Unser Leid in Jesu Leid - Kreuzweg (besonders geignet für eine Pflegestation) Anlass/Thema: Passionszeit, Leid Erste Station: Jesus wird zum Tode verurteilt Vorbereiten: Handkreuz Das Handkreuz wird unter den TeilnehmerInnen herumgegeben, so dass bei jeder Station ein(e) andere(r) das Kreuz hält Besondere Aufgaben: Vorlesen/Vorsingen/Lieder anstimmen. Darauf achten, dass die Lieder/Liedrufe so bekannt sind, dass möglichst auswendig gesungen werden können. Zweite Station: Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern V: Jesus, du nimmst das schwere Kreuz. A: Wir schauen auf dich. V: Stärke die Kräfte aller, denen ein Kreuz auferlegt ist. A: Herr, erbarme dich… Dritte Station: Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz Eröffnung: Kreuzweg V: Jesus, du wurdest ungerecht zum Tode verurteilt. A: Wir schauen auf dich. V: Wir denken an alle Menschen, die heute ungerecht behandelt werden. A: Herr, erbarme dich! Oder: Herr, wir bitten dich! (evtl. gesungen) Wir wollen miteinander den Kreuzweg beten. Dankbar blicken wir auf Jesus, der Bosheiten und Elend, Leiden und Schmerzen nicht ausgewichen ist, sondern auf sich genommen hat. Dadurch hat er uns gezeigt, wie wir mit Kreuz und Leid umgehen und was wir tun können, damit es aus der Welt verschwindet. Wir betrachten das Leiden Jesu und danken ihm. Wir fühlen mit allen, die heute leiden und beten für sie. V: Jesus, du fällst unter der Last des Kreuzes. A: Wir schauen auf dich. V: Sei bei allen, die zusammenbrechen und fallen. A: Herr, erbarme dich… Vierte Station: Jesus begegnet seiner Mutter V: Jesus, deine Mutter hat dich auf deinem Weg begleitet. A: Wir schauen auf dich. A: Mach uns bereit, Not und Schmerz anderer zu teilen. A: Herr, erbarme dich… Seite 1 - März 2015 V: Jesus, du wartest auf Hilfe. A: Wir schauen auf dich. V: Zeige uns, wo wir gebraucht werden. A: Herr, erbarme dich… Sechste Station: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch V: Jesus, Veronika hat sich zu dir bekannt. A: Wir schauen auf dich. A: Wir wollen dich vor den Menschen zu bekennen. A: Herr, erbarme dich… Siebte Station: Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz V: Jesus, trotz vieler Stolpersteine gehst du deinen Weg weiter. A: Wir schauen auf dich. A: Gib auch uns die Kraft, unseren Weg zu gehen. A: Herr, erbarme dich… Achte Station: Jesus begegnet den weinenden Frauen V: Sei bei allen, die unter Kreuz und Leid zusammenbrechen. A: Herr, erbarme dich… Zehnte Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt V: Jesus, du wurdest bloßgestellt und verspottet. A: Wir schauen auf dich. V: Bewahre alle, unmenschlich zu Handeln. A: Herr, erbarme dich… Elfte Station: Jesus wird ans Kreuz genagelt V: Jesus, deine Liebe ist stärker als alle Bosheit und als alles Leid. A: Wir schauen auf dich. V: Nichts soll uns trennen von deiner Liebe. A: Herr, erbarme dich… Zwölfte Station: Jesus stirbt am Kreuz V: Jesus, dein Tod hat mir das Leben gebracht. A: Wir schauen auf dich. V: Lass mich tot sein für die Sünde. A: Herr, erbarme dich… V: Jesus, Anteilnahme und Mitleid tun gut. A: Wir schauen auf dich. A: Auch wir versuchen, mit anderen mit- Dreizehnte Station: Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in zufühlen. A: Herr, erbarme dich… den Schoß seiner Mutter gelegt Neunte Station: Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz V: Jesus, du brichst unter dem Leid zusammen, das andere verursacht haben. A: Wir schauen auf dich. V: Jesus, deine Freunde und deine Mutter haben sich um deinen Leichnam gekümmert. A: Wir schauen auf dich. V: Nimm uns bei unserem Sterben in deine Arme. A. Herr, erbarme dich… Seite 2 - März 2015 Kreuzweg Fünfte Station: Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen Vierzehnte Station: Der heilige Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt V: Jesus, das Grab wird dich nicht halten. A: Wir schauen auf dich. V: Schenke uns Auferstehung und ewiges Leben in deiner Nähe. A: Herr, erbarme dich… Schlussgebet: Herr Jesus Christus, dein Leiden trägt unser Leid; das Kreuz, an dem du gestorben bist, ist das Kreuz, an dem wir uns aufrichten können. Es sei und bleibe uns das Zeichen von Glauben, von Hoffnung und von Liebe. Dein Kreuz segne uns heute und alle Tage und in alle Ewigkeit. Amen. Kreuzweg Hanns Sauter Seite 3 - März 2015 Bildbetrachtung Kreuzweg Bild einnehmen? • Höre ich Geräusche, rieche ich etwas? Versuchen Sie einmal in der Seniorenrunde ein Kreuzweg - Bild zu betrachten. • Wenn die gemalten Personen sprechen könnte, welche Worte Jeder Teilnehmer, jede Teilnehmerin soll würde ich ihnen in den Mund die Möglichkeit haben, das ganze Bild legen? in Ruhe zu betrachten. Dazu bieten sich mehrere Möglichkeiten an: • Was möchte das Bild mir persönlich sagen? • Sie haben für jeden Teilnehmer, jede Sie können auch am Anfang der Bildbetrachtung nur einen Bildausschnitt Teilnehmerin eine Farbkopie des gezeigen und das Bild schrittweise aufwünschten Bildes ausgedruckt. decken. • Sie haben das Bild auf ihrem Computer gespeichert und projizieren das Bild mit Weitere Möglichkeiten mit einem Hilfe des Beamers auf eine Leinwand. Bild zu arbeiten • Ein Dia wird mit dem Diaprojektor an Dazu sollte jeder Teilnehmer, jede die Wand geworfen. Teilnehmerin eine Kopie des Bildes vor sich liegen haben. • Sie gehen in die Kirche, zu einem Kreuzweg und schauen das Bild • Mit Bleistift Verbindungslinien gemeinsam vor Ort an. zeichnen – wer ist mit wem in • Was sehen Sie auf dem Bild? • Welche Gefühle empfinde ich beim Betrachten des Bildes? • Welche Farben sind verwendet worden? • Welche Gegenstände, Personen sind darauf dargestellt? • Was ist am Bildrand, was in der Mitte gemalt? • Welche Überschrift würde ich diesem Bild geben? • Welche Position möchte ich auf dem Kontakt? • Personen ausschneiden und neu gruppieren • sich selbst in das Bild zeichnen • Bild als schwarzweiß Kopie austeilen und mit Farben neu gestalten. Seite 4 - März 2015 Kreuzweg Geben Sie einige Minuten Zeit, das Bild genau anzuschauen. Dann versuchen Sie mit diesen oder ähnlichen Fragen durch das Bild zu begleiten: Meditation - Brief an Veronika Kreuzweg Liebe Veronika! Du bist mir vertraut als jene Frau, die in der 6. Station des Kreuzweges Jesus das Schweißtuch reicht. Du bist doch auch die Patronin der Pfarrhaushälterinnen und Weißnäherinnen. Man darf dich auch bei schwerer Krankheit um Hilfe anrufen. Ich vermute, dass dir Jesus und seine Lehre nicht fremd waren. Hast du die Mutter Jesu vielleicht begleitet auf ihrem schweren Weg? Dabei warst du sicher eine große Stütze für sie, denn dieser Weg war steinig und heiß. Du hast dir deswegen einen kleinen weißen Schleier mitgenommen. Ich kann nur staunen: dass du, als Frau der damaligen Zeit, dir den Weg durch die gaffende und schaulustige Menge gebahnt hast. Nur so konntet ihr, Maria und du, Jesus nahe sein. Was muss in dir vorgegangen sein, als du den gebeugten Menschen mit dem schweren Kreuz erblickt hast? Du hast gesehen, wie sehr ungerechte Verurteilung und Folter dem Antlitz eines Menschen zusetzen können. Nicht gezögert hast du, hast ganz spontan dein Tuch, das für dein eigenes Wohlbefinden gedacht war, Jesus gereicht, damit er sich Schweiß, Staub und sein Blut abwischen konnte. Mit deiner Handlung hast du einiges bewirkt: Du gabst dem Menschen Jesus die Würde zurück; du ent- decktest wieder das wahre Antlitz. Jetzt verstehe ich auch wirklich deinen Namen: Veronika bedeutet „das wahre Antlitz“. Durch dein Vortreten hast du wahrscheinlich auch den Kreuzweg angehalten. Entrüstet müssen sich die rohen Soldaten gefragt haben: „Wer nimmt sich dieses Recht heraus?“ Allein du mit deinem Mut und deinem Wissen um Jesus hast es gewagt. Dein Glaube hat dir die Kraft zum Handeln verliehen. Liebe Veronika, wie sehr hast du dich gewandelt! Zuerst warst du nur eine Frau, die am Wegrand stand. Aber dann hast du erkannt, dass man selbst durch kleine, scheinbar unbedeutende Gesten ein großes Leid lindern kann. Fürbitten • Herr Jesus, lass auch uns spontan heraustreten, wenn Hilfe gefordert ist. • Lieber Gott, gib uns die Stärke, dass wir nicht mit dem Strom schwimmen, son dern uns mutig für deine Sache einsetzen. • Herr Jesus, die Wunden der Seele sind oft nicht sofort erkennbar. Lass uns andere Menschen nicht oberflächlich betrachten, sondern in ihnen deine Tiefe und Gegenwart erkennen. • Herr Jesus, präge dein Antlitz in unse re Herzen, damit wir dir begegnen, um dein Bild der Welt zu zeigen. Seite 5 - März 2015 Clementina Kahrer
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