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Kulmbach Stadt
Bezirk Oberfranken ehrt
Dirigentin Ljubka Biagioni
KULMBACH STADT, SEITE 11
Chancen auf höhere Förderung
Landrat Klaus Peter Söllner, Oberbürgermeister Henry Schramm und MdL Martin Schöffel hatten gestern im
Innenministerium einen Termin, der mehr Geld nach Kulmbach bringen könnte.
GESPRÄCHE
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
ALEXANDER MÜLLER
Kulmbach — Die Chancen stehen
nicht schlecht: Ab 2017 könnte
in Stadt und Landkreis Kulmbach die Modernisierung und
Instandhaltung leerstehender
Häuser ebenso wie der Abbruch
von Gebäuden mit 90 Prozent
Zuschuss vom Freistaat Bayern
gefördert werden.
Mitte September hatte das
bayerische Kabinett auf Vorschlag von Innenminister Joachim Herrmann (CSU) beschlossen, die Stadt- und Ortskernsanierung in Nordostbayern stärker als bisher zu bezuschussen. Ab 2017 sollen die bereits bestehenden Möglichkeiten
der Städtebauförderung und
Dorferneuerung in den Grenzlandkreisen Hof, Kronach und
Wunsiedel für vier Jahre weiter
ausgebaut werden.
Nicht akzeptiert
Dies wollten allerdings weder
Oberbürgermeister
Henry
Schramm (CSU), noch Landrat
Klaus Peter Söllner (Freie Wähler) so akzeptieren. „Immerhin
hat der Landkreis Kulmbach
durchaus ähnliche Voraussetzungen bei der Bevölkerungsentwicklung“, betonte Söllner.
Während sich Schramm an
den Ministerpräsidenten und
den Innenminister gewandt hat,
hat auch der Landrat nach München geschrieben. Auf Vermittlung von Landtagsabgeordnetem Martin Schöffel (CSU) kam
es am Donnerstag zu einem
kurzfristig anberaumten Gespräch im Innenministerium, wo
das Kulmbacher Anliegen noch
einmal erörtert wurde. Teilnehmer waren unter anderem Innenminister Joachim Herrmann
und Staatssekretär Albert Füracker (CSU).
„Chancen stehen nicht schlecht“
Das Ergebnis: Sowohl für Kulmbach Stadt und Land (als auch
für Tirschenreuth) stehen die
Chancen nach Angaben der Teilnehmer nicht schlecht, noch in
die Gebietskulisse hineingenommen zu werden. Eine endgültige Entscheidung wird allerdings erst das Kabinett am 25.
Oktober treffen.
POLIZEI
21-Jähriger
wirft Drogen
ins Gebüsch
Kulmbach — Einer Polizeistreife
fiel am späten Dienstagabend
ein junger Mann auf, der offensichtlich unter Drogeneinfluss
durch die Stadt lief. Als der 21jährige Kulmbacher die Streife
bemerkte, warf er noch schnell
ein zusammengeknülltes Blatt
Papier ins Gebüsch. Der Grund
für die schnelle Müllentsorgung wurde bei der folgenden
Kontrolle schnell klar: In dem
Papier war eine geringe Menge
Marihuana eingewickelt. Den
jungen Mann erwartet nun eine
Anzeige wegen des Besitzes von
Betäubungsmitteln.
pol
Der Abbruch leerstehender Gebäude könnte ab 2017 mit 90 Prozent vom Freistaat bezuschusst werden – vorausgesetzt das Kabinett stimmt dem
Vorschlag zu.
Foto: Archiv/Ulrike Müller
Henry
Schramm
Klaus Peter
Söllner
„Wir konnten unsere Argumente darlegen und unsere Herausforderungen
darstellen“,
kommentierte OB Schramm im
Anschluss. Man habe den Politikern die entsprechenden Kennzahlen vor Augen geführt. „Ich
glaube, dass wir heute unsere
Argumente sehr gut vorgetragen
haben.“
Natürlich, so Schramm, verstehe er, dass eine Pilotregion
nicht allzu groß sein könne. Es
sei aber durchaus ein Unterschied, ob eine Kommune 60, 70
oder 90 Prozent Zuschuss bekomme. „Da lohnt es sich zu
kämpfen!“
Der Oberbürgermeister hofft,
dass man ab kommendem Jahr
die höheren Fördermittel nutzen
könne, um den Abbruch von Industriebrachen finanzieren zu
können – etwa in der E.-C.Baumann-Straße oder auf dem
Spinnerei-Gelände.
Auch Landrat Klaus Peter
Söllner freute sich über „ein gutes Gespräch“. Er zeigte sich zuversichtlich, dass man Erfolg haben werde. Noch sei allerdings
nicht ganz klar, wie das Programm ausgestaltet werde. Man
dürfe aber nicht glauben, dass
jetzt viele Millionen nach Kulmbach fließen. Wichtig, so Söllner,
sei ihm gewesen, dass der ganze
Landkreis in den Genuss komme, wenn das Förderprogramm
ausgedehnt werde.
KOMMENTAR
Einsatz für Gerechtigkeit
I
n den zurückliegenden Jahren hat die bayerische Staatsregierung Oberfranken verstärkt in den Blick genommen:
Hof, Wunsiedel, Kronach sind
in den Genuss zahlreicher Projekte und Förderprogramme
gekommen – nicht zuletzt damit der Freistaat dem An-
Alexander
Müller
uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu
Was wird gefördert?
uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu
Persönlich erstellt für: Landratsamt (60000843)
9
FREITAG, 14. OKTOBER 2016
Nicht nur innerhalb, sondern
auch außerhalb festgelegter
Fördergebiete sollen Baumaßnahmen der Revitalisierung
künftig mit einheitlich 90 Prozent unterstützt werden. Hierzu
zählen Modernisierung und Instandhaltung leerstehender
Häuser genauso wie der Abbruch von Gebäuden.
red
spruch gerecht wird, gleichwertige Lebensverhältnisse zu
gewährleisten. Denn dort bestand – keine Frage – Nachholbedarf.
Allerdings schien es, dass dabei Landkreise wie Kulmbach,
denen es nicht ganz so schlecht,
längst aber auch nicht gut geht,
schlicht übersehen werden.
Das schuf neue Ungerechtigkeiten – diesmal innerhalb
Oberfrankens. Erst mit Entscheidungen ab 2015 steuerte
München um.
Dass es (dennoch) eines
nachdrücklichen Auftretens
der Verantwortlichen vor Ort
bedarf, hat die Entscheidung
über das Sonderprogramm gezeigt, die der Ministerrat im
September gefällt hat: Hier
blieb Kulmbach erneut außen
vor, obwohl sich seine Zahlen
von denen der Nachbarn nicht
so sehr unterscheiden.
Landrat und OB haben sich
daher zurecht nicht mit Briefeschreiben begnügt, sondern
sich in München für Gerechtigkeit eingesetzt. Man kann optimistisch sein, dass das Kabinett
die Argumente nachvollziehen
kann. Vielleicht auch vor dem
Hintergrund, dass in dem 2011
zusammengezimmerten Landtagsstimmkreis nicht immer
Wunsiedel profitieren kann –
und Kulmbach nicht.
VORTRAG
Wer kennt die
Brauerei
Pertsch noch?
Kulmbach — Um „Die Brauerei
Pertsch in Kulmbach“ geht es
bei einem Vortrag am Dienstag,
18.Oktober, um 19.30 Uhr im
Vortragssaal des museumspädagogischen Zentrums auf dem
Mönchshofgelände in der
Blaich. Ein Schmankerl für alle,
die an der Kulmbacher Brauereigeschichte interessiert sind.
Referentin ist Monika Pertsch,
eine Nachfahrin der bekannten
Brauereifamilie. 1849 hatte Johann Caspar Pertsch mit Mathäus Hering, Johann Christoph
Sandler und Johann Nikolaus
Meußdörffer in der Fischergasse eine Gemeinschaftsbrauerei
gegründet. Später übernahm
sein Sohn Christian die Brauerei und baute am Schwedensteg
eine neue, vor allem größere
Produktionsstätte.
Monika
Pertsch erinnert an die über die
70-jährige Geschichte der
Brauerei Pertsch, von der
Gründung bis zum Verkauf
1919 an die Markgrafenbräu,
insbesondere über das Leben
Christian Pertschs, illustriert
durch Fotos aus dem Familienalbum. Der Eintritt ist frei. red
Ein Bierkrug mit dem Emblem
der Brauerei Pertsch Foto: privat
Burggeflüster
Lecker essen
mit SchniPoSa
E
s gibt eine Wette, die gewinne ich. Todsicher:
In einer Gruppe von zehn
Leuten, die ein gemeinsames
Mittagessen in Erwägung ziehen, sind mindestens drei Spezialfälle dabei. Immer. Der eine isst kein Fleisch. Der zweite
hat eine Laktose-Intoleranz.
Der dritte isst zwar Fleisch,
dafür aber möglichst keine
Kohlenhydrate.
Die Liste ließe sich fortsetzen: Fisch nur, wenn er keine
Gräten hat. Gemüse ja, aber
nach einem ausgeklügelten
Plan entweder nur grün oder
nicht gekocht. Schweinebraten? Gerne – aber nur mit Sauerbraten-Soße.
Wie herrlich unkompliziert
waren da doch die Leute, mit
denen ich gerade eben fünf
Tage lang im Frankenwald
zum Wandern unterwegs war:
Alle essen alles. Hauptsache,
es ist genug davon da.
Weil aber selbst ein so
schlichtes Ernährungsprinzip
mit einem klangvollen Namen
mehr hermacht, haben wir getüftelt und gegrübelt. Einer
von uns, der jeden Tag in jeder
Wirtschaft das gleiche Gericht
bestellt hatte, brachte es auf
den Punkt: SchniPoSa. –
Schnitzel, Pommes, Salat.
Wie einfach kann lecker esKatrin Geyer
sen doch sein!