Unimedizin Halle beruft neue Professoren

Unimedizin Halle beruft neue Professoren
An der Universitätsmedizin Halle (Saale) sind zum Wintersemester 2016/17 neue
Professoren berufen worden. Die Berufungen betreffen das Institut für
Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik, die Universitäts- und
Poliklinik für Innere Medizin I und als Vertretungsprofessur das Institut für
Geschichte und Ethik der Medizin.
Professor Dr. Rafael Mikolajczyk ist dem Ruf an die Medizinische Fakultät
gefolgt und neuer Direktor des Institutes für Medizinische Epidemiologie,
Biometrie und Informatik. Er tritt die Nachfolge von Prof. Dr. rer. nat.
Johannes Haerting an, der in den Ruhestand gegangen ist. Prof. Haerting hatte
das Institut seit 1996 geleitet.
Prof. Mikolajczyk stammt gebürtig aus Polen und lebt seit 1989 in
Deutschland. Von 1992 bis 1999 hat er an der Freien und Humboldt-Universität
Berlin Humanmedizin studiert und ist im Jahr 2000 zum Thema „Psychosoziale
Aspekte der Wahl einer Familienplanungsmethode. Eine Vergleichsstudie in
Berlin und Krakow“ zum Dr. med. promoviert worden. Von 2002 bis 2004 hat er
zudem ein Masterstudium in Epidemiologie an der der Universität Bielefeld
absolviert und mit dem Master of Science (MSc) abgeschlossen. Im Jahr 2010
folgte die Habilitation an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der
Universität Bielefeld. Seit 2012 war er Professor für Infektionsepidemiologie
an der Medizinischen Hochschule Hannover und Leiter der Arbeitsgruppe
„Epidemiologische und statistische Methoden“ sowie stellvertretender Leiter
der Abteilung Epidemiologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in
Braunschweig.
„Für die Absicherung unseres Forschungsprofilbereiches Klinische
Epidemiologie und Pflege, aber auch im Hinblick auf einen angestrebten
Forschungsverbund ist die Nachbesetzung essentiell“, zeigt sich Dekan
Professor Dr. Michael Gekle zufrieden.
Weitere Berufungen betreffen die Universitäts- und Poliklinik für Innere
Medizin I (Direktor: Professor Dr. Patrick Michl) sowie das Institut für
Geschichte und Ethik der Medizin.
An ersterer ist PD Dr. Jonas Rosendahl zum W2-Professor ernannt worden. Der
gebürtige Tübinger hat von 1997 bis 2004 in Münster, München und Berlin
Humanmedizin studiert. 2007 hat er während seiner Tätigkeit am
Universitätsklinikum Leipzig die Promotion erlangt und ist seit 2010 Facharzt
für Innere Medizin. 2012 folgte die Habilitation und im Jahr 2013 die
Subspezialisierung auf das Fachgebiet Gastroenterologie. Seit Sommer
vergangenes Jahr arbeitet er in der Klinik für Innere Medizin I des
Universitätsklinikums Halle (Saale).
PD Dr. Maike Rotzoll übernimmt nach dem Weggang von Prof. Florian Steger die
Vertretung der W3-Professur am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin.
Die studierte Medizinerin (1987 bis 1991 in Heidelberg) und ernannte
Akademische Oberrätin (2009) erlangte 1993 die Approbation und wurde 1994 im
Fach Medizingeschichte in Lübeck promoviert. 1998 erfolgte die
Facharztprüfung im Fach Psychiatrie. 2014 habilitierte sie sich im Fach
Geschichte, Theorie, Ethik der Medizin.
Seit 1994 arbeitet sie im Arbeitskreis zur „Erforschung der
nationalsozialistischen Euthanasie und Zwangssterilisation“ mit und war von
2002 bis 2005 Mitarbeiterin im DFG-Projekt zur „Wissenschaftlichen
Erschließung und Auswertung des Krankenaktenbestandes der
nationalsozialistischen Euthanasie-Aktion T4 (Bestand R 179 im Bundesarchiv
Berlin)“. Für sein Buch „Das Vergessen der Vernichtung ist Teil der
Vernichtung selbst“ erhielt das DFG-Forschungsteam 2008 den Forschungspreis
„Ärzte in der NS-Zeit“ des Bundesgesundheitsministeriums, der
Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung.
PD Dr. Rotzoll ist zudem seit 2011 Mitglied der Historischen Kommission der
Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) und seit 2012
stellvertretende Leiterin des Referats Geschichte der Deutschen Gesellschaft
für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie.