Pressemitteilung

DAAD-Informationszentrum Rom
- Pressemitteilung -
Verleihung des Ladislao Mittner-Preises 2016 in Geschichte
am 16. November 2016, um 19:00 Uhr, Turin
an Prof. Dr. MARICA TOLOMELLI (Universität Bologna)
und Dr. PAOLO FONZI (Universität „Federico II“ Neapel)
im Rahmen der Jahrestagung der SISCALT („Italienischen Gesellschaft für die
Neueste Geschichte des deutschen Sprachraums“)
Fondazione Luigi Einaudi, Via Principe Amedeo, 34, 10123 Turin
Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) verleiht den seit 2002 bestehenden
Ladislo-Mittner-Preis dieses Jahr zum zweiten Mal in Geschichte. Mit dem Preis werden in
einer jährlich wechselnden geistes- oder sozialwissenschaftlichen Disziplin italienische
Wissenschaftler unter 50 Jahren ausgezeichnet, die sich um den wissenschaftlichen
Austausch zwischen Deutschland und Italien verdient gemacht haben.
Der nach dem berühmten italienischen Germanisten Ladislao Mittner benannte Preis wird
vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert und umfasst ein
Preisgeld in Höhe von 5.000 € (bei Teilung 2.500 €) und ein einmonatiges DAADForschungsstipendium in Deutschland.
Die beiden Preisträger wurden von einer deutsch-italienischen Fachjury aus über 20
Bewerbern ausgewählt. Die Jurymitglieder waren:
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Prof.
Dr.
Martin
Baumeister
(Deutsches
Historisches Institut Rom)
Prof. Dr. Ingrid Baumgärtner (Universität Kassel)
Prof. Andrea D‘Onofrio (Università degli Studi di
Napoli "Federico II")
Prof. Brunello Mantelli (Università degli Studi di
Torino / Università degli Studi di Messina)
Prof. Marco Paolino (Università degli Studi della
Tuscia)
DAAD-Informationszentrum Rom
In der Begründung für die Preisvergabe heißt es:
Prof. Dr. MARICA TOLOMELLI (*1969, Universität Bologna)
gebührt die Anerkennung des Ladislao-Mittner-Preises 2016
für ihre Verdienste als Vermittlerin zwischen der italienischen
und deutschen Gegenwartsgeschichte. Der Aufenthalt an der
Universität Bielefeld (1990/91), als eine der ersten ErasmusStudentinnen überhaupt, war dabei nur der Auftakt für eine in
beiden Ländern verlaufende wissenschaftliche Sozialisation:
Von der (auf Italienisch veröffentlichten) Diplomarbeit zu
Frauen und Arbeit in der DDR (1993), über die Promotion in
Bielefeld („Repressiv getrennt“ oder „organisch verbündet“.
Studenten und Arbeiter 1968 in der Bundesrepublik
Deutschland und in Italien; 2001) bis hin zu ihrer jetzigen
Tätigkeit als Professorin (professore associato) für Neueste
und Zeitgeschichte in Bologna. Mit ihren umfangreichen Arbeiten (darunter 6 Monographien)
zu sozialen Bewegungen in demokratischen politischen Ordnungen, zu politischen Kulturen
und politischer Gewalt sowie zur Präsenz von Frauen in der Öffentlichkeit hat sie u.a. dazu
beigetragen, die Methoden und Ansätze der Bielefelder „historischen Schule“ in Italien
bekannt zu machen und transnationale Perspektiven zu stärken. Mit einer ganzen Reihe von
Aktivitäten hat sich die DAAD-Alumna zudem um den Austausch zwischen beiden Ländern
verdient gemacht. Hervorzuheben ist hierbei die Gründung des deutsch-italienischen
Masterstudiengangs „BiBog“ (Bielefeld/Bologna, seit 2012), den sie, zusammen mit Vito
Gironda, bis heute koordiniert.
Mit Dr. PAOLO FONZI (*1973, Universität „Federico II“ Neapel) wird
ein
so
origineller
wie
international
ausgerichteter
Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet, der sich durch seine
Erforschung des Nationalsozialismus und Faschismus in
transnationaler Perspektive um den deutsch-italienischen Austausch
verdient gemacht hat. Seine äußerst bemerkenswerte Dissertation
über die „Großraumwirtschaft“ der Nationalsozialisten (2011)
entstand im Rahmen einer binationalen Promotion (mit der
Humboldt-Universität zu Berlin), die er als erster Doktorand der
Universität „Federico II“ in Neapel absolvierte. Weitere Aufenthalte führten ihn über
Australien, Griechenland, Italien und Deutschland an die Harvard Universität, wo er derzeit
über die deutsche Wahrnehmung der Hungersnot in der Ukraine und im Nord-Kaukasus im
Jahr 1932/33 forscht. Mit seinem internationalen Werdegang erweist er sich als ein
Grenzgänger seines Faches, der neue Perspektiven zu eröffnen vermag (etwa, was die
deutsche und italienische Besatzung in Griechenland anbelangt). Seinen Bezug zum
italienischen Wissenschaftssystem hat Fonzi dabei nie abreißen lassen: Im Januar 2015 hat
er die Abilitazione zum Professore Associato, (das italienische Habilitationsäquivalent für die
W2-Professur) verliehen bekommen.
DAAD-Informationszentrum Rom
Bisherige Mittner-Preisträgerinnen und -Preisträger:
Jahr
Fachgebiet
Preisträger
2002
Philosophie
Massimo Ferrari (Universität Turin)
2003
Rechtswissenschaften
Paolo Maria Vecchi (Universität Rom III)
Stefano Troiano (Universität Verona)
2004
Zeitgenössische Geschichte
Andrea D’Onofrio (Universität Federico II, Neapel)
2005
Germanistik (Literaturwissenschaft) Camilla Miglio (Universität La Sapienza, Rom)
2006
Übersetzungswissenschaften
Marina Pugliano (Nuovo Traduttore Letterario, NTL)
2007
Politikwissenschaften
Silvia Bolgherini (Universität Federico II, Neapel)
2008
Wirtschaftswissenschaften
Elena Carletti (Europäisches Hochschulinstitut)
2009
Soziologie
Elena Esposito (Universität Modena und Reggio Emilia)
2010
Germanistik (Sprachwissenschaft)
Marcella Costa (Universität Turin)
2011
Pädagogik
Anna Aluffi Pentini (Universität Rom III)
2012
Musikwissenschaft
Luca Aversano (Universität Rom III)
2013
Kunstgeschichte
Giovanna Targia (Bibliotheca Hertziana)
2014
Philosophie
Francesca Iannelli (Universität Rom III)
Laura Anna Macor (Universität Padua)
2015
Jura
Alberto De Franceschi (Universität Ferrara)
Riccardo Omodei Salè (Universität Verona)
Über den DAAD:
Der Deutsche Akademische Austauschdienst repräsentiert die deutschen Hochschulen und
fördert mit einer Vielzahl von Stipendienprogrammen die Mobilität von Studenten,
Doktoranden, Forschern und Professoren. Mit einem Etat von mehr als 420 Millionen Euro
und über 82.000 Stipendiaten pro Jahr ist der DAAD die größte wissenschaftliche
Austauschorganisation weltweit.
Über den DAAD in Italien:
Der DAAD ist in Italien durch das DAAD-Informationszentrum in Rom (www.daad-italia.it, seit
2004) und 14 DAAD-Lektorate (Bari, Bologna, Cagliari, Florenz, Genua, Mailand, Neapel,
Palermo, 3x Rom, Turin, Udine, Urbino, vgl. www.daad-italia.it/it/17592) vertreten. Im Jahr
2014 förderte der DAAD insgesamt 621 Italiener und 970 Deutsche. Italien liegt damit unter
den Top 3 der DAAD-Austauschpartner in Westeuropa.
Die DAAD-Ausschreibungen für Italien, den Vatikan und San Marino stehen unter
www.daad-italia.it und richten sich an Studenten (ab dem 2. Bachelor-Jahr), Graduierte,
Doktoranden, Post-Docs und Professoren aller Nationalitäten. Deutschkenntnisse sind
wünschenswert, aber keine zwingende Voraussetzung (Englisch genügt).
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Kontakt:
Centro Informazioni DAAD Roma
DAAD - Servizio Tedesco per lo Scambio Accademico
c/o Sapienza - Università di Roma
Facoltà di Economia, Piano Terra (Ala D)
Via del Castro Laurenziano, 9
I-00161 Roma
www.daad-italia.it | [email protected] | Come raggiungerci
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Redaktion: Tobias Bargmann