Aus für Ex-Baxter-Standort, Produktion bis Jahresende

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Kurier Niederösterreich
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Wien, am 07.10.2016, 365x/Jahr, Seite: _
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Auftr.: 7023, Clip: 10076927, SB: IMC Fachhochschule Krems
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Aus für Ex-Baxter-Standort,
Produktion bis Jahresende
Krems. 65 Mitarbeiter sollen übersiedeln
Nur drei Jahre nach der Jubelmeldung folgt eine Hiobsbotschaft: Der britische Biotechnologie-Konzern „Shire"
sperrt seinen Standort Krems
zu. Dass damit der blauweiße
„Baxalta"-Komplex im Gewerbegebiet gemeint ist, wird einemerstklar,wennmanweiß,
dass „Shire" vor Kurzem Baxters Tochterfirma „Baxalta"
geschluckt hat. Mit Jahresende wird die Herstellung eines
Arzneimittels eingestellt. 65
Mitarbeiter haben am Donnerstag erfahren, dass alle
(hoffentlich) eine Stelle an
den anderen Standorten in
Orth an der Donau und Wien
bekommen werden.
Schon von 2003 bis 2013
stand der Kremser BaxterStandort als Rohbau leer. Ein
Jahr nach B aube ginn wurden
alle Arbeiter abgezogen, weil
das Zulassungsverfahren für
die Produktion eines Impfstoff noch offen war. Zehn
Jahre später folgte eine überraschende
Frohbotschaft,
aus der hervorging, dass der
Standort mit der Herstellung
eines Mittels gegen Blutgerinnungsstörungen belebt
werden soll. Der KURIER berichtete damals vorsichtig
optimistisch: „Was lange
währt, wird... ob es in diesem
Fall tatsächlich gut wird,
muss der Pharmariese Baxter
erst beweisen." Statt Investitionen von 138 Millionen Euro und Vollbetrieb ab 2018
mit 100 Mitarbeitern, kommt
erneut das Ende. Gründe dafür will der neue Eigentümer
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Bohuslav (li.) und Resch:
„Schmerzhaft für NÖ und Krems"
keine nennen. Insider mutmaßen, dass sich der Verkauf
des in Krems erzeugten Präparats nicht so gut entwickelt
hat, wie zunächst erhofft.
Bedauerlich
Man sei bemüht, die Auswirkungen für die 65 Mitarbeiter
gering zu halten. Es werde
versucht, Positionen an den
weiteren zwölf Shire-Standorten in Österreich zu besetzen. Wirtschaftslandesrätin
Petra Bohuslav bedauert die
Konzernentscheidung: „Für
den Wirtschaftsstandort NÖ
ist das natürlich nicht erfreulich. Positiv ist, dass die Mitarbeiter im Konzern - aufgeteilt auf Orth und Wien - bleiben werden" sagt Bohuslav,
die beteuert, dass keine Landesförderung in den Standort
Krems geflossen sind.
„Zugesichert wurde uns,
dass die Zusammenarbeit
mit unserer IMC Fachhochschule bestehen bleibt, was
sehr wichtig ist, aber nichts
daran ändert, dass die Schließung für den Biologie-Standort Krems schmerzhaft ist",
sagt Bürgermeister Reinhard
Resch.
- JÜRGEN ZAHRL
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Aus Baxter wurde Baxalta: Jetzt schließt „Shire" diese Produktion
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