Aktuelle Ausgabe - Evangelisch

Kirchen-News
Nr. 10
Oktober 2016
Evangelisch-Reformierte Kirche Nidwalden
Welche Eva hätten Sie gerne?
INHALT
Die Stecknadel
Wo ist der Mittelpunkt?
Und wovon? Und warum
ist das so wichtig?
Eine Wanderung der
besonderen Art.
2
Salz und Licht
Zwei neu installierte
Pfarrpersonen und viel
Salz und Licht der Erde.
Warum Protest und Re­
formation auch heute
noch wichtig sind.
3
Mehr Identität
Wir wollen «in der Kraft
leben». Was hilft uns da­
bei wirklich? Ein Plädoyer
für mehr Identität und
weniger Uniformierung.
4+5
Maria Magdalena
und das Tattoo
Von Schweren Jungs
und Leichten Mädchen,
von Herzen und Ankern,
von wahrem Sein oder
Antrainiertem, und von
zwei Gemiedenen, die
zueinander fanden.
Letzte
Die biblischen Gestalten von
Eva und Adam sind uns so vertraut, dass wir sie nicht mehr
erklären müssen – oder doch?
Gerade wegen dieser Vertrautheit? Ein Blick auf ihre Geschichte und unser Verständnis von
dieser Geschichte. Eva – die erste Frau der Bibel.
Silke Petermann-von Grünigen
Der Text am Anfang der Bibel spricht
nicht von zwei Individuen mit Eigen­
namen, sondern von grundsätzlichen
Rollen im sozialen Gefüge. Eva erscheint
als Verführerin. Sie ist offenbar eine ge­
fährliche Person und schuld an allem
Übel der Welt.
Stimmt das? Welches christliche Frauen­
bild entstand durch dieses Evabild bis in
unsere heutige Zeit?
«Du bist neugierig und eitel wie die al­
te Eva»: Diesen Vorwurf hörten Mäd­
chen noch in der Mitte des 20. Jahr­
hunderts, wenn sie in den Spiegel
schauten und mit dem Spiegelbild ein­
verstanden waren.
Die abendländische Philosophie, die
stark dualistisch geprägt war und
manchmal willkürlich Gegensätze kon­
struierte wie zwischen Himmel und
Erde, Geist und Körper, Stärke und
Schwäche, Mann und Frau, hat dem
weiblichen Teil fast immer die schlech­
tere und minderwertige Seite zugewie­
sen, die positive und wünschenswerte
dagegen dem Mann.
Eva neu betrachten
Feministische Theologie und Genderfor­
schung haben mittlerweile zu einem
ganzheitlichen Verständnis von Kosmos,
Menschsein, Körper, Leiblichkeit, Sexua­
lität und Geschlechterrollen beigetra­
gen und die früher einmal willkürlich
gesetzten Gegensätze zu einem sinn­
haften Ganzen zusammengefügt.
Vor diesem Hintergrund können wir Eva
neu betrachten. Natürlich hat sich am
aramäischen Wortlaut der Bibeltexte
Was, wenn Eva auf Adams Geheiss den Apfel vom Baum geholt hat?
fotolia.com/Gina Santa Maria
nichts geändert. Aber die Übersetzun­
gen sind andere geworden. Denn jede
Übersetzung ist eine Interpretation – die
Persönlichkeit des Übersetzers oder der
Übersetzerin, der jeweilige biografische
Hintergrund und die gesellschaftliche
Situation, in der Übersetzende leben,
sind hier von grosser Bedeutung.
In unserer Zeit werden deshalb einseitig
auf den Mann fixierte Auslegungen
und die früher behauptete chronische
Überlegenheit männlicher Existenz
deutlich wahrgenommen und gründ­
lich hinterfragt, sei es im privaten Kon­
takt mit den biblischen Texten oder in
der theologischen Wissenschaft. Das ist
ein Gewinn für alle: für Frauen und für
Männer.
Ausserdem zeigt die eingehende Be­
schäftigung mit den ursprünglichen
Texten, dass die eigentlichen biblischen
Verfasser mitnichten so frauenfeindlich
waren, wie es in späterer Zeit oft darge­
stellt wird. Nur eine tendenziöse Ausle­
gung, welche die Vormachtstellung des
Mannes um jeden Preis stärken sollte,
hat die Gestalt der Eva in der Folgezeit so
in Misskredit gebracht.
Wenn Eva ass, was tat wohl
Adam?
Die Alttestamentlerin Helen SchüngelStraumann belegt in ihrem Buch «Eva»,
wie ein kurzer Text in Genesis 2 und 3
lange nach seiner Entstehung uminter­
pretiert wurde und fatale Wirkung hat­
te: Die Geschichte von Eva, der Schlan­
ge und dem Apfel ist bekannt. Halte ich
demonstrativ einen Apfel in meiner
Hand, kommt umgehend der Satz: Ah,
Eva, die Verführerin, die Sünderin. Die­
se Geschichte prägt unser Frauenbild
ausserordentlich stark. Die Worte
«Sünde» oder «Sündenfall» kommen
aber in dem ursprünglichen Text über­
haupt nicht vor!
Die Geschichte passiert in einem Garten
und erzählt davon, dass die Menschen
ein Gebot übertreten. Die Frau isst von
der Frucht des Baumes in der Mitte des
Gartens. Sie gibt auch ihrem Mann da­
von und er isst. Da die Frau die erste war,
die ass, begann man in der Kirchen­
geschichte die Frau als Ursache der Sün­
de darzustellen. Aber warum sagte,
tat der Mann nichts? Kirchenvater­
➞ S. 2
Blick hinaus
Jubiläum des
Jüdischen Museums
Ab 30. September öffnen
die Türen im Jüdischen
Museum der Schweiz in
Basel. Zum 50-Jahr-Jubilä­
um präsentiert das erste
Jüdische Museum im
deutschsprachigen Raum
der Nachkriegszeit einen
historischen Rundgang.
Jahrhunderte lang wur­
den die Juden umworben
und unterdrückt, integ­
riert und vertrieben –
auch in der Schweiz. Ein
anderer Blickwinkel auf
einen Teil der Schweizer
Geschichte. vazy
juedisches-museum.ch
Welttag gegen
die Todesstrafe
Im Mittelpunkt
Herbstzeit ist Wanderzeit. Vielleicht ist
Ihnen bei einigen Wanderungen auch
aufgefallen, wie viele Mittelpunkte es in
unserer Region gibt: den Mittelpunkt
der Zentralschweiz ob Buochs, den Mit­
telpunkt Nidwaldens auf dem Wander­
weg zwischen Niederrickenbach und
Dallenwil, in unserem Schwesterkanton
liegt gar der Mittelpunkt der Schweiz. All
diese Orte sind speziell markiert, mit
Einrichtungen zum Rasten und Verwei­
len sowie einer ausgedehnten Beschil­
derung, damit man den Mittelpunkt ja
nicht verpasst.
Mir wurde einmal erklärt, der Mit­
telpunkt eines Gebietes sei dort,
wo man eine Nadel in die Karton­
landschaft einer Fläche einstecken
könne, und der aufgesteckte Kar­
ton dann nicht kippt. Aber wie ge­
nau funktioniert das bei unterbroche­
nen Flächen wie in Obwalden oder
Malaysia? Oder bei Gebieten, deren Mit­
telpunkt ausserhalb derselbigen zu
­suchen wären wie in Norwegen und
Finnland zusammen? Warum sind Mit­
telpunkte so besonders?
kei oder gar der Westukraine lokalisiert.
Die Schweiz ist also auch nicht geogra­
phisch das Herz Europas. Warum sollte
man sich im Mittelpunkt der Schweiz
erhaben fühlen?
Der andere Mittelpunkt
Ich denke, der Ursprung für die Bedeu­
tung von Mittelpunkten liegt tief im
Menschsein selbst. Wir sehen die Welt
stets aus unserem Blickwinkel und sub­
jektiv. Die Welt dreht sich um uns
herum, wenn wir uns drehen. Unser
Weltbild wird immer ein egozentrisches
sein, wir können nicht aus unserer Haut,
zumindest nicht körperlich. Bereits der
griechische Philosoph Platon bezeich­
nete den Körper als das Grab der
Seele. Es ist die «Psyche» oder un­
ser Geist, der es uns ermöglicht,
unserem Körper wenigstens ge­
danklich zu entfliehen. Im Chris­
tentum wird die Existenz eines
sogenannten freien Willens kontrovers
diskutiert. Vielleicht darf man ihn
so verstehen, dass er uns die Möglich­
keit gibt, uns selbst etwas aus dem
­Mittelpunkt zu nehmen und unsere
Mitmenschen ins Zentrum zu rücken –
Familienmitglieder und Partnerinnen,
Freunde und Kolleginnen, die Person
am Schalter, den Unbekannten auf der
Stras­
se. – Für mich ist das gelebte
christliche Nächstenliebe.
Teufelskreis der Gewalt:
«Ich bin gegen Terroris­
mus und deshalb lehne
ich die Todesstrafe ab.»
Dies sagte laut acat.ch
die Tunesierin Basma
Khalfaoui, Witwe des
2013 ermordeten Opposi­
tionspolitikers Chokri Be­
laid. Die Todesstrafe habe
keine abschreckende Wir­
kung auf Terroristen und
mache ein Land nicht si­
cherer. Die Todesstrafe
werde zudem für politi­
sche Zwecke eingesetzt,
um Kritiker aus dem
Weg zu räumen. Die Koa­
lition für eine Welt frei
von Folter und Todesstra­
fe will dies am Welttag
gegen die Todesstrafe
speziell hervorheben –
am 10. Oktober. vazy
acat.ch
Litauen oder Schweiz?
Taizé: Jugendtreffen
in Riga
Welche Eva hätten Sie gerne?
Junge Erwachsene zwi­
schen 17 und 35 Jahren
treffen sich in der letti­
schen Hauptstadt Riga
zum europäischen Ju­
gendtreffen von Taizé.
Vom 28. Dezember bis
1. Januar nehmen enga­
gierte Menschen Anlauf
für mehr Solidarität in
Europa. Anmeldeschluss
ist der 22. Oktober. vazy
Armin Theiler, Stans,
armin.theiler@
riga.jugendtreffen.ch
jugendtreffen.ch
2
«Ist es nicht ein erhabenes Gefühl, ein­
mal im Mittelpunkt zu stehen, im Mit­
telpunkt der Schweiz nämlich, ja viel­
leicht sogar von ganz Europa?», steht auf
der Webseite der Älggialp. Der Verweis
auf Europa dient wohl nur einer Bedeu­
tungsvergrösserung zu touristischen
Zwecken. Die Mittelpunkte Europas
wurden je nach Vermessungsgrundlage
in Litauen, Polen, Tschechien, der Slowa­
Robert Arndt *
* Robert Arndt ist Archäologe und wohnt
in Buochs. Er ist Kirchenrat der Evangelisch-Reformierten Kirche Nidwalden und
Kirchenpflegepräsident in Buochs.
➞ Augustinus meinte 400 n. Chr., dass
der Mann aus Solidarität mitgesündigt
habe, da er die Frau nicht allein lassen
wollte . . .
be ich dich verführt?» In dieser Zeit
wurden die Frauen sehr verachtet, und
zwar hauptsächlich von Männern, die
ihrerseits asketisch lebten…
Dies ist eine gewollte Interpretation zu
ungunsten der Frau.
Gerechteres Frauenund Männerbild
Man muss wissen: Im Alten Testament
existiert keine Aussage, die der Frau eine
besondere Schuld zuweist. Erst in den
sogenannten Apokryphen, die im 3. Jh. v.
Chr. entstanden, verändert sich die Dar­
stellung des Geschehens. Die Frau jam­
mert nun in diesen Texten: «Warum ha­
Eine der folgenreichsten Uminterpreta­
tionen von Genesis 2 und 3 enthält spä­
ter der Timotheus-Brief. «Denn Adam
wurde als erster gebildet, daraufhin Eva.
Zu lehren aber, erlaube ich einer Frau
nicht.» (1Tim 2 BigS) Dieser Brief gibt sich
als Paulusbrief aus. Seine Echtheit wurde
nie hinterfragt, denn die Aussagen ent­
Silke Petermann-von Grünigen und
Dominik Flüeler werden offiziell als
Pfarrerin und Pfarrer installiert. Wolfgang Gaede, Präsident der Evangelisch-Reformierten Kirche Nidwalden,
und Pfarrer Ulrich Winkler sprechen die
weltlichen und geistlichen Worte im
Oeki Stansstad. Draussen bei Sonnenschein spielen die Distelfinken furios
und wünschen Menschen aus Nidwalden Glück: u.a. Gregor Schwander, Gemeindepräsident Stans, Klaus Odermatt-Prader, Präsident der RömischKatholischen Landeskirche Nidwalden,
Ruth Brechbühl, Pfarrerin in Engelberg,
Benno Büeler von der KAN, der Katholischen Arbeitsstelle Nidwalden, Christian Schweizer vom Verein Kapuzinerkirche Stans. vazy / Beat Oggenfuss
Köchinnen
gesucht
Wer möchte für den Mittagstisch der
Kirche kochen? Die freiwillig tätigen Kö­
chinnen und Köche kreieren jeweils zu
zweit das eigenständig ausgewählte
Menü. Im Februar und September tref­
fen sich alle zu einem gemeinsamen
Frühstück und besprechen, wer wann
und mit wem kocht. Der Mittagstisch
im Gemeindekreis Stans lädt alle zwei
Wochen zum Mittagessen in die refor­
mierte Kirche Stans ein. Zirka 20 junge
und ältere Personen nutzen dieses An­
gebot. Wer diese Menschen bekochen
möchte, setze sich mit Liselotte Utz in
Verbindung: [email protected]
sp
sprechen dem vom Zeitgeist gewünsch­
ten Machtverständnis zwischen Mann
und Frau.
Manchmal scheint es, als würden wir
immer noch in dieser Tradition der sub­
tilen Frauenfeindlichkeit leben. Wir
­haben aber heute die Möglichkeit, zu
einem gerechten Frauen- und Männer­
bild zu kommen, indem wir mit offenen,
neuen Fragen an die biblischen Texte
herangehen. Indem wir bewusst und so­
zialverträglich der theologischen Dis­
kussion folgen. Indem wir uns immer
wieder die Frage stellen: Welches Eva­
bild habe ich und welches Frauenbild
lebe ich?
Nidwalden
Kirchen-News | Nr. 10 2016
Wirkung im Alltag
Die sechs Auswirkungen von Salz auf
den Alltag:
Christinnen und Christen, die das Salz
der Erde sind, bewahren die Menschen
davor, innerlich zu verfaulen, zu verder­
ben. Es ist der Anspruch der radikalen
Botschaft Jesu, die den Menschen le­
bendig und wach hält, so dass er nicht
verdirbt an seiner faulen Selbstgerech­
tigkeit und -zufriedenheit, keine faulen
Kompromisse eingeht, wie Korruption.
Salz und Licht
Pfarrerin Silke Petermann-von
Grünigen und Pfarrer Dominik
Flüeler sind seit dem 11. September offiziell installiert. Hirtin und
Hirte über das Salz der Erde und
das Licht der Welt.
Weg zu Solidarität und Gemeinschaft zu
finden.
Wie sollen wir es machen? Miteinander
Fragen stellen, Visionen formulieren, ge­
meinsam unterwegs sein für die Ver­
wirklichung? Wie finden wir einander?
Die sechs Eigenschaften
Ohne unsere Gemeinde, ohne eure Ge­
meinschaft sind wir nichts. Dies geht
allen Menschen so. Ihr seid das Salz der
Erde, ihr seid das Licht der Welt. Wie
wollen wir uns bewegen, wenn wir diese
Worte, diese Aufforderung, diese Zumu­
tung Jesu hören?
Alle, die mit wachen Augen durch die
Welt gehen, sehen, dass unsere westli­
che Zivilisation an ihre Grenzen gestos­
sen ist. Eine grundlegende Umkehr un­
serer Lebenskultur ist nötig. Was
machen wir? Protestieren wir?
Wir gehen eher pilgern als demonstrie­
ren. Einzeln machen wir spirituelle Er­
fahrungen, alleine meditieren wir. Doch
als Salz der Erde müssen wir über unse­
ren eigenen Tellerrand hinaus sehen.
Seid mutig und hinterfragt, verändert,
lebt eure Visionen und bleibt mutig.
Natürlich können wir unsere Lebens­
wege und Lebensformen selbst bestim­
men, aber müssen wir tagtäglich unser
eigenes Glück schmieden? Nein, hier ha­
ben wir unseren Boden, der uns trägt,
der schwierige Situationen aushält.
Wenn wir diesen Auftrag Jesu anneh­
men, wird es uns gelingen, einen neuen
Lasst uns das Salz genauer ansehen. Es
hat sechs grundlegende Wirkungen
oder Eigenschaften: Salz bewahrt vor
Fäulnis und konserviert Stockfisch und
Pökelfleisch, es würzt die fade Speise, es
hat reinigende, desinfizierende Wir­
kung, es ist ein Übermittler und als das
eine Trägersubstanz, es zeigt sich als ein
schön geordnetes Kristallgitter und es
hat wärmende Wirkung.
So haben die sechs Eigenschaften des Sal­
zes – im Mittelalter «das weisse Gold»
genannt – auch ihre Bedeutung in unse­
rem Leben. Wenn wir zum Salz der Erde
werden, dann wird etwas vom Reich Got­
tes, dieser Utopie auf Erden, zur sichtba­
ren Wirklichkeit.
Vom Geist Jesu geleitete, also gut gesal­
zene Menschen, haben eine wichtige
Funktion. Denn sie arbeiten an einem
Reich, das bestehende Reiche und deren
Gesetzmässigkeit in Frage stellt. Da
durchkreuzt etwas von oben das horizon­
tale Geschehen. Solche Menschen sind
aus ihrem Glauben und Herzen heraus
auf ihre ganz eigene Weise politisch. Es ist
eine Politik der Veränderung, die nicht
nur wie üblicherweise vom Verstand ge­
leitet wird, sondern aus dem Herzen und
dem Gebet.
Auch sind Christen wie das Salz in der Sup­
pe. Sie stellen sich gegen einen faden Ein­
heitsbrei, geben dem Leben wieder Ge­
schmack. Sie geben sich nicht zufrieden
mit dem Sich-Anpassen an die äusseren
Verhältnisse. Der Mainstream, wie der
blindwütige Konsum, wird hinterfragt.
Weiter hat ein vom Geiste Jesu durch­
wirkter Mensch eine reinigende, klären­
de Wirkung auf seine Umgebung. Er oder
sie lässt sich nicht so rasch von den Emo­
tionen der anderen trüben, wird daher
auch weniger rasch betrübt durch die
vorherrschenden Tatsachen dieser Welt.
Gesalzene haben auch die Aufgabe, Ver­
bindungen zu schaffen zwischen ver­
schiedenen Menschengruppen, Kontak­
te herzustellen, zwischen verschiedenen
«Zellen» zu interagieren. So wie das Salz
Transportmedium ist in Batterien und
im menschlichen Elektrolythaushalt. Da
kommt etwas in Fluss, Leben fliesst.
Christen und Christinnen sorgen seit
Jahrhunderten dafür, dass Ordnung und
Struktur in fast allen Lebensbereichen
zu mehr Gerechtigkeit, Sicherheit und
Wohlfahrt führen.
Streusalz bringt Eis unter Knirschen und
Knacken zum Tauen. Wir wehren uns ge­
gen Eiszeiten und frostige Verhältnisse
in der Zusammenarbeit und im tägli­
chen Leben.
In seinen sechs Wirkungen «belebend,
würzend, reinigend, verbindend, struk­
turierend und wärmend» hat das Salz
auch die Eigenschaften des Protestie­
rens und des Veränderns – es brennt
in der offenen Wunde. Als Salz der Erde
seid ihr und sind wir als Kirche und
Christen immer Reformierende am
­Leben und Protestierende gegen alles
Lebensfeindliche – und somit in einer
reformiert-protestantischen Kirche ge­
nau am richtigen Ort.
Ihr seid das
Salz der Erde
Ref. Gesangbuch Nr. 839
«Was kann ich tun,
um zur Erleuch­
tung zu gelangen?»
«Genauso wenig,
wie Du tun kannst, damit
morgens die Sonne auf­
geht.»
«Welchen Sinn haben
dann aber die spirituellen
Übungen, die Du emp­
fiehlst?»
«Sie sorgen dafür, dass
Du nicht einschläfst,
wenn die Sonne auf­
geht.» Anthony de Mello
Der tiefe Sinn der gottes­
dienstlichen Feier ist in
diesem weisen Dialog
zwischen einem spirituel­
len Meister und seinem
Schüler angesprochen.
Eine Feier – mit unserem
Singen, vielleicht sogar
im Kanon – kann im bes­
ten Fall Raum öffnen für
göttliches Wirken, mich
wecken, meine Sinne
schärfen, meine Sehn­
sucht nach heilem Zu­
sammenleben aufleuch­
ten lassen, mir auf
meinem Glaubens- und
Suchweg einen weiter­
führenden Gedanken
schenken, die zarte Pflan­
ze Hoffnung stärken…
Wer möchte welche Stim­
me sein?
Silke Petermannvon Grünigen
Welches ist Ihr Lieblingslied? Wünsche bitte an
[email protected],
041 610 21 16
Silke Petermann-von Grünigen
und Dominik Flüeler
3
Plädoyer für mehr Identität
„
Menschen haben das Bedürfnis, in grös­
serer Kraft zu leben. Dafür legen sie gern
Uniformen an, wozu auch Geschäftsan­
züge, Talare, Mönchsgewänder, Burkas
sowie Sportdresse gehören. Uniformen
drücken Fokussiertheit und Vollmacht
aus, aber sie verbergen auch die Identi­
tät des Menschen und reduzieren ihn
darauf, Vertreter einer Institution oder
einer Bewegung zu sein. In der moder­
nen Gesellschaft wird Uniformierung
zunehmend zur Demonstration und
zum Ersatz für Identität.
Innerhalb der Familie, im Freundes­
kreis, in den Ferien ist unsere Kleidung
von bunter Vielfalt. Im Beruf und bei
wichtigen Angelegenheiten uniformie­
ren wir uns dagegen gern. Nicht nur
Soldaten, Polizistinnen und Feuerwehr­
männer, auch Geschäftsleute, Ärzte,
Richterinnen, Handwerker, Arbeiter
und Verkäuferinnen tragen uniformier­
te Kleidung.
Ramana Maharshi
Gesellschaftlich gesehen drücken Uni­
formen Ordnung aus. Für den einzelnen
Menschen sind sie eine Arbeitskleidung,
die manchmal zweckmässig ist, aber vor
allem die Fokussierung auf eine Aufgabe
fördert.
Uniformen stehen für Konzentration
und Ausrichtung. Ob Soldatenuniform,
Richterrobe oder Priestertalar: Unifor­
men geben das Gefühl, «in der Kraft» zu
leben.
Das Bedürfnis, «in
der Kraft» zu leben,
ist das Bedürfnis
nach mehr Selbstsein und Identität.
Ein extremer Ausdruck des Wunsches,
«in der Kraft» zu leben, ist die Tätowie­
rung. Tattoos machen die eigene Haut
zur Uniform, zum Kraft-Anzug, der nie­
mals abgelegt wird.
In der Gesellschaft wird Uniformierung
vielfach zur Demonstration einer religiö­
sen oder kulturellen Gesinnung oder
einfach nur eines Andersseins. So wie in
meiner Schulzeit, als geschätzte drei
Viertel aller Jugendlichen in blauen
Jeans und grünem Parka herumliefen.
Ich gehörte auch zu ihnen.
Wird sie zur Demonstration, schürt Uni­
formierung Konflikte. Ihre Kraft fliesst
dann nicht mehr nach innen, sondern
richtet sich nach aussen und wird zur Ab­
grenzung gegenüber anderen Menschen.
4
Innere Ausrichtung genügt
Menschen, deren innere Ausrichtung so
stark ist, dass sie aus ihr Kraft zu schöp­
fen vermögen, tragen eher selten Uni­
form. Sie brauchen sie nicht. Sie wollen
ihr Menschsein nicht «zudecken».
Die frühen Christen werden angehalten,
sich nicht äusserlich von anderen Men­
schen unterscheiden zu wollen, sondern
allein auf geistige Kraft zu setzen. So
schreibt der Apostel Paulus einmal den
Christen in Ephesus, sie sollten Gerech­
tigkeit, Geisteskraft und Gottvertrauen
als Rüstung, Helm und Schild anziehen.
Ihr Kampf sei eine innere und keine äus­
sere Auseinandersetzung.
Wenn uns bewusst wird, dass innere
Ausrichtung genügt, um «in der Kraft»
zu leben, werden Menschlichkeit und
Authentizität zunehmen und Konflikte
und Kriege abnehmen.
Mensch werden
Das Tragen einer Uniform zeigt das Be­
streben, Identität zu stärken oder Identi­
tät zu verändern. Nicht selten ist es auch
der Versuch, überhaupt eine Identität zu
haben.
Das Bedürfnis, «in der Kraft» zu leben,
ist das Bedürfnis, stärker sich selbst zu
sein. Zum menschlichen Bewusstsein
gehört die Empfindung einer Gefahr des
Selbstverlustes. Und Selbstverlust ist
Verlust von Kraft. So sind wir unaufhör­
lich bemüht, «in der Kraft» zu bleiben,
Ursache in unserem eigenen Leben zu
sein, uns zu behaupten und nicht verlo­
ren zu gehen.
Selbstfindung geschieht im
Ablegen von Uniformen, im
Offenlegen des Menschseins
und im Zugehen auf andere
Menschen, im Aufflammen
eines grundlegenden Wohlwollens im Herzen, im Entdecken der Liebe.
und weniger Uniformierung
Seit über 3000 Jahren kann man das
Entfachen eines Herzfeuers in der Welt
beobachten. Grosse Botschaften von
Wahrheit, Gerechtigkeit und Liebe inspi­
rieren die Menschen, ihre Arme zu öff­
nen und mitfühlend und integrativ zu
denken und zu handeln.
Menschen reagieren auf diese Botschaf­
ten mit ungeheurem Bemühen: SichAusrichten auf «das Gute», auf Wahrheit
und Gerechtigkeit. Selbstsein, Verstehen
und Mitgefühl vertiefen und erweitern
sich mit grosser Geschwindigkeit. So
entstehen und entwickeln sich grosse
Kulturen und in ihnen Religion und Phi­
losophie, Ethik und Pädagogik, Wissen­
schaft und Technik.
Dieser Prozess der Konzentration und
Fokussierung auf «das Gute» hat aber
bis heute überall exzessive negative Be­
gleiterscheinungen in Form von Fanatis­
mus, Diskriminierung und Gewaltan­
wendung.
Warum? Weil wir uns nicht mit innerer
Ausrichtung begnügen, sondern zu­
gleich die Auseinandersetzung mit
­anderen sehen, in der wir uns behaup­
ten und wenn möglich durchsetzen
­wollen.
Wenn wir weiterhin Wahrheit suchen,
ohne die Menschen zu lieben – dann
führt das weiterhin zu Uniformierung
und Vermummung, zu Hass und Gewalt,
zur Zerstörung von Identität und
Menschlichkeit.
schaftlicher Status oder ein Rollenspiel
tut und schneidet uns vom wirklichen
Kraftstrom des Lebens ab.
In der Heiligen Schrift einer östlichen
Religion, in der von verschiedenen In­
karnationen der Menschen die Rede ist,
wird auf ihre Identität hingewiesen. Es
heisst dort, dass Menschen in verschie­
denen Verkörperungen an ihrem Blick,
ihrer Stimme und ihrem Gang zu erken­
nen sind.
Identität ist Ausdruck wirklicher Kraft.
Mir gefällt die Vorstellung, dass ich an
meinen Augen und meiner Stimme im­
mer zu erkennen bin. Dass wirkliche
Kraft in besonderer Qualität in meinem
Blick und meiner Stimme liegt. Dass je­
des innere Ringen, jede Bewältigung ei­
ner Krise meinen Blick tiefer und gütiger
werden lässt und meiner Stimme eine
zusätzliche Farbe gibt.
Tief bewegt mich die Vorstellung, dass
Menschen eines Tages wie Jesus Chris­
tus mit ihrem Blick und ihrer Stimme
werden heilen können.
Ulrich Winkler
Uniformen geben
das Gefühl, «in der
Kraft» zu leben.
Wir können heute den Weg innerer, reli­
giöser oder kultureller Ausrichtung nicht
mehr gehen, ohne zugleich mitfühlend,
integrativ und kommunikativ mit den
Menschen zu leben.
Auf dem Weg innerer Ausrichtung kön­
nen Gelegenheiten der Menschwerdung
genutzt werden, indem wir als Pfarrer
ohne Talar, als Ärztin ohne weissen
­Kittel, als Richter ohne Robe, als Mönch
ohne Kutte und als Muslimin ohne
Schleier oder Burka auskommen und als
Amtsträger darauf achten, dass unsere
Autorität immer mehr eine menschliche
als eine amtliche ist.
Identität
Das Bedürfnis, «in der Kraft» zu leben,
ist das Bedürfnis nach mehr Selbstsein
und Identität. Uniformierung verbirgt
Identität genauso wie es ein gesell­
welt.de, kath.ch, nzz.ch, bild.de,
fotolia.com/Gino Santa Maria,
photocase.de/pnetzer
5
Veranstaltungen
CHILETAXI
Die «Chiletaxis» stehen für Besuche der
Gottesdienste gratis zur Verfügung.
Buochs: ABC Taxi 041 620 03 03
Stans / Hergiswil: Taxi 041 622 00 00
Anmeldung samstags bis 19 Uhr
sonntags 7.30 – 8 Uhr
«THE LUNCHBOX»
Freitag, 28. Oktober
18.30 Uhr Znacht
19.30 Uhr Film
ref. Kirche Stans
Filmabend
«The Lunchbox» (2013),
indischer Spielfilm von
Ritesh Batra: Ein kleiner
Irrtum bewirkt ein gros­
ses Wunder, denn die
Liebe geht durch den Ma­
gen. Daher: Gschwellti
und Chäs für alle vor
dem Film – mit Pfrn. Silke
Petermann-von Grünigen
und Heinz Lüthi. Anmel­
dung fürs Essen bis 27.10.
bei silke.petermann@
nw-ref.ch.
WOCHE
DER ÖKUMENE
Sonntag, 23. Oktober
10.30 Uhr, kath. Kirche
Stansstad
Start mit Oeki-Fäscht
«Zurück zu den Wurzeln»: neue Woche der
Ökumene. Gottesdienst in
der kath. Kirche und Mit­
tagessen im Oeki mit dem
Stans­stader Gemeindelei­
ter Arthur Salcher, dem
Stanser Pfarrer Dominik
Flüeler und dem Gospel­
chor mit Romi Lisibach
und Sue Zimmermann.
Mittwoch, 26. Oktober
Abendevent mit
Fulbert Steffensky
Sonntag, 30. Oktober
10 Uhr, Oeki Stansstad
Abschluss der Woche der
Ökumene: Gottesdienst
mit Pfrn. Silke Petermannvon Grünigen, Pfr. Daniel
Bühlmann und dem
Gemischten Chor Stans
unter der Leitung von
Stephan Britt; Apéro.
WOCHE
DER RELIGIONEN
Sonntag, 6.–13. November
Fünf Veranstaltungen:
Was mir heilig ist
woche-der-religionennidwalden.ch
6
GOTTESDIENST
Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der irrt nicht in der Finsternis umher.
(Johannes 8, 12)
Buochs: Sonntag, 2. Oktober, 10 Uhr
Pfr. Hans Winkler und Ursula Meyer, Orgel;
Kirchenkaffee
Hergiswil: Sonntag, 2. Oktober, 10 Uhr
Pfr. U. Winkler und Chaim Glück, Orgel
Stansstad: Sonntag, 2. Oktober, 10 Uhr
Oeki, Pfrn. S. Petermann-von Grünigen,
U. Sulzer-Scherrer, Orgel; Kirchenkaffee
Buochs: Sonntag, 9. Oktober, 10 Uhr
Pfr. U. Winkler
Stans: Sonntag, 9. Oktober, 10 Uhr
Pfr. D. Flüeler, U. Sulzer-Scherrer, Orgel
Buochs: Sonntag, 16. Oktober, 10 Uhr
Pfr. F. Gloor und Ursula Meyer, Orgel
Hergiswil: Sonntag, 16. Oktober, 10 Uhr
Pfr. U. Winkler, Hans-Jürgen Studer, Orgel
Stansstad: Sonntag, 16. Oktober, 10 Uhr
Abendmahl, Oeki, 9.30 Uhr Einsingen
Pfrn. S. Petermann-von Grünigen,
U. Sulzer-Scherrer, Orgel
Hergiswil: Samstag, 22. Oktober, 19 Uhr
Pfr. U. Winkler, Hans-Jürgen Studer, Orgel
Buochs: Sonntag, 23. Oktober, 10 Uhr
Gottesdienst zum Erntedank
Pfr. J. Dal Molin, Maria-Iulia Lazarescu,
Orgel; Apéro und Gemüse teilen
Die Gabe Gottes ist das ewige Leben in
Christus Jesus. (Römerbrief 6, 23)
Stansstad: Sonntag, 23. Oktober, 10.30 Uhr
kath. Kirche, Start Woche der Ökumene,
Diakon A. Salcher, Pfr. D. Flüeler, neu-alter
Gospelchor Stansstad; Oeki-Fäscht mit
Mittagessen, Anmeldung bis 14. Oktober,
Tel. 041 610 56 53, sekretariat.pfarramt.
[email protected]
Buochs: Samstag, 29. Oktober, 19 Uhr
Gottesdienst eines/r Kandidaten/in für
die Pfarrnachfolge von Pfr. J. Dal Molin;
Musik und anschliessender Apéro
Hergiswil: Sonntag, 30. Oktober, 10 Uhr
Pfr. U. Winkler, Maria-Iulia Lazarescu, Orgel
Kirchen-News | Nr. 10 2016
Stansstad: Sonntag, 30. Oktober, 10 Uhr
Oeki, Abschluss Woche der Ökumene,
Pfrn. S. Petermann-von Grünigen,
Pfr. Daniel Bühlmann, Gemischter Chor
Stans mit Chorleiter Stephan Britt,
U. Sulzer-Scherrer, Orgel; Apéro
Stans: Dienstag, 1. November, Allerheiligen
14 Uhr, kath. Kirche, ökumenisch, Pfr.
David Blunschi, Pfrn. S. Petermann-von
Grünigen
Stansstad: Dienstag, 1. November, Allerheiligen, 14 Uhr, kath. Kirche, ökumenisch,
Diakon Arthur Salcher und Pfr. D. Flüeler
REFORMATIONSFEST
Hergiswil: Sonntag, 6. November, 10 Uhr
Kantonaler Gottesdienst mit Abendmahl
Pfr. U. Winkler, Pfr. J. Dal Molin, Männer­
chor Hergiswil; vorher ab 8.30 Uhr
Kirchenfrühstück im Pavillon bei ref. Kirche
ANDACHT
Fällt euch Reichtum zu, dann hängt das
Herz nicht daran. (Psalm 62,11)
Hergiswil: Samstag, 8. Oktober, 11 Uhr
Andachtsraum Seniorenzentrum Zwyden,
Pfr. U. Winkler
Stansstad: Freitag, 28. Oktober, 10.30 Uhr
Alterssiedlung Riedsunnä, Pfr. D. Flüeler,
U. Sulzer-Scherrer, Piano
MEDITATION
Die Frucht des Geistes ist lauter Güte und
Gerechtigkeit und Wahrheit. (Epheser 5,9)
Hergiswil: Samstag, 8. Oktober, 19 Uhr
Pfr. U. Winkler
Hergiswil: Samstag, 5. November, 19 Uhr
Pfr. U. Winkler
FRIEDENSGEBET
vks-nw.ch und nw-ref.ch
Stans: Freitag, 7. Oktober, 19–19.30 Uhr
Kapuzinerkirche
Stans: Freitag, 21. Oktober, 19–19.30 Uhr
ref. Kirche
INNEHALTEN
kloster-st-klara-stans.ch
Stans: Dienstag, 25. Oktober, 20–20.45 Uhr
Klosterkirche St. Klara
Musik und Meditation: «Vom Glück»
Texte: Berta Christen, Musik: Trachten­
vereinigung Stans und Familienmusik
Leuthold; offen für Männer und Frauen
Stans: Sonntag, 16. Oktober, 17.30 Uhr
Klosterkirche St. Klara; offene Vesper:
offen für Männer und Frauen
MORGENBESINNUNG
Stans: Mittwoch, 9. November, 9 Uhr
ref. Kirche, Dora Zweifel
KINDER & JUGENDLICHE
Ein Kind, ein Lehrer, ein Buch und
ein Stift können die Welt verändern.
(Malala Yousafzai, Friedensnobelpreis­
trägerin 2014 aus Pakistan)
BIKI BIBELKISTE
Buochs: Mittwoch, 19. Oktober, 14.30–
16.30 Uhr, Aa-Treff Kirche; für Kinder von
4 bis ca. 8 Jahren; Geschichten hören,
Singen, Basteln und ein Zvieri; Leitung
und Info Maya Weekes 079 338 17 71
KLEINKINDERFEIER
Stans: Samstag, 22.Oktober, 10 Uhr
ref. Kirche, ökumenisch
KINDER-CAFÉ
Stans: Donnerstag, 27. Oktober, 9–11 Uhr
kath. Pfarreiheim, Treff aktiver Mütter
(Frauen- und Müttergemeinschaft Stans),
fmgstans.ch
CHILÄ FIR DIÄ CHLEYNÄ
Buochs: Samstag, 29. Oktober, 10 Uhr
Simone Fux und Karin Wyss; Sirup, Kaffee,
Tee und Gebäck im Aa-Treff
KIK-TREFF
Stans: Samstag, 29. Oktober, 9.30–11.30 Uhr
für Kinder aus dem ganzen Kanton ab
fünf Jahren (grosser Kindergarten);
Anmeldung nicht erforderlich; Info
Rita Zimmerli 041 620 08 72
SENIORINNEN & SENIOREN
Hergiswil: Dienstag, 11. Oktober, ab 14 Uhr
bis 17 Uhr, Pavillon bei ref. Kirche; Seniorentreffen: jassen, spielen, miteinander
plaudern, Kaffee und Kuchen geniessen
Buochs: Dienstag, 25. Oktober, 14 Uhr
Aa-Treff, Nidwaldner Geschichten von
Nidwaldner Mundart-Autoren, vorgetra­
gen von Sepp Bernasconi, umrahmt von
der Kapelle Kurt Murer, Buochs; Fahrdienst
Gemeinde Ennetbürgen 041 620 48 47,
übrige Gemeinden 041 620 44 80 oder im
Sekretariat 041 620 14 29
STRICKNACHMITTAG
Buochs: Montag, 3., 17. und 31. Oktober
14–17 Uhr, Kirchgemeindehaus Strandweg 2; Trudi Blättler 041 620 22 81
Stans: Montag, 10. und 24. Oktober
14–16 Uhr, ref. Kirche
Käthy Gfeller 041 610 51 08
Stansstad: Dienstag, 11. und 25. Oktober
14–17 Uhr, in der «Stube» im Oeki
Brida Weber 041 612 04 04
MITTAGSTISCH
Stans: Dienstag, 25. Oktober, 12 Uhr
Anmeldung bis 9 Uhr, 041 610 56 53 oder
[email protected]
Veranstaltungen
SPIEL & BILDUNG & BEGEGNUNG
SPIELNACHMITTAG
Buochs: Dienstag, 4. Oktober, 14–16.30 Uhr
Aa-Treff Kirche; für Erwachsene jeden
Alters, die gerne spielen: Karten-, Würfel­
spiele, Dog, Hornochsen… (kein Jassen);
Info Ursula Feitknecht 041 620 66 67
KAFFEEPLAUSCH
Stans: Donnerstag, 6. Oktober, 15 Uhr
Wohnheim Nägeligasse Stans
Pfrn. S. Petermann-von Grünigen und Team
BIBEL TEILEN
Stans: Mittwoch, 19. Oktober, 16.30 Uhr
ref. Kirche, Pfrn. S. Petermann-von Grünigen
BISTRO INTERCULTUREL
bistro-interculturel.ch
Stans: Samstag, 1. Oktober, 17–18 Uhr
Trachtenstube St. Klararain 1, Chlefele,
Löffele, Bäsele – Perkussion in der Volksmusik: öffentliche Stubete
Stans: Deutsch-Treff für Asylsuchende
Termine bistro-interculturel.ch (Angebote)
Stans: immer freitags, 19–20.30 Uhr
Kollegi Stans, HipHop Dance
Kinder ab 11 Jahren (ab 50 Franken/Jahr)
GLOBALL
Stans: Sonntag, 30. Oktober, 15–17 Uhr
Sportanlagen Kollegium St. Fidelis,
interkultureller Ballsport
AKTUREL
akturel.ch
Stans: Montag, 24. Oktober, 19.30–21.30 Uhr
Pfarreiheim, Damit die Welt Zukunft hat:
Papst Franziskus’ Weg einer geschwisterli­
chen Ökologie, Vortrag und Gespräch mit
Br. Niklaus Kuster, Kapuziner, Autor, Dozent
für Kirchen- und Spiritualitätsgeschichte
ROMERO HAUS
romerohaus.ch
Luzern: Mittwoch, 19. Oktober, 19 Uhr
RomeroHaus, Der Mittlere Osten und
Afrika – noch zu retten? Erich Gysling zu
Gast bei Andreas Zumach
Luzern: Montag, 24. Oktober, 14–17.30 Uhr
RomeroHaus, Säkularismus als Herausforderung, Arndt Bünker und Roman Ambühl
HELLO WELCOME
Luzern: flüchten – ankommen – Heimat
finden: Treffpunkt für Flüchtlinge, Asylsu­
chende, Migrantinnen und Einheimische;
Kauffmannweg 9 in Luzern; hellowelcome.ch
KONZERT & GESANG
OFFENES SINGEN
Buochs: Donnerstag, 20. und 27. Oktober
18–19 Uhr, ref. Kirche; «Wo man singt, da
lass dich ruhig nieder»; Leitung und Info
Lukas Reinhardt 041 620 14 14
Kirchen-News | Nr. 10 2016
Evangelisch-­
Reformierte
Kirche Nidwalden
FRAUEN
Frauen und Mädchen sollen ihre eigene Zukunft gestalten dürfen, ganz egal, wo sie
auf die Welt kamen. (Melinda Gates)
Postfach 301, 6371 Stans
sekretariat.kirchenrat@
nw-ref.ch, 041 610 34 36
nw-ref.ch
ZYT NÄH – ZYT GÄH
Stans: Samstag, 1. Oktober, 9–11 Uhr
Dora Zweifel
Präsident: Wolfgang Gaede
[email protected]
041 610 83 63
FRAUENVEREIN NIDWALDEN
Stansstad: Dienstag, 18. Oktober, 14 Uhr
Oeki Stansstad, Herbstanlass (anstelle der
Herbstversammlung): Wir zeigen den fas­
zinierenden Film «Der Tulpenbaum», ei­
nen Film übers Altwerden. Das Porträt ei­
ner lebensklugen Frau zeigt uns, dass
auch im hohen Alter ein freudvolles
Dasein möglich ist. Die Produzentin ist
anwesend. Anschliessend Kaffee und
Kuchen. Achtung: Sie erhalten keine per­
sönliche Einladung!
Öffnungszeiten Sekretariat
DI / MI / DO: 8.15 bis 12 und
13.30 bis 17 Uhr
Gemeindekreis Buochs
Buochs, Ennetbürgen,
Beckenried, Emmetten
Pfarramt Buochs
Strandweg 2, 6374 Buochs
Pfarrer Jacques Dal Molin
[email protected]
041 620 14 29
MÄNNER
Das grösste Hindernis des Lebens ist
die Erwartung, die von Morgen abhängt.
(Seneca, römischer Philosoph, 1–65 n.Chr.)
sekretariat.pfarramt.
[email protected]
041 620 14 29
Luzern: 8., 15., 22. und 29. November
jeweils 19.45 bis 21.45 Uhr, Hirschmattstr.
30b, Vater bleiben – auch nach der Trennung, elbe, Marco Achermann, Fachpsy­
chologe, Anmeldefrist 2.11., 150 Franken
Präsident: Robert Arndt
041 530 32 52
Gemeindekreis
Hergiswil
GESPRÄCH & AUSTAUSCH
TREFFPUNKT FÜR TRAUERNDE
Stans: Montag, 3. Oktober, 19–ca. 20.30 Uhr
mit Christine Dübendorfer, dipl. Sterbeund Trauerbegleiterin, 079 769 79 21;
Teilnahme kostenlos, Anmeldung nicht
erforderlich; Einzelbegleitung nach telefo­
nischer Vereinbarung
Pfarramt Hergiswil
Büelstrasse 21, 6052 Hergiswil
Pfarrer Ulrich Winkler
[email protected]
041 630 19 15
Präsident: Niels Fischer
079 635 73 40
AMTSHANDLUNGEN
TAUFEN
21. August: Leon Miguel Schmidiger, Kerns
28. August: Lynn Wagner aus Ennetbürgen
11. September: Linnea Lange aus Büren
Gemeindekreis Stans
Stans, Stansstad (Kehrsiten,
Fürigen, Obbürgen, Bürgen­
stock), Ennetmoos, Oberdorf
(Büren, Niederrickenbach),
Dallenwil (Wiesenberg,
Wirzweli), Wolfenschiessen
(Oberrickenbach, Grafenort)
BESTATTUNGEN
30. August: Paul Bolliger-Stauffer
aus Stans (1942)
16. September: Melchior Gsteiger
aus Stansstad (1929)
Pfarramt Stans
Buochserstrasse 16
6370 Stans
KOLLEKTEN
7. August: CHF 96.60 Waldenserkirche Italien;
14. August: CHF 199.10 pro integral, für
Hirnverletzte aus OW/NW/LU;
21. August: CHF 420.05 Schweizerische
Bibliothek für Blinde und Sehbehinderte;
28. August: CHF 264.05 Schweizerische
Bibelgesellschaft und CHF 330 Kapelle
Grafenort
KIRCHGEMEINDE-VERSAMMLUNG
Stansstad: Oeki
Montag, 21. November, 20 Uhr
Pfarrerin Silke Petermannvon Grünigen
[email protected]
041 610 21 16
Pfarrer Dominik Flüeler
[email protected]
041 610 21 32
sekretariat.pfarramt.stans@
nw-ref.ch, 041 610 56 53
Robert Fischlin, Foto Studio Fischlin Stans
Präsidentin: Andrea Lappe
041 612 06 73
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Nr. 10
Oktober 2016
Evangelisch-Reformierte Kirche Nidwalden
Kirchen-News
band aus Smyrna an, parfümierte meine
Haare und ging, um den Leuten zu sagen:
«Bei Tageslicht treffen sich das von euch Ge­
miedene, das Niedrigste und das Höchste.»
Und als ich ihn inmitten von Fischern sit­
zend, nur mit einem Sackleinen bekleidet,
erblickte, blieb ich auf der anderen Stras­
senseite stehen und konnte mich nicht
nähern. Zwischen uns gingen die Leute
vorbei und mieden uns beide.
Dann sah er mich und sagte zu seinem
Lieblingsjünger: «Nimm eine Prise Staub
und bring sie jenem Weib, damit sie dafür
ihren Halsschmuck eintauscht. Denn aus
Staub kann man Steine machen, und aus
Steinen wird wieder Staub.»
Das Niedrigste und das Höchste
Maria Magdalena. Nach der christli­
chen Tradition ist Maria aus Magdala eine
ehemalige Prostituierte. Sie gilt als Apo­
stelin, deren Existenz in den überlieferten
Texten verschwiegen wird.
In den Schriften der «Lebendigen Ethik» *
findet sich folgende Erzählung, in der Ma­
ria Magdalena über ihre erste Begegnung
mit Jesus Christus berichtet:
«Ihr kennt meine Lebensweise, wie man
uns nachts besuchte und am Tag auswich.
Auch zu Christus ging man des Nachts und
am Tag wandte man sich ab von ihm. Ich
dachte, ich wäre die Niedrigste und man
schämt sich meiner bei Tageslicht, doch
auch dem höchsten Propheten wich man
am Tag aus. So werden das Niedrigste und
das Höchste in gleicher Weise gemieden.
Das Gemiedene trifft aufeinander
Und so entschloss ich mich, ihn zu finden
und ihm am Tag die Hand zu reichen. Ich
legte mein bestes Gewand und ein Hals­
Mein Tattoo und ich
AZB
6370 Stans
Heute scheinen Tattoos ganze Bot­
schaften zu vermitteln, wie magische
Beschwörungen, die das eigene Ich
stärken und Aussenstehende infor­
mieren, ja sogar warnen sollen. Kraft­
tiere wie der weisse Tiger, die schnap­
pende Viper, der stolze Adler sowie
keltische Symbole und Bandmotive
aus Ozeanien veranschaulichen, wo
die Urkräfte herrühren, die mein We­
sen ausmachen. Meine Identität wird
mit einem höheren Ganzen verwo­
Ulrich Winkler
* Die Schriften der «Lebendigen Ethik», auch
unter dem Namen Agni Yoga bekannt, sind
eine Bücherreihe von Helena Roerich, erschienen 1921 bis 1939.
IMPRESSUM
GRITZ
Früher trugen nur Schwere Jungs und
Leichte Mädchen eine Tätowierung;
da war ich noch ein Kind und mir die­
se Unterscheidung nicht geläufig.
Damals, als es noch nicht «Tattoo»
hiess und mehr einer schlecht kontu­
rierten Zeichnung glich, die jemand,
wie mit einem blauen Kugelschrei­
ber, unzimperlich in die Haut gesto­
chen hatte. Es handelte sich vorwie­
gend um kleine Symbole wie Herzen,
Anker, Initialen eigener Kinder oder
Verflossener; meist diskret ange­
brachte persönliche Erinnerungen.
Er richtete mich nicht, sondern wog nur
meine Ketten, und die Ketten der Schande
zerfielen in Staub. Er sprengte Ketten, in­
dem er Wissen übermittelte, ohne Beloh­
nung zu empfangen. Sein Weg war ein­
sam, denn das Volk, das von ihm
Geschenke entgegennahm, lief nachher
eilig auseinander.»
ben, mit dem Ursprung meiner
selbst – ob als Wunschdenken oder
genetisch möglich, sei dahingestellt.
Heute tragen auch Erfolgreiche, Arri­
vierte, Angesehene ihre zweite oder
wahre Identität zur Schau. Sie drü­
cken damit aus: Ich bin wild, echt,
stark und natürlich. Dies geschieht
aber nur in ihrer Freizeit, wenn sie
sich frei fühlen und nackte Haut zei­
gen. Sobald sie die Kanzlei betreten
oder den Bankschalter bedienen, ist
das wilde Tier in ihnen verborgen –
von edlem Textil bedeckt, erscheint
ihr Wesen gezähmt. Und wir fragen
uns, ist dies nun ihr wahres oder an­
trainiertes Ich? Wann sind sie echt
und menschlich, wie Gott sie einst
mit ihrem makellosen, unbearbeite­
ten Körper geschaffen hat?
Dominik Flüeler
«Gritz» ist Grütze, gemahlene Getreidekörner und Verstand. («Nidwaldner
Mundart» von Ernst Niederberger)
Adresse Redaktion:
Kirchen-News
Postfach 301, 6371 Stans
Sekretariat 041 610 34 36
Redaktionsleitung 041 630 38 39
nw-ref.ch, [email protected]
Herausgeberin: nw-ref.ch
Evangelisch-Reformierte Kirche Nidwalden
Redaktion: Thomas Vaszary (vazy), Leiter;
Dominik Flüeler (üe); Jacques Dal Molin (JDM);
Silke Petermann-von Grünigen (sp),
Ulrich Winkler (uw)
Veranstaltungen: Eveline Bachmann, Stans;
Vreni Gerber, Buochs; Ulrich Winkler, Hergiswil;
Barbara Merz, Nidwalden; Robert Fischlin, Fotos
An dieser Nummer haben mitgearbeitet:
Robert Arndt, Beat Oggenfuss
Lektorat und Korrektorat:
Andrea Lappe und Theres Bernasconi
Layout/Druck: PrintCenter Hergiswil AG
printcenterag.ch
Vertrieb: Stiftung Weidli, weidli-stans.ch
Auflage: 3 500 Exemplare, zehnmal im Jahr,
an die Mitglieder der Evangelisch-Reformierten
Kirche Nidwalden und Abonnenten; Leserbriefe an
[email protected] oder Redaktionsadresse
PERFOR MANCE
neutral
Drucksache
No. 01-16-329204 – www.myclimate.org
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