Kommentare zum Lehrangebot im Wintersemester

Masterstudiengang „Europäische Sprachen“ (EuroS)
Kommentare zum Lehrangebot im Wintersemester 2016/17
Stand: 04.10.2016
1.Studiengangsübergreifende Lehrveranstaltungen ............................................................ 1
2.Lehrveranstaltungen des Instituts für Germanistik ........................................................... 3
3.Lehrveranstaltungen des Instituts für Anglistik .............................................................. 12
4.Lehrveranstaltungen des Instituts für Romanistik .......................................................... 15
5.Lehrveranstaltungen des Instituts für Slavistik ............................................................... 20
6.Kulturwissenschaftliche Seminare ………………………………………………....…22
1. Studiengangsübergreifende Lehrveranstaltungen
1. Studienjahr
Workshop Theorie (Prof. Dr. Holger Kuße)
Fr (4), W48/ 003
Termine: 14.10. (10:00-16:30) - 15.10.2016 (10:00-12:45) – studentische EuroSKonferenz zum Thema „AusgeZEICH.net: 100 Jahre Cours de linguistique
généralé“
Details siehe unter:
https://linguistik.zih.tu-dresden.de/lehre/blogs/ausgezeichnet/program/
21.10.16 – Einführung, Organisatorisches
25.11.16 - Kurzvorträge der Studierenden
02.12.16; 09.12.16; 16.12.16; 13.01.17; 03.02.17
Die Veranstaltung wird von den ProfessorInnen des Studiengangs EuroS gemeinsam
gestaltet. Sie führt in grundlegende sprachwissenschaftliche Theorien und die
sprachwissenschaftlichen Konzepte maßgeblicher Linguisten ein. In chronologischer
Reihenfolge werden zunächst Arbeiten bekannter Sprachwissenschaftler
besprochen. Im zweiten Teil werden wesentliche sprachwissenschaftliche
Richtungen vorgestellt und diskutiert.
Im OPAL-Kurs werden die Texte zum Workshop zur Verfügung gestellt, die von den
Studierenden zu der jeweiligen Seminarsitzung vorbereitet werden. Der Link zum
OPAL-Kurs wird zu Semesterbeginn bekannt gegeben.
1
2. Studienjahr
Folgende Veranstaltungen können als Kolloquium zur Vorbereitung der Masterarbeit
im Rahmen des Moduls „Wissenschaftliche Präsentation“ besucht werden
(Prüfungsleistung: Thesenpapier)
ACHTUNG: Für die Wahl des Kolloquiums ist entscheidend, welche/n Betreuer/in Sie
für Ihre Masterarbeit voraussichtlich wählen möchten. Sollte der/die gewünschte
Betreuer/in kein Master-Kolloquium anbieten, nehmen Sie bitte Kontakt zur
Studiengangsbetreuung auf.
KOL Masterkolloquium DaF (Dr. Ulrich Zeuner)
DI (6), HSZ E01
Konsultationen nach Vereinbarung
Einschreibung über OPAL
Ziel des Seminars ist es, aus aktuellen Forschungsaufgaben des Faches DaF
Themen für Masterarbeiten abzuleiten und die ersten Schritte beim Schreiben der
eigenen Masterarbeit zu begleiten. Konzeptionelle Vorgehensweisen bei der
theoretischen Auseinandersetzung mit Fachproblemen, bei der Konzeption der
eigenen Masterarbeit sowie Erörterungen über empirische Methoden stehen im
Vordergrund der Seminararbeit. Teiltexte einer Masterarbeit werden bezüglich ihrer
kognitiven und sprachkommunikativen Anforderungen definiert und an geeigneten
Beispielen demonstriert und geübt. Jeder Teilnehmer erhält zudem die Gelegenheit,
seine Vorstellungen über ein (mögliches) Arbeitsthema darzustellen und im Forum zu
diskutieren. Grundlage dafür ist ein Themenvorschlag, ein Gliederungskonzept und
die Ausarbeitung des 1. Kapitels (Ziel - Inhalt - Methoden). In Diesem Kolloquium
werden auch die Prüfungsleistungen „Kolloquium“ und „Exposé“ abgelegt.
KOL Wissenschaftliches Kolloquium, Germanistik (Prof. Dr. Karlheinz Jakob /
Prof. Dr. Rainer Hünecke)
Di (7), W48/002
Konsultationen nach Vereinbarung
Einschreibung über OPAL
In dieser Lehrveranstaltungsform stellen
Forschungsprojekte (Masterarbeit) vor.
fortgeschrittene
Studierende
ihre
2
2. Lehrveranstaltungen des Instituts für Germanistik
EK Einführung in die germanistische Sprachwissenschaft Vorlesung und
Einführungskurs/Übung (Prof. Dr. Rainer Hünecke)
Mo (2), HSZ 03 und Do (2), SCH A/251
Einschreibung über OPAL (Hinweise zu den Einschreibefristen unter „Aktuelles“ auf
der Home-page der Professur)
Das Modul führt in die Methoden und Gegenstände der germanistischen
Sprachwissenschaft ein. Qualifikationsziel des Moduls ist, dass die Studierenden die
grundlegenden Begriffe und Methoden der germanistischen Sprachwissenschaft
kennen und auf Texte anwenden können. Themen sind: Semiotik/das sprachliche
Zeichen, Phonetik/Phonologie, Orthographie und Graphematik, Morphologie,
Wortbildung, Wortarten-lehre, Grammatik des einfachen Satzes, Grammatik des
komplexen Satzes, Semantik, Pragmatik, Althoch-deutsch, Mittelhochdeutsch,
Frühneuhochdeutsch, Neuhochdeutsch. Die Vorlesung und der begleitende
Einführungskurs/Übung sind gemeinsam zu besuchen. In der Vorlesung werden die
jeweiligen Grundlagen referiert; im Einführungskurs/Übung werden die Themen
vertieft.
Materialien: Begleittexte, Übungsaufgaben sowie weitere Arbeitsmaterialien zu dem
jeweiligen Seminar können im Internet heruntergeladen werden bzw. sind über die
Lernplattform verfügbar.
Literatur:
Linke, Angelika / Nussbaumer, Markus / Portmann, Paul R. (Hrsg.) (2004):
Studienbuch Linguistik. 5. Aufl. Tübingen.
Duden-Grammatik Duden. Die Grammatik (2009). 8. Aufl. Mannheim u.a.
Schmid, Hans Ulrich (2009): Einführung in die deutsche Sprachgeschichte. Stuttgart.
Schmidt, Wilhelm (2013): Geschichte der deutschen Sprache. Ein Lehrbuch für das
germanistische Studium. Hrsg.: Elisabeth Berner und Norbert Richard Wolf. 11. Aufl.
Stuttgart.
Weitere Literaturhinweise erhalten Sie in der ersten Sitzung
V & A Martin Luther und die deutsche Sprache (Prof. Dr. Karlheinz Jakob)
Di (6), W 48/004
AK: Die konkreten Termine für den Arbeitskreis werden rechtzeitig in der Vorlesung
bekannt gegeben.
Einschreibung über OPAL
Wann immer man sich mit der deutschen Sprachgeschichte der frühen Neuzeit
befasst, wird keine andere historische Person so häufig als herausragend und
3
maßgeblich dargestellt wie der Theologe und Reformator Martin Luther.
In früheren Zeiten gar als „Schöpfer“ der deutschen Sprache überhöht, wird er
heute eher als maßgeblicher „Katalysator“ auf dem Weg zur deutschen
Einheitssprache gesehen.
Die Vorlesung möchte einen Überblick über die linguistisch orientierte LutherForschung geben. Im Mittel-punkt sollen aber auch einschlägige Schriften Luthers
stehen (z.B. der berühmte „Sendbrief vom Dolmetschen“) und selbstverständlich
auch seine Bibelübersetzungen aus den Jahren 1522 bis 1545. Diese Bibelübersetzungen werden verglichen mit älteren Übersetzungen (seit 1466) und mit
konkurrierenden und altkirchlichen Übersetzungen des 16. Jahrhunderts.
Es werden keine linguistischen Spezialkenntnisse vorausgesetzt. Insofern steht die
Vorlesung auch Studierenden anderer Fächer (Theologie, Geschichte u.a.) offen.
Ebenso kann sie im studium generale oder auch im Rahmen der ergänzenden oder
allgemeinbildenden Module der Studiengänge besucht werden. Als Prüfungsleistung
wird eine Abschlussklausur angeboten.
S Frühneuhochdeutsche Fach- und Gebrauchstexte (Prof. Dr. Karlheinz Jakob)
Do (3), BSS 149
Einschreibung über OPAL
Die Erfindung des Buchdrucks verursacht im 16. Jahrhundert eine wahre
Medienrevolution. Luthers Schriften, die reformatorische Publizistik, die
Flugschriften und Einblattdrucke wären alle ohne die Drucktechnik kaum denkbar
gewesen. Eine weitere entscheidende Neuerung in der Medienlandschaft gehört
dazu: die massenhafte Herstellung deutschsprachiger Fach- und Gebrauchstexte.
Zentrale Wissensbestände, die in früheren Zeiten nur mündlich oder für einen
kleinen Kreis in Form lateinischer Handschriften verfügbar waren, werden nun
„verschriftlicht“. Das moderne Fachbuch entsteht. Die im Seminar behandelten
Texte reichen vom Bergbau über den Kräutergarten bis zum medizinischen und
hauswirtschaftlichen Ratgeber.
S
Einführung ins Programmieren für Sprachwissenschaftlerinnen und
Sprachwissenschaftler mit dazugehörigem Tutorium (Franz Keilholz; Roman
Dorniok)
Seminar: Do(5) BSS 133
Tutorium: N.N.
Einschreibung über Opal.
Wer die Möglichkeiten der Digitalisierung für Linguistik und Kulturwissenschaften
ausschöpfen will, muss programmieren können. In diesem Kurs lernen Sie die
Grundlagen am Beispiel der Scriptsprache Perl. Wöchentlich werden Sie kleine
4
Programmieraufgaben bearbeiten, die Sie am Ende des Semesters (hoffentlich)
befähigen werden, eigenständig Korpora aufzubauen und computergestützte,
datengeleitete Analysen durchzuführen.
S Sprache kontrollieren (Dr. Regina Bergmann)
Mo(4) BSS 149
Einschreibung über OPAL
In seinem berühmten Buch „1984“, 1948 erschienen, entwirft George Orwell die
Idee einer kontrollierten Sprache, die er als „Neusprech“ bezeichnet: „Wir geben der
Sprache ihre endgültige Gestalt – die Gestalt, die sie haben wird, wenn alle nur noch
Neusprech reden. Wenn wir damit fertig sind, dann werden Leute wie du sie noch
mal ganz von vorn lernen müssen. Du denkst sicher, dass unsere Hauptarbeit darin
besteht, neue Wörter zu erfinden. Nicht die Spur! Wir vernichten Wörter –
massenhaft, zu Hunderten, täglich. Wir reduzieren die Sprache bis aufs Skelett. Die
elfte Auflage wird nicht ein Wort enthalten, das vor dem Jahr 2050 obsolet werden
wird.“[…]
Es ist nicht der einzige Versuch, eine Sprache zu konstruieren, hier aber gibt es
zumindest ein literarisches Exempel, das gedanklich durchspielt, wie man mittels
Sprache letztlich auch das Denken unter Kontrolle bekommen könnte.
Nun gehört die Idee, Kontrolle über die Sprache und das Denken zu erlangen, nicht
unbedingt zu den Kernideen künstlich geschaffener Sprachen. Das ist aber etwa ein
Themengebiet, womit sich das Seminar auf alle Fälle zu beschäftigen hat. In der
Mehrheit der Fälle ging es eher um eine effizientere Kommunikation oder auch
darum, menschlichen Informationsaustausch überhaupt zu ermöglichen. Vielleicht
denken die einen vor allem an solche Sprachen wie das Esperanto, andere denken
eher an Konstrukte wie die Leichte Sprache. Mitunter sind es jedoch nur
Teilbereiche der Sprache, die man menschlicher Kontrolle unterzieht, wie
beispielsweise die Terminologien in den Fächern. Diese Art der Kontrolle hat wieder
sehr viel mit der jeweiligen fachlichen Systematik zu tun und dem Bemühen,
Transparenz herzustellen.
Ein anderer Ansatz, Kontrolle über die Sprache zu erlangen, sind Fragen der
Sprachnormung überhaupt, in Regelwerken etwa, die darüber befinden, wann ein
Wort richtig oder falsch geschrieben wird, wann ein Komma an der korrekten Stelle
steht usw.
Das Seminar wird eine Vielzahl von Beispielen thematisieren, in denen Menschen
den Versuch unternehmen, auf Sprache Einfluss auszuüben. Dabei werden
überraschend unterschiedliche Bereiche der Sprachwirklichkeit erfasst.
5
S Textlinguistik (Dr. Regina Bergmann)
Mo(2) W48/101
Einschreibung über OPAL
Die Lehrveranstaltung bietet einen Gesamtüberblick über eine noch recht junge
linguistische Teildisziplin, d.h. es wird zuerst Texte als solche zu definieren, sie zu
klassifizieren und über ihre innere Struktur nachzudenken. Daneben werden
pragmatische und kognitive Aspekte des Textes eine Rolle spielen: Was geschieht,
wenn Texte produziert bzw. rezipiert werden? Welche unterschiedlichen Funktionen
kann ein Text haben und welche Folgen hat dies für seine Strukturierung? Nach
welchen Merkmalen werden Textsorten unterschieden? Wie steht es um das
Verhältnis von Mündlichkeit und Schriftlichkeit? In welchem Verhältnis stehen Text
und Bild? Welche Besonderheiten besitzen Texte in elektronischen Umgebungen?
Inhaltlich vertiefend können sich die Seminarteilnehmer(innen) in Gruppenarbeit mit
textlinguistischen
Aspekten
der
Museums-/Ausstellungskommunikation
auseinandersetzen. Dabei werden neben Fragen der Textgestaltung und –anordnung
in den Ausstellungen selbst auch Fragen des Verhältnisses von Text und Bild und der
Präsentation von Museen im Internet (virtuelle Ausstellungen) behandelt werden.
Natürlich besteht die Möglichkeit, weitere Themen in die Diskussion einzubringen,
etwa auch, wie sich Texte verändern, wenn sie in Leichter Sprache formuliert
werden. Am Semesterende werden die Arbeitsergebnisse zur Diskussion gestellt.
S Lexikologie (Dr. Regina Bergmann)
Mi(4) HSZ 401
Einschreibung über OPAL
Die Lexikologie als die Lehre vom Lexikon, vom Wortschatz und seinen einzelnen
Elementen,
den
Wörtern,
ist
eine
ausgesprochen
breit
angelegte
Querschnittsdisziplin der Linguistik.
Sie beinhaltet die Beschreibung des Wortbestandes in seiner Schichtung, seiner
Struktur sowie der Bildung, der Bedeutung und der Funktion lexikalischer Einheiten.
Mit der Betrachtung des Lexikons öffnet sich der Blick auf verschiedene
linguistische Teildisziplinen, wie beispielsweise die Wortbildungslehre, die
Grammatik, die Phraseologie, die Semantik und die Soziolinguistik. Darin
eingeschlossen sind auch Fragen der Ursachen, Bedingungen und aktuelle Probleme
von Wortschatzveränderungen. Besondere Beachtung erfährt der Einfluss von
Fremdsprachen, vor allem des Englischen, auf die deutsche Sprache. Außerdem
können erste Einblicke in grundlegende Fragen der Lexikographie gewonnen
werden: Welche Arten von Wörterbüchern gibt es, welche Nutzungsoptionen
kennen wir, wohin gehen die Entwicklungen in diesem Bereich?
Nicht zuletzt wird es auch darum gehen, aktuelle Sprachentwicklungen selbst zu
beobachten. Dabei können kleine eigene Wortsammlungen angelegt werden, etwa
zum Sport- und zum Jugendwortschatz, zu Modewörtern oder zu aktuell in der
6
Öffentlichkeit verwendeten Neubildungen. Weitere Sammelideen werden gern
aufgenommen!
V & AK Grundlagen des Wissenstransfers: Fach- und Wissenschaftskommunikation
Wissenstransfer (Dr. Regina Bergmann)
Mi(2) W48/004
Einschreibung über OPAL
„Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt explodiert, wird die Stimme eines
Experten sein, der sagt: 'Das ist technisch unmöglich! Dieser etwas launige Satz
stammt vom Schauspieler Peter Alexander Ustinov. Gleich mehrere Vorurteile
gegenüber Experten werden hier deutlich. Dass ein möglicher Grund für eine
derartige Negativmeinung ein der Öffentlichkeit nicht erschließbares Wissen sein
könnte, liegt auf der Hand. Natürlich verfügen Experten über ein Sonderwissen, das
sie in einer ebenfalls oft kritisierten und für die Öffentlichkeit nur schwer
zugänglichen Sprache formulieren. Man wird den Experten jedoch nicht gerecht,
wenn man ihre Sprache, die Fach- oder Wissenschaftssprache, als Sprache von
Sonderlingen und Geheimbündlern betrachtet, im Gegenteil, ihre Sprache ist doch
vor allem Ausdruck eines besonderen spezialisierten Handelns, spezifischer
(fachlicher) Kompetenzen.
Die Vorlesung möchte einen ersten Einblick in die Besonderheiten wie auch die
Regelhaftigkeiten der Fachsprachen, des fachsprachlichen Kommunizierens geben.
Neben der Definition von Fachsprachen werden besonders ihre Entstehungs- und
Entwicklungsgeschichte betrachtet, da gerade hier der eigentliche Charakter der
Fach- und Wissenschaftssprachen besonders gut sichtbar wird.
Natürlich werden auch Fragen der Systematisierung und Gliederung von Fach- und
Wissenschaftssprache sowie ihr Verhältnis zur Allgemeinsprache zu den Themen der
Veranstaltung gehören. Es wird ein Ausblick darauf gegeben, welche Schritte
Experten gehen müssen, um den Laien Zugang zu Expertenwissen zu verschaffen.
S Einführung in die Kulturwissenschaftliche Linguistik (Mihael Švitek)
Mo(5) BSS/ E49
Einschreibung über OPAL
Mögen zwischen den Reden Ciceros und zeitgenössischen politischen
Interaktionsformen wie Retweets, Hashtags oder Selfies mit der Kanzlerin zwar
Weltalter von Informationsübertragungsmöglichkeiten sowie von inkommensurablen
Staats-, Herrschafts- und Gesellschaftsverständnissen liegen, bleibt die
Möglichkeitsbedingung jedweder politischer Betätigung jedoch über Jahrhunderte
hinweg unangetastet dieselbe: die Sprache. Und ist ihre besondere Rolle im
gemeinsamen Entscheidungsfindungsprozess zwar bereits in antiken Rhetoriken als
genuin auf Argumentation und Überzeugungskraft ausgelegte ars bene dicendi
7
codiert, wird die Verschlingung von Sprache und Politik heutzutage nicht mehr nur
bei politische Reden deutlich, sondern präsentiert sich in zunehmend komplexer
werdenden Kommunikationspraktiken als nahezu ubiquitär. Gerade im Dresden des
Jahres 2016 sollten sich angehende Sprach- und Kulturwissenschaftler_innen ein
auch theoretisch fundiertes Politik- und Demokratieverständnis aneignen, um in
aktuellen gesellschaftlichen Debatten und Diskursen mündig und meinungsstark zu
bleiben.
Im Seminar werden nach einer einleitenden Erörterung von verschiedenen
Politikbegriffen die historischen und methodischen Anfangsgründe der
Politolinguistik vermittelt. Dabei soll zunächst der disziplinäre Gegenstandsbereich
abgesteckt werden, um die verschiedenen Funktionen und Erscheinungsformen
politischer Sprache beschreiben zu können, bevor zentrale Analysekonzepte der
Sprache-und-Politik-Forschung (Begriffe besetzen, Streit um Worte) einerseits, der
kulturanalytischen Linguistik (Diskursanalyse, Frame-Semantik) andererseits
fokussiert
werden.
Fragen
nach
Funktionsweisen
einer semiotischen
Kommunikationsguerilla und danach, welche medialen und bildlichen
Inszenierungsstrategien der Terrorismus (aus-)nutzt, sollen zur Erweiterung des
sprach- und kulturwissenschaftlichen Horizonts beitragen. Um ein vertieftes
Verständnis zum Zusammenhang zwischen politischem (Sprach-)Handeln,
gesellschaftlicher Machtformation und ‚subjektiver‘ Meinungsbildung zu erlangen,
werden wir uns zudem mit performativen, praxeologischen und (de)konstruktivistischen Theorien beschäftigen und einen sprachtheoretisch inspirierten
Ausblick auf zeitgenössische Debatten zu Postdemokratie, (Post-)Marxismus/(Post)Anarchismus sowie Hegemonial- und Ideologietheorie wagen und neuere politische
Partizipationsformen des Digitalen anschneiden.
Zur Einführung empfohlen:
Bundeszentrale für politische Bildung (2011): Sprache und Politik. Abrufbar unter
http://www.bpb.de/politik/grundfragen/sprache-und-politik/
S Einführung in die Korpuslinguistik (Fabian Klinker)
Di(2) HSZ 103
Einschreibung über OPAL
Die fortschreitende Digitalisierung, die stetig rapide steigenden Rechenleistungen
und die Möglichkeiten des Web 2.0 bergen auch für die Linguistik ein großes
Potenzial: Noch nie waren so große Mengen sprachlicher Daten in digitaler Form
verfügbar und frei zugänglich.
Daher bieten sich korpuslinguistische Methoden an, um auf empirischer Basis den
Sprachgebrauch zu analysieren. Die Beobachtung von Sprachgebrauch dient dabei
verschiedenen Zielen: Es können Fragen über Grammatikalität beantwortet oder
lexikalische Analysen durchgeführt werden, die Funktionsweise von Diskursen kann
aufgedeckt oder die stilistischen Merkmale von bestimmten Textsorten quantitativ
bestimmt werden.
8
Die Veranstaltung führt in die moderne Korpuslinguistik ein, erklärt die
Grundkonzepte und zeigt praxisnahe Verwendungsbeispiele korpuslinguistischer
Methoden. Zudem wird die Verwendung großer öffentlich verfügbarer Textkorpora
gezeigt und eingeübt. Die Teilnehmenden bearbeiten eigene linguistische
Fragestellungen und reflektieren dabei auch kritisch die angewandten Methoden.
S
Methodisch-Didaktische
(Dr. Ulrich Zeuner)
Aspekte
DaF
für
Masterstudiengang
DI (4) HSZ 401
Einschreibung über OPAL
Dieses Seminar ist für die Studierenden im Masterstudiengang gedacht, die in ihrem
Bachelorstudiengang keine Module zum Fach Deutsch als Fremdsprache belegen
konnten. Es geht um eine Einführung und Vertiefung des Studiengebietes Deutsch
als Fremdsprache durch Erörterung von Grundfragen, Grundkonzepten und
Grundpositionen der Fremdsprachenerwerbsforschung und Fremdsprachendidaktik
unter dem Aspekt der Vermittlung der deutschen Sprache und Kultur als
Fremdsprache und Fremdkultur. Dabei soll immer wieder Bezug genommen werden
auf die Lern- und Lehrpraxis im Deutschen als Fremdsprache. Die inhaltlichen
Schwerpunkte ergeben sich aus der Fachlogik und betreffen
•
Lern- und Spracherwerbstheorien
•
Lernervariablen und Lernuniversalien
•
Aspekte von Deutsch als fremder Sprache und Fremdsprachenerwerb Lehrund Lernziele
•
Aspekte interkultureller Sprachdidaktik
•
Medien im Fremdsprachenunterricht
Das Seminar stützt sich in seinen Grundlagen unter anderem auf folgendes
Lehrbuch, das zum Kauf empfohlen wird: Jörg Roche: Fremdsprachenerwerb.
Fremdsprachendidaktik. Tübingen: Narr Francke Attempto Verleg GmbH + Co. KG,
2005 (UTBBasics). ISBN 3-8252-2691-3
Weitere Materialien in OPAL.
S Fertigkeiten im DaF (Dr. Ulrich Zeuner)
DO (5) HSZ E05
Einschreibung über OPAL
Vertiefung des Studiengebietes Deutsch als Fremdsprache durch Erarbeitung
theoretischer Grundlagen zur Entwicklung kommunikativer Kompetenzen im
Hören/Lesen; Sprechen/Schreiben. Im Zentrum des Proseminars stehen vor allem
9
folgende Schwerpunkte:
•
Entwicklung der rezeptiven Fertigkeiten Hören und Lesen: Anforderungen an
Lernende und didaktisch-methodische Modelle
•
Entwicklung der produktiven Fertigkeiten Sprechen
Anforderungen an Lernende und didaktisch-methodische Modelle
•
und
Schreiben:
Fertigkeiten einzeln und/oder im Zusammenspiel
•
Der
Europäische
Fremdsprachenunterricht
Referenzrahmen
und
•
Workshops
zur
Didaktisierung
eines
fremdsprachliche Erwerbszwecke sollen dazu
Erkenntnisse praktisch umsetzen zu lernen.
Fertigkeitsentwicklung
im
Textes/einer
Situation
für
verhelfen, die theoretischen
Literaturhinweise: Fernstudieneinheit 5: Fertigkeit Hören. München: Langenscheidt
ISBN 3-468-49675-3. Fernstudieneinheit 12: Fertigkeit Schreiben. München:
Langenscheidt ISBN 3-468-49666-4. Fernstudieneinheit 17: Fertigkeit Lesen.
München: Langenscheidt ISBN 3-468-49663-x. Fernstudieneinheit 20: Fertigkeit
Sprechen; ISBN 978-3-468-49655-4
S Fehleranalyse und Leistungsmessung (Dr. Ulrich Zeuner)
MO (4) HSZ 403
Einschreibung über OPAL
Das Seminar macht mit dem Stand der didaktischen Diskussion zu Fragen der
Leistungsermittlung und -bewertung sowie der Fehlerkorrektur bekannt. Es will die
Studierenden befähigen, unter Nutzung dieser theoretischen Grundlage konkrete
Leistungen Deutschlernender mit nichtdeutscher Muttersprache zu bewerten. Ein
Überblick über gängige Prüfungen im Bereich Deutsch als Fremdsprache schließt die
Arbeit im Seminar ab.
Literaturhinweise: Finden Sie in der Lernplattform OPAL (http://elearning.tudresden.de/)
S Neue Medien im Fremdsprachenunterricht (Dr. Ulrich Zeuner)
MO (6) SE1/201
Einschreibung über OPAL
Qualifikationsziel ist die selbstständige wissenschaftliche Erarbeitung von
ausgewählten Themen des Studiengebietes. Nach einer Beantwortung der Frage,
was "Neue Medien" überhaupt sind und welche Chancen und Probleme die Arbeit
mit neuen Medien im Fremdsprachenunterricht, speziell im Unterricht Deutsch als
Fremdsprache, bringt, werden Grundbegriffe geklärt und Qualitätskriterien für
10
multimediale Lernangebote für Deutsch als Fremdsprache erörtert. Schwerpunkte
der konkreten Arbeit an neuen Medien werden Sprachlern-CD-ROMs,
Internetangebote (hier vor allem das Web 2.0) und Autorenprogramme sein, um die
spezifische Leistung dieser Medien für Sprachlern- und Sprachlehrprozesse
herauszuarbeiten. Dabei werden Beispiele vorgestellt und evaluiert. Die Inhalte des
Seminars sind durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Hilfe des im Internet
bereit gestellten Seminarmaterials (Studientexte, Aufgaben, weiteres theoretisches
und praktisches Material zum Thema) selbst zu erarbeiten.
Literaturhinweise: Das Seminarmaterial und weitere Hinweise zur Seminarliteratur
und zu Prüfungsleistungen können Sie nach der Einschreibung in der Lernplattform
OPAL (http://elearning.tu-dresden.de/) dort finden.
S Diskursanalyse (Michaela Schnick)
Do (5), ABS 1 001
Einschreibung über OPAL
Die linguistische Diskursanalyse beschäftigt sich damit, wie sich Positionen innerhalb
einer Gesellschaft durch sprachliches Handeln etablieren. Dabei werden oftmals
Äußerungen aus unterschiedlichen Bereichen, die einem gemeinsamen Thema
zuzuordnen sind, untersucht.
Was sind Diskurse? Wo liegen die Grenzen eines Diskurses? Wie arbeitet man
diskursanalytisch?
Um diese Fragen zu klären, sollte beachtet werden, dass die Diskursanalyse auf
einem vergleichsweise komplexen Theoriegebilde beruht. Es bildet zugleich den
Ausgangspunkt des Seminars. Anhand zentraler Begriffe wie Diskurs, Macht und
Wissen, die erst einmal aus der Perspektive des französischen Philosophen Michel
Foucault bestimmt werden sollen, werden verschiedene diskursanalytische
Strömungen vorgestellt. In Vorbereitung auf eigene diskursanalytische
Untersuchungen stellen sich Fragen nach dem Bewusstsein für die eigene
Diskursivität bzw. die eigene Rolle im Diskurs. Was für eine Art Diskurslinguistik
folgt aus welchen Fragestellungen? Soll Wissen über Sprache im Sinne einer
diskursiv erweiterten Textlinguistik generiert werden? Stehen rekurrente Muster der
Sprachverwendung, wie sie in der Korpuslinguistik verhandelt werden, im
Mittelpunkt der Betrachtungen? Oder wird versucht, über Sprache
verstehensrelevantes Wissen zu rekonstruieren, wie es in der kulturhistorischen
Semantik und der Frame-Analyse der Fall ist? Beispiele für die unterschiedlichen
Fragestellungen werden Sie im Rahmen des Seminars behandeln.
Zusätzlich wird mit dem DIMEAN, entwickelt von Ingo H. Warnke und Jürgen
Spitzmüller, ein linguistisches Analysemodell eingeführt, das bei der Orientierung
und Einordnung diskursanalytischer Untersuchungen hilft.
11
3. Lehrveranstaltungen des Instituts für Anglistik
EK Introduction to Diachronic Linguistics (+ Tutorials) (Dr. phil. habil. Göran Wolf)
Do (5), POT/06/H
In its basic design the class is part of the Linguistics module for all first year students
(as an alternative to "Introduction to Synchronic Linguistics").
You will be given an overview of historical developments of the English
language. We will cover the fields of phonology, morphology, syntax and semantics
from the point of view of their systematic historical developments that have led
to Present Day Standard British English and General American English.
Simultaneously you will be introduced to the basic tools of linguistic analysis
and description that are valid both for the synchronic and the diachronic
approach.
By the end of the class you will have acquired the linguistic tools to analyze
speech phenomena at a basic level. Moreover have become familiar with the major
developments in the history of English. You are thus provided with the
competence to apply basic analytic procedures to historical as well as modern
texts and to attend further classes in historical linguistics and/or medieval
studies.
Accompanying Tutorials:
T 1 [DO (6)]: tba
T 2 [DO (6)]: tba
T 3 [DO (6)]: tba
T 4 [DO (7)]: tba
V + AK Key Thinkers in Language and Linguistics (Prof. Dr. Claudia Lange)
Mi (3), WÜR/007/H
AK Di (6), W48/002/U
Do Eskimos really have dozens of different words for ‘snow’? Who said “Die
Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache“, and what does it mean?
What is a language acquisition device? Why is there such a big gap between what
we say and what we really mean?
This lecture will look at linguistics as a history of ideas. We will touch upon some of
the most important ideas and their main proponents throughout the history of
thinking about language, with a focus on contemporary linguistics. Thus, the lecture
is suitable both for beginners who want to get an overview of the field and for
advanced students who are interested in the connections and the differences
between linguistic schools of thought.
12
This lecture is accompanied by an “Arbeitskreis” for students in the M.Ed. and the
old M.A.-programme: Schwerpunktmodul Sprachwissenschaft (5 KP). This AK starts
in the second week of classes.
S Historical Sociolinguistics (Prof. Dr. Claudia Lange)
Do (4), W48/001/U
To apply a sociolinguistic perspective to the history of English may seem
counterintuitive at first – after all, sociolinguists are first and foremost interested in
the vernacular language and the way in which social variables such as age, gender
and social class influence language use. But despite the fact that we have to rely on
written records for earlier periods of the language, historical sociolinguistics has
provided some fresh insights into the social determinants of language change.
We will first cover some of the basic tenets and techniques of sociolinguistics, e.g.
‘speech community’, ‘social networks’, ‘language variation and change’. We will then
proceed to take a closer look at Old, Middle and Early Modern English speech
communities, at multilingualism throughout the history of English, at the process of
standardization of English, and at the most recent changes in English.
This course is mainly research-oriented, i.e. students should be willing to do a lot of
reading and to undertake original research.
S Chapters from English Grammar (Dr. Göran Wolf)
Do (2), W48/101/U
“You must admit that you knew that I had told my father that I am pregnant.”
Although such an ‘add-on’ sentence is stylistically somewhat clumsy, it illustrates
perfectly that English syntax allows for recurring patterns on different syntactic
levels. The sentence “The monkey wrote a poem on its favourite banana” is
ambiguous, i.e. its meaning depends on its syntactical interpretation, namely,
whether “on its favourite banana” is an adverbial or a postmodification.
If this is all Greek to you, the course will provide you with the means to handle such
issues with greater ease. At the end of the course you will be able to analyse English
sentences according to the Oxford Reference Grammar and the Comprehensive
Grammar of the English Language. The course mainly focuses on practice and
application, improving and increasing your skills of syntactical analysis. Once we
reach an advanced stage, we will also look at syntactic patterns that challenge our
understanding of basic structures and make us consider theoretical concepts such as
modality, evidentiality, etc.
13
Participants of this seminar must have passed the Introduction to Linguistics (either
synchronic or diachronic). Participants are expected to be prepared and to work
actively.
PL ‘Hausarbeit/kombinierte Arbeit’ is not offered for this class!
S/OS Variation in World Englishes (Prof. Dr. Claudia Lange)
Fr (3), W48/004/U
Over the last years, major research projects have been devoted to taking stock of
the range of variation found in World Englishes, documented in publications such as
Areal features of the Anglophone World (Hickey (ed.) 2012) or The Mouton World
Atlas of Variation in English (Kortmann & Lunkenheimer (eds.) 2012). The course will
tackle topics such as verb complementation, negation, definiteness, discourse
markers, speech acts and politeness from a comparative perspective. One
prominent aspect of this course will be an introduction to corpuslinguistic methods
and to the International Corpus of English (ICE) project, which provides the basis for
much current research on World Englishes.
This course is mainly research-oriented, i.e. students should be willing to do a lot of
reading and to undertake original research.
S/ Blockseminar Language Evolution (Dr. Beatrix Weber)
Fr (4-6), Termine: 07.10.16, 14.10.16, 21.10.16, 28.10.16
Language evolution is a topic that has only recently received the attention it
deserves. On this interdisciplinary matter, which is not only investigated by linguists
but also by anthropologists, psychologists, archaeologists, primatologists and others,
a very diverse field of study has emerged by now. In this class, we will try to
approach this new line of research via a collection of scientific papers written by
scholars from different backgrounds.
The class will be a reading seminar. In each session, we will discuss texts that have
to be read by all students in advance. If you are not willing to invest the time needed
for reading, you should not take this class, as you will not be able to take part in the
discussions.
A class outline and the texts to be read and discussed will be available via OPAL
before the class starts.
NB: This class is offered as a “Blockseminar” comprising sessions on four Fridays at
the beginning of the semester. 1st session: 7 October 2016, 1 pm (this is before the
semester actually starts)
Please register for the class by writing an e-mail to: Beatrix.Weber@tu14
dresden.de.
PL ‘Hausarbeit/kombinierte Arbeit’ is not offered for this class!
4. Lehrveranstaltungen des Instituts für Romanistik
Französische. Sprachwissenschaft
EK Einführung in die französistische Sprachwissenschaft (Prof. Dr. Heiner
Böhmer)
Di (6), W48/001
Dieser Kurs führt in die Hauptgebiete der Sprachwissenschaft des
Französischen ein: Frankophonie (Verbreitung des Französischen in der Welt),
Zuordnung (Französisch als romanische Sprache), regionale und soziale Variation
(„Dialekte“); wissenschaftliche Beschäftigung
mit Aussprache
(Phonetik),
Grammatik (Morphologie, Syntax) und Wortschatz (Lexikologie, Semantik);
Sprachkontakt und Sprachgeschichte. Da dieser Kurs außerdem Lehreinheiten
zu formal-kommunikativen Aspekten des Studierens mit beinhaltet (Hinweise zur
richtigen Lektüre und Auswertung wissenschaftlicher Beiträge, zur Vorbereitung von
Referaten etc.), ist intensive Eigenaktivität seitens der TeilnehmerInnen
gefordert. Der wissenschaftliche Charakter der Lerninhalte, der sich schon in
der Oberstufe des Gymnasiums andeutete, wird
gerade
durch diese
Veranstaltung auf eine höhere Stufe gehoben. Sie werden erleben, in welchem
Ausmaß Wissenschaft Phänomene zu ordnen vermag, aber auch, dass sie negative
Kräfte besitzt, weil sie aufweist, wo bestimmte, eingespielte Vorstellungen über
Sprache mangelhaft, wacklig oder gar unhaltbar sind.
Kritischer Umgang mit Begriffen, Überblickswissen über die französische
Sprache sowie Herausbildung eines vertieften analytischen Blicks im Umgang
mit Sprachmaterial (Wörter, Sätze, Texte) sind die drei wesentlichen Ziele des
Kurses.
V Die französische Sprache im Überblick III: Relationen der Satzverbindung
(Prof. Dr. Heiner Böhmer)
Fr (4), HSZ/105
Diese Vorlesung ist die dritte in einer Serie von 10 Vorlesungen, in der ein Überblick
über die französische Sprache gegeben werden soll. Schwerpunkte liegen dabei auf
der
kommunikationsbezogenen
Erschließung
der
Grammatik,
der
zusammenfassenden und gleichzeitig differenzierenden Darstellung des
Wortschatzes sowie drittens der Bekanntschaft mit Regiolekten, den
Sprechweisen sozialer Großgruppen oder individuellen
Sprechmerkmalen,
was
ermöglicht,
sich
bei
der
Rezeption
auf
verschiedenste
15
Sprecherindividuen einzustellen.
Jede Vorlesung des Zyklus hat ein Spezialthema, dem mehr Stunden und ein
größerer Anteil an der Abschlussprüfung gewidmet sind als anderen
Teilthemen. Aber jede Vorlesung der 10er-Serie behandelt auch alle Aspekte
insgesamt, also Dialoge, Texte, Satzstrukturen und grammatische Formen,
Lexik-Überblick,
Soziolekte,
Regiolekte,
Grundlinien
der
externen
Sprachgeschichte. Auf diese Weise haben Leute, die nicht so viel Zeit für
Linguistik aufbringen wollen, die Chance, mit einer einzigen Vorlesung alles
mitzubekommen, Leute mit Linguistik-Schwerpunkt aber auch die Möglichkeit, bei
Besuch mehrerer Vorlesungen der Serie ihre Kenntnisse fortwährend zu
festigen und damit die Fertigkeiten im Schreiben und Sprechen, Lesen und
Zuhören auf Französisch kontinuierlich sprachwissenschaftlich zu bereichern.
Veranstaltungssprache ist weit überwiegend Französisch, ein deutschsprachiges
Skript wird in einem OPAL-Kurs angeboten. Es ist Grundlage für die schriftliche
Abschlussprüfung am Ende der Vorlesungszeit des Semesters.
HS/S Editionsphilologie: frz. Handschriften in Dresden
(Prof. Dr. Maria Lieber, unter Mitarbeit von Josephine Klingebeil-Schieke)
Mo (3), W48/102
Zielgruppe: Das Seminar richtet sich an alle Studierenden der Romanistik und
Lehramtsstudiengänge mit Kenntnissen der französischen Sprache. Spezifische
Bedürfnisse und Niveau-Unterschiede werden durch die Struktur des Seminars
berücksichtigt.
Beschreibung: Handschriftliche Texte bilden einen wesentlichen Teil unserer
Geschichte und Kultur. Die Editionsphilologie sichtet und erschließt literarische und
historische Quellen, welche die Basis geisteswissenschaftlicher Forschung bilden.
Die sorgfältige Analyse von handschriftlichen Dokumenten erfordert grundlegende
Kenntnisse der historischen Hilfswissenschaften, insbesondere der Kodikologie.
Darüber hinaus stellt die Textedition einen wesentlichen Teilbereich der Philologie,
weshalb die Gestalt von handschriftlichen Texten und deren wissenschaftlicher
Übertragung in unsere moderne Schriftlichkeit, die Transkription, Gegenstand des
Seminars sein werden. Es sollen am Beispiel die Entstehung, die Herkunft, der Inhalt
und die Geschichte von ausgewählten französischen Handschriften aus dem
Bestand der SLUB erforscht werden, um die Individualitäten der einzelnen Codices
zu erfassen, die als Zeugen ihrer Zeit auch als Quellenmaterial im transkulturellen
Kontext lesbar sind.
Prüfungsleistung: Mündliche und/oder schriftliche Beiträge
Literaturempfehlung:
Rüdiger Nutt-Kofoth (Hrsg.): Text und Edition. Positionen und Perspektiven, Berlin:
Schmidt, 2000.
Italienische Sprachwissenschaft
16
EK Einführung in die italianistische Sprachwissenschaft
(Prof. Dr. Maria Lieber, unter Mitarbeit von Rebecca Schreiber)
Mi (2), W48/002
Die einführende Lehrveranstaltung hat zum Ziel, Studienanfängern der italienischen
Sprache die Grundlagen für eine weitere Beschäftigung mit der allgemeinen und
italienischen Sprachwissenschaft zu verschaffen. Es werden wesentliche
methodische Begriffe und Theorien verschiedener Disziplinen (Phonologie,
Morphologie, Lexikologie, Semantik, Syntax, Pragmatik) am Beispiel des
Italienischen eingeführt. Die historische Entwicklung des Italienischen sowie ein
Überblick zu den verschiedenen Varietäten der italienischen Gegenwartssprache
beleuchten abschließend die vielseitigen Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit
sprachwissenschaftlichen Fragestellungen.
Prüfungsleistung: regelmäßige und aktive Teilnahme, Abschlussklausur
Literaturempfehlung:
Michel, Andreas: Einführung in die italienische Sprachwissenschaft. Berlin [u.a.]: De
Gruyter, 2011.
HS/S
Briefedition:
wissenschaftlich
kommentieren:
Editionsphilologie:
Grundlagen der Brief-Edition am Bsp. von Korrespondenzen L.A. Muratoris
(Prof. Dr. Maria Lieber, unter Mitarbeit von Josephine Klingebeil-Schieke und Chiara
Maria Pedron)
Mo (4), ABS/105
Zielgruppe: Das Seminar richtet sich ausdrücklich an Studierende der Romanistik und
Lehramtsstudiengänge mit Kenntnissen der italienischen Sprache (ab dem 3.
Studienjahr), die Freude am Experimentieren haben und die an Bibliotheks-, Archiv-,
Manuskriptarbeit jeder Art interessiert sind. Spezifische Bedürfnisse und NiveauUnterschiede werden durch die Struktur des Seminars berücksichtigt.
Beschreibung: Die Textedition ist in der studentischen Ausbildung zu Unrecht in
Vergessenheit geraten. Das Seminar beabsichtigt einen berufsorientierten und
praktischen Umgang mit der Edition von Texten, wobei sich die historisch-kritische
Erarbeitung auf die Aufarbeitung von Handschriften aus Archiven in Deutschland und
Italien bezieht. Es sollen anhand vorgegebener Normen Originaltexte transkribiert
und kritisch kommentiert werden.
Prüfungsleistung: Mündliche und/oder schriftliche Beiträge
Literaturempfehlung:
Norme per l’edizione del Carteggio muratoriano, a cura di Fabio Marri, Modena,
Aedes Muratoriana, 1989, con aggiornamento dell’Autore, dicembre 2003, unter:
http://www.centrostudimuratoriani.it/carteggio-1/norme-editoriali/.
17
Rüdiger Nutt-Kofoth (Hrsg.): Text und Edition. Positionen und Perspektiven, Berlin:
Schmidt 2000.
Schwerpunkte: Sprachgeschichte, sprachl. Räume und Systeme
V & AK Italophonie (Prof. Dr. Maria Lieber, unter Mitarbeit von Josephine
Klingebeil-Schieke)
Di (2), HSZ/201
Auf den ersten Blick wirkt die italienische Sprache in ihrer weltweiten Verbreitung
recht begrenzt. Auch im Vergleich mit anderen romanischen Sprachen ist das
Italienische in seiner Sprecherzahl nach Spanisch, Französisch und Portugiesisch auf
dem vierten Rang geführt. Diese Vorlesung analysiert verschiedene Stationen der
italienischen Sprache und zeigt, dass nicht nur das “Made in Italy” globale Präsenz
besitzt. Dabei werden historisch gewachsene und tiefverwurzelte italophone
Sprachinseln unter den Gesichtspunkten Sprachgeschichte, Sprachkultur,
Sprachpolitik und Sprachbesonderheiten beleuchtet.
Prüfungsleistung: Klausur
Bibliographischer Hinweis:
Haller, Hermann W. (2006): Lingue degli emigranti e degli esiliati: italiano. In: Gerhard
Ernst / Martin-Dietrich Gleßgen / Christian Schmitt / Wolfgang Schweickard (Hrsg.):
Romanische Sprachgeschichte. Ein internationales Handbuch zur Geschichte der
romanischen Sprachen. 2. Teilband. Berlin: de Gruyter, S. 1886-1892.
Krefeld, Thomas (2004): Einführung in die Migrationslinguistik. Von der Germania
italiana in die Romania multipla. Tübingen: Narr.
Schwerpunkte: Sprachgeschichte, sprachl. Räume und Systeme, kommunikatives
Handeln
PS/S Digitalianistica
(Josephine Klingebeil-Schieke, Rebecca Schreiber)
Mo (2), BSS/149
Zielgruppe: Das Seminar richtet sich an alle Studierenden der Romanistik und
Lehramtsstudiengänge mit Grundkenntnissen der italienischen Sprache. Spezifische
Bedürfnisse und Niveau-Unterschiede werden durch die Struktur des Seminars
berücksichtigt.
Beschreibung:
Schon längst ist die digitale Welt aus der Romanistik nicht mehr wegzudenken:
Durch den gezielten Einsatz digitaler Medien sind in allen klassischen Disziplinen der
Geisteswissenschaften neue Praktiken und Methoden entstanden. Die Prämisse für
18
einen erfolgreichen Einsatz digitaler Möglichkeiten ist die Assoziation von fundierten
geisteswissenschaftlichen Kenntnissen mit solider informationstechnischer
Kompetenz, die weit über das reine Schreiben und Gestalten am Rechner
hinausgehen muss. Aus der Beschäftigung mit den Möglichkeiten
computergestützter Arbeitsweisen innerhalb der Geistes- und Kulturwissenschaften
entwickelte sich bereits früh die computergestützte Textanalyse als vielleicht
wirkungsmächtigstes Themenfeld der Digital Humanities. Neben Ansätzen aus der
Computerlinguistik und Sprachtechnologie umfasst das Fach v.a. die Historische
Fachinformatik, die Informationswissenschaft und die Computerphilologie. Durch die
im Seminar vermittelten theoretischen und praktischen Kenntnisse wird ein
effizientes und selbstständiges Arbeiten mit digitalen Arbeitstechniken zu
verschiedensten Fragestellungen erwartet, so dass ein zielorientierter Einsatz von
Informationstechnologien auch und gerade in der Italianistik etabliert werden soll.
Prüfungsleistung: Mündliche und/oder schriftliche digitale(!) Beiträge
Bibliographischer Hinweis:
Martin Gasteiner [u.a.] (Hrsg.): Digitale Arbeitstechniken für die Geistes- und
Kulturwissenschaften, Wien [u.a.]: Böhlau 2010.
Thomas Krefeld / Stephan Lücke / Isabel von Ehrlich: „Digitalianistica. Die italienische
Philologie unterwegs in die digital humanities“. In: Italienisch 72 (2014), S. 52-70.
Kurz, Susanne: Digital Humanities. Grundlagen und Technologien für die Praxis.
Wiesbaden 2015.
Schwerpunkte: sprachl. Räume und Systeme, kommunikatives Handeln
Spanische Sprachwissenschaft
V Geschichte der spanischen Sprache (Prof. Dr. Heiner Böhmer)
Di (3), ABS/2007
Diese Vorlesung wird zunächst Grundinformationen zum Latein und Vulgärlatein
vermitteln, die auch für Nicht-Kenner des Lateins zugänglich sind und in der
Klausur nur in ihren einfachsten Anteilen abgefragt werden. Einen Schwerpunkt
wird die Herausbildung der iberoromanischen Sprachen im Mittelalter
bilden, ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Ausbreitung der Spanischen
nach Lateinamerika sowie seiner normativen Festlegung zwischen 1713 und
1844. Aber auch neuere und neueste Trends der externen und internen
Entwicklung
des
Spanischen
bleiben
nicht
ausgeblendet.
Die Veranstaltung wird auf Spanisch gehalten.
AK Beiträge zur Geschichte der spanischen Sprache (Prof. Dr. Heiner Böhmer)
Di (7), W48/002
Begleitend zur Vorlesung über die Geschichte der spanischen Sprache wird ein
Arbeitskreis angeboten, der in vier Dozentenstunden und einem verbleibenden
19
Anteil
an
rein
studentisch
geleiteten
Stunden
abgehalten
wird.
Spezialthema werden verstreute Beiträge zur spanischen Sprachgeschichte sein
(Probleme des Grammatikwandels und Wortschatzwandels sowie der externen
Sprachgeschichte).
5. Lehrveranstaltungen des Instituts für Slavistik
EK Einführung in die slavische Sprachwissenschaft (Prof. Dr. Holger Kuße)
DI(2) W48/001
Einschreibung: in der ersten Stunde
Die Veranstaltung führt in Grundfragen und Terminologie der Sprachwissenschaft
ein. Folgende Themen werden behandelt: Kommunikative Funktionen, Phonologie
(und Phonetik), Morphologie, Gliederung und Entwicklung der slavischen Sprachen,
Syntax und Satzsemantik, Semantik und Pragmatik, Sprechakttheorie. Beispiele
stammen aus dem Russischen, Polnischen, Tschechischen und Deutschen, bei
Bedarf aus anderen Slavinen.
Literatur:
Einführungsskript auf der homepage des Instituts für Slavistik
Crystal, D. 1995. Die Cambridge-Enzyklopädie der Sprache. (engl.: The Cambridge
Encyclopedia of Language). Frankfurt/M. u.a.: Campus.
Franz, N. 1994. Einführung in das Studium der slavischen Philologie. Darmstadt:
Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
Lehfeldt, W. 1996 (2. Aufl.) Einführung in die Sprachwissenschaft für Slavisten.
München: Sagner.
Linke, A./Nussbaumer, M./Portmann, P.R. 1996 (3. Aufl.): Studienbuch Linguistik.
Tübingen: Niemeyer.
Meibauer, J. 1999. Pragmatik. Eine Einführung. Tübingen: Stauffenburg.
Prüfungsleistung: Klausur
V & AK Semantik (Prof. Dr. Holger Kuße)
DI(4) W48/004
Einschreibung: in der ersten Stunde
In der Vorlesung werden Grundbegriffe, zentrale Fragestellungen und Paradigmen
der linguistischen Semantik vorgestellt und an Beispielen erläutert. Dazu gehören:
Semantische
Relationen
(Homonymie,
Synonymie,
Metapher
usw.),
Bedeutungsmodelle (Extension, Intension, semiotisches Dreieck), Modelle der
20
Bedeutungsinvarianz
und
semantischer
Variation
(Grundbedeutung,
Allgemeinbedeutung, Bedeutungsmaximalismus oder –minimalismus usw.),
semantische
Paradigmen
(Komponentialsemantik,
Prototypensemantik,
Framesemantik),
Übergangsphänomene
zur
Pragmatik
(Deixis,
Argumentationslinguistik,
Pragmasemantik),
kulturgeschichtliche
und
kulturwissenschaftliche Fragestellungen (Begriffsgeschichte, sprachliches Weltbild).
S Grenzkulturen und Konfliktlinguistik (Dr. Marina Scharlaj / Prof. Holger Kuße)
DI(3) W48/004
Einschreibung: in der ersten Stunde
Das Seminar fragt in kulturwissenschaftlicher und linguistischer Perspektive danach,
wo und wie Konflikte erzeugt, zum Ausdruck gebracht werden, und wie sie
sprachlich strukturiert sind. Im Mittelpunkt stehen Konfliktregionen in der Slavia,
insbesondere der aktuelle Konflikt um die Ukraine. Dabei werden Grenzräume als
semiotisch komplexe Gebilde und multiple Erinnerungsorte konzeptualisiert sowie
auch Argumentationsstränge und -strategien diskutiert, die im Konfliktverlauf zum
einen in verschiedenen nationalen Diskursen, zum anderen in verschiedenen
Kommunikationsformaten entwickelt werden. Anhand von literarischen Texten und
politischen Reden, medialen Formaten wie Fernsehen, Radio, Printmedien sowie
Kommunikation in sozialen Netzwerken werden die in jeweiligen nationalen
Diskursen typischen Haltungen, etablierten Werte und tradierten Bilder behandelt,
um so die Dimensionen der sprachlichen Verhandlung von Aggression und
Argumentation, von Kooperation und Konflikt generell zu erfassen. Im Anschluss an
das Seminar findet eine internationale Winterschule zum Konfliktmanagement in
Vinnytsia (Ukraine) statt, an der sich Seminarteilnehmer_innen mit fortgeschrittenen
Russischkenntnissen beteiligen können.
S Sprachvergleich Russisch-Südslavisch (Dr. Martin Henzelmann)
DO(4) W48/003
Einschreibung: in der ersten Stunde
Der Sprachkontakt zwischen dem Russischen und den südslavischen Sprachen ist
über Jahrhunderte hinweg intensiv gewachsen und wirkt sich bis heute auf
lexikalische und funktionale Strukturen in den jeweiligen Sprachsystemen aus. Das
betrifft vor allem das Russische, welches durch das Altkirchenslavische auf einen
nachhaltigen Sprach- und Kulturimport aus dem südslavischen Raum zurück blicken
kann. Umgekehrt übte die russische Sprache ihrerseits einen starken Einfluss auf
das südslavische Sprachareal aus, besonders nach der Erlangung der politischen
Unabhängigkeit zahlreicher Staaten auf der Balkanhalbinsel (insbesondere Bulgarien
und Serbien). In der Veranstaltung steht ein vergleichender Blick auf
morphologische, lexikalische, syntaktische, pragmatische und konstruktionale
Einheiten
des
Russischen
und
der
südslavischen
Sprachen
Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Bulgarisch, Makedonisch und Slowenisch im
21
Vordergrund.
Literaturauswahl:
Gribble, C. E. 2013. Reading Bulgarian through Russian. 2nd Revised Edition.
Bloomington.
Nesset, T. 2015. How Russian Came to Be the Way It Is. A Student’s Guide to the
History of the Russian Language. Bloomington.
Nørgård-Sørensen,
Bloomington.
J.
2011.
Russian
Nominal
Semantics
and
Morphology.
Rudin, C. 2013. Aspects of Bulgarian Syntax. Complementizers and WH
Constructions. 2nd Revised Edition. Bloomington.
6. Kulturwissenschaftliche Seminare
Anglistik/Amerikanistik
Ü/PS Popular Media for the Masses: Britain 1900 to 1945 (Prof. Dr. Thomas
Kühn)
Mi (3), HSZ/403/H
As much as the last two decades have been characterised by the ‘rise of new
media’, the first half of the 20th century experienced similar developments: From
mass newspapers like the Daily Mail, to radio (BBC) and film the period from the
beginning of the century up to the end of World War II saw a rise in the consumption
of new and not so new mass media.
In this class we will ‘read’ cultural text from a broad range of media like newspapers,
radio broadcasts and films together with interventions from a range cultural critics
like F.R. Leavis, Walter Benjamin, Virginia Woolf and Raymond Williams. The aim of
this class is twofold: to get acquainted with and learn how to interpret seminal
cultural texts of the period and to critically reflect on those texts.
A Reader with selected texts will be provided on OPAL.
S The Great War and Popular Culture (Prof. Dr. Thomas Kühn)
Do (5), W48/001/U
To this very day, World War I is called the Great War in Britain. The term indicates a
radical new departure into something which had not been experienced before. If this
war is memorized as “the war to end all wars” and as the “war of the masses”, its
cultural impact has left deep traces both in its own time and in British popular
cultural memory. After a survey of the factual chronology and theatres of war, the
22
seminar will follow some of these traces in a number of fields. Hence we will focus
on:







the impact of war-technology on the cultural psyche,
changes of the social setup and the relationship of the sexes,
concepts of total war,
the relationship between the home-front and the trenches,
mass media and the war,
the topic of futility in popular poetry, fiction and (not so) fine arts,
rituals of memory in the years after the war up to the present.
A Reader with selected texts will be provided on OPAL.
S Old Age and Society (Dr. Robert Troschitz)
Mi (5), W 48/004/U
As is the case in many industrialised countries, Britain’s population is ageing. Not
only is the number of births declining, but people tend to live much longer than they
did in earlier times. These demographic changes have been accompanied by shifts in
the way that ‘old age’ is perceived. While advertisements for anti-aging products
celebrate the cult of youth, popular films, novels and TV series have made the elderly
a central topic, and recent years have seen a growing debate about the role of old
people in society.
In this seminar, we will therefore examine the phenomenon of ‘old age’ from various
perspectives. In the first part we will focus on questions such as: what is ‘old age’,
who defines who is ‘old’, and to what extent is ‘old age’ a cultural construct?
Moreover, we will compare how different academic disciplines approach the
question of ageing. In the second part of the course, we will analyse how the
perception of ‘the old’ and their role in society have changed throughout history.
While the first two parts of the course take the form of a traditional seminar, the final
part will allow you to work on your own research projects and to investigate various
representations of old age in British society. The results of your research will be
presented as talks in a mini conference to take place on 4 Feb 2017.
A reader with selected texts will be provided at the beginning of the term.
Ü/ PS Survey of Canadian Culture (Prof. Dr. Brigitte Georgi-Findlay)
Mi (3), HSZ/204/U
This survey course is intended for first- and second-year students. It aims to deepen
students' knowledge and competence in Canadian Studies by focusing on basic
themes and issues that have defined Canadian history, politics, society, and culture.
A reader will be available at the beginning of the semester. Requirements will be
announced in class.
23
Germanistik
S Landeskunde und Texte – kulturwissenschaftliche Textanalyse (Dr. Ulrich
Zeuner)
MO (5) HSZ 101
Anmeldung: über OPAL
Ziel des Seminars ist die Erarbeitung eines ausgewählten Spezialgebietes im
Studiengebiet. Zum einen soll die Rolle und Zielstellung von Landeskunde im Fach
Deutsch als Fremdsprache vertieft werden. Zum anderen werden Prinzipien und
Verfahren einer kulturwissenschaftlichen Textanalyse im Fach Deutsch als
Fremdsprache erarbeitet und selbst erprobt. Grundlage des Seminars ist das
theoretische Konzept einer Kulturwissenschaft im Fach Deutsch als Fremdsprache
von Claus Altmayer. Im ersten Teil des Seminars - dem Theorieteil - sollen die
Studierenden dieses Konzept in seinen Grundzügen kennenlernen. Im zweiten Teil
des Seminars - dem Projektteil - sollen sie versuchen, selbst eine Textanalyse zu
unternehmen und in einem Referat zur Diskussion stellen. Dazu ist Gruppenarbeit
möglich und erwünscht. Die Ergebnisse dieser Textanalysen können in einer
Hausarbeit vertieft werden.
PS / S Landeskunde und neue Medien (Dr. Ulrich Zeuner)
FR (4) SE1/201
Anmeldung: über OPAL
Das Seminar zielt darauf, Erkenntnisse zur Landeskunde und zum Einsatz neuer
Medien im Fremdsprachenunterricht theoretisch zu vertiefen und in praktischer
Arbeit zu erproben. In einem Projekt sollen einige kulturelle Deutungsmuster, die
zum Verständnis der deutschen Kultur wichtig sind, erarbeitetet werden. Dabei
sollen für die gemeinsame Arbeit in Projektgruppen Werkzeuge des Web 2.0 zur
Zusammenarbeit genutzt werden.
Am Ende des Seminars sollen die Arbeitsweise und die Möglichkeiten der Nutzung
von Web 2.0-Werkzeugen für eigene Lernprozesse reflektiert werden.
S Blockseminar
Kulturtheorien der Gegenwart: Interdisziplinäre Perspektiven (Nicole Müller)
Di(5) AVO und
Freitag, 16.12.2016/3.-6. DS
Anmeldung: über OPAL
24
›Kultur‹ ist zu einem inflationär gebrauchten Begriff innerhalb und außerhalb der
Wissenschaften geworden; als interdisziplinär anschlussfähige Variable werden die
Spielräume ihrer Konzeptionalisierungsmöglichkeiten immer größer. Im Seminar
soll ›Kultur‹ zunächst als Aspektstruktur aller Sozialität verstanden werden und einige
Varianten wissenschaftlicher Annäherung verschiedener Disziplinen an ›Kultur‹ und
ihre Erforschung erarbeitet werden. Ziel des Seminars ist es, Einblicke in einige
verschiedene bekannte und zentrale Theorien und Theorieströmungen aus den
Geistes- und Kulturwissenschaften zu geben.
Hierzu soll eine Auswahl von Texten diverser Autoren aus unterschiedlichen
Disziplinen gemeinsam im Seminar gelesen und besprochen werden, die auch als
Grundlage
und
Weiterführung
kulturanalytisch
ausgerichteter
sprachwissenschaftlicher Forschung von Interesse sind.
Voraussetzung sollte zum einen die Bereitschaft sein, auch theoretisch
anspruchsvollere Texte zu lesen, zum anderen ein gewisses Interesse auch an
übergreifenden theoretischen Zusammenhängen sowie die Offenheit gegenüber
einer interdisziplinären Arbeitsweise.
Romanistik
S/PS Interkulturalität (Heidrun Torres Román)
Di (3) W48/102
Geert Hofstede mit seinem Modell der Kulturdimension sowie Schulz
v. Thun mit verschiedenen kommunikationspsychologischen Ansätzen liefern den
theoretischen Hintergrund zur Stärkung interkultureller Kompetenzen. Verstehen,
wie der komplexe Kulturbegriff zu fassen ist und wie er sich an einzelnen Phänomen
in Lateinamerika manifestiert, wird zentrales Anliegen des Seminars sein
S/PS Mafia (Prof. Dr. Elisabeth Tiller)
Mo (6) W48/103
Im Blickpunkt diese
Seminars steht die sizilianische Mafia, die seit Jahrhunderten, insbesondere aber seit
Mitte des 19. Jahrhunderts einen integralen Ort im Leben der Insel besetzt hält. Die
Fragestellungen gelten gesellschaftlichen, sozialen und kulturellen Phänomenen rund
um die sizilianischen Mafia, deren historischen und politischen Variationen,
schließlich den literarischen, filmischen oder journalistischen Auseinandersetzungen
mit dem organisierten Verbrechen zwischen Palermo, Catania und Agrigento, welche
durch die Internationalisierung der Geschäftsfelder längst nicht nur italienische
Kulturschaffende an Mafia-Erzählungen arbeiten lassen
Slavistik
Ü Interkulturalität praktisch. Deutsch-Tschechisch / Tschechisch-Deutsch
25
(Dr. Astrid Winter)
MI(6) W48/102
Beginn: 12.10.2016
Die Übung wird in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Germanistik der PurkyněUniversität Ústí n. L. sowie dem Theater Činoherní studio durchgeführt und findet in
Dresden und Ústí n.L./Aussig statt.
Der einführende theoretische Teil vermittelt einen Einblick in die Grundlagen der
interkulturellen Kommunikation und der literarischen Übersetzung. Im folgenden
praktischen Teil wird ein zeitgenössisches deutsches Theaterstück in deutschtschechischen Projektteams übersetzt und für eine Bühnenpräsentation im Frühjahr
2017 vorbereitet. Die Studierenden erwerben dabei Kenntnisse und Fertigkeiten in
der übersetzungsrelevanten Textanalyse und praktischen Übersetzungsarbeit
dramatischer
Werke,
lernen
aber
auch
unmittelbar
verschiedene
Organisationsformen der grenzüberschreitenden Projektzusammenarbeit sowie die
Aufgabenbereiche dramaturgischer Arbeit kennen. Bei Interesse besteht die
Möglichkeit, an den Proben des Ensembles teilzunehmen.
Teilnehmer: Die Übung steht Studierenden der Slavistik und Germanistik sowie allen
Interessierten offen.
Teilnahmevoraussetzung: ausreichende Tschechisch-Kenntnisse
Termine in Dresden: 12.10. (weitere Termine werden in der 1. Sitzung festgelegt);
Termine in Ústí: 14.10., 11.11., 25.11., 9.12. (Anreise wird organisiert, jeweils 13:0016:30 Uhr)
Anmeldung: [email protected]. Texte werden vor Beginn der Übung per
E-Mail zur Verfügung gestellt.
Weitere Hinweise:
Germanistik Ústí, FF UJEP: URL: <http://ff.ujep.cz/index.php/kger/menu-kger/okatedre>;
Činoherní
studio:
URL:
<http://www.cinoherak.cz/cs/>;
Apel,
Friedmar/Kopetzki, Annette (2003): Literarische Übersetzung. Stuttgart/Weimar:
Metzler; Jiří Levý (2012): Umění překladu. Praha: apostrof; Jiří Levý (1969): Die
literarische Übersetzung. Frankfurt/M.: Athenäum Verl.
PS/S Zwischen Demokratie und Diktatur: Polen und Deutschland im Kontakt,
1926 – 1939 (PD Dr. Peter Oliver Loew)
Blockveranstaltung
Mit dem Maiputsch von 1926 wurde in Polen die parlamentarische Demokratie von
einem autoritären Regierungsmodell abgelöst. Deutschland betrat den Weg zur
Diktatur Anfang der 1930er Jahre. Ein Jahr nach der NS-Machtergreifung fanden die
26
beiden bislang entzweiten Staaten jedoch überraschend zusammen: Auf den
deutsch-polnischen Nichtangriffspakt von 1934 folgten knapp fünf Jahre zumindest
oberflächlicher Verständigung. Das Blockseminar spürt den verschiedenen
politischen und kulturellen Aspekten dieser von Nähe und Distanz geprägten
Beziehungen ebenso nach wie der Regierungsform und den wichtigsten Akteuren
insbesondere in der polnischen Zweiten Republik.
1. Seminarblock: Fr. 18.11.2016, 14-18 Uhr, Sa. 19.11.2016, 10-18 Uhr (Gemeinsame
Arbeit an Quellen und Texten)
In den folgenden Wochen: Gemeinsame Textlektüre
2. Seminarblock: Fr. 20.1.2017, 14-18 Uhr, Sa. 21.1.2017, 10-18 Uhr (Referate)
Anmeldung erbeten bis 1.11.2016 unter [email protected]
Grundlagenlektüre:
Karina Pryt: Befohlene Freundschaft. Die deutsch-polnischen Kulturbeziehungen
1934-1939. Osnabrück 2010; Martin Broszat: Zweihundert Jahre deutsche
Polenpolitik. Frankfurt am Main 1972; Marian Wojciechowski: Die deutschpolnischen Beziehungen 1933.1938. Leiden 1971 (poln. Poznań 21980).
S/Ü Russland aktuell (Dr. Marina Scharlaj)
MO (4), BSS/E49
In der Veranstaltung werden landeskundliche Themen sowie Fragen aus dem
aktuellen gesellschaftlich-kulturellen Leben Russlands behandelt. Die mediale
Landschaft, die politische Kultur und soziale Struktur, das Verhältnis zwischen Staat
und Kirche sowie auch die Beziehungen zwischen Zentrum und Peripherie, zwischen
Russland und dem Westen, zwischen staatlich kontrollierter und „anderer“ Kultur
werden zur Diskussion gestellt. Ziel ist es, auf Grundlage wöchentlicher Lektüre
einen reflektierten Umgang mit den medialen deutsch- und russischsprachigen
Darstellungen von Russland einzuüben.
27