Masterstudiengang „Europäische Sprachen“ (EuroS) Kommentare zum Lehrangebot im Wintersemester 2016/17 Stand: 04.10.2016 1.Studiengangsübergreifende Lehrveranstaltungen ............................................................ 1 2.Lehrveranstaltungen des Instituts für Germanistik ........................................................... 3 3.Lehrveranstaltungen des Instituts für Anglistik .............................................................. 12 4.Lehrveranstaltungen des Instituts für Romanistik .......................................................... 15 5.Lehrveranstaltungen des Instituts für Slavistik ............................................................... 20 6.Kulturwissenschaftliche Seminare ………………………………………………....…22 1. Studiengangsübergreifende Lehrveranstaltungen 1. Studienjahr Workshop Theorie (Prof. Dr. Holger Kuße) Fr (4), W48/ 003 Termine: 14.10. (10:00-16:30) - 15.10.2016 (10:00-12:45) – studentische EuroSKonferenz zum Thema „AusgeZEICH.net: 100 Jahre Cours de linguistique généralé“ Details siehe unter: https://linguistik.zih.tu-dresden.de/lehre/blogs/ausgezeichnet/program/ 21.10.16 – Einführung, Organisatorisches 25.11.16 - Kurzvorträge der Studierenden 02.12.16; 09.12.16; 16.12.16; 13.01.17; 03.02.17 Die Veranstaltung wird von den ProfessorInnen des Studiengangs EuroS gemeinsam gestaltet. Sie führt in grundlegende sprachwissenschaftliche Theorien und die sprachwissenschaftlichen Konzepte maßgeblicher Linguisten ein. In chronologischer Reihenfolge werden zunächst Arbeiten bekannter Sprachwissenschaftler besprochen. Im zweiten Teil werden wesentliche sprachwissenschaftliche Richtungen vorgestellt und diskutiert. Im OPAL-Kurs werden die Texte zum Workshop zur Verfügung gestellt, die von den Studierenden zu der jeweiligen Seminarsitzung vorbereitet werden. Der Link zum OPAL-Kurs wird zu Semesterbeginn bekannt gegeben. 1 2. Studienjahr Folgende Veranstaltungen können als Kolloquium zur Vorbereitung der Masterarbeit im Rahmen des Moduls „Wissenschaftliche Präsentation“ besucht werden (Prüfungsleistung: Thesenpapier) ACHTUNG: Für die Wahl des Kolloquiums ist entscheidend, welche/n Betreuer/in Sie für Ihre Masterarbeit voraussichtlich wählen möchten. Sollte der/die gewünschte Betreuer/in kein Master-Kolloquium anbieten, nehmen Sie bitte Kontakt zur Studiengangsbetreuung auf. KOL Masterkolloquium DaF (Dr. Ulrich Zeuner) DI (6), HSZ E01 Konsultationen nach Vereinbarung Einschreibung über OPAL Ziel des Seminars ist es, aus aktuellen Forschungsaufgaben des Faches DaF Themen für Masterarbeiten abzuleiten und die ersten Schritte beim Schreiben der eigenen Masterarbeit zu begleiten. Konzeptionelle Vorgehensweisen bei der theoretischen Auseinandersetzung mit Fachproblemen, bei der Konzeption der eigenen Masterarbeit sowie Erörterungen über empirische Methoden stehen im Vordergrund der Seminararbeit. Teiltexte einer Masterarbeit werden bezüglich ihrer kognitiven und sprachkommunikativen Anforderungen definiert und an geeigneten Beispielen demonstriert und geübt. Jeder Teilnehmer erhält zudem die Gelegenheit, seine Vorstellungen über ein (mögliches) Arbeitsthema darzustellen und im Forum zu diskutieren. Grundlage dafür ist ein Themenvorschlag, ein Gliederungskonzept und die Ausarbeitung des 1. Kapitels (Ziel - Inhalt - Methoden). In Diesem Kolloquium werden auch die Prüfungsleistungen „Kolloquium“ und „Exposé“ abgelegt. KOL Wissenschaftliches Kolloquium, Germanistik (Prof. Dr. Karlheinz Jakob / Prof. Dr. Rainer Hünecke) Di (7), W48/002 Konsultationen nach Vereinbarung Einschreibung über OPAL In dieser Lehrveranstaltungsform stellen Forschungsprojekte (Masterarbeit) vor. fortgeschrittene Studierende ihre 2 2. Lehrveranstaltungen des Instituts für Germanistik EK Einführung in die germanistische Sprachwissenschaft Vorlesung und Einführungskurs/Übung (Prof. Dr. Rainer Hünecke) Mo (2), HSZ 03 und Do (2), SCH A/251 Einschreibung über OPAL (Hinweise zu den Einschreibefristen unter „Aktuelles“ auf der Home-page der Professur) Das Modul führt in die Methoden und Gegenstände der germanistischen Sprachwissenschaft ein. Qualifikationsziel des Moduls ist, dass die Studierenden die grundlegenden Begriffe und Methoden der germanistischen Sprachwissenschaft kennen und auf Texte anwenden können. Themen sind: Semiotik/das sprachliche Zeichen, Phonetik/Phonologie, Orthographie und Graphematik, Morphologie, Wortbildung, Wortarten-lehre, Grammatik des einfachen Satzes, Grammatik des komplexen Satzes, Semantik, Pragmatik, Althoch-deutsch, Mittelhochdeutsch, Frühneuhochdeutsch, Neuhochdeutsch. Die Vorlesung und der begleitende Einführungskurs/Übung sind gemeinsam zu besuchen. In der Vorlesung werden die jeweiligen Grundlagen referiert; im Einführungskurs/Übung werden die Themen vertieft. Materialien: Begleittexte, Übungsaufgaben sowie weitere Arbeitsmaterialien zu dem jeweiligen Seminar können im Internet heruntergeladen werden bzw. sind über die Lernplattform verfügbar. Literatur: Linke, Angelika / Nussbaumer, Markus / Portmann, Paul R. (Hrsg.) (2004): Studienbuch Linguistik. 5. Aufl. Tübingen. Duden-Grammatik Duden. Die Grammatik (2009). 8. Aufl. Mannheim u.a. Schmid, Hans Ulrich (2009): Einführung in die deutsche Sprachgeschichte. Stuttgart. Schmidt, Wilhelm (2013): Geschichte der deutschen Sprache. Ein Lehrbuch für das germanistische Studium. Hrsg.: Elisabeth Berner und Norbert Richard Wolf. 11. Aufl. Stuttgart. Weitere Literaturhinweise erhalten Sie in der ersten Sitzung V & A Martin Luther und die deutsche Sprache (Prof. Dr. Karlheinz Jakob) Di (6), W 48/004 AK: Die konkreten Termine für den Arbeitskreis werden rechtzeitig in der Vorlesung bekannt gegeben. Einschreibung über OPAL Wann immer man sich mit der deutschen Sprachgeschichte der frühen Neuzeit befasst, wird keine andere historische Person so häufig als herausragend und 3 maßgeblich dargestellt wie der Theologe und Reformator Martin Luther. In früheren Zeiten gar als „Schöpfer“ der deutschen Sprache überhöht, wird er heute eher als maßgeblicher „Katalysator“ auf dem Weg zur deutschen Einheitssprache gesehen. Die Vorlesung möchte einen Überblick über die linguistisch orientierte LutherForschung geben. Im Mittel-punkt sollen aber auch einschlägige Schriften Luthers stehen (z.B. der berühmte „Sendbrief vom Dolmetschen“) und selbstverständlich auch seine Bibelübersetzungen aus den Jahren 1522 bis 1545. Diese Bibelübersetzungen werden verglichen mit älteren Übersetzungen (seit 1466) und mit konkurrierenden und altkirchlichen Übersetzungen des 16. Jahrhunderts. Es werden keine linguistischen Spezialkenntnisse vorausgesetzt. Insofern steht die Vorlesung auch Studierenden anderer Fächer (Theologie, Geschichte u.a.) offen. Ebenso kann sie im studium generale oder auch im Rahmen der ergänzenden oder allgemeinbildenden Module der Studiengänge besucht werden. Als Prüfungsleistung wird eine Abschlussklausur angeboten. S Frühneuhochdeutsche Fach- und Gebrauchstexte (Prof. Dr. Karlheinz Jakob) Do (3), BSS 149 Einschreibung über OPAL Die Erfindung des Buchdrucks verursacht im 16. Jahrhundert eine wahre Medienrevolution. Luthers Schriften, die reformatorische Publizistik, die Flugschriften und Einblattdrucke wären alle ohne die Drucktechnik kaum denkbar gewesen. Eine weitere entscheidende Neuerung in der Medienlandschaft gehört dazu: die massenhafte Herstellung deutschsprachiger Fach- und Gebrauchstexte. Zentrale Wissensbestände, die in früheren Zeiten nur mündlich oder für einen kleinen Kreis in Form lateinischer Handschriften verfügbar waren, werden nun „verschriftlicht“. Das moderne Fachbuch entsteht. Die im Seminar behandelten Texte reichen vom Bergbau über den Kräutergarten bis zum medizinischen und hauswirtschaftlichen Ratgeber. S Einführung ins Programmieren für Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftler mit dazugehörigem Tutorium (Franz Keilholz; Roman Dorniok) Seminar: Do(5) BSS 133 Tutorium: N.N. Einschreibung über Opal. Wer die Möglichkeiten der Digitalisierung für Linguistik und Kulturwissenschaften ausschöpfen will, muss programmieren können. In diesem Kurs lernen Sie die Grundlagen am Beispiel der Scriptsprache Perl. Wöchentlich werden Sie kleine 4 Programmieraufgaben bearbeiten, die Sie am Ende des Semesters (hoffentlich) befähigen werden, eigenständig Korpora aufzubauen und computergestützte, datengeleitete Analysen durchzuführen. S Sprache kontrollieren (Dr. Regina Bergmann) Mo(4) BSS 149 Einschreibung über OPAL In seinem berühmten Buch „1984“, 1948 erschienen, entwirft George Orwell die Idee einer kontrollierten Sprache, die er als „Neusprech“ bezeichnet: „Wir geben der Sprache ihre endgültige Gestalt – die Gestalt, die sie haben wird, wenn alle nur noch Neusprech reden. Wenn wir damit fertig sind, dann werden Leute wie du sie noch mal ganz von vorn lernen müssen. Du denkst sicher, dass unsere Hauptarbeit darin besteht, neue Wörter zu erfinden. Nicht die Spur! Wir vernichten Wörter – massenhaft, zu Hunderten, täglich. Wir reduzieren die Sprache bis aufs Skelett. Die elfte Auflage wird nicht ein Wort enthalten, das vor dem Jahr 2050 obsolet werden wird.“[…] Es ist nicht der einzige Versuch, eine Sprache zu konstruieren, hier aber gibt es zumindest ein literarisches Exempel, das gedanklich durchspielt, wie man mittels Sprache letztlich auch das Denken unter Kontrolle bekommen könnte. Nun gehört die Idee, Kontrolle über die Sprache und das Denken zu erlangen, nicht unbedingt zu den Kernideen künstlich geschaffener Sprachen. Das ist aber etwa ein Themengebiet, womit sich das Seminar auf alle Fälle zu beschäftigen hat. In der Mehrheit der Fälle ging es eher um eine effizientere Kommunikation oder auch darum, menschlichen Informationsaustausch überhaupt zu ermöglichen. Vielleicht denken die einen vor allem an solche Sprachen wie das Esperanto, andere denken eher an Konstrukte wie die Leichte Sprache. Mitunter sind es jedoch nur Teilbereiche der Sprache, die man menschlicher Kontrolle unterzieht, wie beispielsweise die Terminologien in den Fächern. Diese Art der Kontrolle hat wieder sehr viel mit der jeweiligen fachlichen Systematik zu tun und dem Bemühen, Transparenz herzustellen. Ein anderer Ansatz, Kontrolle über die Sprache zu erlangen, sind Fragen der Sprachnormung überhaupt, in Regelwerken etwa, die darüber befinden, wann ein Wort richtig oder falsch geschrieben wird, wann ein Komma an der korrekten Stelle steht usw. Das Seminar wird eine Vielzahl von Beispielen thematisieren, in denen Menschen den Versuch unternehmen, auf Sprache Einfluss auszuüben. Dabei werden überraschend unterschiedliche Bereiche der Sprachwirklichkeit erfasst. 5 S Textlinguistik (Dr. Regina Bergmann) Mo(2) W48/101 Einschreibung über OPAL Die Lehrveranstaltung bietet einen Gesamtüberblick über eine noch recht junge linguistische Teildisziplin, d.h. es wird zuerst Texte als solche zu definieren, sie zu klassifizieren und über ihre innere Struktur nachzudenken. Daneben werden pragmatische und kognitive Aspekte des Textes eine Rolle spielen: Was geschieht, wenn Texte produziert bzw. rezipiert werden? Welche unterschiedlichen Funktionen kann ein Text haben und welche Folgen hat dies für seine Strukturierung? Nach welchen Merkmalen werden Textsorten unterschieden? Wie steht es um das Verhältnis von Mündlichkeit und Schriftlichkeit? In welchem Verhältnis stehen Text und Bild? Welche Besonderheiten besitzen Texte in elektronischen Umgebungen? Inhaltlich vertiefend können sich die Seminarteilnehmer(innen) in Gruppenarbeit mit textlinguistischen Aspekten der Museums-/Ausstellungskommunikation auseinandersetzen. Dabei werden neben Fragen der Textgestaltung und –anordnung in den Ausstellungen selbst auch Fragen des Verhältnisses von Text und Bild und der Präsentation von Museen im Internet (virtuelle Ausstellungen) behandelt werden. Natürlich besteht die Möglichkeit, weitere Themen in die Diskussion einzubringen, etwa auch, wie sich Texte verändern, wenn sie in Leichter Sprache formuliert werden. Am Semesterende werden die Arbeitsergebnisse zur Diskussion gestellt. S Lexikologie (Dr. Regina Bergmann) Mi(4) HSZ 401 Einschreibung über OPAL Die Lexikologie als die Lehre vom Lexikon, vom Wortschatz und seinen einzelnen Elementen, den Wörtern, ist eine ausgesprochen breit angelegte Querschnittsdisziplin der Linguistik. Sie beinhaltet die Beschreibung des Wortbestandes in seiner Schichtung, seiner Struktur sowie der Bildung, der Bedeutung und der Funktion lexikalischer Einheiten. Mit der Betrachtung des Lexikons öffnet sich der Blick auf verschiedene linguistische Teildisziplinen, wie beispielsweise die Wortbildungslehre, die Grammatik, die Phraseologie, die Semantik und die Soziolinguistik. Darin eingeschlossen sind auch Fragen der Ursachen, Bedingungen und aktuelle Probleme von Wortschatzveränderungen. Besondere Beachtung erfährt der Einfluss von Fremdsprachen, vor allem des Englischen, auf die deutsche Sprache. Außerdem können erste Einblicke in grundlegende Fragen der Lexikographie gewonnen werden: Welche Arten von Wörterbüchern gibt es, welche Nutzungsoptionen kennen wir, wohin gehen die Entwicklungen in diesem Bereich? Nicht zuletzt wird es auch darum gehen, aktuelle Sprachentwicklungen selbst zu beobachten. Dabei können kleine eigene Wortsammlungen angelegt werden, etwa zum Sport- und zum Jugendwortschatz, zu Modewörtern oder zu aktuell in der 6 Öffentlichkeit verwendeten Neubildungen. Weitere Sammelideen werden gern aufgenommen! V & AK Grundlagen des Wissenstransfers: Fach- und Wissenschaftskommunikation Wissenstransfer (Dr. Regina Bergmann) Mi(2) W48/004 Einschreibung über OPAL „Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt explodiert, wird die Stimme eines Experten sein, der sagt: 'Das ist technisch unmöglich! Dieser etwas launige Satz stammt vom Schauspieler Peter Alexander Ustinov. Gleich mehrere Vorurteile gegenüber Experten werden hier deutlich. Dass ein möglicher Grund für eine derartige Negativmeinung ein der Öffentlichkeit nicht erschließbares Wissen sein könnte, liegt auf der Hand. Natürlich verfügen Experten über ein Sonderwissen, das sie in einer ebenfalls oft kritisierten und für die Öffentlichkeit nur schwer zugänglichen Sprache formulieren. Man wird den Experten jedoch nicht gerecht, wenn man ihre Sprache, die Fach- oder Wissenschaftssprache, als Sprache von Sonderlingen und Geheimbündlern betrachtet, im Gegenteil, ihre Sprache ist doch vor allem Ausdruck eines besonderen spezialisierten Handelns, spezifischer (fachlicher) Kompetenzen. Die Vorlesung möchte einen ersten Einblick in die Besonderheiten wie auch die Regelhaftigkeiten der Fachsprachen, des fachsprachlichen Kommunizierens geben. Neben der Definition von Fachsprachen werden besonders ihre Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte betrachtet, da gerade hier der eigentliche Charakter der Fach- und Wissenschaftssprachen besonders gut sichtbar wird. Natürlich werden auch Fragen der Systematisierung und Gliederung von Fach- und Wissenschaftssprache sowie ihr Verhältnis zur Allgemeinsprache zu den Themen der Veranstaltung gehören. Es wird ein Ausblick darauf gegeben, welche Schritte Experten gehen müssen, um den Laien Zugang zu Expertenwissen zu verschaffen. S Einführung in die Kulturwissenschaftliche Linguistik (Mihael Švitek) Mo(5) BSS/ E49 Einschreibung über OPAL Mögen zwischen den Reden Ciceros und zeitgenössischen politischen Interaktionsformen wie Retweets, Hashtags oder Selfies mit der Kanzlerin zwar Weltalter von Informationsübertragungsmöglichkeiten sowie von inkommensurablen Staats-, Herrschafts- und Gesellschaftsverständnissen liegen, bleibt die Möglichkeitsbedingung jedweder politischer Betätigung jedoch über Jahrhunderte hinweg unangetastet dieselbe: die Sprache. Und ist ihre besondere Rolle im gemeinsamen Entscheidungsfindungsprozess zwar bereits in antiken Rhetoriken als genuin auf Argumentation und Überzeugungskraft ausgelegte ars bene dicendi 7 codiert, wird die Verschlingung von Sprache und Politik heutzutage nicht mehr nur bei politische Reden deutlich, sondern präsentiert sich in zunehmend komplexer werdenden Kommunikationspraktiken als nahezu ubiquitär. Gerade im Dresden des Jahres 2016 sollten sich angehende Sprach- und Kulturwissenschaftler_innen ein auch theoretisch fundiertes Politik- und Demokratieverständnis aneignen, um in aktuellen gesellschaftlichen Debatten und Diskursen mündig und meinungsstark zu bleiben. Im Seminar werden nach einer einleitenden Erörterung von verschiedenen Politikbegriffen die historischen und methodischen Anfangsgründe der Politolinguistik vermittelt. Dabei soll zunächst der disziplinäre Gegenstandsbereich abgesteckt werden, um die verschiedenen Funktionen und Erscheinungsformen politischer Sprache beschreiben zu können, bevor zentrale Analysekonzepte der Sprache-und-Politik-Forschung (Begriffe besetzen, Streit um Worte) einerseits, der kulturanalytischen Linguistik (Diskursanalyse, Frame-Semantik) andererseits fokussiert werden. Fragen nach Funktionsweisen einer semiotischen Kommunikationsguerilla und danach, welche medialen und bildlichen Inszenierungsstrategien der Terrorismus (aus-)nutzt, sollen zur Erweiterung des sprach- und kulturwissenschaftlichen Horizonts beitragen. Um ein vertieftes Verständnis zum Zusammenhang zwischen politischem (Sprach-)Handeln, gesellschaftlicher Machtformation und ‚subjektiver‘ Meinungsbildung zu erlangen, werden wir uns zudem mit performativen, praxeologischen und (de)konstruktivistischen Theorien beschäftigen und einen sprachtheoretisch inspirierten Ausblick auf zeitgenössische Debatten zu Postdemokratie, (Post-)Marxismus/(Post)Anarchismus sowie Hegemonial- und Ideologietheorie wagen und neuere politische Partizipationsformen des Digitalen anschneiden. Zur Einführung empfohlen: Bundeszentrale für politische Bildung (2011): Sprache und Politik. Abrufbar unter http://www.bpb.de/politik/grundfragen/sprache-und-politik/ S Einführung in die Korpuslinguistik (Fabian Klinker) Di(2) HSZ 103 Einschreibung über OPAL Die fortschreitende Digitalisierung, die stetig rapide steigenden Rechenleistungen und die Möglichkeiten des Web 2.0 bergen auch für die Linguistik ein großes Potenzial: Noch nie waren so große Mengen sprachlicher Daten in digitaler Form verfügbar und frei zugänglich. Daher bieten sich korpuslinguistische Methoden an, um auf empirischer Basis den Sprachgebrauch zu analysieren. Die Beobachtung von Sprachgebrauch dient dabei verschiedenen Zielen: Es können Fragen über Grammatikalität beantwortet oder lexikalische Analysen durchgeführt werden, die Funktionsweise von Diskursen kann aufgedeckt oder die stilistischen Merkmale von bestimmten Textsorten quantitativ bestimmt werden. 8 Die Veranstaltung führt in die moderne Korpuslinguistik ein, erklärt die Grundkonzepte und zeigt praxisnahe Verwendungsbeispiele korpuslinguistischer Methoden. Zudem wird die Verwendung großer öffentlich verfügbarer Textkorpora gezeigt und eingeübt. Die Teilnehmenden bearbeiten eigene linguistische Fragestellungen und reflektieren dabei auch kritisch die angewandten Methoden. S Methodisch-Didaktische (Dr. Ulrich Zeuner) Aspekte DaF für Masterstudiengang DI (4) HSZ 401 Einschreibung über OPAL Dieses Seminar ist für die Studierenden im Masterstudiengang gedacht, die in ihrem Bachelorstudiengang keine Module zum Fach Deutsch als Fremdsprache belegen konnten. Es geht um eine Einführung und Vertiefung des Studiengebietes Deutsch als Fremdsprache durch Erörterung von Grundfragen, Grundkonzepten und Grundpositionen der Fremdsprachenerwerbsforschung und Fremdsprachendidaktik unter dem Aspekt der Vermittlung der deutschen Sprache und Kultur als Fremdsprache und Fremdkultur. Dabei soll immer wieder Bezug genommen werden auf die Lern- und Lehrpraxis im Deutschen als Fremdsprache. Die inhaltlichen Schwerpunkte ergeben sich aus der Fachlogik und betreffen • Lern- und Spracherwerbstheorien • Lernervariablen und Lernuniversalien • Aspekte von Deutsch als fremder Sprache und Fremdsprachenerwerb Lehrund Lernziele • Aspekte interkultureller Sprachdidaktik • Medien im Fremdsprachenunterricht Das Seminar stützt sich in seinen Grundlagen unter anderem auf folgendes Lehrbuch, das zum Kauf empfohlen wird: Jörg Roche: Fremdsprachenerwerb. Fremdsprachendidaktik. Tübingen: Narr Francke Attempto Verleg GmbH + Co. KG, 2005 (UTBBasics). ISBN 3-8252-2691-3 Weitere Materialien in OPAL. S Fertigkeiten im DaF (Dr. Ulrich Zeuner) DO (5) HSZ E05 Einschreibung über OPAL Vertiefung des Studiengebietes Deutsch als Fremdsprache durch Erarbeitung theoretischer Grundlagen zur Entwicklung kommunikativer Kompetenzen im Hören/Lesen; Sprechen/Schreiben. Im Zentrum des Proseminars stehen vor allem 9 folgende Schwerpunkte: • Entwicklung der rezeptiven Fertigkeiten Hören und Lesen: Anforderungen an Lernende und didaktisch-methodische Modelle • Entwicklung der produktiven Fertigkeiten Sprechen Anforderungen an Lernende und didaktisch-methodische Modelle • und Schreiben: Fertigkeiten einzeln und/oder im Zusammenspiel • Der Europäische Fremdsprachenunterricht Referenzrahmen und • Workshops zur Didaktisierung eines fremdsprachliche Erwerbszwecke sollen dazu Erkenntnisse praktisch umsetzen zu lernen. Fertigkeitsentwicklung im Textes/einer Situation für verhelfen, die theoretischen Literaturhinweise: Fernstudieneinheit 5: Fertigkeit Hören. München: Langenscheidt ISBN 3-468-49675-3. Fernstudieneinheit 12: Fertigkeit Schreiben. München: Langenscheidt ISBN 3-468-49666-4. Fernstudieneinheit 17: Fertigkeit Lesen. München: Langenscheidt ISBN 3-468-49663-x. Fernstudieneinheit 20: Fertigkeit Sprechen; ISBN 978-3-468-49655-4 S Fehleranalyse und Leistungsmessung (Dr. Ulrich Zeuner) MO (4) HSZ 403 Einschreibung über OPAL Das Seminar macht mit dem Stand der didaktischen Diskussion zu Fragen der Leistungsermittlung und -bewertung sowie der Fehlerkorrektur bekannt. Es will die Studierenden befähigen, unter Nutzung dieser theoretischen Grundlage konkrete Leistungen Deutschlernender mit nichtdeutscher Muttersprache zu bewerten. Ein Überblick über gängige Prüfungen im Bereich Deutsch als Fremdsprache schließt die Arbeit im Seminar ab. Literaturhinweise: Finden Sie in der Lernplattform OPAL (http://elearning.tudresden.de/) S Neue Medien im Fremdsprachenunterricht (Dr. Ulrich Zeuner) MO (6) SE1/201 Einschreibung über OPAL Qualifikationsziel ist die selbstständige wissenschaftliche Erarbeitung von ausgewählten Themen des Studiengebietes. Nach einer Beantwortung der Frage, was "Neue Medien" überhaupt sind und welche Chancen und Probleme die Arbeit mit neuen Medien im Fremdsprachenunterricht, speziell im Unterricht Deutsch als Fremdsprache, bringt, werden Grundbegriffe geklärt und Qualitätskriterien für 10 multimediale Lernangebote für Deutsch als Fremdsprache erörtert. Schwerpunkte der konkreten Arbeit an neuen Medien werden Sprachlern-CD-ROMs, Internetangebote (hier vor allem das Web 2.0) und Autorenprogramme sein, um die spezifische Leistung dieser Medien für Sprachlern- und Sprachlehrprozesse herauszuarbeiten. Dabei werden Beispiele vorgestellt und evaluiert. Die Inhalte des Seminars sind durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Hilfe des im Internet bereit gestellten Seminarmaterials (Studientexte, Aufgaben, weiteres theoretisches und praktisches Material zum Thema) selbst zu erarbeiten. Literaturhinweise: Das Seminarmaterial und weitere Hinweise zur Seminarliteratur und zu Prüfungsleistungen können Sie nach der Einschreibung in der Lernplattform OPAL (http://elearning.tu-dresden.de/) dort finden. S Diskursanalyse (Michaela Schnick) Do (5), ABS 1 001 Einschreibung über OPAL Die linguistische Diskursanalyse beschäftigt sich damit, wie sich Positionen innerhalb einer Gesellschaft durch sprachliches Handeln etablieren. Dabei werden oftmals Äußerungen aus unterschiedlichen Bereichen, die einem gemeinsamen Thema zuzuordnen sind, untersucht. Was sind Diskurse? Wo liegen die Grenzen eines Diskurses? Wie arbeitet man diskursanalytisch? Um diese Fragen zu klären, sollte beachtet werden, dass die Diskursanalyse auf einem vergleichsweise komplexen Theoriegebilde beruht. Es bildet zugleich den Ausgangspunkt des Seminars. Anhand zentraler Begriffe wie Diskurs, Macht und Wissen, die erst einmal aus der Perspektive des französischen Philosophen Michel Foucault bestimmt werden sollen, werden verschiedene diskursanalytische Strömungen vorgestellt. In Vorbereitung auf eigene diskursanalytische Untersuchungen stellen sich Fragen nach dem Bewusstsein für die eigene Diskursivität bzw. die eigene Rolle im Diskurs. Was für eine Art Diskurslinguistik folgt aus welchen Fragestellungen? Soll Wissen über Sprache im Sinne einer diskursiv erweiterten Textlinguistik generiert werden? Stehen rekurrente Muster der Sprachverwendung, wie sie in der Korpuslinguistik verhandelt werden, im Mittelpunkt der Betrachtungen? Oder wird versucht, über Sprache verstehensrelevantes Wissen zu rekonstruieren, wie es in der kulturhistorischen Semantik und der Frame-Analyse der Fall ist? Beispiele für die unterschiedlichen Fragestellungen werden Sie im Rahmen des Seminars behandeln. Zusätzlich wird mit dem DIMEAN, entwickelt von Ingo H. Warnke und Jürgen Spitzmüller, ein linguistisches Analysemodell eingeführt, das bei der Orientierung und Einordnung diskursanalytischer Untersuchungen hilft. 11 3. Lehrveranstaltungen des Instituts für Anglistik EK Introduction to Diachronic Linguistics (+ Tutorials) (Dr. phil. habil. Göran Wolf) Do (5), POT/06/H In its basic design the class is part of the Linguistics module for all first year students (as an alternative to "Introduction to Synchronic Linguistics"). You will be given an overview of historical developments of the English language. We will cover the fields of phonology, morphology, syntax and semantics from the point of view of their systematic historical developments that have led to Present Day Standard British English and General American English. Simultaneously you will be introduced to the basic tools of linguistic analysis and description that are valid both for the synchronic and the diachronic approach. By the end of the class you will have acquired the linguistic tools to analyze speech phenomena at a basic level. Moreover have become familiar with the major developments in the history of English. You are thus provided with the competence to apply basic analytic procedures to historical as well as modern texts and to attend further classes in historical linguistics and/or medieval studies. Accompanying Tutorials: T 1 [DO (6)]: tba T 2 [DO (6)]: tba T 3 [DO (6)]: tba T 4 [DO (7)]: tba V + AK Key Thinkers in Language and Linguistics (Prof. Dr. Claudia Lange) Mi (3), WÜR/007/H AK Di (6), W48/002/U Do Eskimos really have dozens of different words for ‘snow’? Who said “Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache“, and what does it mean? What is a language acquisition device? Why is there such a big gap between what we say and what we really mean? This lecture will look at linguistics as a history of ideas. We will touch upon some of the most important ideas and their main proponents throughout the history of thinking about language, with a focus on contemporary linguistics. Thus, the lecture is suitable both for beginners who want to get an overview of the field and for advanced students who are interested in the connections and the differences between linguistic schools of thought. 12 This lecture is accompanied by an “Arbeitskreis” for students in the M.Ed. and the old M.A.-programme: Schwerpunktmodul Sprachwissenschaft (5 KP). This AK starts in the second week of classes. S Historical Sociolinguistics (Prof. Dr. Claudia Lange) Do (4), W48/001/U To apply a sociolinguistic perspective to the history of English may seem counterintuitive at first – after all, sociolinguists are first and foremost interested in the vernacular language and the way in which social variables such as age, gender and social class influence language use. But despite the fact that we have to rely on written records for earlier periods of the language, historical sociolinguistics has provided some fresh insights into the social determinants of language change. We will first cover some of the basic tenets and techniques of sociolinguistics, e.g. ‘speech community’, ‘social networks’, ‘language variation and change’. We will then proceed to take a closer look at Old, Middle and Early Modern English speech communities, at multilingualism throughout the history of English, at the process of standardization of English, and at the most recent changes in English. This course is mainly research-oriented, i.e. students should be willing to do a lot of reading and to undertake original research. S Chapters from English Grammar (Dr. Göran Wolf) Do (2), W48/101/U “You must admit that you knew that I had told my father that I am pregnant.” Although such an ‘add-on’ sentence is stylistically somewhat clumsy, it illustrates perfectly that English syntax allows for recurring patterns on different syntactic levels. The sentence “The monkey wrote a poem on its favourite banana” is ambiguous, i.e. its meaning depends on its syntactical interpretation, namely, whether “on its favourite banana” is an adverbial or a postmodification. If this is all Greek to you, the course will provide you with the means to handle such issues with greater ease. At the end of the course you will be able to analyse English sentences according to the Oxford Reference Grammar and the Comprehensive Grammar of the English Language. The course mainly focuses on practice and application, improving and increasing your skills of syntactical analysis. Once we reach an advanced stage, we will also look at syntactic patterns that challenge our understanding of basic structures and make us consider theoretical concepts such as modality, evidentiality, etc. 13 Participants of this seminar must have passed the Introduction to Linguistics (either synchronic or diachronic). Participants are expected to be prepared and to work actively. PL ‘Hausarbeit/kombinierte Arbeit’ is not offered for this class! S/OS Variation in World Englishes (Prof. Dr. Claudia Lange) Fr (3), W48/004/U Over the last years, major research projects have been devoted to taking stock of the range of variation found in World Englishes, documented in publications such as Areal features of the Anglophone World (Hickey (ed.) 2012) or The Mouton World Atlas of Variation in English (Kortmann & Lunkenheimer (eds.) 2012). The course will tackle topics such as verb complementation, negation, definiteness, discourse markers, speech acts and politeness from a comparative perspective. One prominent aspect of this course will be an introduction to corpuslinguistic methods and to the International Corpus of English (ICE) project, which provides the basis for much current research on World Englishes. This course is mainly research-oriented, i.e. students should be willing to do a lot of reading and to undertake original research. S/ Blockseminar Language Evolution (Dr. Beatrix Weber) Fr (4-6), Termine: 07.10.16, 14.10.16, 21.10.16, 28.10.16 Language evolution is a topic that has only recently received the attention it deserves. On this interdisciplinary matter, which is not only investigated by linguists but also by anthropologists, psychologists, archaeologists, primatologists and others, a very diverse field of study has emerged by now. In this class, we will try to approach this new line of research via a collection of scientific papers written by scholars from different backgrounds. The class will be a reading seminar. In each session, we will discuss texts that have to be read by all students in advance. If you are not willing to invest the time needed for reading, you should not take this class, as you will not be able to take part in the discussions. A class outline and the texts to be read and discussed will be available via OPAL before the class starts. NB: This class is offered as a “Blockseminar” comprising sessions on four Fridays at the beginning of the semester. 1st session: 7 October 2016, 1 pm (this is before the semester actually starts) Please register for the class by writing an e-mail to: Beatrix.Weber@tu14 dresden.de. PL ‘Hausarbeit/kombinierte Arbeit’ is not offered for this class! 4. Lehrveranstaltungen des Instituts für Romanistik Französische. Sprachwissenschaft EK Einführung in die französistische Sprachwissenschaft (Prof. Dr. Heiner Böhmer) Di (6), W48/001 Dieser Kurs führt in die Hauptgebiete der Sprachwissenschaft des Französischen ein: Frankophonie (Verbreitung des Französischen in der Welt), Zuordnung (Französisch als romanische Sprache), regionale und soziale Variation („Dialekte“); wissenschaftliche Beschäftigung mit Aussprache (Phonetik), Grammatik (Morphologie, Syntax) und Wortschatz (Lexikologie, Semantik); Sprachkontakt und Sprachgeschichte. Da dieser Kurs außerdem Lehreinheiten zu formal-kommunikativen Aspekten des Studierens mit beinhaltet (Hinweise zur richtigen Lektüre und Auswertung wissenschaftlicher Beiträge, zur Vorbereitung von Referaten etc.), ist intensive Eigenaktivität seitens der TeilnehmerInnen gefordert. Der wissenschaftliche Charakter der Lerninhalte, der sich schon in der Oberstufe des Gymnasiums andeutete, wird gerade durch diese Veranstaltung auf eine höhere Stufe gehoben. Sie werden erleben, in welchem Ausmaß Wissenschaft Phänomene zu ordnen vermag, aber auch, dass sie negative Kräfte besitzt, weil sie aufweist, wo bestimmte, eingespielte Vorstellungen über Sprache mangelhaft, wacklig oder gar unhaltbar sind. Kritischer Umgang mit Begriffen, Überblickswissen über die französische Sprache sowie Herausbildung eines vertieften analytischen Blicks im Umgang mit Sprachmaterial (Wörter, Sätze, Texte) sind die drei wesentlichen Ziele des Kurses. V Die französische Sprache im Überblick III: Relationen der Satzverbindung (Prof. Dr. Heiner Böhmer) Fr (4), HSZ/105 Diese Vorlesung ist die dritte in einer Serie von 10 Vorlesungen, in der ein Überblick über die französische Sprache gegeben werden soll. Schwerpunkte liegen dabei auf der kommunikationsbezogenen Erschließung der Grammatik, der zusammenfassenden und gleichzeitig differenzierenden Darstellung des Wortschatzes sowie drittens der Bekanntschaft mit Regiolekten, den Sprechweisen sozialer Großgruppen oder individuellen Sprechmerkmalen, was ermöglicht, sich bei der Rezeption auf verschiedenste 15 Sprecherindividuen einzustellen. Jede Vorlesung des Zyklus hat ein Spezialthema, dem mehr Stunden und ein größerer Anteil an der Abschlussprüfung gewidmet sind als anderen Teilthemen. Aber jede Vorlesung der 10er-Serie behandelt auch alle Aspekte insgesamt, also Dialoge, Texte, Satzstrukturen und grammatische Formen, Lexik-Überblick, Soziolekte, Regiolekte, Grundlinien der externen Sprachgeschichte. Auf diese Weise haben Leute, die nicht so viel Zeit für Linguistik aufbringen wollen, die Chance, mit einer einzigen Vorlesung alles mitzubekommen, Leute mit Linguistik-Schwerpunkt aber auch die Möglichkeit, bei Besuch mehrerer Vorlesungen der Serie ihre Kenntnisse fortwährend zu festigen und damit die Fertigkeiten im Schreiben und Sprechen, Lesen und Zuhören auf Französisch kontinuierlich sprachwissenschaftlich zu bereichern. Veranstaltungssprache ist weit überwiegend Französisch, ein deutschsprachiges Skript wird in einem OPAL-Kurs angeboten. Es ist Grundlage für die schriftliche Abschlussprüfung am Ende der Vorlesungszeit des Semesters. HS/S Editionsphilologie: frz. Handschriften in Dresden (Prof. Dr. Maria Lieber, unter Mitarbeit von Josephine Klingebeil-Schieke) Mo (3), W48/102 Zielgruppe: Das Seminar richtet sich an alle Studierenden der Romanistik und Lehramtsstudiengänge mit Kenntnissen der französischen Sprache. Spezifische Bedürfnisse und Niveau-Unterschiede werden durch die Struktur des Seminars berücksichtigt. Beschreibung: Handschriftliche Texte bilden einen wesentlichen Teil unserer Geschichte und Kultur. Die Editionsphilologie sichtet und erschließt literarische und historische Quellen, welche die Basis geisteswissenschaftlicher Forschung bilden. Die sorgfältige Analyse von handschriftlichen Dokumenten erfordert grundlegende Kenntnisse der historischen Hilfswissenschaften, insbesondere der Kodikologie. Darüber hinaus stellt die Textedition einen wesentlichen Teilbereich der Philologie, weshalb die Gestalt von handschriftlichen Texten und deren wissenschaftlicher Übertragung in unsere moderne Schriftlichkeit, die Transkription, Gegenstand des Seminars sein werden. Es sollen am Beispiel die Entstehung, die Herkunft, der Inhalt und die Geschichte von ausgewählten französischen Handschriften aus dem Bestand der SLUB erforscht werden, um die Individualitäten der einzelnen Codices zu erfassen, die als Zeugen ihrer Zeit auch als Quellenmaterial im transkulturellen Kontext lesbar sind. Prüfungsleistung: Mündliche und/oder schriftliche Beiträge Literaturempfehlung: Rüdiger Nutt-Kofoth (Hrsg.): Text und Edition. Positionen und Perspektiven, Berlin: Schmidt, 2000. Italienische Sprachwissenschaft 16 EK Einführung in die italianistische Sprachwissenschaft (Prof. Dr. Maria Lieber, unter Mitarbeit von Rebecca Schreiber) Mi (2), W48/002 Die einführende Lehrveranstaltung hat zum Ziel, Studienanfängern der italienischen Sprache die Grundlagen für eine weitere Beschäftigung mit der allgemeinen und italienischen Sprachwissenschaft zu verschaffen. Es werden wesentliche methodische Begriffe und Theorien verschiedener Disziplinen (Phonologie, Morphologie, Lexikologie, Semantik, Syntax, Pragmatik) am Beispiel des Italienischen eingeführt. Die historische Entwicklung des Italienischen sowie ein Überblick zu den verschiedenen Varietäten der italienischen Gegenwartssprache beleuchten abschließend die vielseitigen Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit sprachwissenschaftlichen Fragestellungen. Prüfungsleistung: regelmäßige und aktive Teilnahme, Abschlussklausur Literaturempfehlung: Michel, Andreas: Einführung in die italienische Sprachwissenschaft. Berlin [u.a.]: De Gruyter, 2011. HS/S Briefedition: wissenschaftlich kommentieren: Editionsphilologie: Grundlagen der Brief-Edition am Bsp. von Korrespondenzen L.A. Muratoris (Prof. Dr. Maria Lieber, unter Mitarbeit von Josephine Klingebeil-Schieke und Chiara Maria Pedron) Mo (4), ABS/105 Zielgruppe: Das Seminar richtet sich ausdrücklich an Studierende der Romanistik und Lehramtsstudiengänge mit Kenntnissen der italienischen Sprache (ab dem 3. Studienjahr), die Freude am Experimentieren haben und die an Bibliotheks-, Archiv-, Manuskriptarbeit jeder Art interessiert sind. Spezifische Bedürfnisse und NiveauUnterschiede werden durch die Struktur des Seminars berücksichtigt. Beschreibung: Die Textedition ist in der studentischen Ausbildung zu Unrecht in Vergessenheit geraten. Das Seminar beabsichtigt einen berufsorientierten und praktischen Umgang mit der Edition von Texten, wobei sich die historisch-kritische Erarbeitung auf die Aufarbeitung von Handschriften aus Archiven in Deutschland und Italien bezieht. Es sollen anhand vorgegebener Normen Originaltexte transkribiert und kritisch kommentiert werden. Prüfungsleistung: Mündliche und/oder schriftliche Beiträge Literaturempfehlung: Norme per l’edizione del Carteggio muratoriano, a cura di Fabio Marri, Modena, Aedes Muratoriana, 1989, con aggiornamento dell’Autore, dicembre 2003, unter: http://www.centrostudimuratoriani.it/carteggio-1/norme-editoriali/. 17 Rüdiger Nutt-Kofoth (Hrsg.): Text und Edition. Positionen und Perspektiven, Berlin: Schmidt 2000. Schwerpunkte: Sprachgeschichte, sprachl. Räume und Systeme V & AK Italophonie (Prof. Dr. Maria Lieber, unter Mitarbeit von Josephine Klingebeil-Schieke) Di (2), HSZ/201 Auf den ersten Blick wirkt die italienische Sprache in ihrer weltweiten Verbreitung recht begrenzt. Auch im Vergleich mit anderen romanischen Sprachen ist das Italienische in seiner Sprecherzahl nach Spanisch, Französisch und Portugiesisch auf dem vierten Rang geführt. Diese Vorlesung analysiert verschiedene Stationen der italienischen Sprache und zeigt, dass nicht nur das “Made in Italy” globale Präsenz besitzt. Dabei werden historisch gewachsene und tiefverwurzelte italophone Sprachinseln unter den Gesichtspunkten Sprachgeschichte, Sprachkultur, Sprachpolitik und Sprachbesonderheiten beleuchtet. Prüfungsleistung: Klausur Bibliographischer Hinweis: Haller, Hermann W. (2006): Lingue degli emigranti e degli esiliati: italiano. In: Gerhard Ernst / Martin-Dietrich Gleßgen / Christian Schmitt / Wolfgang Schweickard (Hrsg.): Romanische Sprachgeschichte. Ein internationales Handbuch zur Geschichte der romanischen Sprachen. 2. Teilband. Berlin: de Gruyter, S. 1886-1892. Krefeld, Thomas (2004): Einführung in die Migrationslinguistik. Von der Germania italiana in die Romania multipla. Tübingen: Narr. Schwerpunkte: Sprachgeschichte, sprachl. Räume und Systeme, kommunikatives Handeln PS/S Digitalianistica (Josephine Klingebeil-Schieke, Rebecca Schreiber) Mo (2), BSS/149 Zielgruppe: Das Seminar richtet sich an alle Studierenden der Romanistik und Lehramtsstudiengänge mit Grundkenntnissen der italienischen Sprache. Spezifische Bedürfnisse und Niveau-Unterschiede werden durch die Struktur des Seminars berücksichtigt. Beschreibung: Schon längst ist die digitale Welt aus der Romanistik nicht mehr wegzudenken: Durch den gezielten Einsatz digitaler Medien sind in allen klassischen Disziplinen der Geisteswissenschaften neue Praktiken und Methoden entstanden. Die Prämisse für 18 einen erfolgreichen Einsatz digitaler Möglichkeiten ist die Assoziation von fundierten geisteswissenschaftlichen Kenntnissen mit solider informationstechnischer Kompetenz, die weit über das reine Schreiben und Gestalten am Rechner hinausgehen muss. Aus der Beschäftigung mit den Möglichkeiten computergestützter Arbeitsweisen innerhalb der Geistes- und Kulturwissenschaften entwickelte sich bereits früh die computergestützte Textanalyse als vielleicht wirkungsmächtigstes Themenfeld der Digital Humanities. Neben Ansätzen aus der Computerlinguistik und Sprachtechnologie umfasst das Fach v.a. die Historische Fachinformatik, die Informationswissenschaft und die Computerphilologie. Durch die im Seminar vermittelten theoretischen und praktischen Kenntnisse wird ein effizientes und selbstständiges Arbeiten mit digitalen Arbeitstechniken zu verschiedensten Fragestellungen erwartet, so dass ein zielorientierter Einsatz von Informationstechnologien auch und gerade in der Italianistik etabliert werden soll. Prüfungsleistung: Mündliche und/oder schriftliche digitale(!) Beiträge Bibliographischer Hinweis: Martin Gasteiner [u.a.] (Hrsg.): Digitale Arbeitstechniken für die Geistes- und Kulturwissenschaften, Wien [u.a.]: Böhlau 2010. Thomas Krefeld / Stephan Lücke / Isabel von Ehrlich: „Digitalianistica. Die italienische Philologie unterwegs in die digital humanities“. In: Italienisch 72 (2014), S. 52-70. Kurz, Susanne: Digital Humanities. Grundlagen und Technologien für die Praxis. Wiesbaden 2015. Schwerpunkte: sprachl. Räume und Systeme, kommunikatives Handeln Spanische Sprachwissenschaft V Geschichte der spanischen Sprache (Prof. Dr. Heiner Böhmer) Di (3), ABS/2007 Diese Vorlesung wird zunächst Grundinformationen zum Latein und Vulgärlatein vermitteln, die auch für Nicht-Kenner des Lateins zugänglich sind und in der Klausur nur in ihren einfachsten Anteilen abgefragt werden. Einen Schwerpunkt wird die Herausbildung der iberoromanischen Sprachen im Mittelalter bilden, ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Ausbreitung der Spanischen nach Lateinamerika sowie seiner normativen Festlegung zwischen 1713 und 1844. Aber auch neuere und neueste Trends der externen und internen Entwicklung des Spanischen bleiben nicht ausgeblendet. Die Veranstaltung wird auf Spanisch gehalten. AK Beiträge zur Geschichte der spanischen Sprache (Prof. Dr. Heiner Böhmer) Di (7), W48/002 Begleitend zur Vorlesung über die Geschichte der spanischen Sprache wird ein Arbeitskreis angeboten, der in vier Dozentenstunden und einem verbleibenden 19 Anteil an rein studentisch geleiteten Stunden abgehalten wird. Spezialthema werden verstreute Beiträge zur spanischen Sprachgeschichte sein (Probleme des Grammatikwandels und Wortschatzwandels sowie der externen Sprachgeschichte). 5. Lehrveranstaltungen des Instituts für Slavistik EK Einführung in die slavische Sprachwissenschaft (Prof. Dr. Holger Kuße) DI(2) W48/001 Einschreibung: in der ersten Stunde Die Veranstaltung führt in Grundfragen und Terminologie der Sprachwissenschaft ein. Folgende Themen werden behandelt: Kommunikative Funktionen, Phonologie (und Phonetik), Morphologie, Gliederung und Entwicklung der slavischen Sprachen, Syntax und Satzsemantik, Semantik und Pragmatik, Sprechakttheorie. Beispiele stammen aus dem Russischen, Polnischen, Tschechischen und Deutschen, bei Bedarf aus anderen Slavinen. Literatur: Einführungsskript auf der homepage des Instituts für Slavistik Crystal, D. 1995. Die Cambridge-Enzyklopädie der Sprache. (engl.: The Cambridge Encyclopedia of Language). Frankfurt/M. u.a.: Campus. Franz, N. 1994. Einführung in das Studium der slavischen Philologie. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Lehfeldt, W. 1996 (2. Aufl.) Einführung in die Sprachwissenschaft für Slavisten. München: Sagner. Linke, A./Nussbaumer, M./Portmann, P.R. 1996 (3. Aufl.): Studienbuch Linguistik. Tübingen: Niemeyer. Meibauer, J. 1999. Pragmatik. Eine Einführung. Tübingen: Stauffenburg. Prüfungsleistung: Klausur V & AK Semantik (Prof. Dr. Holger Kuße) DI(4) W48/004 Einschreibung: in der ersten Stunde In der Vorlesung werden Grundbegriffe, zentrale Fragestellungen und Paradigmen der linguistischen Semantik vorgestellt und an Beispielen erläutert. Dazu gehören: Semantische Relationen (Homonymie, Synonymie, Metapher usw.), Bedeutungsmodelle (Extension, Intension, semiotisches Dreieck), Modelle der 20 Bedeutungsinvarianz und semantischer Variation (Grundbedeutung, Allgemeinbedeutung, Bedeutungsmaximalismus oder –minimalismus usw.), semantische Paradigmen (Komponentialsemantik, Prototypensemantik, Framesemantik), Übergangsphänomene zur Pragmatik (Deixis, Argumentationslinguistik, Pragmasemantik), kulturgeschichtliche und kulturwissenschaftliche Fragestellungen (Begriffsgeschichte, sprachliches Weltbild). S Grenzkulturen und Konfliktlinguistik (Dr. Marina Scharlaj / Prof. Holger Kuße) DI(3) W48/004 Einschreibung: in der ersten Stunde Das Seminar fragt in kulturwissenschaftlicher und linguistischer Perspektive danach, wo und wie Konflikte erzeugt, zum Ausdruck gebracht werden, und wie sie sprachlich strukturiert sind. Im Mittelpunkt stehen Konfliktregionen in der Slavia, insbesondere der aktuelle Konflikt um die Ukraine. Dabei werden Grenzräume als semiotisch komplexe Gebilde und multiple Erinnerungsorte konzeptualisiert sowie auch Argumentationsstränge und -strategien diskutiert, die im Konfliktverlauf zum einen in verschiedenen nationalen Diskursen, zum anderen in verschiedenen Kommunikationsformaten entwickelt werden. Anhand von literarischen Texten und politischen Reden, medialen Formaten wie Fernsehen, Radio, Printmedien sowie Kommunikation in sozialen Netzwerken werden die in jeweiligen nationalen Diskursen typischen Haltungen, etablierten Werte und tradierten Bilder behandelt, um so die Dimensionen der sprachlichen Verhandlung von Aggression und Argumentation, von Kooperation und Konflikt generell zu erfassen. Im Anschluss an das Seminar findet eine internationale Winterschule zum Konfliktmanagement in Vinnytsia (Ukraine) statt, an der sich Seminarteilnehmer_innen mit fortgeschrittenen Russischkenntnissen beteiligen können. S Sprachvergleich Russisch-Südslavisch (Dr. Martin Henzelmann) DO(4) W48/003 Einschreibung: in der ersten Stunde Der Sprachkontakt zwischen dem Russischen und den südslavischen Sprachen ist über Jahrhunderte hinweg intensiv gewachsen und wirkt sich bis heute auf lexikalische und funktionale Strukturen in den jeweiligen Sprachsystemen aus. Das betrifft vor allem das Russische, welches durch das Altkirchenslavische auf einen nachhaltigen Sprach- und Kulturimport aus dem südslavischen Raum zurück blicken kann. Umgekehrt übte die russische Sprache ihrerseits einen starken Einfluss auf das südslavische Sprachareal aus, besonders nach der Erlangung der politischen Unabhängigkeit zahlreicher Staaten auf der Balkanhalbinsel (insbesondere Bulgarien und Serbien). In der Veranstaltung steht ein vergleichender Blick auf morphologische, lexikalische, syntaktische, pragmatische und konstruktionale Einheiten des Russischen und der südslavischen Sprachen Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Bulgarisch, Makedonisch und Slowenisch im 21 Vordergrund. Literaturauswahl: Gribble, C. E. 2013. Reading Bulgarian through Russian. 2nd Revised Edition. Bloomington. Nesset, T. 2015. How Russian Came to Be the Way It Is. A Student’s Guide to the History of the Russian Language. Bloomington. Nørgård-Sørensen, Bloomington. J. 2011. Russian Nominal Semantics and Morphology. Rudin, C. 2013. Aspects of Bulgarian Syntax. Complementizers and WH Constructions. 2nd Revised Edition. Bloomington. 6. Kulturwissenschaftliche Seminare Anglistik/Amerikanistik Ü/PS Popular Media for the Masses: Britain 1900 to 1945 (Prof. Dr. Thomas Kühn) Mi (3), HSZ/403/H As much as the last two decades have been characterised by the ‘rise of new media’, the first half of the 20th century experienced similar developments: From mass newspapers like the Daily Mail, to radio (BBC) and film the period from the beginning of the century up to the end of World War II saw a rise in the consumption of new and not so new mass media. In this class we will ‘read’ cultural text from a broad range of media like newspapers, radio broadcasts and films together with interventions from a range cultural critics like F.R. Leavis, Walter Benjamin, Virginia Woolf and Raymond Williams. The aim of this class is twofold: to get acquainted with and learn how to interpret seminal cultural texts of the period and to critically reflect on those texts. A Reader with selected texts will be provided on OPAL. S The Great War and Popular Culture (Prof. Dr. Thomas Kühn) Do (5), W48/001/U To this very day, World War I is called the Great War in Britain. The term indicates a radical new departure into something which had not been experienced before. If this war is memorized as “the war to end all wars” and as the “war of the masses”, its cultural impact has left deep traces both in its own time and in British popular cultural memory. After a survey of the factual chronology and theatres of war, the 22 seminar will follow some of these traces in a number of fields. Hence we will focus on: the impact of war-technology on the cultural psyche, changes of the social setup and the relationship of the sexes, concepts of total war, the relationship between the home-front and the trenches, mass media and the war, the topic of futility in popular poetry, fiction and (not so) fine arts, rituals of memory in the years after the war up to the present. A Reader with selected texts will be provided on OPAL. S Old Age and Society (Dr. Robert Troschitz) Mi (5), W 48/004/U As is the case in many industrialised countries, Britain’s population is ageing. Not only is the number of births declining, but people tend to live much longer than they did in earlier times. These demographic changes have been accompanied by shifts in the way that ‘old age’ is perceived. While advertisements for anti-aging products celebrate the cult of youth, popular films, novels and TV series have made the elderly a central topic, and recent years have seen a growing debate about the role of old people in society. In this seminar, we will therefore examine the phenomenon of ‘old age’ from various perspectives. In the first part we will focus on questions such as: what is ‘old age’, who defines who is ‘old’, and to what extent is ‘old age’ a cultural construct? Moreover, we will compare how different academic disciplines approach the question of ageing. In the second part of the course, we will analyse how the perception of ‘the old’ and their role in society have changed throughout history. While the first two parts of the course take the form of a traditional seminar, the final part will allow you to work on your own research projects and to investigate various representations of old age in British society. The results of your research will be presented as talks in a mini conference to take place on 4 Feb 2017. A reader with selected texts will be provided at the beginning of the term. Ü/ PS Survey of Canadian Culture (Prof. Dr. Brigitte Georgi-Findlay) Mi (3), HSZ/204/U This survey course is intended for first- and second-year students. It aims to deepen students' knowledge and competence in Canadian Studies by focusing on basic themes and issues that have defined Canadian history, politics, society, and culture. A reader will be available at the beginning of the semester. Requirements will be announced in class. 23 Germanistik S Landeskunde und Texte – kulturwissenschaftliche Textanalyse (Dr. Ulrich Zeuner) MO (5) HSZ 101 Anmeldung: über OPAL Ziel des Seminars ist die Erarbeitung eines ausgewählten Spezialgebietes im Studiengebiet. Zum einen soll die Rolle und Zielstellung von Landeskunde im Fach Deutsch als Fremdsprache vertieft werden. Zum anderen werden Prinzipien und Verfahren einer kulturwissenschaftlichen Textanalyse im Fach Deutsch als Fremdsprache erarbeitet und selbst erprobt. Grundlage des Seminars ist das theoretische Konzept einer Kulturwissenschaft im Fach Deutsch als Fremdsprache von Claus Altmayer. Im ersten Teil des Seminars - dem Theorieteil - sollen die Studierenden dieses Konzept in seinen Grundzügen kennenlernen. Im zweiten Teil des Seminars - dem Projektteil - sollen sie versuchen, selbst eine Textanalyse zu unternehmen und in einem Referat zur Diskussion stellen. Dazu ist Gruppenarbeit möglich und erwünscht. Die Ergebnisse dieser Textanalysen können in einer Hausarbeit vertieft werden. PS / S Landeskunde und neue Medien (Dr. Ulrich Zeuner) FR (4) SE1/201 Anmeldung: über OPAL Das Seminar zielt darauf, Erkenntnisse zur Landeskunde und zum Einsatz neuer Medien im Fremdsprachenunterricht theoretisch zu vertiefen und in praktischer Arbeit zu erproben. In einem Projekt sollen einige kulturelle Deutungsmuster, die zum Verständnis der deutschen Kultur wichtig sind, erarbeitetet werden. Dabei sollen für die gemeinsame Arbeit in Projektgruppen Werkzeuge des Web 2.0 zur Zusammenarbeit genutzt werden. Am Ende des Seminars sollen die Arbeitsweise und die Möglichkeiten der Nutzung von Web 2.0-Werkzeugen für eigene Lernprozesse reflektiert werden. S Blockseminar Kulturtheorien der Gegenwart: Interdisziplinäre Perspektiven (Nicole Müller) Di(5) AVO und Freitag, 16.12.2016/3.-6. DS Anmeldung: über OPAL 24 ›Kultur‹ ist zu einem inflationär gebrauchten Begriff innerhalb und außerhalb der Wissenschaften geworden; als interdisziplinär anschlussfähige Variable werden die Spielräume ihrer Konzeptionalisierungsmöglichkeiten immer größer. Im Seminar soll ›Kultur‹ zunächst als Aspektstruktur aller Sozialität verstanden werden und einige Varianten wissenschaftlicher Annäherung verschiedener Disziplinen an ›Kultur‹ und ihre Erforschung erarbeitet werden. Ziel des Seminars ist es, Einblicke in einige verschiedene bekannte und zentrale Theorien und Theorieströmungen aus den Geistes- und Kulturwissenschaften zu geben. Hierzu soll eine Auswahl von Texten diverser Autoren aus unterschiedlichen Disziplinen gemeinsam im Seminar gelesen und besprochen werden, die auch als Grundlage und Weiterführung kulturanalytisch ausgerichteter sprachwissenschaftlicher Forschung von Interesse sind. Voraussetzung sollte zum einen die Bereitschaft sein, auch theoretisch anspruchsvollere Texte zu lesen, zum anderen ein gewisses Interesse auch an übergreifenden theoretischen Zusammenhängen sowie die Offenheit gegenüber einer interdisziplinären Arbeitsweise. Romanistik S/PS Interkulturalität (Heidrun Torres Román) Di (3) W48/102 Geert Hofstede mit seinem Modell der Kulturdimension sowie Schulz v. Thun mit verschiedenen kommunikationspsychologischen Ansätzen liefern den theoretischen Hintergrund zur Stärkung interkultureller Kompetenzen. Verstehen, wie der komplexe Kulturbegriff zu fassen ist und wie er sich an einzelnen Phänomen in Lateinamerika manifestiert, wird zentrales Anliegen des Seminars sein S/PS Mafia (Prof. Dr. Elisabeth Tiller) Mo (6) W48/103 Im Blickpunkt diese Seminars steht die sizilianische Mafia, die seit Jahrhunderten, insbesondere aber seit Mitte des 19. Jahrhunderts einen integralen Ort im Leben der Insel besetzt hält. Die Fragestellungen gelten gesellschaftlichen, sozialen und kulturellen Phänomenen rund um die sizilianischen Mafia, deren historischen und politischen Variationen, schließlich den literarischen, filmischen oder journalistischen Auseinandersetzungen mit dem organisierten Verbrechen zwischen Palermo, Catania und Agrigento, welche durch die Internationalisierung der Geschäftsfelder längst nicht nur italienische Kulturschaffende an Mafia-Erzählungen arbeiten lassen Slavistik Ü Interkulturalität praktisch. Deutsch-Tschechisch / Tschechisch-Deutsch 25 (Dr. Astrid Winter) MI(6) W48/102 Beginn: 12.10.2016 Die Übung wird in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Germanistik der PurkyněUniversität Ústí n. L. sowie dem Theater Činoherní studio durchgeführt und findet in Dresden und Ústí n.L./Aussig statt. Der einführende theoretische Teil vermittelt einen Einblick in die Grundlagen der interkulturellen Kommunikation und der literarischen Übersetzung. Im folgenden praktischen Teil wird ein zeitgenössisches deutsches Theaterstück in deutschtschechischen Projektteams übersetzt und für eine Bühnenpräsentation im Frühjahr 2017 vorbereitet. Die Studierenden erwerben dabei Kenntnisse und Fertigkeiten in der übersetzungsrelevanten Textanalyse und praktischen Übersetzungsarbeit dramatischer Werke, lernen aber auch unmittelbar verschiedene Organisationsformen der grenzüberschreitenden Projektzusammenarbeit sowie die Aufgabenbereiche dramaturgischer Arbeit kennen. Bei Interesse besteht die Möglichkeit, an den Proben des Ensembles teilzunehmen. Teilnehmer: Die Übung steht Studierenden der Slavistik und Germanistik sowie allen Interessierten offen. Teilnahmevoraussetzung: ausreichende Tschechisch-Kenntnisse Termine in Dresden: 12.10. (weitere Termine werden in der 1. Sitzung festgelegt); Termine in Ústí: 14.10., 11.11., 25.11., 9.12. (Anreise wird organisiert, jeweils 13:0016:30 Uhr) Anmeldung: [email protected]. Texte werden vor Beginn der Übung per E-Mail zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise: Germanistik Ústí, FF UJEP: URL: <http://ff.ujep.cz/index.php/kger/menu-kger/okatedre>; Činoherní studio: URL: <http://www.cinoherak.cz/cs/>; Apel, Friedmar/Kopetzki, Annette (2003): Literarische Übersetzung. Stuttgart/Weimar: Metzler; Jiří Levý (2012): Umění překladu. Praha: apostrof; Jiří Levý (1969): Die literarische Übersetzung. Frankfurt/M.: Athenäum Verl. PS/S Zwischen Demokratie und Diktatur: Polen und Deutschland im Kontakt, 1926 – 1939 (PD Dr. Peter Oliver Loew) Blockveranstaltung Mit dem Maiputsch von 1926 wurde in Polen die parlamentarische Demokratie von einem autoritären Regierungsmodell abgelöst. Deutschland betrat den Weg zur Diktatur Anfang der 1930er Jahre. Ein Jahr nach der NS-Machtergreifung fanden die 26 beiden bislang entzweiten Staaten jedoch überraschend zusammen: Auf den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt von 1934 folgten knapp fünf Jahre zumindest oberflächlicher Verständigung. Das Blockseminar spürt den verschiedenen politischen und kulturellen Aspekten dieser von Nähe und Distanz geprägten Beziehungen ebenso nach wie der Regierungsform und den wichtigsten Akteuren insbesondere in der polnischen Zweiten Republik. 1. Seminarblock: Fr. 18.11.2016, 14-18 Uhr, Sa. 19.11.2016, 10-18 Uhr (Gemeinsame Arbeit an Quellen und Texten) In den folgenden Wochen: Gemeinsame Textlektüre 2. Seminarblock: Fr. 20.1.2017, 14-18 Uhr, Sa. 21.1.2017, 10-18 Uhr (Referate) Anmeldung erbeten bis 1.11.2016 unter [email protected] Grundlagenlektüre: Karina Pryt: Befohlene Freundschaft. Die deutsch-polnischen Kulturbeziehungen 1934-1939. Osnabrück 2010; Martin Broszat: Zweihundert Jahre deutsche Polenpolitik. Frankfurt am Main 1972; Marian Wojciechowski: Die deutschpolnischen Beziehungen 1933.1938. Leiden 1971 (poln. Poznań 21980). S/Ü Russland aktuell (Dr. Marina Scharlaj) MO (4), BSS/E49 In der Veranstaltung werden landeskundliche Themen sowie Fragen aus dem aktuellen gesellschaftlich-kulturellen Leben Russlands behandelt. Die mediale Landschaft, die politische Kultur und soziale Struktur, das Verhältnis zwischen Staat und Kirche sowie auch die Beziehungen zwischen Zentrum und Peripherie, zwischen Russland und dem Westen, zwischen staatlich kontrollierter und „anderer“ Kultur werden zur Diskussion gestellt. Ziel ist es, auf Grundlage wöchentlicher Lektüre einen reflektierten Umgang mit den medialen deutsch- und russischsprachigen Darstellungen von Russland einzuüben. 27
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