Hier gibt es das Programmheft

Konzertprogramm
_____________________________________
Johann Sebastian Bach (1685 ­ 1750)
Kantate Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen, BWV 12
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Sinfonia
Coro: Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen
Recitativo: Wir müssen durch viel Trübsal
Aria: Kreuz und Kronen sind verbunden
Aria: Ich folge Christo nach
Aria: Sei getreu
Choral: Was Gott tut, das ist wohl getan
Jan Dismas Zelenka (1679 ­ 1745)
Missa votiva, ZWV 18
1.
2.
3.
4.
Kyrie eleison I
Christe eleison
Kyrie eleison II
Kyrie eleison III
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
Gloria in excelsis Deo
Gratias agimus
Qui tollis
Qui sedes ad dexteram Patris
Quoniam tu solus Sanctus
Cum Sancto Spiritu I
Cum Sancto Spiritu II
12.
13.
14.
15.
Credo in unum Deum
Et incarnatus est
Crucifixus
Et resurrexit
16. Sanctus
17. Benedictus
18. Osanna
19. Agnus Dei
20. Dona nobis pacem
________________________________________
Altenberger Dom, 5. November 2016
Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen
Zu den Werken
Johann Sebastian Bachs Kantate „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen“
(BWV 12) ist eine der bekanntesten Kantaten des Meisters und erlangte
Berühmtheit aufgrund der Tatsache, dass der Komponist später den An­
fangsteil des titelgebenden Chorsatzes zum „Crucifixus“ seiner h­Moll­
Messe umarbeitete. Vor gut einem Jahr hat die Capella nova Altenberg
dieses Monumentalwerk der Musikgeschichte mit großem Erfolg zwei
Mal aufgeführt. So soll ein Jahr später dieses Ereignis in Augen und Her­
zen nochmal ein wenig an­ und nachklingen mit jenem Werk, das eben
die Vorlage für das berühmte „Crucifixus“ bildete, das in der h­Moll­
Messe im Mittelpunkt der Komposition steht.
Bei dieser Kantate handelt es sich um eines der frühen Werke aus
Bachs Weimarer Zeit. Komponiert wurde sie für den Gottesdienst in der
Schlosskapelle am 22. April 1714. „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen“ war
die zweite der so entstandenen Kompositionen nach Bachs Amtsantritt.
Der überwiegend frei gedichtete Text stammt wahrscheinlich von Salo­
mon Franck, dem Verfasser der meisten Weimarer Kantatentexte Bachs.
Der abschließende Choral ist die letzte Strophe des Kirchenliedes „Was
Gott tut, das ist wohlgetan“ von Samuel Rodigast. Eine weitere Auffüh­
rung in g­Moll statt ursprünglich f­Moll mit nur geringen Veränderungen
gegenüber der Urfassung ist für den 30. April 1724 in Leipzig nachgewie­
sen. Wie viele Kantaten aus Bachs Zeit in Weimar beginnt das Werk mit
einer einleitenden „Sinfonia“. In diesem ersten Teil malt eine Solo­Oboe
das „Klagen“ klangbildlich aus. Der erste Teil des folgenden Chorsatzes
in Da­Capo­Form ist eine Chaconne im 3/2­Takt. Ihr liegt im Continuo ein
Ostinato zugrunde, das in Sekundschritten absinkt (Passus duriusculus).
In äußerster Sparsamkeit der Mittel singen die Singstimmen zunächst je­
de nur ein Wort, wie einen gedehnten Seufzer. In allmählicher Verdich­
tung bleiben sie bei diesen vier Wörtern bis zur siebten Wiederholung der
Bassfigur, zu der sie homophon den Text fortsetzen. Der Mittelteil, des­
sen Text nur aus dem Nebensatz (über die Christen) besteht „die das
________________________________________
Altenberger Dom, 5. November 2016
Missa votiva in e
Zeichen Jesu tragen“, ist im Kontrast flüssiger gestaltet, Un poco allegro,
und endet Andante mit aufsteigenden Einsätzen der Stimmen. Un­
gewöhnlich ist das nach dem Bibelrezitativ anschließende Aufeinander­
folgen von drei Arien ohne verbindende Rezitative. Dies macht deutlich,
dass sich der Übergang vom älteren Kantatentyp zu der standardisierten
von Erdmann Neumeister geprägten modernen Form bei Bach nicht ab­
rupt vollzogen hat und beide Formen in Bachs Werk dieser Zeit neben­
einander stehen. Die Tenorarie wird von einem Solo­Bläser begleitet, der
die Choralmelodie „Jesu, meine Freude“ zitiert. Dem vierstimmigen
Schlusschoral, bei dem sonst die Instrumente nur die Chorstimmen ver­
stärken, fügt der Komponist eine fünfte obligate Stimme für Violine hinzu,
die das Werk besonders glanzvoll beschließt.
________________________________________
Altenberger Dom, 5. November 2016
Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen
Mit dem zweiten Komponisten und Zeitgenossen Bachs hat es die
Musikgeschichte und die Aufführungstradition weit weniger gut gemeint.
Jan Dismas Zelenka war Sohn eines tschechischen Dorflehrers und Or­
ganisten und wurde am Prager Jesuitenkolleg ausgebildet. Im Jahr 1710
trat er eine Stelle als Violonist bzw. Kontrabassist am sächsischen Hof in
Dresden an. Zwischen 1716 und 1719 reiste er nach Wien, wo er bei Jo­
hann Joseph Fux studierte. Mögliche Studienaufenthalte in Italien folg­
ten. Nach dem Tod des Dresdner Kapellmeisters Johann David
Heinichen 1729, den er während dessen Krankheit bereits vertreten hat­
te, bewarb er sich bei Kurfürst Friedrich August II. um dessen Nachfolge,
unterlag jedoch Johann Adolf Hasse. 1733 wurde er zum Hofkomponis­
ten und 1735 zum „Kirchen­Compositeur“ ernannt und blieb, mit Ausnah­
me gelegentlicher Reisen nach Prag, bis zu seinem Tod im Jahr 1745 in
Dresden.
Jan Dismas Zelenka komponierte höchst originelle und unkonventio­
nelle Orchester­ und Vokalwerke. Viele davon erlebten erst im letzten
Drittel des 20. Jahrhunderts eine Renaissance. Charakteristisch für seine
Kompositionen ist der häufige Einbau tonartfremder Akkorde und die
kühne Behandlung von Dissonanzen. In seinen herausragenden geistli­
chen Werken für den Dresdner Hof (seit der politisch motivierten Konver­
sion Augusts des Starken zum katholischen Glauben) verbindet er teils
archaische Satztechniken mit den modernsten Ausdrucksmitteln seiner
Zeit zu hochexpressiven Schöpfungen. Zelenka konnte auf eine reiche
tschechische, wenn auch oft anonyme Tradition zurückgreifen.
Die „Missa votiva in e“, ZWV 18, wurde im Jahre 1739 komponiert. Sie
ist die längste der rund zwanzig überlieferten großen Mess­Kompositio­
nen Zelenkas. Ihre Vertonung fiel in eine Zeit, in der es um Zelenkas Ge­
sundheit nicht zum Besten stand. Der Name „Missa votiva“ bezieht sich
auf die Erfüllung eines Gelöbnisses, das er während seiner schweren Er­
krankung geleistet hatte. Am Beginn schreibt er in die Partitur Worte aus
Ps. 115: „Vota mea Domino reddam“ – Ich will mein Gelübde gegenüber
dem Herrn erfüllen. Am Ende findet sich ein Verweis auf den Umstand,
________________________________________
Altenberger Dom, 5. November 2016
Missa votiva in e
dass er „Mit dieser Messe zur größeren Ehre Gottes“ einen Eid einlöste,
nachdem er „durch Gottes Hilfe die Gesundheit wiedererlangt“ hatte. Er
unternahm also besondere künstlerische und gestalterische Anstrengun­
gen und schuf so ein Werk von gewaltigen Dimensionen. Die Messe
zeigt uns einen großen Komponisten von wahrer Meisterschaft. Und es
wird Zeit, die Augen und Ohren zu öffnen für Musik, die wahrlich kein
„Mainstream“ ist und aus dem tristen und oft stumpfsinnigen Einerlei der
allzu häufigen Konzertaufführungen von beispielweise Bachs Weih­
nachtsoratorium, Händels Messias oder Mozarts Requiem so wunderbar
hervorsticht!
________________________________________
Altenberger Dom, 5. November 2016
Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen
WEINEN, KLAGEN, SORGEN, ZAGEN, BWV 12
CHORO
Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen, Angst und Not sind der Christen Tränenbrot,
die das Zeichen Jesu tragen.
RECITATIVO
Wir müssen durch viel Trübsal in das Reich Gottes eingehen.
ARIA
Kreuz und Kronen sind verbunden, Kampf und Kleinod sind vereint.
Christen haben alle Stunden ihre Qual und ihren Feind, doch ihr Trost sind
Christi Wunden, Kreuz und Kronen sind verbunden, Kampf und Kleinod sind
vereint.
ARIA
Ich folge Christo nach, von ihm will ich nicht lassen, im Wohl und Ungemach,
im Leben und Erblassen.
Ich küsse Christi Schmach, ich will sein Kreuz umfassen.
Ich folge Christo nach, von ihm will ich nicht lassen.
ARIA
Sei getreu, alle Pein wird doch nur ein Kleines sein.
Nach dem Regen blüht der Segen, alles Wetter geht vorbei, sei getreu.
CHORAL
Was Gott tut, das ist wohl getan, dabei will ich verbleiben, es mag mich auf die
rauhe Bahn Not, Tod und Elend treiben, so wird Gott mich ganz väterlich in
seinen Armen halten, drum laß ich ihn nur walten.
________________________________________
Altenberger Dom, 5. November 2016
Missa votiva in e
MISSA VOTIVA IN E, ZWV 18
KYRIE ELEISON I
KYRIE
Kyrie eleison
Herr, erbarme dich.
CHRISTE ELEISON
Christe eleison
Christus, erbarme dich.
KYRIE ELEISON II + III
Kyrie eleison
Herr, erbarme dich.
GLORIA
Gloria in excelsis Deo
Ehre sei Gott in der Höhe
et in terra pax hominibus bonae
voluntatis.
und Friede auf Erden den Menschen
seiner Gnade.
Laudamus te, benedicimus te,
adoramus te, glorificamus te.
Wir loben dich, wir preisen dich, wir
beten dich an, wir rühmen dich.
GRATIAS AGIMUS
Gratias agimus tibi propter magnam
gloriam tuam,
Wir danken dir, denn groß ist deine
Herrlichkeit,
Domine Deus, Rex coelestis, Deus
pater omnipotens. Domine Fili
unigenite, Jesu Christe altissime,
Domine Deus, Agnus Dei, Filius
Patris;
Herr und Gott, König des Himmels,
Gott und Vater, Herrscher über das
All. Herr, eingeborener Sohn, Jesus
Christus. Herr und Gott, Lamm
Gottes, Sohn des Vaters,
QUI TOLLIS
qui tollis peccata mundi, miserere
nobis; qui tollis peccata mundi,
suscipe deprecationem nostram;
der du nimmst hinweg die Sünde der
Welt: erbarme dich unser; der du
nimmst hinweg die Sünde der Welt:
nimm an unser Gebet;
QUI SEDES AD DEXTERAM
PATRIS
qui sedes ad dexteram Patris,
miserere nobis.
du sitzest zur Rechten des Vaters:
erbarme dich unser.
________________________________________
Altenberger Dom, 5. November 2016
Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen
QUONIAM TU SOLUS SANCTUS
UNSICHTBAR
Quoniam tu solus sanctus, tu solus
dominus, tu solus altissimus, Jesu
Christe,
Denn du allein bist der Heilige, du
allein der Herr, du allein der Höchste,
Jesus Christus,
CUM SANCTU SPIRITU I + II
UNSICHTBAR
Cum Sancto Spiritu in gloria Dei
Patris. Amen.
mit dem Heiligen Geist, zur Ehre
Gottes des Vaters. Amen.
CREDO IN UNUM DEUM
Credo in unum Deum, Patrem
omnipotentem, factorem coeli et
terrae, visibilium omnium et
invisibilium.
Wir glauben an den einen Gott, den
Vater, den Allmächtigen, der alles
geschaffen hat, Himmel und Erde, die
sichtbare und die unsichtbare Welt.
Et in unum Dominum Jesum
Christum, Filium Dei unigenitum, et
ex Patre natum ante omnia saecula.
Deum de Deo, lumen de lumine,
Deum verum de Deo vero, genitum,
non factum, consubstantialem Patri,
per quem omnia facta sunt. Qui
propter nos homines et propter
nostram salutem descendit de coelis.
Und an den einen Herrn Jesus
Christus, Gottes eingeborenen Sohn,
aus dem Vater geboren vor aller Zeit:
Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer
Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht
geschaffen, eines Wesens mit dem
Vater: durch ihn ist alles geschaffen.
Für uns Menschen und zu unserem
Heil ist er vom Himmel gekommen,
ET INCARNATUS EST
Et incarnatus est de Spiritu Sancto ex
Maria Virgine: et homo factus est.
hat Fleisch angenommen durch den
Heiligen Geist von der Jungfrau Maria
und ist Mensch geworden.
CRUCIFIXUS
Crucifixus etiam pro nobis sub Pontio
Pilato, passus et sepultus est.
Er wurde für uns gekreuzigt unter
Pontius Pilatus, hat gelitten und ist
begraben worden,
ET RESURREXIT
Et resurrexit tertia die secundum
Scripturas; et ascendit in coelum,
sedet ad dexteram Dei Patris. Et
iterum venturus est cum gloria,
judicare vivos et mortuos, cuius regni
non erit finis.
________________________________________
Altenberger Dom, 5. November 2016
ist am dritten Tage auferstanden nach
der Schrift und aufgefahren in den
Himmel. Er sitzt zur Rechten des
Vaters und wird wiederkommen in
Herrlichkeit, zu richten die Lebenden
und die Toten; seiner Herrschaft wird
kein Ende sein.
Missa votiva in e
Et in Spiritum sanctum, Dominum et
vivificantem, qui ex Patre Filioque
procedit; qui cum Patre et Filio, simul
adoratur et conglorificatur; qui locutus
est per prophetas. Et unam sanctam
catholicam et apostolicam ecclesiam.
unsichtbar
Und an den Heiligen Geist, der Herr
ist und lebendig macht, der aus dem
Vater und dem Sohn hervorgeht, der
mit dem Vater und dem Sohn
angebetet und verherrlicht wird, der
gesprochen hat durch die Propheten;
und die eine, heilige, katholische und
apostolische Kirche.
Confiteor unum baptisma in
remissionem peccatorum.
Wir bekennen die eine Taufe zur
Vergebung der Sünden.
Et expecto resurrectionem
mortuorum, et vitam venturi saeculi,
amen.
Wir erwarten die Auferstehung der
Toten und das Leben der kommenden
Welt. Amen.
SANCTUS
Sanctus, sanctus, sanctus Dominus
Deus Sabaoth.
Heilig, heilig, heilig Gott, Herr aller
Mächte und Gewalten.
Pleni sunt coeli et terra gloria ejus.
Erfüllt sind Himmel und Erde von
deiner Herrlichkeit.
Osanna in excelsis
Hosanna in der Höhe.
BENEDICTUS
Benedictus qui venit in nomine
Domini.
Hochgelobt sei, der da kommt im
Namen des Herrn.
OSANNA
Osanna in excelsis
Hosanna in der Höhe.
AGNUS DEI
UNSICHTBAR
Agnus Dei qui tollis peccata mundi,
miserere nobis. Agnus Dei qui tollis
peccata mundi, miserere nobis.
Agnus Dei qui tollis peccata mundi,
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die
Sünde der Welt, erbarme dich unser.
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die
Sünde der Welt, erbarme dich unser.
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die
Sünde der Welt,
DONA NOBIS PACEM
dona nobis pacem.
gib uns deinen Frieden.
________________________________________
Altenberger Dom, 5. November 2016
Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen
SOPRAN
Die aus Basel stammende Sopranistin
Jessica Jans studierte an den Musik­
hochschulen in Basel und Detmold Kon­
zertgesang, sowie Gesangspädagogik
und vertiefte an der Schola Cantorum
Basisliensis ihre Kenntnisse in der histo­
risch informierten Aufführungspraxis der
Alten Musik. Wertvolle Impulse erhält sie
durch den Austausch mit Margreet Ho­
nig, Emma Kirkby, Jörg­Andreas Bötti­
cher und Roswitha Müller.
Als Solistin pflegt sie ein vielseitiges Repertoire von der Renaissance
bis zur zeitgenössischen Musik. Diese Tätigkeit wird in zahlreichen CD­
und Rundfunkaufnahmen dokumentiert. Auch das kammermusikalische
Musizieren liegt Jessica Jans am Herzen. So arbeitet sie regelmässig mit
professionellen Ensembles, u. a. Musica Fiorita (Basel), Basler Madriga­
listen, Huelgas Ensemble, Kammerchor Stuttgart und ChorWerk Ruhr,
auf internationaler Ebene zusammen.
Wettbewerbserfolge im Bereich Lied und Kammermusik, sowie ein Sti­
pendium der Stiftung Friedl Wald honorieren ihr musikalisches Schaffen.
www.jessicajans.com
________________________________________
Altenberger Dom, 5. November 2016
Missa votiva in e
ALT
Rena Kleifeld studierte Gesang
an den Musikhochschulen Würz­
burg und München. Anschließend
ermöglichte ihr ein Stipendium der
Puccini Foundation in New York ein
Aufbaustudium bei Dolora Zajick.
Nach ihrem Debüt bei den Tiroler Festspielen in Richard Wagners „Wal­
küre“ ( Rossweiße, Schwertleite ) ist sie dort ein gern gesehener Gast
und sang unter anderem die Erste Magd aus „Elektra“ von Richard
Strauss, die Erste Norn aus Richard Wagners „Götterdämmerung“ und
2015 erfolgt nun das Rollendebüt der „Siegfried“ Erda . In der Spielzeit
2009/10 trat Rena Kleifeld an der Oper Görlitz mit der Partie der Ulrica
aus „Un ballo in Maschera“ von G. Verdi auf und in den Spielzeiten
2011–14 war sie in verschiedenen Partien am Theater Hagen zu hören,
u. a. als Brenda in der deutschen Erstaufführung von „Selma Jezkova“
von Poul Ruders. 2014 debütierte sie am Theater Gießen und an der
Deutschen Oper am Rhein in der Rolle der Mary aus „Der Fliegende Hol­
länder“. In der Uraufführung der im Rahmen des „düsseldorf festival!“ in
Düsseldorf als auch in Israel aufgeführten Oper „Abraham“ von Daniel
Schnyder übernahm sie 2014/ 15 erfolgreich die Rolle der Sarah. In der
Spielzeit 2015/16 wird Rena Kleifeld Richard Wagners „Rheingold“ Erda
am Theater Kiel singen, ihr Asiendebüt unter Gustav Kuhns Leitung als
„Siegfried„­ Erda und „Erste Norn“ aus der „Götterdämmerung“ in Shang­
hai geben, als Mary erneut an die Deutsche Oper am Rhein sowie als Fi­
lipjewna in „Eugen Onegin“ an das Theater Hagen zurückkehren .
Neben ihrer Operntätigkeit ist Rena Kleifeld eine gefragte Altistin in
Oratorien­und Passionskonzerten. Ihr Repertoire umfasst dabei die
großen Werke vom Barock bis zur Moderne.
renakleifeld.com
________________________________________
Altenberger Dom, 5. November 2016
Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen
TENOR
Johannes Klüser ist parallel zu seiner
musikalischen Doppelausbildung (Kirchen­
musik A, Köln, Gesang mit Künstlerischem
Abschluss, Düsseldorf und Konzertexamen,
Rostock, beide mit Auszeichnung) im In­
und Ausland aufgetreten und hat sich neben
dem Kunstlied­ (Schubert, Schumann, Wolf
etc.) ein breit gefächertes Oratorienreper­
toire (Bach, Händel, Haydn, Mendelssohn
etc.) erarbeitet. Seine Ausbildung rundete er
mit Meisterkursen bei Scot Weir, Mitsuko
Shirai und Hartmut Höll, Christoph Pregar­
dien und der Teilnahme an der Bachakade­
mie Stuttgart (Helmuth Rilling, Masaaki Suzuki) ab.
1998 sang Johannes Klüser u.a. bei den Kammeroperfestspielen auf
Schloss Rheinsberg den Lucano in Monteverdis „Die Krönung der Poppea“.
1999 ging er als Ensemblemitglied ans Theater Vorpommern (Stral­
sund/Greifswald), wo er u.a. als Beppo in Leoncavallos „Bajazzo“, als Flaut in
Brittens „Sommernachtstraum“ und als Mozart in Rimski­Korsakows „Mozart
und Salieri“ zu hören war.
Seit 2003 lebt Johannes Klüser freischaffend in Köln, um sich wieder ver­
stärkt dem Konzert­ und Oratorienfach widmen zu können: Gastengagements
führten ihn u.a. zu den Ostseefestspielen als Chateauneuf in Lortzings „Zar
und Zimmermann“, zur Greifswalder Bachwoche, den Heinrich­Schütz­Tagen,
zu den Festspielen Mecklenburg­Vorpommern, zum ersten Bach Festival nach
Seoul und unter anderem in die Tokyo Opera City Concert Hall zusammen mit
dem Bach Collegium Japan unter der Leitung von Masaaki Suzuki. Eine CD­
Einspielung der Cäcilienmesse von Charles Gounod zusammen mit den
Regensburger Domspatzen liegt vor.
Seine neueste CD „Du bist wie eine Blume" veröffentlichte Johannes Klüser
zusammen mit dem Pianisten Tomáš Spurný beim Label ARS Produktion
Schumacher. Diese Weltersteinspielung der wiederentdeckten Lieder von
Wenzel Heinrich Veit (1806­1864) erhielt vom Internetportal www.klassik.com
die Auszeichnung „Empfehlung der Redaktion“.
www.johannes­kluser.de
________________________________________
Altenberger Dom, 5. November 2016
Missa votiva in e
BASS
Markus Auerbach, in Konstanz gebo­
ren, erhielt seine erste musikalische
Ausbildung bei den Freiburger Domsing­
knaben, danach ersten Gesangsunter­
richt bei Hans­Josef Overmannn.
1991 begann er ein Physikstudium,
parallel dazu studierte er Gesang an der
Staatlichen Hochschule für Musik Frei­
burg bei W. Toll und Prof. B. Heuer­
Christen. Meisterkurse, u. a. bei Dietrich
Fischer­Dieskau, rundeten seine Ausbildung ab. 2002 Promotion zum
Dr.­Ing. an der Albert­Ludwigs­Universität Freiburg.
Einen Schwerpunkt bildet seine Konzerttätigkeit im Lied und Oratorien­
bereich, projektweise singt er aber auch Opernpartien (Traviata, Cosi fan
tutte). Konzertreisen führten ihn nach Frankreich, Italien, Spanien,
Tschechien, Polen, Österreich in die Schweiz und die Ukraine. Außerdem
wirkte er bei mehreren Rundfunk­ und CD­Aufnahmen (u. a. SWR und
HR) mit.
1999 gewann er den 1. Preis des Fördervereins der Musikhochschule
Freiburg. 2006 sang er in der ersten modernen Wiederaufführung des
Opernpasticcios Giove in Argo von Georg Friedrich Händel im Markgräf­
lichen Opernhaus Bayreuth die Rolle des Erasto/Osiris.
www.markus­auerbach.eu
________________________________________
Altenberger Dom, 5. November 2016
Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen
ORCHESTER
Das Consortium Musica Sacra Köln wurde 1999 vom Cellisten Martin Burk­
hardt mit dem Ziel gegründet, Aufführungen der Geistlichen Musik (katholisch
wie evangelisch) mit adäquaten Instrumentalensembles auszustatten.
Adäquat – das bedeutet geeignet hinsichtlich Besetzungsgröße, Instrumen­
tarium und Spielweise. Das Consortium Musica Sacra Köln bietet die Möglich­
keit des Einsatzes „alter“ wie auch „moderner“ Instrumente – je nach Epoche
des aufzuführenden Werks.
Das Repertoire reicht vom Frühbarock (ab Prätorius) über Hoch­ und Spät­
barock, Klassik, Romantik bis zur Gegenwart.
In den letzten Jahren hat das Consortium Musica Sacra Köln vor allem im
Rheinland auf sich aufmerksam gemacht durch Aufführungen von Monteverdis
Marienvesper in der Klosterbasilika Knechtsteden, von Bachs Passionen im
Kölner Raum oder alljährlich Bachs Weihnachtsoratorium in allen sechs Teilen
im Altenberger Dom.
Besetzung:
Vl.1 Gudrun Höbold, Anette Sichelschmidt, Justyna Niznik, Katja Grüttner
Vl.2 Christine Moran, Martin Ehrhardt, Anna v. Raussendorf, Regine Rath
Vla. Klaus Bona, Bettina Ecken
Vc.
Martin Burkhardt
Vne. Jenny Westman
Ob. Ina Stock, Lex Vos
Fg.
Marita Schaar
Lt.
Michael Dücker
Cembalo/
Org. Tatjana Vorobjova
www.musiker­musik.de/ensemble.htm
________________________________________
Altenberger Dom, 5. November 2016
Missa votiva in e
CHOR
Die CAPELLA NOVA Altenberg ist der Kammerchor am Altenberger Dom
und wurde 2002 durch Domorganist und ­kantor Rolf Müller gegründet. Ziel
war es, ein vor allem den künstlerischen Zielen der historischen Aufführungs­
praxis verpflichtetes Klangensemble zu schaffen, das sich besonders der Mu­
sik des Barock und der (Früh­)Klassik annimmt.
Jährlich werden mehrere Konzerte gestaltet, bei denen mit Orchester in ba­
rocker Aufführungspraxis und historischen Instrumenten musiziert wird. Das
Repertoire des Chores ist indes sehr breit und reicht von Werken der Re­
naissance über Barock, Klassik, Romantik bis zur klassischen Moderne.
Im Jahr 2014 wurde eine viel beachtete CD mit Werken aus verschiedenen
Epochen eingespielt, die Höhepunkte der Chormusik (wie Anton Bruckners
Motetten) neben selten zu hörende Werke stellt.
Zu den Höhepunkten im Chorleben gehören Aufführungen von Bachs Mat­
thäuspassion, dessen Oster­ und Himmelfahrtsoratorium und weiterer Kanta­
ten und Motetten sowie des „Magnificat“, des Oratoriums „Messiah“ von Georg
Friedrich Händel und dessen Coronation Anthems und es erklang das „Mise­
rere“ des Dresdner Komponisten Jan Dismas Zelenka, die große Messe in d
von Johann Adolph Hasse. Von Carl Philipp E. Bach erklang das Oratorium
„Die Israeliten in der Wüste“, sowie dessen Magnificat. Neben dem berühmten
Requiem von W. A. Mozart wurde auch das Requiem c­Moll von Johann Mi­
chael Haydn mit großem Erfolg aufgeführt. Mozarts große doppelchörige
Messe in c­Moll, KV 427 erklang ebenso wie zahlreiche Mess­Vertonungen
von Joseph Haydn und W. A. Mozart. Auch die Psalmen von Antonio Vivaldi
und Messen von Valentin Rathgeber sind zu nennen.
Die Pflege eines breiten kirchenmusikalischen Repertoires (Messen von
Palestrina und Monteverdi bis Rheinberger und zahlreiche Motetten aller Epo­
chen) ist Programm.
Neben zahlreichen konzertanten Einsätzen ist die Capella nova auch in der
festlichen Liturgie des Altenberger Doms ein fester Bestandteil. Der Chor hat
sich seit seiner Gründung einen festen Namen in der Region gemacht.
Die Aufführung des Bachschen Opus magnum – seiner Messe in h­Moll ­
darf sicher als Höhepunkt im Leben des Chores gelten.
www.capella­nova.de
________________________________________
Altenberger Dom, 5. November 2016
Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen
LEITUNG
Rolf Müller (geb. 1972 in Freudenstadt/Schwarzwald) ist seit 2001 Domor­
ganist und ­kantor am Dom zu Altenberg und künstlerischer Leiter der Dom­
musik. Dies umfasst die Leitung der geistlichen Mittagsmusiken, des
Internationalen Orgelfestivals Altenberg sowie die Leitung der katholischen
Chöre am Dom (Domchor, Kammerchor Capella nova und Choralschola). Seit
2002 obliegt ihm auch die Leitung und Durchführung der Internationalen Al­
tenberger Orgelakademie für Improvisation.
Zahlreiche Rundfunk­ und CD­Aufnahmen u.a. an der Klais­Orgel des Doms
liegen vor.
Orgelkonzerte führten ihn nach Frankreich, Niederlande, Großbritannien,
Spanien, Polen, Schweiz, Österreich und ganz Deutschland.
Als Dirigent leitete er zahlreiche bedeutende Oratorien und große Werke
der Kirchenmusik (wie Bachs Matthäuspassion, Händels Messias, Mendels­
sohns Symphonie „Lobgesang“ und Psalmen 42 und 95, Schuberts Große
Messe Es­Dur, Mozarts c­Moll­Messe und Requiem, alle großen Haydn­Mes­
sen usw.) und nimmt sich besonders auch der Werke abseits des gängigen
Repertoires an: So werden immer wieder auch musikalische Schätze gehoben
(z.B. im Frühjahr 2013 das Oratorium „Die Israeliten in der Wüste“ von Carl
Philipp Emanuel Bach oder Kompositionen des „Salzburger Haydns“ Johann
Michael) und zur Aufführung gebracht.
Von 1993 bis 2000 Studium an der Universität für Musik und darstellende
Kunst „Mozarteum“ in Salzburg in katholischer Kirchenmusik und Konzertfach
Orgel u.a. bei Prof. Dr. Heribert Metzger (Orgel), Dr. Wolfgang Kreuzhuber
(Improvisation), Prof. Hans Joachim Rotzsch und Prof. Albert Anglberger
(Chor­ und Orchesterleitung), sowie Cembalo und Komposition. 1997 B­Exa­
men (Diplom), 1999 A­Examen (Diplom) mit Auszeichnung. 2000 Diplom im
Konzertfach Orgel mit Auszeichnung.
Müller erhielt den Würdigungspreis des Bundesministeriums für Wissen­
schaft der Republik Österreich für herausragende künstlerische Leistungen.
Er besuchte Meisterkurse bei Guy Bovet, Wolfgang Zerer, Jon Laukvik, An­
drea Marcon, Lorenzo Ghielmi, Michael Belotti, Daniel Roth, Michael Radules­
cu und Harald Vogel.
1998­2001 war er Organist an der Wallfahrtsbasilika Maria Plain bei Salz­
burg und Leiter der Musik­ und Kulturvereinigung Laufen/Salzach. Müller un­
terrichtete am Kirchenmusikreferat der Erzdiözese Salzburg.
www.altenberger­dommusik.de/3.html
________________________________________
Altenberger Dom, 5. November 2016
Missa votiva in e
AUSBLICK AUF DIE NÄCHSTEN TERMINE
am 26. Dezember 2016 im Hochamt
Joseph Haydn, Nicolai­Messe in G