8 | Neues aus den Genossenschaften Breitbandversorgung Regionale Entwicklung mit Genossenschaften Viele vor allem ländlich geprägte Regionen in Deutschland haben mit den Folgen des demographischen Wandels zu kämpfen. Um junge Menschen in diesen Regionen eine Perspektive zu bieten, braucht es Nahversorgungs-, Freizeitund Infrastrukturangebote. Vielerorts organisieren die Bürger diese Angebote inzwischen selbst und betreiben in genossenschaftlicher Kooperation zum Beispiel Gasthäuser, Dorfläden oder Schwimmbäder. Damit die Menschen im erwerbsfähigen Alter nicht in die Städte abwandern, sind zudem Arbeitsplätze im ländlichen Raum notwendig. Hier sind vor allem mittelständische Unternehmen gefragt. Für diese sind eine gute Verkehrsanbindung, Betreuungsmöglichkeiten für die Kinder der Mitarbeiter oder auch eine schnelle und stabile Internetverbindung wichtige Standortfaktoren. Und auch in diesen Bereichen bietet die genossenschaftliche Kooperation Lösungsansätze, wie eine junge Genossenschaft in Nordrhein-Westfalen zeigt: Breitbandgenossenschaft Hagen eG In Hagen haben mittelständische Unternehmen die Breitbandgenossenschaft Hagen eG gegründet. Die Genossenschaft versorgt zukünftig das gesamte Gewerbegebiet Lennetal mit Breitbandanschlüssen. Die hier ansässigen Unternehmen benötigen schnelles Internet, um die Chancen der Digitalisierung im Betrieb nutzen zu können. Insgesamt wird die Genossenschaft zu diesem Zweck rund 3 Mio. Euro in den Netzausbau investieren und rund 33 km Glasfa- ser neu verlegen. Bis zum 31. Dezember 2016 soll eine Anschlussquote von mindestens 100 Unternehmen erreicht werden. Bis zum 15. Januar 2017 ist der Beitritt zur Genossenschaft für neue Mitglieder kostenfrei, danach greift ein gestaffeltes Eintrittsgeld, das sich nach der Mitarbeiteranzahl der teilnehmenden Unternehmen richtet. Hagen ist eine von zwei Modellregionen in Nordrhein-Westfalen für die Erprobung von Breitbandgenossenschaften. Mit finanzieller Unterstützung des NRWWirtschaftsministeriums und fachlich begleitet vom Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverband (RWGV) sollen bis 2017 geeignete genossenschaftliche Geschäftsmodelle für den Glasfaserausbau entwickelt werden. Sie sollen als Blaupause für weitere Unternehmen und Kommunen dienen. Ein Beitrag der -Redaktion Impressum Herausgeber: DGRV – Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e. V., Pariser Platz 3, 10117 Berlin Internet: www.perspektivepraxis.de Redaktion: Dr. Andreas Wieg (verantwortlich), Dr. Julia Veßhoff, Paul Heitmann, DGRV – Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e. V., Pariser Platz 3, 10117 Berlin Verlag und Vertrieb: Deutscher Genossenschafts-Verlag eG, vertreten durch den Vorstand: Peter Erlebach (Vorsitzender), Franz-J. Köllner und Mark Wülfinghoff, Leipziger Str. 35, 65191 Wiesbaden Druck: Görres-Druckerei und Verlag GmbH, Niederbieberer Str. 124, 56567 Neuwied Bildnachweis: Getty Images International, Dublin 18 (© istock.com/© Scott Hirko; Titelfoto); Union Asset Management Holding AG, Frankfurt am Main (Seite 7); Getty Images International, Dublin 18 (© istock.com/cosmin4000; Seite 8) Vervielfältigung und Verbreitung der urheberrechtlich geschützten Artikel – auch auszugsweise – nur nach vorheriger Zustimmung durch den Herausgeber und nur mit Nennung der Originalquelle gestattet. 4 | 2016
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