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KJ 2/2016
LANDKREIS-MOSAIK
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Genuss- und Tourismusmesse Vogtland
Genüssliche Premiere in der Festhalle
Plauen vom 30. September bis 3. Oktober
Eine regionale kulinarische Entdeckungsreise soll die erste Genussund Tourismusmesse Vogtland zum
verkaufsoffenen Wochenende in
Plauen werden. Das Startzeichen
gab es im Ergebnis des ersten
„Branchentreffs“ des Landrates,
der gemeinsam mit der IHK Regionalkammer Plauen und der Handwerkskammer Chemnitz Vertreter
von Landwirtschaftsbetrieben, Gastronomie, Bäcker- und Fleischerhandwerk, Brauereien, Direktvermarktern, Lebensmittelproduzenten
eingeladen hat. Der Auftakt soll
eine Besucher-, Kauf- und Fachmesse werden – sozusagen eine
Grüne Woche en miniature.
Ziel ist zum einen, den Blick der
Verbraucher für einheimische Produkte zu schärfen, was hier wächst,
gedeiht und wertvoll verarbeitet
wird und auch die regionale Küche
auszeichnet. Landrat Keil nannte
schmackhafte Beispiele, die typisch
vogtländisch und „Made im Vogtland“ sind. „Unser Vorteil ist die
Vielfalt der Produkte“, bot Keil die
Unterstützung des Vogtlandkreises
an, wenn die Wirtschaft eine solche
Regionalmesse wolle.
Das Interesse für regionale Produkte
wächst. In Lebensmitteln steckt Heimat und darauf gezielter aufmerksam zu machen, lohne sich – für
Produzenten und Verbraucher.
Noch gezielter eine regionale Wertschöpfungskette zu etablieren, wollen wir gerne unterstützen, hieß es
von Steffi Schönherr, stellvertretende
Hauptabteilungsleiterin Gewerbeförderung der Handwerkskammer
Chemnitz. „Es ist eine Plattform für
unser Handwerk, für Vertrieb und
Netzwerke“, sagte sie die Unterstützung der Kammer mit den Worten
zu: „Lassen Sie uns mit regionalen
Spezialitäten überraschen.“
Von einem Blumenstrauß an Produkten sprach auch Michael Barth,
Geschäftsführer der IHK Regional-
kammer Plauen, und brachte die
„Regionale 2014“ in Wernesgrün
in Erinnerung, die als Fachmesse
für Gastronomie und Direktvermarkter eine gute Resonanz fand.
Mit der Genussmesse soll die breite
Öffentlichkeit mit ins Boot geholt
werden. Die Mischung macht es,
sagte auch Barth die Unterstützung
der IHK zu. Die Besinnung auf Regionales soll keinem schnelllebigen
Trend folgen, sondern bewusst und
langfristig auf die Leistungsfähigkeit regionaler Erzeuger und Verarbeiter hinweisen. Daher sei man
keine Konkurrenz zum Europäischen Bauernmarkt, hieß es auf
Nachfrage ganz klar.
Daher ist neben der Erreichung der
Verbraucher ein weiteres Ziel der
Messe, den Herstellern und Gastronomen ein Podium für ihre Geschäftsbeziehungen zu schaffen.
Auch das soll fruchtbar weiter gedeihen.
Warum denn nicht schon auf der
sein.“ Da war das Eis schnell gebrochen und die jungen Landwirte
hielten mit ihren Fragen nicht lange
hinterm Berg.
Viele gute landwirtschaftliche
Nutzflächen seien in den vergangenen Jahren zu Industriegebieten geworden. Der Naturschutz fordere
Landrat Rolf Keil besucht junge Landwirte im Unterricht
Eis ist schnell gebrochen
Eine nicht ganz alltägliche Unterrichtstunde erlebten die Absolventen der Fachschule für Landwirtschaft Plauen. Denn als Gastdozent
konnten die Landwirte, die sich
zum Staatlich geprüften Wirtschafter ausbilden lassen, Landrat Rolf
Keil begrüßen. Nicht ganz unbefleckt diskutierte der studierte
Agrochemiker mit den jungen
Landwirten zwei Stunden um öffentliche Verantwortung, Rahmenbedingungen, rechtliche Vorgaben
und um infrastrukturelle Erfordernisse in der Agrarpolitik.
Schulleiter Michael Eckl freute
sich, dass sich Landrat Rolf Keil
vom Schulträger persönlich Zeit
nahm, die jungen Landwirte zu besuchen. Für Eckl ganz praktisch:
eine tagaktuelle, praxisnahe und regionalbezogene Unterrichtsführung. Schmunzelnd meinte Eckl:
„Es gibt nichts, was ein Landwirt
nicht kann, er kann sogar Landrat
Eine nicht alltägliche Unterrichtsstunde in der Fachschule für Landwirtschaft Plauen mit Landrat Rolf Keil (Mitte)
Foto: Landratsamt
Unter den Nägeln brannte beispiels- auch seinen Tribut. Bedingungen,
weise die Problematik: Landwirt- die die Landwirtschaft nicht gerade
schaft, Industrie und Naturschutz. fördern. Hier hätten Planer und Na-
Einladung zum „Landwirtschafts-Schnuppertag“ am 12. März
Technik bestaunen, Traktor fahren, Landluft
genießen und Kälber streicheln inklusive
Mit guten Ideen bereiten sich zurzeit die landwirtschaftlichen Fachschüler aus Plauen auf den großen
Aktionstag »Willkommen in DEINER grünen Zukunft« vor.
Am 12. 03. 2016 von 10 bis 17 Uhr
sind alle herzlich eingeladen auf
dem Gelände der Agrargenossenschaft Rodau e. G., um direkt und
konkret mehr zur Ausbildung, zu
Tätigkeiten und Qualifikationsmöglichkeiten in der Landwirtschaft zu
erfahren. Der Besuch lohnt sich für
die ganze Familie – mit den interessierten Kindern, diese Ausbil-
dung unter die Lupe zu nehmen und
für sich zu testen.
An verschiedenen Stationen werden die Fachschüler interessante
Tätigkeiten vorstellen und Kenntnisse vermitteln. Die rasante technologische Entwicklung wird deutlich bei automatischen Melksystemen und GPS-gesteuerter Traktoren. Sowohl die Technik, als auch
die Vielfältigkeit, die hohe Verantwortung, sichere Perspektiven sowie die Arbeit mit Tieren und in
der Natur sollen die Schüler bestärken, einen landwirtschaftlichen Be-
ruf zu erlernen.
Mit einem prämierten Wissenstest,
Traktorgeschicklichkeitsfahren, der
Spiel-Spaß-Kinderecke, Leckerem
aus der Region und vielen Gesprächen wird der Tag zum Erlebnis für
Groß und Klein.
Anmeldungen und Nachfragen
zum Aktionstag nehmen Bettina
Dög und Jana Brücker von der
Fachschule für Landwirtschaft
Plauen, Telefon: 03741 103101,
gern entgegen.
www.deine-gruene-zukunft.de
Speisekarte auf die Herkunft der
verwendeten Produkte verweisen?
Für „So schmeckt das Vogtland“
haben sich schon vier Gastronomen
dieser Idee verschrieben und bieten
vogtländische Gerichte mit einheimischen Produkten an.
Drittens soll die Genussmesse eine
Wirtschaftsförderung für die Tourismusregion sein. Gutes Essen und
ein schöner Urlaub gehören zusammen. Auch damit will man gezielter
punkten und mit Spezialitäten den
Feriengast locken.
Mit den Vorbereitungen wurde be-
turschützer eine große Verantwortung, meint Keil, denn die Belange
beider seien oft nur schwerlich unter einen Hut zu bekommen.
Die Schaffung von Arbeitsplätzen
habe oberste Priorität und die entstandenen Industriegebiete seien
gut ausgelastet und kaum noch
Raum für große Neuansiedelungen.
Im engen Zusammenwirken mit
dem Tourismus müssten die guten
Archivfoto: Landratsamt
gonnen. Landratsamt, IHK und
HWK werden auf ausgewählte Firmen zugehen und zur Messe einladen. Interessenten können sich melden beim Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt unter
037421 413601 oder unter [email protected]
Ins Team wird ein professioneller
Messeveranstalter geholt, um mit
einem ansprechenden Messebau
und der Vermarktung die drei Tage
vorzubereiten, zu vermarkten und
durchzuführen. Die Leistung soll
Anfang März vergeben werden.
landwirtschaftlichen Produkte noch
bekannter gemacht werden und immer mehr der Gedanke reifen, hier
Produziertes auch hier zu verkaufen. Denn auch kurze Transportwege schonen unsere Umwelt.
Mit einer Messe vom 30. September bis zum 2. Oktober 2016 in der
Festhalle Plauen will man auf die
„Genussregion Vogtland“ verstärkt
aufmerksam machen, so Keil.