Erzdiözese Wien - Hier finden Sie Anregungen und

Unser Leid in Jesu Leid - Kreuzweg
(besonders geignet für eine Pflegestation)
Anlass/Thema:
Passionszeit, Leid
Erste Station: Jesus wird zum Tode
verurteilt
Vorbereiten:
Handkreuz
Das Handkreuz wird unter den
TeilnehmerInnen herumgegeben,
so dass bei jeder Station ein(e)
andere(r) das Kreuz hält
Besondere Aufgaben:
Vorlesen/Vorsingen/Lieder anstimmen. Darauf achten, dass die
Lieder/Liedrufe so bekannt sind,
dass möglichst auswendig gesungen
werden können.
Zweite Station: Jesus nimmt das Kreuz
auf seine Schultern
V: Jesus, du nimmst das schwere Kreuz.
A: Wir schauen auf dich.
V: Stärke die Kräfte aller, denen ein Kreuz
auferlegt ist. A: Herr, erbarme dich…
Dritte Station: Jesus fällt zum ersten
Mal unter dem Kreuz
Eröffnung:
Kreuzweg
V: Jesus, du wurdest ungerecht zum Tode
verurteilt. A: Wir schauen auf dich.
V: Wir denken an alle Menschen, die
heute ungerecht behandelt werden. A:
Herr, erbarme dich! Oder: Herr, wir bitten dich! (evtl. gesungen)
Wir wollen miteinander den Kreuzweg beten. Dankbar blicken wir
auf Jesus, der Bosheiten und Elend,
Leiden und Schmerzen nicht ausgewichen ist, sondern auf sich genommen hat. Dadurch hat er uns
gezeigt, wie wir mit Kreuz und Leid
umgehen und was wir tun können,
damit es aus der Welt verschwindet.
Wir betrachten das Leiden Jesu und
danken ihm. Wir fühlen mit allen,
die heute leiden und beten für sie.
V: Jesus, du fällst unter der Last des Kreuzes. A: Wir schauen auf dich.
V: Sei bei allen, die zusammenbrechen
und fallen. A: Herr, erbarme dich…
Vierte Station: Jesus begegnet seiner
Mutter
V: Jesus, deine Mutter hat dich auf deinem Weg begleitet. A: Wir schauen auf
dich.
A: Mach uns bereit, Not und Schmerz anderer zu teilen. A: Herr, erbarme dich…
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V: Jesus, du wartest auf Hilfe. A: Wir
schauen auf dich.
V: Zeige uns, wo wir gebraucht werden.
A: Herr, erbarme dich…
Sechste Station: Veronika reicht Jesus
das Schweißtuch
V: Jesus, Veronika hat sich zu dir bekannt. A: Wir schauen auf dich.
A: Wir wollen dich vor den Menschen zu
bekennen. A: Herr, erbarme dich…
Siebte Station: Jesus fällt zum zweiten
Mal unter dem Kreuz
V: Jesus, trotz vieler Stolpersteine gehst
du deinen Weg weiter. A: Wir schauen
auf dich.
A: Gib auch uns die Kraft, unseren Weg
zu gehen. A: Herr, erbarme dich…
Achte Station: Jesus begegnet den
weinenden Frauen
V: Sei bei allen, die unter Kreuz und
Leid zusammenbrechen. A: Herr,
erbarme dich…
Zehnte Station: Jesus wird seiner
Kleider beraubt
V: Jesus, du wurdest bloßgestellt und
verspottet. A: Wir schauen auf dich.
V: Bewahre alle, unmenschlich zu
Handeln. A: Herr, erbarme dich…
Elfte Station: Jesus wird ans Kreuz
genagelt
V: Jesus, deine Liebe ist stärker als
alle Bosheit und als alles Leid. A: Wir
schauen auf dich.
V: Nichts soll uns trennen von deiner
Liebe. A: Herr, erbarme dich…
Zwölfte Station: Jesus stirbt am
Kreuz
V: Jesus, dein Tod hat mir das Leben
gebracht. A: Wir schauen auf dich.
V: Lass mich tot sein für die Sünde.
A: Herr, erbarme dich…
V: Jesus, Anteilnahme und Mitleid tun gut.
A: Wir schauen auf dich.
A: Auch wir versuchen, mit anderen mit- Dreizehnte Station: Jesus wird
vom Kreuz abgenommen und in
zufühlen. A: Herr, erbarme dich…
den Schoß seiner Mutter gelegt
Neunte Station: Jesus fällt zum dritten
Mal unter dem Kreuz
V: Jesus, du brichst unter dem Leid zusammen, das andere verursacht haben.
A: Wir schauen auf dich.
V: Jesus, deine Freunde und deine
Mutter haben sich um deinen Leichnam gekümmert. A: Wir schauen auf
dich.
V: Nimm uns bei unserem Sterben in
deine Arme. A. Herr, erbarme dich…
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Kreuzweg
Fünfte Station: Simon von Cyrene hilft
Jesus das Kreuz tragen
Vierzehnte Station: Der heilige Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt
V: Jesus, das Grab wird dich nicht halten. A: Wir schauen auf dich.
V: Schenke uns Auferstehung und ewiges Leben in deiner Nähe. A: Herr, erbarme dich…
Schlussgebet:
Herr Jesus Christus, dein Leiden trägt unser Leid; das Kreuz, an dem du gestorben bist, ist das Kreuz, an dem wir uns aufrichten können. Es sei und bleibe uns
das Zeichen von Glauben, von Hoffnung und von Liebe. Dein Kreuz segne uns heute und alle Tage und in alle Ewigkeit. Amen.
Kreuzweg
Hanns Sauter
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Bildbetrachtung Kreuzweg
Bild einnehmen?
• Höre ich Geräusche, rieche ich
etwas?
Versuchen Sie einmal in der Seniorenrunde ein Kreuzweg - Bild zu betrachten. • Wenn die gemalten Personen
sprechen könnte, welche Worte
Jeder Teilnehmer, jede Teilnehmerin soll
würde ich ihnen in den Mund
die Möglichkeit haben, das ganze Bild
legen?
in Ruhe zu betrachten. Dazu bieten sich
mehrere Möglichkeiten an: • Was möchte das Bild mir
persönlich sagen?
• Sie haben für jeden Teilnehmer, jede Sie können auch am Anfang der Bildbetrachtung nur einen Bildausschnitt
Teilnehmerin eine Farbkopie des gezeigen und das Bild schrittweise aufwünschten Bildes ausgedruckt.
decken.
• Sie haben das Bild auf ihrem Computer
gespeichert und projizieren das Bild mit Weitere Möglichkeiten mit einem
Hilfe des Beamers auf eine Leinwand.
Bild zu arbeiten
• Ein Dia wird mit dem Diaprojektor an
Dazu sollte jeder Teilnehmer, jede
die Wand geworfen.
Teilnehmerin eine Kopie des Bildes
vor sich liegen haben.
• Sie gehen in die Kirche, zu einem
Kreuzweg und schauen das Bild
• Mit Bleistift Verbindungslinien
gemeinsam vor Ort an.
zeichnen – wer ist mit wem in
• Was sehen Sie auf dem Bild?
• Welche Gefühle empfinde ich beim
Betrachten des Bildes?
• Welche Farben sind verwendet
worden?
• Welche Gegenstände, Personen sind
darauf dargestellt?
• Was ist am Bildrand, was in der Mitte
gemalt?
• Welche Überschrift würde ich diesem
Bild geben?
• Welche Position möchte ich auf dem
Kontakt?
• Personen ausschneiden und neu
gruppieren
• sich selbst in das Bild zeichnen
• Bild als schwarzweiß Kopie austeilen und mit Farben neu
gestalten.
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Kreuzweg
Geben Sie einige Minuten Zeit, das Bild
genau anzuschauen. Dann versuchen Sie
mit diesen oder ähnlichen Fragen durch
das Bild zu begleiten:
Meditation - Brief an Veronika
Kreuzweg
Liebe Veronika!
Du bist mir vertraut als jene Frau,
die in der 6. Station des Kreuzweges
Jesus das Schweißtuch reicht. Du
bist doch auch die Patronin der
Pfarrhaushälterinnen und Weißnäherinnen. Man darf dich auch
bei schwerer Krankheit um Hilfe
anrufen.
Ich vermute, dass dir Jesus und seine
Lehre nicht fremd waren. Hast du die
Mutter Jesu vielleicht begleitet auf
ihrem schweren Weg? Dabei warst
du sicher eine große Stütze für sie,
denn dieser Weg war steinig und
heiß. Du hast dir deswegen einen
kleinen weißen Schleier mitgenommen.
Ich kann nur staunen: dass du, als
Frau der damaligen Zeit, dir den Weg
durch die gaffende und schaulustige
Menge gebahnt hast. Nur so konntet
ihr, Maria und du, Jesus nahe sein.
Was muss in dir vorgegangen sein,
als du den gebeugten Menschen mit
dem schweren Kreuz erblickt hast?
Du hast gesehen, wie sehr ungerechte
Verurteilung und Folter dem Antlitz
eines Menschen zusetzen können.
Nicht gezögert hast du, hast ganz
spontan dein Tuch, das für dein
eigenes Wohlbefinden gedacht war,
Jesus gereicht, damit er sich Schweiß,
Staub und sein Blut abwischen konnte.
Mit deiner Handlung hast du einiges
bewirkt: Du gabst dem Menschen
Jesus die Würde zurück; du ent-
decktest wieder das wahre Antlitz.
Jetzt verstehe ich auch wirklich deinen
Namen: Veronika bedeutet „das wahre
Antlitz“.
Durch dein Vortreten hast du wahrscheinlich
auch den Kreuzweg angehalten.
Entrüstet müssen sich die rohen Soldaten
gefragt haben: „Wer nimmt sich dieses
Recht heraus?“ Allein du mit deinem Mut
und deinem Wissen um Jesus hast es gewagt. Dein Glaube hat dir die Kraft zum
Handeln verliehen.
Liebe Veronika, wie sehr hast du dich
gewandelt! Zuerst warst du nur eine Frau,
die am Wegrand stand. Aber dann hast
du erkannt, dass man selbst durch kleine,
scheinbar unbedeutende Gesten ein
großes Leid lindern kann.
Fürbitten
• Herr Jesus, lass auch uns spontan heraustreten, wenn Hilfe gefordert ist.
• Lieber Gott, gib uns die Stärke, dass wir
nicht mit dem Strom schwimmen, son
dern uns mutig für deine Sache einsetzen.
• Herr Jesus, die Wunden der Seele sind
oft nicht sofort erkennbar. Lass uns
andere Menschen nicht oberflächlich
betrachten, sondern in ihnen deine
Tiefe und Gegenwart erkennen.
• Herr Jesus, präge dein Antlitz in unse
re Herzen, damit wir dir begegnen,
um dein Bild der Welt zu zeigen.
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Clementina Kahrer