debüt im dritten

AB 12. NOVEMBER 2016
DEBÜT IM DRITTEN
SWRFernsehen.de
DEBÜT IM DRITTEN
DAS HAMBACHER SCHLOSS, SYMBOL DER DEUTSCHEN DEMOKRATIEBEWEGUNG
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DEBÜT IM DRITTEN
INHALT
Vorwort Martina Zöllner
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Einführung
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Schmidts Katze
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Dolores
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Kurzfilme
20
Und morgen Mittag bin ich tot
26
Nachspielzeit
32
Dessau Dancers
38
Übersicht Sendetermine
44
Pressekontakt
46
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DEBÜT IM DRITTEN
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DEBÜT IM DRITTEN
VORWORT
Es freut mich sehr, Ihnen auch in diesem Jahr wieder fünf starke Filmdebüts im Dritten
vorstellen zu können. Filme, die thematisch wie stilistisch auf ganz unterschiedliche Weise
attraktiv sind.
Die wunderbare schwäbische Komödie »Schmidts Katze« von Marc Schlegel ist in der
diesjährigen Staffel dabei, ebenso wie Frederik Steiners poetisch-einfühlsames Melodram
»Und morgen Mittag bin ich tot«. »Nachspielzeit« von Andreas Pieper greift ein Problem
unserer Städte auf - Gentrifizierung mit der Folge stetig steigender Mietpreise - und ist
doch viel mehr als ein »Themenfilm«. Die »Dessau Dancers« von Jan Martin Scharf schauen
zurück und erzählen ostalgisch-verklärt und mit viel Musik und Tanz, wie der Breakdance
als akrobatischer Schautanz in der DDR populär wurde. Und »Dolores« von Michael Rösel
ist die Verfilmung einer Graphic Novel und lässt die Grenzen zwischen Realität und Fiktion
magisch verschwinden.
Martina Zöllner
Seit mittlerweile 31 Jahren engagiert sich der SWR mit dem Debüt im Dritten für die Nachwuchsförderung. Wir geben Absolventen der Filmhochschulen, aber auch Quereinsteigern,
die uns auffallen, die Gelegenheit, ihre ersten 90-minütigen Fernseh- oder Kinofilme zu
realisieren und dabei ihre eigene Handschrift entscheidend weiterzuentwickeln, gleichzeitig auch, sich der Branche für die Zukunft zu empfehlen. Und natürlich den Zuschauern.
Und der Reichtum der »Debüts«, der Einfallsreichtum, die erzählerische wie ästhetische
Vielseitigkeit ihrer Macher, erstaunen und beglücken uns immer wieder. Für den SWR bleibt
das Debüt im Dritten deshalb eine unverzichtbare Investition in die Zukunft. Oft genug
war ein Debütfilm außerdem der Anfang einer langjährigen Zusammenarbeit des SWR
mit den Filmemachern und Filmemacherinnen.
In diesem Jahr sendet das SWR Fernsehen alle Filme der Staffel gebündelt in einer Woche
im November. Den Anfang macht »Schmidts Katze« am Samstag, den 12. November 2016,
um 20:15 Uhr. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen!
Martina Zöllner,
Leiterin der Hauptabteilung Film und Kultur
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DEBÜT IM DRITTEN
EINFÜHRUNG
AUFBRUCH
Veränderung, Ausbruch aus dem nur halb gelebten Leben,
Befreiung von dem, was das Ich beschwert. Immer wieder ein
wunderbarer Anlass fürs Filmemachen. Aufbruch, ob aus eigenem Willen oder von außen in Gang gesetzt, ist das Gemeinsame der fünf Langfilme in der diesjährigen Staffel von Debüt
im Dritten. Fünf dem Erzählen und den Figuren verpflichtete
Filme, die ansonsten ausgesprochen unterschiedlich sind.
Nicht immer ist es eigener Wille, der die Figuren zu Neuem
treibt, im Gegenteil, es braucht ziemlich starke Impulse von
außen, seien es die Katastrophen der Komödie, den Widerstand der DDR-Obrigkeit oder den Einbruch des Magischen,
um sie nach vorne zu treiben. Komödiantisch schräg erzählt
»Schmidts Katze«, mit Stilwillen gezirkelt »Dolores«, ergreifend, ohne falsches Pathos und mit leisem Humor »Und morgen Mittag bin ich tot«, in der Spannung zwischen Tanz und
Politik »Dessau Dancers« und wahrhaftig, genau und klug
»Nachspielzeit«.
Die Staffel beginnt mit »Schmidts Katze« von Regisseur Marc
Schlegel und Autorin Stephanie Töwe. Ihre Hauptfigur mit
dem Allerweltsnamen Werner Schmidt versteckt sich geradezu in seinem Allerweltsleben. Aggressionen, Frustrationen,
Allmachtsphantasien lebt er aus, wenn er nachts per Fernzünder Autos in die Luft sprengt. Die domestizierte Sprenglust des
Durchschnittstypen setzt in »Schmidts Katze« (die gar nicht
die Katze von Schmidt, aber trotzdem ziemlich bald tot ist) die
Komödie in Gang. Mit einem komödienerfahrenen Ensemble treibt Marc Schlegel seinen Werner Schmidt dann von
einer Katastrophe in die nächste, lustig ist das und durchaus
durchgeknallt. Gleichzeitig gönnt der Film seiner Hauptfigur
inmitten des Chaos aber auch den magischen Moment der
romantischen Liebe und eröffnet ihr damit die Chance zum
Ausgang aus dem versteckten Leben.
Die Zuneigung zum literarisch-bildlichen Genre der Graphic
Novel wurde für Regisseur Michael Rösel und Autor Sebastian
Feld zum Ausgangspunkt für ihr klaustrophobisches Drama
»Dolores«, das in den 50er Jahren angesiedelt ist und mit dem
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Glamour des Hollywoodfilms als Gegensatz zu einer besonders engen Alltäglichkeit spielt. Auch diese Hauptfigur, Georg
Letterer, braucht dringend eine Art Coming-of-middle-Age.
Durch eine glückliche Begebenheit schafft er es, aus seinem
familiären Gefängnis auszubrechen und am Leben der Diva
Dolores teilzunehmen. Doch aus der Bewunderung für die
Schauspielerin wird Besessenheit. Und so holen die magischen Kräfte, die er plötzlich in seiner Modellbaufähigkeit
entdeckt, das Schlimmste aus ihm hervor.
Herzerwärmend und komisch sind keine Adjektive, die man
als Beschreibung für einen Film über Sterbehilfe erwartet. Mit
»Und morgen mittag bin ich tot« gelingt es Regisseur Frederik Steiner und Autorin Barbara te Kock, von der Sehnsucht
einer jungen Frau nach dem selbstbestimmten Tod herzerwärmend und komisch, traurig und optimistisch zu erzählen. Kein Drama, eher schon ein Melodram, aber ein leises,
humorvolles, für das Frederik Steiner In Liv Lisa Fries die ideale
Hauptdarstellerin fand. Sein Film ist durchpulst vom rhythmischen Geräusch des mühsamen, geräteunterstützen Atems
von Hauptfigur Lea und lebt vom ironischen, pathosfreien Ton,
in dem Lea ihre Befreiung in den Tod umsetzt.
Ganz anders sind Ton und Licht in »Nachspielzeit« von Andreas Pieper, rauher, dunkler, durchdrungen vom Rap. Wem
gehört die Stadt? ist die Leitfrage in diesem sehr zeitgenössischen Heimatfilm. Der junge Deutschtürke Cem kämpft für
seinen Kiez Berlin-Neukölln, aber seine Mittel gegen Immobilienspekulation und Gentrifizierung sind hilflos und wenig
aussichtsreich. Cem ist bereit, sich einzusetzen, aber nur im
Fußball bekommt er auch wirklich die Gelegenheit dazu. Das
verbindet ihn mit seinem Gegner Roman, der sich als Verlierer fühlt und in die Fremdenfeindlichkeit flieht. Andreas
Pieper belässt jede seiner komplexen Figuren in ihrer Ambivalenz und Unschärfe. Auflösung ist hier nicht möglich, aber
Hoffnungsmomente gibt es durchaus: Cems Liebe zu Astrid
genauso wie die Erkenntnis, dass der Kampf gegen Roman
ein Scheinkampf ist.
EINFÜHRUNG
»Dessau Dancers« von Jan Martin Scharf nach einem Drehbuch von Ruth Toma beginnt gleich mit einem Aufbruch:
Mitte der 80er Jahren in Dessau entdecken Frank und seine
Freunde den Breakdance als Leidenschaft und als Mittel sich
auszudrücken. Das geht nicht lange gut, der DDR-Obrigkeit
ist diese amerikanische Mode bei weitem zu subversiv. Zwar
gelingt es mit trickreichen Umdeutungsstrategien ein Verbot
zu umgehen. Aber Coolness hat es schwer, wenn sie sich in
»akrobatischem Schautanz« ausdrücken soll. Und trotz aller
Leidenschaft für den Tanz erkennt mit der Zeit auch Frank,
dass er sich der Staatsmacht ausgeliefert hat. Die Leidenschaft und den Aufbruchsgeist des Tanzes erzählt »Dessau
Dancers« mit einem mitreißenden Soundtrack und vielen
Zitaten aus der historischen Dessauer Szene.
Ergänzt wird die Staffel auch in diesem Jahr mit einem Kurzfilmprogramm, das fünf Filme der knappen, verdichteten
Form präsentiert, skurril, grausam, heiter, menschlich.
Stefanie Groß
Redaktion Debüt im Dritten
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DEBÜT IM DRITTEN
SA 12. NOVEMBER, 20:15
SCHMIDTS KATZE
REGIE: MARC SCHLEGEL
IDEE: STEPHANIE TÖWE
Der verklemmte, überaus ordnungsliebende Verkäufer Werner Schmidt sucht nach dem Tod seiner Mutter eine Frau. Bisher völlig
erfolglos. Seinen Frust bekämpft er auf eine ihm eigene Weise: beim nächtlichen Brandstiften. Nichts ist entspannender als
eine bis ins Detail geplante Auto-Explosion. Eines Nachts verletzt er dabei ungewollt eine Frau, Sibylle. In Panik nimmt Werner
sie mit nach Hause. Ein Fehler! Nun hat er zwar eine Frau im Haus, aber eine, die er dort gar nicht haben will und noch dazu
vor seinem Kumpel Uwe und seiner Nachbarin Inge verstecken muss. Doch Sibylle hat nicht vor, sein Haus wieder zu verlassen.
Sie hat Grund, sich zu verstecken, denn sie wird vom kriminellen Frehse verfolgt und sucht nun Unterschlupf. Bald ist nicht nur
Sibylles Leben in Gefahr, sondern auch Werners. Die Immobilien-Mafia ist hinter ihnen her, und sein pyromanisches Geheimnis
droht aufzufliegen. Während alles immer schlimmer wird, muss das ungleiche Paar sich wohl oder übel zusammenraufen ...
»Schmidts Katze« ist eine Romantic Comedy der etwas anderen Art. Zwei skurrile Figuren treffen ungewollt aufeinander:
Werner, der zwanghafte Ordnungsfanatiker und heimliche
Pyromane, und die chaotisch-verträumte Sybille, die das zurückgezogene Leben des Feuerteufels Werner auf den Kopf stellt.
Regisseur Marc Schlegel beweist in der Inszenierung seines
Debüts Talent für das Komödiantische und das richtige Timing.
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DEBÜT IM DRITTEN
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SCHMIDTS KATZE
BESETZUNG, STAB, PRODUKTION
Werner Schmidt Sibylle Rahnisch
Uwe Metzner
Inge Eisele
Frehse
Polizist Plötzke
Polizist Gerber
Luger
Die Müllerin
Michael Lott
Christiane Seidel
Michael Kessler
Franziska Traub
Alexander Fennon
Volker Zack Michalowski
Georg Alfred Wittner
Tom Gerhardt
Désirée Nick
Regie Idee Drehbuch Kamera
Schnitt
Musik
Szenenbild
Kostümbild
Produzent Producer Redaktion
Marc Schlegel
Stephanie Töwe
Stephanie Töwe und Marc Schlegel
Anselm Hartmann
Julia Böhm
Jasmin Reuter
Désirée Salvador
Tanja Gierich & Ulé Barcelos
Matthias Drescher & Philipp Knauss
Franziska Specht
Stefanie Groß
Eine Produktion von FFL Film- und Fernseh-Labor Ludwigsburg
in Koproduktion mit dem SWR. Gefördert von der MFG Filmförderung
MARC SCHLEGEL
Marc Schlegel (*1982 in Waiblingen) studierte Regie und
Drehbuch an der Filmakademie Wien. Schon mit seinen im
Rahmen des Studiums realisierten Kurzfilmen war er auf
zahlreichen internationalen Filmfestivals vertreten und
wurde vielfach ausgezeichnet. Sein Abschlussfilm »Das
Begräbnis des Harald Kramer« gewann 2013 unter anderem
beim Internationalen Festival der Filmhochschulen München den Luggi-Waldleitner-Preis für das beste Drehbuch
und Bronze beim renommierten Camerimage Festival. Im
Jahr 2014 nahm der Film als einzige nicht englischsprachige
Produktion am L.A. Comedy Shorts Film Festival teil und
gewann dort den Preis für den besten Studentenfilm.
STEPHANIE TÖWE
Deutschland 2015, 89 Min.
Stephanie Töwe wurde 1972 in Hamburg geboren. 2006/2007
besuchte sie die Autorenschule der Filmschule HamburgBerlin. Ihre Kurzgeschichten erschienen in Anthologien und
gewannen verschiedene Preise. Für »Grau sind alle meine
Farben« erhielt sie von der Filmförderung Hamburg Drehbuchförderung.
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DEBÜT IM DRITTEN
REGISSEUR MARC SCHLEGEL ZU SEINEM FILM
Herr Schlegel, wie wichtig ist es Ihnen, Ihr Publikum zum Lachen
oder Lächeln zu bringen? War es unausweichlich, dass Ihr erster
Langfilm eine Komödie wurde?
Die Komödie ist auf jeden Fall ein Genre, das mir sehr liegt und
in dem ich mich sehr gerne bewege. Mir gefällt an der Komödie, dass sie einem die seltene Gelegenheit gibt, vom Publikum
durch das Lachen eine direkte und ungefilterte Reaktion auf das
Gezeigte zu erhalten. Das hat etwas wunderbar Ehrliches, im
Kinosaal wird nicht aus Höflichkeit gelacht. Wenn das Publikum
lacht, hat man es zumindest geschafft zu unterhalten und man
weiß, die wichtigste Hürde ist genommen.
Dass mein erster Langfilm eine Komödie wurde, war zwar nicht
unausweichlich, aber auch kein Zufall. Die Produktionsfirma
hatte mit der Autorin Stephanie Töwe und der verantwortlichen Redakteurin Stefanie Groß schon einige Zeit den Stoff
zu »Schmidts Katze« entwickelt. Es wurde dann nach einer
Regieperson gesucht, die schon Erfahrungen mit dem Genre
gesammelt hat. Da zur selben Zeit mein Abschlussfilm »Das
Begräbnis des Harald Kramer«, natürlich eine Komödie, auf den
Filmfestivals startete, kam man auf mich.
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Auf Einheitlichkeit kam es Ihnen bei »Schmidts Katze« offensichtlich nicht in erster Linie an, weder was das Genre betrifft
noch in den einzelnen Elementen des Films. Wie sind Sie den
Film angegangen?
Auch ein sehr bunter und heterogener Film, wie es »Schmidts
Katze« ist, bildet letztendlich eine Einheit. Natürlich ist
»Schmidts Katze« durch und durch Komödie, aber es ist eben
auch die Geschichte eines einsamen Menschen, der auf ungewöhnliche Weise die Liebe findet und am Ende durch diese
Liebe erlöst wird. Mir gefällt diese leichte Genreverschiebung
hin zum Liebesfilm, da sie die Möglichkeit bot, die Figuren nicht
nur in teilweise sehr schrillen Komiksituationen zu zeigen,
sondern ihnen auch emotionale Momente zu geben. Mich hat
an dem Projekt unter anderem die absolut schräge Prämisse
gereizt. Ein vermeintlicher Biedermann, der zum Brandstifter
wird, um ein Ventil für seinen seelischen Druck zu finden. So ein
Stoff lädt natürlich dazu ein, einen schrägen, außergewöhnlichen und bunten Film zu machen. Ich wollte mutig sein, etwas
wagen und dabei stets die Komödie im Blick behalten. Einen
Film zu machen, der wild ist, der auch Ecken und Kanten haben
SCHMIDTS KATZE
darf und der viele Emotionen und Arten von Humor in sich
versammelt.
Der Film hat einen interessanten Cast. Sie haben gesagt, dass
Sie sich genau diese Darsteller gewünscht hatten. Worauf kam
es Ihnen bei der Besetzung an?
Der Castingprozess stand unter dem Motto: »Wir fragen nur
Leute an, die wir toll finden und mit denen wir immer schon
mal zusammenarbeiten wollten.« Dass wir dann auf diese
Weise ein so hochkarätiges Ensemble für diesen Debütfilm
gewinnen konnten, war ein unglaubliches Glück. Da das Genre
sehr hohe Ansprüche an die Darsteller stellt, war mir wichtig
in vielen Rollen sehr komödienerfahrene Schauspieler wie z. B.
Michael Lott, Michael Kessler oder Franziska Traub zu besetzen.
Dass wir dann auch noch die Gelegenheit hatten mit Christiane
Seidel, die in der HBO-Serie »Boardwalk Empire« gespielt hat
und die ab nächstem Jahr in der neuen Netflix-Serie »Godless«
zu sehen sein wird, ein wenig internationalen Glanz in unsere
schwäbische Produktion zu bringen, war für alle im Team ein
kleines Highlight. Es war eine wunderbare Erfahrung, mit diesen großartigen Schauspielerinnen und Schauspielern diesen
Film machen zu können und es freut mich, dass es schon über
»Schmidts Katze« hinaus weitere Zusammenarbeiten gab. So
habe ich gerade beim Piloten zu Michael Kesslers neuem TVFormat »Meine heile Welt« Regie geführt und am Drehbuch
mitgearbeitet.
Welche Rolle spielte dabei der Dialekt? Es gibt ja Dialekt sprechende Figuren und andere, wie z. B. Desiree Nick, nutzen ein
geradezu spitzes Hochdeutsch. War Ihnen die Regionalität
wichtig oder ging es vor allem um eine überschaubare Welt,
in der die Nachbarn so nah sind wie sonst nirgendwo und Chinesen ganz besonders exotisch?
Für mich stand früh fest, dass dieser Film in großem Maße
davon profitieren wird, wenn wir die Handlung klar in BadenWürttemberg verorten. Brennt in Berlin nachts ein Auto, ist das
fast schon normal. Im Ländle aber würden sich wahrscheinlich
tatsächlich Bürgerwehren gründen, um des Schwaben größtes Heiligtum zu bewachen und zu verteidigen. »Schmidts
Katze« ist keine volkstümelnde Provinzkomödie und auch kein
Schwabenfilm, sondern ein Film, der die Chance nutzt, aus der
Regionalität einen erzählerischen wie humoristischen Wert zu
schöpfen. Und da darf der Dialekt am Ende dann auch nicht
fehlen.
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DEBÜT IM DRITTEN
SA 12. NOVEMBER, 21:50
DOLORES
REGIE: MICHAEL RÖSEL
BUCH: SEBASTIAN FELD
Georg Letterer ist ein perfektionistischer Modellbauer, der detailbesessene Modelle von Prototypen fertigt. Doch Georg und seinen egoistischen, faulen Bruder Franz plagen existentielle Nöte. Der Auftrag von der weltbekannten, nicht mehr so ganz jungen
Hollywood-Diva Dolores Moor, ein Modell ihrer extravaganten Villa anzufertigen, soll die Rettung bringen. Zumal Georg in der
Moorschen Villa der Vorstadttristesse und dem perfiden Psychoterror seines Bruders entfliehen kann. Unermüdlich arbeitet er
an dem detailgetreuen Modell. Gleichzeitig ergreift mit jedem Tag die Zuneigung zu der unerreichbaren Dolores Moor mehr
und mehr Besitz von ihm. Eines Tages macht Georg eine seltsame Entdeckung: Mittels des Modells ist er auf einmal in der Lage,
Einfluss auf die physische Realität der Villa und damit auf seine Umwelt zu nehmen. Die Grenzen zwischen Modell und Realität
beginnen zu verschwimmen. Aus dem introvertierten Modellbauer wird ein berechnender »Puppetmaster«, der die Lebensfäden
seiner Mitmenschen in den Händen hält. Georg eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten, Dolores Moor für sich zu gewinnen.
Die filmische Adaption der Graphic Novel »Dolores« basiert auf
einem Gedankenspiel: Was wäre, wenn jemand die Wirklichkeit
zu seinen Gunsten beeinflussen könnte? Michael Rösels Debütfilm bedient sich der surrealen Erzählweise der »Metaliepsie«,
bei der die Grenze zwischen der fiktionalen Binnenwelt (die
Modellbauvilla) und der fiktionalen Realwelt (die Ereignisse in
der realen Villa) allmählich aufgelöst wird. So kann der Modellbauer Georg seine Obsession für die Schauspielerin Dolores ausleben, indem er nach und nach alle Widersacher ausschaltet.
Dazu passt Michael Rösels bewusst unterkühlte und artifizielle
Erzählweise.
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DEBÜT IM DRITTEN
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DEBÜT IM DRITTEN
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DOLORES
BESETZUNG, STAB, PRODUKTION
Georg Letterer
Dolores
Franz
Simone
Anton
Udo Schenk
Franziska Petri
Alexander Hörbe
Mona Petri
Mathias Hermann
Regie Drehbuch Kamera
Schnitt
Musik
Szenenbild
Kostümbild
Produzent
Redaktion
Michael Rösel
Sebastian Feld
Willy Dettmeyer
André Schönitz
Jörg Lemberg
Christian Strang
Henrike Luz
Frieder Scheiffele
Stefanie Groß
MICHAEL RÖSEL
Jahrgang 1971, studierte von 1993 – 1998 an der Universität
Hildesheim Angewandte Kulturwissenschaften mit Schwerpunkt Film und Medien. Direkt im Anschluss begann er das
Studium der Regie an der Filmakademie Baden-Württemberg,
das er 2003 ebenfalls mit Diplom abschloss. Seither drehte er
diverse Werbe- und Imagefilme für verschiedene Produktionsfirmen, Agenturen und Kunden, die zahlreiche Auszeichnungen errangen. 2009 führte er Regie bei der kompletten ersten
Staffel der schwäbischen Serie »Laible & Frisch«. Außerdem
ist Michael Rösel seit 2008 als Dozent für Werbefilm an der
Filmakademie Baden-Württemberg tätig.
Basierend auf der gleichnamigen Graphic Novel von Anne
Baltus, François Schuiten und Benoit Peeters.
Eine Produktion der Schwabenlandfilm in Koproduktion mit dem
SWR. Gefördert von der MFG Filmförderung
SEBASTIAN FELD
Deutschland 2015, 89 Min.
Studierter Literaturwissenschaftler, Drehbuch- und Theaterautor, Regisseur, Narrative Designer für Videospiele, Dozent
und Mitgründer der Schwabenlandfilm. War nach seinem
Abschluss in Literaturwissenschaften als freier Drehbuchautor und Dramaturg für verschiedene Sender wie SAT1,
RTL, SWR, uvm. tätig, bevor er an der Filmakademie BadenWürttemberg die Serie »Laible und Frisch« zusammen mit
Produzent Frieder Scheiffele entwickelte, deren Produktion
2008 zur Gründung der Schwabenlandfilm GmbH führte. Seither kümmert er sich hauptsächlich um die Stoffentwicklung
und Drehbücher der hauseigenen Produktionen. Von 2011 bis
2014 war er als Senior Creative Designer bei Related Designs/
Ubisoft für das Narrative Design und Lead Writing international erfolgreicher PC-Spiele wie »ANNO« oder »Might & Magic«
verantwortlich. Als Dozent unterrichtet er an verschiedenen
Instituten Drehbuch und Dramaturgie.
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DEBÜT IM DRITTEN
MICHAEL RÖSEL UND SEBASTIAN FELD ZU IHREM FILM
Herr Feld, Herr Rösel, sind Sie Graphic-Novel-Fans oder wie
kamen Sie auf die Idee, den Comic-Roman »Dolores« zur Vorlage Ihres ersten fiktionalen Films zu machen? Was hat Sie
daran fasziniert?
Michael Rösel: Sebastian und ich sind beide seit jeher ausgesprochene Comic-Fans. Wir haben das erste Mal bei der Serie
»Laible & Frisch« zusammengearbeitet und uns damals über
potentiell verfilmbare Graphic Novels unterhalten. Dabei
stellte sich heraus, dass wir beide – unabhängig voneinander
– »Dolores« schon seit Längerem für eine Verfilmung im Auge
hatten. Diese Graphic Novel liest sich bereits wie das Storyboard zu einem Film, der nur noch gedreht werden muss!
Sebastian und ich sind beide große Fans der Arbeiten von
Schuiten und Peeters, aber nur »Dolores« wirkte ansatzweise
finanzierbar, da alle anderen Geschichten der beiden zwar
ebenfalls faszinierend, aber leider viel zu aufwändig in der
Umsetzung sind.
Sebastian Feld: Comics haben es seit jeher – vor allem im Land
der Dichter und Denker – schwer, sich neben den etablierten
Künsten zu behaupten. In Ländern wie Belgien, Frankreich,
Japan oder den USA sieht es anders aus. Namen wie Schuiten
und Peeters, Jean Giraud, Otomo, Taniguchi oder Will Eisner
sind dort keine Unbekannten. Es gibt seit Jahrzehnten eine
Vielzahl von Autoren und Zeichnern, die wunderbare Werke
von hoher literarischer Qualität hervorbringen – auch in
Deutschland. Wir hoffen, das wir mit »Dolores« einen kleinen
Teil dazu beitragen können, die »neuvième art«, wie sie die
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Franzosen und Belgier nennen, einem breiteren Publikum
zugänglich zu machen.
Mit Georg haben Sie eine Hauptfigur, die zu Beginn fast ein
wenig bemitleidenswert scheint, der aber im Laufe des Films
unheimliche Fähigkeiten zuwachsen – die er dann auch unheilvoll auslebt. Mit dem Abbild die Realität beeinflussen: Haben
Sie eine Verwandtschaft zwischen Filmemachen und Georgs
Abbildungsmanie gespürt? Was für eine Figur ist er für Sie?
Sebastian Feld: »Dolores« liegt die alte moralphilosophische
Fragestellung zugrunde: »Was soll ich tun?« Was geschieht
mit einem Menschen, der plötzlich übermenschliche Fähigkeiten erhält und diese nun zum Erlangen seines höchsten
Zieles einsetzen kann? Denn erst durch das »Wunderbare«,
das in Georgs Leben tritt, wird er vom inaktiven zum aktiven
Protagonisten und wird von der ihm gegebenen »Macht« korrumpiert. Im dem Moment, in dem Georg in der Lage ist, die
Naturgesetze außer Kraft zu setzen, verlässt er auch den Weg
des »vernünftigen« Handelns. Der manische Perfektionist
Georg verliert sich immer mehr im Chaos seiner Gefühlswelt,
in der seine bisherigen ethischen Werte und Maßstäbe ins
Wanken geraten, um die Liebe einer Frau zu erlangen. Parallel
zum Verwischen der Grenzen zwischen Modellwelt und Realität verwischen auch für Georg die Grenzen moralisch guten
oder moralisch schlechten Handelns. Als Filmemacher sind wir
natürlich ein Stück weit mit Georg seelenverwandt, insofern
auch wir eine spezifische Welt perfekt abbilden wollen.
DOLORES
Michael Rösel: Georgs Entwicklung ist im Grunde ein faszinierender character shift: Wir lernen ihn als etwas verschrobenen, aber durchaus sympathischen Protagonisten kennen
und gestalten ihn im Verlaufe der Handlung zum eigentlichen
Antagonisten, der für seine Liebe zu Dolores bereit ist über Leichen zu gehen. Eine derartige Charakterwandlung kenne ich
sonst eigentlich nur aus langlaufenden horizontalen Serien.
Die interessante Herausforderung für uns bestand darin eine
solche Transformation in einem Spielfilm zu versuchen.
Eine tragische und nahezu unheimliche Parallele hat sich
während der Dreharbeiten für mich persönlich ergeben: Mein
Vater hatte mir seinen Lieblings-Oldtimer – ein rosa Oldsmobile von 1958 – für die Dreharbeiten kostenlos zur Verfügung gestellt. Es kam als Fahrzeug von Dolores sehr häufig
zum Einsatz. Als Dank dafür haben wir meinen Vater in einer
abwesenden Rolle als Dolores’ Vater besetzt und eine handlungsrelevante Puppe, sowie ein Porträt mit seinem Namen
und mit seinem Aussehen anfertigen lassen. Jetzt steht im
Film Dolores’ Sekretärin vor dem Porträt meines Vaters und
erzählt, dass dieser das Haus erbaut hätte und vor Kurzem
an einem Herzinfarkt gestorben sei. Drei Wochen später starb
mein Vater tatsächlich – an einem Herzinfarkt. Ein tragischer
und extrem merkwürdiger Zufall. Letzten Endes glaube ich
jedoch, dass ich meinem Vater kein besseres Denkmal hätte
setzen können, da er selbst begeisterter Film-Fan und -Sammler war und sich sogar ein eigenes kleines Kino mit mehreren
Projektoren und zahlreichen 35mm-Filmen zugelegt hatte.
Ist der Weg von der in Bildern mit Sprechblasen erzählten
Geschichte zum Drehbuch bzw. zur visuellen Konzeption des
Films ein besonders direkter oder mussten Sie sich erst mal von
der gezeichneten Geschichte entfernen? Und wie stark haben
Sie sich an die Ästhetik der Zeichnungen gehalten?
Michael Rösel: Die Zeichnungen haben uns relativ wenig
beeinflusst, wir haben uns vielmehr an dem Grundgerüst der
Geschichte orientiert. Die Figuren und ihr Beziehungsgeflecht
waren mit wenigen Pinselstrichen schon sehr plastisch und
dreidimensional ausgestaltet und der dramaturgische Bogen
hat im Großen und Ganzen auch schon sehr gut funktioniert.
Aber wir mussten die Geschichte noch stark erweitern, da
die Graphic Novel an vielen Stellen sehr verkürzt und gerade
am Ende viel zu schnell auserzählt wird. Für einen Spielfilm
hätte das niemals ausgereicht, sodass wir den Umfang der
Geschichte fast verdoppelt haben. Vor allem der einseitigen
Liebesbeziehung zwischen Georg und der Sekretärin haben
wir nahezu den kompletten zweiten Akt eingeräumt, da diese
in der Vorlage viel zu kurz ausfällt. Als wir unseren fertigen
Film den Autoren und der Zeichnerin beim Comic Salon in
Erlangen präsentieren konnten, waren diese extrem angetan,
wie wir ihre Story erweitert und in das Medium Film transformiert haben.
Sebastian Feld: Als Autor, der ein Werk adaptiert, steht man
immer vor der Wahl, sich der Vorlage autark oder im Dialog
mit dem Urheber zu nähern. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Wichtig ist jedoch, einen persönlichen Zugang zu dem
Stoff zu finden und ihn mit dem gebührenden Respekt zu
behandeln. Auch wie weit man sich von einer Vorlage entfernen will – oder gar aus dramaturgischen Gründen muss – ist
stets eine Gratwanderung. Ich persönlich sehe es als eine Herausforderung an, so nahe wie möglich am Original zu bleiben,
wenn es die Übersetzung in ein anderes Medium zulässt. Da
ein Comic oder eine Graphic Novel weit mehr als ein Roman
in Bildern »denkt«, ist man dem Medium Film natürlich näher
als fünfhundert Seiten innerer Monolog in einem Roman.
Aber alles ist möglich und gerade Comic und Graphic Novel
haben in den letzten Jahren teilweise eine sehr komplexe Bildsprache entwickelt, die auch ganze neue Erzählformen und
Leseerfahrungen zulässt.
Herr Rösel, für »Dolores« mussten Sie ganz unterschiedliche
Ebenen erschaffen, die in den 50ern spielende Geschichte, das
lebendig werdende Abbild des Hauptmotivs sowie die Zitate
aus zeitgenössischen Filmen. Wie hat das mit der Umsetzung
geklappt?
Die größte Inspirationsquelle war in diesem Zusammenhang
sicherlich Alfred Hitchcock. Die Beziehung zwischen Georg
und Simone wurde stark von »Vertigo« inspiriert und auch
bei der Komposition der Musik haben wir uns zusammen
mit unserem wunderbaren Filmmusiker Jörg Lemberg sehr
stark an dem Soundtrack von »Psycho« orientiert. Mit dem
Ergebnis bin ich mehr als zufrieden. Ich glaube auch, dass
die Tatsache, dass wir trotz des begrenzten Budgets in den
50er Jahren gedreht haben unser extrem motiviertes Team zu
Höchstleistungen angespornt hat. Das war einfach eine tolle
Zeit, die visuell schön rüber kommt und in der es allen Spaß
gemacht hat zu drehen.
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DEBÜT IM DRITTEN
SA 12. NOVEMBER, 23:20
KRYO
David kann sich mit dem drohenden Tod seiner erkrankten
Frau Evelyn einfach nicht abfinden. Deshalb lässt er sie und
sich selbst einfrieren, in der Hoffnung, zu einem späteren
Zeitpunkt, wenn ihre Krankheit geheilt werden kann, wieder
aufzuwachen und mit ihr weiter zu leben. Hunderte Jahre
später wachen sie tatsächlich in einem unterirdischen Labor
aus dem Schlaf im Kryoniksarg auf. Doch die Welt hat sich in
anderer Weise verändert als die beiden erhofft haben. Und
so steht David erneut vor der Frage, wie er mit dem Leben
seiner Frau umgeht, und muss begreifen, dass Lieben auch
Loslassen bedeutet.
Je kürzer der Film desto größer das Thema? Nein, dennoch
setzen sich nicht wenige Kurzfilme mit den großen Fragen der
Menschheit auseinander, Liebe Tod, Identität. So auch Kryo.
Kann man den Tod überwinden? Was bedeutet es, zu lieben?
Was macht einen Menschen und sein Wesen aus? Nicht akademisch, sondern in eine spannende Science fiction gekleidet,
geht der Film diesen Fragen nach und bringt uns selbst dazu,
darauf Antworten zu suchen.
BESETZUNG, STAB, PRODUKTION
David
Evelyn
Betty
Beat Marti
Jana Klinge
Eva Probst
Regie & Story Buch
Kamera Schnitt
Produktion
Redaktion
Christoph Heimer
Arend Remmers
Frederick Gomoll
Helmar Jungmann
Eric Bouley
Christian Schega
Christopher Sassenrath
Brigitte Dithard, SWR
Daniela Muck, ARTE
Eine Produktion der Filmakademie Baden-Württemberg in
Koproduktion mit SWR und Arte.
Länge: 20
29‘23
KURZFILME
SA 12. NOVEMBER, 23:50
CORNERSTORYS
Mehmet ist der Barbier in einem Kleinstadtviertel, der die
Geschichten seiner Kunden kennt und neben Haarpflege auch
Seelenpflege betreibt. Die größte Angst des Aufreißers Reza
ist, dass seine Freundin schwanger ist. Er weiß aber nicht
so genau, wie er das rauskriegen kann. Der Türsteher Pascal
hat eine ganz andere Sorge: Er kann seine Eifersucht auf die
Kunden seiner Freundin nicht beherrschen, die als WebcamGirl arbeitet. Den Besitzer eines Wettbüros plagt plötzlich das
Gewissen und er geht mit einem Spielsüchtigen einen ungewöhnlichen Handel ein, und die Dönerverkäuferin Sergül versucht ihre wahren Gefühle für ihre Stammkundin Steffi vor
ihrer Tante Aylin zu verstecken. Und auch Mehmet hat seinen
Kummer: die Sehnsucht nach der Heimat. Doch in der Begegnung mit einem heimatlosen Börsenmakler erkennt er, dass
Heimat dort ist, wo man die Geschichten der Menschen kennt.
Wenn ein Kurzfilm auch noch ein Episodenfilm ist, werden
die einzelnen Geschichten noch kleinteiliger erzählt. Dass eine
Wette in einem einschlägigen Büro oder der Verkauf eines
Döners ausreicht, die Frage nach dem Existenziellen zu stellen,
zeigt dieser Film, der mit einem Augenzwinkern den Alltagssorgen der Menschen nachgeht.
BESETZUNG, STAB, PRODUKTION
Mehmet
Sergül
Reza
Klaus
Hakim
Yilmaz Atmaca
Judith Goldberg
Arman Kaschmiri
Michael Specht
José Barros
Buch Regie
Kamera
Schnitt
Produktion
Redaktion
Andrej Sorin
Tarek Roehlinger
Max Christmann
Isabelle Kohn
Ismo Wolffson
Marisa Meier
Brigitte Dithard, SWR
Sabine Brantus, Arte
Eine Produktion der Filmakademie Baden-Württemberg in
Koproduktion mit dem SWR und Arte.
Länge:24‘58
21
DEBÜT IM DRITTEN
SA 12. NOVEMBER, 0:15
DIE STILLE
Astrid ist 24 Jahre alt und klassische Balletttänzerin. Kürzlich hat sie gemeinsam mit ihrem Freund beschlossen, eine
Schwangerschaft abzubrechen. Sie war noch nicht bereit,
ihre Leidenschaft zu tanzen, ihren Körper, ihre Träume aufzugeben. Doch Astrid hat nicht damit gerechnet, dass ihre
Entscheidung sie im Nachhinein so verfolgt. Alles scheint wie
vorher, doch immer wieder wird sie von der Welt verunsichert
und fragt sich: Was ist mein Leben wert?
Nach dem Beginn des Lebens fragt »Die Stille« und danach, was
es für eine Frau bedeutet, dieses Leben zuzulassen oder auch
nicht. Die rationale Bewertung ist kalkulierbar, die emotionale
nicht. Wie wir selbst Opfer unserer existentiellen Entscheidungen werden können, zeigt dieser Film. Und er zeigt auch, dass
wir das überwinden können.
BESETZUNG, STAB, PRODUKTION
Astrid
Astrid (Tänzerin)
Friedemann
Clara
Isabel Thierauch
Oihane Herrero
Moritz Vierboom
Sabine Bach
Buch und Regie
Kamera
Schnitt
Produzentin
Koproduzent
Redaktion
Lily Erlinger
Anne Bolick
Dennis Lutz
Leslie-Alina Schäfer
Marvin Rössler
Brigitte Dithard, SWR
Claudia Gladziejewski, BR
Sabine Brantus, ARTE
Eine Produktion der Filmakademie Baden-Württemberg in
Koproduktion mit SWR, BR und ARTE.
Länge: 22
27‘24
KURZFILME
SA 12. NOVEMBER, 0:40
FLEISCH
Ein Mann kehrt mit einem riesigen Wildschwein von der Jagd
zurück. Weil er nicht alles einfrieren kann, fasst er sich ein
Herz und bringt der schönen Nachbarin ein Stück. Die isst es
mit viel Genuss, so dass er ihr noch mehr Fleisch bringt. Eine
ungeahnte Nähe zwischen den beiden Karnivoren stellt sich
ein, die zu einer extremen Verbindung führt.
Wie weit geht Hingabe, wenn zuvor Einsamkeit herrschte? Mit
den Geheimnissen der Menschen in einem französischen Provinznest spielt dieser Film auf dem Grat zwischen Landdrama
und Horrorfilm. Fast sprachlos gehen die Figuren den Weg,
den sie sich suchen und der gleichzeitig schon von ewig her
bestimmt zu sein scheint.
BESETZUNG, STAB, PRODUKTION
Pierre Nachbarin
Geoffroy De La Taille
Diana Fontannaz
Regie
Buch
Kamera
Schnitt
Produktion
Redaktion
Anne Brouillet & Cécile Paysant
Manon Verdeil
Mathieu Gaudet
Baptiste Ribrault
Leslie Saussereau
Georg Neubert
Brigitte Dithard, SWR
Barbara Häbe, Arte
Eine Produktion des Atelier Ludwigsburg/Paris in Koproduktion
mit dem SWR und Arte.
Länge: 8‘45
23
DEBÜT IM DRITTEN
SA 12. NOVEMBER, 0:50
METALOPHOBIA
Uwe ist Rettungssanitäter und daran gewöhnt, bei Großveranstaltungen Verletzte, Betrunkene, Bewusstlose wieder auf
die Beine zu bringen. Freilich sollte die Veranstaltung nach
seinem Geschmack sein. Als eingefleischter Techno-Fan ist
für ihn nichts schlimmer, als eine Metal-Veranstaltung. Als
er zum Deutschland-Treffen der Metaller eingeteilt ist, versucht er alles, um diesen Einsatz zu umgehen. Sein Plan ist, die
Betriebspsychologin von seinem klaustrophobisch bedingten
Burnout zu überzeugen. Wikipedia hilft ihm dabei. Da hat er
aber die Betriebspsychologin unterschätzt. Die ist nicht nur
clever, sondern auch noch musikbegeistert.
Ob eine Frage existenziell ist, ist mitunter sehr subjektiv. Eine
Fehleinschätzung und die daraus erwachsenden Bemühungen,
einem scheinbar unerträglichen Schicksal auszuweichen, kann
dazu führen, dass man gerade in die Schwierigkeiten gerät, die
man vermeiden wollte. Ein komisch-tragischer Held wird Opfer
seiner Leidenschaft.
BESETZUNG, STAB, PRODUKTION
Uwe Kessler Dr. Alice Kuper
Thomas Klaus Jürgen
Dr. Ressler
Philippe Reinhardt
Victoria Sordo
Kailas Mahadevan
Florian Mania Michael Gaedt
Dr. Kuhn
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Produzenten
Redaktion
Dominik Kuhn
Axel Melzener
Heiko Burkardsmeier
Matthias Reisser
Nils Landmark
Thomas Reisser
Marcus Machura
Brigitte Dithard
Eine Produktion der Niama-Film GmbH in Kooperation mit SWR
und STARPATROL Entertainment.
Länge: 24
12’46
KURZFILME
25
DEBÜT IM DRITTEN
MO 14. NOVEMBER, 20:15
UND MORGEN
MITTAG BIN ICH TOT
REGIE: FREDERIK STEINER
BUCH: BARBARA TE KOCK
»Glück ist eine Frage der richtigen Perspektive« – diese Lebensmaxime gefällt der 22-jährigen Lea. So gesehen hat sie ihren
eigenen Chauffeur und immer 20 Liter Sauerstoff dabei. Das klingt komfortabel. Die Wahrheit ist aber: Lea leidet an Mukoviszidose und wird daran sterben. Nach langen Jahren des Leidens hat die junge Frau genug und beschließt, in die Schweiz zu
fahren, um in einem Sterbehospiz ihrem Leben würdevoll ein Ende zu setzen. An ihrem Geburtstag soll es so weit sein. Noch
weiß niemand davon, aber Lea will unbedingt ihre Familie bei sich haben und ruft ihre Schwester, Mutter und Großmutter zu
sich. Doch die wollen Lea nicht kampflos aufgeben.
Frederik Steiner ist ein zutiefst berührender, poetisch-zärtlicher
Film gelungen, der trotz seines schweren Themas niemals kitschig oder rührselig wird. Eine Glanzleistung auch von Liv Lisa
Fries, die diese schwere Hauptrolle einer Mukoviszidosekranken unglaublich vielschichtig interpretiert: humorvoll und zerbrechlich, authentisch und verzweifelt. Dieser Film geht wirklich
zu Herzen.
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DEBÜT IM DRITTEN
27
DEBÜT IM DRITTEN
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UND MORGEN MITTAG BIN ICH TOT
BESETZUNG, STAB, PRODUKTION
Lea
Hannah
Rita
Maria
Moritz
Heiner
Liv Lisa Fries
Lena Stolze
Sophie Rogall
Kerstin de Ahna
Max Hegewald
Johannes Zirner
Regie Drehbuch Kamera
Schnitt
Musik
Szenenbild
Kostümbild
Produzenten
Redaktion
Frederik Steiner
Barbara te Kock
Florian Emmerich
Bernd Schlegel
Daniel Sus
Renate Schmaderer
Tanja Erdmann
Mo Vorwerck
Peter Heilrath
Andreas Bareiss
Bernd Burgemeister
Stefanie Groß, SWR
Barbara Häbe, ARTE
Eine Produktion der Peter Heilrath Filmproduktion in Koproduktion mit Andreas Bareiss Pictures, Goldkind Pictures, SWR
und ARTE
Gefördert vom FFF Bayern
Deutschland 2013, 90 Min.
Der Film erhielt u. a. den DEFA-Förderpreis und den Hauptpreis
»Best Picture« beim Greenwich Film Festival.
Liv Lisa Fries wurde sowohl beim Bayerischen Filmpreis 2013
als auch beim Festival Max Ophüls Preis 2014 für »Und morgen
Mittag bin ich tot« mit dem Nachwuchsdarstellerpreis ausgezeichnet.
FREDERIK STEINER
Der Regisseur und Drehbuchautor studierte bis 2002 Regie an
der Filmhochschule Babelsberg. In dieser Zeit schrieb er erfolgreiche Kurzfilme wie »Fortissimo« (1996), »Vol de nuit« (1998)
und »Der Gedächtniskünstler« (1999), bei denen er auch die
Regie führte. Im Jahr 2000 erschien sein erster Fernsehfilm
»Die Todeswelle – Eine Stadt in Angst«, in dem der Ingenieur
Sven Todt (Jochen Horst) einen Baufehler in einer Staumauer
entdeckt und damit ein Dorf vor dem Ertinken rettet. Mit dem
Drama »Und morgen Mittag bin ich tot« feierte er 2013 sein
Kinodebüt.
BARBARA TE KOCK
Nach einem Studium in Theaterwissenschaft, Psychologie
und neuerer deutscher Literatur (1993 – 1996) in München
und einer einjährigen Fotoassistenz bei Herlinde Koelbl zog
es Barbara te Kock zunächst ans Theater, wo sie diverse Stücke
entwickelte und inszenierte (Wien, Basel, München). 2008
besuchte sie die Drehbuchwerkstatt München und entwickelte dort ihr erstes Drehbuch »Und morgen Mittag bin ich
tot« (2013). Seitdem schreibt sie Drehbücher und Kurzprosa.
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DEBÜT IM DRITTEN
REGISSEUR FREDERIK STEINER ZU SEINEM FILM
Herr Steiner, was hat Sie bewogen, sich für Ihren ersten Kinofilm
für das hochemotionale Thema Sterbehilfe zu entscheiden?
Das Projekt wurde an mich von der Redakteurin Stefanie Groß
herangetragen, wofür ich ihr sehr dankbar bin. Ich selbst hatte
mich zu dem Zeitpunkt mit dem Thema Sterbehilfe nur sehr
wenig befasst, habe aber sofort gespürt, dass in dem von der
Münchner Autorin Barbara te Kock entwickelten Stoff großes
Potential steckt. Vor allem die Hauptfigur der Lea mit ihrer
unmittelbaren und frechen Art, mit ihrem großen Herzen
und ihrem Humor hat es mir von Anfang an angetan. Gerade
weil ich auch selbst angesichts des schwierigen und angstbesetzten Themas zu Beginn große Berührungsängste hatte,
dachte ich, hier steckt vielleicht der Ansatz für den Film: Indem
ich sage, hier bin ich als Mensch und als Filmemacher, und
ich habe vor diesem Thema genauso Angst und Respekt wie
vielleicht viele andere auch, aber ich will versuchen, diese
Geschichte so liebevoll und vor allem auch ehrlich wie möglich zu erzählen. Wenn man seiner Angst begegnet und sich
mit ihr auseinandersetzt, kann man daran eigentlich nur
wachsen.
»Und morgen Mittag bin ich tot« ist eine sehr persönliche
Geschichte einer jungen Frau und ihrer Familie, nicht etwa
ein Thesenfilm für eine bestimmte Haltung. War es trotzdem
wichtig, eine Haltung zu finden und die womöglich dann wieder beiseite zu legen? Und haben Sie eine besondere Verantwortung gespürt?
Ja, diese Verantwortung habe ich sehr deutlich gespürt, schon
30
allein deshalb, weil zum Thema Sterbehilfe zu dem Zeitpunkt
in Deutschland ja wirklich sehr lebhaft diskutiert wurde und
Film nun einmal ein sehr kraftvolles Medium ist, das in den
Köpfen und Herzen der Menschen Spuren hinterlässt. Ein
guter Film sollte meines Erachtens immer auch leidenschaftlich sein – man sollte als Zuschauer spüren, dass ein brennendes Anliegen dahinterstand, diese Geschichte zu erzählen.
Und ich wüsste gar nicht, wie das möglich sein soll, ohne dass
man als Macher eine Haltung zu seiner Geschichte entwickelt. Vor allem war mir wichtig, Leas Entscheidung nicht zu
verurteilen, selbst wenn ich mich persönlich vielleicht anders
entschieden hätte als sie. Aber was weiß ich denn schon, wie
ich mich unter solch extremen Umständen verhalten würde?
Mir war es wichtig, mit Bescheidenheit, vielleicht sogar einer
gewissen Demut, an dieses Thema heranzugehen und mich
als Geschichtenerzähler gewissermaßen in den Dienst der
Figuren zu stellen – so wie das ja auch jede gute Schauspielerin, jeder gute Schauspieler tut. Wenn ich für mich persönlich
keinen Weg gefunden hätte, nicht nur Lea zu verstehen, sondern jede Figur im Film – auch die Sterbehelferin, auch den
Arzt, der das Mittel verschreibt – , hätte ich den Film nicht
machen können.
In dem Zusammenhang: War es wichtig für den Film, zu recherchieren und nicht nur in den Gefühlen, sondern auch in den
Abläufen genau zu sein? Sowohl was die Abläufe der Sterbehilfe angeht als auch Leas Leiden.
Absolut. Ohne Recherche, die in diesem Fall sehr lang und
ausführlich war, wäre es nicht gegangen. Wie soll man seine
UND MORGEN MITTAG BIN ICH TOT
Haltung finden, wenn man nicht weiß, worüber man spricht?
Das hat mir am Anfang viele Sorgen bereitet. Aber zum Glück
haben uns viele Menschen, denen ich ganz besonders zu
Dank verpflichtet bin, ihre Tür geöffnet und uns ihr Vertrauen
geschenkt, dass wir mit dem Thema behutsam und sensibel
umgehen werden. Dadurch konnten wir dann am Ende wirklich sehr genau und präzise, ja eigentlich fast schon dokumentarisch erzählen. So ist zum Beispiel das Formular, das
die Sterbehelferin am Ende ausfüllt, bis auf leichte Abänderungen ein Original. Auch zu Mukoviszidose haben wir sehr
genau recherchiert. Wir wollten die Krankheit so authentisch
wie möglich zeigen und nichts beschönigen, sie aber auch
nicht als plakatives Aushängeschild für den Film behandeln.
Diese Gefahr zu umgehen war mir eigentlich am wichtigsten
von allen, und ich habe mich nach dem Film auch über die
Komplimente der Menschen, die beruflich mit Mukoviszidose
zu tun haben oder davon betroffen sind, am meisten gefreut.
Eine Frau meinte nach einer Vorführung im Kino sogar zu
mir, sie arbeite jetzt seit 20 Jahren in der Betreuung Mukoviszidosekranker und hätte den ganzen Film über mit einem
Auge auch nach Fehlern im Detail geschielt, hätte aber keinen
gefunden. Ein so schönes Kompliment erklärt sich natürlich
vor allem auch durch die meiner Meinung nach wirklich sensationelle Leistung von Liv Lisa Fries.
mich ganz wichtige Elemente. Bei einer Hauptfigur, die uns
vergleichsweise gleichgültig ist, weil sie verschlossen und
unzugänglich, vielleicht sogar zynisch ist, wäre es mit einem
solchen Handlungsbogen sicher sehr schwer geworden. Doch
weil Lea uns mit offenen Armen begegnet und sie das Leben
– trotz allem – so sehr liebt, steht viel weniger die Frage im Vordergrund, wie es am Ende ausgeht, als vielmehr die Frage, wie
sie ihre Reise dorthin und letztlich auch das Ende selbst erlebt.
Was war Ihre ästhetische Strategie für die Umsetzung der
Geschichte?
Uns waren vor allem zwei Punkte wichtig: Die Kamera bzw.
die erzählerischen Mittel sollten eher im Hintergrund stehen
und sich in den Dienst der Geschichte und der Figuren stellen.
Ähnlich wie später auch die Filmmusik haben wir die Kamera
stets als so etwas wie Leas besten Freund empfunden, der
sie behutsam begleitet, ihr manchmal auch sehr naherückt,
sie aber niemals bloßstellt. Das sieht man finde ich besonders anschaulich in einigen sehr intimen Momenten gegen
Ende des Films, in denen die Kamera ganz mit Lea allein ist
und wir als Zuschauer wie selbstverständlich, wie von Lea
ins Vertrauen genommen, Zeuge ihrer Todesangst werden.
Außerdem wollten wir in der Farb- und Lichtdramaturgie ein
gewisses Gegengewicht zu der sehr düsteren und schweren
Thematik der Geschichte setzen. Wir haben das aus der Überlegung heraus getan, dass auch Lea in ihrem Leben nach diesem Gegengewicht suchen würde, um die Situation so für
sich selbst erträglicher zu machen. Deshalb trägt sie auch so
farbenfrohe Kleidung, aber auch sonst gibt es im Film immer
wieder Farbakzente, die wir meistens bewusst gesetzt haben.
Eine junge Frau sagt am Anfang des Films, dass sie sterben will,
nimmt das in Angriff und bringt sich am Ende um – haben Sie
sich Gedanken um die Spannung gemacht?
Hier habe ich immer darauf vertraut, dass wir als Zuschauer
an Leas Schicksal interessiert sein werden, wenn wir sie erst
einmal in unser Herz geschlossen haben. Ihr Humor, ihre
Offenheit und ihre unkomplizierte Direktheit waren hier für
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DEBÜT IM DRITTEN
MI 16. NOVEMBER, 22:00
NACHSPIELZEIT
BUCH UND REGIE: ANDREAS PIEPER
Der Neuköllner Cem träumt von einer guten Zukunft und will seinen Kiez gemeinsam mit seinem Kumpel Marc gegen Nazis
und Spekulanten verteidigen. Dabei übertritt er mehr als einmal die Grenzen des Gesetzes. Im Pflegeheim arbeitet Cem als
Bundesfreiwilligendienstler und dort verdreht ihm die Pflegerin Astrid den Kopf. Beim Fußball kämpft Cem mit Leidenschaft
um jeden Punkt, wie auch sein Rivale Roman. So unterschiedlich die politischen Ansichten der beiden jungen Männer sind,
ringen sie doch beide mit ihrem prekären Leben, den Problemen in ihren Elternhäusern und dem Vorbild ihrer passiven Väter.
Doch der frustrierte Roman kennt nur fremdenfeindliche Parolen. Als er sich eines Nachts von Astrids punkigem Auftreten
provoziert fühlt, verprügelt er sie. Cem und Roman treffen im Pflegeheim aufeinander, wo Cem Romans Großvater pflegt. Als er
sich zu einer Schlägerei hinreißen lässt, verliert Cem seine Stelle als Pfleger, und Roman wird von seinem Großvater vor die Tür
gesetzt. Aus der politischen Konfrontation eines linken Türken und eines rechten Ostberliners wird ein gewalttätiger Konflikt,
in dem es bald um Leben und Tod geht. Der kriminelle Immobilienspekulant Calli, der auch Cems Vater aus dessen Restaurant
zu vertreiben versucht, will davon profitieren und heuert Roman an. Schaffen es die beiden, einem fatalen Zusammenstoß aus
dem Weg zu gehen?
Andreas Piepers zweiter Langfilm »Nachspielzeit« ist ein Film
mit politischem Anliegen: Es geht um die Gentrifizierung in
Berlin, Kreuzberg und Neukölln. Und es geht um verschiedene
Gruppen in der Gesellschaft: die Deutschtürken, das FußballTeam, die Neonazis, die Hausbesetzer, die Kriminellen, die
Makler, die Reichen und die Armen. Das Zusammenleben ist
komplexer geworden, die Kämpfe härter. Aber es geht auch
um Menschen, die etwas bewegen möchten. Der Film ist also
ein moderner Heimatfilm. Man spürt, dass der Regisseur sein
Milieu sehr gut kennt. Und dass er Emotionen im Alltäglichen
erzählen kann. Der Kampf seiner Figuren findet eine passende
Bildsprache und Inszenierung, die ihnen Raum lässt, aber doch
persönlich und nah erzählt.
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DEBÜT IM DRITTEN
33
DEBÜT IM DRITTEN
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NACHSPIELZEIT
BESETZUNG, STAB, PRODUKTION
Cem
Astrid
Roman
Herr Liebach
Marc
Torsten Liebach
Ülkü Ecevit
Mahmut Ecevit
Nurhan Ecevit
Calli Soric
Mehmet Atesci
Friederike Becht
Frederick Lau
Horst Westphal
Jacob Matschenz
Uwe Preuss
Pinar Erincin
Vedat Erincin
Siir Eloglu
Aleksandar Tesla
Buch und Regie
Kamera
Schnitt
Musik
Szenenbild
Kostümbild
Produzent
Redaktion
Andreas Pieper
Armin Dierolf
Christian Griebe
Stefan Kobe
Uwe Bossenz
Maria Schöpe
Sandra Klaus
Martin Heisler
Stefanie Groß, SWR
Georg Steinert, ARTE
ANDREAS PIEPER
Andreas Pieper studierte an der Babelsberger Filmuniversität. »Nachspielzeit« ist sein zweiter Langspielfilm nach seinem Debüt »Entzauberungen«. Der moderne Heimatfilm aus
Berlin-Neukölln feierte 2015 beim Festival Max-Ophüls-Preis
in Saarbrücken Premiere, lief auf dem Neisse Filmfestival, bei
»achtung berlin«; und im Wettbewerb des Festivals des deutschen Films in Ludwigshafen.
Eine Produktion der Lichtblick Media in Koproduktion mit SWR
und ARTE.
Deutschland 2014, 82 Min.
»Nachspielzeit« wurde unter anderem mit dem Förderpreis
der DEFA-Stiftung ausgezeichnet sowie dem »new berlin film
award« für die beste Produktion.
35
DEBÜT IM DRITTEN
ANDREAS PIEPER ZU SEINEM FILM
Der Film »Nachspielzeit« hat mehrere Handlungsstränge. Da
ist zum Beispiel das Einzelschicksal von Cem oder das Thema
der Bandenkriege im Berliner Kiez. Welche Thematik war für
Sie ausschlaggebend für das Drehbuch?
len, die weder den gängigen Negativ-Klischees entspricht,
noch dem Zerrbild des edlen aber schlichten Wilden. Eine
Figur aus eigenem Recht. Ein handelndes Subjekt, kein Objekt.
Andreas Pieper: Für mich ist »Nachspielzeit« ein moderner
Heimatfilm. Heimat als identitätsstiftender Ort, oft in der
Abgrenzung gegen das vermeintlich Fremde. Wenn es in
Deutschland neben der Mehrheitsgesellschaft zwei große
Minderheiten gibt, dann die Ostdeutschen und die Migranten. Wie Cem und Roman gegeneinander ausgespielt werden
bis es kracht.
Stehen die Hauptfiguren Cem und Roman repräsentativ für
eine perspektivlose Jugend oder handelt es sich hierbei um eine
Geschichte abgelöst von realen Vorbildern?
Im Film wird der Berliner Bezirk Neukölln bewusst aus einer
extrem verdichteten Perspektive beleuchtet. Inwiefern spiegelt
der Film Ihre eigene Sicht auf Neukölln?
Der Film beruht auf intensiver Recherche, widersetzt sich aber
gerade deswegen einer allzu glatten Linearität. Kein Film, der
eine Antwort auf die komplexen Probleme einer Großstadt
behauptet. Vielmehr ein offenes Ende, das dem Zuschauer
im Brechtschen Sinne eine eigene Haltung abfordert. Selbst
zu entscheiden, ob die gemeinsame Polonaise im Altersheim
Realität ist – oder doch eher die schöne Fiktion eines einsamen
alten Mannes.
Was hat Sie dazu bewogen, Cem als Hauptfigur zu wählen?
Auslöser war die plakative Debatte um die Sarazzin-Thesen:
Deutschland schaffe sich durch falsche – sprich muslimische
– Einwanderung ab. Ich wollte eine vielschichtige Figur erzäh-
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Ich glaube nicht, dass Cem und Roman perspektivlos sind.
Vielmehr dass die Komplexität vieler Probleme zu einer Überforderung führt, die ein Freund-Feind-Denken so attraktiv
erscheinen lässt.
»Regeln sind eher wie Kochrezepte. Man muss sich jetzt nicht
sklavisch dran halten, sondern abschmecken und verfeinern.«
Das ist Cems Devise, wenn es um die Anwendung von Gewalt
geht. Glauben Sie, dass Cem diese Devise auch nach dem Film
aufrecht erhält?
Gewalt gegen Dinge, vor allem indirekte Gewalt, deren Folgen man nur abstrakt erlebt, lässt sich in einem pop-revolutionären Kontext schnell legitimieren. Was ist schon eine
brennende Baustelle? Deshalb drückt Calli, der diese Baustelle
beschützen soll, Cem einen Baseball-Schläger in die Hand und
zwingt ihn, endlich einmal richtig zuzuschlagen. Wenn Cem
den Schläger zitternd fallen lässt, ist ihm klar, dass jedes Spiel
Folgen hat.
NACHSPIELZEIT
Wann beginnt, Ihrer Meinung nach, die »Nachspielzeit« im
Film – etwa direkt mit dem Verlassen des Fußballplatzes oder
erst am Ende des Films?
In der Nachspielzeit spitzen sich Dinge zu, nach 90 Minuten
muss es zu einer Entscheidung kommen. In diesem Fall die
direkte Konfrontation zwischen den Gegnern. Die Frage, ob
Cem wirklich zuschlägt, um dann aber auch die volle Verantwortung für die Folgen zu übernehmen. Die Szene, mit der der
Film beginnt und endet. Dazwischen erzählt »Nachspielzeit«
den Weg in diese ausweglose Situation. Wie jeder so lange
Schuld auf sich nimmt, bis alle nur noch verlieren können.
Bleiben Sie bei Ihren weiteren Projekten im Berliner Kiez oder
tauchen Sie in neue Welten ein?
Für mich liegt ein Reiz des Filmemachens in der Recherche
neuer Milieus. Im Erkunden neuer Räume. Gerade fahre ich
zur See.
(Das Gespräch führte Theresia Mayer für ARTE)
37
DEBÜT IM DRITTEN
SA 19. NOVEMBER, 21:50
DESSAU DANCERS
REGIE: JAN MARTIN SCHARF
BUCH: RUTH TOMA
Im Sommer 1985 entflammt ein amerikanischer Kinofilm auch die Jugendlichen in der DDR: »Beatstreet« sorgt für volle Kinos
und in der Folge für ein neues Phänomen in den Straßen – Breakdance. Der 18-jährige Frank ist wie elektrisiert und gründet
mit gleichgesinnten Freunden in Dessau die »Break Beaters«. Die Truppe tanzt auf der Straße und bildet bald die Speerspitze
der Breakdance-Bewegung in der DDR. Doch schneller als es ihnen lieb ist, wird auch die Staatsmacht auf die Straßentänzer
aufmerksam. Und die behält gern die Kontrolle über die Freizeitaktivitäten ihrer Jugend. Denn was die DDR nicht verbieten
kann, versucht sie zu kontrollieren – ergo muss das Vorhaben sozialistisch werden!
So wird aus Breakdance »akrobatischer Schautanz« und die »Break Beaters« werden als Vorzeigetruppe aufgebaut, durch das
Land geschickt und bald gefeiert wie Rockstars.
Doch der Ruhm hat seinen Preis und Frank wird langsam bewusst, dass dieser ganz schön hoch ist.
Dessau Dancers ist ein Feelgood-Movie mit gesellschaftlichhistorischem Hintergrund. Der Film beleuchtet einen kleinen
Ausschnitt der Breakdance-Kultur der DDR und knüpft damit an
die öffentliche Auseinandersetzung mit DDR-Jugendkulturen
und ihrer Rolle als gesellschaftliche Opposition an. Gleichzeitig ist Jan Martin Scharf ein gut erzählter Tanzfilm gelungen,
der glaubhaft schildert, wie eine Bewegung von »unten« in die
Mühlen eines Systems gerät und dabei ihre Seele zu verlieren
droht. Der Film zeigt DDR-Geschichte, doch die Frage, wie viele
seiner Überzeugungen man für den Erfolg aufzugeben bereit
ist, ist eine universelle, sie zeigt sich auch anderswo.
38
DEBÜT IM DRITTEN
39
DEBÜT IM DRITTEN
40
DESSAU DANCERS
BESETZUNG, STAB, PRODUKTION
JAN MARTIN SCHARF
Frank Satzke
Gordon Kämmerer
Martina »Matti« Willner Sonja Gerhadt
Alex
Oliver Konietzny
Michel
Sebastian Jäger
Hartmann Dietz
Rainer Bock
Walter Satzke
Arved Birnbaum
Tim
Maximilian Wohlfahrt
Meinhart
Wolfgang Stumph
Rasche
Bernd Stegemann
Buchner
Godehard Giese
Renate Fuchs
Ramona Kunze Libnow
Bastian
Patrick Wudke
Der 1974 in Köln geborene Jan Martin Scharf ging nach seinem Abitur erst einmal nach New York und besuchte dort
die Film Academy, um daran anschließend in Köln an der
Kunsthochschule für Medien sein Diplom in den Fächern
Regie / Dramaturgie für Film und Fernsehen zu erwerben.
Mit seinem Diplomfilm »Wahrheit oder Pflicht«, der auch
in den deutschen Kinos lief, gewann Scharf u. a. den Studio
Hamburg Nachwuchspreis in der Kategorie bester Langfilm.
Bereits während seines Studiums erhielt Scharf ein Stipendium der Drehbuchwerkstatt Niedersachsen. Nach seinem
Diplomabschluss nahm er u. a. am ERKAN-Workshop in Warschau teil. Neben zahlreichen Kurz- und Dokumentarfilmen
drehte Jan Martin Scharf mehrere Folgen für Actionserien wie
»Alarm für Cobra 11«. Gemeinsam mit seinem Ko-Autor Arne
Nolting entwickelte er unter anderem die Fernsehserie »IK1Touristen in Gefahr« (RTL) und schrieb diverse Drehbücher für
die Serie »Der letzte Bulle« sowie für mehrere Spielfilme der
»Wilsberg«-Reihe.
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Szenenbild
Kostümbild
Casting
Produzentin
Co-Produzenten Redaktion
Jan Martin Scharf
Ruth Toma
Felix Novo de Oliveira
Martin Wolf
Jenny Roesler
Elena Wegner
Iris Baumüller
Janna Velber
Helge Sasse, Solveig Fina
Stefanie Groß, SWR
Andrea Hanke, WDR
Eine Produktion von Boogiefilm und Senator Film in Koproduktion mit SWR und WDR.
Gefördert durch die Mitteldeutsche Medienförderung, die Filmund Medienstiftung Nordrhein-Westfalen, den DFFF, den Deutschen Filmförderfonds, das Kuratorium junger deutscher Film
und das BKM.
Deutschland 2014, 84 Min.
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DEBÜT IM DRITTEN
JAN MARTIN SCHARF ZU SEINEM FILM
Wie sind Sie auf den Stoff gestoßen?
Die Story beruht also auf wahren Begebenheiten?
Dem Stoff sind die Produzentin Janna Velber und ich auf verschiedene Weise begegnet. Nachdem wir einen Dokumentarfilm über die Breakdancer-Szene in der DDR gesehen haben,
sind wir neugierig geworden und haben angefangen zu
recherchieren. Mich persönlich hat das Thema vor allem durch
meine eigene Sozialisierung als Hip-Hopper interessiert. Wir
hatten damals ziemlich viel Streit darüber, ob man nun »real«
war oder »sellout«. Später auf der Kunsthochschule ging es
bei uns um die Frage: Kunst oder Kommerz. An solchen Problemen sind Freundschaften zerbrochen, dabei waren sie unter
den westdeutschen Bedingungen vor allem von Eitelkeiten
geprägt, denn es stand wenig mehr auf dem Spiel als das
eigene Ego. Vor dem Hintergrund der DDR gewann die Frage,
inwieweit man bereit ist für seine Überzeugung, seine eigene
Ausdrucksform einzustehen, eine ganz andere, existentiellere
Dimension.
Ja, das sind authentische Begebenheiten, natürlich erzählerisch verdichtet. Schließlich haben wir einen Spielfilm gedreht.
Wir haben an der Leipziger Uni einen Wissenschaftler, dessen
fast 300-seitige Dissertation sich mit der Thematik befasst,
damit beauftragt, unser Drehbuch daraufhin zu überprüfen,
dass die Haltungen und Vorgehensweisen der verschiedenen
staatlichen Institutionen der DDR im Umgang mit der Jugendkultur Hip-Hop historisch korrekt sind.
Wie konnten Sie die erfahrene Drehbuchautorin Ruth Toma
gewinnen?
Nachdem wir etwa zehn Seiten der uns vorschwebenden
Geschichte in ein Exposé gegossen hatten, haben wir dieses
Ruth Toma geschickt. Sie war ebenfalls sofort begeistert und
hat den Stoff mit uns weiterentwickelt.
42
Darsteller für einen Breakdance-Film zu finden, ist bestimmt
schwieriger als bei anderen Filmen. Wie sind Sie vorgegangen?
Ja, das war ein sehr großer Aufwand, den wir betreiben mussten. Schauspieler zu finden, die auch breakdancen können,
ist nicht so einfach, zumal sie dann auch noch glaubhaft
junge Leute aus der DDR um die 18/19 darstellen müssen.
Über anderthalb Jahre sind hunderte junge Leute gecastet
worden. Wir waren dann sehr glücklich, als wir auf die beiden frischen Absolventen der Theaterschule Leipzig und der
Münchner Falckenberg-Schule Gordon Kämmerer und Oliver
Konietzny gestoßen sind. Sonja Gerhardt hat ja schon in ihrer
Kindheit und Jugend im Friedrichsstadt-Palast getanzt. Und
Killa Sebi hat ja gerade wieder die deutschen BreakdanceMeisterschaften gewonnen.
DESSAU DANCERS
Was können im Hier und Jetzt verwurzelte junge Menschen
aus Ihrem Film ziehen?
Wir glauben, dass wir zuerst einmal – um es in den Worten der
DDR-Funktionäre auszudrücken – »akrobatischen Schautanz«
vom Feinsten zeigen. Und dann geht es um Menschen, die sich
für etwas einsetzen, was ihnen selbst am Herzen liegt und
sich dabei über ihre Eltern und den Staat hinwegsetzen. Das
berührt die Frage: Wie weit bin ich bereit, mich anzupassen?
Das Finden einer eigenen Position ist doch immer eine aktuelle Frage für junge Menschen, egal ob damals oder heute.
Der Filmtitel trägt zwar die Stadt Dessau im Namen, gedreht
wurde aber im benachbarten Halle und in Köln. Wieso das?
Der Filmtitel hängt damit zusammen, dass uns bei der Recherche aufgefallen ist, dass eine außergewöhnlich große Anzahl
von Breakdance-Crews aus der vergleichsweise kleinen Stadt
Dessau stammte. Wir haben dann über zwei Jahre nach geeigneten 80er Jahre DDR-Motiven gesucht, doch das war sehr
schwierig. Schlussendlich haben wir die meisten Drehorte
in und um Halle an der Saale gefunden, wo sich die wohl
ziemlich einmalige Gelegenheit bietet, in einigen Ecken noch
die DDR abfilmen zu können. Der Großteil der Innenaufnahmen wurde in Köln gedreht. Interessanterweise ist das Kölner
Rathaus noch sehr original 50er Jahre. Dort konnten wir mit
relativ geringem Aufwand die Innenräume der damaligen
DDR-Zeit anpassen.
43
DEBÜT IM DRITTEN
SENDETERMINE IM SWR FERNSEHEN
SA 12. NOVEMBER 20:15
SCHMIDTS KATZE
REGIE: MARC SCHLEGEL
IDEE: STEPHANIE TÖWE
SA 12. NOVEMBER 21:50
DOLORES
REGIE: MICHAEL RÖSEL
BUCH: SEBASTIAN FELD
SA 12. NOVEMBER 23:20
KURZFILME
23:20 KRYO
23:50 CORNERSTORYS
0:15 DIE STILLE
0:40 FLEISCH
0:50 METALOPHOBIA
44
DEBÜT IM DRITTEN
SENDETERMINE IM SWR FERNSEHEN
MO 14. NOVEMBER 20:15
UND MORGEN MITTAG BIN ICH TOT
REGIE: FREDERIK STEINER
BUCH: BARBARA TE KOCK
MI 16. NOVEMBER 22:00
NACHSPIELZEIT
BUCH UND REGIE: ANDREAS PIEPER
SA 19. NOVEMBER 21:50
DESSAU DANCERS
REGIE: JAN MARTIN SCHARF
BUCH: RUTH TOMA
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DEBÜT IM DRITTEN
PRESSEKONTAKT
Leitung Presse und Public Relations
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Gabriele Genißer-Baudisch
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Redaktion »Debüt im Dritten«
Stefanie Groß
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Fotos
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Redaktion Presseheft
Annette Gilcher
Gestaltung
SWR Design 2016 | Katharina Flamm
Fotos
Anselm Hartmann Schmidts Katze (Stills)
Sabine Hackenberg | Peter A. Schmidt Dolores
Frederick Gomoll Kryo (Stills)
Max Christmann Cornerstorys (Stills)
Anne Bolick Die Stille (Stills)
Mathieu Gaudet Fleisch (Stills)
Matthias Reisser Metalophobia (Stills)
Jacqueline Krause-Burberg | Peter Heilrath | Julienne Pascale Karzig Und morgen Mittag bin ich tot
Armin Dierolf Nachspielzeit (Stills)
Stephan Rabold Dessau Dancers, Titelfoto
Frank Egel Foto Stephanie Töwe
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DEBÜT IM DRITTEN
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DEBÜT IM DRITTEN
IMPRESSUM
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Südwestrundfunk
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76530 Baden-Baden
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