg wieder zurück essen. International und im Alter
mit Soja und Mais beackert.
nach Lahr und dann zur Antrag- von 15 bis 55 Jahre ist das Team
Was sich Petra Ohnemus vor- stellerin gefunden haben. Erst um den Tisch. „Sie probieren algenommen hat, war jedoch kurz vor knapp kam das Okay les“, sagt Ohnemus. Manches,
was auf den Tisch kommt, kennicht so einfach zu bewerkstelli- der Behörden.
gen. Kandidaten für den Job zu
Aus China, Afghanistan und nen die Flüchtlinge zwar nicht.
finden, war zwar nicht schwer. 16 Syrien kommen nun ihre Ernte- Aber das Essen schmecke so gut,
Geflüchtete wollten beim Herbs- helfer. „Ich habe selten so liebe dass sie auch dafür ihre Liebe
ten mitmachen. Doch die Politik und arbeitsame Mitarbeiter er- zum Traubenschneiden enthat einige Hürden für die Be- lebt“, meint Petra Ohnemus. „Re- deckt haben. MICHAEL HABERER
–
LOKALES 11
Der Sonntag · 9. Oktober 2016
„Das ist unsere Geschichte“
STANDPUNKT
DENKMÄLER
Geschichtebegreifen
oder nur erahnen?
Trotz Funden auf dem Platz der ALTEN SYNAGOGE hat die Stadt noch keinen Plan B für seine Umgestaltung
Bei Bauarbeiten zur Neugestaltung des Platzes der
Alten Synagoge in Freiburg
wurden nun Fundamente
gefunden, die von dieser
stammen sollen. Geplant
ist, sie wieder zuzuschütten.
Dagegen regt sich Widerstand.
Erste Vorsitzende Irina Katz sagt:
„Der Ausgang der Diskussion ist
eigentlich klar“ – zu erwarten sei,
dass die Gemeinde für den Erhalt des Fundaments stimmt.
Auf diesen Fall scheint das
Garten- und Tiefbauamt nicht
vorbereitet. Zwar sagt auch
Denkmalschützer
Jenisch:
„Wenn man im Bereich eines Gebäudes gräbt, gibt’s da Fundamente“, doch laut Amtsleiter
Frank Ueckermann gibt es bislang keinen Plan B. „Wenn die jüdische Gemeinde nicht einverstanden wäre, müssten wir uns
noch mal zusammensetzen und
darüber nachdenken.“
Der Brunnen sei mit einem
sichtbar erhaltenen Fundament
nicht realisierbar, sagt Ueckermann – „Wenn man jetzt den
Entwurf umwerfen müsste, ist
mit einer Fertigstellung 2018
nicht zu rechnen.“ Das weiß
auch Gemeindevorsitzende Katz
und gibt zu bedenken: „Das ist
unsere Geschichte.“ Sie bekomme stündlich Mails, in denen
Empörung über den geplanten
Umgang mit einem schmerzvollen Kapitel beklagt werde.
SAVERA KANG
Dort, wo künftig ein Wasserbecken den Grundriss der Alten
Freiburger Synagoge nachzeichnen soll, wurden nun Fundamente des ehemaligen Gotteshauses gefunden. Es war am
Morgen des 10. November 1938
durch einen Brandanschlag von
nationalsozialistischen
Kommandos zerstört worden.
Die Neugestaltung des Platzes
gegenüber vom Stadttheater
sieht vor, mit dem Becken an die
Alte Synagoge und ihre Zerstörung zu erinnern. Da nun Teile
dessen, woran erinnert werden
soll, gefunden wurden, musste
das Garten- und Tiefbauamt der
Die gelben Fähnchen markieren den vermuteten Verlauf der Außenmauern der Alten Synagoge. Die Steine
im Vordergrund gehören zu ihrem Fundament, der Schacht dahinter wurde in den 1950ern eingelassen.
Aus dieser Perspektive schaut man aufs Freiburger Stadttheater. FOTO: LANDESAMT FÜR DENKMALPFLEGE (ZVG)
Stadt das Landesamt für Denkmalpflege einschalten. Auch die
Israelitische Gemeinde Freiburg
wurde informiert.
Gemeinsam sei man vor Ort
gewesen, im Anschluss erstellte
Denkmalpfleger Bertram Jenisch ein Exposé, das den Beteiligten am Freitag zugestellt wurde. Darin stuft er das Fundament
„aus wissenschaftlichen und hei-
matgeschichtlichen Gründen als
Kulturdenkmal“ und somit als
schutzwürdig ein. Doch darüber,
was Schutz bedeutet, gehen die
Meinungen auseinander: „Unser
Ziel ist es, die Dinge im Boden zu
bewahren“, sagt Jenisch. So sind
viele Denkmäler nicht Teil des
Stadtbilds, sondern ruhen nach
ihrer Vermessung und Dokumentierung unter einer Schutz-
„Nicht mit dem Zeigefinger“
Wahlkampf in Hügelheim: Anton Hofreiter will GRÜNEN -Spitzenkandidat werden
Zärtlich greift Anton Hofreiter in
den Auberginenstrauch, legt eine dunkle pralle Frucht in seine
Hand und betrachtet sie ehrfürchtig. „Die Sachen schaun
wirklich gut aus“, sagt er anerkennend. Ökogärtner Horst Ritter erzählt ihm etwas über Saatgutgewinnung, klagt über Bürokratie-Probleme und die Landwirtschaftspolitik. „Wir haben
diese Sachen im Blick“, antwortet
Hofreiter. „Nur im Moment sind
wir leider in der Opposition.“
Der Grünen-Politiker ist ins
Markgräflerland gereist, weil er
antreten will, dies zu ändern.
Hofreiter ist auf Wahlkampftour, zunächst parteiintern. Der
46-jährige Bayer mit den langen
blonden Haaren möchte Spitzenkandidat der Grünen bei der
kommenden Bundestagswahl
werden. Seine Kollegin Katrin
Göring-Eckardt gilt als gesetzt,
denn sie ist die einzige Frau unter den aussichtsreichen Kandidaten. Doch um den männlichen Part des Spitzenduos konkurriert der Fraktionsvorsitzende
Hofreiter
mit
zwei
Schwergewichten:
Parteichef
Cem Özdemir und Robert Habeck, Umweltminister in Schleswig-Holstein. Bis Januar entscheidet die Parteibasis per Urwahl, wer sich durchsetzen wird.
In die Hügelheimer DemeterGärtnerei Piluweri hat ihn diese
Woche Bärbl Mielich geführt. Sie
ist die örtliche Landtagsabgeordnete der Grünen und zählt wie
Hofreiter zum linken Flügel der
Partei. Und da der promovierte
Biologe den ökologischen Umbau der Landwirtschaft zu seinem politischen Leib- und Magenthema erklärt hat, bieten die
Gewächshäuser mit Auberginen,
Tomaten und Schlangengurken
eine passende Kulisse.
–
EU-Geld für Biobauern
statt für Agrarkonzerne
–
Im Gasthaus erklärt Anton Hofreiter anschließend bei Waldpilzsuppe und Fleischküchle, was
ihn umtreibt: „Essen müssen wir
alle. Wir stehen vor der großen
Herausforderung, sieben bis
acht Milliarden Menschen satt
„Essen müssen wir alle“: Grünen-Politiker Hofreiter zu Besuch in der
FOTO: GRÄBER
Demeter-Gärtnerei Piluweri.
zu kriegen, ohne unsere Lebensgrundlagen zu zerstören.“ Dann
wettert er gegen die falsche Verteilung von EU-Fördermitteln.
Von den in Deutschland verteilten Agrarmilliarden lande über
ein Viertel bei den drei bis vier
Prozent größten Betrieben. Kleinere Bauernhöfe, wie es sie gerade in Baden-Württemberg und
Bayern noch gibt, müssten ums
Überleben kämpfen, während in
anderen Teilen der Republik Agrarkonzerne mit Steuergeld gepäppelt würden. „Wir wollen weg
von der Flächenförderung“, sagt
Hofreiter. Die Subventionen
müssten daran bemessen werden, was ein Betrieb für den Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutz leistet. „Öffentliches Geld
für öffentliche Leistungen“,
nennt er dieses Prinzip.
Die Gefahr, mit der Forderung
nach einer ökologischen Agrarwende ähnlichen Schiffbruch zu
erleiden wie mit dem „Veggieday“ bei der Bundestagswahl
2013, sieht Hofreiter nicht. „Ich
halte nichts davon, in das Verhalten des Einzelnen reinzuregieren, ihm vorzuschreiben, was er
zu essen hat“, erklärt er. „Wir
müssen an die Strukturen ran.
Nicht mit dem erhobenen Zeigefinger kommen, sondern die
Rahmenbedingungen schaffen,
damit der Verbraucher beim Lebensmittelkauf eine echte Wahl
hat.“
Umsetzen würde Hofreiter
diese Ideen am liebsten in einer
Koalition mit der SPD. „Aber wir
sind nicht naiv und wissen, dass
es für Rot-Grün wahrscheinlich
keine Mehrheit gibt“, sagt er. Was
als Alternative bleibt: SchwarzGrün oder Rot-Rot-Grün. Beides
würde schwierig, meint der bodenständig wirkende Bundespolitiker. Vor allem die Merkel-kritische CSU unter Seehofer könnte Probleme bereiten. Dass Hofreiter eher zu einer Koalition mit
der Linken tendiere, bestreitet er
allerdings mit einem Hinweis
auf einen schon länger zurückliegenden Wahlkampftermin.
„Sie erinnern sich vielleicht, dass
Peter Altmaier mein Buch über
Landwirtschaftspolitik vorgestellt hat. Das ist ja kein ganz unwichtiger Mann in der CDU.“
DANIEL GRÄBER
schicht im Boden. Würde das Synagogenfundament wie geplant
mit einem Wasserbecken überbaut, müsste ein Teil der Steine
abgetragen werden. Sie sollten
an die Israelitische Gemeinde
übergeben werden.
Diese wird nun ihre Mitglieder
befragen, bevor sie der Stadt mitteilt, ob sie mit dem geplanten
Vorgehen einverstanden ist. Die
M
an könnte meinen, es
käme Freude auf, wenn
das, woran man mit einem
Denkmal erinnern möchte,
wider Erwarten zumindest
in Teilen gefunden wird.
Falsch gedacht – Stadt und
Tiefbauamt haben einen
straffen Zeitplan, da passt
der Fund nicht hinein. Fundamente der gewaltsam zerstörten Synagoge und Teile
der mittelalterlichen Stadtmauer will man den Freiburgern nicht in natura zeigen.
„Vermessen, dokumentieren
und mit einer Wasserfläche
zur Erinnerung an die Synagoge überbauen“, lautet der
Plan, gegen den es schon eine
Onlinepetition gibt. Selbstverständlich würde Wasser
den steril neu geplanten
Platz aufwerten. Doch wer
erinnern und kommende
Generationen ermahnen
möchte, sollte das Potenzial
nutzen, das sich im Untergrund nun auftut: die Unmittelbarkeit der stummen
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Dix und Grünewald
9.Oktober2016
Es war die Winzigkeit von
13 Tausendstelsekunden,
mit der Nico Rosberg das
nächste Duell mit Formel1-Titelrivale Lewis Hamilton
für sich entschied. Mit einer
letzten schnellen Runde
schnappte sich der deutsche WM-Spitzenreiter in
Suzuka doch noch zum dritten Mal in Serie die Pole
Position für den Großen
Preis von Japan.
seinen neunten Saisonerfolg,
reichen ihm in den verbleibenden vier Grand Prix schon jeweils zweite Plätze, um zum ersten Mal den WM-Triumph zu feiern. „Ich bin guter Dinge“, beteuerte Rosberg.
Als Dritter startet der Finne Kimi Räikkönen. Vierter der Qualifikation wurde sein Teamgefährte Sebastian Vettel. Der Hesse
wird jedoch um drei Plätze nach
hinten strafversetzt, weil er zuletzt in Malaysia in Kurve eins einen Unfall mit Rosberg verursachte. „Ich habe die letzte Schikane ein bisschen verpatzt“, erklärte Vettel seine neuerliche
Niederlage im internen Duell
mit Räikkönen. Für das Rennen
sieht er aber durchaus Chancen
auf einen Podiumsplatz. „Es ist
immer eine Lücke da, ich hoffe,
dass wir sie ergreifen können“,
sagte der viermalige Weltmeister.
Rang neun belegte Force-India-Pilot Nico Hülkenberg. Manor-Fahrer Pascal Wehrlein kam
nicht über den letzten Platz hinaus. Wegen eines unerlaubten
Getriebewechsels war der Neuling aber ohnehin schon zu einer
Strafversetzung um fünf Startplätze verdonnert worden. DPA
FAKTEN
DAS GESTRIGE Qualifikationsspiel zur WM 2018 zwischen den Fußball-Nationalmannschaften Deutschlands
und Tschechiens in Hamburg war beim Druck dieser
Ausgabe leider noch nicht
DS
beendet.
Neymar mit Brasilien auf Kurs
Brasiliens Star Neymar.
FOTO: DPA
erzielte er für Brasiliens Nationalelf und liegt damit auf Rang
vier der ewigen Torschützenliste
hinter Pele, Ronaldo und Romario. In der 68. Minute verließ der
Olympiasieger nach einem Ellbogenschlag mit einer blutenden Platzwunde am Kopf den
Platz. Am Mittwoch gegen Venezuela wird er nach seiner dritten
Gelben Karte ohnehin gesperrt
fehlen.
Mit nur einem Punkt Rückstand auf Uruguay, das in neun
Partien 19 Zähler holte, hat der
fünfmalige Weltmeister gute
Chancen auf die Teilnahme an
der WM in zwei Jahren in Russland. Die besten Vier der Südamerika-Gruppe qualifizieren
sich direkt für das Turnier 2018.
Dabei holte das Team unter ExTrainer Carlos Dunga aus den
ersten sechs Partien der Qualifikation nur neun Punkte. Mit Tite
gelang mit drei Siegen in Serie
dann die Wende. „Wir spüren,
dass die Stimmung sich zum
Besseren gewandelt hat“, sagte
Verteidiger Dani Alves. Etwas
den Anschluss verlor Argentini-
en, das ohne den verletzten Lionel Messi in Peru nicht über ein
2:2 hinauskam und auf Platz
fünf liegt. Ramiro Funes Mori
(15.) und Torjäger Gonzalo Higuain (77.) brachten Argentinien
zweimal in Führung, Ex-Bundesligaprofi Paolo Guerrero (58.)
und Christian Cueva (84./Elfmeter) glichen aus.
Um das WM-Ticket bangen
muss Copa-América-Champion
Chile, der mit dem Münchner
Arturo Vidal in der Startelf gegen
Ecuador überraschend deutlich
mit 0:3 (0:2) verlor. Ecuador ist
mit 16 Punkten nun Dritter, fünf
Zähler vor den enttäuschenden
Chilenen auf Rang sieben. Antonio Valencia (18.), Cristian Ramirez (23.) und Felipe Caicedo (46.)
trafen bei dem Spiel in Quito.
Sein Team sei in jeglicher Hinsicht unterlegen gewesen, gab
Chiles Trainer Juan Pizzi nach
DPA
Abpfiff zu.
Gruppen 10% Ermäßigung
Reservierung unter:
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Schöne Herbsttage,
um zufrieden zu sein
enn seine
„In der ersten Liga
Mannzählt jeder Punkt, da
schaft gesteht die Effizienz
gen Eintracht Franküber allem.“
furt gewänne, würde
So gesehen – ist der
er die zwei Wochen
Saisonstart des SC
bundesligafreie Zeit
Freiburg geglückt:
glücklicher verbrinNeun Punkte aus
TONI NACHBAR
gen – sagte Sportsechs Spielen –
club-Trainer Chrismehr hatten sich
tian Streich vor dem Spiel gevor einigen Wochen vielleicht
gen die Hessen. Nun: Seine
nicht mal die Leipziger geSchützlinge errangen gegen
wünscht. Ohne die vermaledie Kovac-Elf den dritten
deite Minute in Berlin wäre
Heimerfolg der jungen Saison, der Freiburger Opener gerader Freiburger Fußball-Lehrer dezu perfekt gewesen.
kann derzeit stressfrei den
Dass dem überaus ehrgeizigen
nächsten Auswärtsauftritt bei Freiburger Trainer solche Zei1899 Hoffenheim vorbereiten. len nicht wie Honig über die
Weil nur Amir Abrashi, Caglas Lippen laufen, spricht für ihn.
Söyüncü, Jannik Haberer und
Denn auf dem SC-TrainingsMats Möller Daehli bei Ausgelände ist von Zufriedenheit
wahlteams weilen, verfügt er
oder von Selbstgefälligkeit
zudem über den Großteil seinichts zu spüren.
nes Kaders. Das Wetter ist trai- Die Auswärtsniederlagen wurningsideal, an so schönen
men fast noch mehr, als die
Herbsttagen wäre pure Zufrie- Heimsiege Erleichterung
denheit an der Schwarzwaldbrachten.
straße zu genießen.
Mit der Aussicht auf eine „ru„Was halten Sie eigentlich von hige Saison“ braucht man
der Dreier-Abwehr?“, fragte ein Streich, Vossler und Co. nicht
paar Tage vor Saisonbeginn
zu kommen. Zu jung ist die
während eines Gesprächs un- Spielzeit, zu groß ihr Eifer,
vermittelt SC-Präsident Fritz
diese junge Mannschaft rasch
Keller. Da er nicht prompt geweiterzuentwickeln. Und bei
nug die erhoffte oder befürch- den wiedererstarkten Hoffentete Entgegnung erhielt, beheimern wollen sie am Samsantwortete er die Frage selbst: tag nicht wieder verlieren.
KURZ GEFASST
DOPING
Wada soll Bekämpfung intensivieren
Die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) soll ein neues zentralisiertes, globales System zum Kampf gegen Sportbetrüger
und deren kriminelles Umfeld schaffen. Diesen Vorschlag
machten die Teilnehmer des fünften Olympic Summit gestern
in Lausanne in einer Deklaration. „Die Wada ist die Plattform
in diesem gemeinsamen Kampf“, sagte IOC-Chef Thomas Bach
nach der vierstündigen Konferenz hinter verschlossenen Türen.
Das gesamte System soll mit Beginn der Olympischen Winterspiele 2018 unabhängig von Sportorganisationen sein,
Sanktionen werde der Internationale Sportgerichtshof CAS
verhängen. Die Wada werde weiterhin ihre Aufsichtsfunktion
DPA
ausüben.
Das FUSSBALL-NATIONALTEAM schlägt Bolivien in der WM-Qualifikation mit 5:0
Angeführt vom starken Neymar
hat Brasiliens Fußball-Nationalmannschaft in der Qualifikation
für die WM 2018 zurück in die
Spur gefunden. Der 5:0 (4:0)Kantersieg gegen Bolivien in Natal war für das Team der dritte
Sieg im dritten Spiel unter dem
neuen Trainer Tite.
Die Seleção liegt in der WMQualifikation Südamerikas damit weiter auf Rang zwei hinter
Uruguay, das Venezuela 3:0 (1:0)
besiegte. Barcelonas Neymar
war in Natal der Mann des Spiels.
Das 1:0 (11. Minute) erzielte der
24-Jährige selbst, zwei der vier
weiteren Tore durch Philippe
Coutinho (26.), Filipe Luís (39.),
Gabriel Jesus (43.) und den ExHoffenheimer Roberto Firmino
(75.) bereitete er vor.
Nach Angaben des brasilianischen Verbandes war Neymars
Treffer zum 1:0 sein 300. ProfiTor in seiner Karriere, 49 davon
19,90 d
39,00 d
SC FREIBURG
W
„Ich wusste, dass ich es kann“: Nico Rosberg hat in Suzuka die große Chance, seinen Vorsprung auf den
FOTO: AFP
Rivalen Lewis Hamilton auszubauen.
Hin + Zurück
STANDPUNKT
Formel 1: Beim Großen Preis von Japan startet NICO ROSBERG von der Pole Position
sen. „Es warviel Arbeit, wir haben
viel verändert. Es war nicht
leicht, mit einem ganz neuen
Auto in der Qualifikation zu fahren“, erklärte Hamilton. Der Weltmeister muss alles versuchen,
um Rosberg endlich wieder einzubremsen. Zuletzt hatte Hamilton in Malaysia ein Motorschaden den sicher geglaubten Sieg
gekostet.
Allerdings weiß der Brite, dass
er auch in den vergangenen beiden Jahren in Japan von Platz
zwei ins Rennen ging und Rosberg in beiden Fällen noch hinter sich ließ. „Ich muss nicht von
der Pole starten, um zu gewinnen“, sagte Hamilton.
Auch Rosberg ist gewarnt. „Es
ist noch ein weiter Weg. Ich muss
jetzt alles zusammenbekommen“, sagte der gebürtige Wiesbadener. Schafft er am Sonntag
Einfach
Zum 125. Geburtstagvon Otto Dix
(Foto) und dem 500-jährigen Bestehenvon Grünewalds Isenheimer Altar bringt Colmars Unterlinden-MuSEITE 20
seum beide zusammen.
Eine Winzigkeit besser
Mercedes-Teamkollege
Hamilton musste sich hauchdünn
geschlagen geben. Gerade einmal 83 Zentimeter trennten das
Silberpfeil-Duo nach seiner Runde auf dem 5,8 Kilometer langen
Hochgeschwindigkeitskurs, wie
eilige Berechnungen ergaben.
„Ich wusste, dass ich es kann“,
sagte Rosberg. In allen drei Trainingseinheiten war der 31-Jährige zuvor schneller als Hamilton
gewesen. „Es läuft schon das ganze Wochenende gut, damit bin
ich einfach zufrieden“, sagte Rosberg. Eswar bereits die achte Pole
Position dieser Saison, damit
schloss der Deutsche zu Hamilton auf. Insgesamt wird Rosberg
heute, 7 Uhr, zum 30. Mal in seiner Karriere auf Startplatz eins
stehen.
Hamilton fächerte sich in der
kurzen Fragerunde nach der
Qualifikation immer wieder Luft
zu. Der ständige Zweikampf mit
seinem deutschen Konkurrenten bringt den dreimaligen
Champion zunehmend ins
Schwitzen. Vor dem 17. der 21 Saisonrennen hat Hamilton 23
Punkte Rückstand auf Rosberg
und benötigt dringend einen
Sieg für die Wende. „Ich habe getan, was ich konnte“, versicherte
Hamilton.
Nach den Übungseinheiten
hatte der 31-Jährige sogar noch
einmal sein Auto umbauen las-
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14 SPORT
Der Sonntag · 9. Oktober 2016
Die Rekordserie
ist perfekt
Deutsche U-21-Auswahl für EM qualifiziert
Der erste Dank nach der Qualifikation für die U21-Europameisterschaft galt Horst Hrubesch.
„Ich bin ja erst seit drei Spielen
dabei“, sagte der neue DFB-Coach
Stefan Kuntz.
„Horst Hrubesch hat mit seinem Team einen geilen Job gemacht und die Grundlage für die
Qualifikation gelegt“, meinte
Kuntz nach dem 4:3 (3:2)-Erfolg
seines Teams gegen Russland
und der vorzeitig gesicherten
Teilnahme an der Endrunde im
nächsten Jahr in Polen. Damit ist
die U 21 zum dritten Mal in Serie
bei der EM dabei, den einzigen
Titelgewinn feierte das Team
2009 - unter Horst Hrubesch.
Nachfolger Kuntz, der immerhin drei Siege zur Qualifikation
beitragen konnte, ist in der kurzen Zeit schon gut angekommen
im Team. „Es zeichnet ihn aus,
dass er gleich so eine Verbindung zur Mannschaft hat“, meinte Abwehrspieler Niklas Süle.
„Das klappt schon richtig gut“,
befand auch Torjäger Davie Selke.
Der Weg zur Rekordserie von
insgesamt elf gewonnen Spielen
war schnell beschritten, doch die
Russen zeigten sich fast als Spielverderber. „Wir haben eine tolle
Offensive und auch viele gute
Entscheidungen aus dem Bauch
getroffen“, erklärte der Trainer
nach dem munteren Toreschießen im Audi Sportpark von Ingolstadt, räumte aber ein, dass
seine Profis den Russen zu viele
Räume eröffnet hätten. „Als neutraler Zuschauer hätte ich heute
meinen Spaß gehabt, aber als
Trainer habe ich ein paar graue
Haare mehr“, meinte Kuntz.
Die Partie vor 7 043 Zuschauern lief eigentlich perfekt für die
offensivstarke deutsche Elf. Kapitän Maximilian Arnold (12. Minute), Serge Gnabry (34.) und Davie Selke (36.) erzielten die Treffer im ersten Abschnitt, doch die
Russen verkürzten zweimal
durch Witali Lyszow (35.) und
Alexej Jewsejew (45.). Dann traf
Arnold per Foulelfmeter zum
4:2, doch prompt fiel der Anschlusstreffer durch Igor Beschdeneschnych (60.). „Wir haben es
spannender gemacht, als wir gebraucht hätten“, meinte der
Dortmunder Matthias Ginter.
Mit welcher Mannschaft die U
21 im nächsten Jahr bei der erstmals mit zwölf Teams ausgetragenen EM an den Start geht, ist
völlig offen. Es wird bis dahin ei-
Ronaldo-Gala in Aveiro
Qualifikation zur FUSSBALL-WM 2018 – Klare Siege für Portugal, Frankreich und Holland
Europameister Portugal
und EM-Finalist Frankreich
haben nach schwachen Auftaktspielen in der WM-Qualifikation die ersten Siege
gefeiert. Bei Portugal überragte Superstar Ronaldo mit
vier Toren - zum ersten Mal
schaffte CR7 das für sein
Nationalteam überhaupt.
Fühlt sich bei der U-21-Auswahl
wohler als bei RB Leipzig: Davie
FOTO: DPA
Selke.
nen regen Austausch zwischen
der A-Mannschaft und dem Junioren-Team geben. Die Nationalmannschaft spielt im nächsten Sommer beim Confed-Cup,
Bundestrainer Joachim Löw deutete bereits an, dass er auch einigen jungen Spielern dort eine
Chance geben möchte. „Im Vordergrund steht der Spieler. Wir
sehen uns als Dienstleister“, sagte Kuntz.
Soll heißen: Spieler wie Leroy
Sané oder Davie Selke, die in ihren Vereinen derzeit wenig Einsätze bekommen, stehen in der
U 21 in der Startelf. „Ich bekomme hier das Vertrauen und führe
gute Gespräche mit dem Trainer“, sagte der Leipziger Selke.
Seine Bilanz: Sechs Tore in sieben Spielen.
Am Dienstag steht in St. Pölten das letzte Pflichtspiel in Österreich an, 18 Uhr. Die Mannschaft wird ein wenig verändert,
doch kaum nachlassen. „Das ist
ein Prestige-Duell und wir wollen in der Gruppe unbesiegt bleiDPA
ben“, sagte Kuntz.
Superstar Cristiano Ronaldo
hat Portugal mit vier Toren zum
ersten Sieg in der WM-Qualifikation geschossen. Der Europameister gewann am 2. Spieltag in
der Gruppe B mit 6:0 (3:0) gegen
Fußballzwerg Andorra und betrieb Wiedergutmachung für die
0:2-Auftaktniederlage in der
Schweiz.
Auch EM-Finalist Frankreich
kam beim 4:1 (3:1) gegen Bulgarien zum ersten dreifachen Punktgewinn. Die Niederlande besiegten Weißrussland ebenso mit 4:1
(2:0) und führten die Gruppe A
mit vier Punkten aufgrund der
mehr erzielten Tore vor Frankreich (4) an.
Ronaldo brachte Portugal in
Aveiro blitzschnell 2:0 in Führung (2./4. Minute). In der
Schweiz hatte der Stürmer von
Real Madrid noch gefehlt. Joao
Cancelo legte zum 3:0 nach (44.).
CR7 markierte mit seinem dritten Treffer das 4:0 (47.) - sein insgesamt vierter Dreierpack für
Portugal. Auch das 5:0 steuerte
Ronaldo bei (68.). Andre Silva traf
zum 6:0 (86.). Andorra musste
gleich zwei Platzverweise verkraften.
Nach dem überlegenen Sieg
schrieb die Zeitung Publico vom
„Hurrikan Ronaldo“ und lobte,
der „unaufhaltsame Cristiano“
habe durch diese Leistung einen
weiteren wichtigen Meilenstein
in einem ohnehin an Rekorden
reichen Jahr erzielt.
Tatsächlich war es das erste
Mal in seiner Karriere, dass der
Stürmer von Real Madrid für die
Nationalelf viermal in einem
Spiel traf. „Ich bin glücklich, meinen ersten Poker für Portugal
hingelegt zu haben“, twitterte
Ronaldo am Abend.
Das Blatt Sabado bejubelte die
„historische Nacht des Capitão“,
der den Europameister bereits
innerhalb der ersten fünf Minuten mit 2:0 in Führung gebracht
hatte. Auch dies war eine Premiere für den dreimaligen Welt-
KURZ GEFASST
FUSSBALL
Montolivo fällt lange aus
Der italienische Nationalspieler Riccardo Montolivo ist nach
seiner Kreuzbandverletzung gestern operiert worden und
muss mit einer Ausfallzeit von rund einem halben Jahr rechnen.
Der Eingriff am linken Knie sei erfolgreich verlaufen, sagte
der behandelnde Chirurg Herbert Schoenhuber laut einer
Mitteilung des AC Mailand. Als Genesungszeit würden fünf
bis sechs Monate angesetzt. Der 31-jährige Mittelfeldmann
hatte sich die Blessur am Donnerstag im WM-Qualifikationsspiel
DPA
gegen Spanien in Turin (1:1) zugezogen.
FUSSBALL
Strafen wegen antiserbischer Gesänge?
Wegen extremistischer Sprechchöre ihrer Anhänger während
des Qualifikationsspiels für die WM 2018 könnten die Nationalmannschaften von Kroatien und Kosovo Medienberichten
zufolge zur Kasse gebeten werden. Während der Partie im
albanischen Shkodra, die Kroatien mit 6:0 gewann, sollen
die Fans beider Seiten demnach anti-serbische Slogans gesungen
haben. „Sowohl dem kosovarischen als auch dem kroatischen
Fußballverband drohen jetzt FIFA-Strafen“, berichtete die
kroatische Tageszeitung 24Sata. Das Spiel fand in Albanien
statt, weil Kosovo keine Stadien hat, die den FIFA-Standards
genügen. Die Abneigung der ehemaligen jugoslawischen
Republiken äußert sich immer wieder im Fußballstadion.
Die Verbände des Kosovo, Kroatiens und Serbiens haben sich
DPA
bisher nicht offiziell zu dem Vorfall geäußert.
Vier Tore gegen Andorra: Cristiano Ronaldo (Mitte) bejubelt einen seiner Treffer mit den MannschaftskolFOTO: DPA
legen Andre Gomes und Pepe.
fußballer des Jahres. „Es lief gut
für uns, und nach den zwei Toren
in den ersten Minutenwurde das
Spiel einfacher“, kommentierte
Ronaldo. Jedoch hätte die portugiesische Elf gegen „eines der
schlechtesten Teams Europas“
eigentlich noch sechs Tore mehr
schießen können, urteilte Sabado.
–
Gameiro
trifft doppelt
–
Frankreich musste nach der
Nullnummer zum Auftakt in
Weißrussland den schnellen
Rückstand durch Mihail Aleksandrows verwandelten Elfmeter hinnehmen (6.). Doch die
Gastgeber drehten im Stade de
France die Partie. Kevin Gameiro
köpfte das 1:1 (24.). Nur zwei Minuten später erhöhte Dimitri
Payet auf 2:1 für die Equipe Tricolore (26.). Antoine Griezmann
schoss noch vor der Pause das 3:1
(38.). Gameiro war mit seinem
zweiten Tor zum 4:1 zur Stelle
(59.).
Die Niederlande, die ohne
Bayern-Star Arjen Robben (Rippenprellung)
auskommen
mussten, gingen durch Quincy
Promes in Rotterdam verdient
2:0 in Führung (15./31.). Kurz
nach der Pause verkürzte Alexei
Rios auf 1:2 (47.). Doch Davy
Klaassen stellte mit dem 3:1 den
Zweitore-Vorsprung wieder her
(56.). Vincent Janssen machte
mit dem 4:1 (64.) alles klar. Am
Montag empfängt Frankreich
die Holländer zum Top-Duell.
Der ehemalige Erfolgs-Trainer
der niederländischen Eisschnellläufer Gerard Kemkers wird
künftig als Manager für Leistungsport im niederländischen
Fußballverband KNVB arbeiten.
Das bestätigte Hans van Breukelen, technischer Leiter des KNVB,
dem niederländischen Fernsehsender NOS.
Kemkers hatte früher als Chefcoach im Privatteam TVM unter
anderen die Stars Sven Kramer
und Ireen Wüst zu Olympiasiegen, WM- und EM-Titeln geführt.
Internationales Aufsehen erregte Gerard jedoch Kemkers bei
den Winterspielen 2010 in Vancouver. Nachdem sein Schützling Kramer über 5 000 Meter
Olympia-Gold geholt hatte, unterlief danach Kemkers im
10 000-Meter-Rennen ein folgenschwerer Fehler.
FUSSBALL
Oberliga
0:0
1. Göppinger SV - SSV Reutlingen
1:1
SV Sandhausen II - TSG Balingen
0:3
FV Ravensburg - SV Oberachern
1:1
2:2
Offenburger FV - Neckarsulmer SU
Stuttg. Kick. II - FSV Bissingen
heute
Karlsruher SC II - SC Freiburg II
heute
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SC Freiburg II
FSV Bissingen
1. CfR Pforzheim
FV Ravensburg
1. Göppinger SV
TSG Balingen
SSV Reutlingen
Neckarsulmer SU
Offenburger FV
Bahlinger SC
Stuttg. Kick. II
SV Oberachern
FSV Hollenbach
Karlsruher SC II
Astoria Walldorf II
SV Sandhausen II
SV Spielberg
Spvgg. Neckarelz
FUSSBALL
Verbandsliga
Astoria Walldorf II - 1. CfR Pforzheim
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Landesliga
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heute
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Freiburger FC - Kehler FV
FC 08 Villingen - SV Bühlertal
SC Pfullendorf - FC Bad Dürrheim
SV Endingen - SV Kuppenheim
SV Linx - Solvay Freiburg
1. SV Mörsch - FC Neustadt
FC Bötzingen - SV Stadelhofen
FC Waldkirch - FC Auggen
Rielasingen-Arl. - SC Lahr
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Freiburger FC
FC 08 Villingen
FC Denzlingen
SV Linx
Kehler FV
SV Kuppenheim
SC Lahr
Rielasingen-Arl.
SV Endingen
FC Bad Dürrheim
FC Auggen
1. SV Mörsch
SV Bühlertal
SV Stadelhofen
FC Waldkirch
FC Neustadt
SC Pfullendorf
Solvay Freiburg
FC Bötzingen
Er wies den erneut auf Goldkurs liegenden Kramer an, auf
die Innenbahn zu wechseln, obwohl er auf der Außenbahn hätte
laufen müssen. Das führte zur
Disqualifikation des Top-Favoriten und schließlich zur Trennung des Erfolgsgespanns.
Kemkers war zuletzt für die Talententwicklung beim FC Groningen verantwortlich und will
diese Funktion weiter ausüben.
Hans Nijland, der Vereinsvorsitzende des FC Groningen, ist über
die Entscheidung des KNVB
nicht glücklich. „Ich war ein wenig irritiert. Ich denke, der KNVB
sollte den Clubs nicht die Expertise nehmen. Er sollte selbst geeignete Leute aus anderen Sportarten finden“, sagte er der Agentur ANP.
Die Schweiz gewann mit 3:2
(0:0) in Ungarn und führt die
Gruppe B mit sechs Punkten an.
Die Tore für die Gäste, die mit
sieben Bundesliga-Profis starteten, erzielten der Frankfurter
Haris Seferovic (51.), Ricardo Rodriguez (67.) und Herthas Valentin
Stocker (90.). Für die von Bernd
Storck trainierten Ungarn traf
der Hoffenheimer Adam Szalai
DPA
doppelt (54./72.).
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Bezirksliga
FC Emmendingen - SV Au-Wittnau
0:1
SV Munzingen - VfR Merzhausen
0:6
SV Laufenburg - SV Weil
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FC Heitersheim - FC Bad Krozingen
2:2
FSV RW Stegen - FC Zell
heute
Untermünstertal - Gundelf./Wildt.
*
FSV Rheinfelden - SF Elzach-Yach
heute
Frei.-Ottoschw. - SF Oberried
*
FV Herbolzheim - SV Kirchzarten
heute
Freiburger FC II - FC Teningen
heute
SV Heimbach - SG Simonswald
heute
SV Biengen - SG Nordweil
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Efringen-Kirch. - VfR Hausen
heute
Lörrach-Bromb. - Wasser/Kollm.
heute
Frbg.-St. Georg. - SC Wyhl
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SV Au-Wittnau
Lörrach-Bromb.
SV Kirchzarten
SV Weil
FC Emmendingen
FV Herbolzheim
VfR Hausen
FSV RW Stegen
Frbg.-St. Georg.
SF Elzach-Yach
Wasser/Kollm.
FSV Rheinfelden
FC Zell
SC Wyhl
SV Laufenburg
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Precht./O'precht. - Ballr.-Dottingen
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Bahlinger SC II
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SG Simonswald
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SPORT 15
Der Sonntag · 9. Oktober 2016
Gelebter Traum von Europa
Die EISVÖGEL feiern Premiere in einem internationalen Wettbewerb
Die Basketballerinnen des
USC Freiburg sind erstmals
auf internationalem Parkett
angetreten. Im Qualifikations-Hinspiel zum Eurocup gab’s eine 64:71-Heimniederlage gegen das französische Team Flammes
Carolo Basket aus Charleville-Mézière. Doch noch
ist der europäische Traum
der Eisvögel nicht vorbei.
Foto für die Ewigkeit: Mit diesem Team bestritten die Eisvögel ihr erstes Eurocup-Spiel.
Eurocup. Aber weil das in diesem
Jahr mehr als 32 Teams machten,
wird vor der Gruppenphase eine
Qualifikation gespielt.
Je nach Betrachtungsweise ist
bei den Eisvögeln bereits die
dritte oder vierte Spielergeneration am Werk. Da schauten im
ersten Eurocup-Spiel auch ExSpielerinnen vorbei, die nicht in
den Genuss internationaler Pokalspiele gekommen waren:
zum Beispiel die Zwillingsschwestern Charlotte Höre und
Franziska Höre sowie Ex-Spielmacherin Jule Schindler.
Man hätte dem Verein eine
vollere Halle gewünscht. Dafür,
dass die Bundesliga-Dauerkartenbesitzer gegen Vorlage des
Jahrestickets freien Eintritt be-
anspruchen konnten, waren 450
Besucher doch eine magere Kulisse.
Für die Spielerinnen war’s
dennoch ein Erlebnis. Von der
Hallenwand prankte das Eurocup-Logo, drei Schiedsrichter
aus drei Ländern sorgten zusätzlich für internationales Flair –
und Eurocup-Trikots mit nur einem Sponsor auf der Vorderseite
mussten auch noch angeschafft
werden. Dass sich die Freiburger
Mannschaft nach dem frühen
Zehn-Punkte-Rückstand aufrappelte, zweimal Mitte des Spiels
sogar kurz in Führung ging, es
dem Gegner mit einer aggressiven Spielweise schwermachte
und darüberhinaus noch die eine oder andere gelungene Spiel-
Hier auf seinem Weg zum Gewinn der Tour 2012: der britische Radsport-Star Bradley Wiggins
FOTO: DPA
Bradley Wiggins in Bedrängnis
Der britische TOUR-DE-FRANCE-SIEGER erhielt offenbar ein Medikamenten-Paket
Sir Bradley Wiggins muss um
sein Image bangen. Der wegen
seiner medizinischen Ausnahmegenehmigungen kritisierte
Radprofi muss sich neuen Anschuldigungen stellen. Die englische Zeitung Daily Mail berichtet von der fünf Jahre zurückliegenden Auslieferung eines Medikamenten-Pakets an Wiggins
zum Tour-de-France-Vorbereitungsrennen Critérium du
Dauphiné. Das hatte der Tourund Zeitfahr-Olympiasieger von
London 2012 im Jahr davor gewonnen.
Die britische Anti-Doping-Behörde UKAD bestätigte, dass es
zu den Vorwürfen Ermittlungen
gegen Wiggins und dessen Team
Sky gebe. In einer Stellungnahme versprach die Sky-Mannschaft, für die Christopher Froome die Erfolgsserie in Frankreich
FUSSBALL
Deutsche U 19 bleibt auf Erfolgskurs
Die deutschen U-19-Fußballer bleiben in der ersten Qualifikationsrunde für die EM-Endrunde 2017 auf Erfolgskurs.
Beim Vierer-Turnier in Albanien besiegte die Mannschaft von
Trainer Frank Kramer gestern den Gastgeber mit 3:2 (3:0).
Mats Köhlert (8. Minute/Hamburger SV), Nicklas Shipnoski
(33./1. FC Kaiserslautern) sowie Bote Baku (45.+1/FSV Mainz
05) erzielten in Tirana die Treffer. Erst in der Schlussphase
konnte Albanien durch einen Strafstoß (78.) sowie ein Tor in
der Nachspielzeit (90.+1) noch einmal verkürzen. Schon das
Auftaktspiel hatte die DFB-Elf mit 5:0 gegen Gibraltar gewonnen.
Übermorgen (14 Uhr) trifft Deutschland auf das ebenfalls noch
ungeschlagene Team aus Irland. Die beiden Gruppenbesten
sowie der Beste aller Dritten qualifizieren sich für die nächste
Qualifikationsrunde. Die EM-Endrunde findet 2017 vom 2. bis
DPA
15. Juli in Georgien statt.
BASKETBALL
GEORG GULDE
Warum, so dürften sich Juliane
Hodapp, Ilka Hoffmann und Co.
nach der Premierenpartie auf internationaler Ebene gefragt haben, warum waren wir am Anfang nur so nervös, dass es
schnell 3:13 stand? Denn eigentlich war’s doch fast wie immer
gewesen, wenn die USC-Basketballerinnen in ihrer heimischen
Unisporthalle 2 antreten: kein
Prunk, kein Heckmeck, dafür
aber ehrlicher Frauensport, ausgeübt von einigen Vollprofis aus
dem Ausland und deutschen
Halbprofis, die studieren oder
zur Schule gehen. Nicht immer
hochklassig, denn die Basketball-Bundesliga der Frauen ist
nun mal nur Mittelmaß im europäischen Vergleich. Aber dafür
geht’s eben aufregend unaufgeregt zu.
In der ersten Bundesliga tummeln sich die Korbjägerinnen
aus Freiburg nun schon das 17.
Jahr in Folge. So viel Beständigkeit ist schön und gut, aber etwas
Abwechslung würde nicht schaden. Und genau deshalb meldete
der USC in dieser Saison für den
KURZ GEFASST
fortsetzte und dreimal nach Wiggins die Tour gewann, Kooperation. Ein „sauberer Radsport“ sei
eine Verpflichtung des Teams,
das die Fakten offenlegen wolle.
Es gebe „keine Verstöße“ gegen
die Doping-Richtlinien.
Wiggins hat das Paket nach
den Informationen der Daily
Mail am 12. Juni 2011 vor der letzten Dauphiné-Etappe in La Toussuire in Empfang genommen.
Der Kurier sei der damalige Frauen-Trainer Simon Cope gewesen.
Der Britische Radsportverband
bestätigte die Lieferung „an einen Sky-Fahrer“, ohne die Substanz oder den Empfänger zu
nennen. Cope leitet heute das
Continental-Team von Wiggins,
der in Rio mit Weltrekord Olympia-Gold mit dem Bahnvierer
holte. Der von der Queen zum
Ritter geschlagene Radprofi
steht seit Wochen im Fokus. Russische Hacker hatten offengelegt, dass Wiggins das auf der Dopingliste stehende Mittel Triamcinolon zwischen 2011 und 2013
– unter anderem vor seinem
Toursieg 2012 – dreimal gespritzt habe. Der Stundenweltrekordler hatte dafür vom Internationalen Radsport-Verband UCI
jeweils
Ausnahme-Genehmigungen, sogenannte TUEs, vorgelegt.
Die Gabe der Asthma-Mittel
habe ausschließlich therapeutische Gründe gehabt, teilte Wiggins mit. Doping-Absichten wies
er weit von sich. Dagegen verwiesen zahlreiche Konkurrenten auf
die leistungssteigernde Wirkung
des Präparats und monierten
den Zeitpunkt der Verabreichung – pünktlich vor wichtigen
DPA
Rennen.
FOTO: PATRICK SEEGER
variante entwickelte, das machte
Trainer Sascha Bozic „superstolz“ auf sein Team.
Sollte es kommenden Mittwoch (20 Uhr) beim Rückspiel in
Charleville-Mézière nicht für einen Sieg mit acht Punkten Differenz reichen (was wahrscheinlich ist), dann ist das Abenteuer
Europa noch nicht zwingend erledigt. Denn dann besteht das
Startrecht in der Central Europe
Women League (CEWL). Für die
haben die Eisvögel nämlich auch
gemeldet.
>
FÜR DIE EISVÖGEL geht’s in
der Bundesliga schon heute, Sonntag, weiter: Am vierten Spieltag ist
um 16.30 Uhr der BC Marburg in
der Unisporthalle 2 zu Gast.
Meister Bamberg erneut souverän
Basketball-Meister Brose Bamberg hat das Frankenderby bei
s.Oliver Würzburg gewonnen und bleibt in der Bundesliga
damit ungeschlagen. Der Titelverteidiger feierte einen klaren
88:63 (51:32)-Auswärtserfolg gegen die Würzburger, die ihre
ersten vier Partien alle verloren haben. Bester Werfer vor 3140
Zuschauern war Bambergs Janis Strelnieks mit 16 Punkten.
Bei den Hausherren verbuchte Center Kresimir Loncar 13 Zähler.
Würzburg erwischte einen wesentlich besseren Start als der
Titelfavorit und führte im ersten Viertel mit bis zu elf Punkten,
ehe eine 20:0-Serie Bamberg in die Erfolgsspur brachte und
DPA
zum vierten Sieg verhalf.
OLYMPIA
Paris hält an Bewerbung für 2024 fest
Paris will bei seiner Bewerbung für die Olympischen Spiele
2024 mit dem starken Rückhalt in Politik und Bevölkerung
punkten. Das Bewerbungskomitee übermittelte den zweiten
Teil der Kandidatur an das Internationale Olympische Komitee.
Die jüngste unabhängige Umfrage aus dem September zeige
in der Region Paris 74 Prozent Zustimmung für die Pläne, teilten
DPA
die Franzosen mit.
TISCHTENNIS
Winter erreicht Finale im World-Cup
Beim Tischtennis-World-Cup der Frauen in Philadelphia hat
Sabine Winter nach einer Energieleistung das Viertelfinale
erreicht. Die Bundesligaspielerin aus Kolbermoor bezwang
gestern die Mixed-Weltmeisterin Yang Haeun aus Südkorea
mit 4:3-Sätzen. Dabei holte die deutsche Nationalspielerin
einen 0:3-Rückstand auf. In der Runde der besten Acht wartet
nun die an Nummer eins gesetzte Turnierfavoritin Feng Tianwei
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aus Singapur auf Winter.
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16 EXTRA: DAHEIM - RENOVIEREN, BAUEN & FINANZIEREN
Damit Einbrecher scheitern
Große Bandbreite
an Materialien
DÄMMUNG
Beratung zeigt Vorteile und Vielfalt auf
Wissenschaftler und Verbraucherschützer versuchen seit langem, Vorbehalte der Häuslebauer gegen Wärmedämmung abzubauen. Eine große Vielfalt an
Materialien und individuelle Beratungen durch Fachleute sollen
Skeptiker künftig vermehrt
überzeugen.
„Ein Gespräch mit einem Gebäudeenergieberater zeigt die
Vorteile auf und informiert über
die große Bandbreite an Materialien“, sagt Petra Hegen von Zukunft Altbau in einer Pressemitteilung. „Die Beratung wird seit
einem Jahr doppelt so hoch bezuschusst.“
In unzureichend gedämmten
Gebäuden gibt es im Winter kühle Zimmerwände und Fensterlaibungen. „An ihnen schlägt sich
Luftfeuchte nieder, ein Nährboden für Schimmel“, sagt Dieter
Bindel vom Gebäudeenergieberaterverband. „Eine fachgerechte Wärmedämmung sorgt für eine höhere Oberflächentempera-
tur und verringert das Schimmelrisiko.“ Auch der Wohnkomfort steigt: Im Winter wird
die Wand innenseitig wärmer,
im Sommer schützt Dämmung
vor Überhitzung. Wird eine
nachträgliche Dämmung der
Fassade, der Kellerdecke oder des
Dachs zusammen mit einer Gebäudemodernisierung durchgeführt, ist die energetische Sanierung trotz niedriger Energiepreise wirtschaftlich. Eine vollständige Fassadendämmung spart
rund 25 Prozent Heizenergie ein.
Für eine Dämmung kommen
vor allem drei Materialgruppen
in Frage: Zu den klassischen Faserdämmstoffen gehören Glaswolle und Steinwolle, aber auch
die immer beliebteren Naturdämmstoffe wie Holz, Hanf,
Stroh oder Schilf. Kunststoffbasierte Hartschäume bilden die
zweite Materialgruppe. Hartschäume sind feuchtebeständig
und können gut im Erdreich eingesetzt werden.
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Immer mehr WOHNUNGSEINBRÜCHE , doch so lassen sich Haustüren nachrüsten
Diese Nachricht schreckt
viele auf: Die Zahl der Wohnungseinbrüche hat stark
zugenommen. 2015 wurden
in der Kriminalstatistik
bundesweit 167 136 Fälle registriert, das sind fast zehn
Prozent mehr als 2014. Eine
Schwachstelle im Haus ist
die Eingangstür. Dabei kann
man sie gut nachrüsten.
Doch ein Problem bleibt: „Leider
informieren sich die meisten
erst, nachdem sie Opfer eines
Einbruchs wurden oder jemand
in der Nachbarschaft“, sagt Tobias Enke, Sprecher der Initiative
für aktiven Einbruchschutz
„Nicht bei mir!“. Aber der Experte
stellt auch klar: Absolut sicher
wird die Tür durch zusätzliche
Beschläge und Schlösser nicht.
Lediglich die Zeit, die der Dieb
zum Einbrechen benötigt, werde
erhöht. Was ist also möglich, um
den Einbrechern ihr Werk an der
Tür zu erschweren?
TÜRSCHLOSS
Es ist das Herz einer Tür. „Es sollte der Klasse 4 entsprechen, also
einbruchhemmend sein“, erklärt
Harald Schmidtvon der Polizeilichen Kriminalprävention der
Länder und des Bundes. „Schlösser mit Mehrfachverriegelung
empfehle ich ab Klasse 3.“ Im
Idealfall weisen sie sogar die Angriffswiderstandsklasse 2 auf,
sind also bohrsicher. „Um sicherstellen zu können, dass keine
KASTENSCHLOSS
Ein Kastenschloss mit Sperrbügel wird auf der Türinnenseite
montiert und im Mauerwerk
verankert – es erhöht so den Sicherheitswert der Tür. „Ist die
Tür spaltbreit geöffnet, wird
durch den Sperrbügel das Aufstoßen verhindert“, erläutert
Schmidt.
TÜRRAHMEN
„Jede Tür ist nur so sicher wie ihr
schwächstes Teil“, betont Enke.
Oft sei dies der Türrahmen. „Ist
er instabil, also nicht fest mit
dem Mauerwerk verbunden,
lässt er sich leicht aufhebeln.“
Um ihn zu sichern, gibt es spezielle Schließbleche. „Sie werden
mehrfach im Mauerwerk verankert und sollten drei Millimeter
Ein Querriegelschloss wird unterhalb des Hauptschlosses an der Haus- stark sein“, erläutert Schmidt.
Ebenso lässt sich der sogenannte
tür angebracht. Die meisten Angriffe gelten bei Einbrüchen diesem
Türbereich.
FOTO: DPA Bandbereich der Tür, die Scharnierseite, verstärken. „Hierfür
gibt es spezielle BändersicheNachschlüssel angefertigt werrungen, die ebenfalls ins Mauerden können, gibt es Schließzylin- QUERRIEGELSCHLOSS
der mit Sicherungskarte“, er- Wird die Tür außerdem durch werk greifen.“
gänzt Enke. Zudem sei ein ein Querriegelschloss gesichert,
Schutzbeschlag notwendig, der sei ein weiteres Nachrüsten TÜRBLATT
den Schließzylinder eng um- meist nicht erforderlich, so „Ein schwaches Türblatt sollte
schließt und von innen stabil Schmidt. „Wichtig dabei ist, dass unbedingt verstärkt oder besser
verschraubt ist. Er schützt damit der Schließkasten im Mauer- gegen ein massives ausgeden Profilzylinder und das Ein- werk fest verankert und der Zy- tauscht werden – etwa eine 40
steckschloss. Idealerweise ver- linder durch eine Schutzrosette, Millimeter starke Vollholztür“,
fügt er über eine zusätzliche Zy- am besten mit zusätzlicher Zy- empfiehlt Schmidt.
linderabdeckung. „Ist das nicht linderabdeckung,
geschützt
TÜRSPION
der Fall, muss der Zylinder mit wird.“
dem Schutzbelag außen bündig
Angebracht wird das Schloss Auch das Guckloch in der Tür
mit maximal drei Millimetern etwa 30 Zentimeter unterhalb lässt sich nachrüsten. „Verwenplus minus abschließen“, erklärt des Hauptschlosses, „weil die det werden sollten dabei ausSchmidt. „Der Profilzylinder soll- meisten Angriffe diesem Türbe- schließlich Weitwinkelspione“,
te dann mit einem sogenannten reich gelten“, sagt der Experte rät Tobias Enke von der Initiative
Ziehschutz ausgestattet sein.“
Enke.
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LOKALES · EXTRA 17
Der Sonntag · 9. Oktober 2016
LESERMEINUNG
BAUGENEHMIGUNGEN
wirklich unabhängig ist und den chemie in der Biologie und
die Stadt gearbeitet haben,
erhielt dafür unter anderem
wissen, dass es eine Katastrozupacken, oder ob sich der kirch- die große Medaille des Wisphe wäre, wenn die Stadt sich
liche Einfluss gegen Vernunft
senschaftsordens ihres Heiwieder um diese ProblemteiSTAUDINGER
und Menschlichkeit mal wieder matlandes Lettland. Nach
le der Stadt kümmern würde.
Hier fehlen die
durchsetzen kann.
Hermanns Tod war sie ferner
Es fällt mir sehr schwer hier
Zum Artikel „Die Sorgen des ProfesRAINER
HERCHER,
UMKIRCH
für
die
Unesco
tätig.
Dieser
meine Emotionen aus dem
Argumente
sors vor Nichtariern“ in der AusgaDie Staudinger-Schule bleibt in der DisAusweg ist nicht ohne
Spiel zu halten. Wie wäre es
be vom 2. Oktober:
Nachdem im vorletzten AbFOTO: SCHNEIDER denn, wenn der Herr von einCharme, ergibt er doch einen kussion.
schnitt immerhin auch auf Kriweiteren weiblichen Namen
mal in den Weingarten käme
Einfach den Vornamen für Straßen.
tik zum forcierten Bauen einge- Der größte Antisemit
mit dem Nachbarschaftswerk
und sich unsere Arbeit anschauVOLKER MORSTADT, zusammen. Ich finde es eine Un- en würde.
gangen wird, bewerten die Auto- steht noch aus
der Ehefrau anfügen
FREIBURG verschämtheit, dass die Stadt
ren die auf der geschilderten VerLiebe Stadträte, bitte seid verEs ist zu begrüßen, dass öffentli- Jetzt wird’s für die städtischen
anstaltung im Mooswald
diesen Teil der Sozialarbeit an
nünftig und schaut euch erst
che Einrichtungen nicht nach
Gremien natürlich schwierig,
gemachten Vorschläge lapidar
sich reißen möchte.
mal in Ruhe alles an.
QUARTIERARBEIT
SARAH WEISS, FREIBURG
Antisemiten, Rassisten usw. be- denn es gibt den Präzedenzfall
mit dem Satz: „Ob damit die
Zudem können Sie gar nicht das
Wohnungsnot gestoppt werden nannt werden, insofern ist diese Uhlenhut, der ja unter anderem
Personal vorhalten, das dazu geZum Artikel „Absoluter Schock“ in
Diskussion überfällig. Bleibt zu
zur Änderung der Uhlenhut- in
kann, darf bezweifelt werden.“
braucht wird. Für mich ist das eider Ausgabe vom 25. September:
Als Leser erwartet man doch an hoffen, dass man in diesem Zuge Thannhauserstraße geführt hat.
ne Lorbeerernte.
> LESERBRIEFE können wir nur
auch die vielen Schulen, Straßen Aber vielleicht bietet sich folgendieser Stelle Argumente und
Wie kann die Stadt nicht wissen, abdrucken, wenn sie mit vollem
Erst schauen und dann was Ihre „ Beauftragten“ tun und Namen und mit Wohnort unterder Ausweg an: Man fügt dem
nicht Statements. Die hören wir und Plätze umbenennt, die auf
zeichnet sind. Kürzungen behalten
einen der größten Antisemiten
Namen den Vornamen von Stau- entscheiden
zur Genüge von Politikern und
muss einen externen Berater
dingers Frau Magda hinzu. Sie
Lobbyisten. Einfach nur sich des der Geschichte lauten: Martin
hinzuziehen? Ist das nicht schon wir uns vor. Sie erreichen uns unter
„Leserservice & Kontakt“ auf
Luther. Man darf gespannt sein, war nämlich führend in der An- Ich arbeite selbst im Stadtteil
guten journalistischen HandArmutszeugnis genug?
ob die zuständige Kommission
wendung der Makromolekular- Weingarten und zum Teil auch
werks bedienen, wäre hier
Alle, die bereits mit der oder für www.der-sonntag.de.
zweckmäßig gewesen.
ERICH LUTZ, FREIBURG Mut hat, dieses heiße Eisen an-
Zum Artikel „Freiburg baut“ in der
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Angebot immer weiter ausgebaut.
Der Erfolg gibt dem Unternehmen
recht: Ein professionelles Angebot,
persönliche und individuelle Beratung sowie hochwertiger Service
stehen hoch im Kurs.
Während der Hausmesse gibt es
Workshops, in denen die Besucher
unter Anleitung von Expertinnen
selbst tätig werden können: Vom
Kirschkernkissen über das Babylätzchen, den Turnbeutel und das
Notizheft bis zur Fahrradsattelhülle
ist viel geboten. In der Papierwerkstatt von Sarah Spieler kann man
sich am Donnerstag, 13., und Freitag, 14. Oktober, Anregungen für
den kreativen Umgang mit einem
Alltagsmaterial holen, am Freitag,
14. Oktober, zeigt Garçonne modische Dirndl; und ab 10 Uhr bietet die
Farb- und Stilberaterin Martina Lauber einen Einblick in ihr Metier. Die
Workshops können teils mit (sieben
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Euro) besucht werden. Die Anmeldung erfolgt per Mail, telefonisch
oder vor Ort.
Die Experten der Hersteller Bernina, Baby Lock, Janome, Elna und
Brother beraten vor Ort, einen guten
Überblick erhalten die Besucher
über nützliches Zubehör von Madeira, Gütermann und mehr. Überall lo-
Viel Spaß hatten Teilnehmerinnen und Bernina-Kursleiterin Renate Oestreich (4.v.l) beim Projekt Babyhose bei der Hild-HausHILD
messe im vergangenen Jahr.
cken attraktive Messepreise; außerdem ist eine Schulung für jede gekaufte Maschine im Messepreis
enthalten. Als besondere Attraktion
präsentiert Edeka am Freitag, 21.,
und Samstag, 22. Oktober, für Kinder einen Parcours der Sinne rund
um ausgewogene Ernährung. Zusätzlich kann man eine eigene Einkaufstasche nähen. Ebenfalls an
diesem Wochenende informiert das
Ladies-Only-Festival des EuropaParks über das aus dem Stand erfolgreiche Format und verlost Freikarten für das nächste Festival im
Februar 2017.
In der großen Hild-Nähwelt wird
man das ganze Jahr hindurch fündig: Auf mehr als 1000 Quadratmetern warten rund um die Ausstellung
der
Maschinen,
Burda-StyleSchnittmuster und viel Zubehör sowie vier geräumigen und lichtdurchfluteten Ateliers auf Menschen, die
nähen möchten, was ihnen gefällt.
„In den vergangenen Jahren konnten wir die Kursangebote nahezu
verdoppeln“, freut sich Erika Klos-
termair. Die in den Kursen verwendeten Maschinen werden regelmäßig zum Sonderpreis abgegeben
und gegen neue Maschinen getauscht. Unvergesslich sind Kindergeburtstage bei Hild-Nähwelt: ein
besonderer Tag mit einer ausgewogenen Mischung aus kreativer Tätigkeit und ausgelassener Feier. Eine
erholsame Pause kann man in der
großzügigen Kaffeelounge einlegen.
INFO
HAUSMESSE
Wo: Hild-Nähwelt, Engesserstraße 11 in Freiburg
Wann: 12. bis 22. Oktober,
täglich von 10 bis 18.30 Uhr,
Samstag 10 bis 16 Uhr
Info: über Messe-Angebote,
Vorführungen und Workshops
(teilweise mit Anmeldung per
Telefon oder Mail) unter
www.hild-naehwelt.de
Kontakt: t 0761/2829590
W
er sich mit Handarbeiten und Stoffen beschäftigt, wer näht und
sich mit der Herstellung eigener Kleidung befasst, wartet schon ungeduldig: Vom 12. bis
22. Oktober lädt die Hild-Nähwelt
im Freiburger Industriegebiet Nord
wieder zur jährlichen Hausmesse
ein. Aus Anlass der zehnten Auflage
dreht sich in diesem Jahr alles um
die Zahl zehn: Die Dauer der Hausmesse wurde auf zehn Tage ausgedehnt, in denen es neben einer Vielzahl kreativer Workshops zehn Artikel à zehn Euro und zehn Prozent
Rabatt auf Zubehör gibt. Außerdem
sind zehn Hersteller mit ihren Markenprodukten auf der Ausstellungsfläche im Obergeschoss der HildWelten an der Engesserstraße zu erleben.
Als die Hild-Nähwelt unter Leitung von Erika Klostermair 2006 die
erste Hausmesse – damals noch in
den beengten Räumen in der Freiburger Innenstadt - plante, war dieses Format noch neu und weitestgehend unbekannt. Heute, so berichtet Inhaberin Andrea Merkel, sieht
man sich hier als Vorreiter einer Bewegung, die weite Kreise gezogen
hat und sich immer noch unverminderter Beliebtheit erfreut. Der seit
Jahren wachsende Trend zum Selbermachen und Handarbeiten hat
zu vielen ähnlichen Formaten geführt.
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BEILAGEN
Teile dieser Ausgabe von Der Sonntag enthalten Beilagen
der Firmen Real, Aldi Süd, Neukauf, Treff 3 000, Thomas
Philipps, Dänisches Bettenlager, Rossmann, Medimax, BayWa
Bau-& Gartenmärkte, Rempp Autoteile, Kik, Obi, Marketing
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3.11.– 6.11. Berchtesgadner Land, Königsee, Bad Reichenhall HP 473,–
5.11.– 6.11. „Royal Palace“ in Kirrwiller – Straßburg
ÜF 238,–
17.11.–20.11. Venedig – die Lagunenstadt in der ruhigen Zeit HP 368,–
Schöne Adventsfahrten
24.11.–27.11. Bezaubernder Salzburger Christkindlmarkt
Ü
ÜF 406,–
24.11.–27.11. Adventsmarkt in Wien
ÜF/HP 421,–
25.11.–27.11. Zum Weihnachtsmarkt nach Köln
ÜF 279,–
26.11.–27.11. Rheinland – Weihnachtsmarkt in Rüdesheim
ÜF 165,–
26.11.-27.11. Chistkindlesmarkt München
ÜF 169,–
26.11.–27.11. Weihnachtsmarkt in Ulm
ÜF 161,–
26.11.–27.11. „Starlight-Express“ in Bochum Karten ab 108,– ÜF 155,–
26.11.–27.11. Heidelberger Schlossweihnacht
ÜF 178,–
26.11.–27.11. Christkindlmarkt in Nürnberg
ÜF 167,–
30.11.– 2.12. Konzert der Regensburger Domspatzen
ÜF/HP 352,–
1.12.– 4.12. Zum Striezelmarkt nach Dresden
ÜF 396,–
1.12.– 4.12. Prager Advent die Stadt an der Moldau
HP / ÜF 328,–
3.12.– 4.12. Augsburger Christkindlemarkt
ÜF 178,–
4.12.– 7.12. Weihnachtsland ins Erzgebirge
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5.12.– 6.12. Nikolausfahrt nach Südtirol Bozen Brixen
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8.12.–11.12. Altötting im Advent
HP 420,–
8.12.–11.12. Leipzig im Advent
HP/ÜF 421,–
10.12.–11.12. Christkindlmarkt Nürnberg
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Der Sonntag · 9. Oktober 2016
„So laufen die Jungs ins Leere“
Bärbel und Sebastian Rockstroh geben Tipps zum FRAUENWIRTSCHAFTSTAG
Wie können Frauen die berühmte gläserne Decke
durchstoßen und im Beruf
erfolgreich sein? Bei den
landesweiten Frauenwirtschaftstagen nächste Woche gibt es guten Rat und
Erfahrungsaustausch. Bärbel und Sebastian Rockstroh aus Münstertal sprechen in Emmendingen über
Selbstcoaching für Frauen.
Betriebe, die ausschließlich Männer in ihrer Führungsriege haben,
kommen inzwischen recht gestrig daher. Ist da nicht bereits ein
Wandel im Gange – und sei es
fürs Image oder um die gesetzliche Quote zu erfüllen?
BÄRBEL ROCKSTROH: Wir leben
in der Tat in einer Umbruchphase. Nach Jahrhunderten des Patriarchats merken viele Menschen, dass es neue Qualitäten
braucht: weniger Konkurrenz
und Hierarchie, mehr Vielfalt
und Miteinander. Tatsächlich
gibt es mehr Frauen in Führungspositionen, und die gesetzliche Quote bewirkt einen Bewusstseinswandel. Doch die
Zahlen zeigen: Die gläserne Decke gibt es nach wie vor. Frauen
kommen bis zur Teamleiterebene, die Spitzenpositionen haben Männer inne. Der Umbruch
ruft Kräfte auf den Plan, die den
Wandel verhindern und das Alte
bewahren wollen. Man sieht es in
Debatten in den sozialen Netzwerken: Sobald jemand einen
ansatzweise feministischen Gedanken äußert, bricht der Sturm
los. Da ist ein erstarkender Maskulismus zu beobachten...
… der sich zuweilen als schlichter
Sexismus äußert, wie etwa die
Berliner CDU-Politikerin Jenna
Behrends jüngst in einem vieldiskutierten offenen Brief geschildert hat. Machen Ihre Klientinnen ähnliche Erfahrungen
mit Männern, die weibliche Konkurrenz fürchten?
BÄRBEL ROCKSTROH: Unbedingt. Die Übergriffe sind natürlich nicht überall derart offen,
sondern oft subtil. Das macht es
so schwierig, sie zu benennen
und zurückzuweisen. Hinzu
kommt: Die jungen Frauen, die
jetzt in die Betriebe strömen,
sind die erste Generation, die ohne Diskriminierungserwartung
aufgewachsen ist. Meine Generation, ich bin 52, wusste, wer der
Feind ist (lacht), dass sie kämpfen muss. Junge Frauen heute leben in der irrigen Annahme, es
gäbe Chancengleichheit. Wenn
sie dann vor die Wand laufen,
werten sie das nicht als strukturelle Benachteiligung, sondern
als persönliches Versagen.
Sie sagen, der Grund, warum
karrierewillige Frauen oft nicht
vorankommen, sei ihre Unkenntnis gewisser „Jungs-Regeln“.Welche sind das?
SEBASTIAN ROCKSTROH: Es
sind die Regeln, die Männer
schon als Kind beim Spielen lernen: Es geht darum, sich zu messen, seinen Platz in der Rangordnung zu finden, auf dem Siegertreppchen zu stehen. Daher fällt
es Männern leichter, sich im Betrieb in das dort nach wie vor
herrschende hierarchische System einzugliedern, in dem genau dieser Wettbewerb täglich
abläuft. Männer können sich im
Meeting verbal prügeln und
trotzdem abends miteinander
„Unser Vorteil ist, dass wir als gemischtes Doppel arbeiten“, sagt Sebastian Rockstroh. Er erklärt, wie Männer
ticken, Bärbel Rockstroh zeigt, wie Frauen damit geschickt umgehen können. FOTO: NG-FOTOGRAFIE.DE/ZVG
BÄRBEL ROCKSTROH: Hat die
Frau das Projekt ergattert, muss
sie ihre Erfolge trommeln. Eine
unserer Coachees, eine Software-Entwicklerin, hatte das
Projekt ihres Lebens an Land gezogen, es war ihre Chance, endlich zu zeigen, was sie kann. Ein
junger Hiwi wurde ihr an die Seite gestellt, der sie unterstützen
Wie soll eine Frau mit dem Wissollte und dem sie einige für sie
sen um diese Spielregeln umgehen: Soll sie sie selbst anwen- lästige Arbeiten delegierte. Zu
denen gehörte auch der monatden, übergehen, brechen?
liche Bericht an die GeschäftsBÄRBEL ROCKSTROH: Vor allem führung – und dreimal dürfen
soll sie sie kennen und bewusst Sie raten, wer befördert wurde.
entscheiden, an welchen Stellen
sie mit wenig Aufwand große
Das wird wohl er gewesen sein...
Wirkung erzielen kann. Ein Beispiel: Wenn wir Frauen es uns BÄRBEL ROCKSTROH: Ganz geleichter machen wollen, fahren nau. Sie hat die Chance verpasst
wir mit der großen Karre vor und klarzustellen: Ich habe den Bähaben das neueste Smartphone. ren erlegt. Er hat sie genutzt. Eine
Statussymbole drücken aus, wel- weitere Frauenfalle ist mangelnche Bedeutung jemand hat, des Selbstbewusstsein. Wenn in
durch sie gewinnt man in Männerrunden Achtung.
ein Bier trinken gehen. Frauen
hingegen bilden schon als Kinder Teams und Netzwerke, sie
binden Schwächere ein, es geht
um Miteinander statt Gegeneinander. Deshalb tun sie sich oft
schwer mit den täglichen Rangeleien um die Macht.
FAKTEN
Das ist doch billig.
BÄRBEL ROCKSTROH: Ja, aber
wirkungsvoll. Frauen brauchen
Strategien, um mit den Rangkämpfen der Männer umzugehen. Sich ihnen entgegenzustellen oder entziehen zu wollen,
funktioniert nicht. Die Welt ist,
wie sie ist – auch die Berufswelt.
Ich kann aber einen Tanz daraus
machen und mit Humor gewisse
Dinge an mir abgleiten lassen.
Dann laufen die Jungs ins Leere
und ich ziehe mein Ding durch.
SEBASTIAN ROCKSTROH: Unser
Vorteil ist, dass wir als gemischtes Doppel arbeiten. Ich erkläre
das Spielfeld und verrate den
Frauen, wie Jungs ticken. Meine
Frau zeigt ihnen Wege auf, weiblich clever damit umzugehen.
Lassen Sie es uns an einem Beispiel anschauen: In einer Abteilung ist ein Projekt zu vergeben,
im Meeting geht es darum, wer
was einbringen kann. Was ist
ein typischer Fehler von Frauen?
SEBASTIAN ROCKSTROH: Projekte sind eine sehr gute Plattform, um sich zu profilieren. Für
eine Frau, die vorankommen
will, geht es darum, sich die Vorhaben herauszupicken, die sichtbar und prestigeträchtig sind.
Wenn ich mich auf alle möglichen Projekte stürzte, in der
Hoffnung, mit Fleiß zu punkten,
werde ich nicht weiterkommen.
Denn: Die fleißigen Lieschen befördert niemand – wer soll denn
dann die ganze Arbeit machen?
DIE FRAUENWIRTSCHAFTSTAGE finden vom 13. bis 15.
Oktober statt, an vielen Orten in Baden-Württemberg
gibt es Vorträge und Workshops. Schwerpunkt sind
dieses Jahr die Berufschancen von Migrantinnen, darüber hinaus gibt es Tipps für
alle Frauen, die sich beruflich
verändern und verbessern
wollen. Bei folgenden drei
Veranstaltungen in der Region ist die Teilnahme kostenlos, Anmeldung nicht erforderlich:
IN EMMENDINGEN sprechen Bärbel und Sebastian
Rockstroh am Freitag, 14. Oktober, 13.30 bis 17 Uhr, im
Rathaus, Landvogtei 10, zum
Thema „Erfolg in Sicht:
Selbstcoaching für Frauen“.
Programm: www.emmendingen.de. Info: www.
betterthanpossible.de
IN FREIBURG gibt es am Donnerstag, 13. Oktober, 13.30 bis
18.30 Uhr, im Historischen
Kaufhaus, Münsterplatz, einen Informationstag für Migrantinnen mit Beratungstischen und Gesprächsrunden. Programm: www.frauundberuf.freiburg.de + Am
selben Tag, 13. Oktober, 16
Uhr, Agentur für Arbeit, Lehener Straße 77, referiert Karriereberaterin Anke Braun
zum Thema „Erreichen, was
SIR
man sich vornimmt!“.
einer Stellenanzeige perfekte
Englischkenntnisse
verlangt
werden, sagt sich eine Frau, die
Anglistik studiert hat: Na ja, ich
spreche ganz gut, aber perfekt ist
es nicht. Ein Mann, der ein paar
Jahre in der Schule Englisch hatte, bewirbt sich. Dann heißt es:
Wir würden gern Frauen einstellen, aber es bewerben sich keine
geeigneten. Deshalb sensibilisieren wir Personaler für die Formulierung von Stellenanzeigen
– mit messbaren Ergebnissen.
Das könnte sich für die Unternehmen rechnen. Studien zeigen
doch immer wieder, dass gemischteTeams erfolgreicher sind.
SEBASTIAN ROCKSTROH: Ja,
wenn es bei Einstellungen tatsächlich um Eignung geht, zahlt
sich das für die Betriebe aus. Bisher kann es passieren, dass ein
Mann, der für die Position nicht
wirklich geeignet ist, allein
durch sein testosterongesteuertes Auftreten die besonnenere,
erfahrenere, besser ausgebildete
Frau verdrängt, weil auf der Entscheiderseite Männer sitzen, die
sagen: Ich war auch mal so ein
junger Wilder, den nehmen wir
und schleifen ihn uns zurecht.
Eines Ihrer Seminarmodule trägt
den Titel „Der RabenmutterKomplex“. Ist das schlechte Gewissen letztlich das größte Karrierehemmnis der Frauen?
BÄRBEL ROCKSTROH: Frauen
sind auch im Jahr 2016 zerrissen
zwischen dem Anspruch, eine
gute Mutter zu sein und im Beruf voranzukommen. Da die Verantwortung für die Kinder noch
immer größtenteils bei ihr liegt,
wird sie nie so leicht wie ein
Mann zu einer Beförderung Ja
sagen können. Deshalb geht es
darum, Mutterschaft zu planen:
Das klingt unromantisch, aber es
braucht ein Konzept. Das heißt,
ich warte nicht, ob mein Chef
mir ein Teilzeitmodell anbietet,
sondern ich erarbeite selbst einen wohl durchdachten Vorschlag mit Kinderbetreuung,
Teilzeit, Telearbeit, Job-Sharing
und vor allem mit einer angemessenen Beteiligung des Kindesvaters.
SEBASTIAN ROCKSTROH: Und
damit kommt Frauenförderung
auch den Männern zugute. Denn
auch viele junge Männer sehnen
sich nach einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Karriere.
DAS GESPRÄCH FÜHRTE
SIGRUN REHM
MENSCHEN UND MÄRKTE 19
Der Sonntag · 9. Oktober 2016
Unterm Bollenhut vereint
TOURISMUS -Fachleute fragen sich: Was kann Südbaden von Südtirol lernen?
DANIEL GRÄBER
Der Tourismus boomt in Südbaden. Die Zahl der Gästeankünfte
und Übernachtungen steigt.
Und dennoch sehen Politiker
und Branchenexperten noch
Wachstumspotenzial. „Die Welt
ist unsicherer geworden, deshalb
wollen die Leute im eigenen
Land bleiben. Davon profitieren
wir, aber darauf dürfen wir uns
nicht ausruhen“, sagte Patrick
Rapp zur Eröffnung eines Fachgesprächs, zu dem er gemeinsam mit Armin Schuster diese
Woche nach Müllheim eingeladen hatte. Den beiden CDU-Parlamentariern ging es um die Frage, wie Südbaden seine Außenwirkung verbessern kann. Ein
stärkeres gemeinsames Regionalmarketing ist ihr Ziel. Und ein
Vorbild haben sie dafür schon
ausgemacht: Südtirol.
„Was die geschafft haben, kann
für uns nicht so falsch sein“ , sagte der Bundestagsabgeordnete
Schuster. „Die ökologische Aus-
richtung auf schonenden Tourismus, die Markenbildung.“ Wie
dies gelingen kann, stellte dann
der Europaabgeordnete Herbert
Dorfmann vor. Er war zehn Jahre
lang Direktor des Südtiroler Bauernverbandes und gestaltete in
dieser Zeit den Aufstieg Südtirols als Ferienregion mit. Zum einen, indem er sich um die Professionalisierung der Agrotourismus-Sparte („Urlaub auf dem
Bauernhof“) kümmerte. Zum
anderen, weil sich das SüdtirolMarketing nicht nur um touristische Inhalte bemühte, sondern
auch um landwirtschaftliche Erzeugnisse. Eine einheiltliche
Dachmarke wurde geschaffen,
deren farbenfrohes Logo auf Reiseplakaten genauso prangt wie
auf Südtiroler Äpfeln, Speck oder
Schnaps.
–
Gemeinsamer Auftritt
statt Marken-Wirrwarr
–
„Das ist die wichtigste Entwicklung der vergangenen 15 Jahre“,
bilanzierte Dorfmann vor den
südbadischen Bürgermeistern
und Hoteliers. „Aus einem Marken-Wirrwarr, in dem jedes Tal
seinen eigenen Werbeauftritt
hatte, wurde die gemeinsame
Marke Südtirol.“ Sie beziehe ihre
Kraft aus dem Kontrast zwischen alpiner Landschaft und
südlichem Flair. Zur Illustration
zeigte Dorfmann Werbefotos
des Südtirolmarketings: son-
Mit lebendigem Brauchtum und einer „starken Dachmarke“ wirbt Südtirol erfolgreich um Touristen. Der „Ferienregion Schwarzwald“ fehlt es
FOTO: IDM SÜDTIROL/MAX LAUTENSCHLÄGER
dazu bisher an Geschlossenheit.
nenbestrahlte
Palmen
vor
schneebedeckter Gipfeln, Knödel mit Gulasch neben italienischer Pasta.
Christopher Krull, Geschäftsführer der Schwarzwald-Tourismusgesellschaft, nahm den Ball
gerne auf. Seinem Dachverband
gehören mehr als 300 Städte
und Gemeinden von Pforzheim
bis Lörrach an. Zur „Ferienregion
Schwarzwald“, die mit ihrem Bol-
Über Städte und Landschaften fliegen
Der Europapark arbeitet an der TEUERSTEN EINZELINVESTITION seiner Geschichte
Es ist eine Information, die aufhorchen lässt: Die größte Einzelinvestition in der Geschichte des
Europaparks bei Rust sei das
„Project V“, das in dieser Woche
erstmals vorgestellt wurde und
im Frühling 2017 fertiggestellt
sein soll.
Dabei handelt es sich nicht um
eine neue spektakuläre Achterbahn, sondern um eine Mischform aus Kino und Fahrgeschäft.
„Wie in einem Sessellift“, so Unternehmenssprecher
Jakob
Wahl, werden die Gäste beim
„Project V“ – der Name ist ein Arbeitstitel – in Gondeln für jeweils
zehn Personen sitzen und in eines von zwei kuppelförmigen
Filmtheatern befördert. Dort erwartet sie ein etwa fünfminütiger Film-Flug über Europa. Der
Europapark selbst wird dabei zu
den „überflogenen“ Zielen gehören, auch Norwegen und diverse
Metropolen, mehr will man auf
Seiten des Parks noch nicht verraten.
Einen Durchmesser von 21
Metern werden die Leinwände
besitzen, die Besucher schaukeln
bei ihrem Kinobesuch in der Höhe, sollen durch Kippbewegungen zur Seite oder nach hinten
und vorne das Gefühl erhalten,
zu fliegen. 14 Gondeln sind zeitgleich unterwegs. So hofft das
Unternehmen, bis zu 1 400 Gästen innerhalb von einer Stunde
seinen Film zeigen zu können.
–
An historische
Bauten angelehnt
–
Dass hier ein imposantes neues
Gebäude entsteht, ist jetzt schon
an den Bauarbeiten erkennbar.
Eine Höhe von 15 Metern, eine
Länge von 62 Metern und eine
Breite von 39 Metern werden die
zwei kuppelförmigen Filmtheater besitzen. Ihr Äußeres soll sich
laut Parkvorstellungen an ein
großes, historisches, europäisches Stadtgebäude anlehnen,
Bauten wie die Rathäuser in
Manchester und Bremen oder
das Reichsmuseum in Amsterdam seien Inspirationen gewesen.
Als teuerste Einzelinvestition
in der Geschichte löst „Project V“
das Themenfahrgeschäft „Arthur im Königreich der Minimoys“ ab. Laut Informationen
der Badischen Zeitung sollen
Entwicklung und Umsetzung
rund 25 Millionen Euro gekostet
haben. Für das Fahrgeschäft
greift der Park auf das Unternehmen Brogent aus dem taiwanischen Kaohsiung zurück, den
Film entwickelt Mack Media in
Zusammenarbeit mit Ambient
Entertainment.
Platziert wurde „Projekt V“ in
der Deutschen Straße, also in der
Nähe des Haupteingangs des
Parks. „Wir wollen auf diese Weise die Besucherströme etwas
besser verteilen“, sagt Jakob
Wahl. Denn bislang sei der Eingangsbereich des Parks eine vergleichsweise ruhige Ecke. OSC
Im Bau: Das „Project V“ soll den Eingangsbereich des Europaparks aufwerten.
FOTO: ZVG/BERNHARD REIN
lenhut-Logo um Touristen wirbt,
zählen auch Landschaften, die
mit dem Schwarzwald im eigentlichen Sinn nur am Rande zu tun
haben. Vorbehalte dagegen gibt
es zuhauf.
Dennoch meinte Krull, dass
man „die starke Marke Schwarzwald“ auch am Kaiserstuhl oder
im Markgräflerland besser nutzen könnte. „Schauen Sie sich
Südtirol an: Palmen und Berg-
kiefern. Das geht auch bei uns:
mit Fichten und Weinreben.“
Zwei große Unterschiede zu
der italienischen Alpenregion
sieht Tourismus-Chef Christopher Krull allerdings. Zum einen
sei sein Werbebudget viel kleiner, zum anderen fehle der
Schwarzwald-Region ein „politischer Kopf“. Südtirol hat als autonome Provinz Bozen eine eigene
Regionalregierung, was ge-
schlossenes Handeln erleichtere. Auch Müllheims Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich
hielt es für wichtig, die gemeinsamen Dachmarke zu stärken.
„Wir wären dumm, wenn wir die
Schlagkraft der Marke Schwarzwald nicht besser nutzen würden“, meinte sie. „Aber unter Bewahrung der jeweils eigenen
Identität. Dazu brauchen wir eine kluge Markenführung.“
KONJUNKTUR
Stadtquartier
Handwerkern
geht es gut
Das südbadische Handwerk hat
seinen langanhaltenden Steigflug im Sommerquartal 2016 abgeflacht. Das geht aus der vierteljährlichen Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Freiburg
hervor.
Wo
der
Konjunkturindikator im Vorjahr
noch ein Rekordhoch verzeichnete, stabilisierten sich Geschäftslage und Geschäftserwartung im dritten Quartal auf hohem Niveau.
Immerhin gaben weiterhin
zwei Drittel der Befragten ihrer
Geschäftslage die Note gut (Vorjahr: 71,1 Prozent); nur jeder
zehnte Betrieb gab die Note
mangelhaft (Vorjahr: 6,4 Prozent). Bei den Geschäftsaussichten ergibt sich ein ähnliches Bild.
So rechnen derzeit 65,6 Prozent
der Handwerker mit einem positiven Geschäftsverlauf in den
nächsten Monaten (Vorjahr: 72,4
Prozent), während 8,3 Prozent eine negative Entwicklung befürchten (Vorjahr: 5,7 Prozent).
Das Auftragsvolumen der südbadischen Handwerker blieb im
aktuellen Quartal insgesamt
konstant. Für die kommenden
Wochen sind die südbadischen
Handwerksbetriebe bezüglich
der Auftragsentwicklung wesentlich zuversichtlicher als
noch vor einem Jahr: Aktuell
rechnen 26,8 Prozent der befragten Betriebe mit Auftragssteigerungen (Vorjahr: 21,2 Prozent)
und 19,5 Prozent mit Auftragsrückgängen (Vorjahr: 19,6 Prozent). Insgesamt haben die südbadischen Handwerker im dritten Quartal 2016 ihren Mitarbeiterstamm erhöht. 15,8 Prozent
der Befragten haben in den vergangenen Wochen neue Arbeitsplätze geschaffen (Vorjahr: 16,3
Prozent); nur 7,3 Prozent der Befragten mussten ihren Personalstock verkleinern (Vorjahr: 6,3
DS
Prozent).
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Der Sonntag
Kultur
9.Oktober2016
LESESTOFF
PINK FLOYD
Definitiv, aber nicht aktuell
P
ink Floyd genießen wie wenige andere Bands einen
geradezu mythischen Status. Diese Plattenhüllen: Das
Prisma, in dem sich das Licht in
allen Farben des Spektrums
bricht. Das zwischen den Schloten der Londoner Battersea
Power Station fliegende
Schwein. Und
diese Klänge: Die
Uhren. Die klingelnden Registrierkassen. Das
Solo am Ende
von „Comfortably Numb“. Im
Hannibal-Verlag
ist nun „Pink
Floyd – Die definitive Biografie“
erschienen. Dabei handelt es
sich um die in
den Fan-Foren
heiß ersehnte deutschsprachige Erstausgabe von Mark Blakes
Buch „Pigs Might Fly – The Inside Story of Pink Floyd“ (2007).
So viel vorweg: Dem Anspruch
des Definitiven wird dieser Wälzer vollauf gerecht. Der britische Journalist Mark Blake
führte zwischen 1992 und 2011
Interviews mit Bassist Roger
Waters (73), Gitarrist David Gilmour (70), Keyboarder Rick
Wright (1943 bis 2008) und dem
Schlagzeuger Nick Mason (72).
Auch mit Weggefährten sprach
Blake. Er lässt die Atmosphäre
des „Summer of Love“ von 1967
lebendig werden, als Pink Floyd
mit psychedelischen Klangexkursionen für Aufsehen sorgten. Das drogeninduzierte Wegdriften Barretts, dessen Ersatz
durch David Gilmour 1968, der
Charts-Dauerbrenner „Dark Side of the Moon“ (1973), schließlich die Ära unter Gilmour und
die kurze Wiedervereinigung
mit Waters für das Londoner
Live8-Konzert 2005: In dieser
Detailfülle, so fundiert und mit
So, 09.10., 20 h
MATHIAS EICK
Jazz
Di, 11.10., 20 h
JUDITH OWEN
Singer/Songwriter
Veranstalter: Glini Music
Mi, 12.10., 20 h
ABGESAGT!
AZAD
HipHop
Veranst.: KOKO & DTK Entert. GmbH
Fr, 14.10., 20 h
AHOII FESTIVAL
Mit Von Wegen Lisbeth und Giant Rooks
Fr, 14.10., 23 h
3 JAHRE AHOII CLUB
Mit Käptn Hässler und Captain Cook
Sa, 15.10., 20 h
AHOII FESTIVAL
Mit Mule & Man und Leyya
Sa, 15.10., 23 h
IN THE MIX
Die 2000er Party
So, 16.10., 20 h
CHRISTINA LUX
Songwriter Pop
Di, 18.10., 20 h
EKO FRESH
Rap/HipHop
Veranst.: KAROevents GmbH & Co. KG
> PINK FLOYD – DIE DEFINITIVE BIOGRAFIE, Mark Blake, Hannibal Verlag, 29,99 Euro.
..........................................................................................
jazzhaus
professioneller Distanz analysiert wie hier konnte man die
Geschichte der Band bisher nirgendwo lesen. Mark Blake beschönigt nichts, etwa wenn es
um die Trennung von Waters
1985 und die jahrelange
Schlammschlacht geht (Nick
Mason: „Wenn sich unsere Kinder so benommen
hätten, wären wir
sehr verstimmt
gewesen“). Ein
Manko aber hat
das Buch. Es endet
2012 mit dem Auftritt Nick Masons
bei der Abschlussfeier der Olympischen Sommerspiele. Seither erschienen mit „The
Endless River“ ein
nicht mehr für
möglich gehaltenes neues Pink-Floyd-Album
und 2015 mit „Rattle That Lock“
David Gilmours vierte Soloscheibe sowie der Film zu Roger
Waters „The Wall“-Solotour.
Dass diese sich nicht hier wiederfinden, ist schade. Wenn eine Band nach 20-jähriger Pause
2014 ein neues Studioalbum
veröffentlicht, möchte man das
in einer 2016 erscheinenden
Bandbiografie gerne lesen.
Zum Vergleich: Dem 1991 erschienenen Buch „Saucerful of
Secrets: The Pink Floyd Odyssey“ von Nicholas Schaffner
wurde für die deutsche Ausgabe „Pink Floyd – Vom Underground zur Rock-Ikone“ 2004
vom Hannibal-Verlag ein Update spendiert. Letzten Endes
ist dies aber Jammern auf
höchstem Niveau. „Pink Floyd –
Die definitive Biografie“ kann
getrost als neues Standardwerk
ADRIAN STEINECK
gelten.
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Blues Rock
So, 30.10., 20 h
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Post Poetic Jazz
Di, 15.11., 20 h
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Mi, 07.12., 20 h
Neu im VVK!
NAZARETH Classic Rock
HERBSTSPEKTAKEL
STADTLESEN, WEIN & GENUSS
Spezialität Spanferkel
Vier Stunden brutzelt ein Spanferkel
auf dem Grill, dann kommt es auf
den Tisch. Ein Besuch in Gerteisers
Spanferkelstube im Laufenburger
SEITE 23
Ortsteil Rotzel.
13.-16.OKTOBER
Lesegenuss unter freiem Himmel
Kreativer Markt ‚Rund ums Buch‘
Papierwerkstatt für Kinder
Verkaufsoffener Sonntag 13-18 Uhr
Genussmeile
Mehr Infos unter: www.endingen.de
Ein Leben lang beeinflusst
Eine Ausstellung in Colmar bringt OTTO DIX und den Isenheimer Altar zusammen
Matthias Grünewalds Isenheimer Altar hat ihn ein
Leben lang beschäftigt. Anlässlich des 125. Geburtstags
von Otto Dix und des 500jährigen Bestehens des berühmten Flügelaltars bringt
das Colmarer UnterlindenMuseum nun beide zusammen.
ten des Krieges“, so beschreibt
Ausstellungskuratorin
Frédérique Goerig-Hergott das Werk.
Alle Gewalt, die der Maler erlebt
hat, drückt er auch in Farbe aus.
Gleichzeitig ist Dix ein begnadeter Radierer. Schon 1924 bringt er
einen Grafikzyklus heraus, der
sich dem Kriegsthema widmet.
Einerseits erkennt man ihn darin als „neuen Grünewald“, andererseits will den schrecklichen
Realismus niemand sehen.
–
Rückzug an
ANNETTE MAHRO
Die Passion Christi am Kreuz
und das Leid und die Qualen der
Soldaten auf den Schlachtfeldern des Ersten und Zweiten
Weltkriegs werden für Dix eins.
Auch Grünewalds Verkündigungsszene, die Heilige Jungfrau
mit Kind oder die Versuchung
des Heiligen Antonius inspirieren ihn. In seinen Werken, von
denen jetzt in Colmar mehr als
100 ausgestellt sind, finden sich
zahllose Zitate aus dem zwischen 1512 und 1516 gemalten
Meisterwerk. Selbst die Technik,
die Dix im Lauf der 1920er Jahre
entwickelt und, als erst 36-Jähriger zum Professor an der Kunstakademie Dresden berufen, an
seine Studenten weitergibt, hat
altmeisterliche Bezüge. Vor allem geht es aber um Inhalt und
Darstellung bei Grünewald, der
mit seinem kraftvollen und stellenweise grellfarbigen Werk gerne als früher Vorläufer des Expressionismus gehandelt wird.
–
Kriegsgefangenschaft
in Colmar
–
den Bodensee
–
Das „Gewitter im Riesengebirge" war eines von acht Bildern, die das
Unterlinden-Museum vor der Ausstellung per Anzeige gesucht und in
FOTO: ZVG/© ADAGP, PARIS 2016
einer Privatsammlung gefunden hat.
ches Triptychon „Der Krieg“
(1929-32), das die Staatlichen
Kunstsammlungen
Dresden
nicht mehr ausleihen, das aber
in Colmar jetzt als eine Reproduktion zu sehen ist, macht das
besonders deutlich. Der furcht-
bar zugerichtet aufgespießt über
allem schwebende tote Soldat
zeigt wie Johannes der Täufer,
der bei Grünewald neben dem
Kreuz steht, auf das Leid. Das
Schlachtfeld wird zum Golgotha.
„Der Soldat wird zum Gekreuzig-
FAKTEN
1933 verliert Dix seine Professur
und zieht sich an den Bodensee
zurück. Anders als andere darf er
noch malen, thematisch jedoch
auf biblische und Landschaftsthemen beschränkt. Auch jetzt
verlässt ihn der Bezug zu Grünewald nicht. Seine Internierung in
Colmar dürfte für den Maler ein
doppeltes Glück gewesen sein,
wurde er doch von einem französischen Leutnant als der berühmte Maler der Neuen Sachlichkeit erkannt und durfte malen. Unter anderem seine „Madonna vor Stacheldraht und
Trümmern“, die er 1945 als Hoffnungsbild für die Kirche des Gefangenenlager schuf. Wer in Colmar ist, kann sich auch Otto Dix’
letztes Atelier in der Rue Vauban
Nr. 43 ansehen, allerdings nur
von außen. Im Frühjahr 1946
kommt der Maler nach Hause
zurück. Jetzt wird auch das Gefangensein Thema. Allerdings
erreichen seine späten Bilder die
Wucht des Anfangs nicht mehr.
Die erste Ausstellung im Erweiterungsbau des Unterlindenmuseums zeigt gleichwohl, und das
ist gut so, den ganzen Dix.
Erstaunlich ist dabei, dass Otto
OTTO DIX, geboren 1891 im
Dix, der selbst als Soldat am Ersden Nationalheutigen Gera in Thüringen
ten Weltkrieg teilnimmt, von
sozialisten als
als Sohn eines Eisengießers
den Nazis als „entarteter Künsteiner der Ersund einer Näherin, studierte
ler“ diffamiert und noch 1945
ten entlassen.
> OTTO DIX – DER ISENHEIMER
ALTAR, Ausstellung im Museum
an der Dresdner Kunstgewerzum „Volkssturm“ eingezogen
260 seiner BilUnterlinden, Place Unterlinden,
beschule und orientierte sich
wird, den Altar vermutlich erst
der wurden
Colmar, Montag und Mittwoch bis
nach dem Ersten Weltkrieg,
während seiner kurzen Kriegsgeaus deutSonntag, 10 bis 18 Uhr, Donnersden er als Soldat erlebt hat, in
fangenschaft zwischen 1945 und
schen Musetag bis 20 Uhr, Dienstag geschlosder Malerei an Expressionis1946, die ihn ausgerechnet nach
en und Sammlungen entfernt,
sen, bis zum 30. Januar 2017; Infos
mus und Neuer Sachlichkeit.
Colmar verschlägt, im Original
67 davon 1937 in der Ausstelunter der Telefonnummer 0033Von 1927 bis 1933 war er Progesehen hat. Allerdings war der
lung „Entartete Kunst“ gezeigt.
389-201551 oder im Internet unfessor an der Dresdner Kunst- 1969 starb Dix in Singen am
Altar als Hauptwerk der RenaisAMA
ter der Adresse www.musee-unterakademie und wurde unter
sance nördlich der Alpen und
Hohentwiel.
linden.com
zum Inbegriff deutscher Kunst
idealisiert, zwischen 1917 und
1919 einmal nach München
transportiert und dort ausgestellt worden. Sowohl während
seines bayrischen Exils als auch
im alten Kloster der Dominikanerinnen in Colmar, dem heutigen Unterlindenmuseum, hatten den Altar zahlreiche Künstler gesehen. Unter anderen bezogen sich Max Beckmann, Max
Ernst, Emil Nolde aber auch der
weniger bekannte Gert Wollheim, der seinerseits mit zwei
starken Werken in der Ausstellung vertreten ist, auf Grünewald. Wann Dix dem Werk erstmals begegnet, ist dagegen nicht
bekannt.
Allerdings besaß er Reproduktionen und Fachbücher über
Grünewald. Bezüge lassen sich in
seinen Bildern denn auch schon
in den 1910er und 1920er Jahren
erkennen. Mit dem selbst erlebten Grauen des Krieges, zu dem
sich der Maler noch freiwillig an
die Front gemeldet hatte, er- Das Triptychon „Madonna vor Stacheldraht und Trümmern“ hat Dix während seiner Gefangenschaft im
greift ihn Grünewalds Werk Kriegsgefangenenlager bei Colmar gemalt. Seit 1988 hängt es in der Kirche Maria Frieden, die seitdem MaFOTO: ZVG/ WALTER WETZLER, 2016, © ADAGP, PARIS 2016
dann vollständig. Sein schreckli- rienwallfahrtsort ist.
KULTUR 21
Der Sonntag · 9. Oktober 2016
Im Kriegszustand
BESTSELLER DER WOCHE
PRÄSENTIERT VON DER BUCHHANDLUNG WALTHARI
Bei TERROR im Freiburger Wallgraben-Theater sprechen die Zuschauer das Urteil
Zu einem Gerichtssaal wird
das Freiburger WallgrabenTheater ab Freitag. In Ferdinand von Schirachs Stück
„Terror“ entscheiden die
Zuschauer, ob sie einen
Mann des 164-fachen Mordes schuldig sprechen. Oder
einen Freispruch erwirken.
burger Cinemaxx-Kino. Drei Tage später wird der Film dann in
der ARD gezeigt, das Fernsehpublikum darf abstimmen. Anschließend wird in Frank Plasbergs Talk „Hart aber fair“ über
das Thema diskutiert.
Eine Besonderheit von „Terror“ ist auch, dass im Internet
nachzuverfolgen ist, wie sich die
Theatergänger entschieden haben. Auf www.terror.theater ist
zu erfahren, dass es in Deutschland bei 426 Vorstellungen in 39
Theatern 399 mal zu einem Freispruch kam. Insgesamt entschieden sich bundesweit 82 905
Theatergänger für Freispruch
und 55 877 für „schuldig“. In der
Schweiz gab es gar bei allen 25
Vorstellungen in vier Theatern
einen Freispruch durch die
Mehrheit. Durchweg für einen
Schuldspruch entschieden sich
hingegen die Besucher von vier
Vorstellungen an zwei Häusern
in Japan.
OTTO SCHNEKENBURGER
Die Geschichte, mit der der
Schriftsteller und Strafverteidiger Ferdinand von Schirach
gleich sein erstes Theaterstück
zum derzeit meistgespielten
machte, erinnert ein wenig an
die Fragen, die vor 30 Jahren
noch den Kriegsdienstverweigerern in ihren mündlichen Prüfungen gestellt wurden: Lars
Koch ist Pilot eines Kampfjets
der Bundeswehr. Und er sah sich
vor die Wahl gestellt: Wenn er ein
mit 164 Menschen besetztes und
von Terroristen entführtes Passagierflugzeug nicht abgeschossen hätte, wäre es wohl in die mit
70 000 Besuchern gefüllte
Münchner Allianz-Arena gestürzt worden.
„Wir befinden uns wieder im
Krieg und die Besonderheit ist,
dass er jederzeit an jedem Ort
ausgetragen werden könnte“,
sagt Dirk Schröter, Dramaturg
der Produktion. In einem Bistro
in Paris, in einem Regionalzug
bei Würzburg oder eben in einem Flugzeug und einem Stadion zugleich. Damit sei von Schirachs Stück das aktuellste, das
derzeit gespielt werde.
Sehr dokumentarisch und wenig theatralisch soll die Freiburger Fassung von „Terror“ in Regie
von Hans Poeschl, mit Regine Effinger als Richterin und mit Helge Gutbrod als angeklagtem Piloten Lars Koch gespielt werden.
„Wir wollen, dass die Besucher
weniger auf das Gebaren der Beteiligten achten, sondern sich
dem Text des Stückes widmen,
um zu einem Urteil zu kommen.“
Belletristik, gebunden
poetisch:
Adler
Nicht eingreifen oder handeln? Die Passagiere eines entführten FlugFOTO: DUARTE
zeuges töten, um andere Menschenleben zu retten?
In diesem Text wird manch eine Volte geschlagen, die das Handeln des Piloten in einem neuen
Licht erscheinen lässt. So hebt
die Staatsanwältin auf die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes aus dem Jahr
2006 ab, welche dem Piloten den
Abschuss untersagt. Und sie versäumt es auch nicht, darauf hinzuweisen, dass dies eine Entscheidung ist, an die sich der
ehemalige Verteidigungsminister nicht halten wollte. Und die
in den betroffenen Bundeswehrkreisen großteils nie wirklich akzeptiert wurde. War dem Piloten
also schon vorher klar, dass er im
Ernstfall schießen würde?
Und generell: Darf man Leben
gegen Leben abwägen, zumindest dann, wenn das Verhältnis
Männername
Grazie,
Liebreiz
der auf dem Spiel stehenden Leben so ungleich ist, wie in dem
vorliegenden Fall? Schließlich
wären doch die Passagiere im
Flugzeug ohnehin beim Absturz
gestorben. Zudem: Würde es
nicht gerade eine Einladung für
Terroristen sein, wenn in einem
solchen Fall nicht gehandelt
wird? Oder muss doch gelten,
dass Leben nicht mit Leben aufgewogen werden darf? Weil Menschen keine Gegenstände sind,
die Menschenwürde es nicht zulässt, Leben in Zahlen aufzuwiegen?
Nicht nur im WallgrabenTheater ist „Terror“ am Freitag zu
sehen. Sondern als einmalige
Vorstellung in bundesweit 100
Kinos, darunter auch – zeitgleich
zur Theaterpremiere – im Frei-
Kfz-Z.
Bulgarien
hin
und ...
Wie wird das Freiburger Publikum richten? Den Plädoyers der
Staatsanwältin (Natalia Herrera)
und des Verteidigers (Dietmar
Kwoka) soll eine längere Pause
folgen, nach der die Zuschauer
das Theater durch zwei verschiedene Eingänge betreten müssen.
„Regisseur Hans Poeschl war es
wichtig, ein Prozedere zu wählen, bei dem nicht anonym abgestimmt wird, sondern das Publikum in der Öffentlichkeit Stellung beziehen muss“, sagt Schröter. Lichtschranken zählen mit
und je nach Ergebnis wird anschließend eine der beiden Fassungen der Urteilsverkündigung von von Schirach gespielt.
> TERROR, von Ferdinand von
Schirach, Premiere am Freitag, 14.
Oktober, 20 Uhr,Wallgraben-Theater, zahlreiche weitere Vorstellungen, Karteninformationen im Internet unter der Adresse www.bzticket.de/karten oder unter der Telefonnummer 0761 / 496 88 88.
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Lösung vom vergangenen Sonntag:
HALBLEINEN
Liebe: Lassen Sie sich von Ihrem Schatz einmal wieder
schick ausführen. Beruf: Geduld und Ausdauer sind im Moment die
Schlüssel zum Erfolg. Allgemein: Der
Konkurrenzkampf ist nicht so stark wie
befürchtet.
JUNGFRAU
Liebe: Manchmal ist es nötig,
mehr aufeinander zuzugehen.
So wie jetzt. Beruf: Dass Sie Ihr
Fach beherrschen, haben Sie oft genug
bewiesen. Allgemein: Sie dürfen sich zuversichtlich in eine Aktion stürzen.
WAAGE
Liebe: Alles, was den Schatz
verletzen könnte, sollte vermieden werden. Beruf: Dank
kosmischer Unterstützung sind Sie besonders inspiriert. Allgemein: Jemand
macht Ihnen einen Vorschlag, der Sie irritiert.
SKORPION
Liebe: Vorsicht, Beziehungsstress! Anschuldigungen unbedingt vermeiden. Beruf: Für
kniffelige Angelegenheiten sind Sie der
Ansprechpartner. Allgemein: Ihre Argumentationstechnik ist so gut wie unschlagbar.
SCHÜTZE
Liebe: InveSTIERen Sie nicht zu
viel Gefühl in eine neue Bekanntschaft. Beruf: Genießen
Sie eine entspannte Woche ohne Sorgen
und Probleme. Allgemein: Spannungen
der letzten Zeit lösen sich allmählich auf.
STEINBOCK
Liebe: Singles tun alles, um das
Hintertürchen gut im Auge zu
behalten. Beruf: Man kann auf
Ihre weitsichtigen Vorschläge nicht verzichten. Allgemein: Ein interessantes Projekt kann jetzt gestartet werden.
WASSERMANN
Liebe: Sie zeigen es deutlich,
wie wichtig Ihnen die Partnerschaft ist. Beruf: Bringen Sie
ein Anliegen klar und trotzdem diplomatisch vor. Allgemein: Bitten Sie sich Bedenkzeit bei einer Entscheidung aus.
FISCHE
Liebe: Seien Sie nicht so ängstlich, Sie können den ersten
Schritt tun. Beruf: Entscheiden
Sie nichts über die Köpfe Ihrer Kollegen
hinweg. Allgemein: Gute Aussichten für
die Unternehmungen in dieser Zeit.
22 KULTUR
Der Sonntag · 9. Oktober 2016
Die angespitzte Zunge von der Kette lassen
Kunst ist Verwandlung
Absolut sehenswert: RONI HORN in der Fondation Beyeler
Befragungen, sinnliche Rätsel und Skulpturen, an denen man sich erfreuen
kann: Die Fondation Beyeler zeigt Roni Horns vielfältiges Schaffen.
ALS DER AM LAUTESTEN GEFLÜSTERTE GEHEIMTIPP des politischen Kabaretts wird René Sydow ob diverser Preise gehandelt. Am
heutigen Sonntag, 9. Oktober, stellt er um 19 Uhr im Freiburger Vorderhaus sein neues Programm „Warnung vor dem Munde!“ vor und
verspricht, die angespitzte Zunge von der Kette zu lassen. In neuen
Texten will Sydow„dem Irrsinn in Politik und TV auf den Grund gehen“
und sich „Minister, Medienmacher und andere Mitglieder des orgaFOTO: ZVG
nisierten (V)Erbrechens“ vornehmen.
KURZ GEFASST
METHUSALEMS
Auf denTrümmern des Sozialismus
Mit der szenischen Lesung „SecondhandZeit“ aus dem dokumentarischen Roman
„Secondhand-Zeit – Leben auf den Trümmern des Sozialismus“ der Weißrussin Swetlana Alexijewitsch (Foto: dpa) eröffnet die
Seniorentheatergruppe „methusalems“
heute um 20 Uhr im Kleinen Haus des
Freiburger Theaters (mehrere weitere Vorstellungen) eine Reihe szenischer Lesungen
unter dem Stichwort „Machtwechsel“. Mit diesen Lesungen
wollen sie „kraftvolle, internationale Literatur über die Risse
unserer Verhältnisse vorstellen und nach Dynamiken radikalen
gesellschaftlichen Wandels fragen“. Alexijewitsch untersuchte
das postsowjetische Machtvakuum in den Küchen, Straßen
und Plätzen Russlands. Sie hatte dafür den Friedenspreis des
DS
Deutschen Buchhandels erhalten.
KINDER
Einwöchiges Freiburger Lesefest startet heute
Mit der Lesung „Der Gewitter-Ritter“ (ab 4 Jahren, Literaturbüro,
Urachstraße 40, 11 Uhr), dem Film „Rettet Rafi“ (ab 8, Kommunales
Kino, Urachstraße 40, 14.30 Uhr) und dem Theaterstück „Der
Bär, der nicht da war oder bist Du ich“ (ab 6, Theater im
Marienbad, Marienstraße 4, 17 Uhr) beginnt heute das Freiburger
Lirum Larum Lesefest, das am nächsten Sonntag, 16. Oktober,
mit dem großen Lesefest im Freiburger Theater endet. Dazwischen liegen viele Veranstaltungen, das ganze Programm
DS
hierzu findet sich unter www.freiburg.de/lesefest.
LESUNG
WasExpertenaufFußballfragenantworteten
Wann ist der Ball im Tor? Warum kosten Fußballer Millionen?
Von den Experten-Antworten auf solche Fragen erzählt die
Freiburger Autorin Andrea Schwendemann in ihrer interaktiven
Lesung „Ran ans Leder!“ am nächsten Samstag, 15. Oktober,
etwa um 17.15 Uhr – nach dem Abpfiff des SC-Spiels in Hoffenheim
– in der Buchhandlung Jos Fritz (Wilhelmstraße 15; Eintritt
DS
Erwachsene: 5 Euro, Kinder: frei) in Freiburg.
Horn 1999 den Titel „Still Water,
The River Thames, for Example“
gab. Das Wasser spiegelt sich in
ungezählten Reflexen, und in
ganz kleiner Schrift wird unter
den Fotos ein Text lesbar, der in
bis zu 35 Notaten erläutert, worum es geht. Also lesen wir zum
Beispiel: „1 You say Water is
troubled or calm“, „4 Water is sexy“, „11 Black Water isn’t sexy“, „19
Black Water is only the idea of
water“. Man muss genau hinschauen, um die winzigen Ziffern in den Wasserreflexen zu
entdecken; hat man sie jedoch
gefunden, wird die Fotografie
zur spannenden Erzählung widersprüchlichster Geschichten.
Die zu lesen und zu sehen macht
einfach Spaß.
NIKOLAUS CYBINSKI
Sechs Säle mit fotografischen
Installationen, Arbeiten auf Papier und Skulpturen aus gegossenem Glas: Es ist ein Spiel der
Verwandlungen, das die 1955 in
New York geborene Amerikanerin hier vorführt. Sie misstraut
der begrifflich fixierten Realität,
und was der österreichische Romancier Robert Musil vor bald
einem Jahrhundert den „Möglichkeitssinn“ nannte, das ist Roni Horns Sache: Leben und Kunst
als Prozess ständiger Veränderungen.
Gleich eingangs der von Theodora Vischer kuratierten Schau
verraten 15 Porträtpaare ein und
derselben Person – es ist Roni
Horn selbst – die Verwandlung,
die die Zeit, hier im Verlauf der
Lebensjahre, in einem Gesicht
bewirkt. Das Kind Roni und die
junge Frau: Sind sie noch dieselbe? Sie sind es – und zugleich
sind sie es nicht mehr. Was die 30
Fotografien
so
sehenswert
macht, ist das Gewahrwerden
der Augenblicke der äußeren
und inneren Verwandlungen.
„Rose is a rose is a rose is a rose“, sagte 1913 Gertrude Stein, als
sie nach dem Verhältnis zwischen Objekt und seinem Begriff
gefragtwurde. Und die Redewendung „come up smelling like a
rose“ besagt im Englischen, etwas erfolgreich zu Ende bringen.
Horn verband beide Aussagen
und schuf 46 Aquarelle mit dem
Titel „Th Rose Prblm“, die sie als
Weiterentwicklung der Serie
„Hack Wit“ verstand. In der ging
es ihr um das geistreiche (wit)
Zerschneiden (hacking) einer Sache, woraus Horn nun von 2013
bis 2015 ein buntes Thema mit
Variationen gemacht hat. Jetzt
erinnern die Wörter daran,
scheinbar losgelöst vom chaotisch zerschnittenen Grund,
dass die Rose eben doch eine Ro-
–
Große Formenvielfalt
–
Exotische Findlinge: Roni Horns Skulpturenreihe „Water Double“. Darunter ihre Selbstporträtserie „a.k.a“, in der sie verschieden alte Ichs einFOTOS: ZVG
ander gegenübersetzt.
se ist, aber das neue „Hack Wit“
wird nun zum fröhlichen Spiel,
das sich permanent selbst erfindet.
Von hier führt ein Gedankenweg zum fünften Saal, in dem
die zehn großformatigen „Pigment Drawings“ von 2007-13
hängen. Wieder ist der Grund
der Bilder zerschnitten und zu
kaum wahrnehmbaren Linien-
Mit Wasser zu tun haben auch
die neuen Arbeiten Horns, sechs
1,30 Meter hohe zylindrische Objekte aus gegossenem farbigen
Glas, deren opake makellos reine
Oberflächen
eine
stumpfe
Transparenz erzeugen. Die
Lichtverhältnisse im großen Saal
lassen sie wie exotische Findlinge erscheinen, schöne monumental-elegante
Skulpturen,
einzig geschaffen, wie es scheint,
um sich an ihnen zu erfreuen.
Den Abschluss der Ausstellung bilden „The Selected Gifts“,
eine Kollektion von 67 Fotografien, die die Fondation erstmals
zeigt. Horn hat von 1974 bis 2015
die Geschenke ihrer Bekannten
und Freunde gesammelt, etwa
ein Paar Handschuhe, ein Buch,
einen Liebesbrief, das versteinerte Ei eines Dinosauriers, und
dieses Sammelsurium hat sie fotografiert. Es zu sehen, ist kurzweilig-unterhaltsam, doch eher
harmlos. Allerdings erinnert es
an den Beginn der Ausstellung,
an die 30 Fotografien der Künstlerin, und ihr Credo, dass das Leben und die Kunst in all ihren Facetten eine ständige Verwandlung sind.
segmenten verformt, über denen sich mineralische Pigmente
als amorphe Formen ausbreiten.
Das desorientiert die Blicke,
denn die suchen vergeblich nach
Fixpunkten, und das macht diese Drawings wiederum so sehenswert.
> RONI HORN Fondation Beyeler,
Im dritten Saal wird ein ganz Riehen. Täglich von 10 bis 18 Uhr,
anderes Spiel gespielt. Hier hän- mittwochs bis 20 Uhr (bis 1. Janugen die 15 Fotografien, denen ar).
Viel Geld, viel Spaß, viel Liebe?
AMERICAN HONEY
Von einer jungen Amerikanerin,
die ihr Glück sowie die ganz große Liebe in einer Drücker-Kolonne sucht, erzählt die AusnahmeRegisseurin Andrea Arnold in ihrem Kinofilm „American Honey“. Das rigorose Porträt über
Teenager in den USA verzichtet
dabei auf gängige Erzählformen
und setzt auf Stimmung, Atmosphäre sowie Handkamera-Bilder der vibrierenden Art.
Gleich mit den ersten Bildern
ist das Elendsszenario festgezurrt: Eine junge Frau stöbert im
Abfallcontainer nach Lebensmitteln. Danachversucht sievergeblich als Anhalterin ihr Glück.
Schließlich landet Star (Sasha Lane) auf einem Parkplatz, wo ihr
der charmante Jake ein verführerisches Angebot macht: Ein lukrativer Trip durch die USA mit
einer lässigen Teenager-Truppe.
Viel Geld, viel Spaß, viel Liebe.
Viel Zeit zum Überlegen bleibt
nicht, bereits am nächsten Morgen geht die Reise los. Star, so der
Name der Heldin, zögert nicht
lange. Schon lange hat sie es satt,
auf ihre Geschwister aufzupassen. Die 18-Jährige kehrt diesem
tristen Leben spontan den Rü-
ist ein semidokumentarischer Trip in die Untiefen des amerikanischen Teenager-Lebens – und voller eindrucksvoller Bilder
cken, mit großen Erwartungen
erscheint sie am genannten
Treffpunkt, einem Motel. Dort
verstauen ein paar Jungs und
Mädchen ihr Gepäck bereits in
einem Van. Der coole Jake (Shia
LaBeouf) taucht gleichfalls auf
sowie die distanzierte Krystal,
die sich als fiese Chefin der
Gruppe entpuppt (gespielt von
Presley-Enkelin Riley Keough).
Schnell wird dem Neuling das
Geschäftsmodell klargemacht:
Je mehr Zeitschriften-Abos einer
verkauft, desto größer die Provision. Wer die wenigsten Abschlüsse schafft, wird von der
Drücker-Kolonne kollektiv mit
einem gnadenlosen Ritual bestraft.
Star plagen Skrupel bei solchen Methoden. Doch ihr
Schwarm Jake zerstreut die Zweifel mit seinen Verführungskünsten – sehr zum Ärger der eifersüchtigen Krystal. Das Drama
spitzt sich zu, als Star sich von
drei
vergnügungssüchtigen
Cowboys in deren Villa einladen
lässt. Die wollen den Teenager
betrunken machen und versprechen dafür, Fünf-Jahres-Abos abzuschließen. Plötzlich jedoch
Debütantin Sasha Lane als Star und Shia LaBeouf als Jake in "American Honey".
taucht Jake auf und fuchtelt wütend mit seinem Revolver: „Badlands“ lässt grüßen.
Wer eine klassische Roadmovie-Lovestory nach gängigem Erzählmuster erwartet, wird klar
enttäuscht. Wer ein entwickeltes
Figurenkabinett mit tiefgründigen Konflikten erwartet, sitzt
gleichfalls im falschen Film. Umso mehr kommt auf seine cineastischen Kosten, wer sich gerne
auf einen semidokumentarischen Trip in die Untiefen des
amerikanischen
Teenager-Lebens begibt, dessen virtuos virtuelles Konzept mit einer Wundertüte eindrucksvoller Bilder
FOTO: DPA/UNIVERSAL
ungewöhnliche 4:3-Format zusätzliche Wirkung bekommen.
Auf ein schlüssiges Psychogramm der Akteure wird bewusst verzichtet, dafür sprechen
deren Gesichter Bänder. Als dramaturgischer Coup erweist sich
dabei die Mischung aus Laiendarstellern und Profis. Das
schauspielerische Duell zwischen der Debütantin Sasha Lane und Hollywood-Star Shia LaBeouf ist eine Klasse für sich.
Wie üblich überzeugt die Regie von Andrea Arnold durch die
Unaufdringlichkeit ihrer Gesellschaftskritik. Wer will, kann diese profitorientierte Generation,
der die Werte längstverloren gingen, als Metapher der Hedgefonds-Heuschrecken-Mentalität
sehen: Der American Dream als
Abzocker-Alptraum.
Prinzip
Hoffnungslosigkeit. Wer es lieber unpolitisch mag, kann sich
auch nur auf die Suche nach den
Tier-Motiven machen: Hunde,
Vögel und Insekten treten hier
noch häufiger auf als bei Terrence Malick. DIETER OSWALD
besticht. Der irische Kameramann Robbie Ryan hat bereits
mit „Slow West“, „Philomena“
oder dem Cannes-Gewinner
„Ich, Daniel Blake“ von Ken
Loach sein außergewöhnliches
Talent unter Beweis gestellt. Hier
findet er mit der Handkamera > AMERICAN HONEY, Bundesvibrierende Bilder, die durch das start am Donnerstag
DREI GÄNGE 23
Der Sonntag · 9. Oktober 2016
Wie bei Muttern
LESESTOFF
BADISCHE WINZER
Beim Ehepaar Gerteiser in Laufenburg-Rotzel kommt SPANFERKEL auf den Tisch
F
Spanferkel ist etwas für Genießer, die keine Scheu haben, der Wahrheit ins Auge
zu sehen: Was so schmackhaft auf dem Teller landet,
ist unverkennbar ein Tier.
In Gerteisers Spanferkelstube im Laufenburger
Ortsteil Rotzel wird das
Fleisch aus Hausschlachtung an zwei Sonntagen im
Monat serviert.
TINA SAUR
Der Hof von Bernhard und Roswitha Gerteiser liegt mitten im
Ort. „Entbindungsstation“ nennen Gerteisers die einstige Funktion der heutigen urig-modern
eingerichteten Stube scherzhaft:
Ursprünglich befand sich hier
der Stall, in dem die Ferkel von
ihren Müttern gesäugt wurden.
Nach dem Umbau wurde er Anfang 2014 als Gaststube eröffnet.
Nun riecht es hier nicht mehr
nach Schweinestall, sondern ein
Duft von gebratenem Fleisch
und Holzfeuer liegt in der Luft.
Hin und wieder öffnet Bernhard
Gerteiser den Grill und wirft einen prüfenden Blick hinein.
Wem die Hitze nichts ausmacht,
kann ihm über die Schulter
schauen: Anders als vielleicht erwartet, gart das sogenannte
Spanferkel – ein junges Schwein,
das ganz gebraten wird – nicht
an einem waagerechten Drehspieß, sondern brutzelt stehend
in einem Metallkorb. Die Holzspäne im Feuer darunter haben
übrigens nichts mit der Bezeichnung zu tun: Der mittelhochdeutsche Begriff „spänen“ bedeutet „säugen“ und bezieht sich
auf das Alter des Schweines.
Nach ungefähr vier Stunden
ist das Spanferkel fertig. Als
„Spanferkelmenü“
servieren
Gerteisers es mit gemischtem
Salat, Pommes frites oder Kartoffelsalat, den Roswitha Gerteiser selber macht. Dazu passt ihre
hausgemachte Knoblauchsoße
sowie dunkles Exportbier der
Lörracher Brauerei Mülhaupt.
Die bis zu 70 Gäste bekommen
eine üppige Portion aufgeschnittenes Spanferkel auf den
Teller. Für Vegetarier und Veganer gibt es Sellerieschnitzel.
Ungefähr vier Stunden brutzelt ein Spanferkel auf dem Grill (Symbolbild).
Sitzt eine gesellige Runde beisammen, stellen Gerteisers die
Beilagen gern in großen Schüsseln auf den Tisch, für alle griffbereit, wie bei Muttern. Das
Fleisch schmeckt zart und würzig, die Kruste ist schön kross.
Trotz der familiären Atmosphäre versucht man vergeblich, Roswitha Gerteiser die Zutaten zu
entlocken, die in der Würzmischung für das Spanferkel enthalten sind: „Wir haben das Rezept von der Schwiegermutter
übernommen.“ Mehr verrät sie
nicht und reicht lieber den Spanferkelsalat. Auf Wunsch gibt es
auch Spareribs.
Auf die Zubereitung von Spanferkeln spezialisiert haben sich
Gerteisers 2013. Der Landwirt
und die gelernte Erzieherin haben dafür den seit 1965 bestehenden Familienbetrieb mit
Mast und Schweinezucht aufgegeben. „Um existieren zu können, müssen sich Landwirte
heute Nischen suchen“, meint
Roswitha Gerteiser. Derzeit beziehen sie jede dritte Woche etwa
30 bis 40 Ferkel von einem Landwirtschaftsbetrieb aus Wutöschingen. „Sie sind dann zehn
Wochen alt und wir ziehen sie
hoch bis zu einem Gewicht von
50 Kilogramm“, erklärt Bernhard
FOTO: BENSHOT/FOTOLIA
Gerteiser. Den größten Teil mästet er mit einer Mischung aus
Getreide und Mineralfutter. Einige Tiere schlachtet er selbst,
verarbeitet werden sie von einem Metzger aus dem Rickenbacher Ortsteil Glashütten. „Wir
sind bodenständig und natürlich“, beschreibt Roswitha Gerteiser ihre Haltung. Zum Nachtisch
kredenzt sie Obst aus dem Garten, außerdem gibt es Heidelbeerrahmkuchen,
Brombeerschnitten und Bienenbecher.
Für Feiern aller Art bieten
Gerteisers Selbergrillen an: Vorbereitete Spanferkel und verschiedene Leihgrills kann man
bei ihnen bestellen und abholen.
Spanferkel im Wecken auf die
Hand servieren der Grillmeister
und seine Frau auf Märkten in
der Umgebung. Gerteisers Mut,
sich neu zu erfinden, fand auch
beim Landratsamt Waldshut Anklang: Unter dem Motto „Landwirtschaft – natürlich innovativ“
erhielt die Spanferkelstube im
Wettbewerb „Innovationspreis
2014“ einen Anerkennungspreis.
ast unbemerkt vom heimischen Publikum haben
sich badische Weine in der
Weltliga nach oben gespielt. Für
den BZ-Verleger und bekennenden Weingenießer Christian
Hodeige ist das nichts Geringeres als eine „Badische Revolution“. In dem
gleichnamigen
Buch ist er 2014
mit einem
knappen Dutzend Autoren
dem Wesen
dieser Revolution auf den
Grund gegangen. Im Bookazine „Badische
Winzer“ widmet sich Hodeige nun den Akteuren der
(Wein-)Revolution. Darunter
finden sich Namen wohlbekannter Weingüter wie Dr. Heger, Johner, Salwey, Franz Keller
und Bernhard Huber. Daneben
stellt Hodeige auch kleinere
Produzenten wie Enderle und
Moll mit nur zwei Hektar Anbaufläche in Münchweier vor.
Sven Enderle und Florian Moll
schwören auf biodynamischen
Anbau und Handarbeit und
lehnen Maschinen im Weinberg ab, während sie im Weinkeller den Wein kaum anrühren. Das zeitigt mitunter kuriose Resultate: Der Grauburgunder entfaltet erst drei Tage nach
dem Öffnen seine höchste
Trinkqualität. Biowinzer-Pionier Heinrich Gretzmeier in
Merdingen schätzt ebenso den
maximalen Einsatz im Weinberg, wo er bis zu 1 000 Arbeits-
stunden pro Hektar im Jahr verbringt. Zum Missfallen der
Weinbaufunktionäre und zur
Freude seiner Kunden hat der
Merdinger zudem der Altsorte
Elbling wieder zu einer gewissen Popularität verholfen. Es ist
wohl die Eigenwilligkeit und
der absolute
Wille zur Qualität, der die Spitze der badischen Revolution ausmacht.
So schwärmt
der Ihringer
Joachim Heger
von seinen
acht Meter langen Rieslingwurzeln im
Winklerberg.
„Mehr Terroir geht nicht“, sagt
er. Uniforme Weine sind Heger
ein Gräuel. Er will die ganze Partitur bespielen und experimentiert auch mal mit früher geernteten Spätburgundertrauben. Fritz Keller hält auch nach
40 Jahren nichts von der Rebflurbereinigung im Kaiserstuhl
und glaubt an die Kraft der ursprünglichen kleinen Parzellen.
Stimmungsvolle Porträt- und
Detailfotos von Michael Wissing verleihen dem Band einen
RIX
würdigen Rahmen.
> CHRISTIAN HODEIGE: Badi-
sche Winzer, Edition Rombach,
176 Seiten, 22,80 Euro. Am Donnerstag, 3. November, 20 Uhr, laden fünf der Winzer mit Christian
Hodeige in der Buchhandlung
Rombach zu einer Weinprobe mit
Speisen. Karten für 15 Euro, ermäßigt 12 Euro, bei Rombach.
Kürbisfest auf dem Mundenhof
> GERTEISERS
Das Fleisch, das Bernhard und Roswitha Gerteiser servieren, schmeckt
FOTO: TKS
zart und würzig, die Kruste ist schön kross.
SPANFERKELSTUBE, Rotzler Straße 43, Laufenburg-Rotzel, Telefon 0 77 63/79 86,
www.gerteisers-spanferkel.de. An
meist zwei Sonntagen im Monat
geöffnet. Nächste Termine: 16.
und 30. Oktober, je ab 11.30 Uhr.
Von Einsichten undWeggabelungen
Ausflugstipp: Der LEBENSWEG von St. Ulrich ist ein spiritueller Pfad, der zum Nachdenken einlädt
Der Lebensweg führt nicht nur
durch die zu jeder Jahreszeit
schöne Landschaft rund um den
kleinen Bollschweiler Ort St. Ulrich und sein ehemaliges Benediktinerpriorat, das 1087 gegründet wurde. Der Lebensweg
ist ein spiritueller Weg, der zum
Gehen und zum Innehalten einlädt. 15 Haltepunkte geben Impulse zu Lebensthemen.
Natürlich kann man den 3,8
Kilometer langen Weg, der auf
Wanderrouten des Schwarzwaldvereins verläuft, auch einfach als
Spazierpfad gehen und dabei St.
Ulrich und die verstreut liegenden Schwarzwaldhöfe aus allen
Himmelrichtungen betrachten.
Wer allerdings auf die Denkanstöße des Lebenswegs neugierig
ist, der erstehe am besten eines
der drei Begleithefte. Die Hefte
mit unterschiedlicher Ausrichtung – mal nach Klaus von der
Flüe, mal nach benediktinischer
Tradition, mal eher allgemein –
sind für je einen Euro an der
Pforte des Bildungshauses, im
Bollschweiler Rathaus und auf
Die Akteure der Revolution
der Internetseite www.bollschweil.de zu haben.
Der Rundweg startet beim
Haupteingang des Bildungshauses, das in der ehemaligen Klosteranlage beheimatet ist. Ums
Aufbrechen geht es beim ersten
Haltepunkt – für neue Erfahrungen, Gedanken, die Begegnung
mit sich selbst. Schnell gewinnt
der Weg an Höhe, vorbei an ausladenden Buchen eröffnen sich
Blicke auf Kloster und Ortschaft,
etwas weiter oben sieht man im
Westen das Rheintal. Geschickt
nutzten die Gestalter des Weges
die Topographie: Um Entscheidungen geht es an einer Wegkreuzung, gleich zwei Kunstobjekte geben hier Anstöße zur
Selbstreflexion. Spätestens an
diesem Haltepunkt wird deutlich, dass es von Vorteil ist, den
Weg alleine zu gehen. Denn die
Innenschau gelingt am besten
ohne Ablenkung. Da stören gesprächswillige Begleiter nur.
Entwickelt wurde der Weg
vom Bildungshaus Kloster St. Ulrich in Zusammenarbeit mit der
die Speichen des Rades außen
und innen verbinden, so will der
Weg durch äußere Eindrücke zur
Mitte des Menschseins weisen
und helfen, Antworten für den
Alltag zu finden, heißt es im Begleitheft. „Wo fordert mich mein
Leben auf, mit dem Strom des
Lebens zu gehen, wo bin ich gefragt, gegen den Strom zu
schwimmen?“, lautet die Frage
am Haltepunkt Quelle. Nach einem Weg durch den Wald steht
ein mächtiger Felsklotz, der an
einer Kette liegt, für das Schwere
und Belastende im Leben. Unzählige kleine Steine habe die Lebensweg-Wanderer auf den Felsklotz gelegt und sich durch diese
Symbolhandlung vielleicht von
etwas Schwerem befreit.
Kunst und Natur: 15 Haltepunkte
Der Weg wird schmal und verFOTO: HEG läuft steil hinab zum Heinehof,
geben Denkanstöße.
wo die Hofkapelle zum StillwerGemeinde Bollschweil, der Ka- den einlädt. Von hier ist es nicht
tholischen Landvolkbewegung mehr weit bis zum Endpunkt des
Freiburg und weiteren Unter- Pfads, dem Haltepunkt Leben.
GABRIELE HENNICKE
stützern. Wegzeichen ist das Rad
aus dem Meditationsbild des
Bruders Klaus von Flüe: So wie > www.lebensweg-st-ulrich.de
OB SUPPE, GEISTERFRATZE ODER TEELICHT: Der Kürbis hat Saison. Heute, 9. Oktober, dreht sich von 11 bis 17 Uhr auf dem Gelände
des Freiburger Mundenhofs alles um die Herbstfrucht. Frisch
geerntete Kürbisse werden zu Schönem und Schmackhaftem verarbeitet. Beim Suppekochen, Stockbrotbacken, Saftpressen und Getreidemahlen wird der Herbst mit all seinen Farben und Aromen erlebbar.
FOTO: DPA
Der Eintritt beträgt 2 Euro, Kinder feiern kostenlos mit.
QUERBEET
MUNZINGEN
Zwiebelkuchenfest der Winzerkapelle
Die örtliche Winzerkapelle lädt dieses Wochenende zu ihrem
52. Zwiebelkuchenfest in den gemütlich beheizten Dreschschopf
in Freiburg-Munzingen. Im Mittelpunkt stehen natürlich
selbstgemachter Zwiebelkuchen und Neuer Süßer, außerdem
gibt es Schnitzel, Würste und Käseteller. Für die Kleinen ist
eine Mini-Kirmes mit Karussell, Schießbude und Süßigkeitenstand aufgebaut. Verschiedene Kapellen sorgen für UnDS
terhaltung, los geht es heute um 12 Uhr.
BLOTZHEIM
Französische Winzer laden zur Weinprobe
Mit dem Weinglas in der Hand von Stand zu Stand schlendern
und Weine direkt bei Winzern aus ganz Frankreich probieren:
Das bietet die Weinmesse des Berufsverbands Vignerons
Indépendants de France vom 14. bis 16. Oktober im AirportClub-Hotel im elsässischen Blotzheim, 3, Rue de l’Industrie,
beim Euro-Airport. Die Messe ist am Freitag, 14. Oktober, 18
bis 21 Uhr, Samstag, 15. Oktober, 11 bis 19 Uhr, und Sonntag,
DS
16. Oktober, 11 bis 18 Uhr, geöffnet.
24 NACHRICHTEN
Der Sonntag · 9. Oktober 2016
Hinweise auf Sprengstoff
Vortrag mit dem innovativen Naturholzpionier und
Entwickler vom preisgekrönten Holz100Haus
Einlass ab 18.00 Uhr
Kultur- und Bürgerhaus Denzlingen
BURGERHolz100HAUS.
Polizei sucht nach Anschlagswarnung in CHEMNITZ nach verdächtigem Mann
Berlin (AFP). Nach einem
Großeinsatz in Chemnitz
wegen möglicher Anschlagsvorbereitungen
sucht die Polizei nach einem Mann aus Syrien. Er
stehe im Verdacht, einen
Sprengstoffanschlag vorbereitet zu haben. Drei Bekannte des Verdächtigen
wurden festgenommen.
# !
!
"
Veranstalter: Sigmund Burger Bauunternehmen / 79215 Elzach-Yach
Kagenmi/Fotolia
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Wir bitten um Anmeldung bis 14.10.2016
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NOTDIENSTE
präsentiert von
Die
Polizei
rief die Bevölkerung zur Mithilfe
auf. Der Gesuchte sei „mit einem
schwarzen Kapuzensweatshirt
mit auffälligem Druck bekleidet“. Zuvor hatten Sicherheitskräfte eine Wohnung in Chemnitz gestürmt und durchsucht,
die von dem Verdächtigen genutzt worden sein soll. Dort fanden sie nach Angaben eines
Sprechers des Landeskriminalamts Sachsen zwar keine Bombe,
aber Hinweise darauf, dass „hier
mit entsprechenden Materialien
hantiert wurde“. Die Materialien
würden analysiert.
Den Hinweis auf die mögliche
Gefahr hatte die Polizei in Sachsen am Freitagabend vom Bundesamt für Verfassungsschutz
(BfV) in Köln bekommen, wie ein
BfV-Sprecher bestätigte. Aufgrund der Warnung startete die
Polizei in Chemnitz ihren Einsatz in der Nacht auf Samstag.
Die durchsuchte Wohnung im
Fritz-Heckert-Gebiet soll von
dem Verdächtigen genutzt worden sein, wie der LKA-Sprecher
in einem von der Polizei Sachsen
auf Facebook veröffentlichten
Video sagte. „Eine relevante Person konnte nicht angetroffen
werden“, teilte die Polizei Sachsen über Twitter mit. Eine „zu
hörende Explosion war eine Zugriffsmaßnahme der Polizei“.
Focus Online berichtete unter
Berufung auf Sicherheitskreise,
Jaber A. sei offenbar im vergangenen Jahr als Flüchtling nach
Deutschland gekommen. Er
stehe seit längerem unter Beobachtung des Bundesamtes für
Verfassungsschutz und werde
verdächtigt, einen Sprengstoffanschlag auf einen deutschen
Flughafen geplant zu haben. Der
BfV-Sprecher bestätigte diese
Angaben nicht.
Die Polizei hatte während des
Einsatzes aktiv über Twitter informiert und von einem „Verdacht der Vorbereitung eines
Sprengstoffanschlages“ und einer „statischen Gefährdungslage“ gesprochen. Sie sei „mit starken Einsatzkräften vor Ort“. Die
Bürger in dem betroffenen
Stadtteil riefen die Beamten auf:
„Bitte bleibt innerhalb des abgesperrten Bereichs in Euren Wohnungen und beachtet die Weisungen der Polizei.“
THW Freiburg: erreichbar über Feuerwehrleitstelle Freiburg 112
Pannendienst:
ADAC-Service (rund um die Uhr).
01802/22 22 22
Elektro-Innung: 0761/806806
Innung Sanitär-Heizung-Klima:
0761/790921-0
Bergwacht: 0761/493333
Bestattungsinstitute:
Stadt Freiburg, Friedhofstraße 8, 273044
K. B. Müller, Tennenbacher Straße 46,
282930
L. Schneider, Tennenbacher Straße 51,
273344
Horizonte, Haierweg 23 a, 4014896
Horizonte Dreisamtal, Kunzenweg 5,
4014898
Telefonseelsorge:
0800/1 11 01 11 und 0800/1 11 02 22
Vertrauliche Geburt: 0800/4 04 00 20,
www.geburt-vertraulich.de
Der UN-SICHERHEITSRAT stimmt über zwei rivalisierende Entwürfe zum Krieg in Syrien ab
NEW YORK/ALEPPO (DPA/AFP).
Nach Frankreich hat auch Russland dem UN-Sicherheitsrat einen Resolutionsentwurf für eine
erneute Waffenruhe in Syrien
vorgelegt. Noch gestern Abend
mitteleuropäischer Zeit wollte
das Gremium bei einer Sitzung
in New York über beide Papiere
abstimmen. Erwartet wurde
aber, dass keiner der Entwürfe
verabschiedet werden würde.
Beide Entwürfe rufen alle Beteiligten zu einer sofortigen Waffenruhe auf, im russischen Entwurf fehlt allerdings die Forde-
Derweil haben syrische Regierungstruppen ihre Offensive auf
die von Aufständischen kontrollierten Teile der belagerten Stadt
Aleppo fortgesetzt. Die Regierungstruppen seien inzwischen
im Stadtteil Bustan al-Bascha auf
dem Vormarsch und hätten den
Stadtteil Uwaidscha eingenommen, auch gebe es Kämpfe im
Stadtteil Scheich Said, erklärte
der Leiter der Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman.
Bundesaußenminister FrankWalter Steinmeier (SPD) warnte,
die aktuelle Lage sei „gefährlicher“ als im Kalten Krieg. „Der
Konfliktstoff zwischen Russland
und den USA wächst an“, sagte
Steinmeier der Bild-Zeitung.
Russland unterstützt die syrischen Regierungstruppen vor allem mit Luftangriffen bei deren
Kampf gegen die Rebellen, die
den Osten von Aleppo kontrollieren. Aus Protest gegen die zunehmenden Angriffe auch auf
zivile Ziele hatten die USA am
Montag ihre Gespräche mit
Russland über eine Waffenruhe
in Aleppo für beendet erklärt.
DA S W E T TE R
11°
3° Lahr
Ettenheim
12°
6°
Notdienste aus Emmendingen
Emmendingen
Breisach a. Rh.
Rhe
in
12°
3°
isam
Polizei: 110
Feuerwehr/Notarzt/Rettungsdienst: 112
Ärztlicher Bereitschaftsdienst:116 117
Notruf-Fax:
Rettungs- und Feuerwehrleitstelle:
07641/460177
THW Emmendingen: 07641/2181
Apotheken-Notdienst-Infotelefon:
Festnetz: 0800/00 22 8 33 (kostenfrei);
Mobilfunk: 22833 (max. 0,69 €/Minute);
Im Internet: mehr.bz/apotheken
Tierärzte-Notdienst:
07642/2324 (Großtiere),
07644/559 (Kleintiere)
Kreiskrankenhaus Emmendingen:
Gartenstr. 44, 07641/4540
Rettungshundestaffel Breisgau-Ortenau
(BRH): 07641/19222
rung nach einem Ende aller Luftangriffe und militärischen Flüge
über Aleppo. Russland kündigte
bereits vorab an, den französischen Entwurf, der von Großbritannien und den USA unterstützt wird, nicht durchkommen
zu lassen.
Um verabschiedet zu werden,
braucht eine Resolution im Sicherheitsrat neun Ja-Stimmen.
Die ständigen Mitglieder – Russland, die USA, Frankreich, Großbritannien und China – können
allerdings mit einem Veto jede
Resolution verhindern.
Elzach
Elz
Dre
Polizei Notruf: 110
Feuerwehr/Notarzt/Rettungsdienst: 112
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116 117
(Erwachsene) durchgehend geöffnet,
Hugstetter Straße 55
Kinderärztlicher Bereitschaftsdienst:
Sautierstr. 1, 0180/6076111
Krankentransporte: 0761/19222
Faxnotruf für Hörgeschädigte:
Freiburg: 0761/201-3399
Informationszentrale für Vergiftungen:
Mathildenstraße 1, 0761/1 92 40
Zahnärztlicher Notdienst:
Freiburg-Stadt: 01 80/3 222 555 - 42
Freiburg-Land: 01 80/3 222 555 - 41
Augenärztlicher Bereitschaftsdienst:
Universitäts-Augenklinik, Killianstr. 5
0180/6075311
Apotheken-Notdienst-Infotelefon:
Festnetz: 0800/00 22 8 33 (kostenfrei);
Mobilfunk: 22833 (max. 0,69 €/Minute);
Im Internet: mehr.bz/apotheken
Badenova: 0 18 02/767767
Privatärztl. Notdienst: 01 80/3 83 00 00
Privater Orthopädischer Notdienst:
0 18 03/26 36 36
Frauenhorizonte – gegen sexuelle Gewalt:
durchgehend erreichbar; Basler Straße 8,
0761/2 85 85 85
Frauen- und Kinderschutzhaus:
0761/3 10 72
Rechtsanwalt Notdienst:
Bereitschaftsdienst täglich von 18 bis 8 Uhr,
am Wochenende und an Feiertagen rund
um die Uhr, 01 72/745 19 40
Bundeswehr Standortarzt:
Müllheim, 0 76 31/90 17 15
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst:
0761/7 22 66
Bereitschaftsdienst der Tierschutzvereine:
Tierschutzverein Freiburg, 0761/8 44 44
Tierbestattungen:
Tierfriedhof Eschaton Frbg., 0172/7416002
Sondereinsatzkräfte der Polizei besprechen sich am Morgen in einem Wohngebiet
FOTOS: DPA/AFP
in Chemnitz, links ein Bild des Verdächtigen Jaber A.
Ringen um Resolution für Aleppo
JETZT SCHÜTZEN:
wwf.de/protector
Notdienste aus Freiburg
„Es gab drei Festnahmen,
zwei im Bereich des Hauptbahnhofes, eine weitere im
Bereich der Innenstadt“, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamts (LKA) Sachsen.
„Das sind Kontaktpersonen
oder zumindest Bekannte des
gesuchten Tatverdächtigen, die
wir über die Ermittlungen identifizieren konnten.“ Der wegen
möglicher Anschlagspläne gesuchte Syrer war aber demnach
nicht unter den Festgenommenen. Bei ihm handele es sich um
den 22-jährigen Jaber A., teilte
die Polizei mit.
Inwiefern die drei vorläufig
Festgenommenen mit den mutmaßlichen Plänen des 22-Jährigen in Verbindung stehen, ist
dem LKA-Sprecher zufolge noch
unklar. „Die Vernehmungen laufen, die Ergebnisse stehen noch
aus“, sagte er in einem Video, das
die Polizei Sachsen auf Facebook
veröffentlichte.
Waldkirch
Freiburg
Titisee
Lörrach
Bad Säckingen
morgen
12°
2
Neustadt
FELDBERG
1493 m
1°
Schluchsee
-1°
Bonndorf
8°
St. Blasien
0°
11° Schopfheim
WaldshutWeil a. Rh. 5°
Tiengen
Rheinfelden
Im Norden und Osten stark bewölkt oder trüb
mit etwas Regen oder Sprühregen. Nach Südwesten im Tagesverlauf etwas Sonne. Höchstwerte: 10 bis 13 Grad. Schwacher Nordwind.
heute
12°
Müllheim
Basel
DEUTSCHLANDWETTER
Kühle und teils feuchte Luft bestimmt das Wetter in Südbaden. Am Vormittag ist es überwiegend bedeckt oder stark bewölkt. Am Nachmittag werden die Wolkenlücken größer und
die Sonne scheint abschnittsweise. Rund um
den Schwarzwald bilden sich vereinzelt leichte
Schauer. Bei maximal 12 Grad weht schwacher
Nordwind. In den kommenden Tagen bleibt es
herbstlich kühl und leicht unbeständig. Dichte
Wolkenfelder wechseln sich mit Sonne ab.
8°
0°
12°
3°
Bad Krozingen
Furtwangen
REGIONALWETTER
10°
4°
0 l/m²
Niederschlag
übermorgen
10°
2
2
0 l/m²
g
Niederschlag
3 l/m²
Niederschlag
20°
15°
10°
Kiel
10°
4°
Bremen
Hannover
Dresden
Nürnberg
0°
6 12 18 0
6 12
18
0
6 12 18 Uhr
Windstärken in den Kreisen in Beaufort
07:38/18:52Uhr
15:06/00:39Uhr
Auf- und Untergangszeiten gelten für Freiburg
Saarbrücken
Stuttgart
12°
3°
Freiburg
10°
8°
10°
6° Berlin
Essen
13°
12°
3°
4°
Köln
Frankfurt
5°
1
Rostock
Hamburg
11°
3°
10°
4° München
10°
6°
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Der Sonntag · 9. Oktober 2016
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und nach Abschluss des Auswahlverfahrens vernichtet.
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Der Sonntag · 9. Oktober 2016
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zum Dipl.-Sozialarbeiter oder ein vergleichbares Studium
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finden Sie unter www.breisgau-hochschwarzwald.de,
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