Dissertationsvorhaben von Dipl. Soz. Lisa Abbenhardt Zwischen Hilfebezug und Markterfolg. Eine Analyse von Existenzgründungen im SGB II. (Arbeitstitel) Mit dem vielfach diagnostizierten Wandel von Arbeit geht eine Zunahme von prekären Erwerbsverhältnissen einher. Solo-Selbstständigkeit als Erwerbsform hat in den vergangenen Jahren nicht nur quantitativ an Bedeutung gewonnen, auch politisch wird sie gezielt gefördert und unterstützt. In meiner Doktorarbeit untersuche ich Existenzgründungen von Arbeitslosengeld-II-Beziehenden, die ihre Gründung aus einer Notlage heraus vornehmen. Einen Hintergrund hierfür bilden Diskurse um »Normalunternehmertum« und »innovative Start-ups« einerseits und Diskurse um »Hartz-IV«, in denen Leistungsbeziehende als zu »Aktivierende« adressiert und positioniert werden, andererseits. Dabei erscheinen Existenzgründungen zunächst als nachvollziehbare »Antworten« auf diskursive und institutionelle Erwartungen als Erwerbstätige »aktiv« zu sein. In meiner Doktorarbeit untersuche ich, wie sich Gründende im Gefüge unterschiedlicher und widersprüchlicher diskursiver und institutioneller Erwartungen als Erwerbstätige positionieren. Als Datengrundlage dienen narrativ-biographische Interviews mit Existenzgründer/-innen im SGB II, die ich fallrekonstruktiv auswerte. Mit meiner Arbeit möchte ich einerseits zur Differenzierung des Verständnisses von Unternehmertum und Selbstständigkeit beitragen. Zum anderen möchte ich Erkenntnis über die Bedeutung von Erwerbsarbeit für Langzeiterwerbslose erarbeiten. Dabei sehe ich meine Arbeit in einem breiteren Kontext als einen Beitrag zum Verständnis der sich wandelnden Arbeitswelt und der damit einhergehenden spezifischen Bedeutung von »aktiver« Erwerbsarbeit in der Gesellschaft. Betreuung: Prof. Dr. Hans J. Pongratz (Erstbetreuung) Prof. Dr. Hella von Unger (Zweitbetreuung)
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