Projektwerkstatt Promotion der Rechtswissenschaftlichen Fakultät Die Promotion ist eine Leistung, deren Erfolg vor allem von der Arbeitskraft und der wissenschaftlichen Neugier der Doktorandinnen und Doktoranden abhängt. Die Rechtswissenschaftliche Fakultät in Münster unterstützt die Promotion durch ihre Professorinnen und Professoren, die als Betreuer konkrete Absprachen mit den Bearbeitern zu Thema, Zeitplan, Thesen und Arbeitsverlauf treffen. Ergänzend zu dieser individuellen Betreuung bietet die Rechtswissenschaftliche Fakultät ein fachspezifisches Promotionsprogramm an, das allen Doktorandinnen und Doktoranden offensteht. In einem Jahreskurs, der durch die Hochschullehrer selbst unterrichtet wird, werden die unterschiedlichen Perspektiven der wissenschaftlichen Arbeit vorgestellt: Wie erarbeite ich Einzelheiten meines Themas und einzelne Thesen? Welche Vorgehensweise ist bei der wissenschaftlichen Recherche ratsam? Wie entwickle ich rechtsdogmatische Ansätze bei der Auslegung des geltenden Rechts? Wie handhabe ich rechtsvergleichende und interdisziplinäre Bezüge? Welche Besonderheiten sind bei rechtshistorischen und rechtspolitischen Themen zu beachten? Das Basismodul wird allen Doktorandinnen und Doktoranden zu Beginn ihrer Promotionsphase empfohlen, um sich einen Überblick über die Herausforderungen und den typischen Verlauf einer Promotion zu verschaffen. Durch das Recherchemodul sollen die Doktorandinnen und Doktoranden dazu befähigt werden, die für ihr Forschungsprojekt relevante gedruckte und elektronische Literatur zu finden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich mithilfe der Einzelmodule spezielle Bereiche des wissenschaftlichen Arbeitens zu erschließen. Das Abschlussmodul dient der Vorbereitung auf das Kolloquium sowie der Publikation der Arbeit. Näheres zur Anmeldung zu den Veranstaltungen finden Sie unten bei den Modulbeschreibungen. Als weiteres Element der Projektwerkstatt Promotion finden Werkstattgespräche statt. Das Format bietet einen Einblick in die Forschung der Fakultätsmitglieder. Anhand von kurzen eigenen Texten werden Fragen wie Zielsetzung, Arbeitsweise und Methoden erläutert und diskutiert. Der Text wird den Teilnehmern vorab zur Lektüre zur Verfügung gestellt. Eine gesonderte Anmeldung ist hier nicht erforderlich. Verantwortlich für die Planung und Durchführung der Projektwerkstatt Promotion ist Prof. Dr. Petra Pohlmann. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Tim Hülskötter ([email protected]). Jahresprogramm der Projektwerkstatt Promotion: Wintersemester Sommersemester 1) Basismodul 2) Recherchemodul 3) Einzelmodule 4) Werkstattgespräche 1) Basismodul 2) Einzelmodule 3) Abschlussmodul Modul Basismodul Datum Sa, 15.10.2016 10.15-17.45 Uhr Dozent Prof. Heiderhoff/Prof. Wittreck Ort F3 Beschreibung Das Basismodul der „Projektwerkstatt Promotion“ will das explizite wie das implizite Erfahrungswissen, das aus der Betreuung von Promotionsvorhaben herrührt, möglichst am Anfang der Promotionsphase in gebündelter Form zur Verfügung stellen, um Fehlvorstellungen abzubauen, unnötige Mehr- und Doppelarbeit zu verhindern und den Erfolg des Dissertationsprojekts zu unterstützen. Die Veranstaltung zielt in diesem Sinne auch auf eine Hebung der Qualität der Arbeiten, die in Münster entstehen. Das Basismodul richtet sich an alle, die entweder an einer Dissertation schreiben oder mit diesem Gedanken spielen. Die Veranstaltung ist offen für externe Doktoranden wie Hilfskräfte und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fakultät. Das Basismodul beantwortet die Grundfragen, die typischerweise im Verlauf jeder oder doch der allermeisten Promotionsvorhaben auftauchen. Das beginnt mit der Frage nach dem „Warum“, umfasst aber auch die formalen Fragen der Zulassungsvoraussetzungen wie der Finanzierung sowie die Vermittlung des nötigen wissenschaftlichen Handwerkszeugs, das der Erfahrung nach in Haus- und Seminararbeiten nicht im hinreichenden Umfang angeeignet wird oder werden kann. Aus angebbaren Gründen stehen auch die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis sowie die klassischen „Formalia“ auf dem Programm. Anregungen zu weiteren möglichen oder drängenden Fragen im Vorfeld der Veranstaltung sind ausdrücklich erwünscht; bitte richten Sie diese an die beiden Verantwortlichen für das Basismodul ([email protected] oder [email protected]). Anmeldungen erfolgen unter: promotion-basismodul.eventbrite.de https://projektwerkstatt- Modul Recherchemodul Datum Fr., 18.11.2016 13.00-14.30 Uhr 14.45-16.15 Uhr 16.30-18.00 Uhr Dozent Herr Maag Ort Auditorium der ULB Beschreibung Der Publikationsmarkt wird zunehmend umfangreicher und umfasst immer mehr Publikationsformen unterschiedlicher Sprach- und Regionaleigenschaften. Das Recherchemodul soll die Studierenden dazu befähigen, Schneisen in diesen „Publikationsdschungel“ zu schlagen und die für ihr jeweiliges Forschungsprojekt relevante gedruckte und elektronische Literatur herauszufiltern. Die Recherchestrategien sind hierbei gleichermaßen individuell wie die Promotionsthemen. Die Studierenden sollten daher rechtzeitig vor Beginn des Moduls ihre Rechercheschwerpunkte mitteilen, da diese neben einem themenübergreifenden Überblick auch mit einbezogen werden. Es wird erwartet, dass die Studierenden vor dem Modul den Teil 4 (Datenbanken) des Webquests „Rechtswissenschaften“ (http://www.ulb.unimuenster.de/ulb-tutor/webquest/rechtswissenschaften/) absolviert und die Zusammenstellung unter Recherche Rechtswissenschaften (http://www.ulb.unimuenster.de/recherche/fach/jur/index.html) gesichtet haben. Wichtig: Die Teilnehmer werden von Herrn Maag in drei Gruppen eingeteilt, die zu unterschiedlichen Zeiten das Modul durchlaufen. 1. Gruppe: 13:00 - 14:30 Uhr 2. Gruppe: 14:45 - 16:15 Uhr 3. Gruppe 16:30 - 18:00 Uhr Anmeldungen erfolgen unter: http://projektwerkstatt-promotionrecherchemodul.eventbrite.de Modul Interdisziplinäres Arbeiten: Datum Bezüge zu Rechtsphilosophie 09.12.2016 und -theorie, zu Sozial- und 16.15-17.45 Uhr Geisteswissenschaften Dozent Prof. Gutmann Ort F3 Beschreibung In dem Modul soll es um Arbeitstechniken gehen, wenn Dissertationsprojekte (und sei es nur in einzelnen Kapiteln) Bezüge zu geistesund sozialwissenschaftlichen Nachbardisziplinen, zur Philosophie und/oder zu den entsprechenden Grundlagenfächern einschließlich der Rechtstheorie haben. Ein weiterer Aspekt gilt Bezügen zu den Lebenswissenschaften im Bereich medizinrechtlicher Arbeiten. Im Modul wird zunächst die Theorie interdisziplinären Arbeitens behandelt (1). Sodann werden praktische Aspekte des interdisziplinären Forschens und Schreiben systematisch (2a) und anhand konkreter Beispiele (2b) behandelt. Die Veranstaltung soll Doktorand/innen die Schwellenangst vor der Forschung mit interdisziplinären Bezügen nehmen und zur Lösung konkreter Probleme in diesem Bereich befähigen. Anmeldungen erfolgen unter: http://projektwerkstatt-promotioninterdisziplinaeres.eventbrite.de Modul Rechtsvergleichung Datum Fr, 16.12.2016 16.15-17.45 Uhr Dozent Prof. Weißer Ort F3 Beschreibung Rechtsvergleichung ist ein schillernder Begriff und verspricht spannende Einblicke in fremde Rechtsordnungen – doch was verbirgt sich konkret dahinter und wann, warum und wie sollte ich Rechtsvergleichung betreiben? Diesen Fragen soll im Modul „Rechtsvergleichung“ auf den Grund gegangen werden. Nach einer kurzen Einführung in die Definition der Rechtsvergleichung werden wir ihre Funktionen und Ziele wie auch die an dieser Arbeitstechnik geübte Kritik beleuchten. In einem zweiten Schritt werden wir sehen, zur Verfolgung welcher Erkenntnisinteressen sich die Rechtsvergleichung besonders gut eignet und wann sie gar unerlässlich ist. Schließlich wenden wir uns im dritten Teil der Methodik der Rechtsvergleichung zu. Verschiedene Formen der Rechtsvergleichung, wie z.B. die funktionale Rechtsvergleichung, werden vorgestellt, Kriterien zur Auswahl der zu vergleichenden Rechtsordnungen erarbeitet, Mittel und Wege zur Materialbeschaffung aufgezeigt und schließlich die gedanklichen Schritte eines Rechtsvergleichs anhand von Beispielen veranschaulicht. Anmeldungen erfolgen unter: http://projektwerkstatt-promotionrechtsvergleichung.eventbrite.de Modul Empirisches Arbeiten Datum Fr, 13.01.2017 16.15-17.45 Uhr Dozent Prof. Petersen Ort F3 Beschreibung Das Modul soll juristischen Doktoranden eine erste Einführung in empirisches Arbeiten geben. Dabei soll zunächst erläutert werden, welche verschiedenen Formen von empirischem Arbeiten es gibt (quantitativ/qualitativ, etc.). Der Schwerpunkt liegt dabei auf qualitativem Arbeiten, da dieses für die meisten Juristen die praktisch deutlich relevantere Form des empirischen Arbeitens sein wird. Weiterhin soll eine erste Anleitung für das Erarbeiten eines Forschungsdesigns gegeben werden: Welchen Arbeitsschritte sind für empirische Fragestellungen notwendig? Welche Fallstricke gibt es? Schließlich sollen einige konkrete Probleme aus dem Kreis der Doktoranden besprochen werden, um die vorherigen Ausführungen ein wenig zu exemplifizieren. Anmeldungen erfolgen unter: http://projektwerkstatt-promotionempirischesarbeiten.eventbrite.de Modul Rechtsgeschichte, Archiv- und Datum Quellenarbeit 03.02.2017 16.15-17.45 Uhr Dozent Prof. Oestmann/Prof. Lohsse Ort F3 Beschreibung Zahlreiche rechtswissenschaftliche Dissertationen beginnen mit einer historischen Grundlegung. Die Geschichte, Vorgeschichte oder Vor-Vorgeschichte eines Problems wird dort entfaltet, begonnen vom römischen und angeblich germanischen Recht über das Mittelalter bis hin in die Dogmengeschichte des späten 19. Jahrhunderts. Diese zweitausend Jahre Oberflächlichkeit sind in den allermeisten Fällen überflüssig und schädlich für eine wissenschaftliche Monographie. Aber wie kann man merken, wann und für welche Fragestellungen man rechtshistorische Tiefbohrungen sinnvoll einsetzen kann? Das hängt ganz von der Fragestellung ab. Wenn man aber rechtshistorische Bezüge im Blick behält, ändern sich die Methode und auch die Quellengrundlage. Es geht nicht mehr um juristische Fragestellungen (Recht ./. Unrecht), sondern um die Belegbarkeit historischer Aussagen (wahr ./. unwahr). Die knappe Einführung möchte das Gespür dafür schärfen, wann es angebracht sein kann, solche Bezüge in einer Dissertation herzustellen, und wann eher nicht. Zumindest andeutungsweise soll es dabei auch um die Vielfalt verschiedener rechtshistorischer Gegenstände und Methoden gehen. Anmeldungen erfolgen unter: http://projektwerkstatt-promotionrechtsgeschichte.eventbrite.de Modul Rechtspolitik Datum Fr., 10.03.2017 16.15-17.45 Uhr Dozent Prof. Oebbecke Ort F3 Beschreibung Unter „Rechtspolitik“ wird hier rechtsgebietsübergreifend die wissenschaftliche Befassung mit dem Entwerfen von Regelungen aller Art verstanden, etwa von Verträgen, Verwaltungsakten, Verfassungsbestimmungen, AGBs, Satzungen. Viele Dissertationen enthalten solche rechtspolitischen Elemente in Form von Regelungsvorschlägen. Ziel des Moduls ist es zu erkennen, warum rechtspolitische Arbeiten wissenschaftlich gelingen oder nicht. Die Arbeitsschritte, die bei rechtspolitischen Projekten erforderlich sind, werden erläutert, die Unterschiede zum dogmatischen Vorgehen herausgearbeitet, Schwierigkeiten und Probleme werden verdeutlicht und die Grenzen wissenschaftlicher Rechtspolitik aufgezeigt. Schließlich werden praktische Hinweise zum Auffinden von Lösungen und zum Formulieren von Regelungen gegeben. Anmeldungen erfolgen unter: http://projektwerkstatt-promotionrechtspolitik.eventbrite.de Für das Sommersemester 2017 sind derzeit folgende Kurse geplant: 1. Basismodul 2. Rechtsdogmatisches Arbeiten zum geltenden Recht 3. Ökonomie und Recht 4. Abschlussmodul
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