2. Oktober 2016
Leserservice 08 00/222 42 24 02 · www.der-sonntag.de
Der Sonntag
in Freiburg
*
Antisemitischer Namensgeber
Austausch und kleine Schritte
Der SC siegt 1:0
Der Freiburger Nobelpreisträger und Ehrenbürger Hermann Staudingerwar nicht nur ein genialer Chemiker, sondern auch Antisemit. Nunwerden Forderungen nach einer Umbenennung der
Staudinger-Gesamtschule laut.
SEITE 3
„Freiburger Clubs lassen keine Flüchtlinge mehr
rein“,war im Januar sogar in ausländischen Medienzulesen.Vielgetanhatsichseithernicht–doch
auf die kleinen Dinge komme es an, sagen die
Protagonistenvon damals auf
SEITE 6
Fußball-Erstligist SC Freiburg
schlägt Eintracht Frankfurt mit
1:0, das Tor des Tages erzielt Vincenzo Grifo (Foto) schon in der
vierten Minute.
SEITE 17
UNGARN
„Rassistische
Demagogie“
BERLIN (DPA). Der ungarische
Schriftsteller Rudolf Ungváry
wirft dem national-konservativen Ministerpräsidenten Viktor
Orban „rassistische Demagogie“
in der Kampagne für das Referendum über die EU-Flüchtlingspolitik vor. Die Ungarn sollen am
heutigen Sonntag über die Verteilung von Flüchtlingen in der
EU über ein Quotensystem befinden.
In der Werbung für ein Nein
würden Fakten völlig verzerrt,
sagte Ungváry gestern im
Deutschlandradio Kultur. Es werde so getan, als würde Ungarn
von Hunderttausenden Einwanderern überflutet, obwohl es nur
um 1 300 Menschen gehe. Das
sei im Grund genommen „rassistische Demagogie“, in der total
gelogen werde. Mit einem überwältigenden Sieg beim Referendum wolle Orban seine Macht
über die Wahl 2018 hinaus absichern, sagte Ungváry. In Ungarn
habe sich ein „fataler Zeitgeist“
entwickelt. Bereits seit dem Jahr
2000 arbeite Orban an der
Gleichschaltung der Bevölkerung.
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gegen Einbrecher
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Die Überlegungen des Luxemburger Außenministers Jean Asselborn über einen EU-Ausschluss Ungarns seien eine
„zwangsläufige
Konsequenz“,
sagte der Schriftsteller. „Es entstand inmitten der Union in einer verkappten Form eine Art
Mutation des rechtsextremen,
beinahe faschistoiden Systems.“
meine Woche
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Das aktuelle
liegt unserer heutigen Ausgabe bei!
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Umstrittene Willkommenskultur
Badischer Bauernverband fordert, die Ansiedlung des WOLFES in Schwarzwald und Umgebung zu verhindern
Bei den badischen Bauern
geht die Angst um: vor dem
Wolf. Ihr Verband fordert,
eine Einwanderung des
Raubtieres in den Raum
zwischen Bodensee und
Odenwald zu verhindern.
Tatsächlich steht der Wolf
vor den Pforten des
Schwarzwalds, an einem
Kompromiss zwischen
Viehzucht und Artenschutz
wird gebastelt.
TONI NACHBAR
„Der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband fordert von
Politik und Gesellschaft, von einer Willkommenskultur für Wölfe Abstand und die Sorgen der
betroffenen Landwirte ernst zu
nehmen sowie bei wiederholten
Angriffen von Wölfen auf Nutztierherden unbürokratisch die
Entnahme dieser Wölfe aus der
Natur zu erlauben.“ So steht es
wortwörtlich in einer Stellungnahme des Verbandes – als Resultat einer Sitzung seines Ausschusses vor wenigen Tagen in
Durbach.
Diese drastisch ausgedrückte
strikte Ablehnung gegen ein
Heimischwerden des Wolfes in
der Region hat die baden-württembergischen Ministerien für
Umweltschutz und den ländlichen Raum sowie Naturschutzverbände im Land überrascht.
Denn der Badische Landwirtschaftliche
Hauptverband
(BLHV) mit Sitz in Freiburg
nimmt regelmäßig an den Treffen der baden-württembergischen „Wolf-und-Luchs-AG“ teil,
die sich seit Jahren den Kopf darüber zerbricht, unter welchen
Bedingungen diese Tiere im Lande wieder heimisch werden können. Die Politik in Stuttgart, Naturschützer und Experten waren
bislang davon ausgegangen,
dass mit den Viehzüchtern und
Waldbesitzern ein Kompromiss
gefunden werden kann, sollten
sich Wölfe in Schwarzwald und
Umgebung niederlassen.
nis aufzubringen: „Zum Wolf
muss noch mehr Aufklärung geleistet werden, um am Ende einen guten Kompromiss zu finden.“ Jürgen Wippel, Pressereferent im Stuttgarter Ministerium
für Ländlichen Raum, versichert,
sein Haus nehme die „Sorgen
der Bauern sehr ernst und halte
die Viehzucht im Schwarzwald
für enorm wichtig“. Andre Baumann, Staatssekretär im Umweltministerium, betont, trotz
des klaren Bekenntnisses des
Landes zur Artenvielfalt und zur
Rückkehr des Wolfes werde es in
Baden-Württemberg nie zu einer „aktiven Ansiedlung“ kommen: „Es ist vielmehr unsere
Aufgabe, die Schäferei auf die
Wölfe, die eventuell auf natürliche Art und Weise ins Land einziehen, vorzubereiten.“ Seit geraumer Zeit wird – finanziert
vom Umweltministerium – an
einem Projekt gearbeitet, das
Gilt als Gefahr für die Weidehaltung: der Wolf, dessen Auftauchen im Schwarzwald bevorsteht.
FOTO: DPA Nabu und der Schafzuchtverband bestreiten, um geeignete
Dass der Wolf in unsere un- baden-württembergischen Poli- rungen beißt der BLHV bei Poli- Schutzmaßnahmen zugunsten
mittelbare Gegend kommt, gilt tik, in Stuttgarter Ministerien tik und Naturschützern auf Gra- der Weidehaltung und gegen
nahezu als sicher. Laut dem Na- gilt der Grundsatz: „Der Wolf ist nit. Regelmäßig beklagen diese den Wolf zu finden. Baumann:
turschutzbund (Nabu) leben uns willkommen.“
öffentlichkeitswirksam,
dass „Wenn es mal wirklich einen
„Würde Baden-Württemberg während der vergangenen Jahre Problemwolf bei uns geben sollderzeit mindestens 46 Rudel sowie 15 Wolfspaare in Deutsch- ein Lebensraum für Wölfe, wäre in Deutschland mindestens 20 te, der Nutztiere reißt, so ist als
land, während nur eines Jahres dieses das Aus für die Weidehal- Wölfe auf skandalöse Weise ille- Ultima Ratio seine Entnahme
soll die Zahl der Wölfe um 22 Pro- tung“, entgegnet nun BLHV-Prä- gal getötet wurden.
aus der Natur auch bei geltenzent zugenommen haben. In sident Werner Räpple. Die Argudem Recht möglich.“
Der Waldkircher Lehrer MiNiedersachsen und Bayern, vor mentation seines Verbandes ANZEIGE
allem in Brandenburg und Sach- stützt sich auf die Annahme,
chael Glock, Mitglied einer Nabu-Task-Force zum Thema Wolf,
sen, ist der Wolf längst heimisch dass Weidevieh im Schwarzwald
versucht die BLHV-Mitglieder
geworden. Zwei tot aufgefunde- gegen Wolfsangriffe nicht gemit Erkenntnissen aus dem
ne Wölfe – einer bei Lahr – sowie schützt werden könne. Der Bau
ein lebend gesichteter auf der wolfssicherer Zäune sei auf
Wolfsland schlechthin, Sachsen,
Für anspruchsvolle
Baar lassen keinen Zweifel zu: Schwarzwaldhängen unrealiszu beschwichtigen: „Die Zäune
Immobilien
Isegrim kommt näher.
halten dort die Wölfe von den
tisch, außerdem zu teuer – geTieren ab. Ein Schafzüchter hat
nauso wie die Beschaffung der
die Wölfe abschreckenden Herberichtet, dass das Wolfsrudel in
„Die Ortenau wartet
Telefon 0761 211679-0
denschutzhunde.
seiner Umgebung sogar der
Michael
Nödl,
auf den Wolf“
stauss-immobilien.de
wichtigste Schutz für seine Tiere
Justiziar beim BLHV, beklagt die
–
sei, weil sie ihr Revier gegen anUnlängst berichtete das Offen- harte Linie der Naturschützer in
Allerdings reagieren alle un- dere Wölfe verteidigen und soburger Tageblatt von einem Sachen Artenschutz: „Käme der
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mittelbar Beteiligten auf die
har- mit auch seine Herde.“
Wolfsrudel, das im Elsass die Vo- Wolf nach Baden-Württemberg
In Freiburg vernimmt man
gesen durchstreift, und titelte: und dürfte wie in manchen EU- schen BLHV-Forderungen mit
„Die Ortenau wartet auf den Ländern – Spanien und Slowakei auffallend versöhnlichen Kom- dies beim BLHV mit Skepsis: „Ein
Wolf“. Für Nabu-Bundesge- – gejagt werden, würde sich bei mentaren. Der Freiburger Wild- Vergleich mit Sachsen hinkt“,
schäftsführer Leif Miller ist dies ihm der Lerneffekt einstellen: biologe Micha Herdtfelder, der sagt Michael Nödl, „denn im
eine gute Nachricht, denn sein Das Reißen von Viehherden ist bei der baden-württembergi- Schwarzwald gibt es keine groschen Versuchs- und For- ßen Herden, sondern kleinteiliVerbandverfolgt das Ziel, „neuen höchst gefährlich.“
Wolfsbeständen in weiteren
Allerdings: Das Jagen der Wöl- schungsanstalt für Wolfmonito- ge Strukturen der Weidehaltung.
Bundesländern den Weg zu eb- fe ist mit dem Artenschutz un- ring zuständig ist, sagt, für die Hier ist der Schutz viel komplinen“. Dies entspricht auch der vereinbar, mit solchen Forde- Sorgen der Bauern sei Verständ- zierter.“
–
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2 LOKALES
Der Sonntag · 2. Oktober 2016
Markgräfler Internetrebellen
Grenzüberschreitender Einsatz
Wichtige Gemeinden wollen sich am GLASFASER-NETZ des Landkreises nicht beteiligen
Damit das digitale Zeitalter
auch den Kreis BreisgauHochschwarzwald erreicht,
werden im Landratsamt
große Pläne geschmiedet
– für ein flächendeckendes
Hochgeschwindigkeits-Datennetz aus Glasfaser. Doch
sechs Kommunen wollen
sich daran nicht beteiligen.
Sie haben längst ihr eigenes
Netz aufgebaut.
DANIEL GRÄBER
EIN KRANWAGEN brannte am Freitagnachmittag bei Breisach kurz
hinter der französischen Grenze ab. Er geriet aus bislang ungeklärten
Gründen am Kreisverkehr Richtung Colmar in Brand, dabei zerplatzten die Reifen mit lautem Knall. Aus Breisach fuhren Polizei und
Rettungskräfte über die Grenze, um ihren französischen Kollegen zu
helfen. Die Rheinbrücke musste voll gesperrt werden. FOTO: RHENISCH
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*
* keine Beratung – kein Verkauf
Das Problem ist schon seit Jahren bekannt: Private Netzbetreiber wie die Telekom oder Vodafone können aus wirtschaftlichen Gründen nicht jedes abgelegene Dorf an das schnelle
Internet anschließen. Die Lösung: Kommunen und Landkreise bauen ihre eigenen Glasfasernetze auf, unterstützt durch Fördergeld aus Stuttgart und Berlin.
Denn inzwischen ist klar, dass
im Zeitalter der digitalen Kommunikation der Anschluss an die
Datenautobahn ähnlich wichtig
ist wie Elektrizität und Wasserversorgung.
Auch der Kreis BreisgauHochschwarzwald hat nun, später als andere Landkreise in Baden-Württemberg, erste Schritte
in Richtung Glasfaserausbau unternommen. Am Dienstag wurde den Kreistagsmitgliedern des
Wirtschaftsausschusses der Plan
eines sogenannten BackboneNetzes vorgestellt. Es soll sich
über das gesamte Kreisgebiet
vom Schwarzwald bis in die
Rheinebene ziehen. Die 632 Kilometer langen Hauptrouten werden das Rückgrat künftiger örtlicher Datennetze bilden und alle
Gemeinden samt Ortsteilen miteinander verbinden.
So lautet zumindest der Plan,
den die Firma Geo Data im Auf-
„Sind nicht damit einverstanden, den Netzausbau andernorts mitzubezahlen“: Bad Krozingens Finanzdezernent Thomann vor einem
Schaltschrank des gemeindeeigenen Glasfasernetzes.
FOTO: GRÄBER
trag des Landkreises erarbeitet
hat. Doch ob er Wirklichkeit wird,
ist noch lange nicht klar. Denn
aus wichtigen Gemeinden des
Landkreises kommt Widerstand.
Bad Krozingen, BallrechtenDottingen, Buggingen, Münstertal, Staufen und Sulzburg wollen
sich am kreisweiten Netzausbau
nicht beteiligen. Das haben sie
diese Woche in einem gemeinsamen Schreiben an das Landratsamt deutlich gemacht. Der
Grund: Sie haben die Sache
längst selbst in die Hand genommen und eigene Glasfaserleitungen verlegt. Bis 2028 sind diese
an einen privaten Netzbetreiber
verpachtet. Erst danach könnte
„eine Zusammenarbeit mit dem
Landkreis sinnvoll sein“, heißt es
in dem Brief. Aber: „Wir behalten
uns ausdrücklich offen, weiterhin in unserem Rahmen zusammenzuarbeiten.“
Das bedeutet: Die Internetrebellen aus dem Markgräflerland
weigern sich, ihr in interkommunaler Zusammenarbeit errichtetes
Hochgeschwindigkeits-Datennetz in einem größeren des Landkreises aufgehen zu
lassen. Und schon gar nicht wollen sie sich finanziell am kreisweiten Breitbandausbau beteiligen.
„Wir sind froh, dass der Landkreis endlich aufwacht und sich
um die Breitbandversorgung
kümmert“, sagt Christian Thomann, Finanzdezernent im Bad
Krozinger Rathaus. „Aber wir
sind nicht damit einverstanden,
den Netzausbau andernorts mitzubezahlen – auch nicht indirekt
über den Kreishaushalt.“
Der Vizechef des Landratsamts, Martin Barth, sagt, er habe
Verständnis für die Position der
sechs Gemeinden. Doch gleichzeitig will er „nicht ausschließen“, dass der Landkreis einen
Teil des millionenteuren Backbone-Baus übernehmen wird.
Nicht nur über die Kostenverteilung herrscht Uneinigkeit.
Auch eine technische Frage ist
umstritten. Denn für Verwunderung hat im Markgräflerland gesorgt, dass die Breitbandexperten von Geo Data die BackboneLeitungen zwischen den sechs
Gemeinden in ihre Planung mit
einbezogen haben – als Teil des
kreisweiten Hauptnetzes. Um etwa Müllheim daran anzuschließen, führt kaum ein Weg am Gebiet der Internetrebellen vorbei.
Und um doppelte Leitungen zu
vermeiden, wäre es sinnvoll, die
vorhandenen dafür zu nutzen.
„Aber das geht nicht so einfach“,
sagt Thomann. „Dazu wäre ein
Durchleitungsvertrag mit unserem Betreiber notwendig. Und
bei Kapazitätsengpässen müssten unsere Kunden Vorrang haben.“ .
Martin Barth zeigt sich dennoch zuversichtlich: „Auch in
anderen Landkreisen waren einige Kommunen beim Breitbandausbau schon weiter als andere,
trotzdem wurde eine gemeinsame Lösung gefunden.“
Vorbild könnte der Nachbarlandkreis Lörrach sein. Dort
kümmert sich ein neu gegründeter Zweckverband um den
Glasfaserausbau. Mitglied sind
alle 35 Städte und Gemeinden.
Doch Bad Krozingen und seine
Mitstreiter lehnen den Beitritt
zu einem solchen BreitbandZweckverband Breisgau-Hochschwarzwald bislang vehement
ab. Sie wollen eigenständig bleiben.
Die Stadt Breisach hat noch
kein eigenes Glasfasernetz aufgebaut, aber durchaus Interesse
daran. Geplant sei, zusammen
mit Ihringen, Merdingen und
Vogtsburg an die Backbone-Planung des Landkreises anzuknüpfen, sagte der Breisacher
Baudezernent Stefan Baum.
Mitarbeit: Daniel Weber
Die karge Oase
In Breisach will ein Verein den FRANZISKANER-KLOSTERGARTEN verschönern
Donnerstagvormittag gegen 11
Uhr in Breisach, eine Gruppe
rucksackbepackter
Touristen
schlendert durch die Kapuzinergasse auf dem Münsterberg. Das
Rathaus ist ein paar Meter weit,
das Münster ein paar Meter weiter, als einer Frau ein langgezogenes „Ooooh“ über die Lippen
kommt. Inmitten parkender Autos hat sie den Eingang zum
Franziskaner-Klostergarten entdeckt, der den weiten Blick in die
Landschaft freigibt. Durch das
Tor in der Mauer läuft die Gruppe schnurstracks hinein.
1 800 Quadratmeter groß ist
die Fläche, die mitten im bebauten Gebiet mit ihrem Ausblick
auf Kaiserstuhl und Schwarzwald wie eine Oase daherkommt
– obwohl sie sehr karg ist. Um
das zu ändern, hat sich im vergangenen Jahr ein Verein gegründet, der Franziskaner-Klostergarten-Verein. Er will den Ort
aufhübschen mit vielen Pflanzen, Sitzgelegenheiten, einem
wirklichen Garten, einer 20 Meter langen Pergola sowie einem
kleinen Theater, in dem Lesungen oder Trauungen stattfinden
können. 45 Mitglieder zählt der
Verein.
Oktavia Schauenburg ist die
erste Vorsitzende, gemeinsam
mit ihrem Mann Bernd Schauenburg sitzt sie an diesem Vormittag im Klostergarten und erzählt von den Plänen. Einen weiten Weg hatte das Ehepaar nicht
Die Aussicht ist jetzt schon schön, die Ausstattung des Klostergartens soll es auch werden, so
der Wunsch von Bernd und Oktavia Schauenburg und ihrem Verein.
FOTOS: DAW
bis hierhin, es wohnt direkt nebenan. „Man soll hier reinkommen und…“, Oktavia Schauenburg holt tief Luft und atmet
langsam wieder aus. „Ruhe finden“, fügt die 62-Jährige, die
auch im Breisacher Seniorenrat
sitzt und Bürgerbus fährt, dann
an. „Wir kennen diese tolle Aussicht und haben uns schon länger gedacht, die muss man auch
für andere Menschen zugänglich machen“, sagt Bernd Schauenburg. Der 76-jährige pensionierte Architekt hat die Pläne erstellt, nach denen der neue alte
Klostergarten entstehen soll.
Rund zehn Jahre ist es her, seit
die Idee entstand, die dann erstmal einige Jahre schlummerte.
Im ehemaligen Garten des
Franziskaner-Klosters, das von
1302 bis zum Jahr 1793 auf der
östlichen Seite des Münsterbergs lag, standen bis vor wenigen Jahren noch Reben. Das
Grundstück gehörte dem Land
und war als Bauplatz für viele
von größtem Interesse. „Der
Stadt ist es gelungen, das Grundstück günstig zu erwerben“, erzählt Bürgermeister Oliver Rein
auf Nachfrage. „Ziel der Stadt war
es, das Grundstück von der Bebauung freizuhalten, um den
schönen Platz wirken lassen zu
können“, so Rein weiter. Genau
da setzt der Verein mit seiner ehrenamtlichen Arbeit an. Um diese zu starten, braucht es eine In-
frastruktur, die die Stadt stellt.
Seit drei Jahren ist der karge
Platz nun für die Öffentlichkeit
zugänglich. In diesem Winter
sollen die Arbeiten beginnen, ein
Weg wird gepflastert, Leitungen
für Wasser und Strom verlegt
und das kleine Theater aufgebaut. „In Breisach gab es viele
Projekte, die eine höhere Priorität hatten“, so
Bernd
Schauenberg.
„Das ist zwar schade für
uns, aber natürlich verständlich.“
Für den Verein, der
Pächter des Grundstücks ist, geht es jetzt
darum, Spenden zu
sammeln, damit das
Projekt richtig beginnen
kann. „Wir wollen jetzt erst einmal zeigen, wer wir sind und was
wir vorhaben“, erzählt Oktavia
Schauenburg. Man möchte Leute für die eigene Idee begeistern,
auf dem Münsterberg in ehrenamtlicher Arbeit eine „Oase der
Ruhe abseits von quirligem Treiben“ zu erschaffen. „Dafür können wir jede Hilfe gebrauchen.“
DANIEL WEBER
> INFOS: Der Franziskaner-Klostergarten-Verein veranstaltet einen Flohmarkt am Samstag, 8 Oktober, von 13 bis 17 Uhr im Klostergarten in der Kapuzinerstraße. Infos zu Verein und Projekt gibt es
unter www.franziskaner-klostergarten-breisach.de
DIE DRITTE SEITE 3
Der Sonntag · 2. Oktober 2016
Der preisgekrönte Freiburger Chemiker Hermann Staudinger steht
in der Kritik. Seine Hetze gegen Juden und „Mischlinge“ im Nationalsozialismus war in Freiburg
bislang kaum bekannt.
FOTOS: WILLY PRAGHER,
INGO SCHNEIDER, THOMAS KUNZ
Die Sorgen des Professors vor Nichtariern
Der Freiburger Nobelpreisträger und Ehrenbürger STAUDINGER stilisierte sich zum Opfer jüdischen Einflusses – Kritik an Schulnamen
H
ermann Staudinger ist
Nobelpreisträger und Namensstifter der größten
Freiburger Gesamtschule. Zweifel an der Vorbildfunktion des
Freiburger Ehrenbürgers äußert
nun der Freiburger Lehrer Christoph Schwarz. Er drängt auf eine
Umbenennung der Schule. Der
Grund: die NS-Vergangenheit
des 1965 gestorbenen Staudinger.
Göran Liljestrand war von 1918
bis zu seinem Tod 1968 vorsitzender Sekretär im Komitee des
Nobelpreises für Physiologie
und Medizin. Selten war er sich
bei einer Nobelpreisverleihung
sicherer als im königlichen Bankettsaal Stockholms im Dezember 1953. Vom Geehrten schlug er
eine direkte Verbindungslinie
zum Stifter des Preises, Alfred
Nobel. Dieser habe sich am Ende
seines Lebens vergeblich darum
bemüht, einen Ersatzstoff für
Kautschuk zu finden. Gelöst
worden sei das Problem erst
knapp 50 Jahre später – durch
die Erschließung des Gebiets der
makromolekularen
Chemie,
dank der grundlegenden Arbeit
des damaligen Preisträgers. Liljestrand schloss mit den Worten:
„Wir sprechen Ihnen, Professor
Hermann Staudinger, unsere Bewunderung für Ihre Leistungen
aus.“
Die Nobelpreisverleihung bildete den Auftakt zu einer Reihe
von Ehrungen, die unter ehemaligen Freiburgern ihresgleichen
sucht: 1954 ernannte die Stadt
Freiburg Staudinger zum Ehrenbürger, ein Jahr später erhielt er
das große Bundesverdienstkreuz. Heute sind zwei internationale Forschungspreise, ein
Graduiertenkolleg an der Universität Freiburg, jeweils eine
Straße in Freiburg und Karlsruhe
sowie bundesweit vier Schulen,
darunter die Gesamtschule in
Freiburg, nach dem Chemiker
benannt. Die Urkunde zur Ehrenbürgerschaft zierte 1954 der
Schriftzug: „In Anerkennung seiner großen Verdienste in Forschung und Wissenschaft und
des damit verbundenen Gewinns des Ansehens der Stadt
Freiburg.“
Freiburg im späten Spätsommer, 62 Jahre später. Das Bild
passt nicht zusammen: Christoph Schwarz eilt der Ruf eines
unbequemen, polarisierenden
Mannes voraus. Der Technikund Sportlehrer hat mit dem
von ihm gegründeten Verein
„Geraubte Kinder – vergessene
Opfer“ viel bewegt. Mit einer
Wanderausstellung aktivierte er
die Erinnerung an die Kinder, die
unter der Ägide von SS-Chef
Heinrich Himmler aus Osteuropa während des Zweiten Weltkrieges von Deutschen entführt
wurden. Mehrere Tausend Freiburger sahen im Mai 2014 seine
Ausstellung auf dem Platz der
Alten Synagoge. Auch in Köln
und in anderen Städten zeigte er
die Dokumentation. In der Stadt
Achern allerdings holte er sich
eine Absage, für seine Ausstellung war kein Platz. Seine Replik,
welche die Stadtverwaltung in
die Nähe des Rechtsextremismus stellte, ging durch die Lokalzeitungen Badens. Auch der
Brief, mit dem Schwarz Ende August die Umbenennung der
Staudingerschule anregte, ist in
schroffen Tönen gehalten, die
Homepage des Vereins kommt
nicht minder auffallend daher.
Es überrascht daher, wenn
Schwarz langsam und ruhig zu
erklären beginnt. Die Stimme ist Baumgarten sagt aber auch: „Wir
tief, jedes Wort sorgfältig ge- sind jetzt nicht kurz davor, den
wählt, überzeugend. Diesen Namen zu ändern.“
Sommer stolperte der 40-JähriDazu wäre die Schule ohnehin
ge bei seinen Forschungen zu nicht befugt. Träger ist die Stadt
den geraubten Kindern über den Freiburg, Ansprechpartner das
Namen Hermann Staudinger. Dezernat II für Schule unter BürDer Schulname in Freiburg klin- germeisterin Gerda Stuchlik. Die
gelte, Schwarz forschte nach. Mühlen der Bürokratie laufen in
Sein Befund: Stauder Causa Staudindinger war ein NSger
erstaunlich
Propagandist und
schnell. Büroleiterin
Antisemit. „Ich empFranziska Breyer infinde es als ein Unformiert: Die Stadt
ding, dass nach ihm
wird den Fall im Raheine Schule benannt
men der unabhängiist“, sagt Schwarz, „er
gen Historikerkomkann nicht als pädmission zu den 1 300
agogisches Vorbild „Staudinger hat Freiburger Straßendienen.“ Daher vernamen
bewerten.
sich schon 1936 Insbesondere Nafasste der derzeit in
darum
gesorgt,
Elternzeit verweilenmen, die mit Diktadass zu viele
de Lehrer die Eingatur,
Militarismus,
be an die Stadt. In
Antisemitismus, KoNichtarier an
den großen Verteiler
seinem Institut lonialismus oder der
setzte er unter andeVerfolgung von Minstudieren.“
rem den Gemeindederheiten in VerbinBernd Martin
rat, die Schule selbst
dung stehen, sollen
sowie die Bürgerunter die Lupe gemeister Freiburgs.
nommen werden. Die KommisDienstagabend. Martin Baum- sion wurde 2012 berufen und
garten ist kurz davor, sein Büro sollte eigentlich 2014 erste Erzu verlassen. „Mich hat die Ein- gebnisse präsentieren.
gabe natürlich beschäftigt“, sagt
Donnerstag, kurz vor der Miter. Vergangenes Jahr hat Baum- tagspause. Der zuständige Kulgarten die Leitung der Staudin- turbürgermeister Ulrich von
ger Gesamtschule mit ihren Kirchbach bittet um Geduld. „Bei
1 300 Schülern übernommen. solchen Anfragen ist es entscheiDerzeit diskutiere man eine dend, Äußerungen im Kontext
Überprüfung
der
Anfrage. zu begutachten und zu bewerten“, sagt von Kirchbach. Mit Ergebnissen kann er nicht dienen.
Er verweist auf die Empfehlungen der Kommission unter Leitung von Professor Bernd Martin, die kommenden Donnerstag
bekannt gegeben werden.
Was ist zu Staudingers Vergangenheit heute bekannt? Staudinger selbst, wie so viele, schwieg
sich in einem 1945 verfassten Bericht zum „Einfluss des Nationalsozialismus auf die Lehrtätigkeit“ zur eigenen Beteiligung
aus. Bis heute fokussieren sich
Monografien und Artikel über
den Nobelpreisträger nahezu
ausschließlich auf Staudingers
Errungenschaften in der CheDarf eine Schule nach einem Antisemiten benannt werden? Kommen- mie. Der Forschungsstand zu
de Woche gibt eine Historikerkommission dazu eine Empfehlung ab.
Staudingers NS-Vergangenheit
dagegen ist allenfalls kursorisch.
Der Investigativjournalist und
Schriftsteller Ernst Klee sah in
Staudingers Verhalten zwischen
1933 und 1945 einen rabiaten
Kampf um wissenschaftliche
Anerkennung, in dem sich der
Chemieprofessor „als Opfer jüdischen Einflusses darstellte“. In
einem Brief 1942 bedauerte
Staudinger, dass sein „jahrzehntelanger Kampf um die Brechung des jüdischen Einflusses
in der Chemie im Grunde ein
vergeblicher war“.
Die Wissenschaftshistorikerin
Ute Deichmann kontextualisiert
Staudingers Verhalten als „opportunen
Antisemitismus“.
Denn: 1933 war der Freiburger
Ordinarius noch selbst in Bedrängnis geraten. Aufgrund seines Drängens auf einen frühzeitigen Friedensschluss im Ersten
Weltkrieg forderte Universitätsrektor Martin Heidegger die Entlassung Staudingers und ordnete eine Gestapo-Untersuchung
an. In der Folge häuften sich
Staudingers öffentliche antisemitische Äußerungen. Heideggers Antrag wurde fallengelassen, Staudinger war spätestens
1940 vollständig rehabilitiert.
Das schärfste historische Urteil
über den Nobelpreisträger hat
Kommissionsvorsitzender
Bernd Martin selbst gefällt. Bereits 1995 verdeutlichte er in einem Aufsatz, dass sich Staudinger schon 1936 darum gesorgt
habe, dass zu viele „Nichtarier“
an seinem Institut studieren
könnten. 1942 habe er erneut
schriftlich Bedenken geäußert,
nun mehr über zu viele „Mischlinge“. Ein Nebensatz lässt aufhorchen: Seit den 20er Jahren
stand Staudinger auf der Gehaltsliste des Großkonzerns IG
Farben, das bedeutsamste in NSVerbrechen verwickelte Unternehmen. Martin dazu: „Staudingers Institut betrieb sogenannte
wehr-chemische Forschung, beispielsweise über Giftgas. 1943
galt es zusammen mit dem Institut für Physik als kriegswichtigstes Institut an der Universität.“
Auf die Verkündungen der Kommission kommende Woche
kann man daher gespannt sein.
Auch der sonst so angriffsfreudige Christoph Schwarz ist beruhigt: „Ich glaube, man nimmt die
Sache ernst.“
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4 LOKALES
Der Sonntag · 2. Oktober 2016
Verzweifelte Zimmersuche
GESICHT DER WOCHE
PATRICK BRONNER, LEHRER
Oszilloskop in der Hosentasche
I
Neue Untersuchung zeigt große WOHNUNGSNOT der Studenten in Freiburg
ch hatte in meiner Schullauf- doch nutzen. Also hat Bronner
bahn Lehrer, die mich geför- ein Schülerprojekt initiiert,
dert haben und mir ein Vormittlerweile ist es bis zur Schulbild waren“, erinnert sich Patleitung durchgedrungen und
rick Bronner. Diese haben ihn
soll ausgeweitet werden. Die Junachhaltig beeingendlichen laden
druckt, „ein Beruf,
sich Apps herunter
in dem ich so viel
und haben nun jebewegen kann, den
weils ein eigenes
möchte ich ergreiOszilloskop, Phofen“, habe er getometer und weidacht. Heute ist
tere Messgeräte im
der 38-Jährige
Unterricht griffbenicht einfach irreit – einige expegendein Lehrer –
rimentieren auch
seit Montag ist er
schon in ihrer FreiPatrick Bronner hat den zeit mit den AnTräger des DeutDeutschen Lehrerpreis
schen Lehrerpreiwendungen. Über
ses. Sein Team aus gewonnen. FOTO: KUNZ die Auszeichnung
Kollegen vom Freifreut sich Bronner,
burger Friedrich-Gymnasium
sie bestätige sein Konzept.
und Wissenschaftlern der Päd- Doch das Engagement des Freiagogischen Hochschule geburgers hänge nicht von Preiwann für das Projekt „Untersen ab: Wenn er gerade nicht
richt innovativ“ den ersten
sportlich unterwegs ist oder im
Platz – sein Ansatz, SmartphoChor singt, tüftelt der Pädagoge
nes nicht grundsätzlich aus
auch in seiner Freizeit gerne an
dem Unterricht zu verbannen, neuen Ideen für einen absondern sie einzubinden, wo
wechslungsreichen Unterricht.
die neue Technologie Vorteile
Eine Webseite, auf der er viele
bringen kann, hat die Jury über- Schülerexperimente zusamzeugt. Es könne den Unterricht mengetragen hat, program„revolutionieren“, heißt es gar
mierte er beispielsweise wähin der Begründung. Selbstverrend drei Wochen seiner Somständlich dürfen die Schüler im merferien. „Mir macht’s Spaß“,
Unterricht nicht auf ihren Mo- sagt Bronner. Dass nach dem
biltelefonen spielen und chatSWR und RTL bald ein Kameraten. Und auch in der Pause sol- team von Pro 7 im Klassenzimlen sie, so berichtet Bronner,
mer stehen wird, um den ausmiteinander sprechen, anstatt gezeichneten Lehrer zu porträauf Bildschirme zu starren.
tieren, freue seine Schüler. KNG
Doch mittlerweile trage eigentlich jeder einen kleinen Super- > WEBSEITE mit mehr als 60 Excomputer in der Hosentasche – perimenten: http://mascil.phfreiburg.de/smartphone
dieses Potenzial könne man
Freiburg zählt zu den zehn
deutschen Unistädten mit
der größten Wohnungsnot.
Das ist das Ergebnis einer
bundesweiten Untersuchung des Moses-Mendelssohn-Instituts.
EVA-CHRISTIN SCHEU
Die Reaktionen auf das Ergebnis
der Untersuchung erwecken das
Bild einer enormen Zuspitzung
der Wohnungslage in Freiburg.
Renate Heyberger, Vize-Geschäftsführerin des Studierendenwerkes Freiburg, sieht das in
ihrem Berufsalltag jedoch nicht
bestätigt: „Von einer Zuspitzung
im Jahr 2016 kann ich nicht sprechen, bei den doppelten Abiturjahrgängen war die Lage deutlich angespannter“, meint sie.
Doch es lässt sich nicht von der
Hand weisen, dass auch 2016
händeringend nach günstigem,
hochschulnahem Wohnraum
gesucht wird.
Eine Erfahrung, die auch Simon machen musste. Sechs Monate war der Student auf Wohnungssuche und ist Portale wie
WG-gesucht.de, Schnapp.de und
Anzeigen in der Zypresse regelmäßig durchgegangen. Von offenen Wohnungsbesichtigungen
kam er mehr als einmal resigniert zurück: „Häufig werden
dann doch Besserverdiener bevorzugt“, meint der 22-Jährige.
„Der Erfolg blieb aus, bis mir jemand dazu geraten hat, selbst zu
inserieren“, erzählt er. Eigeninitiative werde gerne gesehen, nach
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November die Zahlen derjenigen herausgeben, die in diesem
Jahr ihr Studium beginnen.
Das Gleiche gilt für die zur Verfügung gestellten Notunterkünfte. Wer seinen Platz dort tatsächlich wahrnimmt, wird sich
bei deren Eröffnung am 4. Oktober zeigen. Im Händelwohnheim
wie auch in der Studentensiedlung stehen insgesamt etwa 100
Plätze zur Verfügung. „Diese
Notunterkünfte gibt es seit Jahrzehnten jedes Jahr, sie sind keiner speziellen Zuspitzung des
Wohnungsmarktes geschuldet“,
meint Heyberger. Doch der Bedarf an Notunterkünften spricht
für sich.
Bisher prägten Matratzenlager das Bild in den provisori-
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Dienstag, 04.10.2016
kurzer Zeit erhielt Simon die positive Rückmeldung einer Vermieterin.
Auf ähnlich viel Glück hofft
auch Elena, eine angehende Medizinstudentin. „Ich komme aus
Bayern, da war es schwierig, an
offenen Besichtigungsterminen
teilzunehmen. Die wurden häufig von heute auf morgen anberaumt.“ Die Studentenwohnheime seien mittlerweile alle voll,
sie habe ausschließlich Absagen
erhalten. „Wartelisten gibt es keine, ich komme nun erst einmal
bei den Eltern einer Freundin
unter,“ meint Elena.
Wie viele Studenten in diesem
Jahr ohne Bleibe sind, ließe sich
noch nicht konkret sagen, so Renate Heyberger. Die Hochschulen würden erst nach dem letz-
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Samstag, 01.10.2016
schen Unterkünften, seit diesem
Jahr sind sie mit Stockbetten etwas komfortabler ausgestattet.
Für die Vize-Geschäftsführerin
des Studierendenwerkes Freiburg ist klar: ,„Wir lassen niemanden auf der Straße stehen.“
Die Situation in den Notunterkünften beschreibt sie angenehmer, als der Name vermuten
lässt: „Natürlich ist es deprimierend, kein Zimmer zu finden, das
kann an die Nieren gehen.“ Vorübergehend in einer Notunterkunft zu wohnen, sei für die
meisten Studenten dennoch in
Ordnung. „Dort haben sich bereits enge Freundschaften entwickelt. Es wird gemeinsam gekocht und die Studierenden unterstützen sich gegenseitig.“
Viele unter ihnen hätten konkrete Vorstellungen von ihrem
zukünftigen Wohnort: „Die
meisten wollen in die Stadt. Zimmer im Umland sind schwer zu
vermitteln“, erklärt Heyberger.
Doch wie wird dem fehlenden
Wohnraum in der Stadt begegnet? Aktuell wird beispielsweise
über das Projekt „Wohnen für
Hilfe“ versucht, den privaten
Markt anzukurbeln. Ungenutzte
Räume in Familienwohnungen
oder bei älteren Menschen werden so Studenten überlassen, die
im Gegenzug eine gewisse Unterstützung im Alltag bieten.
Darüber hinaus sollen bis
2020 etwa 1000 neue Plätze in
Wohnheimen geschaffen werden. „Wir würden auch noch
mehr bauen, die finanziellen
Mittel wären da, was fehlt, sind
die Bauplätze“, so Heyberger.
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Der Sonntag · 2. Oktober 2016
GANZ PERSÖNLICH
COINNEACH MCCABE
„Gemeinderatseinwarseltsam“
M
cCabe ist in dieser Frage befangen“, sagt
Oberbürgermeister
Dieter Salomon, und ein großer
Mann mit Rock verlässt seinen
Platz im Freiburger
Gemeinderat.
Denn die Abstimmung über sein
Ausscheiden steht
an – Coinneach
McCabe verlässt
die Stadt, den Archäologen zieht es
aus beruflichen
Gründen nach Berlin. Nach zwölf Jah- Mc Cabe
ren in diesem Gremium wird McCabevon seinem
ehemaligen Parteikollegen Salomon verabschiedet – „Ich verrate kein Geheimnis, wenn ich
sage, dass wir nicht immer einer Meinung waren“, sagt der.
Aber auch, dass das Haus dem
Schotten zu Dank verpflichtet
sei, er habe sich stets aktiv eingebracht. Der 42-Jährige zog als
zweiter Ausländer in den Freiburger Gemeinderat ein, einen
zweiten Briten wird es nicht so
schnell geben. Sollte der Brexit
vollzogen werden, haben Briten
als Bürger eines Nicht-EULandes kein Wahlrecht. McCabe
nimmt seine Ehrenmedaille
entgegen und bedankt sich bei
allen Gemeinderatsmitgliedern für die konstruktive Zusammenarbeit der vergangenen Jahre. Ein wenig erleichtert
wirkt der ganz in schwarz gekleidete Mann jedoch auch:
„Gemeinderatsein war ab und
zu seltsam, ich habe mich nicht
so richtig angepasst.“ Jetzt kehre er zurück in seinen „Naturzustand“ – zurück in die außerparlamentarische Opposition.
Von der Fraktion gibt es weiße
Lilien, McCabe sagt: „Ihr seid
die beste Fraktion der Welt“ und
verabschie- det sich, um draußen vor dem Rathaus mit
Freunden seinen
Abschied zu feiern.
Drinnen nimmt
Nachrückerin Monika Stein in den
Reihen der JPGFraktion Platz.
McCabe war 2005
erstmals für die
Grünen in den
Freiburger GeFOTO: ZVG meinderat gewählt
worden. Doch spätestens seit dem versuchten
Verkauf der Stadtbauwohnungen, den die Grünen-Fraktion
unterstützte, gingen McCabe
und Monika Stein auf Distanz.
Die beiden beklagten sich, dass
sie ständig Politik nach außen
verteidigen müssten, die sie
nicht vertreten konnten. 2008
war es dann so weit, McCabe
und Stein verließen die Grünen
und nannten sich fortan „Grüne Alternative Freiburg“. Das
war der Auftakt zu einem jahrelangen Streit: Erst forderten die
Grünen einen Mandatsverzicht, dann eine Umbenennung
wegen Verwechslungsgefahr.
Beide Male setzte sich die Grüne Alternative durch. 2009
wurden Stein und McCabe für
die GAF erneut gewählt, 2013
nur McCabe. Die schwerste Krise musste GAF 2012 durchstehen, als Juristin und GAF-Vorstandsmitglied Tina Gröbmayr
sich an der (Pflicht-)Verteidigung eines Neonazis vor Gericht beteiligte. Auch das konnten McCabe und Stein nicht
nach außen vertreten. KNG,RIX
Dein Mann rennt
rum wie ein Lotzi?
Alle Kaufhäuser und Lädele Deiner Region.
Jetzt in einer App.
Austausch und kleine Schritte
Sexismus und Rassismus im Freiburger NACHTLEBEN – bestehen die Probleme weiter?
„Freiburger Clubs lassen
keine Flüchtlinge mehr
rein“, war im Januar sogar
in ausländischen Medien
zu lesen. Viel getan hat sich
seither nicht – doch es sind
die kleinen Dinge, die den
Unterschied machen, sagen
heute die Protagonisten
von damals.
SAVERA KANG
DIE VORGESCHICHTE
Im Januar gelangte ein Brief an
die Öffentlichkeit, den die Betreiber des alternativen Freiburger Clubs White Rabbit an Veranstalter geschrieben hatten: Belästigungen, sexualisierte Gewalt und Angriffe auf Türsteher
hätten ein Ausmaß angenommen, dem man als einzelner
Club nicht mehr beikomme.
(Gegen den 20-jährigen Gambier, der eine Frau in der Toilette
des Clubs vergewaltigt und eine
weitere Besucherin auf dem Weg
vom Club in die Stadt angegriffen haben soll, wurde mittlerweile Anklage erhoben.)
Zunächst sollten also Geflüchtete – von denen die Übergriffe
gehäuft auszugehen schienen –
an der Tür abgewiesen werden;
in ruhiger Atmosphäre an einem
Nachmittag wollte das WhiteRabbit-Team die potenziellen
neuen Gäste dann kennenlernen
und ihnen Clubausweise ausstellen. „Das war rassistisch und
auch im Team sehr umstritten“,
sagt ein Türsteher des Clubs
rückblickend, „wir haben das
höchstens an einem Abend so
gemacht.“
DIE FOLGEN
Die Idee mit den Clubausweisen
aber blieb, heute kommt man
ins White Rabbit nicht mehr ohne. Für drei Euro bekommt ihn
an der Tür jeder, der sich ausweisen kann. In dem Club am nördlichen Ende der Innenstadt arbeiten auch Türsteher, die selbst als
Flüchtlinge nach Freiburg gekommen waren – sie berieten die
Betreiber, als es darum ging, welche Dokumente neben Reisepässen und Personalausweisen ausreichend sein könnten, um festzustellen, wie ein neuer Gast
heißt und wo er aktuell wohnt.
„Wenn sich dann jemand daneben benimmt und des Clubs ver-
Stadtquartier
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RENÉ
ModE füR GrossartiGe fRauEN
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starke MäNNER bis 8 XL
an der Dreisam
Freiburg-Betzenhausen
Er selbst sei von der Thematik
nur am Rande betroffen: „Wir lassen schon seit Jahren keine Männergruppen mehr rein.“ Bei einem Junggesellenabschied, der
sich dem Anschein nach aus
deutschen Männern zusammensetze, machten seine Türsteher – die aus dem Libanon,
der Türkei, afrikanischen Ländern und vom Balkan kommen –
aber auch Ausnahmen. „Da kann
man jetzt sagen: ,Das ist rassistisch’“, sagt Bitsch. Er sehe jedoch
keine andere Möglichkeit; das
Frauenbild mancher Männer
stehe einem gelungenen Abend
diametral entgegen.
Ähnlich sieht es Thomas Grigat, Programmchef des „Great
Räng Teng Teng“, wobei er dieses
Frauenbild nicht in erster Linie
auf die Herkunft der Männer zurückführt. „Seit den 90ern gibt
es einen anti-feministischen
Rollback“, so seine Beobachtung.
Mit ein paar Aufklärungsstunden sei es da nicht getan, die Gesellschaft müsse Sexismus allgemein entschiedener zurückweisen. Kurzfristig sollen Zettel auf
der Damentoilette und im Gästebereich Frauen ermutigen,
sich nichts gefallen zu lassen
und sich bei Problemen direkt
an das Personal zu wenden. „Das
passiert leider noch viel zu selten“, sagt Grigat. Dabei arbeitet
FOTO: ALECICCOTELLI/FOTOLIA
im Räng Teng Teng auch eine
vier
Ar- Frau an der Tür. Auch das White
beitsgruppen
anderthalb JahRabbit hat Türsteherinnen, im
ren die Tür des Whigegründet“, sagt So- Kagan wünscht man sich laut
te Rabbit im Auge hat, sei ein alt- zialbürgermeister Ulrich von dem Betreiber welche.
bekanntes Problem: „Früher wa- Kirchbach – „Ordnung, Infraren es schmierige Typen, die struktur und Planung“, „Sicher- DER AUSBLICK
Frauen angetatscht haben, heute heit in den Clubs“, „Fortbildung“ Letztendlich sei die Aufregung
sind es dieselben schmierigen und „Zivilcourage“ sind die vier verwunderlich gewesen, sagt der
Typen, die sagen: ,Die Flüchtlin- Felder, auf denen Vertreter der Türsteher des White Rabbit; dass
ge tatschen unsere Frauen an’“ – Gastronomie, der Stadt und der es in der Gesellschaft und somit
an der sexistischen Haltung vie- Polizei gemeinsam mit der Fach- zwangsläufig auch im Nachtleler habe sich leider nichts geän- beratungsstelle gegen sexuelle ben Rassismus und Sexismus gedert.
Gewalt „Frauenhorizonte“ und be, sei bekannt. Dass nun darDarum habe man ein Aware- dem Deutschen Hotel- und Gast- über gesprochen werde, könne
ness-Team gebildet: „Die haben stättenverband gemeinsam ar- aber helfen. Über den Sommer
nicht die Befugnis, Hausverbote beiten wollen. Man müsse an habe man keine große Verändezu erteilen, sondern bewegen verschiedenen Stellen ansetzen, rung feststellen können, „das ist
sich als eine Art Streitschlichter sagt von Kirchbach, und – das sei aber auch klar,bei schönem Wetim Club“, schildert der Mitarbei- besonders wichtig – im Dialog ter gehen die Leute weniger in
Clubs“, sagt er, „außerdem war
miteinander bleiben.
ter das Konzept.
„Für mich war der Runde Tisch Ramadan, da gehen manche gar
Wenn dann doch mal jemand
des Clubs verwiesen werden interessant“, sagt Peter Bitsch, nicht feiern.“
Ob die Bars und Clubs der
müsse, komme der Name auch Geschäftsführer des Kaganauf die Liste der Aktion „Haus- Clubs im Freiburger Bahnhofs- Stadt für den Winter gerüstet seiverbot“ – zu ihr haben sich meh- turm, „es hat sich gezeigt, dass en, werde sich erweisen. So oder
rere Nachtgastronomen zusam- sich die Probleme auf Bars verla- so, da sind sich alle Angespromengeschlossen: Wer einmal ir- gern.“ Darum würden auch diese chenen einig, seien es kleine
gendwo rausfliegt, kommt in immer häufiger Sicherheitsper- Schritte, die zu einem friedliden nächsten zwei Jahren auch sonal an ihren Türen platzieren. chen Miteinander führen.
wiesen wird, kommt sein
Name auf eine Liste“, erklärt
der Türsteher das System, das
sich aus seiner Sicht bewährt
hat.
So werde niemand aufgrund seines Äußeren diskriminiert, und man könne sich
gegenseitig
kennenlernen.
Und Frauen sollen sich sicher
sein können, dass sie Ansprechpartner haben, die reagieren, wenn jemand ihre Freiheiten beim Feiern einzuschränken versucht. Dies, so
sagt es der Türsteher, der
schon in verschiedenen
Freiburger Lokalen
den Einlass geregelt hat
und seit
in die übrigen Clubs nicht rein.
30 Personen stehen laut Polizeisprecherin Laura Riske aktuell
auf dieser Liste. Die Wiederbelebung der Aktion – die es in Freiburg eigentlich schon seit zehn
Jahren gibt, die zwischenzeitlich aber eingeschlafen war –,
ist eines der Ergebnisse des
Runden Tisches, der als Reaktion auf den hilflosen Brief der
White-Rabbit-Betreiber
gegründet wurde.
Am kommenden Dienstag
soll der Runde Tisch zum dritten Mal zusammenkommen,
und erste Ergebnisse sollen
präsentiert werden:
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100 g
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mind. 14 Monate luftgetrocknet,
100 g
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6-fach sortiert, 100 g
2.22
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Loins mit oder ohne Haut,
aus den klaren Gewässern Islands, das
beste Stück vom Rotbarsch, grätenfrei,
festes Fleisch, feinaromatisch im Geschmack, 100 g
Charakteristik:
Üppige Beerenaromen, dicht
und sehr satt im Gaumen,
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langen Abgang, passt zu
kräftigen Tapas, Serrano"($&
Trinktemperatur
17 °C
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Zwischenmahlzeit, 1 kg
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Eissalat aus Deutschland,
Klasse I, Stück
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77
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Z
i b lk h
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(1 kg = € 1,48) oder Frites Deluxe
1,2 kg (1 kg = € 1,85) tiefgefroren,
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Die feine Spezialität besteht aus 2/3 mageren
Rindfleisch und 1/3 mageren Schweinefleisch.
Für den originalen Geschmack sorgt ein
Geheimrezept und auch die Ausbackform.
22
2.22
Appenzeller mild-würzig, Schweizer
chweizer
Hartkäse aus Rohmilch, mind. 48%
Fett i.Tr., die Spezialität aus dem Appenzeller Land, im Kräutersud gewaschen, 4 Monate gereift, aromatisch
und leicht würzig im Geschmack, 100 g
1.79
Wildblumenkäse
Allgäuer Schnittkäse aus Heumilch,
mind. 50% Fett i. Tr., mit Wildblumen
verfeinert, vollaromatisch und cremig
im Geschmack, 100 g
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& " fruchtigen
g an Brombeeren erinnernden
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"($&
"($
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LOKALES 11
Der Sonntag · 2. Oktober 2016
Der Chatroom als Tatort
Eine Mutter soll auf Drängen ihres CHAT-FREUNDES den eigenen Sohn vor laufender Kamera vergewaltigt haben
Einen solchen Fall habe er
in knapp 30 Berufsjahren
nicht erlebt, sagte ein anwesender Gerichtsreporter
am vergangenen Mittwoch
im Freiburger Landgericht:
Angeklagt sind ein Mann
und eine Frau aus dem Kreis
Emmendingen. Es geht um
schweren sexuellen Missbrauch von Kindern, Inzest,
Körperverletzung und Kinderpornografie.
Er, so die Anklage, soll im Januar
2014 neben seiner Ehe via Internet eine Online-Affäre mit der
Frau begonnen haben. Und: Er
soll sie gedrängt haben, Sex mit
ihrem eigenen zwölfjährigen
Sohn vor der Web-Cam zu haben.
Ein Bedrängen streitet der Mann
ab, die Missbrauchstaten an dem
Jungen und an seiner kleinen
Schwester scheinen aber unstrittig: Sie könne ihre Schuld nicht
von der Hand weisen, sagte die
Mutter.
–
Die Mutter zeigt
sich selbst an
BERND PETERS
–
Beide Angeklagte kennen sich
seit ihrer Schulzeit. Er ist ein verheirateter Familienvater, sie eine
Sozialarbeiterin und alleinerziehende Mutter von drei Kindern.
Die beiden 41 und 42 Jahre alten
durch und durch bürgerlich auftretenden Angeklagten wollen
zunächst so gar nicht zu dem
Bild der skrupellosen Kinderschänder passen, das man sich
unweigerlich vorstellt, wenn
man die Anklage gegen die beiden zu hören bekommt: Demnach soll die 41 Jahre alte dreifache Mutter vor über zwei Jahren
ihren Sohn in rund einem Dutzend Fällen schwer sexuell misshandelt haben. Zwei Mal soll sie
mit dem Kind beim Chatten vor
den Augen ihres InternetFreunds auf dessen Anstiftung
hin Geschlechtsverkehr gehabt
haben. Der Junge, so der Staatsanwalt, habe sich bei den Taten
teilweise schlafend gestellt, weil
er sich schämte. Auch die kleine
Schwester soll Opfer von Übergriffen gewesen sein, während
die Frau sich geweigert habe,
auch ihre 13-jährige Tochter vor
der Internetkamera zu missbrauchen.
Der Fall kam erst ans Tageslicht, als der Junge sich in den
Sommerferien 2014 seinem getrennt von der Familie lebenden
Vater gegenüber zu den Übergriffen äußerte. Dieser konfrontierte seine Ex-Partnerin mit den
Vorwürfen, worauf die Frau sich
selbst anzeigte.
–
Staatsanwalt und Anwalt
liegen weit auseinander
–
Heute, so scheint es, kann die
Angeklagte ihr Tun kaum mehr
selbst einordnen. Die Sache passe nicht in ihren ansonsten unauffälligen Lebenslauf, sagt die
Frau, deren Kinder nach Bekanntwerden der Vorwürfe vom
Jugendamt in Obhut genommen wurden, zu Prozessbeginn.
In ihrem sozialen Umfeld
machten die beiden Angeklagten reinen Tisch, nachdem ihre
Taten ans Licht gekommen wa-
ren. „Meine Geschwister haben
mich wegen der Sache schon in
den Senkel gestellt“, sagt der
Mann, der seinen Arbeitsplatz
wechselte und nun in seinem
früheren
Ausbildungsbetrieb
weiter als Mechaniker arbeitet.
Die Frau konnte in ihren früheren Job bei einem kirchlichen
Träger zurückkehren, wo sie in
der Integrationsarbeit mit Migranten tätig ist. Vorerst scheint
das Leben der beiden also ganz
normal weiterzugehen, der
Mann ist sogar weiterhin als
Fußballtrainer einer Jugendmannschaft im Kreis Emmendingen tätig, wo er mit Kindern
zu tun hat, die in einem ähnlichen Alter sindwie der Junge, auf
dessen Missbrauch er gedrängt
haben soll.
Allerdings drohen den beiden
mutmaßlichen Tätern nun lang-
jährige Haftstrafen, nachdem eine Einigung vor Gericht zwischen Anklage und Verteidigung
nicht zustande gekommen ist:
Die Verteidiger der beiden Angeklagten würden gern eine Bewährungsstrafe für ihre Mandanten erreichen, während aus
Sicht der Staatsanwaltschaft
fünf Jahre Haft für die Taten der
beiden zu Buche stehen sollten.
Das sind so weit voneinander abweichende Vorstellungen, dass
sie für eine Abkürzung des Verfahrens, bei der das Opfer nicht
aussagen muss, nicht infrage
kommen, sagt Richter Stefan
Bürgelin am Mittwoch.
Für den Prozess vor dem Landgericht, der teilweise unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet, sind bis zum 20. Oktober
noch drei weitere Verhandlungstage angesetzt.
RHEINTALBAHN
Lärmschutz
für Freiburg
Sieht nach einem harmonischen Treffen aus: Ministerpräsident
Kretschmann und die französische Umweltministerin Ségolène Royal
FOTO: DPA
in Paris.
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1.2016 –
12
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02.2017
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Dreieinhalb Stunden Showerlebnis
Kretschmann rechnet
mit Abschaltung
Über 30 internationale Artisten und Künstler
Unterhaltsame Live-Musik
Diverse Dinner-Show-Arrangements
Traumhafte Übernachtungsmöglichkeiten
Ministerpräsident spricht in Paris AKW FESSENHEIM an
Das umstrittene französische
Atomkraftwerk
Fessenheim
wird nach den Worten des baden-württembergischen Ministerpräsidenten
Winfried
Kretschmann (Grüne) endgültig
abgeschaltet. Für den Ausstieg
gebe es aber noch keinen festen
Termin, sagte Kretschmann
nach einem Treffen mit der französischen
Umweltministerin
Ségolène Royal in Paris in dieser
Woche. Zuletzt war für die Schließung 2018 als Termin im Gespräch. Kretschmann sagte nach
dem Treffen, die Terminfrage sei
„nicht ganz unkompliziert“. Diese hänge auch damit zusammen, wann der neue Europäische Druckwasserreaktor (EPR)
in Flamanville am Ärmelkanal
ans Netz gehe.
Ebenso soll mit der Sozialistin
Royal auch über die Möglichkeiten bei einem Machtwechsel in
Paris nach den Präsidentschaftswahlen 2017 diskutiert worden
sein. So wehrt sich der konservative Präsidentschaftsanwärter
Nicolas Sarkozy vehement dagegen, Fessenheim zu schließen.
Royal habe gesagt, falls es zu Entschädigungszahlungen
kommen werde, dürfte es schwierig
sein, diese wieder rückgängig zu
machen. Der Energieversorger
EDF soll mindestens 400 Millionen Euro Entschädigung kassieren.
Die
Umweltorganisation
Greenpeace teilte unterdessen
mit, in 55 Prozent aller französischen Atomreaktoren drohe ein
massiver Störfall – verursacht
durch fehlerhafte Bauteile aus
der Stahlschmiede Creusot
Forge. Das gelte auch für die Reaktoren in Fessenheim und Cattenom unweit der deutschen
Grenze.
Die Freiburger Grünen-Bundestagsabgeordnete
Kerstin
Andreae kritisierte erneut die
Untätigkeit der Bundesregierung in der Fessenheim-Frage. Es
sei ein wichtiges Zeichen, dass
Kretschmann dieses Thema auf
die Tagesordnung seiner Gespräche in Frankreich gesetzt habe,
betonte Andreae. „Diesen politischen Willen wünsche ich mir
auch von der Bundesregierung,
beispielsweise mit Blick auf die
im April angekündigte Einsetzung einer deutsch-französischen Arbeitsgruppe zur Gewerbeansiedlung am Standort FesDPA/DS
senheim.“
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Der Durchbruch ist da: Nach langen Verhandlungen soll es ein
konkretes Konzept für den
Schallschutz entlang der geplanten Rheintalbahnstrecke am Tunisee, am Mundenhof und bei
Lehen geben, teilt Wilderich
Kalthoff vom städtischen Amt
für Projektentwicklung und
Stadterneuerung mit. Beim Tunisee sei beispielsweise eine
rund 500 Meter lange Lärmschutzwand vorgesehen. Eine 50
Meter lange Lärmschutzwand
soll es beim Ortsteil Lehen geben. Der Baubeginn ist für
2024/25 angepeilt, die Inbetriebnahme für 2031. Erstmalig seien
mit Hilfe eines externen Gutachters exakte Berechnungen erstellt worden, was an Lärm auf
die Anwohner zukommt. Die
ausgehandelten Lösungen bedeuten für Freiburg nochmal
deutliche Verbesserungen. 2012
hatten sich Vertreter aus der Region mit der Bahn auf besseren
Lärmschutz für das geplante
dritte und vierte Gleis der Rheintalbahn geeinigt. Zuvor hatte die
Bahn angekündigt, den Lärmschutz um ein Drittel zurückfahren zu wollen. Seitdem wurde
verhandelt. Klar ist jetzt auch:
Die Brücke beim Zubringer-Nord
muss der neuen Trasse nicht
DS
weichen.
In die Box statt in dieTonne
Die App TOO GOOD TO GO vermittelt übrig gebliebenes Essen aus Restaurants zum kleinen Preis
Mit einem Potpourri an gutem
Essen zum kleinen Preis ein Restaurant verlassen – das klingt
verlockend. Eine neue App mit
dem Namen „Too good to go“
verspricht genau das. Registrierte Nutzer können online schauen, welche Restaurants in der
Umgebung kurz vor Ladenschluss übriges Essen für weniger als die Hälfte des regulären
Preises verkaufen.
Eines davon ist der „Jade Palace“. Es ist bisher das einzige Restaurant in Freiburg, das auf der
Stadtkarte der App zu finden ist.
In dem mit Lampions behangenen hellen vietnamesischen Restaurant kann werktags von 14.15
bis 14.30 Uhr Essen abgeholtwerden. Zuvor müssen sich Interessierte bei „Too good to go“ registrieren und die drei Euro für das
Mittagsmahl im Vorfeld per Kreditkarte bezahlen.
Gesagt, getan. Die BesitzeDeutschland
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Kilorin Thi My Le Huynh begramm genießbare Lebensgrüßt
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Hungrigen
mittel pro Sekunde in der
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ne mit der für die Abholung
good to go“ landet man in
erforderlichen BestellbestäKopenhagen und erfährt,
tigung führt sie zum Buffet.
dass das Projekt noch keiWas bis dahin nicht von den
nen eigenen Sitz in
Gästen aufgegessen wurde,
Deutschland hat. Ein erster
darf in eine spezielle Box Lieber essen als in die Mülltonne: Asiatische Anlauf in Deutschland sei
FOTO: ECS zu überstürzt vonstattengeaus Zuckerrohr gefüllt wer- Küche im „Jade Palace“.
den, pro Person eine Box.
gangen, heißt es. „Wir müsDer „Jade Palace“ nimmt seit Juni die Landkarte, die teilnehmende sen erst einmal eine konkrete
an dem 2015 in Dänemark ent- Restaurants zeigt, ist hier noch Strategie erarbeiten“, meint eine
standenen Konzept teil. „Bisher spärlich besiedelt. Anders sieht Mitarbeiterin am Telefon auf
kommen hauptsächlich Studen- es in Hamburg aus, da bieten be- Nachfrage des Sonntag. Dann
ten“, berichtet Huynh. Die App reits 17 Restaurants übriges Es- wolle man sich auch in Deutschsei leider noch nicht allzu vielen sen zum kleinen Preis.
land niederlassen und dafür sorbekannt, daher wäre die Zahl der
Das Team hinter „Too good to gen, dass auf der Karte von FreiEssensabholer sehr gering. Sie go“ möchte mit seinem Konzept burg mehr als nur ein Restauhofft, dass die App mit der Zeit auf die weltweite Lebensmittel- rant auftauche.
EVA-CHRISTIN SCHEU
mehr Zulauf erfährt.
verschwendung
aufmerksam
In Baden-Württemberg läuft machen – laut der Umweltorgadas Projekt erst allmählich an, nisation WWF landen in > Infos: www.toogoodtogo.de
12 LOKALES
Der Sonntag · 2. Oktober 2016
Wie treu muss Kunst sein?
Kunst am denkmalgeschützten Bau
Zwischen Theater Basel und Stockhausen-Stiftung eskaliert der STREIT UM „LICHT“
DIESES HAUS an der Ecke Kirch- und Konradstraße in Freiburg sorgt
derzeit für Gesprächsstoff. Der Freiburger Graffiti-Künstler Tom Brane
hat im Auftrag der Hauseigentümerin ein Wandbild geschaffen, das
eine Naturszene zeigt. Fertigstellen konnte er es bisher nicht, die Bemalung sei mit dem Denkmalschutz nicht vereinbar, urteilte das Baurechtsamt. Der Eigentümerin sei nicht bewusst gewesen, dass ihr Haus
unter Denkmalschutz stehe, schreibt die Badische Zeitung. Mittlerweile
fordern Nachbarn auf Transparenten und per Unterschriftensammlung, das Kunstwerk nicht übermalen zu lassen. Die Grünen-Fraktion
bittet Baubürgermeister Martin Haag, das Übertünchen zu stoppen
und zumindest eine zeitlich begrenzte Tolerierung zu erwirken, Junges
Freiburg sieht in dem bunten Haus einen wichtigen Beitrag „gegen
Eintönigkeit und für Vielfalt“. Das Baurechtsamt wiederum bekommt
Unterstützung von Denkmalschutzbehörde des Regierungspräsidiums
und der Vorsitzenden der Freiburger Kunstkommission, bis zum Urteil
TEXT/FOTO: KANG
in diesem Präzedenzfall bleibt es also spannend.
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Opernkrimi in Basel: Das
Theater und die Stockhausen Stiftung für Musik haben sich in letzter Minute
über ein geplantes Streaming der Opernproduktion
„Donnerstag aus Licht“ geeinigt. Vorausgegangen war
ein Kampf mit harten Bandagen und ein künstlerisches Zerwürfnis.
RENÉ ZIPPERLEN
Das Timing hätte besser nicht
sein können: Am Donnerstag
veröffentlichte die Fachzeitschrift Opernwelt ihre vielbeachtete Kritikerumfrage. Aufführung des Jahres wurde die Basler
Inszenierung von Karlheinz
Stockhausens „Donnerstag“ aus
dem siebentägigen Opernzyklus
„Licht“ – auch der Kritiker des
Sonntag hatte für die Produktion gestimmt. Mit Blick auf die
Ereignisse der letzten Tage wirkt
die Begründung fast ironisch –
oder trotzig: Die erste Neuproduktion seit 30 Jahren mit Titus
Engel am Pult und in der Regie
von Lydia Steier habe den Gedankenkosmos des spirituell
stark aufgeladenen Werks mit
seinen vielen autobiographischen Bezügen um die Heilsfigur Michael „überzeugend mit
Motiven aus der Nachkriegsgeschichte und der Lebenswelt
Stockhausens verknüpft“.
Genau dazu hat die Stockhausen Stiftung für Musik eine ganz
andere Meinung. Die Stiftung
wacht über das Erbe des 2007
verstorbenen Jahrhundertkomponisten wie die vatikanische
Glaubenskongregation über den
Katholizismus: Häresie, die Abweichung von der Lehrmeinung,
wird nicht gern gesehen. Und
ketzerisch schien ihren Vertretern die Basler Aufführung, die
im Juni Premiere hatte, ganz offensichtlich.
Doch der Reihe nach. Für dieses Wochenende hatte das Theater Basel nicht nur zwei weitere
Aufführungen von „Licht“ angekündigt, sondern auch ein kos-
Mit dem Messias anlegen streng verboten: Szene aus Lydia Steiers Basler Inszenierung von „Licht“ mit der Michael/Stockhausen-Figur in der
FOTO: SANDRA THEN
Mitte (Rolf Romei).
tenloses Live-Streaming am
Samstag im Internet, um die
weltweite
Stockhausen-Community an dem monumentalen
Ereignis teilhaben zu lassen.
Diesen Mittwoch platzte aber
eine Bombe. Das Theater verschickte eine Pressemitteilung:
„Seit einiger Zeit versuchen Mitglieder der Stockhausen-Stiftung, das verabredete Live-Streaming zu verhindern.“ Mehr
noch, an die beauftragten Firmen ergingen Unterlassungserklärungen sowie die Androhung
einer einstweiligen Verfügung.
Damit landete Stockhausen bei
den Anwälten. Erstaunlich die
scharfen Töne, die das Theater
anschlug: Die Internetübertragung soll, anders als die Aufführungen, untersagt werden, „um
die Vorstellungen in Basel als lokale Verfehlung zu brandmarken“. Künstler hätten von der
Stiftung
„einschüchternde
Mails“ erhalten. Stiftungsmitglieder, namentlich Suzanne
Stephens und ihre Ehefrau, hätten einen „Shitstorm“ gegen die
Aufführung in sozialen Netzwerken losgetreten – die Einträge
aber inzwischen gelöscht. Intendant Andreas Beck schob nach,
man müsse jetzt wohl bis zum
Erlöschen des Urheberrechts in
61 Jahren warten, um Stockhausen aufführen zu dürfen „ohne
Beleidigungen oder subjektiv
motivierten Einschränkungen
seitens der Stockhausen-Stiftung ausgesetzt zu sein“.
Stiftungs-Mitglied Stephens,
für die Stockhausen an die 40
Stücke geschrieben hat, erklärte
sich kurzfristig auf Anfrage des
Sonntag zu einem Treffen in Basel bereit, um die Position der
Stiftung zu erklären. Dann aber
kam die Bitte um Verständnis
für eine Verschiebung: Theater
und Stiftung ringen um einen
Kompromiss. Und so unwahrscheinlich es schien, dieser wurde am Freitag gefunden.
Er dürfte in der Geschichte des
Opern-Streamings
einmalig
sein: Basel darf die Aufführung
übertragen, die Stiftung darf dafür ihre Ansicht daneben publizieren. Und die hat sich ebenfalls
gewaschen. So sei es das erste
Mal in der 40-jährigen Aufführungsgeschichte von „Licht“,
dass die Stockhausen-Stiftung
„einer Inszenierung nicht zustimmen kann“.
Lydia Steiers Basler Inszenierung – an der mit Kathinka Pasveer ein Mitglied der Stiftung beteiligt war – habe „wichtige szenische Hinweise Stockhausens in
der Partitur ignoriert und dadurch Handlungen sinnentstellend verfälscht und verdreht“.
Der Streit hat eine spirituelle Dimension, denn Steier hat Stockhausens Oper stark psychologisiert und die Figuren „vom Kopf
auf die Füße“ gestellt, wie der
Kritiker der Opernwelt erleichtert feststellte. Endlich habe es
einmal jemand gewagt, Stockhausen neu zu interpretieren.
Genau das ist die unüberwindbare Hürde für die Stiftung:
„Die spirituelle Dimension des
Werkes wird in der Inszenierung
des Theaters Basel negiert, die
Handlung auf irdische Aspekte
reduziert. Statt Hoffnung und
Licht herrscht hier Düsterheit
vor.“
Ein wenig Hoffnung macht
der Streit aber doch: Um die Freiheit und Essenz der Kunst darf
weiter gerungen werden.
Kommt Hilfe für Milchbauern zu spät?
Südbadische Betriebe DROSSELN die Produktion und bekommen dafür Geld aus Brüssel
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Die Hilfsangebote der
die Milchpreise aber zuEU für Milchbauern
letzt wieder etwas stabiliwerden in Südbaden
siert, weil die Milchmengerne angenommen.
gen bereits vor der EUMilchviehhalter, die
Unterstützung zurückgeihre Produktion für
gangen waren.
den Rest des Jahres
„In Konsequenz trägt
drosseln, bekommen
dies zu einer Stabilisiepro nicht gemolkerung der Milchpreise bei“,
nem Liter eine Prämie
so eine Sprecherin. Ein
von 14 Cent. Dadurch
Sprecher des Bundesverwill die EU den zuletzt
bandes deutscher Milchstark
gefallenen
viehhalter zeigt sich in
Milchpreis stabilisieder Badischen Zeitung
ren.
enttäuscht: ZielführenIm Bereich des Freider wäre gewesen, das
burger
RegierungsProgramm vor 15 Monapräsidiums haben 194
ten zu starten, als viele
Bauern entsprechenMilchbauern mit den exde Anträge für den
trem niedrigen Preisen
Zeitraum Oktober bis
zu kämpfen hatten.
Dezember
eingeUnterdessen
haben
reicht, 174 davon wurMilchbauern GelegenFOTO: DPA heit, sich noch für eine
den bereits geneh- Wer weniger melkt, bekommt Geld von der EU.
migt. Damit reduziert
zweite Antragsrunde für
sich die in Südbaden produzierte gen dem Landwirtschaftsminis- zent, bezogen auf die drei Mona- den Drei-Monatszeitraum NoMilchmenge um 2,16 Millionen terium zufolge Anträge von 772 te der vereinbarten Drosselung. vember 2016 bis Januar 2017 zu
Kilogramm. Dafür fließen insge- Milchbauern vor, die insgesamt
Viele Jahre war in der EU die bewerben.
samt rund 300 000 Euro an die elf Millionen Kilogramm Milch Milchmenge gedeckelt. Nach
Das
Regierungspräsidium
beteiligten Bauern. Die Beihilfe weniger produzieren werden. Freigabe dieser Quote fiel der oh- geht aber davon aus, dass es
entspricht in etwa der Hälfte Nach Rechnung des Ministeri- nehin unter starkem Druck ste- deutlich weniger Anträge dafür
dessen, was in Südbaden aktuell ums reduziert sich dadurch die hende Milchpreis zum Teil dras- geben und sich die EU-Beihilfe
für den Liter Milch bezahlt wird. in Baden-Württemberg erzeugte tisch. Wie die Molkerei Schwarz- ebenfalls reduzieren wird.
RENÉ ZIPPERLEN
In ganz Baden-Württemberg lie- Milchmenge um rund zwei Pro- waldmilch erklärt, hatten sich
LOKALES 13
Der Sonntag · 2. Oktober 2016
Aussterben erzwungen
In einem Freiburger Rewe-Markt ging in dieser Woche die letzte PLASTIKTÜTE vom Band – allerorts will man umdenken
Oberbürgermeister Dieter
Salomon war da, für die
Presse gab es Häppchen
und für die „letzte Plastiktüte“ einen Bilderrahmen.
Öffentlichkeitswirksam
verbannte Rewe Freiburg
in dieser Woche ein Produkt
mit schlechtem Image aus
seinem Handel. Auch anderswo wird umgedacht.
OTTO SCHNEKENBURGER
MELISSA HUBER
Erst lief die Tüte noch einmal
übers Kassenband, dann wurde
sie von Salomon und ReweMarktmanager Georg Folkerts signiert und gerahmt der Abfallwirtschaft übergeben. Die wiederum hat schon einen Platz für
die letzte ihrer Art gefunden,
denn in dieser Woche hat in der
Freiburger Stadtbibliothek eine
kleine Ausstellung begonnen,
die unter dem Titel „Plastiktüte?
Nein Danke“ Zahlen auflistet, die
zum Umdenken anregen sollen.
Noch bis zum 20. Oktober sind
die 13 Infotafeln in der Stadtbibliothek zu sehen. Die sich ab
Klassenstufe 4 eignende Ausstellung kann danach von Freiburger Schulen kostenlos ausgeliehen werden, sagt Susanne Gill
von der Freiburger Abfallwirtschaft, die mit dem Europe Direct-Informationszentrum zu
den Organisatoren der Schau gehört.
76 Plastiktüten verbraucht
demnach jeder Deutsche im
Jahr, was sich zur gewaltigen
Zahl von 6,1 Milliarden Plastiktüten summiert, die Jahr für Jahr
über den Ladentisch gehen. Für
die Herstellung dieser Tüten
würden 184 000 Tonnen Kunststoff hergestellt, wofür wiederum 410 Millionen Liter Rohöl benötigt wurden, ist auf der Vernissage und den Tafeln der Ausstellung zu erfahren. Dabei ist die
Herstellung nicht das Problem,
das derzeit im Diskussionsfokus
steht. Das sind die Meerestiere,
die an auf den Meeren schwimmenden Resten von Plastikmüll
ersticken oder sich in ihnen verfangen. Mehr als 270 Arten gelten als betroffen, laut EU-Kommission sollen in der Nordsee 94
Prozent aller Vögel Plastik in sich
aufgenommen haben. Über die
Nahrungskette gelange das Plastik auch in den Menschen.
ße packen können. Eine jeweils
frisch gereinigtes Tablett für die
mitgebrachten Gefäße auf der
Theke soll die Hygiene gewährleisten. Bedenken, wie sie bei
Konkurrenzunternehmen
zu
hören waren, dass bei einer Verunreinigung
Rechtsunsicherheit entstehen könnte, sieht Inhaber Dieter Hieber entspannt
entgegen. Man habe Kunden, die
mit diesem Angebot verantwortungsvoll umgehen und werde
im Zweifelsfall kulant reagieren.
„Jeder gewonnene Rechtsstreit
ist ein verlorener Kunde.“ Darüber hinaus lassen auch die Hieber-Märkte ihre Plastiktüten
auslaufen, haben Papiertüten
und Stoffbeutel im Angebot und
wollen beim Obst künftig mit
Netzen arbeiten.
–
Von der Flasche zur Tüte
–
Irland als Vorreiter
–
–
Die Politik ist dabei, zu handeln,
das ist mehr und mehr bereits
im Einzelhandel zu spüren. Bis
ins Jahr 2019 soll der Verbrauch
von Plastiktüten in den EU-Staaten auf 90 Tüten, bis 2025 gar
auf 40 Tüten pro Person gesenkt
werden. Kleine Plastiktüten –
auch Hemdchen- oder Knotenbeutel genannt – wie man sie in
Supermärkten etwa an den Obsttheken findet, sind von dieser
Regelung allerdings ausgenommen. In Irland, wo es eine Abgabepflichtvon 22 Cent auf jede Tüte gibt, gelang es schon, den jährlichen Verbrauch auf 16 Tüten
pro Person zu senken.
Ordnungsgemäß bezahlt, dann signiert, eingerahmt und in die StadtFOTO: OSC
bibliothek: die „letzte Rewe-Plastiktüte in Freiburg“.
Fast überall werden in
Deutschland an der Kasse mittlerweile Gebühren für Einkaufstaschen erhoben, mehr und
mehr finden sich in den Regalen
nahe der Kassen bereits Alternativen, etwa aus Papier oder Lei-
nen. Bei Lidl heißt es, man wolle
die Plastiktüten 2017 ganz abschaffen, ein interessantes Projekt gibt es in allen Hieber-Märkten mit Bedienungstheke wo
sich Kunden Wurst, Fleisch, Fisch
und Käse in mitgebrachte Gefä-
Im Rewe-Markt im Untergeschoss der Karstadt-Filiale in
Freiburg, wo die Zeremonie in
Anwesenheit des Oberbürgermeisters stattfand, gibt es nun
gleich ein ganzes Arsenal an kostenpflichtigen Alternativen, die
der Kundschaft den Verzicht auf
die Plastiktüte zu verschmerzen
helfen sollen. Etwa Papiertüten
in verschiedenen Größen für
zehn und 20 Cent, eine Baumwolltasche für 1,79 Euro oder einen Leinentasche für 2,99 Euro.
Oder eine „Permanent-Tasche“
getaufte recycelte Kunststofftasche für 99 Cent, auf der damit
geworben wird, dass sie aus zwei
leeren Plastikflaschen entstand.
Darüber hinaus verwendet man
beim Obst und Gemüse biologisch abbaubare Tüten, hat den
Nabu als Beratungspartner und
Arbeitskreise beschäftigen sich
mit weiteren Umwelt-Maßnahmen, erzählt Marktmanager Georg Folkerts.
Günter Dehoust, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Berliner Büros des Freiburger Ökoinstitutes, begrüßt die Bemühungen der Politik und der Geschäfte. „Am besten wäre es,
insgesamt an die Einwegtaschen
heranzugehen.“ Die Selbstbeschränkung sei eine Hoffnung,
er hätte nichts dagegen, Einwegtüten ganz zu verbieten. Papiertüten böten in der Summe Vorteile, die allerdings auch durch
den Ressourcenverbrauch eines
nachwachsenden Rohstoffes erkauft würden. Auch die vielen
Baumwoll- und Stofftaschen, die
mittlerweile überall verschenkt
werden und sich bei manchen
Kunden stapeln, seien zu hinterfragen. Am besten wäre es, so
Günter Dehoust, wenn jeder ein
paar Taschen zu Hause oder im
Auto hätte, die er Einkauf für
Einkauf mitnimmt und nutzt.
Das könnten dann sogar Plastiktaschen sein.
> PLASTIKTÜTE? NEIN DANKE!,
Ausstellung in der Stadtbibliothek
Freiburg, Münsterplatz 17, noch
bis zum 20. Oktober, Dienstag bis
Freitag, 10 bis 19 Uhr, Samstag, 10
bis 14 Uhr.
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14 LOKALES
Der Sonntag · 2. Oktober 2016
Grün gegen Stress
Thekla Kolbeck spricht bei den NATURHEILTAGEN in Endingen über die Heilkraft des Waldes
Die Faszination Wald erlebt
eine Renaissance: Bücher
über das „Geheime Leben
der Bäume“ und das „Verborgene Leben des Waldes“
sind Bestseller, in Japan
wird „Shinrin Yoku“ (Waldbaden) vom Arzt verordnet.
Die Breisacherin Thekla Kolbeck lehrt Exkursionsteilnehmer, die Natur zu erleben. Bei den Naturheiltagen
in Endingen, 7. bis 9. Oktober, berichtet sie davon.
Was hat es mit diesem neu erwachten Interesse für den Wald
auf sich, Frau Kolbeck?
Immer mehr Menschen merken,
dass sie den Bezug zur Natur völlig verloren haben,
und vermissen das. Je hektischer und konsumorientierter ihr Leben wird, desto
größer wird ihre tiefe Sehnsucht nach der Natur, von
der wir ja ein Teil sind. Für
mich selber war Natur immer eine wichtige Kraftquelle und seit 20 Jahren
unterstütze ich andere dabei, ebenfalls tiefe Naturerfahrungen zu machen. Dabei spanne ich den Bogen zwischen den
Visionen einer Hildegard von
Bingen und modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen, zwischen Ökologie und Psychosomatik, zwischen messbaren Fakten und spirituellen Erfahrungen.
Welches sind denn die heilsamen
Kräfte des Waldes?
Die Farbe Grün allein hat schon
eine sehr große Wirkung. In Studien hat man festgestellt, dass
Menschen, die operiert worden
sind, weniger Schmerzmittel
brauchen und dass ihre Wunden
schneller heilen, wenn sie Blick
auf Bäume haben. Das funktioniert in abgeschwächter Form
sogar mit Naturfotografien, weil
diese Erinnerungen an echte Naturerlebnisse wecken können.
Die so erlebte Grünkraft regt unsere inneren Heilkräfte an. Bedenkt man, wie groß auf chemischer Ebene die Ähnlichkeit ist
zwischen unserem roten Blutfarbstoff und dem Chlorophyll,
das die Blätter der Pflanzen grün
färbt, ist das schlüssig: Der grüne
Lebenssaft der Pflanzen hilft
uns, unseren roten Lebenssaft
kraftvoll erhalten zu können.
Bei welchen Leiden ist der Wald
besonders heilsam?
„Im Wald werden Stresshormone reduziert und Ressourcen wieder aufgebaut“,
FOTOS: SIR/ZVG
sagt Thekla Kolbeck.
Grundsätzlich werden im Wald
die Stresshormone Adrenalin
und Cortisol reduziert, der Parasympathikus wird aktiviert, das
heißt, dass Entspannung stattfindet und die körperlichen, seelischen und geistigen Ressourcen wieder aufgebaut werden. In
Japan wird diese Heilwirkung
des Waldes wissenschaftlich erforscht, die „Forest Medicine“ ist
dort bereits weit verbreitet. Sie
kann Stress reduzieren, Angst
lindern, einen zu hohen Blutdruck senken. Bei meinen Exkursionen berichten die Teilnehmer
regelmäßig, wie sehr sie zur Ruhe kommen, ihren Kopf leer kriegen und auftanken.
Bei Ihren Touren suchen Sie auch
sogenannte Kraftorte auf. Was
zeichnet einen solchen Ort aus?
Manche Kraftorte erkennt man
schon äußerlich. Das kann ein alter, großer, sehr vitaler Baum
sein, der einen in Bann zieht,
oder eine Schwarzwaldwiese voller Arnikablüten, bei deren Anblick einem das Herz aufgeht. Es
gibt aber auch Kraftplätze, die
äußerlich gar nicht erkennbar
sind, deren Energie kann man
nur erspüren. Dabei kann es
sein, dass man plötzlich ruhig
wird, dass Freude aufkommt,
man sich inspiriert fühlt oder
mehr Lebensenergie spürt. Es
entsteht eine Resonanz zwischen dem Ort und mir.
Kann jeder lernen, diese Energie
selbst wahrzunehmen? Oder
muss man schon dran glauben,
damit man was spürt?
Es gibt durchaus Naturtalente,
die Feinfühligkeit für die Natur
mitbringen, doch oft muss die
Wahrnehmung geschult werden,
was ein Schwerpunkt meiner Arbeit ist. Mir geht es gerade nicht
darum, dass die Menschen irgendwas glauben, was ich ihnen
erzähle, sondern ich vermittle
ihnen, wie sie die Stimmungen
und Wirkungen der Natur selber
erfahren können. Das klappt in
den allermeisten Fällen: Viele
sind sehr berührt und dankbar
und sagen, was sie hier gespürt
haben, das könne ihnen keiner
mehr nehmen.
Können Sie einige Beispiele für
Kraftorte in der Region nennen?
Ein Ort, den ich besonders schätze, ist der Odilienberg im Elsass,
der seit Tausenden von Jahren
für Menschen ein heiliger Ort ist.
Hinweise darauf sind die Schalensteine aus megalithischer
Zeit und die Verehrung der dortigen Quelle. Ein anderes Beispiel
ist der Hohe Meißner in Nordhessen, um den sich Sagen von
„Frau Holle“ ranken, die bei alten
Mehr Überwachung,
weniger Klimaschutz
Klare Ergebnisse bei SCHWEIZER Abstimmungen
Menschen dort bis heute lebenMit ähnlicher Deutlichkeit
dig sind. Ein weiterer besonderer Überraschend deutlich haben
Ort ist der Platz mit rätselhaften sich die Schweizer am vergange- wurde dagegen die Initiative der
nen Sonntag für erweiterte Be- Schweizer Grünen abgelehnt,
Steinkreisen am Schluchsee.
fugnisse des Geheimdienstes die Schweizer Wirtschaft zu stärausgesprochen. Die sogenannte kerer Nachhaltigkeit zu zwingen
„Auf den inneren Arzt hören“
Fichen-Affäre, die in den späten und den ökologischen Fußabheißt Ihr Vortrag bei den Naturheiltagen. Was erwartet die Teil- 80er Jahren einen veritablen druck der Schweiz insgesamt bis
Skandal auslöste, weil Schweizer 2050 um fast zwei Drittel zu renehmer?
Bürger in erschreckendem Maße duzieren. Lediglich 36,4 Prozent
Ich will zeigen, wie die beschrie- ausspioniert worden waren, waren für die „Grüne Wirtschaft“,
bene Grünkraft der Natur unsere scheint in Zeiten des islamisti- die die Wirtschaftsverbände und
Selbstheilungskräfte
anregen schen Terrors fast vergessen. bürgerlichen Parteien zwar als
kann. Die Cranio-Sacral-Thera- Über rund 700 000 Personen „sympathisch“, aber auch als zu
pie ist geeignet, diesen „Lebens- und Einrichtungen waren da- gängelnd bezeichnet und mit
atem“ in der Natur und in uns er- mals im Kalten Krieg Geheimak- teils umstrittenen Szenarien
ten angelegt worden.
scharf bekämpft hatten.
lebbar zu machen.
DAS GESPRÄCH FÜHRTE
Nun aber haben sich 65,5 ProBei der Abstimmung tat sich
SIGRUN REHM zent der Schweizer Stimmbürger einmal mehr ein Röstigraben
dafür ausgesprochen, dem auf, denn die stärkste ZustimNachrichtendienst des Bundes mung erfuhr das Vorhaben in
FAKTEN
eine Vielzahl neuer Überwa- der
französischsprachigen
chungsinstrumente zu erlau- Schweiz. Als einziger Kanton
DIE 20. KAISERSTÜHLER
ben. Dazu gehört die Überwa- sprach sich Genf sogar knapp für
NATURHEILTAGE finden von
chung von Post- und Internet- die Annahme der Initiative aus.
7. bis 9. Oktober in der Stadtverkehr, der Einsatz von Techno- Zweitbestes Resultat erreichte
halle, Bahlinger Weg 2, in
logien
zur
Ortung
und der Nachhaltigkeitsvorstoß im
Endingen statt. Rund 90 AusÜberwachung an nicht-öffentli- Kanton Basel-Stadt mit 47 Prosteller zeigen ein breites
chen Orten und das Ausspähen zent, am deutlichsten wandten
Spektrum von Alternativen
fremder Computer, auch im sich Schwyz und die ländlichen
und Ergänzungen zur klasAusland. Eine unabhängige Kon- Kantone Nidwalden, Obwalden,
sischen Schulmedizin. Dartrollinstanz soll den Einsatz der Appenzell Innerrhoden und Uri
unter sind Ärzte, Sportwisneuen Instrumente überwa- mit mehr als 70 Prozent dageRAZ
senschaftler und Psychothechen.
gen.
rapeuten ebenso wie Zahlenmystiker, Yogis und
Schamanen, ihre Angebote
KURZ GEFASST
reichen von Gesundheitsmanagement nach Kneipp
und Faszientraining über
JUGENDAKTIONSTAG Tanz und Musik im Stadtgarten
Hypnose und Klangtherapie
Einen Jugendaktionstag im Freiburger Stadtgarten organisiert
bis zu Räucherritual und
die Offene Kinder- und Jugendarbeit am kommenden Samstag,
Geistheilung. Öffnungszei8. Oktober, von 14 bis 16 Uhr. Das Bühnenprogramm besteht
ten: Freitag 7. Oktober, 18 bis
aus Tanzauftritten, Musikeinlagen und Auftritten verschiedener
21 Uhr, Samstag, 8. Oktober,
Gruppen. Zudem können Besucher sich am Kletterturm
10 bis 18 Uhr, Sonntag, 9.
ausprobieren, die Socceranlage benutzen, Graffiti sprühen
Oktober, 11 bis 18 Uhr. EinDS
und weiteren Aktivitäten nachgehen.
tritt: 6 Euro pro Tag, ermäßigt 5 Euro, Kinder bis 14
Jahre frei. Programm unter
www.naturheiltage.com
THEKLA KOLBECK ist Ingenieurin für Landschaftsökologie, Krankenschwester, Naturführerin und Cranio-Sacral-Therapeutin und lebt in
Breisach. Seit 20 Jahren bietet sie in der Region geführte
Natur-Erlebnisse an. Termine: „Entschleunigen und kaiserlich genießen im Kaiserstuhl“, Exkursion mit Einkehr im Ökoweingut Pix, am
Samstag, 22. Oktober, 10 bis
18 Uhr, Treffpunkt Ihringen,
Teilnahme 65 Euro + „Mystische Orte: Geomantische
Reise zum Odilienberg/Elsass“ am Sonntag, 30. Oktober, 8 bis 18 Uhr, Treffpunkt
Burkheim, Teilnahme 30 Euro. Programm, Informationen und Anmeldung: www.
SIR
natur-erfahrung.com
Der Tod ist Teil ihres Lebens
SEEPARK
Feier zu 40 Jahren
Fairer Handel
NG
FFNU
NEUERÖ
8Ja5
hre
Das Süd-Nord-Forum wird 40
Jahre alt. Dies soll Grund zum
Feiern sein. Zu diesem Anlass
wird am Freitag, 7. Oktober, im
Bürgerhaus am Seepark ab 18
Uhr die Ausstellung, „Im Fadenkreuz – Hintergründe der Bekleidungsindustrie“, gezeigt. Außerdem soll eine Zeitreise durch 40
Jahre Fairen Handel organisiert
werden, mit musikalischer Begleitung.
Die Veranstalter möchten auf
die Situation der damaligen
Dritte-Welt-Staaten
aufmerksam machen. 1976 eröffneten
die Gründerinnen und Gründer
des Vereins den Weltladen, der
heute als „Weltladen Gerberau“
DS
bekannt ist.
MISS ABSCHIED 2016 – Deutschlands schönste Bestatterin“ lautet der
Titel, mit dem sich Tatjana Greiner aus Hasel nun schmücken darf. Sie
setzte sich gegen 74 weitere Frauen, die in der Bestattungsbranche
arbeiten, durch, auch die Jury war vorm Fach. Ausgelobt wurde der Titel
vom Internetportal Bestatter-Preisvergleich.de. „Für mich war es auch
ein Anreiz, mit meiner Bewerbung und dem Titel auf den Beruf aufmerksam zu machen“, sagt die 31-Jährige, die im Bestattungsunternehmen ihrer Familie arbeitet, in einem Interview mit dem Onlineportal.
„Ich selbst arbeite seit Kindertagen im Unternehmen. Schon als Zehnjährige habe ich Särge ausgeschlagen und Kreuze beschriftet. Für viele
mag das ungewöhnlich klingen. Für mich war der Tod von Anfang an
Teil meines Lebens. Er hat mich schon als Kind fasziniert und mein
Interesse geweckt.“ Menschlichkeit stehe für sie bei ihrem Beruf an erster
FOTO: BESTATTER-PREISVERGLEICH.DE
Stelle.
LOKALES 15
Der Sonntag · 2. Oktober 2016
Gefahrenherd
Schienenverkehr
Studie: Freiburg liegt bei TRAMUNFÄLLEN vorne
Wenn ein Konzern wie Novartis an einem Standort aus politischen Gründen nicht genügend Fachkräfte rekrutieren kann, werden Investitionen
FOTO: AFP
verschoben. Für Basel ein bedrohliches Szenario.
Industrie in der Klemme
Basler Firmen können nicht genügend
Novartis streicht Ausbildungen, Projekte werden
verschoben: Basel bekommt zu wenig Kontingente für Mitarbeiter aus
Nicht-EU-Staaten. Das kann
noch heikel werden.
RENÉ ZIPPERLEN
Der Standort Basel mit seiner
forschungsintensiven Pharmaindustrie ist auf die besten Talente weltweit angewiesen. Doch
unbegrenzt dürfen diese nicht in
der Schweiz arbeiten: Der Bund
verteilt entsprechende Kontingente auf die Kantone. Doch die
reichen Basel bei weitem nicht
aus, weil der Bund unter dem
Eindruck der Masseneinwanderungsinitiative die Kontingente
um ein Viertel gekürzt hat. Außerdem bekommen andere Kantone viel mehr Bewilligungen.
Nun schlägt Basels Volkswirtschaftsdirektor Christoph Brutschin Alarm: „2017 muss sich etwas ändern. Wir bekommen
sonst ein ernsthaftes Problem“,
zitiert ihn die Basler Tageswoche.
Das untermauert Nicole Hostettler, Leiterin des Basler Amts
FACHKRÄFTE
für Wirtschaft und Arbeit: Die
Basler Kontingente für 2016 waren bereits Anfang März ausgeschöpft. Neben der allgemeinen
Kürzung kam 2016 ein Sondereffekt erschwerend hinzu: Bislang
konnte Basel stets auf Kontingente zurückgreifen, die Bern
behielt, doch mit diesem Jahr
sind alle Reserven aufgebraucht.
„Wir raten Firmen, die Engpässe
haben, Projekte auf nächstes
Jahr zu verschieben.“ Offenbar,
so schreibt die Tageswoche, gibt
es bereits Unternehmen, „die gewisse Produktionen oder Produktionsschritte nicht mehr
oder nur teilweise in die Schweiz
bringen“.
Die Einschnitte sind spürbar:
2016 konnte der Kanton Basel
nur noch halb so viele Arbeitsbewilligungen ausstellen wie 2014:
226 B-Bewilligungen mit bis zu
fünfjährigem Aufenthaltsrecht
und 255 L-Bewilligungen mit
einjährigem Aufenthaltsrecht.
Und allein der Pharmakonzern
Roche hat zwischen Januar und
Juni 101 Mitarbeitende aus Drittstaaten eingestellt.
Bei Novartis spüre man die
Verschärfung der Drittstaatenkontingente bereits, erklärt
aus Nicht-EU-Staaten anstellen
Sprecher Satoshi Sugimoto. Dabei konnte der Konzern bisher
noch alle notwendigen Stellen
für „geschäftskritische Projekte“
besetzen. Allerdings „haben wir
wenige Ausbildungsprogramme
gekürzt oder verschoben, um die
Kontingente nicht zu belasten“.
Der
Messtechnikspezialist
Endress+Hauser in Reinach (Basel-Land) stellt aufgrund einer
schwachen Branchenkonjunktur derzeit deutlich zurückhaltender ein und spürt die Verknappung daher nicht akut. Personalleiter Roland Kienzler sagt
aber deutlich: „Als innovationsgetriebenes Unternehmen ist es
uns sehr wichtig, den Zugang
zum globalen Wissenspool zu erhalten. Sollten wir Schlüsselpositionen aufgrund ausgeschöpfter
Kontingente nicht mehr mit
dem besten Kandidaten besetzen können, beschädigt das unsere Wettbewerbsfähigkeit.“
–
Investiert wird,
wo es Fachkräfte gibt
–
Novartis warnt sogar unverhohlen: „Die Verfügbarkeit der richtigen Ressourcen gehört zu jedem Investitionsentscheid.“ Das
heißt, kann ein Standort die notwendigen Arbeitskräfte nicht bekommen, werden Projekte in andere Länder verschoben, Investitionen anderswo getätigt. Noch
setzen die Unternehmen ihre
Hoffnung in die Politik: Hinter
den Kulissen wird fleißig daran
gearbeitet, dass Kantone überzählige Kontingente an den
Bund zurückgeben. Um sie an
die zu verteilen, die „dringend
darauf angewiesen sind“, sagt Sugimoto. Das aber, sagt Nicole
Hostettler, „ist nicht einfach“.
Ohnehin ist die Verteilung der
Kontingente, die sich hauptsächlich an der Anzahl der Arbeitsplätze bemisst, strittig: Zürich
bekommt fast sechsmal so viele
Bewilligungen wie Basel, auch St.
Gallen und das Tessin bekommen mehr.
Die Lage kann noch schwieriger werden: „Wir beobachten mit
Sorge die Überlegungen des
Bundesrates, als Reaktion auf die
Masseneinwanderungsinitiative
die Kontingentierung wieder auf
EU-Staaten auszudehnen“, sagt
Kienzler von Endress+Hauser.
Dann könnten sogar Grenzgänger von einer Beschränkung betroffen sein.
Freiburg ist die zweitgefährlichste Stadt in Deutschland, wenn es
ums Thema Tramunfälle geht.
Nur in Karlsruhe kracht es häufiger zwischen Straßenbahnen
und anderen Verkehrsteilnehmern. Das besagt zumindest eine Statistik des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Dessen
Unfallforscher haben deutschlandweit 4 100 Tramunfälle aus
den Jahren 2009 bis 2011 unter
die Lupe genommen und festgestellt, dass in diesem Zeitraum in
Freiburg 23 Menschen bei solchen Unfällen schwer verletzt
oder gar getötet wurden.
Bezogen auf die Länge des
Freiburger Tramnetzes sei dies
der zweitschlechteste Wert in
Deutschland gewesen, so der
GDV. Bundesweit gelte allerdings, dass nur in 16 Prozent der
Unfälle mit einer Tram diese
auch der Hauptverursacher war.
In nahezu der Hälfte der Fälle
seien dagegen Pkw-Fahrer für
die Unfälle verantwortlich gewesen. Mehr als vier Fünftel der Unfälle hätten sich an oder nahe bei
Kreuzungen ereignet.
Als Folgen aus der Untersuchung fordert der GDV unter anderem Nachbesserungen bei der
Sicherheit an Streckenabschnitten, die oft von Fußgängern gequert werden, gesonderte Ampelphasen für Trams und wo immer möglich eine Trassenführung am Straßenrand und nicht
in der Straßenmitte, da dort
mehr Unfälle geschehen.
Die Polizei und die Freiburger
Verkehrsbetriebe VAG haben
umgehend auf die vorgelegten
Zahlen reagiert: Tatsächlich sei
es so, dass bei Unfällen mit Straßenbahnen unachtsames und
unerlaubtes Abbiegen oder Wenden von Pkw-Fahrern sehr häufig ein Thema sei, so Walter Veeser von der Freiburger Verkehrspolizei: „Wir appellieren an die
Pkw-Fahrer, die Abbiegevorschriften zu beachten, und weisen darauf hin, dass Schienen-
Kürbiswelt
fahrzeuge deutlich längere
Bremswege haben.“ Fußgänger
seien besonders dann gefährdet,
wenn sie hinter einer Tram die
Gleise queren und nicht auf
mögliche entgegenkommende
Züge achten. „Die Straßenbahnfahrer in Freiburg kennen die
Gefahrenstellen, sind entsprechend geschult und verhindern
zahlreiche
Zusammenstöße“,
sagt Veeser. Nur selten seien die
Tramfahrer auch die Unfallverursacher. „Schwerwiegende Verhaltensverstöße anderer Verkehrsteilnehmer können die
Fahrerinnen und Fahrer jedoch
nicht in jedem Fall ausgleichen.“
Dazu gehören bei Fußgängern
auch Ablenkungen durch Handys und Kopfhörer.
–
VAG bezweifelt
Aussagekraft der Studie
–
Man müsse das Thema in die
richtige Perspektive setzen, sagt
VAG-Sprecherin Julia Scheer.
Dort hält man die Studie nicht
nur aufgrund der hohen jährlichen Schwankungen für problematisch. Auch die vergleichsweise niedrigen Unfallzahlen in diesem Segment sind ein Problem
bei der statistischen Auswertung: Jede Abweichung schlägt
sich prozentual in hohem Maß
auf die Ergebnisse nieder.
Die Unfallzahlen mit TramBeteiligung sind in Freiburg jedoch im laufenden Jahr erneut
bemerkenswert: 56 Unfälle wurden bisher registriert. Dabei kam
ein Mensch ums Leben, 39 wurden verletzt, neun davon schwer.
2015 waren zwei Personen bei
Unfällen mit Tram-Beteiligung
gestorben.
Unfallverursacher
war in beiden Fällen nicht der
Straßenbahnführer. Dennoch
sei jeder Unfall ein Unfall zu viel,
betont Julia Scheer. Die VAG sei
sehr um mehr Sicherheit bemüht. Man biete zum Beispiel
Schulungsveranstaltungen für
Kinder und Senioren zum Thema Sicherheit an. BERND PETERS
Restaurant
Landmarkt
Konditorei
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Bilder der Revolution von 1848/49
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Matinée über den Lörracher Maler FRIEDRICH KAISER am 3. Oktober im Koki
graphien festgehalten,
insbesondere
den Zug von Gustav
Struve im September 1848, der nach
Heckers Scheitern
damals einen zweiten Aufstand wagte
und in Lörrach die
Republik
ausrief.
Kaiser selbst war
nicht Teilnehmer der Revolte, er
geriet mehrfach als angeblicher
Spion zwischen die Fronten. Der
Struve-Aufstand wurde nach
vier Tagen in Staufen von großherzoglichem Militär niedergeschlagen.
Die Initiative zur Erinnerung
an die Badische Revolution veranstaltet am „Tag der Deutschen
Einheit“ im Kommunalen Kino
in Freiburg eine Matinée, auf der
Bernd Hainmüller (Foto), Soziologe und Pädagoge, Dias von
Friedrich Kaisers Werken zeigt und im historischen Kontext bespricht. Die Werke illustrieren den demokratischen Aufbruch
der Neuzeit auf dem
Weg zum freiheitlichen Rechtsstaat, der
von den feudalen
Mächten militärisch
unterdrückt wurde. Die Veranstaltung wird kulturell umrahmt
von der Gruppe „Heckerzug“ von
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Hanno Botsch.
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KAISER – Maler,
Chronist, Augenzeuge der Badischen Revolution. Matinée mit Vortrag von Bernd Hainmüller. Montag, 3. Oktober, 11 Uhr im Kommunalen Kino, Urachstraße 40, Freiburg. Eintritt frei; Kartenreservierung
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Wegen Umbau
Wie sah Friedrich Hecker 1848
aus? Trug er tatsächlich einen
Hut mit Pfauenfedern und Pistolen, als er im April 1848 von Konstanz aufbrach, um mit einer bewaffneten Freischar den Großherzog in Karlsruhe zu stürzen?
Es gab keinen Bildreporter, der
den Heckerzug begleitete. Die
Fotografie als solche lag noch in
den Geburtswehen. Es gibt von
der Badischen Revolution der
Jahre 1848/49 nur Gemälde und
Zeichnungen. Und diese waren
entweder verzerrend oder beschönigend, je nach Standpunkt
der Künstler: Hecker als blutrünstiger Räuber – oder als edler
Held.
Einer der bekanntesten Chronisten der damaligen Zeit war
der Lörracher Maler Friedrich
Kaiser (1815 bis 1889). Er hat die
Ereignisse als Augenzeuge erlebt
und sie in Gemälden und Litho-
Pelz &Leder
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16 NACHRICHTEN
Der Sonntag · 2. Oktober 2016
„Inakzeptables Drama“
KURZ GEFASST
TÜRKEI
Erdogan fordert von EU Entscheidung
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die EU-Staaten
mit scharfen Worten aufgefordert, abschließend über den
Beitritt seines Landes zu entscheiden. „Wenn die EU die Türkei
als vollwertiges Mitglied aufnehmen will, sind wir bereit. Doch
sie sollten wissen, dass wir ans Ende unserer Geduld gelangt
sind“, sagte Erdogan gestern in einer im Fernsehen übertragenen
Rede in Ankara. Zudem sagte Erdogan, dass die EU den Türken
DPA
noch diesen Monat Visumsfreiheit gewähren müsse.
POLEN
Demonstration gegen Abtreibungsverbot
Tausende schwarzgekleidete Polen haben am Samstag vor
dem Parlament in Warschau gegen einen Gesetzesentwurf
zum vollständigen Verbot von Abtreibung demonstriert.
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Empörung über erneuten Luftangriff auf Krankenhaus in ALEPPO
Aleppo (AFP). Ungeachtet
scharfer internationaler
Kritik am Beschuss humanitärer Einrichtungen ist
in der umkämpften syrischen Großstadt Aleppo
erneut ein Krankenhaus
bombardiert worden.
In der größten Klinik im von den
Rebellen kontrollierten Ostteil
der Stadt schlugen am Samstag
mindestens zwei Fassbomben
ein. Das Krankenhaus M10 und
die ebenfalls von der Hilfsorganisation unterstützte Klinik M2
waren bereits am Mittwoch
bombardiert worden und seither
außer Betrieb. Die Angriffe hatten für große Empörung gesorgt,
UN-Generalsekretär Ban Ki
Moon stufte sie als Kriegsverbrechen ein. Derzeit gibt es nur
noch sechs funktionstüchtige
Kliniken für die rund 250 000
Einwohner im belagerten Ostteil
Aleppos.
Laut der oppositionsnahen syrischen Beobachtungsstelle für
Menschenrechte wurde bei dem
Angriff auf das Krankenhaus
M10 am Samstag mindestens
ein Mensch getötet. Ein AFP-Reporter sah vor Ort mit Blut befleckte Krankenhausbetten und
verstreutes medizinisches Material. Frankreichs Außenminister
Jean-Marc Ayrault bezeichnete
den „systematischen“ Beschuss
von Gesundheitseinrichtungen
als „besonders empörend“. Die
Verantwortlichen müssten zur
Rechenschaft gezogen werden,
forderte Ayrault.
Seit dem Start einer neuen Offensive der Regierungstruppen
Freiwillige Helfer tragen einen Verletzten aus den Trümmern in Aleppo.
am 22. September spitzt sich die
humanitäre Krise weiter zu.
Auch in der Nacht zum Samstag
stand die Stadt wieder stundenlang unter heftigem Artilleriebeschuss. Im Stadtviertel Suleiman
al-Halabi, das zwischen Regierung und Rebellen geteilt ist,
und im Viertel Bustan al-Bascha
war die ganze Nacht über Gefechtslärm zu hören.
Mit der Offensive will die syrische Armee die seit Mitte 2012
geteilte Stadt vollständig unter
ihre Kontrolle bringen. Dabei
wird sie von der russischen Luftwaffe unterstützt. Nach Angaben der Beobachtungsstelle von
Samstag wurden im Ostteil Aleppos seit Beginn der Offensive
mehr als 220 Menschen durch
Luftangriffe getötet. Trotz scharfer Kritik der UNO und des Wes-
tens hält Moskau an seiner Bombenkampagne fest, die ganze
Straßenzüge in Schutt legte. USAußenminister John Kerry drohte mit dem Abbruch der Gespräche mit Russland, sollten die
Luftangriffe nicht aufhören. Am
Freitag telefonierte er den dritten Tag in Folge mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow
– ohne Ergebnisse.
Angesichts der Blockade der
Gespräche zwischen den USA
und Russland unternahm Frankreich einen neuen Anlauf für eine Waffenruhe. Die fünf UN-Vetomächte diskutierten am Freitag über einen von Paris eingebrachten Resolutionsentwurf,
der die Wiederaufnahme dervon
den USA und Russland Anfang
September ausgehandelten Feuerpause zwischen Rebellen und
FOTO: AFP
Regierungstruppen vorsieht. Ayrault sagte, Frankreich wolle mit
der Initiative „das inakzeptable
Drama“ in Aleppo beenden. Der
Angriff auf die Klinik bestätige
nur, „die absolute Dringlichkeit,
die Feindseligkeiten in Aleppo
einzustellen und humanitäre
Hilfslieferungen zur Zivilbevölkerung zu ermöglichen“. Laut Diplomaten will Frankreich die Pläne am Montag allen Mitgliedern
des UN-Sicherheitsrats präsentieren.
Ziel sei es, einen „Ausweg aus
der Sackgasse und den gegenseitigen Vorwürfen zu finden“, sagte ein Diplomat. „Das wird nicht
einfach werden.“ Der britische
Außenminister Boris Johnson
warnte Russland, durch seine anhaltende
Bombenkampagne
drohe es „zum Paria“ zu werden.
Unter dem Eindruck der Polarisierung
BÜRGERFEST
NOTDIENSTE
präsentiert von
0761.
5034888
–
2 600 Polizisten in Dresden
–
Dresdens
Oberbürgermeister
Dirk Hilbert (FDP) betonte, dass
seine Stadt mit ihrem historischen Zentrum nicht nur Bühne
für einen Blick in die Geschichte
bieten wolle. „Auch Gegenwart
und Zukunft unserer Region
werden in diesen Tagen deutlich“, sagte er zur Eröffnung.
18°
10° Lahr
Ettenheim
18°
6°
Notdienste aus Emmendingen
Emmendingen
Breisach a. Rh.
in
17°
10°
isam
Polizei: 110
Feuerwehr/Notarzt/Rettungsdienst: 112
Ärztlicher Bereitschaftsdienst:116 117
Notruf-Fax:
Rettungs- und Feuerwehrleitstelle:
07641/460177
THW Emmendingen: 07641/2181
Apotheken-Notdienst-Infotelefon:
Festnetz: 0800/00 22 8 33 (kostenfrei);
Mobilfunk: 22833 (max. 0,69 €/Minute);
Im Internet: mehr.bz/apotheken
Tierärzte-Notdienst:
07682/290 (Großtiere),
07641/9539492 (Kleintiere)
Kreiskrankenhaus Emmendingen:
Gartenstr. 44, 07641/4540
Rettungshundestaffel Breisgau-Ortenau
(BRH): 07641/19222
schichte keine Selbstverständlichkeit ist: Eine friedliche Revolution, die in der Wiedervereinigung einer Nation endete“, meinte Tillich. Dies sei zugleich
Mahnung, „weiter an der inneren Einheit zu arbeiten“
Aufgrund der Präsidentschaft
Sachsens im Bundesrat findet
das Fest zum Tag der deutschen
Einheit in diesem Jahr in Dresden statt. Bis zum Montag sind
rund 200 Veranstaltungen geplant. Die Bundesländer präsentieren sich auf einer Ländermeile. Bundesregierung, Bundestag
und Bundesrat bieten in großen
Zelten Information. Zudem soll
ein buntes Kultur- und Showprogramm an allen drei Tagen jeweils 250 000 Besucher in die
Altstadt locken. Am Montag werden Bundespräsident Joachim
Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum zentralen
Festakt in Dresden erwartet.
Nach zwei Sprengstoffanschlägen Anfang der Woche und
dem Fund einer Bombenattrappe am Donnerstag finden die
Feierlichkeiten unter scharfen
Sicherheitsvorkehrungen statt.
2 600 Beamte sind in Uniform
oder zivil in der Stadt unterwegs.
„Die Dresdner Polizei und ihre
Unterstützungskräfte werden alles dafür tun, damit wir ein sicheres und friedliches Fest begehen können“, erklärte Dresdens
Polizeichef Horst Kretzschmar.
Zwar gebe es Informationen,
dass „Unbelehrbare“ versuchen
würden, die Feierlichkeiten zu
stören. „Wir sind daraufvorbereitet“, so Kretzschmar.
DA S W E T TE R
Elzach
Elz
Dre
Polizei Notruf: 110
Feuerwehr/Notarzt/Rettungsdienst: 112
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116 117
(Erwachsene) durchgehend geöffnet,
Hugstetter Straße 55
Kinderärztlicher Bereitschaftsdienst:
Sautierstr. 1, 0180/6076111
Krankentransporte: 0761/19222
Faxnotruf für Hörgeschädigte:
Freiburg: 0761/201-3399
Informationszentrale für Vergiftungen:
Mathildenstraße 1, 0761/1 92 40
Zahnärztlicher Notdienst:
Freiburg-Stadt: 01 80/3 222 555 - 42
Freiburg-Land: 01 80/3 222 555 - 41
Augenärztlicher Bereitschaftsdienst:
Universitäts-Augenklinik, Killianstr. 5
0180/6075311
Apotheken-Notdienst-Infotelefon:
Festnetz: 0800/00 22 8 33 (kostenfrei);
Mobilfunk: 22833 (max. 0,69 €/Minute);
Im Internet: mehr.bz/apotheken
Badenova: 0 18 02/767767
Privatärztl. Notdienst: 01 80/3 83 00 00
Privater Orthopädischer Notdienst:
0 18 03/26 36 36
Frauenhorizonte – gegen sexuelle Gewalt:
durchgehend erreichbar; Basler Straße 8,
0761/2 85 85 85
Frauen- und Kinderschutzhaus:
0761/3 10 72
Rechtsanwalt Notdienst:
Bereitschaftsdienst täglich von 18 bis 8 Uhr,
am Wochenende und an Feiertagen rund
um die Uhr, 01 72/745 19 40
Bundeswehr Standortarzt:
Müllheim, 0 76 31/90 17 15
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst:
0761/7 22 66
Bereitschaftsdienst der Tierschutzvereine:
Tierschutzverein Freiburg, 0761/8 44 44
Tierbestattungen:
Tierfriedhof Eschaton Frbg., 0172/7416002
THW Freiburg: erreichbar über Feuerwehrleitstelle Freiburg 112
Pannendienst:
ADAC-Service (rund um die Uhr).
01802/22 22 22
Elektro-Innung: 0761/806806
Innung Sanitär-Heizung-Klima:
0761/790921-0
Bergwacht: 0761/493333
Bestattungsinstitute:
Stadt Freiburg, Friedhofstraße 8, 273044
K. B. Müller, Tennenbacher Straße 46,
282930
L. Schneider, Tennenbacher Straße 51,
273344
Horizonte, Haierweg 23 a, 4014896
Horizonte Dreisamtal, Kunzenweg 5,
4014898
Telefonseelsorge:
0800/1 11 01 11 und 0800/1 11 02 22
Vertrauliche Geburt: 0800/4 04 00 20,
www.geburt-vertraulich.de
DRESDEN (DPA). Mit einem Bürgerfest und unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen haben
am Samstagnachmittag in Dresden die Feiern zum Tag der deutschen Einheit begonnen.
Angesichts der zunehmenden
Polarisierung der Gesellschaft
mahnte Bundesratspräsident
Stanislaw Tillich (CDU) weitere
Anstrengungen zur Vollendung
der inneren Einheit an. Dass die
Menschen in Ost und West über
40 Jahre in unterschiedlichen
Systemen gelebt hätten, sei heute so stark zu spüren wie seit
1990 nicht mehr, sagte der sächsische Ministerpräsident. „Wir
feiern etwas, das in der Ge-
Rhe
Notdienste aus Freiburg
zur deutschen Einheit in Dresden mit höchster Sicherheitsstufe für die Polizei
Waldkirch
Freiburg
Titisee
Lörrach
Bad Säckingen
morgen
17°
3
Neustadt
Feldberg
1493 m
5°
Schluchsee
2°
Bonndorf
12°
St. Blasien
5°
16° Schopfheim
WaldshutWeil a. Rh. 9°
Tiengen
Rheinfelden
Heute in Deutschland unbeständiges Wetter.
Im Süden grau und länger nass, sonst Mix aus
Sonne und Wolken mit örtlichen Schauern.
Mäßiger Westwind bei maximal 18 Grad.
heute
18°
Müllheim
Basel
DEUTSCHLANDWETTER
Feuchte Luft sorgt in Südbaden heute zum Teil
für wechselhaftes Wetter. Zunächst sind die
Wolken häufig dicht und stellenweise regnet es
noch. Im Tagesverlauf lockert es rasch auf und
die Sonne scheint länger. Schauer bilden sich
dann nur noch ganz vereinzelt. Die Temperaturen steigen auf maximal 18 Grad. Dazu weht
schwacher bis mäßiger Südwestwind. In den
kommenden Tagen erwartet uns ruhiges Herbstwetter mit Nebel, Sonnenschein und Wolken.
12°
5°
18°
10°
Bad Krozingen
Furtwangen
REGIONALWETTER
15°
8°
1 l/m²
Niederschlag
übermorgen
17°
2
2
0 l/m²
Niederschlag
0 l/m²
Niederschlag
25°
20°
15°
Kiel
15°
9°
Bremen
Hannover
Dresden
Nürnberg
5°
6 12 18 0
6 12
18
0
6 12 18 Uhr
Windstärken in den Kreisen in Beaufort
07:28/19:06Uhr
08:42/20:00Uhr
Auf- und Untergangszeiten gelten für Freiburg
Saarbrücken
Stuttgart
18°
10°
Freiburg
16°
11°
18°
11° Berlin
Essen
15°
17°
9°
10°
Köln
Frankfurt
10°
1
Rostock
Hamburg
18°
9°
16°
10° München
19°
10°
Der Sonntag
Airport
Bus
Airport
Bus-Tickets
Sport
www.Freiburger-Reisedienst.de
Reservierung unter:
콯 0761 500 500
[email protected]
weiterhin auch beim
Busfahrer erhältlich.
Houellebecqs Roman
Einfach
Hin + Zurück
Die Erinnerung an die Diskussionen,
die Michel Houellebecq (Foto: dpa)
mit „Unterwerfung“ auslöste, ist
noch frisch. Jetzt inszeniert das Freiburger Theater den Roman . SEITE 22
2.Oktober2016
Reicher Lohn harter Arbeit
Ein nimmermüder SC FREIBURG ringt Eintracht Frankfurt nieder
Der SC Freiburg entwickelt
sich in der Fußball-Bundesliga zu einer Heim-Macht:
Auch den dritten Auftritt
im Schwarzwald-Stadion
gestaltete der Aufsteiger
erfolgreich. Dank leidenschaftlicher Einsatzfreude
gewannen Höfler und Co.
gegen Eintracht Frankfurt
gestern mit 1:0.
19,90 d
39,00 d
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Reservierung unter:
콯 0761 500 500
[email protected]
STANDPUNKT
RB LEIPZIG
Mit altenVereinen ist es nicht
immer so wie beimWein
S
TONI NACHBAR
Ob er mit einem Geduldsspiel
rechne, wurde der Freiburger
Trainer Christian Streich vor
dem Anpfiff gefragt. Der Fußball-Lehrer wusste darauf keine
Antwort, denn wieso hätte er
auch ahnen sollen, dass das
Heimspiel gegen die Frankfurter
Eintracht praktisch mit einer
1:0-Führung seiner Mannschaft
beginnen wird.
Eine Unachtsamkeit der hessischen Innenverteidiger David
Angel Abraham und Jesus Vallejo nutzten die entschlossenen
Freiburger zur 1:0-Führung
durch Vincenzo Grifo (4. Minute).
So wurde das gestrige Match
zu einem Geduldsspiel für die
Schützlinge des Eintracht-Trainers Niko Kovac. Der Sportclub
hingegen war früh von der Last
der Initiative befreit und verstand es, einen Spielablauf zu
entwickeln, der einen Ausgleich
letztendlich nicht mehr zuließ.
Für ein zwischenzeitliches Remis sprach allerdings zumindest
bis zur Halbzeitpause einiges:
Die Eintracht, gespickt mit technisch guten Fußballern wie dem
quirligen Fabián oder den überaus fleißigen Mittelfeldspielern
Szabolcs Huszti und Makoto Hasebe, kombinierte nach dem 0:1
gar nicht ungefällig und bedrohte mit zunehmender Spieldauer
die Freiburger Führung.
Doch nach dem Seitenwechsel
gelang der Streich-Elf zweierlei:
Dank hohem Laufpensum und
Aggressivität verlagerte sie das
Spiel einerseits deutlich öfter in
die Frankfurter Hälfte. Andererseits verstanden es die Freibur-
Freiburg - EuroAirport Basel - Freiburg
Vincenzo Grifo (links) erzielt das 1:0 für den SC, der Frankfurter Omar Mascarell kommt zu spät.
ger, alle Strukturen des Aufbauspiels der Eintracht zu zerstören.
Kampf und zahlreiche Spielunterbrechungen
waren
die
Trümpfe, die dem SC einen Sieg
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bescherten, der ästhetisch – dies
ist tatsächlich ein zweideutiges
Kompliment – phasenweise „italienisch“ daherkam.
Zeitweilig war sogar so viel
Gift im Spiel, dass EintrachtCoach Niko Kovac die Nähe seines Freiburger Kollegen suchte,
um zumindest aus der Coachingzone heraus eine friedlichere Körpersprache Richtung
Rasen zu senden. Nach dem
Spiel räumte der Frankfurter
Trainer ein, dass die forschen
und überaus aggressiven Freiburger seiner Mannschaft den
Schneid abgekauft hätten.
Im Gegenzug erntete seine
Mannschaft für die Leistung der
ersten Halbzeit viel Lob von
Christian Streich, der gestand,
die Frankfurter hätten vor allem
im Mittelfeld den Sportclub vor
erhebliche Probleme gestellt.
Dass der Sportclub spielerisch
keine Leistung zum Zungenschnalzen geboten hatte, fiel
Streich nicht schwer einzugestehen: „Es war ein Sieg des absoluten Willens.“ Dennoch sparte er
nicht mit Lob – für Maximilian
Philipp, Nils Petersen oder Amir
Abrashi.
Er hätte durchaus alle erwähnen können, denn in einem unerbittlichen
„Abnutzungskampf“ hatte sich keiner ge-
FOT0: DPA
schont. Der Lohn ist erheblich:
Mit neun Punkten aus sechs
Spielen verabschiedet sich der
Sportclub in die Länderspielpause – für einen Aufsteiger eine beachtliche Bilanz.
FREIBURG: Schwolow – Stenzel,
Höfler, Söyüncü, Günter – Frantz
(77. Niedermeier) – Abrashi – Bulut (85. Haberer), Grifo – Philipp,
Niederlechner (68. Petersen).
FRANKFURT: Hradecky – Chandler, Abraham, Vallejo, Oczipka
(80. Tawatha) – Mascarell, Hasebe – Seferovic (58. Tarashaj),
Fabián, Huszti (75. D. Blum) –
Meier.
SCHIEDSRICHTER: Fritz (Korb).
TOR: 1:0 Grifo (4.).
ZUSCHAUER: 24 000 (ausverkauft).
GELBE KARTEN: Niederlechner
(2), Bulut (1), Abrashi(1), Philipp
(2) / Fabián (2), Vallejo (1), Mascarell (3.).
eit Freitag ist
ditionsverein von eider 47 Jahre alte
nem jordanischen
Bundesliga-ReGeschäftsmann an
kordstart eines Aufder Nase herumfühsteigers Geschichte.
ren lässt.
Fünf Spiele in Folge
Vor allem aber verblieb Oberhausen
liert der Fanprotest
1969 ohne Niederseine GlaubwürdigOTTO
lage. Mit dem verkeit, wenn er in eiSCHNEKENBURGER ner Form ausgetradienten 2:1-Heimerfolg über Augsgen wird, wie dies
burg verließ RB Leipzig nun
zuletzt in Köln der Fall war.
aber schon das sechste Mal ein Auch zerstochene Reifen von
Bundesligaspiel ungeschlagen. Leipziger Kleinbussen gehörLeipzig ist also in der Liga anten zu den Maßnahmen, mit
gekommen, was nicht jedem
denen die Kölner Anhänger
gefällt, wie zuletzt wieder an
den richtigen Fußball zu verder Blockade des Leipziger
teidigen glaubten.
Mannschaftsbusses durch An- Und es gibt zudem Facetten
hänger des 1. FC Köln zu bebeim Brauseclub, mit denen
obachten war. Die Partie muss- er seine Konkurrenz aussticht.
te deswegen später angepfifDazu gehört etwa der Mut und
fen werden.
die Selbstverständlichkeit, mit
Auch die Augsburger Fans
der die Mannschaft an ihre
meinten darauf aufmerksam
neue Aufgabe in der Bundesmachen zu müssen, dass sie
liga heranging. Die Partien mit
sich als Anhänger von etwas
Leipzig-Beteiligung waren bisBesserem empfinden. Unter
her alles andere als die schlechdem Motto „Keine Sau fährt
testen in der jungen Bundesnach Leipzig“ entschied sich
liga-Saison, nicht umsonst ist
ein Großteil von ihnen zum
der Verein der einzige, der mit
Boykott, mehr als 35 000 ZuStand von gestern Mittag Dortschauer wohnten der Partie
mund in der Liga einen Punkt
aber auch ohne sie bei.
abzunehmen wusste. Der raKritik an der Entstehungsgesante sportliche Aufstieg ist
schichte von RB Leipzig, an der erkauft, aber es war bei den
Unterwanderung des Vorstan- Transfers auch eine Handdes durch Mitarbeiter des den schrift erkennbar, eine, die auf
Aufsteiger finanzierenden Ge- junge Neuzugänge mit Potentränkeunternehmens oder an zial setzt. Während bei manch
der satzungsbedingt vereinem Traditionsverein mitschwindend kleinen Mitglieunter eher das Zufallsprinzip
derzahl, ist nachvollziehbar.
in der Transferpolitik zu verMan kann sich auch daran
muten ist. Diese Handschrift
reiben, wie sich Leipzig beim
wurde auch bei der Auswahl
Schwesterclub in Salzburg in
der sportlichen Leitung deutBezug auf Transfers bedient.
lich. Sowohl der umstrittene
Leipzig aber als kapitalistiAlexander Zorniger als auch
sches Gegenmodell in einer
Ralph Hasenhüttl und SportWelt heiler Traditionsvereine
direktor Ralf Rangnick sind
an den Pranger zu stellen,
Männer, die Mannschaften
wirkt doch unfreiwillig koentwickeln können und dafür
misch. Weil da von einer Welt
auch bereit sind, Umwege zu
gesprochen wird, in der etwa
gehen.Vielleicht sollten auch
dem HSV von einem Investor
die, die RB Leipzig nicht mögehörig in die Spielerkäufe
gen, sich deren Auftritte eingeredet wird. Auch ein Blick
fach mal als Fußballliebhaber
nach München schadet nicht, zu Gemüte führen. Es gibt dawo sich ein 156 Jahre alter Tra- bei einiges zu entdecken.
Louis Hamilton deklassiert Nico Rosberg
Totale Überlegenheit in Sepang: Der britische
Nach seiner Traumrunde zur Pole Position in Malaysia versetzte
Lewis Hamilton seinem Formel1-Titelrivalen Nico Rosberg noch
einen Verbalhieb.
„Ich hätte noch schneller sein
können“, ließ der Weltmeister
den neben ihm sitzenden WMSpitzenreiter nach dem einseitigen Qualifikationsduell in Sepang wissen. Rosberg, der sich
am Ende mit deutlichem Rückstand gerade noch auf Rang zwei
gerettet hatte, war neben der
Strecke um einen Konter nicht
verlegen. „So große Bedeutung
hat der Startplatz nicht mehr in
diesem Jahr. Von Platz zwei ist alles möglich“, sagte Rosberg.
Hamiltons
Überlegenheit
muss dem Deutschen für das 16.
von 21 Saisonrennen am heutigen Sonntag jedoch zu denken
geben. Auf dem schwülheißen
Sepang International Circuit
könnte sein knapper Vorsprung
von acht Punkten in der Gesamtwertung auf nur noch einen Zähler schmelzen, wenn Rosberg
nicht am Briten vorbeikommt.
Zudem lauert dahinter das
Red-Bull-Duo Max Verstappen
und Daniel Ricciardo, das sich
nach den Renn-Simulationen
ebenso Chancen auf eine Überraschung ausrechnet wie die Ferrari. Vorjahressieger Sebastian
Vettel, der in Malaysia schon vier
Mal gewonnen hat, qualifizierte
sich als Fünfter vor seinem Scuderia-Kollegen Kimi Räikkönen.
„Ich hatte gedacht, es ist ein biss-
Lewis Hamilton
FORMEL-1-PILOT
FOTO: AFP
chen enger um Platz drei, letztlich hat ein Zehntel gefehlt. Es ist
schade, dass wir das Zehntel hintendran waren“, sagte Vettel.
Auch Rosberg haderte mit sich
holt sich die Pole Position beim Grand-Prix in Malaysia
und der Zeitentabelle. „Leider
habe ich die letzte Kurve nicht
richtig erwischt und ein paar
Zehntel verloren“, erklärte der 31Jährige den Rückstand von mehr
als 0,4 Sekunden auf Hamilton.
Nach zuletzt drei Siegen seit der
Sommerpause hatte der gebürtige Wiesbadener vermutlich gehofft, seinen Dauerrivalen aus
dem Gleichgewicht gebracht zu
haben. Doch Hamilton zeigte
Nervenstärke, stattdessen wackelte Rosberg.
„Wenn der andere so ein Level
vorlegt, und das war in Singapur
umgekehrt, dann macht man
Fehler“, sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. In Singapur hatte Rosberg noch das Wochenende klar dominiert. Dies-
mal wirkt Hamilton unantastbar. „Er hat es unter Kontrolle. Er
ist konzentriert und fokussiert“,
lobte Toto Wolff den Titelverteidiger.
Für Hamilton ist es die achte
Pole Position in diesem Jahr und
bereits die 57. seiner Karriere.
„Ich habe die Runde wirklich genossen“, schwärmte der dreimalige Champion. Allerdings hatte
der 31-Jährige in dieser Saison
mehrfach beim Renn-Start
Schwächen gezeigt, die Rosberg
ausnutzen konnte. „Nico ist
nicht chancenlos“, sagte daher
Team-Aufsichtsratschef
Niki
Lauda bei RTL.
Für Mercedes ist aber vor allem das Team-Ergebnis wichtig.
Holt das Red-Bull-Duo Verstap-
pen/Ricciardo nicht acht Punkte
mehr als die Silberpfeile, dann
hat Mercedes bereits zum dritten Mal in Serie die Konstrukteursweltmeisterschaft sicher.
„Es ist sehr wichtig, dass beide
Mercedes vorn stehen“, befand
Lauda.
Von Platz acht geht Nico Hülkenberg in den Grand Prix. „Es
war ganz okay“, sagte der Rheinländer, der sich seinem mexikanischen
Force-India-Kollegen
Sergio Perez geschlagen geben
musste. „Die ersten sechs sind
ohnehin nicht in unserer Reichweite“, fügte Hülkenberg hinzu.
Manor-Pilot Pascal Wehrlein
kam nach Motorproblemen
nicht über den 21. und vorletzten
DPA
Platz hinaus.
18 SPORT
Der Sonntag · 2. Oktober 2016
Die Serie der Bayern endet
FUSSBALL
1. Bundesliga – 6. Spieltag
RB Leipzig - FC Augsburg
2:1
(1:1)
FUSSBALL-BUNDESLIGA
Tore: 1:0 Forsberg (11.), 1:1 Ji (14.), 2:1 Poulsen (52.) – Zuschauer: 35 721
Bayern München - 1. FC Köln
1:1
(1:0)
Tore: 1:0 Kimmich (40.), 1:1 Modeste (63.) – Zuschauer: 75 000 (ausv.)
Hertha BSC Berlin - Hamburger SV
2:0
(1:0)
1:2
(0:2)
Tore: 1:0 Ibisevic (29.), 2:0 Ibisevic (70.) – Zuschauer: 45 000
FC Ingolstadt - 1899 Hoffenheim
Tore: 0:1 Wagner (11.), 0:2 Demirbay (35.), 1:2 Hinterseer (90.) – Zuschauer:
13 844
SV Darmstadt 98 - Werder Bremen
2:2
(1:0)
Tore: 1:0 Colak (19.), 1:1 Saneé (51.), 1:2 Gnabry (67.), 2:2 Colak (74.) –
Zuschauer: 17 000 (ausv.)
SC Freiburg - Eintr. Frankfurt
1:0
(1:0)
Tor: 1:0 Grifo (4.) – Zuschauer: 24 000 (ausv.)
Bayer Leverkusen - Bor. Dortmund
Sa. 18.30 Uhr
VfL Wolfsburg - FSV Mainz 05
So. 15.30 Uhr
FC Schalke 04 - Mönchengladbach
So. 17.30 Uhr
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Bayern München
Hertha BSC Berlin
Bor. Dortmund
1. FC Köln
RB Leipzig
Mönchengladbach
1899 Hoffenheim
Eintr. Frankfurt
SC Freiburg
FSV Mainz 05
Bayer Leverkusen
FC Augsburg
VfL Wolfsburg
SV Darmstadt 98
Werder Bremen
FC Ingolstadt
Hamburger SV
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16:2
11:7
16:4
10:3
11:5
10:6
11:9
8:6
7:9
12:11
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5:8
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7:17
3:12
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0
● Champions League ● Champions League Qualifikation ● Europa League ● Relegation ● Abstieg
Spielplan/1. Liga
Spielplan/2. Liga
FREITAG, 14. OKTOBER
FREITAG, 14. OKTOBER
Bor. Dortmund – Hertha BSC Berlin
FC St. Pauli – Erzgebirge Aue
VfL Bochum – SV Sandhausen
Arminia Bielefeld – Würzburger Kick.
SAMSTAG, 15. OKTOBER
Mönchengladbach – Hamburger SV
1. FC Köln – FC Ingolstadt
FC Augsburg – FC Schalke 04
1899 Hoffenheim – SC Freiburg
Eintr. Frankfurt – Bayern München
Werder Bremen – Bayer Leverkusen
SAMSTAG, 15. OKTOBER
Greuther Fürth – FC Heidenheim
Dynamo Dresden – VfB Stuttgart
SONNTAG, 16. OKTOBER
Union Berlin – Hannover 96
Karlsruher SC – 1. FC Nürnberg
TSV 1860 München – Fort. Düsseldorf
SONNTAG, 16. OKTOBER
FSV Mainz 05 – SV Darmstadt 98
VfL Wolfsburg – RB Leipzig
MONTAG, 17. OKTOBER
Braunschweig – FC Kaiserslautern
2. Bundesliga –8. Spieltag
1. FC Nürnberg - Union Berlin
2:0
SV Sandhausen - Dynamo Dresden
2:0
Erzgebirge Aue - VfL Bochum
2:4
Hannover 96 - FC St. Pauli
2:0
Fort. Düsseldorf - Karlsruher SC
1:1
FC Kaiserslautern - Arminia Bielefeld
So. 13.30 Uhr
FC Heidenheim - Braunschweig
So. 13.30 Uhr
Würzburger Kick. - TSV 1860 München
So. 13.30 Uhr
VfB Stuttgart - Greuther Fürth
● 1. Braunschweig
● 2. Hannover 96
● 3. FC Heidenheim
4. Union Berlin
5. VfB Stuttgart
6. VfL Bochum
7. Würzburger Kick.
8. Greuther Fürth
9. Fort. Düsseldorf
10. SV Sandhausen
11. Dynamo Dresden
12. TSV 1860 München
13. Karlsruher SC
14. 1. FC Nürnberg
15. Erzgebirge Aue
● 16. FC St. Pauli
● 17. FC Kaiserslautern
● 18. Arminia Bielefeld
Mo. 20.15 Uhr
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16:6
16:7
10:4
16:11
9:6
14:15
11:7
9:11
9:8
9:9
8:13
6:8
5:8
14:18
10:13
6:13
4:11
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● Aufstieg ● /● Relegation ● Abstieg
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Gruppe
Nur ein 1:1-Unentschieden gegen den 1. FC Köln
Rekordmeister FC Bayern
München kommt gegen
den 1. FC Köln nicht über
ein 1:1 (1:0) hinaus. Beim FC
Ingolstadt spitzt sich die
Lage nach dem 1:2 gegen
Hoffenheim weiter zu – der
sechste Spieltag der Fußball-Bundesliga.
Nach der Pleite bei Atlético Madrid ist die Siegesserie des FC
Bayern überraschend auch in
der Bundesliga zu Ende gegangen. Trotz Einbahnstraßenfußballs über lange Zeit hinweg
reichte es für die Münchner gegen den 1. FC Köln gestern nur zu
einem 1:1. Nach dem Führungstreffer von Joshua Kimmich
dämpfte Anthony Modeste mit
seinem Ausgleich vor 75 000 Zuschauern die Vorfreude der Bayern-Stars auf deren OktoberfestBesuch am heutigen Sonntag. In
der spannenden zweiten Hälfte
scheiterten die Gastgeber wiederholt am Aluminium, aber
auch Köln hätte das Spiel für sich
entscheiden können.
Drei Tage nach dem 0:1 in der
Champions League in Madrid
musste der deutsche Fußball-Rekordmeister nach zuvor fünf Siegen beim Startelf-Comeback von
Arjen Robben die ersten Punktverluste der Bundesliga-Saison
hinnehmen. Gegen das auf sieben Positionen veränderte
Münchner Ensemble blieben die
Kölner zum elften Mal nachein- Bayern-Trainer Carlo Ancelotti dirigiert und dirigiert, aber es bleibt beim 1:1.
FOTO: DPA
ander ungeschlagen.
Kölner Hälfte fehlten besondere Hummels zu Fall gekommen (87.) traf nur den Pfosten. In der
Ideen und die Präzision. Ein Frei- (47.). Das Gäste-Teamvon Trainer Nachspielzeit verpasste Simon
Köln spielt lange Zeit
stoß von Robert Lewandowski Peter Stöger tat nun zwangsläu- Zoller bei einem Konter nur
ultradefensiv
–
(30.) in dessen 200. Bundesliga- fig mehr nach vorne. Das eröff- knapp das 2:1 und den BayernBei herrlichem Herbstwetter Spiel landete in der Mauer.
nete den Bayern mehr Räume K.o.
und auf frisch verlegtem Rasen
Robben, der erstmals seit dem bei ihren Vorstößen.
Die Situation des noch immer
begann der Fußball-Nachmittag 0:0 im März in Dortmund wieDer für Robben zur Pause ein- sieglosen FC Ingolstadt spitzt
gleich zäh gegen die lange ultra- der in einem Bayern-Pflichtspiel gewechselte Thomas Müller (50.) sich zu und wird langsam auch
defensiven Gäste. Die Kölner be- in der Startelf stand, mühte sich hatte ebenso wie Kimmich (59.) für Trainer Markus Kauczinski
schränkten sich in der Münch- viel über rechts. Auf dem linken das 2:0 auf dem Fuß. Javi zu einer echten Bedrohung.
ner Arena erst einmal aufs Ver- Flügel war Juan Bernat anstelle Martínez (55.) traf per Kopf nach Beim 1:2 (0:2) gegen die TSG 1899
teidigen und stellten die Bayern des vor ihm postierten Kingsley einem Eckball nur den Pfosten. Hoffenheim kassierten die
damit vor eine Geduldsprobe. Coman für die gefährlicheren Jubeln konnten dagegen die Köl- Oberbayern gestern ihre fünfte
Hinten sicherten eine Fünferket- Aktionen verantwortlich. Aus ei- ner. Nach einer Hereingabe von Niederlage in Serie und stecken
te und davor drei Mittelfeldspie- nem Vorstoß des Spaniers resul- Marcel Risse verlud Modeste den mit einem Punkt tief im Tabeller ab. Nach vorne ging in der ers- tierte auch das 1:0. Kimmich traf lange beschäftigungslosen Ma- lenkeller der Bundesliga fest. Vor
ten Spielhälfte eigentlich nichts nach Bernats Hereingabe per nuel Neuer aus abseitsverdächti- 13 844 Zuschauern trafen Sandro
bei den Gästen.
Flugkopfball. Es war bereits sein ger Position. Der fünfte Saison- Wagner und Kerem Demirbay
Ein erfolgreiches Mittel hat- fünftes Pflichtspieltor in dieser treffer ihres Top-Angreifers gab für die Kraichgauer, die neben
ten die Münchner gegen die Saison.
den Kölnern neuen Mut, das 2:1 Meister FC Bayern, dem 1. FC
Rheinländer, die sich mit einer
Die Kölner, die nach dem Sei- durch Yuya Osaka wurde zurecht Köln und Aufsteiger RB Leipzig
ähnlichen Taktik vor sieben Jah- tenwechsel mit einem 4-4-2 ihre wegen einer Abseitsstellung als eines von vier Teams in der Liren einmal ein 0:0 zum Wiesn- Chance suchten, forderten kurz nicht anerkannt. Auf der Gegen- ga noch ungeschlagen sind. LuAbschluss ermauert hatten, nach dem Wiederanpfiff einen seite retteten Horn (77.) mit einer kas Hinterseer verwandelte in
auch nicht auf Anhieb parat. Strafstoß. Anthony Modeste war Glanzparade und das Alumini- der Nachspielzeit einen HandDPA
Beim Belagerungszustand in der nach einem Rempler von Mats um gegen Müller. Auch Bernat elfmeter.
–
FUSSBALL
Oberliga
Verbandsliga
SC Freiburg II - 1. Göppinger SV
FSV Hollenbach - Karlsruher SC II
SSV Reutlingen - Offenburger FV
FSV Bissingen - Bahlinger SC
SV Oberachern - Stuttg. Kick. II
SV Spielberg - FV Ravensburg
TSG Balingen - Spvgg. Neckarelz
1. CfR Pforzheim - SV Sandhausen II
Neckarsulmer SU - Astoria Walldorf II
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SC Freiburg II
FSV Bissingen
1. CfR Pforzheim
FV Ravensburg
1. Göppinger SV
SSV Reutlingen
Neckarsulmer SU
Offenburger FV
Bahlinger SC
TSG Balingen
Stuttg. Kick. II
SV Oberachern
FSV Hollenbach
Karlsruher SC II
Astoria Walldorf II
SV Sandhausen II
SV Spielberg
Spvgg. Neckarelz
FUSSBALL
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Landesliga
1. SV Mörsch - FC Bad Dürrheim
FC 08 Villingen - SV Stadelhofen
SC Pfullendorf - SV Kuppenheim
FC Bötzingen - Kehler FV
SV Endingen - FC Denzlingen
Solvay Freiburg - FC Auggen
SV Linx - SC Lahr
FC Waldkirch - FC Neustadt
Rielasingen-Arl. - SV Bühlertal
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Freiburger FC
FC 08 Villingen
FC Denzlingen
Kehler FV
SC Lahr
Rielasingen-Arl.
SV Linx
SV Endingen
SV Kuppenheim
1. SV Mörsch
FC Bad Dürrheim
FC Auggen
SV Stadelhofen
FC Waldkirch
SV Bühlertal
FC Neustadt
SC Pfullendorf
Solvay Freiburg
FC Bötzingen
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25:17
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23:10
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Bezirksliga
SV Weil - FC Emmendingen
2:2
Precht./O'precht. - Gundelf./Wildt.
2:3
VfR Hausen - FSV Rheinfelden
heute
FC Teningen - Untermünstertal
Wasser/Kollm. - FSV RW Stegen
heute
Ballr.-Dottingen - Frei.-Ottoschw.
heute
FC Zell - Efringen-Kirch.
heute
SF Oberried - SV Biengen
heute
SF Elzach-Yach - FV Herbolzheim
heute
SG Nordweil - SV Heimbach
heute
Bahlinger SC II - FC Heitersheim
heute
SV Kirchzarten - SV Laufenburg
heute
SV Au-Wittnau - Frbg.-St. Georg.
heute
SC Wyhl - Lörrach-Bromb.
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Lörrach-Bromb.
SV Au-Wittnau
FC Emmendingen
VfR Hausen
SV Kirchzarten
FV Herbolzheim
SV Weil
Frbg.-St. Georg.
SF Elzach-Yach
FSV RW Stegen
Wasser/Kollm.
FSV Rheinfelden
SC Wyhl
SV Laufenburg
FC Zell
Efringen-Kirch.
0:0
FC Bad Krozingen - SV Munzingen
heute
VfR Merzhausen - Freiburger FC II
heute
Montag
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Ballr.-Dottingen
VfR Merzhausen
Freiburger FC II
Frei.-Ottoschw.
FC Teningen
Untermünstertal
FC Heitersheim
SG Simonswald
Precht./O'precht.
SV Heimbach
Gundelf./Wildt.
Bahlinger SC II
SF Oberried
SG Nordweil
SV Munzingen
FC Bad Krozingen
SV Biengen
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SPORT 19
Der Sonntag · 2. Oktober 2016
Wenig los im Niemandsland
FUSSBALL-LANDESLIGA
Stegen fordert den Aufsteiger aus Wasser-Kollmarsreute heraus
In der Landesliga empfängt
Aufsteiger Wasser-Kollmarsreute als Tabellenelfter
am heutigen Sonntag, 15
Uhr, den einen Rang besser
platzierten FSV Rot-Weiß
Stegen. Nicht nur tabellentechnisch liegen die beiden
Teams eng beieinander. Beide plagen personelle Engpässe. Ein Besuch im sprichwörtlich wenig besuchten
Niemandsland der Tabelle.
hat für ihn bereits begonnen. Er
ist in Plauderlaune. „Die Landesliga ist für uns ein großes Abenteuer“, sagt Sayer.
Der Saisonstart bereitet zusätzliche Freude. Wasser-Kollmarsreute hat erst zweimal verloren, ebenso oft gewonnen und
drei Mal die Punkte geteilt. „Wir
könnten ja sogar noch weiter
oben stehen“, ergänzt Sayer. Die
Spielgemeinschaft hat zwei
Spielzeiten hinter sich, die erfolgreicher nicht hätten sein
können. 2015 holte das Team die
Meisterschaft, verzichtete aber
auf den Aufstieg, nur um ein Jahr
später als Vizemeister in der Relegation die Qualifikation für die
Landesliga doch klar zu machen.
JAKOB SCHÖNHAGEN
Es ist ein Naturgesetz des Amateurfußballs, das jährlich neue
Kollisionen heraufbeschwört:
Die Urlaubsplanung der Landesligakicker und die Ansetzungen
der Spielplangestalter passen
selten zusammen. Zum Saisonstart in der Urlaubszeit kollidieren private und sportliche Termine turnusmäßig Jahr für Jahr.
Der diesjährige Terminknall
bei Aufsteiger Wasser-Kollmarsreute und dem Landesligadino
Stegen war dennoch etwas Besonderes. Seit Saisonbeginn war
bei Stegen, dem derzeitigen Tabellenzehnten, nie mehr als die
Hälfte der Mannschaft zusammen, gegen Elzach fehlten zehn
Spieler des 20-Mann-Kaders.
Nur Aushilfen aus der A-Jugend und der zweiten Mannschaft machten den Antritt in Elzach überhaupt möglich. Bei der
Spielgemeinschaft Wasser-Kollmarsreute, dem derzeitigen Elftplatzierten, sieht es nicht besser
aus. Seit August fehlten beim
Aufsteiger durchgängig mindestens acht Spieler. Besonders
schwer wiegen beim Aufsteiger
zudem die beiden Bänderverletzungen der Leistungsträger Michael Junker und Marcel Skupp.
Herrscht im Dreisamtal aufgrund der personellen Engpässe,
die einen geordneten, planmäßigen Saisonstart unmöglich machen, Resignation? Pustekuchen.
Die beiden finanzschwächsten
Clubs der Liga setzen anstatt eines üppigen Entgelts auf den
Wohlfühlfaktor. Die Entspannung der Spieler geht vor. Ausge-
–
Massive Fünferkette
in der Verteidigung
–
Torgarant: der Stegener Martin Fischer (links).
ruhte Ballkünstler sollen dann
im Laufe der Saison für gute Ergebnisse sorgen, so das Kalkül.
Stegen steht sinnbildlich für
den
Elf-Freunde-Flair.
Der
Stamm der Mannschaft kickt
seit fünf Jahren zusammen. Im
Dreisamtal spielt eine homogene Truppe. Zur neuen Saisonverließen nur zwei Spieler das
Team, die acht Neuzugänge
stammen zu großen Teilen aus
dem eigenen Verein. Leistungsträger ist Torjäger Martin Fischer, der letztes Jahr 22 Buden
markierte und auch dieses Jahr
schon sieben Mal getroffen hat.
Für die defensive Stabilität steht
Schlussmann Henning Brüstle.
Das Coaching-Duo Stefan
Schwär und Björn Kuschel trainiert den Landesligisten bereits
im zehnten Jahr. Man erwischt
Co-Trainer Kuschel kurz nach
der Mittagspause in seinem Freiburger Restaurant. Während im
Job kulinarische Feinarbeit dominiert, ist er in Stegen der
Mann fürs Grobe. Er ist Motivator und Einpeitscher, die taktischen Finessen regelt Trainerad-
FOTO: THOMA
jutant Schwär. Kuschel ist nur
minder mit dem Saisonstart zufrieden. „Er war durchwachsen“,
erklärt er, als er mit Bedienen
fertig ist.
Die hohe Personalfluktuation
hat dem Stegener Spiel geschadet. „Wir haben drei Spiele unglücklich mit 0:1 verloren“, sagt
Schwär. Ohne Konstanz im Training kommen die Stärken der
Rot-Weißen wenig zum Zug. Der
FSV spielt Ballbesitz-Fußball.
„Mit unseren technisch versierten Spielern setzen wir auf Ballkontrolle und versuchen, das
Spiel selber zu gestalten“, ergänzt
Taktikfuchs Schwär. Grämen tut
man sich im Dreisamtal trotz
durchwachsenem Saisonbeginn
nicht. Mittlerweile ist die Urlaubszeit vorbei, die letzten Entspannungs-Täter sind zurückgekehrt. „Jetzt wollen wir in die Erfolgsspur und von unten wegkommen“, fordert Kuschel.
Die Lage beim Aufsteiger Wasser-Kollmarsreute ist entspannter. Freitagnachmittag und
Spielausschuss Oliver Sayer ist
gut aufgelegt. Das Wochenende
Das Aufstiegsteam ist weitgehend zusammengeblieben. Neu
sind nur die beiden Cousins an
der Seitenlinie. Nach vier Jahren
hat Thomas Reger den Doppelclub verlassen. Die Verantwortlichen haben mit Christian und
Tobias Hechinger ein Trainerduo
aus der Kreisliga verpflichtet.
„Sie haben neuen Schwung reingebracht“, findet Sayer. Vor allem
aber haben sie das Spielsystem
mächtig umgekrempelt. Vergangene Saison war Wasser-Kollmarsreute die Tormaschinerie
schlechthin, hinten wie vorne.
Die Spielgemeinschaft markierte über 100 Tore, allein das
Sturmduett aus Noel Stolp und
Jan Müller traf 71 Mal. Die Kaiserstühler fingen sich aber auch
über 50 Hütten ein. Hier haben
die Hechinger-Cousins angesetzt und dem Team in der Verteidigung eine massive Fünferkette angeordnet. „Wir wollen
hinten dicht machen“, erläutert
Christian Hechinger. Am heutigen Sonntag gegen Stegen steht
der Spielgemeinschaft bis auf
die beiden Langzeitverletzten
endlich der gesamte Kader zur
Verfügung. Zu viel Überschwung
will Sayer aber nicht aufkommen lassen, trotz Wochenende
und guter Laune bleibt er realistisch: „Um gegen Stegen zu gewinnen, müssen wir einen Sahnetag erwischen.“
Dritter Sieg in Folge für dieWölfe
Der EHC FREIBURG besiegt Ravensburg und erwartet heute Vizemeister Bietigheim
Der EHC Freiburg reitet momentan auf einer kleinen Erfolgswelle durch die Liga. Mit ihrem dritten Sieg in Folge mischen die
Wölfe die DEL 2 auf. Dank eines
5:3-Außwärtserfolges im BadenWürttemberg-Derby bei den Ravensburg Towerstars klettert das
Team um Kapitän Philip Rießle
auf den dritten Tabellenplatz, sodass das Derby gegen Ligaprimus Bietigheim heute zum Spitzenspiel wird.
Es war eine beeindruckende
Leistung, die die Freiburger am
Freitagabend im Oberschwäbischen ablieferten und mit der sie
den letztjährigen Halbfinalisten
aus Ravensburg bereits früh in
der Saison in eine Ergebniskrise
stürzen. Nur zwei ihrer ersten
fünf Partien konnte das Team
um Trainer Daniel Naud gewinnen, sodass nach fünf Spieltagen
lediglich fünf Punkte und Rang
zehn in der Tabelle auf der Habenseite stehen. Gegen den Vorjahres-Aufsteiger aus Freiburg
hätte die Wende gelingen sollen.
Stattdessen machten die Wölfe jedoch da weiter, wo sie am
vergangenen Sechs-Punkte-Wo-
Gleich Torschütze für den EHC:
FOTO: KELLER
Austin Cihak.
chenende aufgehört hatten. Mit
Disziplin, starker Defensivarbeit
und effizientem Angriffsspiel
machten die Breisgauer den
Gastgebern das Leben schwer
und belohnten sich nach 60 Minuten mit dem dritten Sieg in
Folge. Einen besonders gelungenen Einstand feierte Neuzugang
Austin Cihak, der sein erstes
Punktspiel im Wölfedress absolvierte und sofort als Torschütze
in Erscheinung trat. Zunächst
versuchten allerdings die Gast-
geber ihre Gegner zu überrumpeln, schnürten die Freiburger
über aggressives Forechecking
im eigenen Drittel ein und feuerten eine Scheibe nach der anderen in Richtung Tor. Jedoch ohne
die nötige Präzision, denn wirklich gefährlich wurde es für Marco Wölfl, der den Freiburger
Stammkeeper Lukas Mensator
erstmals in der Saison vertrat,
nicht. Anders die Freiburger: Ein
geschickt ausgespielter Gegenstoß und schon zappelte der
Puck im Netz. Im zweiten Nachfassen war es Deutsch-Amerikaner Cihak, der sich gleich in seinem ersten Match für den EHC
als Torjäger auszeichnete (5.). Die
Towerstars hatten zwar weiterhin etwas mehr vom Spiel,
schafften es aber nicht, die kompakte Gästeabwehr mit dem gut
aufgelegten Wölfl im Tor zu
überwinden.
Ein ähnliches Bild bot sich zu
Beginn des zweiten Abschnitts.
Nach einer halben Stunde lenkte
Tousignant einen Schuss von Lukas Slavetinski zum Ausgleich
ins Freiburger Gehäuse (30.). In
Überzahl brachte Kontingent-
spieler Radek Duda den EHC mit
seinem ersten Pflichtspieltor
wieder in Front (35.). Kurz vor
Drittelende legte dessen tschechischer Landsmann Petr Haluza für Verteidiger Alexander
Brückmann auf, der auf 3:1 erhöhte (39.). Sekunden vor der
zweiten Pause stellte Marc Wittfoth gar auf 4:1 (40.).
Für die Vorentscheidung sorgte Julian Airich kurz nach Beginn
des Schlussabschnittes (44.).
Trotzdem wurde es noch einmal
spannend, denn die Einheimischen bliesen zum finalen
Sturm auf das Freiburger Tor.
Daniel Pfaffengut und Tousignant brachten die Ravensburger
noch einmal auf 3:5 heran, am
Ende war die Hypothek aus dem
Mittelabschnitt jedoch zu groß,
sodass der verdiente Dreier für
die Wölfe nicht in Gefahr geriet.
Am heutigen Sonntag, 18.30
Uhr, erwartet den EHC Freiburg
gleich der nächste schwere Brocken – dieses Mal auf heimischem Eis. Im Vizemeister, den
Bietigheim Steelers, gastiert der
aktuelle Tabellenführer an der
BRE
Ensisheimer Straße.
KURZ GEFASST
RADSPORT
Jaksche bedauert Kronzeugen-Aussagen
Der frühere Radprofi Jörg Jaksche bedauert seine Kronzeugen-Aussagen über die Doping-Praktiken im Radsport und
kritisiert das Internationale Olympische Komitee (IOC).
Es gebe „einen Unterschied zwischen skandalfreiem und
dopingfreiem Sport. Das IOC will skandalfreien Sport“, sagte
der frühere Telekom-Profi dem Kölner Stadt-Anzeiger. Seine
Doping-Bekenntnisse hält der mittlerweile 40-Jährige für einen
Fehler. „Wenn ich meine Klappe damals gehalten hätte, dann
wäre ich mit einem Jahr oder zwei Jahren Sperre bestraft worden.
Ich hätte zurückkommen können und wieder ein Einkommen
gehabt, durch die Arbeit, die mir Spaß macht“, erklärte der
ausgebildete Sport-Manager, der zuletzt in Australien lebte.
Mit seinem Geständnis, jahrelang systematisch gedopt zu
haben, war Jaksche 2007 einer der ersten Kronzeugen. Seine
Offenheit verhinderte nach Ende seiner Sperre die Rückkehr
DPA
in eines der großen Radsport-Teams.
SKISPRINGEN
Vogt über Entwicklung enttäuscht
Skispringerin Carina Vogt ist enttäuscht
von der Entwicklung ihrer Sportart. In einem
Interview mit der Heilbronner Stimme sagte
die 23-Jährige, nach der olympischen Premiere 2014 in Sotschi sei „nicht so viel nach
vorne gegangen, wie wir uns erhofft haben.
Es sind vom Skiweltverband FIS wenige
Zugeständnisse dazugekommen.“ Die Olympiasiegerin und zweimalige Weltmeisterin
von Falun verwies auf die lediglich zwei Springen in der
DPA
bevorstehenden Weltcup-Saison auf Großschanzen.
FUSSBALL
Sané muss zur U-21-Auswahl
Leroy Sané vom Premier-League-Club Manchester City sowie
die Bundesliga-Profis Jonathan Tah (Bayer Leverkusen) und
Niklas Süle (1899 Hoffenheim) sollen mit den deutschen
U-21-Fußballern die Qualifikation für die EM 2017 in Polen
perfekt machen. DFB-Trainer Stefan Kuntz hat das Trio für
die nächsten U-21-Partien gegen Russland am 7. Oktober in
Ingolstadt und gegen Österreich am 11. Oktober in St. Pölten
nominiert. Sané, Tah und Süle waren zuletzt in der A-NatioDPA
nalmannschaft zum Einsatz gekommen.
FUSSBALL
Fifa hat einen Handelsdirektor
Der Fußballweltverband Fifa hat im Zuge seiner Reorganisation
erstmals die Position eines Handelsdirektors geschaffen und
Philippe Le Floc’h damit betraut. Le Floc’h, der früher Marketingdirektor bei der Europäischen Fußball-Union (Uefa)
war, werde die neue Stelle am 11. Oktober antreten. Dies teilte
die Fifa mit. Derzeit ist der schweizerisch-französische Doppelbürger für das Technologie-Consultingunternehmen Custom
Business Solutions in Dubai tätig. Als Handelsdirektor soll
Le Floc’h alle Geschäftstätigkeiten der FIFA beaufsichtigen
und sowohl die Marketing- als auch die TV-Unterabteilung
leiten. Der Jurist mit einem Masterabschluss der Universität
von Paris verfüge beim Ausbau und bei der Entwicklung des
TV-Geschäfts sowie bei der Vermarktung von SportveranstalDPA
tungen über einen „erstklassigen Leistungsausweis“.
SCHWIMMEN
Harte Linie nach Olympia-Debakel
Auf die deutschen Beckenschwimmer kommen nach den
zweiten Olympischen Spielen ohne Medaille spürbare Konsequenzen zu. Chefbundestrainer Henning Lambertz will mit
härteren Normen, einem veränderten Krafttraining und mehr
Zentralisierung den Rückstand zur Weltspitze verkürzen. „Das
Abschneiden von Rio hat diese Gedanken stark forciert“, sagte
Lambertz. Der 45-Jährige hatte bereits im August nach der
erneuten Olympia-Enttäuschung Änderungen seines bisherigen
Kurses angekündigt. Künftig sollen für Weltmeisterschaften
oder Europameisterschaften die Zeiten der achten Plätze der
Spiele von Rio nötig sein. Zuletzt war es Platz zwölf der vergangenen Weltmeisterschaften. Dies würde ein deutlich kleineres
DPA
Team bei Großereignissen als bisher zur Folge haben.
FUSSBALL
Wenger liebäugelt mit den „Three Lions“
Arsène Wenger (Foto) kann sich vorstellen,
die englische Nationalmannschaft zu trainieren. „Eines Tages, wenn ich frei bin, warum
nicht?“, sagte der Coach des FC Arsenal. Sein
Vertrag in London läuft bis Ende der Saison.
Nach der Entlassung von Sam Allardyce
als Trainer der „Three Lions“ wird Arséne
Wenger zu den Kandidaten für das Amt
DPA
gezählt.
FUSSBALL
Mathieu spielt nicht
mehr für Frankreich
Der Franzose Jérémy Mathieu
vom spanischen Fußballmeister
FC Barcelona hat seine Nationalmannschafts-Karriere beendet.
„Ich habe keine Motivation
mehr, um weiterzumachen“, sagte der 32 Jahre alte Vereinskollege von Lionel Messi und MarcAndré ter Stegen der französischen Sportzeitung L’Équipe
DPA
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20 SPORT
Der Sonntag · 2. Oktober 2016
KURZ GEFASST
BOXEN
Towell stirbt nach Kampf in Glasgow
Der schottische Boxer Mike Towell ist vorgestern nach einem
Kampf in Glasgow an seinen schweren Kopfverletzungen
gestorben. Der 25 Jahre alte Weltergewichtler war nach seiner
Fünfrunden-Niederlage am Vortag auf einer Trage aus dem
Ring und dann in ein Krankenhaus gebracht worden, dort
starb er tags darauf an einer schweren Gehirnblutung und
DPA
-schwellung, teilte Towells St. Andrews Sporting Club mit.
TENNIS
Lisicki übersteht erste Runde in Peking
Sabine Lisicki (Foto) hat beim WTA-Turnier
in Peking die zweite Runde erreicht. Die
27-Jährige aus Berlin gewann ihr Auftaktmatch gegen die Kroatin Mirjana Lucic-Baroni mühelos mit 6:2, 6:2. Nach 66 Minuten
war die einseitige Partie entschieden, für
Lisicki war es der vierte Sieg im vierten Duell
mit der Kroatin. Das WTA-Hartplatzturnier
in der chinesischen Hauptstadt ist mit 4,165
Millionen US-Dollar dotiert. Dagegen schied Annika Beck auch
bei ihrem zweiten Turnier in China in der ersten Runde aus.
Die 22-Jährige aus Bonn verlor ihr Auftaktmatch gegen die
Schweizerin Belinda Bencic klar mit 3:6, 2:6. Nach 1:17 Stunden
verwandelte Bencic den Matchball. Bereits beim Turnier in
DPA
Wuhan war Beck in Runde eins aus dem Rennen.
BASKETBALL
Siege für Bamberg und München
Titelverteidiger Brose Bamberg und Herausforderer Bayern
München haben am zweiten Spieltag der Basketball-Bundesliga
klare Siege gefeiert. Die Bamberger kamen bei den Basketball
Löwen Braunschweig zu einem 96:48-Kantersieg. Die Münchner
DPA
setzten sich gegen s.Oliver Würzburg mit 90:77 durch.
MOTORSPORT
SchumacherVizemeister
Mick Schumacher hat den Titelgewinn in der Formel 4 verpasst.
Selbst mit einer spektakulären Aufholjagd von Startplatz 22
auf Rang sechs konnte der 17 Jahre alte Sohn von Formel-1Rekordweltmeister Michael Schumacher gestern in Hockenheim
den vorzeitigen Gesamtsieg von Joey Mawson nicht verhindern.
Der Australier machte den Titel im ersten der letzten drei
Saisonrennen mit seinem neunten Saisonsieg perfekt. SchuDPA
macher hat die Vizemeisterschaft sicher.
LEICHTATHLETIK
„Diskretes“ Zubrot für Digel
Der frühere Leichtathletik-Spitzenfunktionär Helmut Digel
soll einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge jahrelang
eine monatliche Zahlung vom Weltverband IAAF erhalten
haben. Neben den üblichen Tagesspesen für Kommissionsleiter
soll der Tübinger „weitere zirka 3 000 Dollar pro Monat bezogen
haben“, schreibt das Blatt unter Bezug auf IAAF-Kreise. Die
Zahlung sei „diskret“ erfolgt, das Geld vom Verbandssitz in
Monaco gekommen. Der langjährige IAAF-Präsident Lamine
Diack „persönlich soll dieses Zubrot gewährt haben“. Der 72
Jahre alte Sportsoziologe war gestern zu keiner Stellungnahme
DPA
bereit.
EISHOCKEY
Ehrhoff bietet sich an
Nationalspieler Christian Ehrhoff wird nach übereinstimmenden
Medienberichten ein Probetraining bei den Boston Bruins
absolvieren. Der vertragslose Verteidiger kann sich im Trainingscamp des Stanley-Cup-Siegers von 2011 für einen neuen
Vertrag in der neuen NHL-Saison anbieten. Bereits am Wochenende soll der 34-Jährige in Boston beginnen. Ehrhoff
überzeugte zuletzt beim World Cup of Hockey mit dem Team
Europa. In der vergangenen Spielzeit reichte es bei den Los
Angeles Kings und den Chicago Blackhawks allerdings nur
DPA
für 48 Einsätze.
Mit schwäbischen Tugenden
Die Freiburger FT-VOLLEYBALLER gehen mit Bescheidenheit in die neue Zweitliga-Saison
Manche zählen sie zu den
Geheimfavoriten der Liga,
doch die FT-Zweitligavolleyballer bremsen die Euphorie: Das junge, auf vielen Positionen neu besetzte
Team muss seinen Platz
und sich selbst in einer starken Liga erst finden. Dabei
helfen sollen schwäbische
Tugenden.
MORITZ NEUFELD
Der Start in die neue Saison ist
den Männern in Grün schon einmal geglückt: Mit 3:0 schlug das
Team von Trainer Wolfgang Beck
am Freitagabend die VolleyYoungsters aus Friedrichshafen.
Allzu viel Aussagekraft hatte der
Sieg gegen die komplett neu formierte Mannschaft aus 16- und
17-jährigen Volleyball-Internatsschülern nicht – Kategorie:
Pflichtsieg. „Aber die Neuen haben es klasse gemacht“, findet Libero Jakob Schönhagen.
Der 19-Jährige Paul Mauch
spielte alle drei Sätze auf der
schwierigen Annahme-Außenposition. Und Oliver Hein, ebenfalls 19-jähriger Diagonalspieler,
wurde gleich zum Spieler der
Partie gekürt. Am meisten freut
Schönhagen aber, „dass Bötchen
den Matchball verwandelt hat.“
Bötchen, das ist Paul Botho, 2,07
Meter groß und mit 17 Jahren die
Nachwuchshoffnung der FT.
„Was Wolle Beck als Trainer ausmacht: Dass er mutig coacht“,
sagt Schönhagen, der mit seinen
27 Jahren zu den erfahrenen Säulen des Teams zählt und mit der
Mannschaft schon einiges erlebt
hat. „Zum Beispiel, dass er einen
17-Jährigen in der entscheidenden Phase des Spiels ran lässt.“
Wurde die FT in der vergangenen Saison noch Vierter mit einer erfahrenen, eingespielten
Mannschaft, zeigt sich jetzt ein
ganz neues Bild: Der 19-Jährige
Hein kehrte im Sommer aus
Friedrichshafen zu seinem Jugendverein Freiburg zurück. Die
Zuspielposition wurde mit Marc
Zimmermann neu besetzt – der
bisherige Platzhirsch Bernhard
Steiert möchte in dieser Saison
kürzer treten. Außerdem rücken
mit Botho, Mauch und Universalspieler Giovanni Böwer drei
junge Talente aus der Freiburger
Nachwuchsarbeit auf. „Das ist
schon eine neue Situation, dass
Die große Nachwuchshoffnung der Freiburger FT-Volleyballer: der erst 17-jährige Paul Botho. In FriedrichsFOTO: STARK
hafen verwandelte er den Matchball für sein Team.
die Besten eines jungen Jahrgangs in Baden-Württemberg
nicht in Friedrichshafen spielen,
sondern bei uns“, so Schönhagen.
Die zweite Liga ist so stark besetzt wie noch nie: Weil die Volleyball-Bundesliga gewaltige Anforderungen an die Infrastruktur der Erstligisten stellt, blieb in
den vergangenen Jahren oft der
Meister der Südstaffel zweitklassig. Und weil eine in der Bundesliga obligatorische Arena mit
LED-Werbebande so viel Geld
verschlingt wie ein ganzer Zweitligakader, müssen manche Erstligisten ihre Spieler sogar in die
zweite Liga ziehen lassen. Die
Folge für Liga zwei: Spektakuläre
Neuzugänge allerorten, doch im
Breisgau setzt man lieber auf die
Jugend.
–
Nicht unten
reinrutschen
–
Manche zählen die „Affenbande“ aus dem Breisgau gar zu den
Titelkandidaten der Liga. Davon
hält Schönhagen nichts: „Wir
müssen schauen, dass wir möglichst schnell viele Siege holen,
damit wir nicht unten reinrutschen.“ Einiges an Talent ist
zweifellos im Kader vorhanden –
dies gilt es, auch unter Druck
und gegen starke Gegner abzurufen. Dass auch Trainer Beck
seiner Mannschaft das Ziel
Nichtabstieg verordnet hat, unterstützt Schönhagen voll und
ganz: „Er ist halt ein Schwabe –
nicht geschimpft ist genug gelobt. Genau das braucht die
Mannschaft.“
Es wird eine spannende Saison
für die Freiburger Zweitligavolleyballer. Trainer Wolfgang Beck
hat auf allen Positionen viel Auswahl, die jungen Talente drängen ins Team. Angesichts der
Qualität, Größe und Athletik vieler Spieler im Kader hat die FT
das Potenzial, zum oberen Feld
der Liga zu gehören. Doch die
große Unbekannte sind eben die
jungen Spieler, denen man nicht
zu viel abverlangen darf. „Wir
dürfen nicht überpacen“, sagt
Schönhagen. „Die Führungsspieler auf dem Feld, der Go-to-Guy
im Angriff – das muss sich alles
noch herauskristallisieren.“ Das
zeigte sich am vergangenen Wochenende, als die Mannschaft
von 1844 im Regionalpokal gegen Drittligist Karlsruhe ausschied.
Entscheidend wird sein, wie
sich die Mannschaft mit NeuZuspieler Marc Zimmermann
einspielt: Die Neubesetzung der
Stellerposition ist für die Angreifer eine große Herausforderung,
denn Timing und Abstimmung
müssen sich erst einschleifen.
Schönhagen, der in der Jugend
mit Zimmermann zusammengespielt hat, ist froh, den 27-Jäh-
Tyson Fury steht unter Dopingverdacht
Dem britischen Schwergewichts-Boxweltmeister und Klitschko-Bezwinger droht die ABERKENNUNG seines Titels
Der Schwergewichts-Boxweltmeister und Klitschko-Bezwinger Tyson Fury steht Medienberichten zufolge unter DopingVerdacht. Der US-Sender ESPN zitierte auf seiner Webseite aus
einem entsprechenden Brief der
Voluntary Anti-Doping Association (VADA).
Darin teilt VADA-Präsidentin
Margaret Goodman mit, dass eine A-Probe bei dem 28-Jährigen
positiv ausgefallen sei. „Mr. Fury
hat das Recht, umgehend die
Analyse der B-Probe anzufordern“, schrieb die Chefin der in
Amerika ansässigen Anti-Doping-Agentur. Die VADA hat in
der Profi-Boxszene einen sehr
guten Ruf. Sie führt unter anderen auch unangekündigte Kontrollen durch.
Bestätigt sich das Ergebnis der
A-Probe, muss Fury mit dem Verlust seiner WM-Titel rechnen. Eine Stellungnahme des Briten
Wurde angeblich schon im vergangenen Jahr positiv auf Nandrolon getestet: Tyson Fury (rechts) hier mit
FOTO: DPA
seinem WM-Gegner Wladimir Klitschko.
oder seines Management lag auf
Anfrage zunächst nicht vor.
Fury soll am 22. September positiv auf die Substanz Benzoylecgonin getestet worden sein, ein
Bestandteil von Kokain. Am ver-
gangenen Samstag hatte sein
Manager Mike Hennessy den für
den 29. Oktober geplanten WMRückkampf gegen den Ukrainer
Wladimir Klitschko abgesagt.
Am 28. November 2015 hatte der
Exzentriker in Düsseldorf gegen
den 40 Jahre alten Klitschko
überraschend nach Punkten gewonnen.
Für den 9. Juli war der zuvor
im Falle einer Klitschko-Nieder-
lage vereinbarte Rückkampf zunächst angesetzt gewesen. Diesen musste der neue Titelträger
der Verbände WBA und WBO wegen einer Knöchelverletzung
aber absagen.
Nach Vertragsstreitigkeiten,
unter anderem wegen von der
Klitschko-Seite verlangter Doping-Tests, hatten sich beide Lager auf den 29. Oktober als neues
Kampfdatum geeinigt. Klitschko
hatte darauf bestanden, dass
sich Fury vor dem Rückkampf
Dopingkontrollen im Training
unterziehen müsse.
Hintergrund war der ungeklärte Dopingverdacht gegen Fury aus dem vergangenen Jahr.
Der Brite soll positiv auf Nandrolon getestet worden sein. Die britische
Anti-Doping-Agentur
UKAD hat den Fall bisher nicht
abgeschlossen und Fury zur Anhörung geladen. Fury bestreitet
DPA
die Vorwürfe.
rigen in seiner Mannschaft zu
haben: „Es ist toll zu sehen, dass
er richtig Lust auf Volleyball hat.
Er will zeigen, was er draufhat.“
Das Debüt des älteren Bruders
von Nationalmannschafts-Zuspieler Jan Zimmermann gelang,
das Gefüge harmonierte in
Friedrichshafen.
Getrübt wird die Stimmung
bei der FT vom Verletzungspech:
Marcus Gensitz, in den vergangenen Jahren wichtigster und erfahrenster Angreifer der „Affenbande“, fällt mit einer Bauchmuskelverletzung monatelang
aus. Auch Diagonalspieler Dominic Salomon muss mit ausgekugeltem Ellbogengelenk noch bis
Mitte November pausieren. Mittelangreifer Eric Dufour-Feronce
plagen die Bänder, Neuzugang
Böwer die Schulter.
Viel Eingewöhnungszeit bekommen die jungen Neuzugänge also nicht – schon zum Saisonstart müssen sie in die Bresche springen. In der Not
schnürt auch Trainer Beck wohl
noch einmal die Volleyballschuhe. Eigentlich hat der 38-Jährige
angekündigt, seiner Mannschaft
nur noch vom Spielfeldrand aus
zu helfen. Doch angesichts der
prekären Personallage kehrt der
in den Augen von Libero Schönhagen „beste Annahmespieler
der Liga und absolute Leithammel“ wohl doch noch aufs Feld
zurück.
FUSSBALL
Serbische Kritik
am DFB
Die Zusammenarbeit zwischen
dem Deutschen Fußball-Bund
(DFB) und dem Kosovo-Verband
FFK ist auf heftige Kritik in Serbien gestoßen. Deutschland habe
sich als „falscher Freund“ und
Unterstützer des „terroristischen Gebildes Kosovo“ gezeigt,
hieß es gestern in Kommentaren
von Mediennutzern. Am Vortag
hatten der DFB und der KosovoVerband in Pristina ein Abkommen über eine vertiefte Zusammenarbeit unterzeichnet. Dabei
geht es um die Aus- und Weiterbildung von Trainern und die
Nachwuchsarbeit. Der serbische
Verband klagt gegen die Aufnahme des Kosovo in die Uefa vor
dem internationalen Sportgerichtshof CAS. Kosovo sei kein eigener Staat, gehöre auch nicht
der UNO an und dürfe daher
kein Mitglied der Uefa sein, argumentieren die Serben. Die Verhandlung ist für den 31. Oktober
DPA
angesetzt.
MENSCHEN UND MÄRKTE 21
Der Jobabbau geht weiter
FERROMATIK
in Malterdingen verlagert 120 Arbeitsplätze nach Tschechien
Landkreis
Emmendingen
5,8%
- 0,2
Stadt
Freiburg
3%
- 0,1
Landkreis
BreisgauHochschw.
3,2%
- 0,1
BZ-Grafik
20 000
MICHAEL HABERER
6000
Arbeitslose
offene Stellen
4
47
4755
14202
15 000
4
4000
-145
+628
10 000
S O N D J F M A M JJ A
2000
S O N D J F M A M JJ A
DIE EINSETZENDE HERBSTBELEBUNG hat die Arbeitslosenquote im
September im Bereich der Agentur für Arbeit Freiburg um 0,2 Prozent
sinken lassen. Die Jugendarbeitslosigkeit ging sogar um 0,4 auf 2,6 Prozent zurück. „Allen Risiken zum Trotz registrieren wir heute weniger
Arbeitslose als vor einem Jahr“, teilt Theresia Denzer-Urschel, stellvertretende Leiterin der Arbeitsagentur, mit. Gestiegen ist allerdings die
Zahl der arbeitslosen Flüchtlinge auf 761. Der Grund dafür sei, dass viele
DS
Flüchtlinge noch in Sprach- und Weiterbildungskursen sind.
700 Beschäftigte arbeiteten einst bei Ferromatik in Malterdingen. Jetzt sind es nur noch 100.
men kam unter dem Eindruck
der Finanzkrise seit 2008 immer
mehr ins Straucheln. Bis 2014
halbierte sich der Umsatz auf 56
Millionen Euro. Der Mutterkonzern wechselte immer öfter den
Geschäftsführer.
Die Mitarbeiter legten sich ins
Zeug, um den Betrieb zu halten.
Mit Sparplänen waren Streichungen von Urlaubsgeld und
Kurzarbeit verbunden. IG Metall
und Betriebsrat machten die
Tortur mit, weil die Geschäftsführung den Eindruck vermittelte, man könne so die Produktion in Malterdingen halten.
Zwischenzeitliche ErfolgsmelDie Geschäftsführung ließ
nicht mehr mit sich reden dungen ließen die geplagten
–
Mitarbeiter immer wieder hofAnfang der Talfahrt waren bei fen. Aber die positiven Effekte
der Ferromatik noch 700 Leute hatten sich schnell erledigt. Als
in Lohn und Brot. Das Unterneh- im März diesen Jahres der Plan
tik Milacron entwickelt und baut
Spritzgießmaschinen, mit denen Kunststoffteile produziert
werden. Die Firma gilt als Pionier
und europäischer Marktführer
bei vollelektrischen Spritzgießmaschinen. Doch diese Erfolgsgeschichte bewahrte das Unternehmen nicht davor, seit Anfang
des Jahrtausends immer weiter
in die roten Zahlen abzurutschen. Seit einigen Jahren muss
der Mutterkonzern ständig Geld
zuschießen, weil der Betrieb
nicht mehr kostendeckend arbeitet.
–
FOTO: HAB
der Geschäftsführung, die Fertigung nach Tschechien zu verlagern, bekannt wurde, bot die Gewerkschaft einen Sparbeitrag
der Arbeitnehmer in Höhe von
2,6 Millionen Euro an, damit das
Werk wieder die Kurve kriegt und
schwarze Zahlen schreibt. Doch
die Geschäftsführung ließ nicht
mit sich reden. Zu hoch stand die
Ferromatik inzwischen beim
amerikanischen Mutterkonzern
und dessen Finanzierungsgesellschaft in der Kreide. Über 30 Millionen Euro hoch dürfte der
Schuldenberg des Malterdinger
Werks inzwischen sein. So ließ
Geschäftsführer und Sanierer
Denis Poelman verlauten, dass
es zur Verlagerung der Fertigung
und Montage in andere Werke
des Milacron-Konzerns keine Alternative gebe.
„Speicher von Emotionalität“
Die Messe ORIGINALE zeigt im Forum Merzhausen Unikate von Kunsthandwerkern aus der Region
Authentizität ist der Trend der
Stunde: Jeder will einzigartig
und unverfälscht sein, kleine
Macken inklusive. Und wie lässt
sich das besser zeigen als mit
den Dingen, die man trägt, isst
und in seine Wohnung stellt?
Gleich drei Messen präsentieren diesen Monat in und um
Freiburg
Handgemachtes
der originellen Art.
Beim „Handmade &
Kreativmarkt“ an diesem
Wochenende in der
Hochdorfer Mooswaldhalle und bei der
„Handgemacht“ am
29. und 30. Oktober
auf der Freiburger
Messe handelt es sich
um Wandermessen auf
Tour, während „Originale – Manufakturen, angewandte Kunst und Design“
am 8. und 9. Oktober im Forum
Merzhausen vor allem Gestalter
aus der Region versammelt. Veranstalter ist die Handwerkskammer Freiburg zusammen mit
dem Bund der Kunsthandwerker
Baden-Württemberg und dessen
Freiburger Forum.
Gespräche im Rahmen des
letztjährigen Schwerpunktthemas der Handwerkskammer
„Handwerk. schafft. Kultur“ gaben den Ausschlag: „Als der
Bund der Kunsthandwerker uns
gefragt hat, ob wir nicht einmal
etwas zusammen machen wollen, haben wir sofort ja gesagt“,
berichtete Kammergeschäftsführer Wolfram Seitz-Schüle die-
Arbeitslosenquote und
ihre Veränderung gegenüber dem Vormonat
Die Arbeitslosigkeit in der
Region Freiburg ist nach Ende der
Sommerferien gesunken.
Ende September waren
14202 Menschen im Bereich
der Freiburger Arbeitsagentur
ohne Arbeit – 508 weniger
als im Vormonat.
Die Arbeitslosenquote sank
um 0,2 auf 4,0 Prozent.
Der Malterdinger Maschinenbauer Ferromatik verliert seine Produktion. Am
kommenden Mittwoch soll
der Sozialplan für 120 Beschäftigte unterschrieben
werden.
Gut 120 Mitarbeiter der Ferromatik verlieren ihre Stellen. Das
teilte Thomas Bittner von der IG
Metall dem Sonntag mit. Da aber
die Regelungen für die Entlassungen,
Transfergesellschaft
und Abfindungen noch nicht
von der Konzern-Spitze in den
USA abgesegnet sind, hält Bittner sich über die aktuellen Abmachungen
zwischen
Geschäftsführung, Betriebsrat und
Gewerkschaft bedeckt. Die Geschäftsleitung von Ferromatik
lehnt überhaupt jedes Statement ab.
Das Traditionsunternehmen
Ferromatik ist inzwischen eine
Tochter des US-Konzerns Milacron. Dieser verlagert die Fertigung von Ferromatik nun in ein
eigenes Werk in Tschechien. Im
Breisgau bleiben rund 100 Arbeitsplätze in Entwicklung, Vertrieb, Technik und Außendienst
übrig. Das Abwandern der Fertigung in ein Land mit niedrigeren
Lohnkosten setzt dem Ausbluten des Unternehmens ein zumindest vorläufiges Ende.
Ferromatik, lange Zeit Malterdingens größter Arbeitgeber, hat
eine bewegte Geschichte hinter
sich. Die von Ludwig Maurer
1956 gegründete Maschinenfabrik ging Anfang der 1970er Jahre Pleite, wurde von den Klöckner-Werken gekauft und bekam
den Namen Ferromatik. 1993
wurde sie von der Cincinnati Milacron übernommen. Ferroma-
ARBEITSMARKT IM SEPTEMBER
Weniger Arbeitslose
Quelle: Agentur für Arbeit, Freiburg
Der Sonntag · 2. Oktober 2016
se Woche. Die Verkaufsausstellung „Originale“ soll nun der
hiesigen Kunsthandwerkerszene eine Plattform bieten.
Bei der Auswahl der 40 Werkstät-
Chinesische
Porzellanmalerei als
Zitat: Schmuck der Freiburger Designer Knetsch &
Streit.
FOTO: RAINER MURANYI/ZVG
ten, Ateliers und Manufakturen
sei neben der hohen Qualität
ausschlaggebend gewesen, ein
breites Spektrum an Arbeitsweisen zu zeigen, erklärte Tobias
Dingler, Vorsitzender des BdKForum Freiburg und selbst
Schmuckgestalter. Unter den
Ausstellern sind nun Keramiker
und
Textilgestalter,
Goldschmiede und Hutmacher, Papierkünstler und Holzarbeiter.
Als Schöpfer angewandter Kunst
bewegen sie sich alle „zwischen
den drei Polen Kunst, Design
und Handwerk“ wie Dingler sagte. Oft kommen bei ihrem Schaf-
fen alte Techniken zum Einsatz: So nutzt etwa Uschi Grieb
in ihrer Freiburger Strickwerkstatt eine historische Maschine
aus den 1960er Jahren zur Herstellung ihrer luftigen, farbigen
Schals. Und die Schmuckdesigner Silke Knetsch und Christian
Streit verwenden chinesische
Porzellanmalerei als Zitat und
übersetzen die filigranen Zeichen in eine zeitgenössische
Sprache.
Von üblichem Kunsthandwerk, das oft etwas bieder daherkommt und einen Hang zum
Kitsch aufweist, wollen sich die
Aussteller laut Dingler aus-
drücklich distanzieren,
zumal es sich bei diesen
Werken in Wahrheit oft
um Massenprodukte statt
um Unikate handle. Dass
das Handgemachte gerade in Zeiten zunehmender
Digitalisierung,
künstlicher
Intelligenz
und virtueller Selbstinszenierung bei immer
mehr Menschen hoch im
Kurs
steht,
ist
für
Schmuckdesigner Christian Streit nicht erstaunlich:
„Unsere Werke sind Speicher von Emotionalität“,
sagte er, „Ideen und Versuche, Scheitern und Gelingen – all
das steckt in einem handgemachten Stück.“ Diesen Zauber
der Kreativität sollen auf der
Messe auch die Kleinen erleben
können – beim „Basteln in der
Kinderstube“.
Die Verkaufsschau „Originale“
ist auf Dauer angelegt: „Wir wollen einen langen Atem mitbringen und glauben, dass das Format Zukunft hat“, sagte SeitzSchüle. Für das nächste Jahr ist
eine Kooperation mit Kunsthandwerkern aus Freiburger
Partnerstädten in Planung.
SIGRUN REHM
> ORIGINALE
im Forum Merzhausen, Am Marktplatz: Samstag,
8. Oktober, 10 bis 19 Uhr, und
Sonntag, 9. Oktober, 10 bis 17 Uhr.
Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter: www.originalefreiburg.de
Marketingoffensive für
Jobs bei der Stadt
Freiburg will sich für BEWERBER besser verkaufen
Kommunen tun sich zunehmend schwerer, ihre Stellen zu
besetzen. Um die zurückgehende Zahl der Arbeitssuchenden
stehen Städte und Gemeinden in
Konkurrenz mit der Privatwirtschaft, die in der Regel höhere
Löhne zahlt. In einer Stadt mit
wachsender Verwaltung wie
Freiburg ist der Druck noch größer. Aus diesem Grund hat die
Stadt nun die Imagekampagne
„Wir lieben Freiburg“ gestartet.
Städtische Mitarbeiter werben
auf der Internetseite der Stadt
für die Attraktivität ihrer Jobs.
Die Mitarbeiter sollen zu Markenbotschaftern der Stadt werden. Wie Hauptamts- und Personalleiter Adrian Hurst versichert, wurden den Bediensteten
für ihre Texte keine Vorgaben gemacht. Insgesamt sind zwölf Beiträge von Mitarbeitern geplant,
die ersten sind bereits online. In
Kürze zu sehen sein wird etwa
Rechtsamtsleiter Matthias Müller mit Mikrofon auf der Bühne
mit dem Slogan: „Ich liebe Freiburg, weil’s richtig rockt.“ Müller
spielt privat in einer Band.
Auf der Seite können sich Interessierte auch rasch einen
Überblick über offene Stellen
verschaffen. „Wäre Freiburg
nicht so attraktiv, hätten wir
noch größere Probleme“, sagte
Oberbürgermeister Dieter Salomon bei der Vorstellung der
Kampagne. Grundlage für die
Marketingoffensive ist eine Umfrage der Uni Freiburg. Die ergab
unter anderem, dass 75 Prozent
der Mitarbeiter zufrieden sind
mit ihren Jobs bei der Stadt. Die
Stadt tritt damit dem Klischee
von langweiligen Verwaltungsjobs entgegen. Zudem, sagt Salomon, seien die Arbeitsplätze sicher und familienfreundlich.
Ansprechen will die Stadt auch
zwei in der Verwaltung bislang
unterrepräsentierte Gruppen:
Frauen und Migranten.
Die Stadt Freiburg zählt rund
4 000 Beschäftigte und ist damit
– nach der Uniklinik – der größte
Arbeitgeber der Stadt. In denvergangenen sechs Jahren wuchs
die Zahl der Mitarbeiter um
1 000 Vollzeitstellen. Jedes Jahr
werden 400 Einstellungen vorgenommen, sagt Hurst. Zehn
Prozent davon entfielen auf Rentenabgänger. Deren Zahl werde
sich aber schon kommendes
Rechtsamtsleiter Müller liebt
Rockmusik und Freiburg.FOTO: ZVG
Jahr auf 100 mehr als verdoppeln. Zwar bekomme die Stadt
im Jahr zwischen 5 000 und
6 000 Bewerbungen, doch die
verteilten sich nicht auf alle Berufe. Derzeit fehlt es vor allem an
Technikingenieuren, Stadtplanern und Erziehern.
Spürbar ist für Freiburg auch
die Konkurrenz mit Städten außerhalb Baden-Württembergs.
Salomon nennt Hamburg und
München und macht dafür auch
die grün-rote Landesregierung
verantwortlich. Die habe um den
Landeshaushalt zu konsolidieren die Eingangsbesoldung von
Beamten um vier Prozent gesenkt. „Das war völlig idiotisch.
München zieht uns jetzt die Leute ab, die in Baden-Württemberg
ausgebildet werden“, so Salomon. Ein Viertel der Beschäftigten in der Stadt sind Beamte.
Die Kampagne hat die Stadt
Freiburg etwas mehr als
100 000 Euro gekostet. Angesichts von 220 Millionen Euro
Personalkosten im Jahr seien
dies vertretbare Kosten, sagt
Hurst. Da es in Freiburg nicht
einfach ist, eine Wohnung zu finden, bietet die Stadt künftigen
Mitarbeitern von auswärts ihre
Hilfe bei der Wohnungssuche an.
Für Auszubildende gibt es sogar
Wohngemeinschaften.
Freuen über die neue Homepage dürfte sich ein Vermieter
von Appartements in Sölden.
Wer bei Google „Wir lieben Freiburg“ eintippt, landet erst mal
RIX
dort.
> www.wirliebenfreiburg.de
Der Sonntag
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0761/496-4101
2.Oktober2016
Leberwurst vegetarisch
ElisabethZumkehrhateinKochbuch
mitvegetarischen Rezepten geschrieben. Enthalten sind auch Ausflugstipps aus ihrer Heimat, dem
SEITE 25
Markgräflerland.
LESESTOFF
HERFRIED MÜNKLER/MARINA MÜNKLER
Ein Plädoyer fürWeltoffenheit
K
ein öffentliches Thema
seit der Ostpolitik Willy
Brandts hat Deutschland
so tief gespalten wie die Flüchtlingsdebatte. Dies ist der Ausgangsbefund einer der meistbeachteten Schriften des zu Ende gehenden Sommers „Die
neuen Deutschen“ des Ehepaars Herfried
und Marina
Münkler. Er –
Ideengeschichtler, sie –
Literaturwissenschaftlerin.
Seit einem Jahr,
so die Münklers, streiten die
Deutschen vor
dem Hintergrund der
Flüchtlingskrise erbittert darüber, welches
Bild ihres
Landes in der
deutschen Gesellschaft, in Europa und in der
Welt die Oberhand gewinnen
soll – das der Willkommenskultur oder jenes der Abschottung
gegenüber Migranten. Auf der
einen Seite stehen humanitär
gesinnte Pragmatiker, Visionäre eines progressiven Konvivialismus und Verfechter der
Überwindung des Nationalstaates oder einer „christlichabendländischen Leitkultur“,
auf der anderen Rechtskonservative, Rechtsnationale und
Rechtsextreme, die ein vermeintlich ethnisch oder zumindest kulturell homogenes
Deutschland gegen „Fremde“
verteidigen wollen.
Herfried und Marina Münkler
wollen keineswegs nur Fluchtursachen, Flüchtlingsströme
oder deutsche Hoffnungen und
Ängste analysieren. Ihr Buch ist
ein Plädoyer, die Flüchtlingskrise als deutsche Chance zu se-
So, 02.10., 20 h
GISELA JOÃO
Fado
Mi, 05.10., 20 h
OKTA LOGUE
Rock
Fr, 07.10., 20 h
Release Konzert
MOCKEMALÖR
Elektro Chanson
Fr, 07.10., 23 h
I LOVE 80s
80s music nonstop!
Sa, 08.10., 23 h
CONNECTED
Die 90er Party
So, 09.10., 20 h
MATHIAS EICK
Jazz
Di, 11.10., 20 h
JUDITH OWEN
Singer/Songwriter
Veranstalter: Glini Music
Fr, 14.10., 20 h
AHOII FESTIVAL
Mit Von Wegen Lisbeth und Giant Rooks
Fr, 14.10., 23 h
3 JAHRE AHOII CLUB
Mit Käptn Hässler und Captain Cook
> HERFRIED MÜNKLER/MARINA MÜNKLER, Die neuen Deutschen. Ein Land vor seiner Zukunft. Rowohlt, 19,95 Euro.
jazzhaus
hen: Gelingt die Integration der
Neuankömmlinge, könnte die
deutsche Gesellschaft gestärkt
und zum Guten verändert aus
der Krise hervorgehen. Eine
entscheidende Voraussetzung
dafür ist die Aufgabe der irrigen
Vorstellung, die Flüchtlinge
müssten sich
ausschließlich
einheimischen
Sitten und Gewohnheiten anpassen. Ein Verschmelzen der
Einheimischen
mit den Migranten in einer
„Einheit der
Vielfalt“ führe
hingegen zur
Geburtsstunde
eines „neuen
Deutschen“, der
in der Mitte Europas zum Vorbild für den gesamten Kontinent gereichen
könnte. Dass man dies in Europa nicht überall gerne vernimmt, war den Autoren klar:
Nicht zufällig zitieren sie im
Herzen ihrer Argumentation
Brendan Simms und Benjamin
Zeeb, die Autoren des Manifests
„Europa am Abgrund“, das eine
Schwächung Deutschlands als
Wegweiser aus der europäischen Krise aufstellt.
Die Münklers nutzen solche Bedenken als Steilvorlage: Der Widerstand der Visegrad-Staaten
gegen eine dem „Europaprojekt“ würdige Flüchtlingspolitik lasse der „Macht in der Mitte“ oder dem europäischen
„primus inter pares“ keine
Wahl, als entschieden weltoffen
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Di, 25.10., 20 h
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Sa, 12.11., 20 h
STOPPOK
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Sa, 19.11., 19.30 h Release Konzert
THE BREW
Blues Rock
Mi, 23.11., 20 h
GLEIS 8 Pop
Do, 24.11., 20 h
ULI JON ROTH Classic Rock
Als Symbol des absterbenden Europas wird in der Freiburger Inszenierung von Michel Houellebecqs Roman „Unterwerfung“ eine Schildkröte
dienen. Aus ihr kriecht der Schauspieler Martin Schmitter, der die Theatergänger mit den Gedanken des desillusionierten Literaturprofessors
FOTO: ZVG/MAURICE KORBEL
Francois vertraut macht.
„Wie ein Schwanengesang“
Freiburger Theater inszeniert MICHEL HOUELLEBECQS Roman „Unterwerfung“
Die Erinnerung an die Diskussionen, die Michel Houellebecq mit „Unterwerfung“ auslöste, sind noch
frisch. Jetzt holt das Freiburger Theater den Roman des
Franzosen auf die Bühne.
OTTO SCHNEKENBURGER
Das Freiburger Theater hat den
Wettlauf nicht gewonnen, der
bald nach der Veröffentlichung
von Michel Houllebecqs „Unterwerfung“ in Gang kam. Die Häuser drängten sich um die Vergabe der Uraufführung einer Bühnenfassung des Romans, den Zuschlag erhielt schließlich das
Deutsche Schauspielhaus in
Hamburg, das aus der Vorlage in
Regie von Karin Beier und mit
dem Schauspieler Edgar Selge einen Monolog machte. „Aber der
Roman gilt noch als unerlöst,
weil die bisherigen Interpretationen, gerade auch die
in Hamburg, sich dem
Vorwurf ausgesetzt sahen, den schwierig zu
fassenden Kern des
Werkes nicht zu treffen“, sagt Viola Hasselberg, Schauspieldirektorin am Freiburger
Theater und Dramaturgin bei „Unterwerfung.
Fünf Schauspieler, vier Männer und eine Frau, sollen nun in
der Fassung des Freiburger Theaters den Literaturwissenschaftler Francois und sein Umfeld
verkörpern, die Hauptfigur in
Houellebecqs Roman. Eine Figur, aus deren Augen der Schriftsteller die Machtübernahme einer islamischen Partei in Frank-
reich beobachtet. Und eine Figur, die symptomatisch für das
intellektuelle Frankreich steht,
das bei Houellebecq in nächster
Zukunft die Errungenschaften
der Demokratie quasi widerstandslos aus den Händen gibt.
Eben sich unterwirft, weil ihr
selbst in ihrer Rationalität und Illusionslosigkeit sinnstiftende
Ideale fehlen. Und weil – beispielsweise bei Francois – die
Aussicht auf mehrere Ehefrauen, ein geregeltes Einkommen
und die Fortexistenz des libanesischen Caterers verlockender
sind.
Houellebecqs Werk hat im Januar vergangenen Jahres ein
enormes Medienecho ausgelöst.
Auch weil die Veröffentlichung
auf den Tag der islamistischen
Anschläge auf das französische
Satiremagazin Charlie Hebdo
fiel. Der Autor sah sich zudem
heftigem Gegenwind ausgesetzt,
musste sich den Vorwurf gefal-
Brüssel. Viola Hasselberg sieht in
der politischen Entwicklung in
der Türkei seit der Niederschlagung des Putschversuches beängstigende Parallelen zu dem
von Houellebecq gezeichneten
Frankreich.
Hier wie dort ist es aber nicht
eigentlich der Islam, sondern die
Faszination für autoritäre Prinzipien, für einfache Machtstrukturen, die eine bestehende Grundordnung gefährden. „Der Islam
ist für Houellebecq nur der Rahmen, den er für die Entwicklung
seiner Dystopie benutzt“, sagt
Hasselberg. Der Adressat, mit
dem sich Houellebecq oft satirisch überspitzt und quasi in
Form einer Versuchsanordnung
auseinandersetzt, ist die aufgeklärte Gesellschaft und ihre fehlende Widerstandskraft. „Es ist
wie ein Schwanengesang auf 350
Jahre Aufklärung“, meint Krupa.
Erst in dieser Woche sorgte Michel Houellebecq mit seiner Rede anlässlich der Verleihung des Frank-Schirrmacher-Preises wieder
für Unverständnis und
Empörung in intellek„Michel Houellebecq nervt
tuellen Kreisen, wurde
für sein auf Europa ausmitunter auch gehörig.“
geweitetes UntergangsViola Hasselberg, Dramaturgin
szenario etwa als wirrer
Zündler mit reaktionärem Weltbild geschollen lassen, islamophob zu sein ten. „Michel Houellebecq nervt
und rechten Strömungen das mitunter auch gehörig“, gibt
Wort zu reden.
Hasselberg ohne Umschweife
„Die politischen Ereignisse ha- zu. Etwa damit, wie viel er in „Unben dann auch in der Folgezeit terwerfung“ weglasse, wie er alle
dafür gesorgt, dass wir unsere Hürden, die der von ihm beArbeit am Roman immer wieder schriebenen Machtübergabe in
in ihnen spiegeln mussten“, er- der Realität im Wege stehen
zählt Thomas Krupa, der Regie könnten, einfach ignoriere. Aber
bei „Unterwerfung“ führt. Etwa zugleich hat Houellebecq für
die Anschläge in Paris, Nizza und Hasselberg in „Unterwerfung“
wie auch in diversen Vorgängerwerken einen hochinteressanten und auch humanistischen
Kern, mit dem die Beschäftigung
lohne. Und der ist für sie die Darstellung einer Welt, in der die
Vereinzelung abgeschlossen ist,
in der Einsamkeit, Verwahrlosung und das Prinzip Egoismus
regieren und die Menschen an
nichts mehr glauben, sich an
nichts mehr trauen, was größer
ist als sie selbst.
Und wie realistisch und damit
bedrohlich ist das Szenario, das
der Franzose zeichnet? Hat nicht
gerade auch die Solidarisierung
mit den Opfern der diversen Attentate eine französische Nation
gezeigt, die widerstandsfähiger
ist, als das der nörglerische Autor
glaubt? „Angesichts auch des Erstarkens der Rechten in Deutschland bin ich da pessimistischer“,
sagt Viola Hasselberg. Und für
den mittlerweile hauptsächlich
in Berlin lebenden ehemaligen
Freiburger Oberspielleiter Thomas Krupa existieren in der
Hauptstadt angesichts von fünf
fast gleichstarken Parteien heute schon politische Verhältnisse,
die ihn an Weimar erinnern.
> UNTERWERFUNG,
Schauspiel
nach dem Roman von Michel Houellebecq, Premiere am Samstag, 8.
Oktober, 19.30 Uhr, Theater Freiburg, Großes Haus, Hinterbühne,
zahlreiche weitere Vorstellungen,
Karteninfos unter 0761 / 496
88 88
AM SAMSTAG, 15. Oktober,
gibt es um 17 Uhr im WintererFoyer unter der Moderation von
Bettina Schulte (Badische Zeitung)
eine Diskussion über Houellebecqs
Roman mit Gästen. Um 19.30 Uhr
ist an diesem Tag eine Vorstellung.
KULTUR 23
Der Sonntag · 2. Oktober 2016
Verspielt auf der Panda-Fährte
Drei Herangehensweisen und eine Love-Story: die Filmbiografie des Rappers CRO
SCHLANGEN, GUILLOTINEN UND EIN ELEKTRISCHER STUHL
AufstiegundFallvonAliceCooper
A
Ach wie süß: Ein Rapper mit
Panda-Maske. Zudem einer
mit enormer Fan-Gemeinde sowie zahlreichen Preisen im Regal. Cro nennt sich
der junge Musiker, Carlo
Waibel heißt er mit bürgerlichem Namen. Wie er aussieht, weiß kaum jemand.
Das erfährt man nun endlich in einem Film – natürlich nicht!
DIETER OSSWALD
Dafür ein bisschen, wie Deutschlands erfolgreichster Rapper so
tickt. Der Kinofilm „Unsere Zeit
ist jetzt“ ist ein Biopic der etwas
anderen Art, das sich in drei clever konstruierten Film-Variationen rechtverspielt auf die Fährte
des Panda-Phänomens macht.
Dazu wird eine hübsche Lovestory geboten, zudemTil Schweiger,
der dem Affen Zucker gibt, sowie
ein brillanter Ratschlag zum perfekten Kino-Date.
„Schweigers Chicken“ steht als
Leuchtreklame auf einem pompösen Hochhaus der 30-Jahre.
Nebenan im Nachtclub wird
gleich die Hölle los sein: Mafiosi
mit Maschinengewehren liefern
sich eine Actionschlacht wie aus
dem Bilderbuch. Einer der verwegensten Gangster trägt eine
Panda-Maske. Was das soll? Nur
so eine spontane erste Idee für
einen Film über Cro. Der nämlich hat in einem Wettbewerb
40 000 Euro Preisgeld ausgesetzt für den besten Einfall, der
ihn auf die Kinoleinwand bringt.
Drei Finalisten setzen sich
durch. Vanessa (Peri Baumeister), die Filmstudentin mit Asperger-Syndrom, will eine Doku
über den Rapper machen. („Cro?
Und was ist das?“, fragt ihr skeptischer Dozent). Der im Bürojob
frustrierte Cartoonist Ludwig
(Marc Benjamin) plant einen
ambitionierten
Animationsstreifen über die Anfänge des
Musikers. Frauenheld und Filmfreak Dawid (David Schütter)
schließlich will zeigen, wie es mit
Cro in 30 Jahren aussehen wird.
LESESTOFF
Im Film prügeln sie sich: Cro und Howard Carpendale.
Ein Drehbuch hat der großmäulige Sohn eines Kinobetreibers
zwar noch nicht, dafür weiß er sicher, dass Til Schweiger den Rapper als Rentner spielen soll.
Der wild vergnügte Genre-Mix
aus drei Varianten über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
des Rap-Stars wird ergänzt um
eine klassische Lovestory unter
dem Filmemacher-Trio. Der sensible Zeichner Ludwig schwärmt
für die schüchterne Vanessa. Die
wiederum wird sofort zum Objekt der Begierde des selbstgefälligen Aufreißers Dawid. Um ans
Ziel zu kommen, setzt der coole
Charmeur auf die romantische
Karte und lädt die Filmstudentin
zur Privatvorstellung von deren
Lieblingsfilm ins eigene Kino.
Die Turtelei findet jedoch ein jähes Ende, worauf sich Konkurrent Ludwig wieder Hoffnungen
machen kann.
Unterdessen werkeln die jungen Kreativen weiter an ihren
Filmvisionen. Dort gerät die Zukunft für den gealterten Cro zu
Farce: Statt in der Schleyer-Halle
(„Gibt’s die überhaupt noch?“,
fragt sein ergrauter Manager)
muss der abgehalfterte Star bei
Spargel-Festen auftreten und
sich mit dem leibhaftigen Howard Carpendale prügeln. Als
Trost kann er endlich jene wilden Sex-Orgien feiern, die ihm
mit Maske nicht möglich waren:
„Lebt alles aus, was er als Panda
nicht konnte“, schreibt Dawid
ihm freudig ins Drehbuch.
Seriöser fällt die Doku-Version
von Vanessa aus. In seinem ehemaligen (realen) Kinderzimmer
plaudert Carlo Waibel über sein
Lampenfieber oder die Masche
mit der Maske. Dann jedoch
macht die Studentin eine Entdeckung, die alle Cro-Fans ziemlich
schockieren könnte. Den Skandal enthüllt sie live auf der Konzertbühne – nur wer bis nach
dem Abspann bleibt, erfährt des
mysteriösen Rätsels wahre Lösung.
Wie es sich für einen wilden
Jungfilmer gehört, setzt Martin
Schreier bei seinem Kinodebüt
auf unkonventionelle Erzählformen – biedere Filme über Musiker gibt es schließlich zur Genüge. Der cineastische Cro-Cocktail
aus Farce, Doku, Animation und
Lovestory gelingt mit der notwendigen Lässigkeit und ironi-
FOTO: DPA
schen Brechungen. „In jedem Aspekt des Films soll die DNA von
Cro zu spüren sein“, sagt Schreier
über sein Konzept.
Til Schweiger hadert derweil
in seinem Film-im-Film-Auftritt
mit dem einfallslosen Drehbuchautoren: „Da kann ich auch
gleich in die Lindenstraße gehen!“ Während sich Schweiger
mit sichtlichem Vergnügen zum
eitlen Affen macht, zeigt JungStar David Schütter, dass er
mehr drauf hat als das coole Werbe-Modell für Levis-Jeans à la
Brad Pitt zu sein.
Mit überzeugender Leichtigkeit mutiert der 25-Jährige vom
Möchtegern-Macho zum SoftieSensibelchen, das beim KinoFlirt mit seinem Schwarm synchron die Dialoge aus „Die Faust
im Nacken“ nachspricht. Gegen
solche Leinwandpräsenz hat
man eigentlich mit Panda-Maske keine reelle Chance. Dennoch
gönnt sich Carlo Waibel ein paar
unmaskierte Cameo-Auftritte –
für seine Fans allemal ein hübsches Suchspiel.
> UNSERE
ZEIT IST JETZT, Bundesstart am Donnerstag.
lice Cooper ist in diesem
Buch nur einer von fünf.
Denn „Schlangen, Guillotinen und ein elektrischer Stuhl“, das der
Bassist Dennis Dunaway mit dem Journalisten Chris Hodenfield geschrieben hat
(Übersetzung: Allan
Tepper), handelt vor
allem von der Band,
nicht von der Person.
Es spielt in den 60erund 70er Jahren und
beginnt mit der
Gründung der Schülerband The
Earwigs, die Dunaway und Vincent Furnier (aus dem später
Alice Cooper wurde), zwei
schlaksige jungen Langstreckenläufer, ins Leben riefen.
Aus den Earwigs wurden The
Spiders, dann The Nazz und
schließlich, 1968, Alice Cooper.
Zunächst als Coverband, später
mit eigenen Songs machte die
Gruppe auch durch ihre schrillen Auftritte immer mehr von
sich reden. Dunaway hat reichlich Anekdoten parat aus der
Zeit, in der aus dem Rock’n’Roll
der Hardrock wuchs, vom barfuß nach Hause laufenden Jim
Morrison, von Begegnungen
mit den höflichen Briten von
Pink Floyd und von der Zusammenarbeit mit Frank Zappa, der
> SCHLANGEN, Guillotinen und
ein elektrischer Stuhl, Dennis Dunaway und Chris Hodenfield,
Hannibal Verlag, 23 Euro.
KURZ GEFASST
E-WERK
Tanzstück, Filme und eine Ausstellung
Bereits seit gestern und noch bis morgen, Montag, 3. Oktober,
feiert das Freiburger E-Werk in Kooperation mit dem Kommunalen Kino den „Tag der deutschen Vielfalt“. Es gibt ein
abwechslungsreiches Programm, zu dem etwa Filme, Aufführungen des Tanzstücks „Mit Händen und Füßen“ des
Cargo-Theaters oder die Eröffnung der Ausstellung „Telling
Stories“ am morgigen 3. Oktober ab 20 Uhr in der Galerie des
Alten Wiehrebahnhofs gehören. Die für morgen um 11 Uhr
angekündigte Diskussion musste aus organisatorischen Gründen
abgesagt werden, weitere Informationen zum Programm finden
DS
sich unter www.ewerk-freiburg.de.
AUSSERGEWÖHNLICH.
ENGAGIERT!
Studienreisen – Kulturreisen
Die Geschichte eines Schusses
Bewahren Sie die Artenvielfalt
unserer Erde und werden Sie
»Global 200 Protector«.
Ausstellung: Eine Recherche-Dokumentation und Porzellanfiguren von RONA KOBEL im Ganter-Pförtnerhaus
Infos unter: wwf.de/protector
oder rufen Sie uns an!
Ein Schuss war Inspiration für eine besondere Ausstellung, die
am nächsten Samstag in Freiburg eröffnet wird. Es war ein
Schuss, der eine Scheibe beschädigte, die seither ein Loch hat.
Dieses Schussloch findet sich am
kleinen Pförtnerhaus der Brauerei Ganter in der Fabrikstraße, einer der ungewöhnlichsten Freiburger Ausstellungsorte. Denn
er beschränkt die Künstler, sich
mit den sehr begrenzten Raumverhältnissen zu begnügen, er
zwingt zur Konzentration auf
das Wesentliche.
Jede Ausstellung ist auch außerhalb der Öffnungszeiten für
den Betrachter zu sehen. Denn
die wunderbare gebogene Scheibe aus den 50er-Jahren gibt den
Blick frei auf das Gezeigte, auch
für Passanten, die zufällig vorbeilaufen. Rona Kobel, eine in
Berlin lebende, in Freiburg gebürtige Künstlerin, hat sich in ihrer neuen Ausstellung mit diesem Schussloch auseinandergesetzt. Die Geschichte des Schusses, der zu dem Loch führte, ist
unklar. Ging es auf eine Schießerei unter Albanern vor 25 Jahren
zurück? Oder ist es neueren Datums? Mit detektivischer Akri-
die ersten beiden Alben von
Alice Cooper produziert. Man
muss mit Dunaways amerikanischer Großspurigkeit klarkommen,
aber das Buch ist ein
schöner Einblick in
die Zeit von Sex,
Drugs und
Rock’n’Roll. Durch die
Zusammenarbeit
mit Produzent Bob
Ezrin und Hits wie
„I’m Eighteen“ und
„School’s Out“ und
den berüchtigten
Bühnenshows stieg Alice Cooper zu einer der größten Bands
ihrer Zeit in den USA auf. Doch
damit begann auch ihr Untergang: Gitarrist Glen Buxton
verfiel ebenso dem Alkohol wie
Vince Furnier; eine Bandpause
nutzte das Management, um
fortan Alice Cooper als Solokünstler zu etablieren. Nach einem gewaltigen Zeitsprung
gibt es ein versöhnliches Ende
mit der kurzen Wiedervereinigung der Band – außer dem verstorbenen Glen Buxton – zur
Aufnahme der Band 2010 in die
Hall of Fame. KATHRIN GANTER
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In den Urlaub mit
eigenem Chauffeur
Das Einschussloch inspirierte Rona Kobel zu Nachforschungen, aus Medienbildern von Horrorereignissen
FOTOS: SEL/ZVG
wie der Folterszene aus Abu Ghuraib machte sie Porzellanfiguren.
bie hat sich Rona Kobel auf die
Suche begeben, sich bei der Polizei erkundigt, Nachbarn befragt.
Und immer noch ist nicht ganz
klar, wie das Loch in die Scheibe
gekommen ist. In ihrer neuen Installation im Pförtnerhaus wird
diese Recherche dokumentiert
und außerdem das Schussloch
in Bezug gesetzt zu einem berühmten Foto von Robert Capa
aus dem spanischen Bürgerkrieg, das zeigt, wie ein Soldat
durch einen Schuss niedergestreckt wird.
Rona Kobel machte bisher in
der Kunstwelt mit Porzellanfiguren auf sich aufmerksam, die sie
nach Vorlage von Fotos von Horrorereignissen machte, die sich
ins mediale Gedächtnis der
Menschen eingeschrieben haben. Es sind Fotos wie das des napalmverbrannten Kindes in Vietnam oder der Folterszene aus
Abu Ghuraib, die sie in klinisch
weißes Porzellan umsetzt – eine
Provokation, denn die Ästhetik
solcher Porzellanfiguren verbindet sich mit bürgerlicher Idylle,
mit einer hermetisch heilen Vitrinenwelt. In Freiburg werden
auch einige der Figuren zu sehen
STEPHAN ELSEMANN
sein.
> RONA
KOBEL, Ausstellung im
Pförtnerhaus in der Fabrikstraße,
Freiburg, Vernissage am nächsten
Samstag, 8. Oktober, 19 Uhr, Öffnungszeiten: Sonntag, 9. Oktober,
und Sonntag, 6. November, 16 bis
18 Uhr sowie nach Anmeldung bei
Jürgen Oschwald unter Telefon
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24 KULTUR
Der Sonntag · 2. Oktober 2016
Von Schwindel und Irrtum
KURZ GEFASST
JAZZHAUS
Eine interessante Stimme des Fado
Gisela João gilt als außergewöhnliche Fado-Sängerin. Ihr gleichnamiges Debüt-Album bekam 2014 ausgezeichnete Kritiken
und wurde von wichtigen Magazinen und
Zeitungen zum besten portugiesischen
Album des Jahres gewählt. Kaum erschienen,
erreichte das Album zudem Gold-Status.Heute, Sonntag, 2. Oktober, gastiert João
(Foto: ZVG/Estelle Valente), die viele ihrer
Stücke selbst schreibt, nun zu einem Konzert im Freiburger
Jazzhaus (Schnewlinstraße 1), Beginn ist um 20 Uhr.
Freiburger OPERA FACTORY verbindet Monteverdi-Werk mit Luke Bedford-Kammeroper
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vor seiner Zukunft Rowohlt, € 19,95
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Fundamentalisten diskutiert, ohne den Verstand zu verlieren
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Geschichte einer Diktatur
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durch die Weltgeschichte
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Tarneden: Was Lehrer nicht dürfen
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Knapp 400 Jahre liegen zwischen Claudio Monteverdis
dramatischem Madrigal „Il
Combattimento di Tancredi
e Clorinda“ und Luke Bedfords 2014 uraufgeführter
Kammeroper „Through His
Teeth“. Die Freiburger Opera
Company kombiniert beide
Werke zum Abend „Fake
and Error“, der am Samstag
im E-Werk Premiere hat.
GEORG RUDIGER
Die einstündige Oper des englischen Komponisten, die in Freiburg in einer deutschen Erstaufführung zu erleben ist, geht auf
eine wahre Geschichte zurück.
Ein
Gebrauchtwarenhändler
hatte sich als Geheimagent ausgegeben und mit dieser
Masche mindestens
acht Frauen in zehn
Jahren verführt und
finanziell
ausgenommen. In der
Oper bündelt der
Komponist die Opfer in einer einzigen Frauenfigur, die von der Sopranistin Siri
Karoline Thornhill verkörpert
wird. „Trough His Teeth“ kann
mit „Lügt wie gedruckt“ übersetzt werden. Eine Interviewerin
(Sirin Kilic/Mezzosopran), die
noch in zwei weitere Rollen
schlüpft, entlockt ihr die Geschichte, die in Rückblenden erzählt wird. Hier taucht auch der
Täter (Georg Gädker/Bariton)
auf und macht die Erinnerungen
lebendig.
Claudio Monteverdi erzählt in
seinem
zwanzigminütigen
Stück, das 1624 in Venedig uraufgeführt wurde, vom Kampf zwischen Tancredi und Clorinda. Da
beide maskiert sind, erkennen
sich die Liebenden auf dem
Schlachtfeld nicht. Erst im Tod
Clorindas offenbart sich das Drama, das ein Zeuge des Geschehens dem Publikum in dramatischem Ton berichtet.
Kurz vor der Verhaftung: Szene aus Luke Bedfords „Through His Teeth“ mit Georg Gädker, Siri Thornhill und Sirin Kilic (von links). Auf dem kleinen Bild Regisseur Hendrik
FOTOS: ZVG/JONATHAN BUSCH; GEORG RUDIGER
Müller und Dirigent Klaus Simon.
Nicht nur
durch die
Dreierkonstellation und die Erzählstruktur
gibt es Verbindungen zwischen
den Werken. Der Titel „Fake And
Error“, Schwindel und Irrtum,
weist auch auf eine wichtige inhaltliche Gemeinsamkeit hin. Es
geht um die Frage, wieviel jeder
einzelne von sich preisgibt. Die
Helme bei Monteverdi sind die
Lügen in Bedfords Oper, wie im
aufschlussreichen Programmheft zu lesen ist.
Regisseur Hendrik Müller erzählt dennoch die beiden Geschichten getrennt. Es gibt in seiner Inszenierung im Freiburger
E-Werk keine durchgehende
Handlung. Eine Pause trennt die
Stücke voneinander. „Trotzdem
haben wir strukturelle Gemeinsamkeiten“, sagt Müller. „Wir arbeiten in beiden Opern beispielsweise mit einem Kameramann, der das Geschehen filmt.
Die Bilder werden live auf eine
Leinwand übertragen. Der Zu-
WENN STERNE REDEN KÖNNTEN
IHR HOROSKOP VOM 2. BIS 8. OKTOBER
WIDDER
Liebe: Eifersüchtig? Sprechen
Sie an, was Ihnen auf dem Herzen liegt. Beruf: Aus Tratsch
und Klatsch sollten Sie sich lieber heraushalten. Allgemein: Vieles lässt sich mit
der Do-it-yourself-Methode lösen.
STIER
Liebe: Stellen Sie sich unbedingt auf ein paar kritische
Momente ein. Beruf: Sie sollten sich von nichts und niemandem provozieren lassen. Allgemein: Auf Sonderangebote zu schauen kann sich bezahlt
machen.
ZWILLINGE
Liebe: Sieht ganz danach aus,
als würden Sie jetzt eigene Wege gehen. Beruf: Ein entscheidender Trumpf müsste Ihnen noch im
Ärmel stecken. Allgemein: Ihre Fähigkeiten sind in der aktuellen Situation ideal.
KREBS
Liebe: Kritische Worte sollten
Sie sich nicht so sehr zu Herzen
nehmen. Beruf: Es könnte zwischenzeitlich an Zeit für ein Projekt mangeln. Allgemein: Sie werden nicht müde,
sich für Ihre Ziele einzusetzen.
LÖWE
Liebe: Geben Sie Ihrem Partner
mehr Raum für seine eigenen
Bedürfnisse. Beruf: Zeigen Sie
am Arbeitsplatz, was noch alles in Ihnen
steckt. Allgemein: Ihr Optimismus tut
gut und wirkt auf andere ansteckend.
JUNGFRAU
Liebe: Dank Ihres Charmes machen Sie jetzt viele nette Bekanntschaften. Beruf: Bei Diskussionen im Betrieb sollten Sie sich bedeckt halten. Allgemein: Kurz innehalten,
wenn sich die Ereignisse überstürzen.
WAAGE
Liebe: Eine Verabredung kann
für viele Singles zum Herzensglück führen. Beruf: Ihr Auftreten darf kraftvoller sein. Es wird sogar erwartet. Allgemein: Sie verteidigen Ihre
Meinung eiserner, als es nötig ist.
schauer erhält so eine zweite
Perspektive.“
Dirigent Klaus Simon hat die
Instrumentalbesetzung von der
zuerst gespielten modernen
englischen Oper auf das Werk
Monteverdis übertragen und dabei nur die Klarinette durch eine
zweite Violine ersetzt. Die Harfe
setzt er als Begleitung der weiblichen Stimme ein, das Akkordeon
unterstützt den männlichen
Part. Für Schlagzeug und Trompete hat Simon eigene Stimmen
geschrieben, die das Schlachtengetümmel noch dramatischer
machen. An der Musik Bedfords
schätzt er die „unendliche Melodie, die große Steigerungen entfesseln kann. Die Vierteltöne
setzt der Komponist ganz bewusst ein, um tonale Strukturen
zu verschleiern. Der sichere Boden schwindet – das passt sehr
genau zum erzählten Stoff.“
Auch werde ähnlich wie bei Benjamin Brittens Oper „The Turn Of
The Screw“ die Vierteltönigkeit
verstärkt, je enger sich die
Schraube drehe. Dies verleihe
der klar erzählten Geschichte zusätzliche Spannung. Nach dem
lyrischen, schwebenden Ende
Monteverdis wird als Reminiszenz der Schluss von Bedfords
Oper wiederholt. „Das ist sehr
berührend. Am Ende steht ein
großes Fragezeichen“, sagt Simon. Für Hendrik Müller geht es
bei dem Abend auch darum, wie
überhaupt eine Geschichte erzählt wird. „Nach dem Attentat
im Juli dieses Jahres in München
sind Menschen im Hofbräuhaus
in Panik aus dem Fenster gesprungen, nur weil sie Gerüchten geglaubt haben. Auch da
ging es um die Folgen von Fake
and Error.“
> FAKE
AND ERROR, Premiere
am Samstag, 8. Oktober, 20 Uhr,
im E-Werk Freiburg. Weitere Vorstellungen: 11., 14. und 15. Oktober, jeweils 20 Uhr sowie am 16.
Oktober, 19 Uhr. Werkeinführung
von Cornelius Bauer jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn.
KREUZWORTRÄTSEL
Kontenübersicht
Verkehrssignalanlage
unweit
grell,
extrem,
unerhört
Kfz-Z.
Großbritannien
Schluss,
Betttuch Küchengerät
Ende
Gardinentroddel
ugs.:
zeitgemäß
städt.
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(Kurzw.)
Schauspieleraufgabe
SCHÜTZE
Liebe: Drücken Sie sich nicht
vor einer längst überfälligen
Aussprache. Beruf: Die Mitwirkung an einem Projekt sollte gut vorbereitet sein. Allgemein: Ihr Einsatz zeigt
erste Erfolge, die sich auch lohnen.
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Sie mit einer Extraportion
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schwierigen Sache keine Überheblichkeit
herauskehren! Allgemein: Gute Zeit für
Gelddinge und organisatorische Aufgaben.
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sich ab und an über eine Bemerkung ärgern. Beruf: Es liegt
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verbessern. Allgemein: Halten Sie an Ihrem Erfolgsrezept fest. Es lohnt sich.
Bedeutung,
geist.
Gehalt
Kundenneugewinnung
2
Knocheninneres
kurzer,
harter
Ton
haarlos
6
s1813-0879
Lösung vom vergangenen Sonntag:
SUESSSPEISE
DREI GÄNGE 25
Der Sonntag · 2. Oktober 2016
Kulinarische Experimente
ELISABETH ZUMKEHR
knüpft, die sie gern besucht und
im Buch ausführlich vorstellt.
Kapitel mit passenden Rezepten zu Wein oder Spargel und
Erdbeeren ergänzen die Sammlung. „Ich bin keine Gutedeltrinkerin“, gesteht die Autorin und
erklärt damit, warum sie ihre Leser zu einer Rotweinprobe mitnimmt. Ihre Ausflugstipps wie
ein kulinarischer Besuch von
Burg Rötteln, ein Picknick auf
dem Hochblauen oder Wanderungen mit Einkehrstopps auf
dem Markgräfler Wiiwegli untermalt sie lukullisch mit passenden Rezepten. Elisabeth Zumkehr isst auch gern draußen.
JACQUELINE SABEL
Elisabeth Zumkehr ist wahnsinnig gern draußen. „Am liebsten
in Ötlingen am Rebberg. Da hat
man einen tollen Blick auf Weil,
die Schweiz, das Jura und Frankreich“, erzählt sie in breitem Alemannisch. Staufen mit der Burgruine mag sie auch. Ach, überhaupt das Markgräflerland.
Wenn sie von ihrer Heimat erzählt, gerät die 48-Jährige ins
Schwärmen. Und ist dann auch
ganz schnell beim Kochen, ihrer
zweiten Leidenschaft. Beides hat
sie nun in einem Buch miteinander verbunden.
Angefangen hat alles in ihrer
Kindheit auf dem elterlichen Nebenerwerbshof, auf dem Mutter
und Großmutter bodenständige
Gerichte kochten, mit dem, was
der Selbstversorger-Garten gerade hergab. „Da wurde eingekocht, eingelegt und eingelagert“, erinnert sie sich. „Ein guter
Grundstock für meine Kocherfahrungen.“ Heute weiß sie
spontan beim Blick in den Kühlschrank, was sie Leckeres daraus
zaubern kann. „Ich kann schon
vorher schmecken, wie die Zutaten später miteinander harmonieren“, erklärt Zumkehr ihre kulinarische Spontaneität.
Testen dürfen neben ihrer Familie auch die Kollegen im Narayana-Verlag, in dem sie als Köchin arbeitet. Dort erscheinen
unter anderem Bücher zu gesunder Ernährung, bei deren Produktion sie die Rezepte prüft
und für die Fotos nachkocht.
Ideen findet die quirlige Frau auf
ZUMKEHR: Vegetarisch unterwegs im Markgräflerland, Unimedica im Narayana-Verlag, 24,80 Euro.
REZEPT
Kulinarisch unterwegs: Elisabeth Zumkehr in Staufen.
Reisen nach Südamerika oder
Asien. „Ich gucke da gern in die
Kochtöpfe und schaue, welche
Gewürze verwendet werden“, erzählt sie. Als sie mit einer Gruppe in Peru unterwegs war, wurden die Besucher in einem Dorf
am Titicacasee untergebracht.
Für die Gäste bereiteten dort
zwei Frauen in einer Gemeinschaftsküche auf offenen Feuerstellen das Essen zu, etwa Quinoa, der kurz vorher geerntet
worden war. Ein faszinierendes
Erlebnis für Elisabeth Zumkehr.
Das Markgräflerland ist nicht
vegetarisch geprägt. „Fleischesser kommen hier voll auf ihre
Kosten“, meint die gelernte Fleischereifachverkäuferin mit einem Augenzwinkern. „Mein
Lehrbetrieb war an eine Gastwirtschaft angeschlossen“, erinnert sie sich. Sie half dort viel in
FOTO: JL
der Küche der Wirtschaft aus,
richtete kalte Platten, lernte dabei das richtige Handling von Lebensmitteln. Aber persönlich
kam sie vom Fleischkonsum immer mehr ab und entdeckte peu
à peu die vegetarische Küche.
Für Aufstriche wie vegetarischen Griebenschmalz oder vegetarische Leberwurst experimentierte sie so lange, bis sie mit
dem Geschmack zufrieden war.
Einige Kombinationen wie Sauerkraut-Birnen-Salat klingen ungewöhnlich, sind aber aus regionalen Zutaten und damit automatisch saisonal. „Das ist mir
wichtig“, betont Zumkehr –
ebenso wie das Einkaufen in den
Hofläden vor Ort. Hinzu kommen traditionelle Gerichte, die
sie mag. Einige sind an lokale
Feste und Bräuche wie etwa
Ufertbrüttli und Hisgier ge-
ROTHIRSCHTAGE
VEGETARISCHE
LEBERWURST
100 g Sonnenblumenkerne
150 g Kidneybohnen, gekocht, 1 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, 1 Chilischote, 3
EL Olivenöl, 2 TL Majoran,
getrocknet, 1 TL Thymian,
getrocknet, 2 Stängel Petersilie, 1 TL Räuchersalz, 2 EL
Hefeflocken. Sonnenblumenkerne in hohem Gefäß
mit Stabmixer grob zerkleinern. Kidneybohnen dazugeben und mixen. Zwiebel
und Knoblauch fein schneiden. Die Chilischote fein
würfeln. In einer Pfanne das
Olivenöl erhitzen und die
Zwiebel-, Knoblauch- und
Chiliwürfel andünsten. Majoran und Thymian dazugeben, kurz weiter dünsten,
dann von der Herdplatte
nehmen. Die Petersilie waschen, trocknen und fein
hacken. Alle Zutaten zu Kidneybohnen und Sonnenblumenkernen geben. Mit dem
Stabmixer bis zur gewünschten Konsistenz pürieren. Pikant abschmecken. Mit
Rauchsalz bekommt man
ein gutes Raucharoma. DS
Im Mittelpunkt stehen: Das ist ungewohnt für den eigentlich scheuen
FOTO: ZVG
Rothirsch.
im Hochschwarzwald
Unter den Hirscharten zeichnet
er sich durch ein besonders großes und weitverzweigtes Geweih
aus: der Rothirsch. Unter der Regie der Hochschwarzwald-Tourismus GmbH wird er sich in der
kommenden Woche zudem
durch besondere Präsenz auszeichnen: Von Samstag bis Montag stehen die sogenannten Rothirschtage in Schluchsee, St.
Blasien, Häusern, Feldberg und
Bernau auf dem Programm, die
mit Exkursionen, Vorträgen und
Wildgerichten aufwarten. Eröffnet wird die dreitägige Veranstal-
> www.rothirschtage.de
Festprogramm an der Winzergenossenschaft:
Start der weinbaulich geführten Wanderungen: 10 Uhr, 11 Uhr, 11.30 Uhr und13 Uhr
www.der-sonntag.de
Ab 11 Uhr
Bewirtung im Brunnenhof der WG
11 Uhr - 18 Uhr:
Möglichkeit zum Weineinkauf
15.30 - 19 Uhr:
Musikalische Unterhaltung vor der WG, Badnerland-Quintett
Weitere Infos unter www.britzinger-wein.de
Z
ehn Eier, bitte!“ Der Eierverkauf am Mittwoch ist
Tradition im Wein Herbster in der Beurbarung in Freiburg. Die Kombination aus
Weinhandlung mit Wirtschaft
im Nebenraum ist ein Unikum
unter den originellen Lokalen
der Stadt. Hinterm Tresen stehen Alain Konstanzer und Jochen Vogt. Die beiden übernahmen die Wirtschaft vor eineinhalb Jahren mit der festen Absicht, alles so zu belassen, wie es
ist. Mitsamt dem Eierverkauf.
Eine Verbindung der alten Wirte aufs Land sorgte stets für
Nachschub an frischen Eiern.
So mancher liebe Gast, der nur
schnell Eier holen wollte, blieb
nämlich hocken, um sich für
den beschwerlichen Heimweg
mit einem oder zwei Viertele zu
stärken. Oder einem Zäpfle.
Oder mit ein paar Bauernbratwürsten oder Flammkuchen.
Und so kommt es, dass sich
mittwochmittags auch heute
noch die meisten Gäste im
Herbster einfinden. Die Ladeneinrichtung mit den schönen
Holzregalen, den Glasgefäßen
zum Abfüllenvon Hochprozentigen und dem Spültisch für die
Weinflaschen ist wie aus der
Zeit gefallen. Sicher, ab und zu
wird auch eine Flasche Wein
verkauft. Doch das Leben spielt
sich im Nebenzimmer ab. Hunderte Holzschilder mit lockeren
Trinksprüchen, religiösen Mahnungen, alten Bildern und Fotos zieren die Wände. Und darunter an den Tischen sitzen die
Gäste, meist Stammgäste, viele
kehren seit Jahrzehnten hier
ein. „Do hogge die, die wo immer do hogge“, sagt das Schild
am Stammtisch. Mittwochs ist
es eine Runde von fidelen Zeugen der Fußballgeschichte Freiburgs. Gustl Riesterer ist der älteste von ihnen. Der 84-jährige
Haudegen begann 1949 mit
dem Kicken. Zwei Jahre folgten
beim FC Basel und dann weitere
acht Jahre bei den Sportfreunden Freiburg, wo er schon dem
jungen Jogi Löw begegnete.
STEPHAN ELSEMANN
> WEIN HERBSTER, Kandelstra-
ße 12, Freiburg, Telefon
07 61/27 33 77. Geöffnet Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag 10 bis 20 Uhr, Mittwoch 10
bis 15 Uhr, Samstag 10 bis 18 Uhr,
gern auch länger, solange eben
Gäste da sind.
Im Nebenzimmer trifft sich die
Fußballerrunde, Gustl Riesterer
(rechts) ist der älteste von ihnen.
QUERBEET
BOLLSCHWEIL
Von Landhausstil bis Gartenkultur
Die Gartenmesse Bo-Gart im romantischen Park von Schloss
Bollschweil widmet sich neben historischen Pflanzenraritäten
auch der Welt der Neuzüchtungen und einer Fülle von Ideen
rund um Garten und Lifestyle. Über 90 Aussteller warten noch
heute und morgen jeweils von 10 bis 18 Uhr auf Besucher.
Der Eintritt beträgt 7,50 Euro. Für Kinder und Jugendliche
unter 18 Jahren ist der Eintritt frei. Infos zur Messe unter
DS
www.bo-gart.de.
FREIBURG
tungsreihe am Samstag, 8. Oktober, um 19 Uhr mit einem Kurzvortrag zum Thema „Rotwild im
Südschwarzwald“ im Kurhaus
Schluchsee und dem Filmvortrag „Wälder, Wildnis, wilde Tiere“ des Tierfilmers Andreas Kieling. Am Sonntag um 10.30 Uhr
startet vor dem Kur- und Sporthaus in Häusern der NaturparkMarkt. Die Rothirschtage enden
am Montag ab 9.30 Uhr im Kolleg St. Blasien mit einer Fachtagung zur Rotwildforschung. DS
BRITZINGER WEINWANDERTAG & HERBSTFEST
Alain Konstanzer (links) und Jochen Vogt empfangen die Gäste.
FOTOS: SEL
> ELISABETH
Der mit dem
besonderen Geweih
Leserbrief im INTERNET schreiben:
WEIN HERBSTER
Aus der Zeit gefallen
führt durchs Markgräflerland und komponiert vegetarische Gerichte
Im Markgräflerland kommt
Gutes auf den Tisch. Zumindest bei Elisabeth Zumkehr.
Die Köchin des NarayanaVerlags in Kandern experimentiert gern und hat
nun ein Kochbuch mit vegetarischen Rezepten herausgebracht. Darin stellt sie
außerdem Ausflugsziele,
Traditionen und Feste ihrer
Heimat aus ihrer ganz persönlichen Sicht vor.
Ihre Meinung
interessiert uns!
GAUMENSCHMAUS & RACHENPUTZER
Tag der Regionen in der Ökostation
Regionale Produkte stehen heute zwischen 14 und 17 Uhr in der Freiburger
Ökostation im Fokus. Der sogenannte
Freiburger Tag der Regionen steht unter
dem Motto „Unsere Region in der Einen
Welt – miteinander, nachhaltig, krisenfest“. Thematisiert wird dabei die
regionale und globale Verantwortung
für eine nachhaltige Entwicklung. Kinder können frischen Apfelsaft mit dem
Saft-Erlebnis-Mobil pressen und am Lagerfeuer Waffeln und
süße Leckereien herstellen. Zahlreiche Partner der Ökostation
sind beteiligt. Das Café der Ökostation lädt zum Verweilen
und zu Kaffee, Tee und Kuchen ein. Der Biogarten mit seiner
bunten Farbenpracht ist auch geöffnet. Informationen unter
DS
www.tag-der-regionen.de
2016
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sind zum nächstmöglichen Zeitpunkt im Referat Soziale Dienste
Flüchtlinge (Referat 73) mehrere Stellen für Sozialarbeiter in Vollzeit
zu besetzen. Der jeweilige Dienstort ist in einer Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge.
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Interessiert? Dann freuen wir uns über Ihre aussagekräftige
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Bei Bedarf unterstützen Sie uns bei Veranstaltungen im Haus
und außer Haus. Wir haben für Sie einen sicheren, vielseitigen
Arbeitsplatz mit interessanten Arbeitszeiten. Wir freuen uns
über Ihre Bewerbung, schriftlich oder telefonisch bei:
Metzgerei Feißt GmbH
Heike Feißt, Tel.: 0 76 41/84 46
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www.metzgerei-feisst.de
Ihre Aufgabenschwerpunkte
Bolz GmbH · z. Hd. Herr Jörg Bolz
Breisacher Str. 20 · 79279 Vörstetten
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– Sie beraten und betreuen die dem Landkreis BreisgauHochschwarzwald zugewiesenen Asylbewerber
– Sie vermitteln die zugewiesenen Flüchtlinge in Förderungsangebote
(z.B. Sprachkurs) und befördern die Integration
Ihre Qualifikation
– Sie haben ein Studium zum Bachelor of Arts – Soziale Arbeit bzw.
zum Dipl.-Sozialarbeiter (FH) oder ein vergleichbares Studium
– Ihre Berufserfahrung im Bereich der Sozialen Arbeit ist von Vorteil
Unser Angebot
– Ein unbefristetes Arbeitsverhältnis nach TVöD in Entgeltgruppe S 12.
Bei Vorliegen der laufbahnrechtlichen Voraussetzungen ist eine
Übernahme im Beamtenverhältnis bis A 10 LBesGBW möglich.
– Ein sicherer Arbeitsplatz, flexible Arbeitszeiten,
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Im Fachbereich Baurecht ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt die unbefristete
Vollzeitstelle als
Sachbearbeiter/-in Baurecht
Die vollständige Stellenausschreibung und weitere Informationen
finden Sie unter www.breisgau-hochschwarzwald.de,
Rubrik Stellenportal.
zu besetzen.
Ihr Aufgabengebiet umfasst u.a. das Prüfen baurechtlicher Anträge und Koordination
umweltrechtlicher Belange, die Bearbeitung und Entscheidung denkmalschutzrechtlicher Anträge, das bauordnungsrechtliche Einschreiten gegen illegales Bauen sowie die
Bearbeitung von Widersprüchen
Haben Sie Interesse? Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bis
spätestens 16. Oktober 2016 in unserem Onlineportal.
Ihre Qualifikation: Ausbildung zum/zur Bachelor of Arts – Public Management oder eine
vergleichbare Ausbildung.
Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald, Stadtstr. 2, 79104 Freiburg
Diplom-Ingenieur/-in
zu besetzen.
Ihr Aufgabengebiet umfasst u.a. Überwachen und Beraten der Betriebe verschiedener
Branchen in den Bereichen Luftreinhaltung, Lärm, gewerbliches Abwasser und Abfall,
fachtechnische Stellungnahmen bei bau- und immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren, Nachbarschaftsbeschwerden und das Durchführen und Auswerten von
Lärmmessungen.
Ihre Qualifikation: Abgeschlossenes Studium (FH/BA) zum Dipl.-Ing. der Fachrichtung
Umweltingenieur/-in, Bauingenieur/-in oder vergleichbar.
Interesse?
Details zur Ausschreibung finden Sie auf unserer Homepage
unter www.loerrach-landkreis.de/karriere oder scannen
Sie einfach den QR-Code.
STELLENANGEBOT
Im Fachbereich Umwelt ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt die befristete Teilzeitstelle
(60 %) als
REGIERUNGSPRÄSIDIUM FREIBURG
Beim Landesbetrieb Gewässer im Regierungspräsidium Freiburg ist im
Referat 53.3 - Integriertes Rheinprogramm - zum nächstmöglichen
Zeitpunkt eine unbefristete Vollzeitstelle mit einer / einem
Bautechnikerin / Bautechniker
oder vergleichbarer Ausbildung im Sinne der folgenden Aufgabenbeschreibung zum nächstmöglichen Zeitpunkt am Dienstort Freiburg zu
besetzen.
Das Aufgabengebiet umfasst die Unterstützung bei Planung, Bau, Betrieb
und Unterhaltung der Hochwasserschutzmaßnahmen des Integrierten
Rheinprogramms am Oberrhein.
Nähere Informationen über die zu besetzende Stelle und das Anforderungsprofil finden Sie unter:
www.rp.baden-wuerttemberg.de/Regierungspräsidium Freiburg/
Stellenangebote
Dort finden Sie auch den Link zu unserem Online-Bewerbungsverfahren.
Für unser Seniorenpflegeheim Wichernhaus in Freiburg suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt examinierte
Pflegefachkräfte und
Pflegehelfer (m/w)
Wir freuen uns auf Ihre Online-Bewerbung.
Leben + Arbeiten im Südwesten:
www.sw-plus.de
www.loerrach-landkreis.de
Für die Kindertagesstätte Pfiffikus suchen wir zum
nächstmöglichen Zeitpunkt und für die Kindertagesstätte Regenbogen zum 01.03.2017
Hauswirtschaftskräfte (m/w)
Die Erzdiözese Freiburg bietet
im Erzbischöflichen Ordinariat
Die Stadt Waldkirch (ca. 21.000 Einwohner) bietet
eine hohe Lebensqualität. Perspektiven sind es, die
uns antreiben. Und Perspektiven sind es, die Sie zu
uns führen. Willkommen in einer modernen
Verwaltung mit rund 400 Beschäftigten.
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Petra Bumann
Tel. 0761 2188 337
Ausführliche Angaben finden Sie auf unserer
Website www.stadt-waldkirch.de unter
Stellenangebote.
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und gute Deutschkenntnisse setzen wir
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Arbeitszeit täglich Montag bis Freitag
6 – 13 Uhr und 14 – 21 Uhr im Schichtdienst, wöchentlich wechselnd und
zusätzlich alle 14 Tage samstags.
in Teilzeit (bis 90%) für den Tag- und
Nachtdienst.
Auch eine geringfügige Beschäftigung ist
möglich.
Wir bieten Ihnen: eine abwechslungsreiche und vielseitige Tätigkeit in einem
attraktiven Arbeitsumfeld, Unterstützung Ihrer fachlichen und persönlichen
Entwicklung durch Fortbildung, eine
leistungsgerechte Vergütung nach AVR
Diakonie Deutschland, betriebliche
Altersvorsorge (KZVK), Jobticket.
Sie bringen mit: Fachkraft: Examen in der
Alten- oder Krankenpflege; Hilfskraft:
Examen, vergleichbarer Abschluss oder
Berufserfahrung,
Verantwortungsbewusstsein und Engagement, Teamfähigkeit und soziale Kompetenz.
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Sie bitte an das
Seniorenpflegeheim Wichernhaus
Herrn Siegbert Thoma
Adelhauser Str. 27, 79098 Freiburg.
Als Ansprechpartnerin steht Ihnen vorab
Frau Willmann unter 07 61 / 3 19 17-44
zur Verfügung.
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freundl., erfahrene u. zuverlässige Haushaltshilfe. Wir freuen uns über Ihren Anruf
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IMMOBILIENWIRTSCHAFT
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Tel. 0761 2188 323
Ihre Bewerbung senden
Sie bitte an:
bewerbung@
ordinariat-freiburg.de
Vollständige Ausschreibungen zu den
Stellenangeboten finden Sie unter:
www.ebfr.de/stellenanzeigen
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Das sind Ihre Aufgaben:
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unserem Kundenstamm und gewinnen
neue Kunden hinzu mit dem Ziel einer
langfristigen und vertrauensvollen Kundenbeziehung
Das bringen Sie mit:
• Sie haben eine kaufmännische und/oder
technische Ausbildung sowie idealerweise
das Zertifikat „Geprüfter Automobilverkäufer/-in (gem. VDA/VDIK/ZDK)“
• Sie verkaufen mit Begeisterung Neuwagen
und Gebrauchtwagen
Bei Interesse senden Sie bitte Ihre Bewerbung per
Email mit Lichtbild an:
REGIERUNGSPRÄSIDIUM FREIBURG
Beim Landesbetrieb Gewässer im Regierungspräsidium Freiburg ist im
Referat 53.3 - Integriertes Rheinprogramm - zum nächstmöglichen
Zeitpunkt je eine unbefristete Vollzeitstelle mit einer/einem
Bauzeichnerin / Bauzeichner
Fachrichtung Tiefbau oder Ingenieurbau
am Dienstort Freiburg und am Dienstort Offenburg zu besetzen.
Dort finden Sie auch den Link zu unserem Online-Bewerbungsverfahren.
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Für den Unterricht in Kleingruppen max. 4
Schüler/innen suchen wir engagierte Lehrkräfte in den Fächern Mathematik und
Englisch, Mittel/Oberstufe.
Studienkreis Bad Krozingen
Tel.: 0171/4505005 od. [email protected]
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richten Sie bitte an:
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Digitalen Geländemodellen, Bearbeitung von ökologischen Themen
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numerischen Modellen;
• Koordination der projektbezogenen EDV-gestützten Datenhaltung;
• Erstellung von PowerPoint-Präsentationen und Zuarbeit für die
Erstellung von Informationsschriften und Flyern;
• Assistenz bei der Erstellung der Antragsunterlagen für Planfeststellungsverfahren und
• Koordination der Verwaltung und des Austauschs von Bauausführungsplänen in der Vorbereitung und Durchführung der Bauphase.
Nähere Informationen über die zu besetzenden Stellen und das Anforderungsprofil finden Sie unter:
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den täglichen Aufgaben unserer Auszubildenden.
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Das bieten wir:
• 35-Stunden-Woche mit Gleitzeit
• 30 Urlaubstage, Urlaubs- und Weihnachtsgeld
• Azubi-Projekte mit Präsentation vor der Geschäftsführung
• Jugend- und Auszubildenden-Vertretung
• Betriebsinterner Unterricht
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Verwaltung macht es möglich. Mit Ihnen! Erleben Sie, dass sich ihr Einstieg lohnt.
Ihre Aufgabe
Ihr Profil
• In unserer Verwaltung sind Sie für die Bearbeitung
vielfältiger Aufgaben verantwortlich.
• Sie verbuchen die täglichen Geschäftsvorfälle unter
Einhaltung der Termintreue, führen Kennzahlenmeldungen durch, berechnen Filialinventuren und
drucken Preisschilder für unsere Filialen.
• Darüber hinaus bearbeiten Sie Rechnungen und
Versicherungsfälle sowie sonstige allgemeine Verwaltungstätigkeiten.
• Abgeschlossene kaufmännische oder gleichwertige
Ausbildung
• Schnelle Auffassungsgabe und ausgeprägtes
Zahlenverständnis
• Begeisterungsfähigkeit, Organisationstalent und
Engagement
• Gute MS Office-Kenntnisse
Ihr Mehrwert
Wir legen Wert darauf, dass sich Ihr Einstieg bei uns lohnt! Daher profitieren Sie bei uns nicht nur von einer
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insbesondere Kindern, zugute kommt.
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