Aus den Regionen: Wildlebensraum-Modell Bütthard

Wildlebensraumberatung
Unterfranken
Modellgebiet Bütthard –
ein Vorzeigeprojekt an Kooperation
Seit rund zwei Jahren gibt es die bayerischen Wildlebensraumberater. In Bütthard in Unterfranken haben sie mit
Landwirten, Gemeinde, Bauern- und Jagdverband, der BJV-Kreisgruppe Ochsenfurt, den Fachbehörden und anderen Partnern ein modellhaftes Netz an Lebensräumen geschaffen, das am 8. September vorgestellt wurde.
Vertreter aus Politik, Behörden, Jägerschaft und Landwirtschaft folgten am 8. September einer Einladung des Amtes
für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Würzburg nach
Bütthard in Unterfranken. Bütthard ist eins von zwei Wildlebensraum-Modellgebieten in Bayern. Dort funktioniert die
Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Jägern, der Gemeinde und anderen Verbänden, wie den Imkern, hervorragend.
Koordiniert wird sie durch die Wildlebensraumberatung des
Landesamts für Landwirtschaft, finanziell unterstützt durch
verschiedene Partner, auch den BJV. So wurde es möglich,
mehr als 20 Hektar hochwertige Wildlebensräume in eine intensiv bewirtschaftete Kulturlandschaft zu integrieren. Acht
Hektar Blühflächen, vier Hektar Brachestreifen und zwei Hektar Altgrasstreifen sind in Bütthard in den vergangenen zwei
Jahren entstanden.
Die Partner (v. l.): Revierpächter Simon Abeln, Landtagsabgeordneter Dr. Otto Hünnerkopf, Bürgermeister Edwin Gramlich, Gerhard
Klingler, BJV-Kreisgruppenvorsitzender von Ochsenfurt, Wildtierlebensraumberaterin Anne Wischemann, Heiko Lukas, Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Würzburg, BJV-Präsident
Prof. Dr. Jürgen Vocke, Landtagsabgeordneter Manfred Ländner,
BJV-Vizepräsident Enno Piening (stehend), Dr. Christof Janko, Wildtierlebensraumberatung Bayern, Alfred Fuchs, AELF Würzburg
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10/2016
Das Lebensraumnetz rund um Bütthard besteht aus Blühflächen
(gelb), Streuobstwiesen (grün), Brachen (rot) und vielem mehr.
Lebensraumberaterin Anne Wischemann unterstützt die
Landwirte dabei, Auflagen und Vorgaben einzuhalten. Ebenso koordiniert sie die Ansaat der Flächen sowie Mulch- und
Mahdtermine. Ein Landwirt hat dabei dankenswerterweise
die Pflegearbeiten für alle übernommen. Wichtig war bei der
Anlage der Flächen die Biotopvernetzung.
Der Vorsitzende der örtlichen BJV-Kreisgruppe Ochsenfurt und
des BJV-Ausschusses Niederwild, Gerhard Klingler, hat das Modellprojekt mit initiiert und begleitet. Anne Wischemann, Wildlebensraumberaterin für Unterfranken, hat gemeinsam mit den
Landwirten die optimalen Förderungen über das Bayerische
Kulturlandschaftsprogramm und den BJV beantragt und Greening-Maßnahmen umgesetzt. Neben Gewässerrandstreifen,
Wildbienensäumen und Wiesenkräuterstreifen wurden auch
Bejagungsschneisen in Maisfeldern angelegt. Insbesondere
während der Wintermonate seien die mehrjährig angelegten
Blühflächen wertvolle Biotope für unsere Wildtiere, Insekten
und Vögel, lobte BJV-Präsident Jürgen Vocke.
Erfreulich ist, dass die Stellen für die Wildlebensraumberater für weitere fünf Jahre verlängert wurden. Auch ist geplant, dass in Bayern weitere Modellgebiete nach dem Vorbild in Bütthard entstehen.
A. Weimann