Und habt mich gern!

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Stadtteil-Kurier
DONNERSTAG
13. OKTOBER 2016
„Und habt mich gern!“
Zur Ausstellung „Oh yeah! Popmusik in Deutschland“ trat Chansonnier Tim Fischer im Focke-Museum auf – und begeisterte
vOn S I G R I D S CH U E R
Schwachhausen. Das Focke-Museum im
Ausnahmezustand. Tim Fischer kam, sah
und siegte. Das Gesprächskonzert, das er
mit Charme, Esprit und großem Können bestritt, war im Handumdrehen ausverkauft.
Zum Schluss gab es nicht mal mehr Stehplätze. Wolfgang Rumpf, Musikchef bei Radio Bremen, hatte zum Auftakt des umfangreichen Begleitprogramms der kürzlich eröffneten Ausstellung „Oh yeah! Popmusik
in Deutschland“ einen veritablen Coup gelandet. Der Chansonnier machte Zwischenstation im Focke-Museum, bevor er mit seinem Pianisten Rainer Bielfeldt nach Berlin
zurückreiste, um für die Premiere seines
brandneuen Chanson-Programms, die am
18. Oktober über die Bühne geht, weiter zu
proben. Titel der dazugehörigen CD: „Absolut“.
Und so plauderte Tim Fischer, selbst erklärter Fan des Focke-Museums, locker-flo-
ckig über seine ersten Begegnungen mit
dem Komponisten Georg Kreisler. So erzählte er die Anekdote, dass er mit Kreisler einst
in der Schweiz bei Chili con Carne und jeder Menge Whisky Pläne für die Uraufführung des Musicals „Adam Schaf hat Angst“
am Berliner Ensemble schmiedete.
Berührend und wahrhaftig
Ganz zum Schluss des Konzertes interpretierte Tim Fischer berührend, wahrhaftig
und ganz zurückgenommen das erste Lied,
das er überhaupt je gesungen hatte, wie er
sagte: „Das bezaubernde Lied ‚Lili Marleen‘“. Und dann verabschiedete er sich mit
einem charmanten Luftkuss von seinem Publikum. Genauso bewegend die Weltpremiere des Chansons „Pflanz Lavendel auf
mein Grab“, eine Ode an die vergängliche
Schönheit des Lebensrausches. Fischers
Credo war in jeder Zeile spürbar: „Jedes
Lied zu verinnerlichen und mit Seele anzufüllen“, wie er formuliert. „Und habt mich
gern!“ heißt es im Tim-Fischer-Klassiker
„Rinnstein-Prinzessin“, die er auch diesmal
mit melancholischem Weltschmerz und sanften Zwischentönen auf unnachahmliche
Weise interpretierte. So hatte der Chansonnier auch eines seiner frühen Alben genannt.
Wie gern ihn das Publikum hat, bewies es
mit begeistertem Jubel. Geradezu hingerissen reagierte es auf die umwerfend komische Darbietung von Friedrich Hollaenders
„Stroganoff“ und auf den mit authentischem
Zarah-Leander-R gerollten und großer Geste interpretierten Ufa-Schlager „Nur nicht
aus Liebe weinen“. Fischer erzählte, dass
er sich als Teenager die Film-Diva zur WahlGroßmutter erkoren habe. Zum Schluss rief
er seinem Publikum zu: „Bleibt menschlich
in jeder Hinsicht!“ Wer diesmal keine Karten mehr für das Konzert von Tim Fischer
bekommen hat, muss sich bis Mai gedulden,
dann wird der grandiose, musikalische Geschichtenerzähler im Sendesaal zu erleben
sein.
Tim Fischer vor einem Jahr beim Auftritt in Delmenhorst.
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des Bremer Kürschners gibt es
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traditionell in Handarbeit gefertigt werden. Noch. Aufgrund von
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mehr in der Region ausgeübt
werden. „Es kommt bedauerlicherweise kein Fachpersonal
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