Preisträger und Nominierte Prämiert: Stadtwerke Bonn GmbH, Bonn Begeisterung für Ausbildung – Bei den Stadtwerken Bonn sind die Auszubildenden die Zukunft des Unternehmens Bei der Stadtwerken Bonn GmbH werden in den nächsten Jahren 30 bis 40 Prozent der rund 2500 Beschäftigten in Ruhestand gehen. Um auch in Zukunft ihre verantwortungsvollen Aufgaben in der Energie- und Wasserversorgung, im öffentlichen Nahverkehr und in der Müllverwertung zuverlässig erfüllen zu können, engagieren sich die Stadtwerke besonders bei der Ausbildung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Erste, was man in der Berufsausbildung bei den Stadtwerken Bonn lernt, ist eine einfache Botschaft: Als Auszubildende oder Auszubildender ist man von Anfang an ein willkommener und wichtiger Teil des Unternehmens. Schon am ersten Arbeitstag trifft sich die Geschäftsführung mit allen Neuen zu einer Willkommensveranstaltung. „Die Stadtwerke Bonn sind ein offenes Unternehmen mit flachen Hierarchien“, sagt Geschäftsführer Marco Westphal. „Wir wollen den Auszubildenden das Gefühl geben, dass sie ernst genommen werden und dass die Ausbildung bei uns eine große Chance ist“. Mehr als 90 Prozent der Absolventen mit der Abschlussnote 3 und besser haben in den vergangenen Jahren einen unbefristeten Arbeitsvertrag nach der Ausbildung erhalten. Die Stadtwerke unterstützen auch den Zusammenhalt unter den jungen Mitarbeitern und die Identifikation mit dem Unternehmen. Durch die sehr unterschiedlichen Aufgabengebiete des kommunalen Versorgers ist es besonders wichtig, dass sich die Kolleginnen und Kollegen in der Ausbildung untereinander kennen lernen. Denn die Techniker, die draußen Gleise reparieren, und die Kaufleute in den Büros treffen sich im beruflichen Alltag nur selten. Mehrmals im Jahr organisieren die Auszubildenden deshalb gemeinsame Veranstaltungen wie ein Sommerfest oder die Weihnachtsfeier, um das Wir-Gefühl konzernweit zu stärken. Das Unternehmen unterstützt sie dabei, lässt ihnen bei der Ausgestaltung aber weitgehend freie Hand. „Das Kennenlernen fördert den gegenseitigen Respekt und die Wertschätzung der Kolleginnen und Kollegen“, weiß Mirko Heid, zuständig für die Unternehmensentwicklung bei den Stadtwerken. „Und wer gut im Unternehmen vernetzt ist, kann davon oft profitieren.“ 28 Beschäftigung gestalten Preisträger und Nominierte Doch die besten Kontakte nützen nichts, wenn die Leistungen nicht stimmen. Damit schwächere Auszubildende nicht auf der Strecke bleiben, wurde das Projekt „Azubis lernen mit Azubis“, kurz ALMA, angeschoben. Die fortgeschrittenen Lehrlinge setzen sich mit den jüngeren zusammen und geben ihr Wissen und ihre Erfahrungen weiter. „Dabei geht es oft nicht nur um den Lernstoff, sondern auch darum, wie man mit bestimmten Lehrern umgehen muss oder wie es in den Prüfungen abläuft“, sagen Michael Goroll und Jochen Kröger, Ausbilder der Stadtwerke Bonn. Bei den kaufmännischen Berufen organisieren die Azubis sogar einen eigenen Englischkurs. Sie stellen sich eigene Aufgaben, entwerfen Tests und laden erfahrene Kollegen aus dem Haus als Experten ein. Die Ergebnisse geben dem Modell recht: In den vergangenen drei Jahren gab es nur drei Jugendliche, die ihre Ausbildung abgebrochen haben. „Unternehmenskultur“ ist den Bonner Stadtwerken keine leere Floskel. Was sich hinter dem Wort verbirgt, wird für die 111 Auszubildenden praktisch erlebbar. Mehrmals in Jahr treffen sie sich im „Leitbild-Café“. Gemeinsam mit einem Vertreter der Geschäftsführung diskutieren die Nachwuchskräfte über Probleme oder Verbesserungsvorschläge. Oft wird dabei ein konkreter Auftrag an die Ausbilder oder die Geschäftsführung formuliert. „Wir möchten, dass die Auszubildenden mit uns reden, kritisch Dinge hinterfragen und wissen, dass die Leitung immer ein offenes Ohr für sie hat“, sagt Geschäftsführer Marco Westphal. Die Stadtwerke Bonn eröffnen auch benachteiligten Jugendlichen Chancen. Seit 2005 bereiten sich junge Menschen über das „Einstiegs- und Qualifizierungsjahr“ bei den Bonner Stadtwerken auf eine Ausbildung vor. In dieser Zeit können sie die wichtigsten Abteilungen kennen lernen und ihre Fähigkeiten und Neigungen testen. Wenn Motivation und Einstellung stimmen, dann treten Zeugnis und Lebenslauf in den Hintergrund. Falls es an der einen oder anderen Stelle hakt, beispielsweise bei der Rechtschreibung oder bei den Computerkenntnissen, werden die Jugendlichen punktgenau unterstützt. Unternehmen zeigen Verantwortung 29 Preisträger und Nominierte Doch das Engagement der Bonner Stadtwerke endet nicht an den Türen der Lehrwerkstatt. Im Rahmen der engen Kooperation mit dem Bonner Tannenbusch-Gymnasium organisiert das Unternehmen gemeinsam mit den Lehrerinnen und Lehrern beispielsweise ein Bewerbungstraining. Dabei erhalten die Schülerinnen und Schüler die Aufgabe, eine Bewerbung zu schreiben und Vorstellungsgespräche zu führen. Durch die kritische Rückmeldung der Profis aus dem Unternehmen lernen sie, worauf bei einer guten Bewerbung zu achten ist und welche Fehler leicht vermeidbar sind. „Wir wollen nicht warten, bis die Talente zu uns kommen, wir wollen den Nachwuchs bereits in der Schule stärken“, so Mirko Heid. Und das Thema „Werte in Unternehmen“ wurde in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken sogar in den Philosophie-Unterricht eingebaut. Unternehmenskultur ist eben doch mehr als ein Wort. Kontakt Diplom Kaufmann Mirko Heid Fachbereichsleitung Konzernentwicklung Stadtwerke Bonn GmbH 30 Mirko Heid Stadtwerke Bonn GmbH Theaterstraße 24 53111 Bonn Telefon: 0228 711-2216 E-Mail: [email protected] Beschäftigung gestalten
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