Datum: 29.09.2016 Handelszeitung 8021 Zürich 043/ 444 59 00 www.handelszeitung.ch Medienart: Print Medientyp: Publikumszeitschriften Auflage: 36'290 Erscheinungsweise: wöchentlich Themen-Nr.: 576.006 Abo-Nr.: 1088988 Seite: 44 Fläche: 36'276 mm² Digitale Helferlein ein Pilotversuch mit einer Lehrklasse Auch im an der Gewerblich-Industriellen BerufsGebäudeunterhalt kommen fachschule Olten. 21 angehende Gebäuvermehrt digitale Tools zum dereinigerinnen und Gebäudereiniger Einsatz. Bei aller Euphorie - der wurden mit iPads ausgestattet und hatten dadurch nicht nur immer den kompletMensch bleibt nach wie vor ten Unterrichtsstoff dabei, sondern wurDreh- und Angelpunkt. den mit Apps auch beim Lernen und der Ressourcenplanung und Leistungser- bringung besser überwacht werden durch die elektronische Rapportierung. Im Mittelpunkt sollte aber bei Facility Services immer noch der Mensch stehen, denn ohne seinen tatkräftigen und fach- gerechten Arbeitseinsatz nützen alle Apps nichts. Diese Erkenntnis ist insbeLernkontrolle unterstützt. Die Auswer- sondere für Objektverantwortliche und tungen dieses Pilotes sind durchwegs weitere Führungskräfte in der Branche MORITZ HARTMANN igitale Tools sind in einigen positiv, wie Thomas Kuhn, Gebäudereini- wichtig, die vor lauter digitalen HilfsBereichen der Facility Ser- ger und Fachkunde-Berufsschullehrer mitteln ihre Teams nicht vernachlässigen vices bereits Standard: So berichtet: «Wir hatten in dieser Klasse die sollen. läuft in mittleren und grös- besten Abgänger verglichen mit anderen seren Firmen das Qualitäts- Klassen ohne iPad; vermutlich auch be- Moritz Hartmann, Vizepräsident Allpura Verband management komplett auf elektronischer dingt durch die Motivation der Lernen- Schweizer Reinigungs-Unternehmen, Luzern. Basis. Auch die Ressourcenplanung, etwa den, mit diesen Tools zu arbeiten.» für die Raumbereitstellung (UnterhaltsDas digitale Lernen in der Gebäuderei- NEUE TECHNOLOGIEN reinigung in Hotels und Businesszentren) nigung soll in geeigneter Form weiter- wird elektronisch gesteuert und die Materialbestellung wird über entsprechende Apps erledigt. Anspruchsvoll und daher teilweise noch Zukunftsmusik ist die Arbeitszeiterfassung im Gebäudeunterhalt. Grund dafür ist die hohe Komplexität der Arbeitseinsätze. Diese sind teilweise sehr dezentral - so muss in einem Geschäfts- gehen, soweit es die Finanzen und Res- Auf den richtigen sourcen zulassen. Am digitalisierten Einsatz kommt es an Lernstoff müssen noch Ergänzungen wie Arbeitsblätter und Kurztests vorgenom- men werden. So kann auch das selbst- Qualitätssicherung Digitale Hilfsständige Lernen gefördert werden. mittel verbessern zwar die Qualitäts- sicherung, da von Kunden und Anbieter gemeinsam festgelegte Leishaus das Treppenhaus nur einmal pro tungsstandards auf elektronischen Woche gereinigt werden - und auch kurzPlattformen überwacht und jederzeit zeitig und kurzfristig angelegt. Die erfasseingesehen werden können. Die ten Daten müssen anschliessend noch Messbarkeit der bis anhin sehr submit Lohnprogrammen zusammengejektiv beurteilten Masseinheit «Sauführt werden und entsprechend kompa- kurzfristig mitgeteilt werden und die berkeit» wird objektiviert und kann tibel sein. Lehrkräfte haben jederzeit den Überblick, statistisch nachvollzogen werden. Thomas Kuhn engagiert sich dafür: «Der Riesenvorteil ist, dass die Lernenden immer ihren Lernstoff dabei haben und im praktischen Berufsalltag jederzeit etwas nachschlagen können: Auch die Kommunikation mit den Lehrkräften wird einfacher; so können Stundenplanänderungen Daher wird derzeit an der Schnittstelle wer seine Hausaufgaben gemacht hat, zwischen der Arbeitszeiterfassung auf den und können diese einfach kontrollieren Zeitfresser Dennoch gilt es zu beObjekten und den Lohnverarbeitungs- und kommentieren.» Kuhn sieht diese Art achten, dass die Flexibilität in der programmen noch vieles von Hand erledigt, das automatisiert werden könnte. Um die Kosten einer solch aufwendigen Software tragbar zu machen, arbeiten gegenwärtig einige Facility-Services-Un- des Lernens als künftigen Standard und Dienstleistung nicht unter der Digi- freut sich, dass Branchenvertreter aus talisierung der Prozesse leidet oder Deutschland und Österreich den Schwei- diese gar unnötige Zeitfresser generiert. Dazu ein Beispiel: Wenn ein zer Pilot als vorbildlich loben. Unternehmen eine Fensterreinigung angeordnet hat, wurde diese Leisgemeinsame Software. Genauso, wie lernschwächere Schüler tung bisher einfach beim Betriebsmit digitalen Tools nicht überfordert wer- leiter abgerufen. Wenn die gleiche iPad beschert gute Abschlussnoten den sollten, ist auch deren Einsatz bei Anfrage elektronisch allerdings über Wie wird der Nachwuchs auf den digi- Arbeitsprozessen kritisch zu hinterfra- drei bis vier Stellen laufen würde bis talen Teil seiner Arbeit vorbereitet? Von gen. Wie eingangs geschrieben, können zu ihrer Ausführung, hat die DigitaliHerbst 2013 bis diesen Sommer lief dafür zwar Prozesse wie Qualitätsmanagement, sierung eines solchen Prozesses keinen Sinn. ternehmen an Pilotprojekten für eine Der Mensch bleibt im Mittelpunkt Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 62902731 Ausschnitt Seite: 1/1 Bericht Seite: 1/6
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