Futter- und Energiemais-Sortenempfehlung für den Frühbezug 2017

Pflanze
BAUERNBLATT | 8. Oktober 2016 ■
PROFI. Alles stimmt.
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Futter- und Energiemais-Sortenempfehlung für den Frühbezug 2017
Sortenangebot beim Silomais ist groß
Spätestens kurz nach der Maisernte werden die Maisanbauer bereits angesprochen, welche Sorten im nächsten Jahr ins Feld gestellt werden sollen. Jedoch ist
die Sortenvielfalt beim Silomais
so groß, dass der Auswahl der geeigneten Maissorte für den jeweiligen Standort bei geplanter Nutzungsrichtung im Betrieb eine besondere Bedeutung zukommt. Eigene Erfahrungen zu Leistungen
von angebauten Maissorten sowie Ergebnisse der Sortenversuche der Landwirtschaftskammer
sind gute Entscheidungshilfen bei
der Maissortenwahl.
Für eine erfolgreiche Maisernte ist eine wichtige Voraussetzung, dass die gewählte Maissorte eine hohe Leistung erzielt. Sortenleistungen sind mit dem Auge
nicht zu sehen, Erträge und Qualitäten müssen ermittelt werden. Die
Landwirtschaftskammer führt in
verschiedenen Regionen in Schleswig-Holstein viele Sortenversuche
durch, sodass genügend Informationen zu vielen Maissorten vorliegen. Diese regionalen Ergebnisse
sind unerlässlich, um die tatsächliche Leistung einer Maissorte zu
kennen. Beim Saatgut­
einkauf allerdings wird letztlich noch häufig
eher auf den Preis geachtet als auf
Sortenergebnisse. Der Anbau von
nicht unter vergleichbaren Standortverhältnissen geprüften Sorten,
die teilweise zu günstigen Saatgutpreisen angeboten werden, stellt
ein unüberschaubares Risiko dar.
Silomais-Ergebnisse der hoheitlich geführten Landessortenversuche der Landwirtschaftskammer bieten gute Entscheidungshilfen bei der Maissortenwahl, die im kommenden Frühjahr ins Feld gestellt werden sollen.
triebenen Sorten, die keiner mehr- suchsergebnisse zeigen deutlich die geprüften Silomaissorten. Das bejährigen und regionalen Prüfung höheren Erträge und somit auch Er- deutet letztlich, dass Ertrags- und
unterlagen. Die mehrjährigen Ver- löse von in Landessortenversuchen Qualitätsverluste die Einsparungen beim Saatguteinkauf deutlich
Grafik 1: Ertragsleistung von mehrjährig geprüften Silomais- übertreffen können. Die Landwirtsorten; Standort: Wallsbüll (SL)
schaftskammer empfiehlt, Maissorten anzubauen, die nach den ZulasLSV-Silomaissorten
vertriebene Sorten ohne mehrjährige regionale Prüfung
sungsverfahren in Schleswig-Holstein den anerkannten Landessor2015
135,4 143,1
tenprüfungen unterzogen wurden
Empfohlene Maissorten
und mehrjährig hohe Erträge und
auswählen
2014
176,8
196,5
passende Futterqualitäten bei guGrafik 1 zeigt auf dem Geest-Verter Abreife erzielten.
2013
144,6
168,6
suchsstandort Wallsbüll (SL) mehrjährig die Ertragsunterschiede von
Auf die Abreife
2012
147
167,4
Silomaissorten auf, die in hoheitachten
lich durchgeführten Landessorten200
100
120
140
160
180
versuchen (LSV) geprüft wurden,
Gerade
die
Abreife sollte bei der
Trockenmasseertrag dt/ha
Sortenwahl nicht außer Acht gelasim Vergleich zu hierzulande verJahr
28
Pflanze 29
■ BAUERNBLATT | 8. Oktober 2016
Tabelle 1: Mehrjährige Abreife von Silomais im Vergleich
der Versuchsstandorte Wallsbüll (SL) und Hemdingen (PI)
mit unterschiedlichen Maissortimenten
Versuchsjahr
Versuchsstandort Wallsbüll (SL)
Versuchsstandort Hemdingen (PI)
Silomais, Landessortenversuch,
frühes Sortiment
S 200 - S 220
Silomais, Landessortenversuch,
mittelfrühes Sortiment
S 230 - S 250
Ernte­
Anzahl
Ernte­
erzielte
Anzahl
erzielte
Abreife TS Vegeta­tions­ datum Abreife TS Vegeta­tions­ datum
tage
% (abs)
tage
% (abs)
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
34,7
29,9
31,6
35,5
30,1
33,5
33,9
34,7
156
164
185
174
180
165
159
192
19.9.08
25.9.09
15.10.10
3.10.11
12.10.12
4.10.13
29.9.14
29.10.15
Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformation lesen. Warnhinweise und -symbole beachten.
sen werden, auf dieses Merkmal
wird nach einem Jahr wie 2016 oft
gerne verzichtet. Trotzdem bleibt
die Empfehlung nach wie vor, dass
Silomaissorten mit Siloreifezahlen
S 200 – S 220 im Norden und Sorten
aus dem mittelfrühen Sortiment
mit Reifezahlen S 230 – S 250 im
35,7
35,6
33,6
33,3
36,6
39,3
31,3
155
161
177
165
179
165
190
23.9.08
24.9.09
12.10.10
1.10.11
16.10.12
1.10.13
16.10.15
Süden Schleswig-Holsteins sowie
auf warmen Standorten im Norden angebaut werden sollen. Tabelle 1 zeigt deutlich, wie lang die
Vegetationszeit sein kann, bis der
Silomais den optimalen Erntetermin erreicht hat. Anhand der aufgeführten Standorte Wallsbüll (SL) Bei der Maissortenwahl auf die Abreife achten. JETZT WERDEN
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30
Pflanze
BAUERNBLATT | 8. Oktober 2016 ■
Grafik 2: Futter- und Energiemais-Sortenempfehlung für den
Frühbezug 2017 in Schleswig-Holstein
Landesweite
Empfehlung
Die Versuchsernte Silomais 2016 in Schleswig-Holstein ist fast abgeschlossen,
die Aufbereitung, Analysierung und Verrechnung der Maisproben dauern
noch mehrere Wochen an. Für Sortenempfehlungen sind regionale Ergebnisse mit tatsächlichen Leistungen von Maissorten unerlässlich.
im Norden an der dänischen Grenze mit dem frühen LSV-Silomaissortiment und Hemdingen (PI) südlich an der Grenze zu Hamburg mit
dem mittelfrühen LSV-Sortiment
wird über Jahre hinweg deutlich,
dass der Silomais am jeweiligen
Standort abreifen konnte, jedoch
im Vergleich unterschiedlich lange
Zeit benötigte. Das zeigt aber auch,
früh
mittelfrüh
P 7524 (S 200)
*Cathy (S 210)
*Zoey (S 210)
*SY Werena (S 210)
*Kwinns (S 220)
LG 30224 (S 230)
LG 30251 (S 250)
*LG 30252 (S 250)
Vertrieb/
Züchter
 Süden, warme
Standorte im Norden
  Biogas
Tokala (S 210)
Niklas (S 230)
Marcelinio (S 230)
*LG 30215 (S220)
Messago (S 220)
LG 30223 (S 220)
Grasbetonte Ration
Sunshinos (S 210)
LG 30211 (S 210)
Silomaissorten mit Siloreifezahlen S 200 - S 220 werden für den Norden
empfohlen.
 
Sorten aus dem mittelfrühen Sortiment mit Reifezahlen von S 230 - S 250 bekommen die
Empfehlung für den Süden Schleswig-Holsteins und warme Standorte im Norden
Bewährte, hier nicht mehr aufgeführte Sorten, sollten weiterhin Berücksichtigung im Anbau finden.
% TS
Stärke
Energie
Anzahl
Versuchs­
Gehalt Ertrag kg NEL i.
GJ
jahre
% i. d. T (dt/ha)
d. T
NEL/ha
Silo­
reife­zahl S
Zul.Jahr
210
210
220
220
210
220
220
210
220
210
220
220
210
200
200
220
200
210
210
210
210
2013
2012
2012
2013
2009
2014
2014
2010
2014
2010
2011
2011
2013
2012
2011
2014
2013
2013
2014
2012
2014
3
2
3
3
3
2
2
3
2
3
3
3
3
3
3
2
3
3
2
3
2
-0
0
+
++
0
+
+
--+
0
0
++
0
+
0
0
0
0
0
+
+
+
++
++
+
0
0
0
+
+
++
0
++
++
+
-++
+
-0
+
+
++
+
+
0
0
0
0
+
+
0
++
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
+
0
0
0
0
0
0
220
220
210
220
220
220
2015
2015
2015
2015
2015
2015
1
1
1
1
1
1
---0
--0
0
0
+
0
-+
++
++
++
0
0
0
+
0
0
TM
dt/ha
Enzyml
oS TM %
++
--0
0
++
++
+
0
0
0
0
++
+
0
+
--0
+
++
+
-0
-0
-0
++
0
0
0
0
0
0
+
0
+
+
+
0
+
++
0
+
+
0
0
+
++
++
++
++
+
++
++
++
++
++
+
++
0
0
0
+
0
0
mehrjährig geprüft
Babexx
Ragt
Cathy
DSV
Colisee
KWS
ES Techno
Euralis
Fabregas
KWS
Farmflink
FarmSaat
Kwinns
Agromais
LG 30211
LG
LG 30215
LG
LG 30222
LG
LG 30223
LG
Messago
DSV
P 7500
Pioneer
P 7524
Pioneer
P8057
Pioneer
Rianni CS
Caussade
Schobbi CS
Caussade
Sunshinos
Saaten-Union
SY Werena
Syngenta
Tokala
Advanta
Zoey
Advanta
einjährig geprüft 2015
LG 30248
LG
Mallory
Saaten-Union
Osterbi CS
Caussade
Stacey
Advanta
SY Pracht
Syngenta
SY Talisman
Syngenta
SY Talisman (S 220)
Agro Polis (S 240)
Corfinio KWS (S 240)
Frederico KWS (S 240)
Vitally (S 250)
Weitere Sorten nur für:
Tabelle 2: Sortenbeurteilung Silomais – Sortiment früh (vorläufig)
Sorte
* = 2-jährig geprüft
im ersten Jahr geprüfte
Sorten zum Probeanbau
0 = durchschnittlich (rel. 99 - 101); + = überdurchschnittlich (rel. 102 - 103, ab rel. 104 = ++); - = unterdurchschnittlich (rel. 98 - 97, ab rel. 96 = --)
dass mehrjährige Prüfungen notwendig sind, um tatsächlich Aussagen über die Anbau- und Standorteignung von Maissorten zu
treffen. Das Jahr 2015 steht noch
vor Augen: Die Maisernte ging erst
so richtig um den 20. Oktober los
und war am 4. November mit Einsetzen von Niederschlägen beendet. In diesem Jahr ist bereits bis
Ende September sehr viel Silomais
auch über den optimalen Termin
hinweg gehäckselt worden.
Die passende Sorte
finden
Zum jetzigen Zeitpunkt liegen
noch keine aktuellen Ergebnisse der Landessortenversuche vor.
Von daher sind für den Frühbezug
Silomais 2017 die Ergebnisse der
Landessortenversuche der Vorjahre maßgebend. Diese Sortenempfehlung gilt so lange, bis die neuen
Ergebnisse vorliegen. Im Dezember
kann spätestens mit der Veröffentlichung der Sortenempfehlung Silomais gerechnet werden, es dauert noch mehrere Wochen, bis die
Maisproben aufbereitet, analysiert
und verrechnet sind.
Für den Silomaisanbau empfiehlt
die Landwirtschaftskammer die
Sorten, die in den Landessortenversuchen mehrjährig hohe Erträge und passende Futterqualitäten
im Vergleich zum Mittel der Ver-
■ BAUERNBLATT | 8. Oktober 2016
rechnungssorten erzielt haben. Zur
Entscheidung über Sorten für die
jeweilige Nutzungsrichtung sollte neben der Empfehlung auf jeden Fall die jeweilige Sortenbeurteilung (Tabellen 2 und 3) betrachtet werden. Dort sind für die Sorten die wichtigsten Merkmale kurz
und übersichtlich aufgeführt. In
den geprüften und dargestellten
Sortimenten gibt es viele Möglichkeiten, Maissorten für den jeweiligen Bedarf auszuwählen:
●●Maissorten mit hohen Stärkegehalten und Energieerträgen bekommen bei ordentlicher Abreife und hohen Trockenmasseer-
trägen eine landesweite Empfehlung.
●●Im ersten Jahr geprüfte Sorten
mit guter Leistung werden landesweit lediglich zum Probeanbau empfohlen.
●●Maissorten aus dem frühen Sortiment, die hohe Erträge erzielen, jedoch auf sicher abreifende Standorte gestellt werden
sollten
●●Maissorten nur für Biogas, die
durch hohe Trockenmasseerträge bei guter Abreife überzeugen
●●Maissorten für Futterrationen
mit niedrigen Maisanteilen in
der Ration mit hohen Stärke-
gehalten beziehungsweise hohen Stärkegehalten und hohen
Elos-Werten.
Die aufgeführte Sortenempfehlung für den Frühbezug Silomais 2017 (Grafik 2) umfasst insgesamt 21 Sorten, wobei landesweit
13 Maissorten für Doppelnutzung
als Futterpflanze für die Rinderhaltung als auch als Energiepflanze für die Biogasanlage empfohlen werden. Die landesweit aufgeführten Sorten nach einjähriger
Prüfung sollten nur zur Probe angebaut werden. Die weiteren acht
zusätzlich ausgewiesenen Maissor-
Tabelle 3: Sortenbeurteilung Silomais – Sortiment mittelfrüh (vorläufig)
Sorte
Vertrieb/
Züchter
Silo­
reife­zahl S
Zul.Jahr
% TS
Stärke
Energie
Anzahl
Versuchs­
Gehalt Ertrag kg NEL i.
GJ
jahre
% i. d. T (dt/ha)
d. T
NEL/ha
TM
dt/ha
Enzyml
oS TM %
mehrjährig geprüft
Carolinio KWS KWS
230
2013
3
+
0
0
0
-
0
0
DKC 3341
250
2014
2
--
0
+
0
+
+
0
240
2014
2
0
-
-
0
0
0
0
Monsanto
ES Metronom Euralis
Maissorten
der Spitzenklasse
Farmflex
FarmSaat
ca. 250
2008
3
--
-
0
0
+
+
0
Farmicus
FarmSaat
230
2014
2
-
-
+
0
+
++
-
Geoxx
Ragt
240
2010
3
0
--
--
0
0
0
-
Grosso
KWS
250
2010
3
0
0
+
0
0
+
-
LG 30224
LG
230
2012
3
+
0
0
+
+
0
+
LG 30251
LG
250
2013
3
0
0
0
0
+
+
+
LG 30252
LG
250
2014
2
0
0
++
0
++
++
-
Marcelinio
KWS
230
2008
3
0
0
+
-
0
+
0
Millesim
KWS
240
2011
3
+
0
--
0
--
--
0
Niklas
Advanta
230
2012
3
0
--
-
0
+
+
0
P 8025
Pioneer
240
2013
3
--
0
0
0
0
0
0
S 240, ca. K 240
P 8372
Pioneer
240
2014
2
--
--
--
--
0
++
--
Panvinio
KWS
230
2014
2
+
+
0
0
-
-
0
RGT GEOXX
Ronaldinio
KWS
240
2006
3
++
0
-
0
0
-
0
Simpatico
KWS
KWS
250
2014
2
--
--
-
--
+
++
-
Sunstar
Saaten-Union
240
2012
3
--
--
-
0
+
++
0
SY Kardona
Syngenta
250
2014
2
-
-
+
-
+
++
0
Toninio
Agromais
230
2012
3
0
-
-
-
0
0
-
250
2007
3
0
+
-
0
-
--
0
Torres
KWS
einjährig geprüft 2015
S 210, ca. K 210
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S 240, ca. K 240
Agro Polis
Agromais
240
2015
1
0
0
++
0
++
++
0
Claudinio
Agromais
240
2015
1
--
--
--
-
--
-
-
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Corfinio KWS
KWS
240
2015
1
0
0
++
-
++
++
0
ES Amulet
Euralis
250
2015
1
--
-
++
0
++
++
+
Farmfire
FarmSaat
230
2015
1
-
-
+
0
++
++
0
Frederico
KWS
KWS
240
2015
1
0
-
+
0
++
++
0
LG 30254
LG
250
2015
1
--
--
0
0
+
++
0
Liprimus
DSV
240
2015
1
++
++
0
+
0
-
+
P 8201
Pioneer
240
2015
1
--
--
0
-
+
++
0
Surterra
Saaten-Union
250
2015
1
--
--
--
-
+
+
-
SY Gibuti
Syngenta
240
2015
1
--
--
+
0
++
++
0
SY Welas
Syngenta
230
2015
1
0
-
++
-
++
++
-
Vitally
EuroCorn
250
2013
1
0
++
++
0
+
+
0
www.ragt.de
Volumixx
Ragt
240
2015
1
--
--
--
-
0
++
-
R.A.G.T. Saaten Deutschland GmbH
0 = durchschnittlich (rel. 99 - 101); + = überdurchschnittlich (rel. 102 - 103, ab rel. 104 = ++); - = unterdurchschnittlich (rel. 98 - 97, ab rel. 96 = --)
!
31.12.2016!
Frühbestell-Rabatt bis
32
Pflanze
BAUERNBLATT | 8. Oktober 2016 ■
‚Zoey‘ (S 210/K 240)
bekam die Zulassung
im Jahr 2014. Diese Sorte reift durchschnittlich
ab und weist im Mittel überdurchschnittliche Stärkegehalte und
hohe
Energiegehalte auf. Die Ertragsleistungen waren im Versuchsjahr 2015 deutlich
höher als im Vorjahr.
‚SY Werena‘ (S210/K
220) aus dem Jahr 2014
reifte in den Prüfjahren 2014/2015 gut ab
und erzielte im zweijährigen
Jahresmittel hohe Stärke- und
durchschnittliche Energiegehalte bei durchschnittlichen Trockenmasseerträgen.
‚Kwinns‘ (S 220/K
220) wurde im Zulassungsjahr 2014 erstmals geprüft. In den
vergangenen
zwei
Prüfjahren
konnte
die Sorte überdurchschnittliche Stärkegehalte bei durchschnittlichen Energiegehalten und Trockenmasseerträgen erzielen
und reifte sehr gut ab.
Der Anbau von nicht unter vergleichbaren Standortverhältnissen geprüften Sorten, die teilweise zu günstigen Saatgutpreisen
‚LG 30224‘ (S 230/K -)
angeboten werden, stellt ein unüberschaubares Risiko dar.
ist seit dem Zulassungsjahr 2012 in der
ten sollten ebenfalls Beachtung in laufen. Für die Region Nord, kalte hohen Stärkegehalten und Ener- Empfehlung. Bereits nach dem ersder Anbauplanung finden.
Standorte und/ oder späte Aussaat gieerträgen bei guter Abreife be- ten Versuchsjahr wurde die Sorte
werden keine zusätzlichen Sorten haupten:
zum Probeanbau empfohlen. Die
Beschreibung empfohlener empfohlen, da die aufgeführten ‚P 7524‘ (S 200/zirka K 220) wur- vorliegende dreijährige Auswerfrühen Sorten eine überwiegend de 2012 zugelassen. Die schon seit tung zeigt eine gut angepasste
Maissorten
angepasste Abreife aufweisen.
Prüfbeginn in der Empfehlung ste- Abreife, hohe Energieerträge soDie hohe Leistungsfähigkeit der
Sorten aus dem mittelfrühen hende Sorte reifte ordentlich ab wie durchschnittliche Stärke- und
Maissorten in den Landessorten- Sortiment mit Reifezahlen von und zeigt im Mittel hohe Stärke- Trockenmasseerträge.
versuchen wird in den Ergebnis- S 230 bis S 250 bekommen die gehalte. Die Ertragsleistungen sind
‚LG 30251‘ (S 250/K -) wurde 2013
sen deutlich. Interessanterweise Empfehlung für den Süden Schles- mehrjährig im Durchschnitt.
zugelassen. Die schon seit Prüfbekonnten sich im frühen Sortiment wig-Holsteins und warme Standor- ‚Cathy‘ (S 210/K -) wurde 2012 in ginn in der Empfehlung stehende
die zweijährig geprüften Silomais- te im Norden. Es fällt auf, dass vie- den Niederlanden zugelassen und Sorte reifte im dreijährigen Mittel
sorten (2014/2015) mit Siloreife- le der mehrjährig geprüften Sor- steht seit zwei Jahren in den Lan- ordentlich ab und zeigt hohe Stärzahlen S 200 bis S 220 behaupten. ten (2013 bis 2015) aus diesem Sor- dessortenversuchen. Die im letzten ke- und Energieerträge, wobei der
Diese Sorten haben zwei sehr un- timent mit hohen Erträgen nicht Jahr bereits zum Probeanbau emp- erzielte Stärkegehalt im letzten
terschiedliche Jahre mit gegen- ordentlich abreiften.
fohlene Sorte reifte im Mittel or- Prüfjahr nicht überzeugte.
sätzlichen Witterungsereignissen
Für die landesweite Empfehlung dentlich ab und überzeugte mit ho- ‚LG 30252‘ (S 250/K 260) aus dem
Jahr 2014 überzeugte nach zweiwährend der Vegetation durch- konnten sich folgende Sorten mit hen Erträgen.
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■ BAUERNBLATT | 8. Oktober 2016
jähriger Prüfung mit überdurchschnittlichen Ertragsleistungen
bei entsprechender Abreife. Stärke- und Energiegehalte liegen im
Durchschnitt.
Die aufgeführten Sorten im ersten Jahr mit guten Leistungen sollten nur im Probenanbau Verwendung finden, denn gute Ergebnisse
aus nur einem LSV-Jahr lassen zwar
das hohe Leistungspotenzial neuer
Sorten erkennen, sagen aber nichts
über die Ertragsstabilität einer Sorte aus. Das wird die Sortenempfehlung für 2017 zeigen.
Weitere Sorten
mit Anbauwürdigkeit
Es gibt weitere acht Maissorten, die ebenfalls in bestimmten
Nutzungsrichtungen beziehungsweise auf bestimmten Standorten
eine Anbauwürdigkeit in Schleswig-Holstein besitzen und nicht
außer Acht gelassen werden sollten. Im Folgenden sind Maissorten
gelistet, die im mehrjährigen Mittel entsprechend gute Leistungen
erzielten, jedoch bei dem einen
oder dem anderen Merkmal nicht
mit den landesweit empfohlenen
Sorten mithalten konnten.
Für Biogas sind weitere Sorten
empfohlen, die sich durch stabile
Trockenmasseerträge bei guter Abreife auszeichnen, jedoch nicht unbedingt in den Qualitätsmerkmalen überzeugen:
‚Tokala‘ (S 210/K 220) aus dem
Jahr 2012 reift entsprechend der
Reifezahl ab. Die Sorte zeigte in
den geprüften drei Versuchsjahren überdurchschnittliche Trockenmasseerträge bei niedrigen Stärkegehalten und durchschnittlichen
Energiegehalten.
‚Niklas‘ (S 230/K -) ist seit der Zulassung im Jahr 2012 in der Prüfung. Diese Sorte erzielt bei durchschnittlicher Abreife überdurchschnittliche Trockenmasse- und
Energieerträge, die Stärkegehalte sind im Mittel der Versuchsjahre niedrig.
‚Marcelinio‘ (S 230/K 240) aus
dem Jahr 2008 reift im dreijährigen
Mittel entsprechend der Reifezahl
ab, erzielte neben hohen Trockenmasseerträgen auch hohe Stärkeund Energieerträge.
Des Weiteren sind Maissorten
im frühen Sortiment auszumachen,
die, um die Abreife zu sichern, in
den Süden und auf warme Standorte im Norden gestellt werden
sollten:
‚LG 30215‘ (S 220/K 220) aus dem
Zulassungsjahr 2014 zeigte gemittelt über die beiden Prüfjahre 2014
und 2015 hohe Leistungen in den
Ertragsmerkmalen.
‚Messago‘ (S 220/zirka K 230)
wurde 2011 in den Niederlanden
zugelassen und erzielte im Prüfjahr 2015 überdurchschnittliche Erträge bei durchschnittlichen Energie- und Stärkegehalten.
‚LG 30223‘ (S 220/K -) auch aus
dem Jahr 2011 zeigt mehrjährig
hohe Erträge bei durchschnittlichen Stärke- und Energiegehalten.
In grasbetonten Rationen sollte
die ausgewählte Maissorte möglichst überdurchschnittliche Stärkegehalte und Elos-Werte bei guter Abreife und hohem Energieertrag aufzeigen. Die aufgeführten Sorten erfüllen diese Kriterien,
wobei der Trockenmasseertrag dieser Sorten im Vergleich zum Mittel der Verrechnungssorten nicht
überzeugte:
‚Sunshinos‘ (S 210/K 210) wird
seit 2013 geprüft und reift entsprechend der Siloreifezahl ab. Die Sorte zeigt mehrjährig hohe Stärkegehalte.
‚LG 30211‘ (S 210/K -) ist seit dem
Zulassungsjahr 2010 in der Prüfung.
Die Sorte reift sehr gut ab und
zeigt ebenfalls mehrjährig hohe
Stärkegehalte.
In der Praxis bewährte Sorten,
die aber hier nicht in der Sortenempfehlung stehen, sollten weiterhin angebaut werden.
Weitere Informationen können
im Internet unter www.lksh.de
– Pflanzenbau – Mais abgerufen
werden.
FAZIT
Es wird deutlich, wie wichtig
es ist, dass nur Sorten angebaut werden sollten, die nach
den Zulassungsverfahren in
Schleswig-Holstein den anerkannten Landessortenprüfungen unterzogen wurden.
Der Anbau von nicht unter
vergleichbaren Standortverhältnissen geprüften Sorten
stellt ein unüberschaubares
Risiko dar. Ertrags- und Qualitätsverluste können die Einsparungen beim Saatguteinkauf deutlich übertreffen.
Eine Sortenleistung für Schleswig-Holstein ist nur bekannt,
wenn die Sorte im Land geprüft wurde.
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Dr. Elke Grimme
Landwirtschaftskammer
Tel.: 0 43 31-94 53-322
[email protected]
www.mwm.net