Förderverein Sekundarschule Dinslaken e.V. Friedrich-Althoff-Schule Am Stadtbad 9, 46537 Dinslaken ┌ └ 08.10.2016 Stellungnahme des Fördervereins Friedrich-Althoff-Schule e.V. zur Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes vom Mai 2016 Für unsere Stellungnahme möchten wir ein wenig ausholen: Unser Schulsystem ist krank, und das schon lange. Spätestens nach den Ergebnissen der PISAStudie 2000 ist dies allen, die mit Schule zu tun haben, klar. Als kleine Erinnerung: Die Ergebnisse der deutschen SchülerInnen machten den Zusammenhang zwischen Bildungs- und Berufsabschlüssen der Eltern zu den Schulleistungen ihrer Kinder deutlich und seitdem wird unser dreigliedriges, selektierendes Schulsystem kritisiert. Mit unterdurchschnittlichen Ergebnissen war das deutsche Schulsystem ein klarer Verlierer in diesem internationalen Vergleich. Gewinner der PISA-Studie waren übrigens Länder, die auf gemeinsames Lernen und späte Selektierung setzten- und wo soziale Herkunft eine weniger große Rolle spielt. Ein Wind ging daraufhin durch unsere Bildungspolitik: Es muss sich etwas ändern! Reformschulen wurden aus dem Boden gestampft, die lösen sollten, wozu unser altes Schulsystem nicht mehr in der Lage war – unter anderem entstand so auch die Idee der Sekundarschule: Eine Schule, die nicht selektiert, sondern (ähnlich den „secondary schools“ in vielen anderen Ländern weltweit) individuelles, aber gemeinsames Lernen ermöglicht. Die es Kindern flexibel gestattet, ihre Talente und Fähigkeiten auszubauen: An einer Sekundarschule können Schwächen (durch den flexiblen Wechsel von Niveau 1 auf 2) in Stärken umgewandelt werden und durch die geringe Klassengröße und dazu 2 Klassenlehrer können die Kinder individuell gefördert werden – sie bekommen Aufmerksamkeit, Förderung und Forderung. Natürlich gibt es auch Inklusion - das gibt es an allen Schulen. Aber jeder Schüler hat vom Hauptschulabschluss bis zum Abitur alle Möglichkeiten und wird so nicht der Selektierung nach Klasse 4 unterzogen, ob er später mal eine hohe oder keine Chance hat, ein Abitur abzulegen. …/2 1. Vorsitzender: Ralf Rieser 0163/2127988 2. Vorsitzende (Schriftführer): 3. Vorsitzende (Kassenwartin): Beisitzer: Silke Kudrisch Petra Rohe Berit Merkel 0152/32016122 0178/7896165 Beratendes Mitglied der Schule: Silvio Husung Niederrheinische Sparkasse RheinLippe, IBAN: DE67 3525 1000 0670 0514 65, BIC: WELADED1DIN Web: www.foerderverein-sekundarschule-dinslaken.de Email: [email protected] 08.10.2016 Seite 2 Leider ist dieses Konzept in Dinslaken nicht angenommen oder verstanden worden – wir können da nur mutmaßen, schließlich gibt es keine aussagefähige Umfrage unter Grundschuleltern. Es gibt nur dieses Gutachten. Und Meinungen von Einzelpersonen, die uns seit der Veröffentlichung des Gutachtens zugetragen werden. Das Meinungsbild, dass sich daraus ergibt ist: Die Friedrich-AlthoffSchule ist ein sozialer Brennpunkt; eine Hauptschule mit anderem Namen und ein Sammelbecken für die Kinder, die die Erprobungsphase an den Gymnasien und der Realschule nicht schaffen. Das finden wir als Förderverein sehr schade, sehen wir doch, wie viele unserer Kinder regelrecht aufblühen, weil sie erfolgreich sind! DAS ist nämlich das Meinungsbild, wenn man sich an unserer Schule umsieht; das sagen die Eltern und Kinder der Friedrich-Althoff-Schule, das ist ihr „Elternwille“. Den Elternwillen sieht man nicht, wenn man allein die Anmeldezahlen betrachtet, denn in ihnen spiegeln sich die oben erwähnten Vorurteile wider. Den Elternwillen sieht man, wenn man die Eltern nach der Abschulung ihrer Kinder (oder im Laufe des fünften Schuljahres) mal fragt, wie sich ihre Kinder auf der Friedrich-AlthoffSchule entwickelt haben und ob sie mit der Schulwahl glücklich sind. Das sind sie! Müssen Sie also die FAS schließen, obwohl sie gebraucht wird in einer Schullandschaft, die aus vier selektierenden Schulen besteht? NEIN! Wir müssen den Grundschuleltern zeigen, dass es in Dinslaken neben der Gesamtschule eine weitere, sehr gute allgemeinbildende Schule gibt, so dass ihre Kinder nicht erzwungenermaßen eine Erprobungsphase durchlaufen müssen, die sie im schlimmsten Fall zu Schulverweigerern macht. Wir müssen Vorurteile aus dem Weg räumen. Die FAS besteht seit 5 Jahren. Das ist eine sehr kurze Zeit, um eine Schule zu etablieren. Ein wichtiger Faktor zur Etablierung einer neuen Schulform ist natürlich Information. Leider stellen wir anhand der oben genannten Meinungsbilder immer wieder fest, dass bis zum heutigen Zeitpunkt keine echten Informationsbemühungen über die Schulform der Friedrich-Althoff-Schule stattgefunden haben – gerne hätten wir uns mit den Verantwortlichen in Dinslaken und Voerde vernetzt, um unsere junge Schule vorzustellen. Leider fehlte auch die politische Unterstützung für das Konzept einer Sekundarschule. Wie andere Kommunen zeigen, ist eine Sekundarschule nicht möglich ohne ein Auslaufen von Haupt- und Realschule, da diese Selektierung eben nicht stattfinden soll. Was wurde stattdessen in Dinslaken gemacht? Die Hauptschule wurde geschlossen, jedoch nicht die Realschule – im Gegenteil, sie wurde um einen Zug per Sondergenehmigung erweitert. Hätte man die Zügigkeit der Realschule zumindest gedeckelt, hätten wir heute kein Problem mit der erforderlichen Mindestanzahl der SchülerInnen in Klasse 5. …/3 1. Vorsitzender: Ralf Rieser 0163/2127988 2. Vorsitzende (Schriftführer): 3. Vorsitzende (Kassenwartin): Beisitzer: Silke Kudrisch Petra Rohe Berit Merkel 0152/32016122 0178/7896165 Beratendes Mitglied der Schule: Silvio Husung Niederrheinische Sparkasse RheinLippe, IBAN: DE67 3525 1000 0670 0514 65, BIC: WELADED1DIN Web: www.foerderverein-sekundarschule-dinslaken.de Email: [email protected] 08.10.2016 Seite 3 Unsere Forderung an die Politik und die Grundschulen Dinslakens: Geben Sie uns eine Chance! Deckeln Sie die Realschule und lassen Sie uns in Kontakt treten! Und allem voran: Geben Sie uns die Möglichkeit, weiter zu bestehen, um Ihnen durch unsere Abschlussklassen zeigen zu können, dass wir mehr sind als eine Hauptschule! Und zu guter Letzt ein Appell, sollten Sie die Schließung unserer Schule als beschlossene Sache sehen: Bitte lassen Sie in diesem, schlimmsten Fall die Schule NICHT ohne Befragung der Eltern auslaufen! Wir wollen und können es als Eltern und Mitglieder des Fördervereins nicht hinnehmen, dass man unsere immerhin gut 400 SchülerInnen dem Schicksal einer auslaufenden Schule überlässt. Für unsere Kinder bedeutet das nämlich: Verlust der Qualität der Bildung, weniger Bewerbungen von Lehrern (oder würden Sie sich an eine auslaufende Stelle bewerben?) und dadurch Lehrermangel, Scham für den Besuch an einer sterbenden Schule, die nicht „gut genug“ war. Liebe Verantwortliche der Schulpolitik Dinslakens, bitte, denken Sie bei Ihrer Entscheidung an das Gemeinwohl, denken Sie daran, was wichtig für unser Vorankommen als Kommune ist, denken Sie an unsere Kinder – sie sind die wahren Verlierer dieses politischen Gemetzels. Vorstand: Ralf Rieser Silke Kudrisch Petra Rohe Berit Merkel 1. Vorsitzender: Ralf Rieser 0163/2127988 Verfasserin: Frau Isabell Hochstrat Mitglied des Fördervereins 2. Vorsitzende (Schriftführer): 3. Vorsitzende (Kassenwartin): Beisitzer: Silke Kudrisch Petra Rohe Berit Merkel 0152/32016122 0178/7896165 Beratendes Mitglied der Schule: Silvio Husung Niederrheinische Sparkasse RheinLippe, IBAN: DE67 3525 1000 0670 0514 65, BIC: WELADED1DIN Web: www.foerderverein-sekundarschule-dinslaken.de Email: [email protected]
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