ßeltern Für Eltern & Gro Kneipp Bereit für Familienzuwachs? für Text: Maria Hammer Tipps von Experten: Was Sie tun können und sollten, wenn sich Ihr Kind ein Haustier wünscht. Sie sind süß, knuddelig und herzerwärmend. Und jedes Kind will eines haben. Spätestens vor Geburtstagen oder in der Vorweihnachtszeit wird das Drängen und Bitten immer eindringleicher. Dennoch eignen sich Tiere nicht als „Geschenke“. Es sind Lebenwesen, die, einmal im Familienverband angekommen, auch als solche behandelt werden sollten – und das kann sehr zeitaufwändig und mühevoll sein. Daher bedarf es vor deren „Anschaffung“ unbedingt sowohl einer sorgfältigen Überlegung als auch eines einstimmigen Familienbeschlusses. „Ist die Entscheidung einstimmig für ein Heimtier gefallen, gilt es herauszufinden, welcher tierische Hausgenosse von seinem Wesen und seinen Anforderungen her zum Lebensrhythmus und Aktivitätsgrad der Familie passt“, erklärt Tierpsychologin Sophie Seidel. „Und man darf nicht außer Acht lassen, dass die Pflegeverantwortung immer beim Erwachsenen liegt, selbst wenn Kinder gerne bei der Betreuung des tierischen Gefährten helfen.“ Die Herausforderungen, die ein Haustier mit sich bringt, sind vielfältig. „Probleme, also unerwünschte Verhaltensweisen bei Hund und Katze, aber auch Nagetieren, tauchen meist auf, wenn Bedürfnisse und Besonderheiten des tierischen Familienmitglieds nicht respektiert werden. So müssen auch Hunde in die Schule, benötigen Auslauf, den Kontakt zu ihresgleichen und müssen geistig und körperlich beschäftigt werden. Das gilt auch für Katzen, die ihren Jagdtrieb im täglichen Spiel ausleben wollen.“ Nicht zu vergessen, wenn ein Tier krank wird. Dann braucht es viel Aufmerksamkeit und Fürsorge, was die gewohnten Abläufe in der Familie durcheinander bringen kann. Seidl: „Je nach Entwicklungsstufe können Kinder in kleine Aufgaben, wie das Bürsten des Hundes oder das Füttern der Katze, des Kaninchens oder Hamsters (unter Aufsicht) eingebunden werden. Auch gemeinsame Aktivitäten, z.B. der Spaziergang mit dem Hund oder die Spieleinheit mit der Katze, schaffen Interesse und fördern die Beziehung zwischen Kind und Tier.“ Wie Kinder profitieren In guten wie in schlechten Zeiten – Hund, Katz & Co. sind treue Weggefährten. Sie sind geduldige „Zuhörer“, die immer Zeit haben, vermitteln Geborgenheit und geben das Gefühl, bedingungslos geliebt zu werden. Tierpsychologin Seidl: „Durch wissenschaftliche Studien ist bestätigt, dass Kinder, die gemeinsam mit einem Tier aufwachsen, soziale Kompetenzen wie Rücksichtnahme, Kooperationsbereitschaft und Verantwortungsgefühl schneller und besser entwickeln als andere.“ Was noch für ein Haustier spricht: ❚ Tiere fördern das Fürsorge-Gefühl. Sich um jemanden zu kümmern, lernt man nicht von allein. Das Gefühl für Fürsorge kommt auch nicht automatisch mit dem Alter. Menschen müssen lernen, wie man sich um andere sorgt, am besten noch in jungen Jahren. Haustiere können bei der Entwicklung dieser Fähigkeit helfen. ❚ Tiere halten fit und gesund. Studien zu- folge leiden Kinder, in deren Familie Haustiere leben, weniger oft an Allergien als Kinder ohne Haustiere. Zudem haben sie auch weniger Asthmaerkrankungen. Experten sind sich nicht sicher, warum das so ist. Die Ursache wird aber in einer Art „Abhärtung“ des Immunsystems vermutet. ❚ Tiere stärken die Familiebande. Ein ge- meinsamer Ausflug mit dem Hund oder das Spielen mit einem Vierbeiner bringt die Familienmitglieder einander näher. Selbst der Katze zuzusehen, wie sie ihrem Schwanz nachjagt, unterhält die ganze Familie. Das macht Freude und lässt den oft hektischen Alltag vergessen. „Stefan, ich habe Maggy von der Frau Maier schon lange nicht mehr gesehen? Glaubst du, ist ihr etwas zugestoßen?“, fragt Felix eines Tages seinen Bruder. „Ja, das ist mir auch schon aufgefallen, sie bellt gar nicht mehr, wenn ich am Gartenzaun vorbeigehe.“ Maggy ist eine braune Jagdhündin, die im Garten der alten Dame, Frau Maier, die einige Häuser weiter wohnt, wacht. Wenn die Buben daran vorbeigehen, werden sie von ihr mit lautem Gebell begrüßt. Die beliebtesten Haustiere in Österreich Vier von zehn Österreichern haben ein Haustier. Am beliebtesten sind Katzen, gefolgt von Hunden. 63 %Katze 42 %Hund 13 %Nagetier (z.B. Hamster, Meerschweinchen, Maus, Kaninchen) 9 %Fische (im Aquarium) 4 %Reptilien (z.B. Schlange, Echse, Schildkröte) 3 %Vogel (z.B. Papagei, Wellensittich, Kanarienvogel) Quelle: SPECTRA Marktforschung 10 /2016 | www.kneippbund.at Ki nd er 27 Tierisch gute Überraschung Beim ersten Mal, als Stefan allein mit seinem Skooter an dem Haus vorbeifuhr, erschreckte die Hündin ihn so, dass er stürzte und sich das Knie verletzte. Aber bald kannte Maggy bereits beide Jungs, die da vorbeiflitzten und machte sich einen Spaß daraus, mit ihnen auf der anderen Seite des Gartenzaunes um die Wette zu sausen. „Fragt bei Frau Maier doch einfach nach, was mit dem Hund ist“, schlägt die Mutter den Buben vor. Und so machen es die beiden auch. „Hallo, Frau Maier!“, rufen Stefan und Felix über den Gartenzaun. „Fein, dass ihr kommt“, begrüßt sie die alte Dame, „kommt rein.“ „Wo ist denn Maggy?,“ fragt Felix sofort. „Na, schaut einmal selber“, sagt Frau Maier und führt die Buben durch den Garten zu einem kleinen Holzhäuschen. Mit einem quietschenden Geräusch öffnet sie die Tür – und siehe da, Maggy liegt in einem Eck auf einer bunten Decke und um sie herum tummeln sich vier kleine Welpen. Da staunen die Buben nicht schlecht: „Maaah, wie süß, Maggy hat Hundebabys bekommen!“, ruft Felix. „Ja, das war 4. Oktober 2016 Welttierschutztag vielleicht eine Überraschung!“, nickt Frau Maier und lächelt: „Na los, Maggy kennt euch, sie hat sicher nichts dagegen, wenn ihr sie vorsichtig streichelt.“ Behutsam nähern sich die Kinder dem Hund. „Hallo Maggy, das hast du gut gemacht, so liebe Hundekinder“, sagen sie zu ihr. Die Hündin erkennt die Buben, hebt den Kopf und wedelt mit dem Schwanz – ein Zeichen, dass sie sich über ihren Besuch freut. Felix kann es kaum glauben: „Die sind ja so putzig! Frau Maier, was werden Sie mit den Welpen machen? Ich frage meine Eltern, ob wir auch einen Hund nehmen können.“ „Nein Felix“, sagt die alte Dame, „drei Hündchen haben schon einen Platz bei lieben Familien und den vierten Hund behalte ich mir selber. Ich habe ja genug Platz und Auslauf – und dann ist Maggy auch nicht so alleine.“ Felix ist enttäuscht, aber dann hat er eine Idee: „Frau Maier, darf ich mit den Hunden dann wenigstens mal spazieren gehen?“ „Gassi gehen meinst du?“, erwidert Frau Maier und sagt erfreut: „Aber ja, gerne, da wäre mir sehr geholfen, weil so ein junger Hund braucht viel Bewegung. Du kannst auch mit in die Welpenschule kommen und lernen, wie man sie erzieht und mit ihnen am besten umgeht. Weißt du, auch Hunde müssen in die Schule.“ „Felix, auch wenn wir keinen eigenen Hund haben, wir werden einfach Frau Maier helfen – das ist wie ausborgen, sagt Stefan während er Maggy hinter dem Ohr krault. Frau Maier gefällt der Vorschlag: „Gut, wenn das so ist, dann dürft ihr auch den Namen für meinen Hund aussuchen.“ Die beiden Brüder haben eine Riesenfreude. Sie bleiben noch lange bei Maggy auf der bunten Decke, streicheln die Hundemutter und ihre Welpen. Wieder zu Hause, haben sie viel zu erzählen. So wird noch Stunden über einen passenden Hundenamen diskutiert. Schließlich fällt die Entscheidung: „Moritz“ soll er heißen, verkündet Felix, „der Welpe ist ein Rüde, also ein Bub, und das ,M‘ hat er nach seiner Mama und nach Frau Maier“. Der ganzen Familie – und später auch der Hundebesitzerin – gefällt der Name sehr gut. So haben Stefan und Felix ab heute eine neue, große Aufgabe. Da stimmt doch was nicht ganz … Der internationale Aktionstag soll u.a. auf das Leid der Tiere aufmerksam machen, das durch den Menschen verursacht wird. Heinrich Zimmermann, ein deutsch-jüdischer Schriftsteller, stellte nach jahrelangem Kampf für den Tierschutz einen Antrag auf die Einführung eines Tierschutztages, der 1931 auf dem Florenzer Tierschutzkongress aufgenommen und schließlich mit dem Welttierschutztag umgesetzt wurde. ILLUSTRATIONEN: JIN CHO YOUN, MA 26 Auf dem rechten Bild haben sich 5 Unterschiede zum linken Bild versteckt. Findest Du sie? Die Lösung bitte in eine Mail ([email protected]) oder auf eine Postkarte schreiben. Deine Mama, dein Papa, dein Opa oder deine Oma helfen dir, wenn du noch nicht schreiben kannst. Oder du schneidest das Rätsel aus, malst einen Kreis um die Fehler und steckst den Ausschnitt in einen Briefumschlag. ergiss bitte nicht, auch deinen Namen, V die Adresse und dein Alter draufzuschreiben und eine Briefmarke draufzukleben. Dann bittest du deine Mama, den Brief an den Kneippbund, Kunigundenweg 10, 8700 Leoben, zu schicken. Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2016. Aus den richtigen Einsendungen werden 3 Sieger ausgelost. 1. Preis: Naturlexikon für Kinder; 2. und 3. Preis: lustige Dusch- und Sprudelbäder. www.kneippbund.at | 10 /2016
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