AUGUST STRINDBERG. Vom Meer zum Kosmos

 August
Strindberg
De la mer au cosmos Musée
cantonal des
Beaux-Arts de Lausanne
PRESSEMITTEILUNG 14.10.2016
22.01.2017 August Strindberg – La Ville, 1903 – Huile sur toile, 94.5 x 53 cm
Stockholm, Nationalmuseum © Hans Torwid / Nationalmuseum Stockholm
Sérigraphie Uldry SA – Lithographie Datatype
Graphisme chrisgautschi.ch
MUSÉE CANTONAL DES BEAUX-ARTS DE LAUSANNE
AUGUST STRINDBERG.
Vom Meer zum Kosmos
14.10.2016 – 22.01.2017
Sie sind herzlich eingeladen zur Pressekonferenz am Donnerstag 13. Oktober 2016 um 11 Uhr
Vernissage
Donnerstag 13. Oktober um 18.30 Uhr
Medienkontakt
Loïse Cuendet, [email protected]
Tel : +41 (0)21 316 34 48
Presse Bilder: ftp://ftp.vd.ch/MBA/pub/presse/
Adresse
Musée cantonal des Beaux-Arts, Lausanne
Palais de Rumine, place de la Riponne 6
CH-1014 Lausanne
Tel.: +41 (0)21 316 34 45
[email protected]
www.mcba.ch
Eintritt frei
Öffnungszeiten
Di - Mi - Fr: 11–18 Uhr
Do : 11–20 Uhr
Sa - So : 11–17 Uhr
Montag: geschlossen
24., 31. Dezember : 11 – 17 Uhr
25 Dezember, 1.-2. Januar : geschlossen
Zufahrt
Metro M2 : Riponne – Maurice Béjart
Bus 1, 2 : Rue Neuve
Bus 7, 8 : Riponne – Maurice Béjart
AUGUST STRINDBERG.
Vom Meer zum Kosmos
Die Formel der kommenden (und wie beim Rest: vergangenen !) Kunst ist, die
Natur in etwa nachzuahmen und vor allem die Weise nachzuahmen, in der die
Natur schafft.
La revue des revues, 15. November 1894
Der weltberühmte Schriftsteller und Dramatiker August Strindberg (1849–1912), der so
bekannte Theaterstücke wie Der Vater und Fräulein Julie verfasste, gilt überdies als einer der bedeutendsten bildenden Künstler Schwedens. Der autodidaktische Maler und
Fotograf ist ein einzigartiger Bildgestalter.
Das Musée cantonal des Beaux-Arts in Lausanne veranstaltet die erste Retrospektive,
die den bildnerischen Werken Strindbergs in der Schweiz gewidmet ist, einem Land, in
dem sich der Schwede mehrmals aufhielt. Die Schau bietet einen seltenen Überblick
über seine wichtigsten Meisterwerke.
Von den frühen 1870er-Jahren bis in die ersten Jahre des 20. Jahrhunderts betätigte
sich Strindberg immer wieder als Maler und Fotograf. Er schuf kraftvolle, mächtige Werke, für die es seinerzeit nichts Gleichwertiges gab, Landschaften, in denen die Naturkräfte entfesselt sind und die Elemente, der Himmel und das Meer sich aufzulösen
scheinen. Gleichzeitig legte er eine neue Theorie der Kunst vor, deren Haupttext, «Der
Zufall im künstlerischen Schaffen», die Ideen vorwegnimmt, die später im Surrealismus
entwickelt wurden. In der Fotografie schuf Strindberg auf der Suche nach der Wahrheit
Selbstporträts und Bildnisse seiner Angehörigen. In den frühen 1890er-Jahren wurde
seine fotografische Tätigkeit experimenteller: Nun bemühte er sich, auf der Platte oder
dem Papier das Unsichtbare, die Seele und den Himmel festzuhalten.
DIE AUSSTELLUNG
Der Ausstellungsparcours ist um die drei Perioden, in denen Strindberg malte (von 1872
bis 1874, von 1892 bis 1894 und nach 1900), und um seine fotografischen Experimente (Selbstbildnisse und Porträts 1886–1906, Fotogramme 1890–1896, Wolkenstudien 1906–1907) angeordnet.
Im Archipel, 1872–1874 und 1892
Strindbergs erste Gemälde haben einzig das Meer und die karge Natur des Archipels von
Stockholm zum Thema, zwei Motive, die in seinem späteren Werk regelmässig wiederkehren. Im Sommer 1892 beginnt er nach einem fast zwanzigjährigen Unterbruch erneut
zu malen. Mehrmals stellt er in seinen Bildern eine einzelne Blume an einem einsamen
Küstenstrich dar. Obwohl die Pflanzen mit Präzision wiedergegeben sind, werden diese
Gemälde als symbolische Bilder, Selbstporträts des Künstlers oder Ausdrucksformen seiner Einsamkeit gedeutet. Die Atmosphäre der Werke aus dieser Zeit schwankt zwischen
sonniger Ruhe und düsterem Chaos.
Berlin-Dornach-Paris, 1893-1894
Strindberg im 20. Jahrhundert, 1901–1905
Selbstbildnisse und fotografische Porträts:
in die Seele eindringen, 1886–1906
Fotografische Experimente :
das Unsichtbare erfassen, 1890–1896
Selbst wenn sich Strindberg nicht im Archipel von Stockholm aufhält, bleibt das Meer
ein Sujet seiner Malerei. Den düsteren, drohenden Himmeln entsprechen entfesselte
Fluten. Der Künstler hebt die Trennung zwischen Himmel und Meer auf, um eine neue
Substanz aus Gischt und Sprühregen aufsteigen zu lassen. Schaum und Wasser verschmelzen zu einer dichten Materie, die grob mit Malmesser und Fingern aufgetragen
wird. Nach dieser Periode intensiver Maltätigkeit entwickelt Strindberg eine auf die
Malerei bezogene Kunsttheorie, deren wichtigster Text den Titel «Der Zufall im künstlerischen Schaffen» trägt. Was den Bildaufbau betrifft, überlässt der Künstler dem Zufall
die Hauptrolle. So verwandelt sich in dem Gemälde Das Wunderland (1894) die auf das
Meer geöffnete Waldlandschaft in eine unterirdische Grotte.
Als Strindberg 1901 wieder zu malen beginnt, hat er soeben die schlimmste Krise seines
Lebens, die sogenannte Inferno-Krise, überwunden. Er lässt sich erneut in Stockholm
nieder und kommt in seiner Malerei häufig auf das Sujet des Meers vor den Küsten des
Archipels zurück. Daneben beschäftigt er sich auch mit Motiven, die von seinen Ausflügen in die Umgebung der Stadt angeregt sind. Strindberg baut seine Kompositionen
aus fast parallelen, übereinandergesetzten horizontalen Farbfeldern auf. Diese Werke
sind von einem Synthetismus gekennzeichnet, der sich mit symbolistischen Bühnenbildern vergleichen lässt.
«In der Kunst der Fotografie suche ich intensiv nach Wahrheit, so wie ich auch in vielen
anderen Bereichen nach Wahrheit suche», schreibt Strindberg. Diese Wahrheit glaubt er
zunächst in einer Reihe von Selbstbildnissen und fotografischen Porträts seiner Angehörigen zu finden, die er während seines Aufenthalts im schweizerischen Gersau am Ufer
des Vierwaldstättersees schafft. Strindberg stellt sich dabei in verschiedenen Rollen dar:
als Schriftsteller, Familienvater, Gärtner und sogar als russischer Nihilist ! Indem er eine
Wahrheit zu erfassen sucht, die laut ihm nicht mehr in der einfachen mechanischen
Reproduktion einer Erscheinung, sondern in einem intimen Erfassen des Wahren liegt,
experimentiert er mit dem «psychologischen Porträt», den «Fotografien der Seele», mit
Aufnahmen, welche die psychischen Eigenschaften des Modells erfassen.
Auf der Suche nach dem Wahren in den Sphären des Unsichtbaren wird Strindbergs fotografische Tätigkeit vollends zum Experiment. Sie nähert sich seinen naturwissenschaftlichen
Forschungen und vor allem seiner Passion für den Okkultismus an. Der Künstler versucht
die Himmelsgestirne zu reproduzieren, indem er die Fotoplatte ohne Apparat, Objektiv und
Linsen dem nächtlichen Himmel aussetzt oder indem er die rätselhaften Bilder, die der Reif
auf einem Glas hinterlässt, direkt auf Fotopapier festhält.
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PUBLIKATION
August Strindberg, de la mer au cosmos.
Peintures et photographies
herausgegeben von Camille Lévêque-Claudet.
Lausanne, Musée cantonal des Beaux-Arts und Les Éditions Noir sur Blanc, 2016, CHF 52.
Auszug
«Strindberg, Sonntagsmaler». Dieser Titel eines Artikels, der am 20. Mai 1962
in der Tribune de Lausanne erschien, ist brutal. Er bewertet, ohne eine Diskussion zuzulassen : Strindberg sei ein Amateurmaler ! Was heisst das ? Seine Malerei wäre banal
oder gar minderwertig? Die Zunahme der ihm gewidmeten Ausstellungen seit dem
Beginn der 1960er-Jahre, der Umfang der Schriften über seine Tätigkeiten als Maler und
Fotograf sowie die seit kurzem steigenden Preise seiner Werke auf dem Kunstmarkt
scheinen das Gegenteil zu beweisen: Das bildnerische Werk des Schweden stösst bei
Akademikern und Museumskonservatoren, Ausstellungsbesuchern und Sammlern auf
wachsendes Interesse. Was nicht heisst, dass Strindberg ein Berufsmaler wäre. […] Seine
Bilder sind verwirrend und entziehen sich den üblichen Deutungsverfahren. Wären sie
als eine Art Ufo der schwedischen Kunstszene im letzten Viertel des 19. und zu Beginn
des 20. Jahrhunderts nichts weiter als Kuriositäten ohne echte künstlerische Qualität ?
Wäre Strindberg ein Maler, der nicht zu malen versteht, ein Schriftsteller, der zufällig
zum Pinsel gegriffen hätte?
[…]
Strindberg ist ein Alchemist der Malerei. Wie er Goldpapier in Gold umformt,
verwandelt er das gewöhnliche Kartonstück oder die praktische Zinkplatte, deren raue
Oberfläche besser geeignet ist für die dick aufgetragene Farbe und den Einsatz der
Finger oder des Spachtels, um sie zu zerreiben. Wie er in seinen Dramen die Gewalt
der Gefühle und die Grausamkeit der Wörter nicht verbirgt, so sucht er auch hier den
Bildträger nicht zu verschönern, sondern er nutzt im Gegenteil dessen Fehlstellen, die
Unregelmässigkeit seiner Form und seiner zufälligen Flächigkeit, um das Bild brutaler
und durchdringender werden zu lassen. Die Materie? Er ist bereit, sie noch kompakter
zu machen, indem er dem Öl Gips beimischt, oder sie zu beschädigen, indem er die
Oberfläche mit einer Lampe anbrennt, um ungewöhnliche Effekte zu erzielen.
Strindberg unterzieht sich genauso wenig dem Diktat der Malerei seiner Zeit, wie
er sich den Regeln der Literatur oder den wissenschaftlichen Methoden seiner Zeitgenossen beugt. Die Ablehnung der Gesetze der naturalistischen Philosophie und die
Zurückweisung der Konventionen der Malerei treffen sich in der Verschmelzung der Naturelemente und dem Ausdruck ihres gemeinsamen Ursprungs. […] Strindberg erstellt
eine neue Ordnung der Malerei, wie er einen neuen Monismus schafft, indem er zeigt,
dass sich alles in allem finden und sich alles in alles verwandeln kann…, also auch zufällig ein Schriftsteller in einen Maler ?
Camille Lévêque-Claudet, «Maintenant je lance mes tableaux un à un, on va m’établir en peintre». Strindberg, peintre par hasard ?», S.19-27
ZEITTAFEL
August Strindberg
1849
August Strindberg wird am 22. Januar in
Stockholm geboren.
1879
Im November erscheint sein Roman Das
rote Zimmer.
1869
Verfasst sein erstes Theaterstück, Ein
Festgeschenk, das verloren ist.
1883
Verlässt Mitte September Schweden mit
seiner Familie, um sich in Frankreich niederzulassen.
1871
Hält sich zum ersten Mal auf der Insel
Kymmendö im Archipel von Stockholm
auf, deren Landschaften ihm als Anregung
für seine Malerei dienen.
1872
Beschliesst, schriftstellerisch tätig zu werden. Sucht seinen Lebensunterhalt als
Journalist mit Kunstkritiken zu verdienen.
Malt im Frühjahr sein erstes bekanntes
Bild, Die Ruinen der Burg Tulborn. Verbringt
den Sommer auf Kymmendö, wo er nach
der Natur zeichnet.
1873
Verbringt den Sommer auf Kymmendö, wo
er mehrere Küstenlandschaften malt.
1874
Arbeitet bei der Tageszeitung Dagens Nyheter und verfasst Literatur-, Theater- und
Kunstkritiken.
1884
Lässt sich im Januar in Ouchy (Lausanne,
Schweiz) nieder. Publiziert einen neuen Erzählband, Heiraten, für den er wegen Gotteslästerung angeklagt wird.
1885
Lässt sich im März mit seiner Familie in
Frankreich nieder.
1886
Kehrt im Mai in die Schweiz zurück und
lässt sich in Othmarsingen (AG) nieder. Publiziert Ende Mai den ersten Band seiner
Autobiografie, Der Sohn einer Magd. Zieht
Anfang Oktober nach Gersau (SZ) um; beschäftigt sich mit Fotografie und schafft
eine Reihe von Porträts, die ihn allein oder
mit seiner Familie zeigen.
1887
Zieht im Januar mit seiner Familie von
Gersau nach Bayern um. Übersetzt im
1876
Sommer das Drama Vater, das er im FebruHält sich im Oktober drei Wochen lang in ar zu schreiben begonnen hat, ins FranzöParis auf, um die neue französische Mal- sische und schickt es an Emile Zola. Reist
schule und das Leben der in der franzö- mit seiner Familie nach Dänemark, wo er
sischen Hauptstadt niedergelassenen achtzehn Monate bleibt.
schwedischen Maler zu studieren. Sieht
zum ersten Mal Werke der Impressionis- 1888
ten und besucht zahlreiche Theatervor- Die Tragödie Fräulein Julie erscheint.
stellungen.
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1889
Befasst sich im Januar mit wissenschaftlichen Experimenten. Kehrt Ende April nach
Schweden zurück und beendet damit ein
selbst gewolltes sechsjähriges Exil.
1897
Beginnt in Lund nach Überwindung der Krise den Roman Inferno auf Französisch zu
verfassen.
1899
1892
Zieht am 19. August nach Stockholm, wo
Befasst sich im Januar mit wissenschaft- er bis zu seinem Tod wohnt.
lichen Experimenten und mit der Malerei;
malt etwa dreissig Bilder. Begibt sich am 1901
30. September von Schweden nach Berlin Beginnt erneut zu malen, und dies bis
und beschäftigt sich während seines sie- 1905.
benmonatigen Aufenthalts mit Chemie,
Malerei und Fotografie.
1906
Baut seinen eigenen Fotoapparat (Wunder1894
kamera) und experimentiert, unterstützt
Malt intensiv im Schloss Dornach (Öster- vom Fotografen Herman Andersson, mit
reich) und befasst sich daneben mit foto- psychologischen Porträts in Naturgrösse.
grafischen Experimenten.
1907
1895
Eröffnet am 26. November zusammen mit
Verkehrt in Paris mit Paul Gauguin,
dem Schauspieler August Falck sein eigeAlphonse Mucha und dem Komponisten nes «Intimes Theater» in Stockholm.
Frederick Delius.
1912
1896
Stirbt am 14. Mai an Magenkrebs.
Durchlebt während dieses Pariser Aufent- halts die «Inferno-Krise»; leidet an Wahnvorstellungen und ist überzeugt, dass man
ihn ermorden will.
KÜNSTLERTEXTE
Einige Zitate
subjektiv ausgewählt aus Texten von August Strindberg.
H
abe ich etwas freie Zeit, male ich. Um die Materie besser beherrschen zu können,
wähle ich eine Leinwand oder einen Karton, die in etwa der Zeit entsprechen,
die mir zur Verfügung steht. Ich spüre eine vage Absicht in mir. So will ich beispielsweise ein schattiges Gehölz malen, durch das man das Meer bei Sonnenuntergang sieht. Gut. Mit meinem in bestimmter Weise aufgesetzten Messer – ich bin kein
Pinselmensch – verteile ich die Farben auf dem Karton und vermische sie dort, um so
etwas wie eine Zeichnung zu erhalten. In der Mitte meiner Leinwand stellt ein Loch den
Fluchtpunkt des Meers gegen den Horizont dar. Jetzt kommt das Innere des Gehölzes
an die Reihe, sich umschlingende Zweige, Astwerk, gebildet aus einer Anordnung von
Farben, unentwirrbar, doch harmonisch. Die Leinwand ist bedeckt, ich trete zurück und
betrachte sie. Verdammt ! Vom Meer ist nichts zu sehen. Durch das helle Loch erkenne
ich eine unendliche Perspektive aus rosa und blauem Licht, in dem unglaubliche duftige, körperlose Wesen schweben wie Feen, die einen langen Wolkenmantel tragen. Das
Gehölz hat sich in eine von Gestrüpp versperrte, finstere unterirdische Grotte verwandelt, und seht den Vordergrund – es sind Felsen, bedeckt mit Flechten, wie man sie dort
nicht kennt, und da, zur Rechten – das Messer hat die Farben so sehr geglättet, dass
sie wie Spiegelungen auf einer Wasserfläche erscheinen. Somit handelt es sich um
einen Teich ! Perfekt ! Allerdings erblicke ich über dem Wasser einen weissen und rosa
Fleck, dessen ursprüngliche Bedeutung ich mir nicht mehr erklären kann. Moment ! Ja,
es ist eine Rose ! Zwei Sekunden, und der Teich ist von rosa Rosen umgeben. O Himmel,
nichts als Rosen !
Deutsche Fassung nach «Du hasard dans la production artistique», in:
La Revue des revues, 15. November 1894.
I
ch kann kaum auf meine unveröffentlichten Manuskripte verweisen, möchte aber hier
einfach bemerken, dass das Mondlicht stärker auf eine Bromsilberplatte im Entwickler wirkt als das Sonnenlicht. Zudem wirkt unter identischen Bedingungen das Licht
einer Petrollampe stärker als das Tageslicht.
Welche Schlussfolgerungen könnte man also aus all dem ziehen, aus Röntgenstrahlen,
die gewöhnliche Strahlen sind, aus der relativen Transparenz der Körper, der Fotografie
ohne Linsen, der Fotografie ohne Fotoapparat und Linsen? Zumindest diese Folgerung:
die heutige Physik – und die Chemie – haben die universellen Probleme noch nicht
gelöst; die sogenannten Naturgesetze sind Vereinfachungen, die von einfachen Menschen und nicht von der Natur geschrieben werden, das Universum hält noch Geheimnisse für uns bereit, und aus diesem Grund hat die Menschheit das Recht, eine Revision
der Naturwissenschaften zu fordern, auf welche die Röntgenstrahlen ein eher unsympathisches Licht geworfen haben.
Deutsche Fassung nach der französischen Übersetzung von Lena Grumbach, «L’action
de la lumière dans la photographie – Quelques réflexions dues aux rayons X»,
in: Göteborgs Handelstidning, März 1896.
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BEGLEITPROGRAMM
Führungen
Donnerstag 20. Oktober, 10. November, 8. Dezember, 19. Januar um 18.30 Uhr
Sonntag 23. Oktober, 20. November, 11. Dezember, 22. Januar um 15 Uhr
Sandwich-Führungen
Eine Führung (45 Min.), gefolgt vom Mittagsimbiss.
Donnerstag 24. November, 15. Dezember, 12. Januar um 12.30 Uhr
Preis: CHF 10.– (inkl. Imbiss, auf Anmeldung)
Konzert
Klavierkonzert von Meglena Tzaneva
Werke von Bach, Beethoven und Schumann, die Strindberg bewunderte, erklingen inmitten der Ausstellung.
Samstag 5. November um 15 Uhr
Malworkshop für Erwachsene «Kosmische Landschaften»
Führung Kunst und Astronomie
Eine Reflexion über die Farbe des Universums mit der Künstlerin Claudia Renna, von der ein Video in Endlosschleife im Kunstvermittlungsraum zu sehen ist.
Samstag 12. November 14–17 Uhr
Preis: CHF 30.–, auf Anmeldung
Der Himmel, betrachtet durch das Prisma der Werke Strindbergs und im Licht der astronomischen Kenntnisse seiner Zeit. In Zusammenarbeit mit dem Obser-
vatorium Lausanne. Bei klarem Himmel Abschluss des Abends im Observatorium.
Donnerstag 24. November um 18.30 Uhr
Lesung
Texte eines der Urväter des modernen Theaters gewinnen Leben im Gegenüber zu seinen bildnerischen Werken.
Donnerstag 1. Dezember um 18.30 Uhr
Interdisziplinärer Studientag
Das Werk und das Denken Strindbergs, beleuchtet von Spezialisten für Theater, Musik, Fotografie, Film, Politik und Philosophie.
In Zusammenarbeit mit dem Centre des Sciences historiques de la culture de
l’Université de Lausanne.
Alle sind willkommen. Details: mcba.ch
Freitag 2. Dezember, 9–18 Uhr
FÜR DAS JUNGE PUBLIKUM
Cabane cantonale des Beaux-Arts
Frei zugängliche Aktivitäten in Verbindung mit der Ausstellung und den Museums
sammlungen im neuen Kunstvermittlungsraum.
Kreativkurs
Für 14–18-Jährige
Der Künstler David Gagnebin-de Bons unternimmt fotografische Experimente,
bei denen der Zufall im Mittelpunkt steht und die eine sonderbare Spur der
physischen Welt hinterlassen…
Mittwoch 19. – Freitag 21. Oktober, auf Anmeldung. Details: mcba.ch
Führungen mit Zeichnen für Kinder und Eltern
Eine Gelegenheit für Kleine und Grössere
über Kunst zu sprechen, mit dem Zeichenheft in der Hand
und gefolgt von einem Zvieri.
Mittwoch 9. November und 18. Januar 14–16.30 Uhr, auf Anmeldung
Ab 6 Jahren
Schwedische Märchen
Mit den Erzählerinnen von L’Oreille qui parle
Sonntag 22. Januar um 15 Uhr
Ab 5 Jahren
Ausstellungskurator
Camille Levêque-Claudet, Konservator
Die Ausstellung wird grosszügig unterstützt von Tetra Laval und Ferring
Unter dem Patronat Seiner Exzellenz
des schwedischen Botschafters in der Schweiz Magnus Hartlog-Holm
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PRESSE BILDER
Bildmaterial zum Herunterladen : ftp://ftp.vd.ch/MBA/pub/presse/
Die Stadt, 1903. Öl auf Leinwand, 94,.5 x 53 cm.
Stockholm, Nationalmuseum
© Hans Torwid / Nationalmuseum Stockholm
Die weisse Stute, 1892. Öl auf Karton, 60 x 47 cm.
Stockholm, Nationalmuseum © Hans Torwid /
Nationalmuseum Stockholm
Wunderland, 1894. Öl auf Karton, 72,5 x 52 cm
Stockholm, Nationalmuseum
© Erik Cornelius / Nationalmuseum Stockholm
Doppelbild, 1892. Öl auf Karton, 40 x 34 cm.
Privatsammlung
© Alle Rechte vorbehalten
Küstenlandschaft, 1903. Öl auf Leinwand,
76 x 55 cm. Stockholm, Nationalmuseum
© Nationalmuseum Stockholm
Donau mit Hochwasser, 1894. Öl auf Holzplatte,
44 x 33 cm. Privatsammlung
© Alle Rechte vorbehalten
Weiderich, 1892. Öl auf Leinwand, 35 x 56 cm.
Privatsammlung
© Alle Rechte vorbehalten
AUGUST STRINDBERG.
Vom Meer zum Kosmos
14.10.2016 – 22.01.2017
Eis am Ufer, 1892. Öl auf Holzplatte, 25 x 34 cm.
Privatsammlung
© Alle Rechte vorbehalten
Flut, 1894. Mischtechnik auf Karton.
96 x 68 cm. Stockholm, Sven-Harrys
konstmuseum © Alle Rechte vorbehalten
Nacht der Eifersucht, 1893. Öl auf Karton,
41 x 32 cm. Stockholm, Strindbergsmuseet
© Alle Rechte vorbehalten
Seestück mit Riff, 1894. Öl auf Karton,
39,5 x 30 cm. Paris, Musée d’Orsay
© RMN-Grand Palais / Hervé Lewandowski
Die Woge VII, 1901. Öl auf Leinwand, 57 x 36 cm.
Paris, Musée d’Orsay © RMN-Grand Palais
(Musée d’Orsay) / Hervé Lewandowski
Celestografie, 1894. Fotogramm auf Glasplatte,
12 x 8 cm. Stockholm, Kungliga biblioteket
© Andrea Davis Kronlund / National Library of
Sweden
Selbstbildnis, Gersau, 1893-1894. Fotografie auf
Glasplatte, 10 x 6 cm. Stockholm, Kungliga
biblioteket © Alle Rechte vorbehalten