Kirchen-News Nr. 10 Oktober 2016 Evangelisch-Reformierte Kirche Nidwalden Welche Eva hätten Sie gerne? INHALT Die Stecknadel Wo ist der Mittelpunkt? Und wovon? Und warum ist das so wichtig? Eine Wanderung der besonderen Art. 2 Salz und Licht Zwei neu installierte Pfarrpersonen und viel Salz und Licht der Erde. Warum Protest und Re formation auch heute noch wichtig sind. 3 Mehr Identität Wir wollen «in der Kraft leben». Was hilft uns da bei wirklich? Ein Plädoyer für mehr Identität und weniger Uniformierung. 4+5 Maria Magdalena und das Tattoo Von Schweren Jungs und Leichten Mädchen, von Herzen und Ankern, von wahrem Sein oder Antrainiertem, und von zwei Gemiedenen, die zueinander fanden. Letzte Die biblischen Gestalten von Eva und Adam sind uns so vertraut, dass wir sie nicht mehr erklären müssen – oder doch? Gerade wegen dieser Vertrautheit? Ein Blick auf ihre Geschichte und unser Verständnis von dieser Geschichte. Eva – die erste Frau der Bibel. Silke Petermann-von Grünigen Der Text am Anfang der Bibel spricht nicht von zwei Individuen mit Eigen namen, sondern von grundsätzlichen Rollen im sozialen Gefüge. Eva erscheint als Verführerin. Sie ist offenbar eine ge fährliche Person und schuld an allem Übel der Welt. Stimmt das? Welches christliche Frauen bild entstand durch dieses Evabild bis in unsere heutige Zeit? «Du bist neugierig und eitel wie die al te Eva»: Diesen Vorwurf hörten Mäd chen noch in der Mitte des 20. Jahr hunderts, wenn sie in den Spiegel schauten und mit dem Spiegelbild ein verstanden waren. Die abendländische Philosophie, die stark dualistisch geprägt war und manchmal willkürlich Gegensätze kon struierte wie zwischen Himmel und Erde, Geist und Körper, Stärke und Schwäche, Mann und Frau, hat dem weiblichen Teil fast immer die schlech tere und minderwertige Seite zugewie sen, die positive und wünschenswerte dagegen dem Mann. Eva neu betrachten Feministische Theologie und Genderfor schung haben mittlerweile zu einem ganzheitlichen Verständnis von Kosmos, Menschsein, Körper, Leiblichkeit, Sexua lität und Geschlechterrollen beigetra gen und die früher einmal willkürlich gesetzten Gegensätze zu einem sinn haften Ganzen zusammengefügt. Vor diesem Hintergrund können wir Eva neu betrachten. Natürlich hat sich am aramäischen Wortlaut der Bibeltexte Was, wenn Eva auf Adams Geheiss den Apfel vom Baum geholt hat? fotolia.com/Gina Santa Maria nichts geändert. Aber die Übersetzun gen sind andere geworden. Denn jede Übersetzung ist eine Interpretation – die Persönlichkeit des Übersetzers oder der Übersetzerin, der jeweilige biografische Hintergrund und die gesellschaftliche Situation, in der Übersetzende leben, sind hier von grosser Bedeutung. In unserer Zeit werden deshalb einseitig auf den Mann fixierte Auslegungen und die früher behauptete chronische Überlegenheit männlicher Existenz deutlich wahrgenommen und gründ lich hinterfragt, sei es im privaten Kon takt mit den biblischen Texten oder in der theologischen Wissenschaft. Das ist ein Gewinn für alle: für Frauen und für Männer. Ausserdem zeigt die eingehende Be schäftigung mit den ursprünglichen Texten, dass die eigentlichen biblischen Verfasser mitnichten so frauenfeindlich waren, wie es in späterer Zeit oft darge stellt wird. Nur eine tendenziöse Ausle gung, welche die Vormachtstellung des Mannes um jeden Preis stärken sollte, hat die Gestalt der Eva in der Folgezeit so in Misskredit gebracht. Wenn Eva ass, was tat wohl Adam? Die Alttestamentlerin Helen SchüngelStraumann belegt in ihrem Buch «Eva», wie ein kurzer Text in Genesis 2 und 3 lange nach seiner Entstehung uminter pretiert wurde und fatale Wirkung hat te: Die Geschichte von Eva, der Schlan ge und dem Apfel ist bekannt. Halte ich demonstrativ einen Apfel in meiner Hand, kommt umgehend der Satz: Ah, Eva, die Verführerin, die Sünderin. Die se Geschichte prägt unser Frauenbild ausserordentlich stark. Die Worte «Sünde» oder «Sündenfall» kommen aber in dem ursprünglichen Text über haupt nicht vor! Die Geschichte passiert in einem Garten und erzählt davon, dass die Menschen ein Gebot übertreten. Die Frau isst von der Frucht des Baumes in der Mitte des Gartens. Sie gibt auch ihrem Mann da von und er isst. Da die Frau die erste war, die ass, begann man in der Kirchen geschichte die Frau als Ursache der Sün de darzustellen. Aber warum sagte, tat der Mann nichts? Kirchenvater ➞ S. 2 Blick hinaus Jubiläum des Jüdischen Museums Ab 30. September öffnen die Türen im Jüdischen Museum der Schweiz in Basel. Zum 50-Jahr-Jubilä um präsentiert das erste Jüdische Museum im deutschsprachigen Raum der Nachkriegszeit einen historischen Rundgang. Jahrhunderte lang wur den die Juden umworben und unterdrückt, integ riert und vertrieben – auch in der Schweiz. Ein anderer Blickwinkel auf einen Teil der Schweizer Geschichte. vazy juedisches-museum.ch Welttag gegen die Todesstrafe Im Mittelpunkt Herbstzeit ist Wanderzeit. Vielleicht ist Ihnen bei einigen Wanderungen auch aufgefallen, wie viele Mittelpunkte es in unserer Region gibt: den Mittelpunkt der Zentralschweiz ob Buochs, den Mit telpunkt Nidwaldens auf dem Wander weg zwischen Niederrickenbach und Dallenwil, in unserem Schwesterkanton liegt gar der Mittelpunkt der Schweiz. All diese Orte sind speziell markiert, mit Einrichtungen zum Rasten und Verwei len sowie einer ausgedehnten Beschil derung, damit man den Mittelpunkt ja nicht verpasst. Mir wurde einmal erklärt, der Mit telpunkt eines Gebietes sei dort, wo man eine Nadel in die Karton landschaft einer Fläche einstecken könne, und der aufgesteckte Kar ton dann nicht kippt. Aber wie ge nau funktioniert das bei unterbroche nen Flächen wie in Obwalden oder Malaysia? Oder bei Gebieten, deren Mit telpunkt ausserhalb derselbigen zu suchen wären wie in Norwegen und Finnland zusammen? Warum sind Mit telpunkte so besonders? kei oder gar der Westukraine lokalisiert. Die Schweiz ist also auch nicht geogra phisch das Herz Europas. Warum sollte man sich im Mittelpunkt der Schweiz erhaben fühlen? Der andere Mittelpunkt Ich denke, der Ursprung für die Bedeu tung von Mittelpunkten liegt tief im Menschsein selbst. Wir sehen die Welt stets aus unserem Blickwinkel und sub jektiv. Die Welt dreht sich um uns herum, wenn wir uns drehen. Unser Weltbild wird immer ein egozentrisches sein, wir können nicht aus unserer Haut, zumindest nicht körperlich. Bereits der griechische Philosoph Platon bezeich nete den Körper als das Grab der Seele. Es ist die «Psyche» oder un ser Geist, der es uns ermöglicht, unserem Körper wenigstens ge danklich zu entfliehen. Im Chris tentum wird die Existenz eines sogenannten freien Willens kontrovers diskutiert. Vielleicht darf man ihn so verstehen, dass er uns die Möglich keit gibt, uns selbst etwas aus dem Mittelpunkt zu nehmen und unsere Mitmenschen ins Zentrum zu rücken – Familienmitglieder und Partnerinnen, Freunde und Kolleginnen, die Person am Schalter, den Unbekannten auf der Stras se. – Für mich ist das gelebte christliche Nächstenliebe. Teufelskreis der Gewalt: «Ich bin gegen Terroris mus und deshalb lehne ich die Todesstrafe ab.» Dies sagte laut acat.ch die Tunesierin Basma Khalfaoui, Witwe des 2013 ermordeten Opposi tionspolitikers Chokri Be laid. Die Todesstrafe habe keine abschreckende Wir kung auf Terroristen und mache ein Land nicht si cherer. Die Todesstrafe werde zudem für politi sche Zwecke eingesetzt, um Kritiker aus dem Weg zu räumen. Die Koa lition für eine Welt frei von Folter und Todesstra fe will dies am Welttag gegen die Todesstrafe speziell hervorheben – am 10. Oktober. vazy acat.ch Litauen oder Schweiz? Taizé: Jugendtreffen in Riga Welche Eva hätten Sie gerne? Junge Erwachsene zwi schen 17 und 35 Jahren treffen sich in der letti schen Hauptstadt Riga zum europäischen Ju gendtreffen von Taizé. Vom 28. Dezember bis 1. Januar nehmen enga gierte Menschen Anlauf für mehr Solidarität in Europa. Anmeldeschluss ist der 22. Oktober. vazy Armin Theiler, Stans, armin.theiler@ riga.jugendtreffen.ch jugendtreffen.ch 2 «Ist es nicht ein erhabenes Gefühl, ein mal im Mittelpunkt zu stehen, im Mit telpunkt der Schweiz nämlich, ja viel leicht sogar von ganz Europa?», steht auf der Webseite der Älggialp. Der Verweis auf Europa dient wohl nur einer Bedeu tungsvergrösserung zu touristischen Zwecken. Die Mittelpunkte Europas wurden je nach Vermessungsgrundlage in Litauen, Polen, Tschechien, der Slowa Robert Arndt * * Robert Arndt ist Archäologe und wohnt in Buochs. Er ist Kirchenrat der Evangelisch-Reformierten Kirche Nidwalden und Kirchenpflegepräsident in Buochs. ➞ Augustinus meinte 400 n. Chr., dass der Mann aus Solidarität mitgesündigt habe, da er die Frau nicht allein lassen wollte . . . be ich dich verführt?» In dieser Zeit wurden die Frauen sehr verachtet, und zwar hauptsächlich von Männern, die ihrerseits asketisch lebten… Dies ist eine gewollte Interpretation zu ungunsten der Frau. Gerechteres Frauenund Männerbild Man muss wissen: Im Alten Testament existiert keine Aussage, die der Frau eine besondere Schuld zuweist. Erst in den sogenannten Apokryphen, die im 3. Jh. v. Chr. entstanden, verändert sich die Dar stellung des Geschehens. Die Frau jam mert nun in diesen Texten: «Warum ha Eine der folgenreichsten Uminterpreta tionen von Genesis 2 und 3 enthält spä ter der Timotheus-Brief. «Denn Adam wurde als erster gebildet, daraufhin Eva. Zu lehren aber, erlaube ich einer Frau nicht.» (1Tim 2 BigS) Dieser Brief gibt sich als Paulusbrief aus. Seine Echtheit wurde nie hinterfragt, denn die Aussagen ent Silke Petermann-von Grünigen und Dominik Flüeler werden offiziell als Pfarrerin und Pfarrer installiert. Wolfgang Gaede, Präsident der Evangelisch-Reformierten Kirche Nidwalden, und Pfarrer Ulrich Winkler sprechen die weltlichen und geistlichen Worte im Oeki Stansstad. Draussen bei Sonnenschein spielen die Distelfinken furios und wünschen Menschen aus Nidwalden Glück: u.a. Gregor Schwander, Gemeindepräsident Stans, Klaus Odermatt-Prader, Präsident der RömischKatholischen Landeskirche Nidwalden, Ruth Brechbühl, Pfarrerin in Engelberg, Benno Büeler von der KAN, der Katholischen Arbeitsstelle Nidwalden, Christian Schweizer vom Verein Kapuzinerkirche Stans. vazy / Beat Oggenfuss Köchinnen gesucht Wer möchte für den Mittagstisch der Kirche kochen? Die freiwillig tätigen Kö chinnen und Köche kreieren jeweils zu zweit das eigenständig ausgewählte Menü. Im Februar und September tref fen sich alle zu einem gemeinsamen Frühstück und besprechen, wer wann und mit wem kocht. Der Mittagstisch im Gemeindekreis Stans lädt alle zwei Wochen zum Mittagessen in die refor mierte Kirche Stans ein. Zirka 20 junge und ältere Personen nutzen dieses An gebot. Wer diese Menschen bekochen möchte, setze sich mit Liselotte Utz in Verbindung: [email protected] sp sprechen dem vom Zeitgeist gewünsch ten Machtverständnis zwischen Mann und Frau. Manchmal scheint es, als würden wir immer noch in dieser Tradition der sub tilen Frauenfeindlichkeit leben. Wir haben aber heute die Möglichkeit, zu einem gerechten Frauen- und Männer bild zu kommen, indem wir mit offenen, neuen Fragen an die biblischen Texte herangehen. Indem wir bewusst und so zialverträglich der theologischen Dis kussion folgen. Indem wir uns immer wieder die Frage stellen: Welches Eva bild habe ich und welches Frauenbild lebe ich? Nidwalden Kirchen-News | Nr. 10 2016 Wirkung im Alltag Die sechs Auswirkungen von Salz auf den Alltag: Christinnen und Christen, die das Salz der Erde sind, bewahren die Menschen davor, innerlich zu verfaulen, zu verder ben. Es ist der Anspruch der radikalen Botschaft Jesu, die den Menschen le bendig und wach hält, so dass er nicht verdirbt an seiner faulen Selbstgerech tigkeit und -zufriedenheit, keine faulen Kompromisse eingeht, wie Korruption. Salz und Licht Pfarrerin Silke Petermann-von Grünigen und Pfarrer Dominik Flüeler sind seit dem 11. September offiziell installiert. Hirtin und Hirte über das Salz der Erde und das Licht der Welt. Weg zu Solidarität und Gemeinschaft zu finden. Wie sollen wir es machen? Miteinander Fragen stellen, Visionen formulieren, ge meinsam unterwegs sein für die Ver wirklichung? Wie finden wir einander? Die sechs Eigenschaften Ohne unsere Gemeinde, ohne eure Ge meinschaft sind wir nichts. Dies geht allen Menschen so. Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt. Wie wollen wir uns bewegen, wenn wir diese Worte, diese Aufforderung, diese Zumu tung Jesu hören? Alle, die mit wachen Augen durch die Welt gehen, sehen, dass unsere westli che Zivilisation an ihre Grenzen gestos sen ist. Eine grundlegende Umkehr un serer Lebenskultur ist nötig. Was machen wir? Protestieren wir? Wir gehen eher pilgern als demonstrie ren. Einzeln machen wir spirituelle Er fahrungen, alleine meditieren wir. Doch als Salz der Erde müssen wir über unse ren eigenen Tellerrand hinaus sehen. Seid mutig und hinterfragt, verändert, lebt eure Visionen und bleibt mutig. Natürlich können wir unsere Lebens wege und Lebensformen selbst bestim men, aber müssen wir tagtäglich unser eigenes Glück schmieden? Nein, hier ha ben wir unseren Boden, der uns trägt, der schwierige Situationen aushält. Wenn wir diesen Auftrag Jesu anneh men, wird es uns gelingen, einen neuen Lasst uns das Salz genauer ansehen. Es hat sechs grundlegende Wirkungen oder Eigenschaften: Salz bewahrt vor Fäulnis und konserviert Stockfisch und Pökelfleisch, es würzt die fade Speise, es hat reinigende, desinfizierende Wir kung, es ist ein Übermittler und als das eine Trägersubstanz, es zeigt sich als ein schön geordnetes Kristallgitter und es hat wärmende Wirkung. So haben die sechs Eigenschaften des Sal zes – im Mittelalter «das weisse Gold» genannt – auch ihre Bedeutung in unse rem Leben. Wenn wir zum Salz der Erde werden, dann wird etwas vom Reich Got tes, dieser Utopie auf Erden, zur sichtba ren Wirklichkeit. Vom Geist Jesu geleitete, also gut gesal zene Menschen, haben eine wichtige Funktion. Denn sie arbeiten an einem Reich, das bestehende Reiche und deren Gesetzmässigkeit in Frage stellt. Da durchkreuzt etwas von oben das horizon tale Geschehen. Solche Menschen sind aus ihrem Glauben und Herzen heraus auf ihre ganz eigene Weise politisch. Es ist eine Politik der Veränderung, die nicht nur wie üblicherweise vom Verstand ge leitet wird, sondern aus dem Herzen und dem Gebet. Auch sind Christen wie das Salz in der Sup pe. Sie stellen sich gegen einen faden Ein heitsbrei, geben dem Leben wieder Ge schmack. Sie geben sich nicht zufrieden mit dem Sich-Anpassen an die äusseren Verhältnisse. Der Mainstream, wie der blindwütige Konsum, wird hinterfragt. Weiter hat ein vom Geiste Jesu durch wirkter Mensch eine reinigende, klären de Wirkung auf seine Umgebung. Er oder sie lässt sich nicht so rasch von den Emo tionen der anderen trüben, wird daher auch weniger rasch betrübt durch die vorherrschenden Tatsachen dieser Welt. Gesalzene haben auch die Aufgabe, Ver bindungen zu schaffen zwischen ver schiedenen Menschengruppen, Kontak te herzustellen, zwischen verschiedenen «Zellen» zu interagieren. So wie das Salz Transportmedium ist in Batterien und im menschlichen Elektrolythaushalt. Da kommt etwas in Fluss, Leben fliesst. Christen und Christinnen sorgen seit Jahrhunderten dafür, dass Ordnung und Struktur in fast allen Lebensbereichen zu mehr Gerechtigkeit, Sicherheit und Wohlfahrt führen. Streusalz bringt Eis unter Knirschen und Knacken zum Tauen. Wir wehren uns ge gen Eiszeiten und frostige Verhältnisse in der Zusammenarbeit und im tägli chen Leben. In seinen sechs Wirkungen «belebend, würzend, reinigend, verbindend, struk turierend und wärmend» hat das Salz auch die Eigenschaften des Protestie rens und des Veränderns – es brennt in der offenen Wunde. Als Salz der Erde seid ihr und sind wir als Kirche und Christen immer Reformierende am Leben und Protestierende gegen alles Lebensfeindliche – und somit in einer reformiert-protestantischen Kirche ge nau am richtigen Ort. Ihr seid das Salz der Erde Ref. Gesangbuch Nr. 839 «Was kann ich tun, um zur Erleuch tung zu gelangen?» «Genauso wenig, wie Du tun kannst, damit morgens die Sonne auf geht.» «Welchen Sinn haben dann aber die spirituellen Übungen, die Du emp fiehlst?» «Sie sorgen dafür, dass Du nicht einschläfst, wenn die Sonne auf geht.» Anthony de Mello Der tiefe Sinn der gottes dienstlichen Feier ist in diesem weisen Dialog zwischen einem spirituel len Meister und seinem Schüler angesprochen. Eine Feier – mit unserem Singen, vielleicht sogar im Kanon – kann im bes ten Fall Raum öffnen für göttliches Wirken, mich wecken, meine Sinne schärfen, meine Sehn sucht nach heilem Zu sammenleben aufleuch ten lassen, mir auf meinem Glaubens- und Suchweg einen weiter führenden Gedanken schenken, die zarte Pflan ze Hoffnung stärken… Wer möchte welche Stim me sein? Silke Petermannvon Grünigen Welches ist Ihr Lieblingslied? Wünsche bitte an [email protected], 041 610 21 16 Silke Petermann-von Grünigen und Dominik Flüeler 3 Plädoyer für mehr Identität „ Menschen haben das Bedürfnis, in grös serer Kraft zu leben. Dafür legen sie gern Uniformen an, wozu auch Geschäftsan züge, Talare, Mönchsgewänder, Burkas sowie Sportdresse gehören. Uniformen drücken Fokussiertheit und Vollmacht aus, aber sie verbergen auch die Identi tät des Menschen und reduzieren ihn darauf, Vertreter einer Institution oder einer Bewegung zu sein. In der moder nen Gesellschaft wird Uniformierung zunehmend zur Demonstration und zum Ersatz für Identität. Innerhalb der Familie, im Freundes kreis, in den Ferien ist unsere Kleidung von bunter Vielfalt. Im Beruf und bei wichtigen Angelegenheiten uniformie ren wir uns dagegen gern. Nicht nur Soldaten, Polizistinnen und Feuerwehr männer, auch Geschäftsleute, Ärzte, Richterinnen, Handwerker, Arbeiter und Verkäuferinnen tragen uniformier te Kleidung. Ramana Maharshi Gesellschaftlich gesehen drücken Uni formen Ordnung aus. Für den einzelnen Menschen sind sie eine Arbeitskleidung, die manchmal zweckmässig ist, aber vor allem die Fokussierung auf eine Aufgabe fördert. Uniformen stehen für Konzentration und Ausrichtung. Ob Soldatenuniform, Richterrobe oder Priestertalar: Unifor men geben das Gefühl, «in der Kraft» zu leben. Das Bedürfnis, «in der Kraft» zu leben, ist das Bedürfnis nach mehr Selbstsein und Identität. Ein extremer Ausdruck des Wunsches, «in der Kraft» zu leben, ist die Tätowie rung. Tattoos machen die eigene Haut zur Uniform, zum Kraft-Anzug, der nie mals abgelegt wird. In der Gesellschaft wird Uniformierung vielfach zur Demonstration einer religiö sen oder kulturellen Gesinnung oder einfach nur eines Andersseins. So wie in meiner Schulzeit, als geschätzte drei Viertel aller Jugendlichen in blauen Jeans und grünem Parka herumliefen. Ich gehörte auch zu ihnen. Wird sie zur Demonstration, schürt Uni formierung Konflikte. Ihre Kraft fliesst dann nicht mehr nach innen, sondern richtet sich nach aussen und wird zur Ab grenzung gegenüber anderen Menschen. 4 Innere Ausrichtung genügt Menschen, deren innere Ausrichtung so stark ist, dass sie aus ihr Kraft zu schöp fen vermögen, tragen eher selten Uni form. Sie brauchen sie nicht. Sie wollen ihr Menschsein nicht «zudecken». Die frühen Christen werden angehalten, sich nicht äusserlich von anderen Men schen unterscheiden zu wollen, sondern allein auf geistige Kraft zu setzen. So schreibt der Apostel Paulus einmal den Christen in Ephesus, sie sollten Gerech tigkeit, Geisteskraft und Gottvertrauen als Rüstung, Helm und Schild anziehen. Ihr Kampf sei eine innere und keine äus sere Auseinandersetzung. Wenn uns bewusst wird, dass innere Ausrichtung genügt, um «in der Kraft» zu leben, werden Menschlichkeit und Authentizität zunehmen und Konflikte und Kriege abnehmen. Mensch werden Das Tragen einer Uniform zeigt das Be streben, Identität zu stärken oder Identi tät zu verändern. Nicht selten ist es auch der Versuch, überhaupt eine Identität zu haben. Das Bedürfnis, «in der Kraft» zu leben, ist das Bedürfnis, stärker sich selbst zu sein. Zum menschlichen Bewusstsein gehört die Empfindung einer Gefahr des Selbstverlustes. Und Selbstverlust ist Verlust von Kraft. So sind wir unaufhör lich bemüht, «in der Kraft» zu bleiben, Ursache in unserem eigenen Leben zu sein, uns zu behaupten und nicht verlo ren zu gehen. Selbstfindung geschieht im Ablegen von Uniformen, im Offenlegen des Menschseins und im Zugehen auf andere Menschen, im Aufflammen eines grundlegenden Wohlwollens im Herzen, im Entdecken der Liebe. und weniger Uniformierung Seit über 3000 Jahren kann man das Entfachen eines Herzfeuers in der Welt beobachten. Grosse Botschaften von Wahrheit, Gerechtigkeit und Liebe inspi rieren die Menschen, ihre Arme zu öff nen und mitfühlend und integrativ zu denken und zu handeln. Menschen reagieren auf diese Botschaf ten mit ungeheurem Bemühen: SichAusrichten auf «das Gute», auf Wahrheit und Gerechtigkeit. Selbstsein, Verstehen und Mitgefühl vertiefen und erweitern sich mit grosser Geschwindigkeit. So entstehen und entwickeln sich grosse Kulturen und in ihnen Religion und Phi losophie, Ethik und Pädagogik, Wissen schaft und Technik. Dieser Prozess der Konzentration und Fokussierung auf «das Gute» hat aber bis heute überall exzessive negative Be gleiterscheinungen in Form von Fanatis mus, Diskriminierung und Gewaltan wendung. Warum? Weil wir uns nicht mit innerer Ausrichtung begnügen, sondern zu gleich die Auseinandersetzung mit anderen sehen, in der wir uns behaup ten und wenn möglich durchsetzen wollen. Wenn wir weiterhin Wahrheit suchen, ohne die Menschen zu lieben – dann führt das weiterhin zu Uniformierung und Vermummung, zu Hass und Gewalt, zur Zerstörung von Identität und Menschlichkeit. schaftlicher Status oder ein Rollenspiel tut und schneidet uns vom wirklichen Kraftstrom des Lebens ab. In der Heiligen Schrift einer östlichen Religion, in der von verschiedenen In karnationen der Menschen die Rede ist, wird auf ihre Identität hingewiesen. Es heisst dort, dass Menschen in verschie denen Verkörperungen an ihrem Blick, ihrer Stimme und ihrem Gang zu erken nen sind. Identität ist Ausdruck wirklicher Kraft. Mir gefällt die Vorstellung, dass ich an meinen Augen und meiner Stimme im mer zu erkennen bin. Dass wirkliche Kraft in besonderer Qualität in meinem Blick und meiner Stimme liegt. Dass je des innere Ringen, jede Bewältigung ei ner Krise meinen Blick tiefer und gütiger werden lässt und meiner Stimme eine zusätzliche Farbe gibt. Tief bewegt mich die Vorstellung, dass Menschen eines Tages wie Jesus Chris tus mit ihrem Blick und ihrer Stimme werden heilen können. Ulrich Winkler Uniformen geben das Gefühl, «in der Kraft» zu leben. Wir können heute den Weg innerer, reli giöser oder kultureller Ausrichtung nicht mehr gehen, ohne zugleich mitfühlend, integrativ und kommunikativ mit den Menschen zu leben. Auf dem Weg innerer Ausrichtung kön nen Gelegenheiten der Menschwerdung genutzt werden, indem wir als Pfarrer ohne Talar, als Ärztin ohne weissen Kittel, als Richter ohne Robe, als Mönch ohne Kutte und als Muslimin ohne Schleier oder Burka auskommen und als Amtsträger darauf achten, dass unsere Autorität immer mehr eine menschliche als eine amtliche ist. Identität Das Bedürfnis, «in der Kraft» zu leben, ist das Bedürfnis nach mehr Selbstsein und Identität. Uniformierung verbirgt Identität genauso wie es ein gesell welt.de, kath.ch, nzz.ch, bild.de, fotolia.com/Gino Santa Maria, photocase.de/pnetzer 5 Veranstaltungen CHILETAXI Die «Chiletaxis» stehen für Besuche der Gottesdienste gratis zur Verfügung. Buochs: ABC Taxi 041 620 03 03 Stans / Hergiswil: Taxi 041 622 00 00 Anmeldung samstags bis 19 Uhr sonntags 7.30 – 8 Uhr «THE LUNCHBOX» Freitag, 28. Oktober 18.30 Uhr Znacht 19.30 Uhr Film ref. Kirche Stans Filmabend «The Lunchbox» (2013), indischer Spielfilm von Ritesh Batra: Ein kleiner Irrtum bewirkt ein gros ses Wunder, denn die Liebe geht durch den Ma gen. Daher: Gschwellti und Chäs für alle vor dem Film – mit Pfrn. Silke Petermann-von Grünigen und Heinz Lüthi. Anmel dung fürs Essen bis 27.10. bei silke.petermann@ nw-ref.ch. WOCHE DER ÖKUMENE Sonntag, 23. Oktober 10.30 Uhr, kath. Kirche Stansstad Start mit Oeki-Fäscht «Zurück zu den Wurzeln»: neue Woche der Ökumene. Gottesdienst in der kath. Kirche und Mit tagessen im Oeki mit dem Stansstader Gemeindelei ter Arthur Salcher, dem Stanser Pfarrer Dominik Flüeler und dem Gospel chor mit Romi Lisibach und Sue Zimmermann. Mittwoch, 26. Oktober Abendevent mit Fulbert Steffensky Sonntag, 30. Oktober 10 Uhr, Oeki Stansstad Abschluss der Woche der Ökumene: Gottesdienst mit Pfrn. Silke Petermannvon Grünigen, Pfr. Daniel Bühlmann und dem Gemischten Chor Stans unter der Leitung von Stephan Britt; Apéro. WOCHE DER RELIGIONEN Sonntag, 6.–13. November Fünf Veranstaltungen: Was mir heilig ist woche-der-religionennidwalden.ch 6 GOTTESDIENST Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der irrt nicht in der Finsternis umher. (Johannes 8, 12) Buochs: Sonntag, 2. Oktober, 10 Uhr Pfr. Hans Winkler und Ursula Meyer, Orgel; Kirchenkaffee Hergiswil: Sonntag, 2. Oktober, 10 Uhr Pfr. U. Winkler und Chaim Glück, Orgel Stansstad: Sonntag, 2. Oktober, 10 Uhr Oeki, Pfrn. S. Petermann-von Grünigen, U. Sulzer-Scherrer, Orgel; Kirchenkaffee Buochs: Sonntag, 9. Oktober, 10 Uhr Pfr. U. Winkler Stans: Sonntag, 9. Oktober, 10 Uhr Pfr. D. Flüeler, U. Sulzer-Scherrer, Orgel Buochs: Sonntag, 16. Oktober, 10 Uhr Pfr. F. Gloor und Ursula Meyer, Orgel Hergiswil: Sonntag, 16. Oktober, 10 Uhr Pfr. U. Winkler, Hans-Jürgen Studer, Orgel Stansstad: Sonntag, 16. Oktober, 10 Uhr Abendmahl, Oeki, 9.30 Uhr Einsingen Pfrn. S. Petermann-von Grünigen, U. Sulzer-Scherrer, Orgel Hergiswil: Samstag, 22. Oktober, 19 Uhr Pfr. U. Winkler, Hans-Jürgen Studer, Orgel Buochs: Sonntag, 23. Oktober, 10 Uhr Gottesdienst zum Erntedank Pfr. J. Dal Molin, Maria-Iulia Lazarescu, Orgel; Apéro und Gemüse teilen Die Gabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus. (Römerbrief 6, 23) Stansstad: Sonntag, 23. Oktober, 10.30 Uhr kath. Kirche, Start Woche der Ökumene, Diakon A. Salcher, Pfr. D. Flüeler, neu-alter Gospelchor Stansstad; Oeki-Fäscht mit Mittagessen, Anmeldung bis 14. Oktober, Tel. 041 610 56 53, sekretariat.pfarramt. [email protected] Buochs: Samstag, 29. Oktober, 19 Uhr Gottesdienst eines/r Kandidaten/in für die Pfarrnachfolge von Pfr. J. Dal Molin; Musik und anschliessender Apéro Hergiswil: Sonntag, 30. Oktober, 10 Uhr Pfr. U. Winkler, Maria-Iulia Lazarescu, Orgel Kirchen-News | Nr. 10 2016 Stansstad: Sonntag, 30. Oktober, 10 Uhr Oeki, Abschluss Woche der Ökumene, Pfrn. S. Petermann-von Grünigen, Pfr. Daniel Bühlmann, Gemischter Chor Stans mit Chorleiter Stephan Britt, U. Sulzer-Scherrer, Orgel; Apéro Stans: Dienstag, 1. November, Allerheiligen 14 Uhr, kath. Kirche, ökumenisch, Pfr. David Blunschi, Pfrn. S. Petermann-von Grünigen Stansstad: Dienstag, 1. November, Allerheiligen, 14 Uhr, kath. Kirche, ökumenisch, Diakon Arthur Salcher und Pfr. D. Flüeler REFORMATIONSFEST Hergiswil: Sonntag, 6. November, 10 Uhr Kantonaler Gottesdienst mit Abendmahl Pfr. U. Winkler, Pfr. J. Dal Molin, Männer chor Hergiswil; vorher ab 8.30 Uhr Kirchenfrühstück im Pavillon bei ref. Kirche ANDACHT Fällt euch Reichtum zu, dann hängt das Herz nicht daran. (Psalm 62,11) Hergiswil: Samstag, 8. Oktober, 11 Uhr Andachtsraum Seniorenzentrum Zwyden, Pfr. U. Winkler Stansstad: Freitag, 28. Oktober, 10.30 Uhr Alterssiedlung Riedsunnä, Pfr. D. Flüeler, U. Sulzer-Scherrer, Piano MEDITATION Die Frucht des Geistes ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. (Epheser 5,9) Hergiswil: Samstag, 8. Oktober, 19 Uhr Pfr. U. Winkler Hergiswil: Samstag, 5. November, 19 Uhr Pfr. U. Winkler FRIEDENSGEBET vks-nw.ch und nw-ref.ch Stans: Freitag, 7. Oktober, 19–19.30 Uhr Kapuzinerkirche Stans: Freitag, 21. Oktober, 19–19.30 Uhr ref. Kirche INNEHALTEN kloster-st-klara-stans.ch Stans: Dienstag, 25. Oktober, 20–20.45 Uhr Klosterkirche St. Klara Musik und Meditation: «Vom Glück» Texte: Berta Christen, Musik: Trachten vereinigung Stans und Familienmusik Leuthold; offen für Männer und Frauen Stans: Sonntag, 16. Oktober, 17.30 Uhr Klosterkirche St. Klara; offene Vesper: offen für Männer und Frauen MORGENBESINNUNG Stans: Mittwoch, 9. November, 9 Uhr ref. Kirche, Dora Zweifel KINDER & JUGENDLICHE Ein Kind, ein Lehrer, ein Buch und ein Stift können die Welt verändern. (Malala Yousafzai, Friedensnobelpreis trägerin 2014 aus Pakistan) BIKI BIBELKISTE Buochs: Mittwoch, 19. Oktober, 14.30– 16.30 Uhr, Aa-Treff Kirche; für Kinder von 4 bis ca. 8 Jahren; Geschichten hören, Singen, Basteln und ein Zvieri; Leitung und Info Maya Weekes 079 338 17 71 KLEINKINDERFEIER Stans: Samstag, 22.Oktober, 10 Uhr ref. Kirche, ökumenisch KINDER-CAFÉ Stans: Donnerstag, 27. Oktober, 9–11 Uhr kath. Pfarreiheim, Treff aktiver Mütter (Frauen- und Müttergemeinschaft Stans), fmgstans.ch CHILÄ FIR DIÄ CHLEYNÄ Buochs: Samstag, 29. Oktober, 10 Uhr Simone Fux und Karin Wyss; Sirup, Kaffee, Tee und Gebäck im Aa-Treff KIK-TREFF Stans: Samstag, 29. Oktober, 9.30–11.30 Uhr für Kinder aus dem ganzen Kanton ab fünf Jahren (grosser Kindergarten); Anmeldung nicht erforderlich; Info Rita Zimmerli 041 620 08 72 SENIORINNEN & SENIOREN Hergiswil: Dienstag, 11. Oktober, ab 14 Uhr bis 17 Uhr, Pavillon bei ref. Kirche; Seniorentreffen: jassen, spielen, miteinander plaudern, Kaffee und Kuchen geniessen Buochs: Dienstag, 25. Oktober, 14 Uhr Aa-Treff, Nidwaldner Geschichten von Nidwaldner Mundart-Autoren, vorgetra gen von Sepp Bernasconi, umrahmt von der Kapelle Kurt Murer, Buochs; Fahrdienst Gemeinde Ennetbürgen 041 620 48 47, übrige Gemeinden 041 620 44 80 oder im Sekretariat 041 620 14 29 STRICKNACHMITTAG Buochs: Montag, 3., 17. und 31. Oktober 14–17 Uhr, Kirchgemeindehaus Strandweg 2; Trudi Blättler 041 620 22 81 Stans: Montag, 10. und 24. Oktober 14–16 Uhr, ref. Kirche Käthy Gfeller 041 610 51 08 Stansstad: Dienstag, 11. und 25. Oktober 14–17 Uhr, in der «Stube» im Oeki Brida Weber 041 612 04 04 MITTAGSTISCH Stans: Dienstag, 25. Oktober, 12 Uhr Anmeldung bis 9 Uhr, 041 610 56 53 oder [email protected] Veranstaltungen SPIEL & BILDUNG & BEGEGNUNG SPIELNACHMITTAG Buochs: Dienstag, 4. Oktober, 14–16.30 Uhr Aa-Treff Kirche; für Erwachsene jeden Alters, die gerne spielen: Karten-, Würfel spiele, Dog, Hornochsen… (kein Jassen); Info Ursula Feitknecht 041 620 66 67 KAFFEEPLAUSCH Stans: Donnerstag, 6. Oktober, 15 Uhr Wohnheim Nägeligasse Stans Pfrn. S. Petermann-von Grünigen und Team BIBEL TEILEN Stans: Mittwoch, 19. Oktober, 16.30 Uhr ref. Kirche, Pfrn. S. Petermann-von Grünigen BISTRO INTERCULTUREL bistro-interculturel.ch Stans: Samstag, 1. Oktober, 17–18 Uhr Trachtenstube St. Klararain 1, Chlefele, Löffele, Bäsele – Perkussion in der Volksmusik: öffentliche Stubete Stans: Deutsch-Treff für Asylsuchende Termine bistro-interculturel.ch (Angebote) Stans: immer freitags, 19–20.30 Uhr Kollegi Stans, HipHop Dance Kinder ab 11 Jahren (ab 50 Franken/Jahr) GLOBALL Stans: Sonntag, 30. Oktober, 15–17 Uhr Sportanlagen Kollegium St. Fidelis, interkultureller Ballsport AKTUREL akturel.ch Stans: Montag, 24. Oktober, 19.30–21.30 Uhr Pfarreiheim, Damit die Welt Zukunft hat: Papst Franziskus’ Weg einer geschwisterli chen Ökologie, Vortrag und Gespräch mit Br. Niklaus Kuster, Kapuziner, Autor, Dozent für Kirchen- und Spiritualitätsgeschichte ROMERO HAUS romerohaus.ch Luzern: Mittwoch, 19. Oktober, 19 Uhr RomeroHaus, Der Mittlere Osten und Afrika – noch zu retten? Erich Gysling zu Gast bei Andreas Zumach Luzern: Montag, 24. Oktober, 14–17.30 Uhr RomeroHaus, Säkularismus als Herausforderung, Arndt Bünker und Roman Ambühl HELLO WELCOME Luzern: flüchten – ankommen – Heimat finden: Treffpunkt für Flüchtlinge, Asylsu chende, Migrantinnen und Einheimische; Kauffmannweg 9 in Luzern; hellowelcome.ch KONZERT & GESANG OFFENES SINGEN Buochs: Donnerstag, 20. und 27. Oktober 18–19 Uhr, ref. Kirche; «Wo man singt, da lass dich ruhig nieder»; Leitung und Info Lukas Reinhardt 041 620 14 14 Kirchen-News | Nr. 10 2016 Evangelisch- Reformierte Kirche Nidwalden FRAUEN Frauen und Mädchen sollen ihre eigene Zukunft gestalten dürfen, ganz egal, wo sie auf die Welt kamen. (Melinda Gates) Postfach 301, 6371 Stans sekretariat.kirchenrat@ nw-ref.ch, 041 610 34 36 nw-ref.ch ZYT NÄH – ZYT GÄH Stans: Samstag, 1. Oktober, 9–11 Uhr Dora Zweifel Präsident: Wolfgang Gaede [email protected] 041 610 83 63 FRAUENVEREIN NIDWALDEN Stansstad: Dienstag, 18. Oktober, 14 Uhr Oeki Stansstad, Herbstanlass (anstelle der Herbstversammlung): Wir zeigen den fas zinierenden Film «Der Tulpenbaum», ei nen Film übers Altwerden. Das Porträt ei ner lebensklugen Frau zeigt uns, dass auch im hohen Alter ein freudvolles Dasein möglich ist. Die Produzentin ist anwesend. Anschliessend Kaffee und Kuchen. Achtung: Sie erhalten keine per sönliche Einladung! Öffnungszeiten Sekretariat DI / MI / DO: 8.15 bis 12 und 13.30 bis 17 Uhr Gemeindekreis Buochs Buochs, Ennetbürgen, Beckenried, Emmetten Pfarramt Buochs Strandweg 2, 6374 Buochs Pfarrer Jacques Dal Molin [email protected] 041 620 14 29 MÄNNER Das grösste Hindernis des Lebens ist die Erwartung, die von Morgen abhängt. (Seneca, römischer Philosoph, 1–65 n.Chr.) sekretariat.pfarramt. [email protected] 041 620 14 29 Luzern: 8., 15., 22. und 29. November jeweils 19.45 bis 21.45 Uhr, Hirschmattstr. 30b, Vater bleiben – auch nach der Trennung, elbe, Marco Achermann, Fachpsy chologe, Anmeldefrist 2.11., 150 Franken Präsident: Robert Arndt 041 530 32 52 Gemeindekreis Hergiswil GESPRÄCH & AUSTAUSCH TREFFPUNKT FÜR TRAUERNDE Stans: Montag, 3. Oktober, 19–ca. 20.30 Uhr mit Christine Dübendorfer, dipl. Sterbeund Trauerbegleiterin, 079 769 79 21; Teilnahme kostenlos, Anmeldung nicht erforderlich; Einzelbegleitung nach telefo nischer Vereinbarung Pfarramt Hergiswil Büelstrasse 21, 6052 Hergiswil Pfarrer Ulrich Winkler [email protected] 041 630 19 15 Präsident: Niels Fischer 079 635 73 40 AMTSHANDLUNGEN TAUFEN 21. August: Leon Miguel Schmidiger, Kerns 28. August: Lynn Wagner aus Ennetbürgen 11. September: Linnea Lange aus Büren Gemeindekreis Stans Stans, Stansstad (Kehrsiten, Fürigen, Obbürgen, Bürgen stock), Ennetmoos, Oberdorf (Büren, Niederrickenbach), Dallenwil (Wiesenberg, Wirzweli), Wolfenschiessen (Oberrickenbach, Grafenort) BESTATTUNGEN 30. August: Paul Bolliger-Stauffer aus Stans (1942) 16. September: Melchior Gsteiger aus Stansstad (1929) Pfarramt Stans Buochserstrasse 16 6370 Stans KOLLEKTEN 7. August: CHF 96.60 Waldenserkirche Italien; 14. August: CHF 199.10 pro integral, für Hirnverletzte aus OW/NW/LU; 21. August: CHF 420.05 Schweizerische Bibliothek für Blinde und Sehbehinderte; 28. August: CHF 264.05 Schweizerische Bibelgesellschaft und CHF 330 Kapelle Grafenort KIRCHGEMEINDE-VERSAMMLUNG Stansstad: Oeki Montag, 21. November, 20 Uhr Pfarrerin Silke Petermannvon Grünigen [email protected] 041 610 21 16 Pfarrer Dominik Flüeler [email protected] 041 610 21 32 sekretariat.pfarramt.stans@ nw-ref.ch, 041 610 56 53 Robert Fischlin, Foto Studio Fischlin Stans Präsidentin: Andrea Lappe 041 612 06 73 7 Nr. 10 Oktober 2016 Evangelisch-Reformierte Kirche Nidwalden Kirchen-News band aus Smyrna an, parfümierte meine Haare und ging, um den Leuten zu sagen: «Bei Tageslicht treffen sich das von euch Ge miedene, das Niedrigste und das Höchste.» Und als ich ihn inmitten von Fischern sit zend, nur mit einem Sackleinen bekleidet, erblickte, blieb ich auf der anderen Stras senseite stehen und konnte mich nicht nähern. Zwischen uns gingen die Leute vorbei und mieden uns beide. Dann sah er mich und sagte zu seinem Lieblingsjünger: «Nimm eine Prise Staub und bring sie jenem Weib, damit sie dafür ihren Halsschmuck eintauscht. Denn aus Staub kann man Steine machen, und aus Steinen wird wieder Staub.» Das Niedrigste und das Höchste Maria Magdalena. Nach der christli chen Tradition ist Maria aus Magdala eine ehemalige Prostituierte. Sie gilt als Apo stelin, deren Existenz in den überlieferten Texten verschwiegen wird. In den Schriften der «Lebendigen Ethik» * findet sich folgende Erzählung, in der Ma ria Magdalena über ihre erste Begegnung mit Jesus Christus berichtet: «Ihr kennt meine Lebensweise, wie man uns nachts besuchte und am Tag auswich. Auch zu Christus ging man des Nachts und am Tag wandte man sich ab von ihm. Ich dachte, ich wäre die Niedrigste und man schämt sich meiner bei Tageslicht, doch auch dem höchsten Propheten wich man am Tag aus. So werden das Niedrigste und das Höchste in gleicher Weise gemieden. Das Gemiedene trifft aufeinander Und so entschloss ich mich, ihn zu finden und ihm am Tag die Hand zu reichen. Ich legte mein bestes Gewand und ein Hals Mein Tattoo und ich AZB 6370 Stans Heute scheinen Tattoos ganze Bot schaften zu vermitteln, wie magische Beschwörungen, die das eigene Ich stärken und Aussenstehende infor mieren, ja sogar warnen sollen. Kraft tiere wie der weisse Tiger, die schnap pende Viper, der stolze Adler sowie keltische Symbole und Bandmotive aus Ozeanien veranschaulichen, wo die Urkräfte herrühren, die mein We sen ausmachen. Meine Identität wird mit einem höheren Ganzen verwo Ulrich Winkler * Die Schriften der «Lebendigen Ethik», auch unter dem Namen Agni Yoga bekannt, sind eine Bücherreihe von Helena Roerich, erschienen 1921 bis 1939. IMPRESSUM GRITZ Früher trugen nur Schwere Jungs und Leichte Mädchen eine Tätowierung; da war ich noch ein Kind und mir die se Unterscheidung nicht geläufig. Damals, als es noch nicht «Tattoo» hiess und mehr einer schlecht kontu rierten Zeichnung glich, die jemand, wie mit einem blauen Kugelschrei ber, unzimperlich in die Haut gesto chen hatte. Es handelte sich vorwie gend um kleine Symbole wie Herzen, Anker, Initialen eigener Kinder oder Verflossener; meist diskret ange brachte persönliche Erinnerungen. Er richtete mich nicht, sondern wog nur meine Ketten, und die Ketten der Schande zerfielen in Staub. Er sprengte Ketten, in dem er Wissen übermittelte, ohne Beloh nung zu empfangen. Sein Weg war ein sam, denn das Volk, das von ihm Geschenke entgegennahm, lief nachher eilig auseinander.» ben, mit dem Ursprung meiner selbst – ob als Wunschdenken oder genetisch möglich, sei dahingestellt. Heute tragen auch Erfolgreiche, Arri vierte, Angesehene ihre zweite oder wahre Identität zur Schau. Sie drü cken damit aus: Ich bin wild, echt, stark und natürlich. Dies geschieht aber nur in ihrer Freizeit, wenn sie sich frei fühlen und nackte Haut zei gen. Sobald sie die Kanzlei betreten oder den Bankschalter bedienen, ist das wilde Tier in ihnen verborgen – von edlem Textil bedeckt, erscheint ihr Wesen gezähmt. Und wir fragen uns, ist dies nun ihr wahres oder an trainiertes Ich? Wann sind sie echt und menschlich, wie Gott sie einst mit ihrem makellosen, unbearbeite ten Körper geschaffen hat? Dominik Flüeler «Gritz» ist Grütze, gemahlene Getreidekörner und Verstand. («Nidwaldner Mundart» von Ernst Niederberger) Adresse Redaktion: Kirchen-News Postfach 301, 6371 Stans Sekretariat 041 610 34 36 Redaktionsleitung 041 630 38 39 nw-ref.ch, [email protected] Herausgeberin: nw-ref.ch Evangelisch-Reformierte Kirche Nidwalden Redaktion: Thomas Vaszary (vazy), Leiter; Dominik Flüeler (üe); Jacques Dal Molin (JDM); Silke Petermann-von Grünigen (sp), Ulrich Winkler (uw) Veranstaltungen: Eveline Bachmann, Stans; Vreni Gerber, Buochs; Ulrich Winkler, Hergiswil; Barbara Merz, Nidwalden; Robert Fischlin, Fotos An dieser Nummer haben mitgearbeitet: Robert Arndt, Beat Oggenfuss Lektorat und Korrektorat: Andrea Lappe und Theres Bernasconi Layout/Druck: PrintCenter Hergiswil AG printcenterag.ch Vertrieb: Stiftung Weidli, weidli-stans.ch Auflage: 3 500 Exemplare, zehnmal im Jahr, an die Mitglieder der Evangelisch-Reformierten Kirche Nidwalden und Abonnenten; Leserbriefe an [email protected] oder Redaktionsadresse PERFOR MANCE neutral Drucksache No. 01-16-329204 – www.myclimate.org © myclimate – The Climate Protection Partnership
© Copyright 2025 ExpyDoc