Herbstlaub_Oktober-November_2016

Hauszeitung für Bewohner, Angehörige, Freunde und Mitarbeiter
Unser Sommerfest
28. Jahrgang | Oktober · November 2016
Lesen Sie die Titelgeschichte auf Seite 2 →
Portrait · Seite 5
Von der Spree an den Lech
Haunstetter Geschichte · Seite 18
Ein Sonnenbad in Haunstetten
Lebenserfahrung · Seite 6
Hildegard von Bingen
Guten Appetit · Seite 22
Wir pflegen das Miteinander
TITELGESCHICHTE
Titelgeschichte
Zünftig war’s – unser Sommerfest!
Ein Fest der Superlative. Ideale
Wetterbedingungen, bis zur letzten Tischgarnitur war alles voll besetzt, das Lager leer geräumt. Die
Sonnenschirme an jedem Tisch
sorgten für den nötigen Schatten. Ab 17.00 Uhr unterhielt das
„Duo-Weiß-Blau“ die Besucher mit
altbekannten Weisen. Schon bald
zogen von der Grillecke himmlische Wohlgerüche über den
Festplatz. Die Magensäfte begannen zu fließen und Appetit stellte
sich unweigerlich ein. Bewohner
und Gäste hatten die Qual der
Wahl: Steckerlfisch, Schweinshaxe, Hendl, Bratwürste, Leberkäs, Schupfnudeln mit Kraut oder
Kartoffelsalat. Die Köche brutzelten, was das Zeug hielt. Eine
schweißtreibende Tätigkeit. Aber
alle waren mit Freude und Begeis-
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terung dabei. Jeder holte oder bestellte sich seinen Leckerbissen.
Auch der Durst stellte sich ein.
Auf dem Höhepunkt des Festes
juckte einigen Bewohnern doch
das Tanzbein. Sie legten zwar keinen flotten Twist oder Tango aufs
Parkett, dafür aber einen langsa-
men Walzer oder einen „Schieber“. Die nicht mehr so beweglichen Beinchen blieben sitzen und
begnügten sich mit Schunkeln
und angeregter Unterhaltung.
Eine sichtbare, neben der Bühne
aufgestellte Bar wurde gerne aufgesucht, um sich mit „Hugo“ oder
TITELGESCHICHTE
ähnlichen Muntermachern in
Stimmung zu bringen. Um 2O.00
Uhr endete das große Spektakel
und die Kapelle spielte die letzten
Takte. Ein zünftiges Fest wars, ein
Highlight in unserem jährlichen
Wettersteiner Festprogramm. Ei-
nige Nachtschwärmer hielten bis
21.00 Uhr aus. Die letzte „Halbe“
im Bierfaß konnte man doch nicht
sauer werden lassen. Zudem mußten die hilfreichen Geister ja Tische und Bänke wieder abräumen
, um den Parkplatz für anderntags
frei zu machen. Ansonsten hätten
sicher einige Nachtschwärmer bis
zur Geisterstunde ausgehalten.
Dank an alle, die zu diesem wundervollen Fest beigetragen und es
ermöglicht haben!
F.F.
Gut besucht
Unser neuer Garten wird von Bewohnern und ihren Besuchern
zu fast allen Jahreszeiten gerne
besucht und genossen. Unter der
schattigen Pergola treffen sich
die Bewohner gerne zur Erholung
oder zu einem Ratscherl. Ebenso
gern werden die beiden Strandkörbe belagert. Stehen sie doch
in unmittelbarer Nähe vom Teich,
den man mit guter Phantasie als
„Meeresstrand“ ansehen kann.
Zwischen den Strandkörben ragt
ein roter Leuchtturm in die Höhe.
Für Spätheimkehrer ein sicheres
Zeichen zum sicheren Hafen. Gespeist wird der Teich vom „Mosesfels“, aus dem Lechtal.
F.F.
3
JAHRESZEITLICHES Allerseelenbrauch
Die „Seele“, ein baguettartiges
Gebäck, das man das ganze Jahr
über kaufen kann, wird z.B. in
Haunstetten schon seit Generationen hergestellt. Vermutlich hat
es seinen Ursprung im Allgäu.
Der Name wird mit „Allerseelen“
in Verbindung gebracht. Auch
die „Seelenbrezn“, die allerdings
nur um Allerseelen hergestellt
wird, geht vermutlich zurück
auf vorchristliche Totenbräuche. Man legte den Toten Essen
ins Grab. Das Christentum hatte
diese heidnischen Bräuche nicht
abgeschafft, sondern umgedeutet.
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Arme, Bedürftige waren nun die
„Armen Seelen“, die des Brotes
bedurften. Dazu eignete sich der
Totenmonat.
Daß man an bestimmten Tagen
des Jahres an Bedürftige Brote
verteilte, wurde aus christlicher
Nächstenliebe im Laufe der Jahrhunderte immer wieder praktiziert. Auch von einigen Heiligen
ist dieser Brauch bekannt.
Die „Seelenbrezn“ wurde in Augsburg nachweislich schon ab 17oo
im Totenmonat November hergestellt. Die Form kann man so deuten: Die langen, dünnen Teigstreifen versinnbilden das Leben, das
allerdings meist nicht geradlinig
verläuft, sondern oft sehr verschlungenen Wege geht. Darum
die Breznform. Anfang und Ende
des Teigstreifens liegen eng beieinander, d.h. mit Gott haben wir
das Leben begonnen und bei ihm
wollen wir es wieder beenden. Die
Seelenbrezn waren früher immer
salzig, was wiederum bedeutet:
Salz verhindert das Verderben des
Nahrungsmittels, und unsere Verstorbenen sollen ebenfalls nicht
ins Verderben stürzen, sondern
gerettet werden. Der heutige Zuckerguss darüber ist eine neuere
Erscheinung. Die Seelenbrezn soll
uns an die Verstorbenen erinnern,
daß wir ihrer im Gebet gedenken,
nach der Schriftstelle aus dem
Buch der Makkabäer: „Es ist ein
heiliger und heilsamer Gedanke
für die Verstorbenen zu beten“.
F.F.
Ihre Meinung ist uns wichtig!
Wir vom Redaktionsteam freuen
uns auf Ihre Zuschriften, Rückmeldung und Kritik! Unsere Mitarbeiter am Empfang nehmen
Ihre Anregungen gerne entgegen.
PORTRAIT
Bewohnerportrait
Von der Spree an den Lech
Wo einst der „alte Fritz“ regierte,
in der Hauptstadt Preußens,
in Berlin, dort ist das Ehepaar
Schulze 1937 auf die Welt gekommen. Nach der höheren
Schule lernte Helga Schulze
nach vielen Schwierigkeiten in
dem „Dorf“ Berlin groß geworden, konnte es nicht ausbleiben,
dass sie sich einmal begegnen
werden. Und durch das nähere
Kennenlernen glaubten sie, gemeinsam durchs Leben gehen
wäre das Höchste und Schönste.
der DDR den Apothekerberuf.
Bernd Schulze qualifizierte sich
für seinen späteren Beruf als
Buchhaltungsleiter. Beide in
1974 heirateten die beiden in
Berlin. Die Ehe blieb kinderlos. Ihre Urlaube verbrachten
sie nicht, wie so viele aus dem
Norden, bei uns in Bayern, in
den Bergen. Mit Dirndl, Sepplhose und Gamsbarthut durch
die Orte zu gehen, war nie ihre
Sehnsucht. Ihre Liebe galt den
skandinavischen Ländern. Nicht
verwunderlich. Frau Schulze
studierte nebenbei Skandinavistik und konnte sich daher in diesen Ländern gut verständigen.
Den Abschluss des Studiums
konnte sie leider nicht mehr absolvieren. Die Firma des Mannes
beorderte Bernd Schulze nach
Bayern, wo sie ihn dringend
brauchten. Der neue Wohnsitz
wurde Augsburg-Haunstetten.
1983 vollzog sich der Umzug an
den Lech.
Während Frau Schulze sich in
ihrer Freizeit gerne mit Sprachen
beschäftigte, war das Hobby von
ihm das Fotografieren. Tausende
von Dias wurden zu Vorträgen zusammengestellt die sie gerne in
der Öffentlichkeit präsentierten.
In der ev. Gemeinde Haunstetten
und auch schon hier im „Wetterstein“. Die Gage, die sie dafür
bekamen, brachten sie in der ev.
Gemeinde ein. Es ergab sich im
Laufe der Zeit, daß die beiden
sich im ev. Kirchenvorstand und
im ökumenischen Arbeitskreis
engagierten. Auch die frühere
Gemeindebücherei sah die Beiden regelmäßig dort ehrenamtlich arbeiten: Ordnen, sortieren,
beraten, verleihen von Büchern.
Bei Adventsfeiern waren sie mit
dem Verkauf von aussortierten
Büchern engagiert.
Seit einigen Monaten lebt das
Paar nun bei uns im Wetterstein.
Auch die Mutter von Frau Schulze
lebte vor Jahren bereits im Wetterstein. Beide hoffen noch auf
eine schöne Zeit im Betreuten
Wohnen.
F.F.
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LEBENSERFAHRUNG
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Hildegard von Bingen (1098–1179) kam mit acht Jahren zur Erziehung in die dem Benediktiner-Mönchskloster Disibodenberg angeschlossene Frauenklause. Im Jahre 1136 übernahm Hildegard im
Alter von 38 Jahren die Leitung der Gemeinschaft und 1147 begann
sie mit dem Bau eines eigenen Klosters auf dem Rupertsberg bei
Bingen. Ihre theologisch, natur- und heilkundlich visionären Werke
sind überliefert und vermitteln uns auch heute noch viele praktische
und nützliche Ratschläge.
Hildegards pro Bier
In ihrem bekanntesten Buch „causa
et cura“ – Heilwissen. Von den Ursachen und der Behandlung von
Krankheiten – empfiehlt sie häufig
einfach Bier zur „Heilung“ zu trinken: Cerevisiam bibat – Man trinke
Bier!
Hildegards bekannteste Lobeshymne auf das Bier lautet: „Das Bier
macht das Fleisch des Menschen
dick und gibt dem Gesicht aufgrund
der Kraft und des guten Saftes des
Getreides eine schöne Farbe.“
Weitere Krankheitsbilder können
nach ihr auch mit Bier „kuriert“
werden. Gegen eine „gichtische
Lähmung“ soll Bier, das mit Brot
gekocht wurde, getrunken werden.
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Auch bei Fieber soll nach vorheriger
Nahrungsmittelaufnahme auf Bier
zurückgegriffen werden. Gegen
„geistige Verwirrtheit“ rät Hildegard wiederum zum Bier. Wenn
das klare Bewusstsein und Denken
durch vieles Grübeln schwinden,
soll kein Wein oder Wasser zu sich
genommen werden, sondern Bier.
Hildegards contra Wasser
Ratschlag zum Tagesbeginn – von
wegen Tee oder Kaffee: „Mag er
dann gesund oder krank sein, soll
er gegen den Durst nach dem Schlaf
Wein oder Bier trinken, kein Wasser, denn dies würde seinem Blut
und den Säften mehr schaden als
nützen.“ Wichtig: Nicht sofort nach
KOLUMNENTITEL
LEBENSERFAHRUNG
dem Aufwachen trinken, sondern
erst, wenn man so richtig „zu sich
gekommen“ ist.
Grundsätzlich schwächt das Wasser
den Menschen und bildet, wenn er
krank ist, in seiner Lungengegend
manchmal einen Schleim, „weil
das Wasser schwach ist und keine
große Kraft besitzt“.
Hopfen – Elexier für die Lebensdauer des Bieres und des Schlafes
Hildegard von Bingen hat als eine
der ersten auf die bedeutsame
Eigenschaft des Hopfens für die
Haltbarmachung von Getränken
hingewiesen.
In ihrer Schrift „Physica“ stellte sie
fest, dass Hopfen Melancholie, den
Saft der Milz, die schwarze Galle,
verstärke und dadurch die Trauer
verstärke. Gleichzeitig empfiehlt
sie Teeaufgüsse aus Hopfenblüten
als Einschlafhilfe. Die dämpfende
Wirkung des Hopfens auf das Nervensystem schätzen auch die Biertrinker, die allerdings auch die aufmunternde Wirkung des Alkohols
im Bier schätzen.
Wasserdoktor Pfarrer Sebastian
Kneipp
Sebastian Kneipp, am 17. Mai 1821
im oberschwäbischen Stephansried
bei Ottobeuren geboren, kam 1848
nach Dillingen zum Studium der
Theologie. Zu dieser Zeit diagnostizierten die Ärzte bei ihm Tuberkulose und machten ihm wenig
Hoffnung auf Heilung. Bei einem
Besuch 1849 in München entdeckte er in der Königlichen Hofund Staatsbibliothek ein kleines
Büchlein mit dem Titel: „Unterricht von Krafft und Würkung des
frischen Wassers in die Leiber der
Menschen, besonders der Kranken,
bei dessen innerlichen und äusserlichen Gebrauch“. Den Vorschlägen
folgend, badete Kneipp täglich in
der eiskalten Donau bei Dillingen
und kurierte sich selbst. Auf dieser
Basis entwickelte er seine Wasserund Naturkundetherapien als Seel-
sorger in Bad Wörishofen, wo er im „momentaner Reiz, ein auflodernJahre 1897 mit 76 Jahren starb.
des Feuer, welches wieder nachläßt,
sobald der Alkohol verflüchtigt ist“.
Kneipps pro Wasser
Bekannt ist auch seine deftige FestTiefsinnige und markante Aus- stellung: „Saufa wollen sie alle,
sprüche Pfarrer Kneipps über das sterba will koiner!“
Wasser verdeutlichen sein Vertrauen in die Wirkung des Wassers Maßhalten ist angesagt
als Heilmittel.
Hildegard von Bingen warnt vor
„Der Schöpfer selbst hat uns ein ungezügeltem „Fressen und SauGetränk besorgt, nämlich das Was- fen“. Der Mensch wird dadurch an
ser. Das Wasser, wie es uns Gott seinen „Gliedern oft aussätzig und
gegeben, ist das beste Getränk. Das krank“. Wer sich aber beim Essen
Wasser ist nicht bös, es ist ein lieb- und Trinken beherrscht, wird ein
liches, ein freundliches Mittel der gutes Blut und einen gesunden
Körper haben.
Besserung und Heilung.“
Das Wasser ist seiner Meinung bei Auch Pfarrer Kneipp gibt sich de„gelinder Anwendung“ das einzige mütig und ein wenig nachsichtig:
Mittel, „verdorbene Naturen“ zu „Trinkst du aber Bier, so gehe über
ein oder zwei Glas nicht hinaus!“
retten.
Bei einer Diät im Zusammenhang mit der Rekonvaleszenz rät
Kneipps contra Bier
Zum Bier meint Pfarrer Kneipp: er: „Als Getränke kann man ein
„Der Vorwurf, den man mir macht, wenig Wein und auch ein wenig
daß ich das Biertrinken so stark ver- Bier geben, um die Verdauung anpöne, macht mich nicht nervös; ich zuregen.“ Maßhalten ist angesagt!
kann mir denselben gut gefallen las- Hopfen selbst hielt er übrigens für
sen. (…) Das Bier ist ein Reizmittel, eine „Giftpflanze“.
weil es Alkohol enthält, wenn auch Stimmt er doch, der Hildegard von
verdünnt. Man schützt so gern vor, Bingen in den Mund gelegte „Weisdaß man bei schwerer Arbeit Bier heitsspruch“: Jeder Tag ohne Bier
haben müsse, damit man die Kraft ist ein Gesundheitsrisiko!
habe, strengen Anforderungen ge- Na dann ein Prosit auf die Gesundwachsen zu sein. Dies aber glaube heit mit Dinkelbier! Ja, ist das Bier
ich nicht.“ Als positives Beispiel dann doch „bekömmlich“?
nennt er die Arbeiter in Italien, die Hildegard von Bingen ist übrigens
ebenfalls schwere Arbeiten ver- 81 Jahre alt geworden und das im
richten, aber sich wegen der Armut 12. Jahrhundert. Von ihrer Ernenweder Wein noch Bier leisten kön- nung zur Kirchenlehrerin und
nen. Aber sie essen „tüchtig“, das Heiligen gar nicht zu sprechen.
gibt Kraft; nicht aber der Alkohol, Offizielle Bierheilige ist sie allerwelcher sich schnell „verflüchtigt, dings noch nicht. Aber was nicht
nicht die Flüssigkeit des einge- ist, kann (muss) ja noch werden!
schütteten Bieres“. Es ist nur ein
Dr. Richard Merz
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LEBENSERFAHRUNG
Ferienkinder
Anfang August hatten wir für eine
Woche etwa 30 Kinder mit Ihren
Betreuerinnen zu Gast zum Mittagessen. Die Kinder nahmen am Ferienprogramm der Stadt Augsburg
teil. Durchgeführt wurde die Freizeit von Sandra Gehring mit den
Mitarbeiterinnen Ihrer Initiative
„Kinderlachen“. Die Ferienwoche
die im Mehrgenerationenhaus unweit von uns stattfand, stand unter
dem Motto Zirkus. Am letzten Tag
der Ferienwoche wollten die Kinder einen Teil Ihres Programms als
Dankeschön für die Bewohnerinnen und Bewohner im Restaurant
aufführen. Leider regnete es an diesem Tage in Strömen. Es war für die
Kinder unmöglich die gebastelten
Requisiten und Kostüme bei diesem
Unwetter zu uns zu transportieren.
Hier nun ein Brief von der Leiterin
der Maßnahme an uns:
„Mesdames et Messieurs,
Ladies and Gentlemen,
meine Damen und Herren!
Vor allem aber: Liebe Kinder! Vorhang auf – die Ohren gespitzt Zirkusträume werden wahr!“ Lasst
uns alle Augen zum Strahlen brin-
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gen. Mit viel Kreativität und jeder
Menge guter Ideen
haben wir ein wunderschönes Zirikusprogramm gestaltet um es am
Finaltag untereinander aufzuführen. Neben gefährlichen Löwen, zauberhaften Seiltänzerinnen und beeindruckenden
Zauberern durften auch die lustigen Clowns nicht
fehlen. Ein junger
Herr Zirkusdirektor führte uns durch die Show.
Alle Kinder waren schrecklich traurig, dass Sie diese während der Ferienwoche erarbeitete Darbietung
aufgrund des schlechten Wetters
nicht im Ruhesitz- Wetterstein vorführen konnten. Wir entschieden
uns bunte, glitzernde und einzigartige Bilder für die Bewohnerinnen und Bewohnern zu malen. Die
rührenden Reaktion der Damen
und Herren blieb den Kindern noch
lange in Erinnerung. Sie möchten
gerne auch im nächsten Jahr wieder kommen, um das leckere und
liebevoll gekochte Mittagessen zu
genießen.
Sandra Gehring
Selbstgespräch
eines Rollstuhles
Ich bin ein nützlicher, hilfsbereiter
Zeitgenosse. Ich bin gerne für nicht
mehr gehfähige Menschen da. Nur,
lange Zeit in Ecken und Lagerräumen herumstehen mag ich nicht.
Ich freue mich über jeden Einsatz.
Neulich kam ich zu einer Seniorin. Die schaute mich erst schief
an und meinte: Was, da soll ich
hinein? Eine freudige Begrüßung
war dies nicht. Das bin ich aber gewöhnt. Nach einiger Zeit sind wir
gute Freunde geworden. Was mir
besonders gut tut: Die Dame läßt
sich nicht einfach auf mich draufplumpsen, sie setzt sich ganz sanft
auf meinen „Schoß“. Das mag ich.
Dann legt sie ihre Hände auf meine
„Arme“ und fühlt sich wohl und
sicher. Leider besitze ich keinen
Motor und kann mich somit auch
nicht selber fortbewegen. Ich bin
auf einen Schieber angewiesen. Die
meisten Damen und Herren verste-
hen es mit der Zeit, meine runden
„Beine“ in Bewegung zu bringen.
Mit einem Schieber finde ich es am
Schönsten. Da komme ich raus an
die frische Luft. Ich will ja keinen
Schimmel ansetzen, Spazierenfahren, Einkaufen, in einem Supermarkt, zu Besuch irgendwohin, auf
ein Fest. Dies alles finde ich wunderschön. Und ich merke dabei,
daß es meinen Mitfahrern ebenfalls
gut tut. Und wenn ich spüre, daß
Senioren und Kranke sich auf mich
freuen, macht mich dies glücklich.
Ich bin doch eine tolle Erfindung.
Seniorinnen, Senioren, Kranke und
Gehbehinderte, ich bin immer für
Euch da!
F.F.
LEBENSERFAHRUNG
Ein nicht alltägliches Jubiläum
Ein glückliches Ehepaar reiste
in den Urlaub nach Spanien, um
Schönes zu erleben und sich zu erholen. Wie ein Blitz aus heiterem
Himmel traf die Frau ein Schlaganfall. Aus der Traum! Ein Schock
für Beide. Wegen nicht sofortiger
und fachgerechter Hilfe und Behandlung blieb die Frau einseitig
gelähmt und das Sprachzentrum
wurde geschädigt.
Am Traualtar hatten beide sich
einst versprochen, auch in schlimmen Tagen zusammen zu halten.
Dass diese „schlimmen Tage“ 25
Jahre, ja bis zum Lebensende anhalten würden, konnten die Beiden damals nicht ahnen. Heuer
haben sie dieses Jubiläum. Aber
die Beiden haben es bis heute gut
geschafft.
Die Frau kannte und kennt kein
Klagen, Jammern und Selbstmitleid. Sie war und ist immer ein
lebensbejahender Mensch geblieben mit heiterem Gemüt. Man
könnte sagen, sie hat wie einst
Maria „Ja“ gesagt zu dem, was
der Herr ihr aufgelastet hat. Sie
kocht, bäckt, macht alles so gut
es geht. Gemeinsam unternehmen sie Ausflüge, fahren in Urlaub, laden zu Gesellschaften ein
und führen so ein ganz normales
Leben.
Wie hat dieses Ehepaar ihre Situation so lange und so gut meistern können? Zwei wesentliche
Grundhaltungen zeichnet dieses
Paar aus: Wahre Liebe, so wie es
im „Hohenlied“ der Liebe heißt;
„Sie kennt keine Verbitterung,
trägt alles, duldet alles“. Ihr unerschütterlicher Glaube hat Beide
stets begleitet und ihnen Kraft gegeben: “Nehmt täglich euer Kreuz
auf euch“. Vielleicht dachten und
denken die Beiden auch an das
Pauluswort: “Die Augenblickslast
bringt uns eine überschwängli-
che, alles überwiegende
Herrlichkeit“.
Ich
meine, man kann die
Beiden gerade in
heutiger Zeit, wo
so viele Ehen
scheitern, als
Vorbild sehen.
F.F.
Am 1. Januar 2016 war die Schlüsselübergabe,
Frau Brigitta Rieß ging nach 35 Jahren in den
Ruhestand, Augenoptikermeister Christoph
Manz hat mit seiner Frau Susanne Manz das
Optikgeschäft übernommen.
Der Name „Ihre Brille“ und die Optikerinnen
Gerda Osteberger und Karin Prosser bleiben
erhalten.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
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LEBENSERFAHRUNG
Das Turamichele
Jeder Augsburger ob jung
oder alt kennt das Turamichele (hochdeutsch: Turm-Michael). Es ist einzigartig in
Deutschland. Das Turamichele ist
ein mechanisches Figurenspiel
im Perlachturm in Nachbarschaft
zum Augsburger Rathaus und
zeigt den Erzengel Michael im
Kampf mit dem Teufel. Das Turamichele wird nur an den Tagen
um den 29. September, dem Michaelitag – in Gang gesetzt. An
diesen Tagen erscheint der hölzerne St. Michael zwischen 10
und 18 Uhr zu jeder vollen Stunde
am untersten, zu diesem Anlass
mit Blumen geschmückten Fenster des Perlachturms und sticht
im Takt der Stundenschläge mit
einer Lanze auf den zu seinen
Füßen liegenden Teufel ein.
Das Turamichele wird schriftlich
erstmals in einer Familienchronik
von 1616 erwähnt. Das ursprüngliche Figurenspiel soll jedoch
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bereits 1526 von dem Bildhauer
Christof Murmann dem Jüngeren
und dem Uhrmacher Georg
Marquart geschaffen worden sein. Nach der Eingliederung der Reichsstadt Augsburg in das
Königreich Bayern im
Jahre 1806 wurde der
alljährliche Brauch von
der bayerischen Regierung verboten, da man das
Schauspiel für albern und
im Sinne der Aufklärung
unwürdig hielt. Eine wichtige Rolle spielte dabei
jedoch wohl auch, dass
die Augsburger die
Teufelsfigur mit der
neuen und ungeliebten
Obrigkeit in München
gleichsetzten, der man gerne
die entsprechenden Lanzenstriche versetzt hätte. Erst 1822
wurde das Turamichele-Verbot
außer Kraft gesetzt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und
der Zerstörung des historischen
Figurenspiels erlaubte 1946
die amerikanische Besatzungsmacht, den Turamichele-Brauch,
zunächst mit zwei Schauspielern auf einem Holzpodest am
Perlachtrum, fortzuführen. Eine
neue hölzerne Figurengruppe
wurde 1949 von dem Augsburger
Malzfabrikanten Ernst Gebler gespendet und von dem Bildhauer
Karl Hoefelmayr aus Kempten
(Allgäu) gefertigt.
Einst war der Michaelitag nicht
nur verbindlicher Feiertag, sondern zudem ein beliebter Termin
für laufende Miet-, Pacht- oder
Zinszahlungen, Wohnungsumzüge und Arbeitsplatzwechsel.
Der folgende Text im Augsburger
Dialekt auf einer Ansichtskarte
aus dem Jahre 1899 weist darauf
hin:
All’Johr, wenn’s Thuramichele
kommt
Do freuen sich die Kinder.
Doch bei so manche ältre Leut,
Do isch dia Freud’fei’minder:
Do zieht ma’aus; do zieht ma’ei’.
Die Hausherrn sieht ma’grinsa.
Dös ka’oim doch koi Freud´net sei’
Dös Zieha und dös Zinsa.
Heute ist das städtische Turamichele-Fest auf dem Augsburger
Rathausplatz zu einem großen Kinderfest mit bunten Aktivitäten rund
um den Turamichele-Brauch geworden. Stündlich versammeln sich
unzählige Erwachsene und Kinder
vor dem Perlachturm und warten
gespannt auf das Erscheinen der
St.-Michaels-Figur, um dann laut
im Takt der Stundenschläge die
Lanzenstiche des Erzengels mitzuzählen. Traditionell lassen die Kinder dazu in einem Ballonflugwettbewerb Luftballons mit angehängten „Augsburger Friedensgrüßen“
in den Himmel steigen. Inzwischen
gibt es sogar ein eigenes „Turamichele-Lied“, das aus Anlass des Festes von den Augsburger Schulkindern gerne gesungen wird:
’S Duramichele, ’s Duramichele,
des gibt dem Deifele viele Stichele
’S Duramichele, ’s Duramichele,
des gibt dem Deifele viele Stichele
Schaut eich mal des Michle aaa,
wie des Michele stichlee kaaa
’S Duramichele, ’s Duramichele,
des gibt dem Deifele viele Stichele
Die Stadt Augsburg überlegt, ob sie
künftig eventuell auch die Augsburger Partnerstädte in dieses
Fest, vielleicht unter dem Motto
„Globales Friedens-Fest“, einbinden könnte und will diesen Gedanke bei den künftigen Kontakten
zu ihren Partnerstädten aufgreifen.
(Wikipedia)
NACHLESE|SINGKREIS HARMONIE
Singkreis Harmonie präsentiert sich
Der Singkreis Harmonie beim Marienliederkonzert 2016 in der Muttergotteskapelle.
Seit Jahren hat der Singkreis Harmonie die Möglichkeit seine Proben
im Ruhesitz Wetterstein durchzuführen. Als Dankeschön präsentiert
sich der Singkreis bei diversen Veranstaltungen des Ruhesitzes und
bietet den Bewohner unterhaltsame
Stunden mit seinem umfangreichen
Repertoire. Bei seinen Auftritten
legt der Singkreis den Schwerpunkt
auf alte Lieder und Schlager die den
Bewohnern noch im Ohr sind und
erntet dabei begeisterten Applaus.
Der Singkreis Harmonie wurde 1998
als Frauenchor von Maria Dehner
gegründet. Sie leitete den Chor, der
sich als Singkreis umbenannte, bis
2004. Als 1. Vorsitzende fungierte
Foto: Klaus Hechler
bis 2015 Klara Wahl. Karin Noll ist
als Nachfolgerin tätig. 2. Vorsitzende ist seit Jahren Emmi Brugger.
Als eine Nachfolgerin von Maria
Dehner hat Rebecca Heudorfer
den Singkreis 2007 übernommen,
ihn wesentlich geprägt und weiter
nach vorne gebracht. Das Repertoire mit Klassik, Musicals, Schlagern, Volksweisen und Gospels
fand bei diversen Auftritten begeisterten Zuspruch. Der Singkreis ist
aus dem Haunstetter Kulturleben
nicht mehr wegzudenken. Nach
einem kurzfristigen Engagent von
Julia Pfänder als Leiterin des Singkreis, sie musste aus beruflichen
Gründen aufhören, hat am 8. Januar 2014 Agape Nardten den Dirigentenstab übernommen und den
Singkreis weiterhin erfolgreich
geführt. Als besonderes musikalisches Schmankerl ist das jährliche
Marienliederkonzert in der Muttergotteskapelle zu nennen.
Klaus Hechler
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NACHLESE|AUSFLUG AN DEN AMMERSEE
Der Ammersee - der drittgrößte See in Bayern
Der Ammersee ist nach dem
Chiemsee und dem Starnberger
See der drittgrößte See in Bayern
und der am weitesten nach Norden reichende Voralpensee.
Entstanden ist dieser sehr schöne
See bereits vor ca. 16.000 Jahren
durch das Abschmelzen der Gletscher. Der Ammersee ist vor allem
für uns Augsburger ein sehr beliebtes Ausflugsziel um zu baden,
an der Seepromenade zu flanieren
oder einzukehren. Außerdem befährt die Bayrische Seeschifffahrt
den See mit einer Flotte aus 4
Schiffen. Auch wir vom Ruhesitz
haben dieses schöne Ausflugsziel
nicht zum ersten Mal für den Be-
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wohnerausflug ausgewählt. Bei
strahlendem Sonnenschein stiegen 32 gutgelaunte Bewohner und
Mitarbeiter in die bereitstehenden
Kleinbusse. Mit guten Gesprächen
und durch die herrliche Landschaft
verging die Fahrt wie im Fluge.
In Herrsching angekommen, genossen wir an der Seepromenade
des Seehofs unseren Kaffee und
Kuchen, leckere Eisbecher und Eiskaffee. In fröhlicher Runde wurde
viel gelacht, geratscht, der Ausblick auf den See und die Sonne
genossen.
Unsere Freude auf die Schifffahrt wuchs, als wir am Horizont
unser Schiff entdecken. Gemüt-
lich machten wir uns auf den Weg
zum Steg. Das Schiffshorn der
Herrsching ertönte laut und wir
durften einsteigen und uns einen
gemütlichen Platz in der Sonne
oder windgeschützt im Inneren
des Schiffes suchen. Die Aussicht
war an allen Plätzen einmalig.
Auch hier wurden viele Geschichten aus der Jugend, Ausflüge mit
der Familie und andere lustige Anekdoten erzählt.
Müde durch den Wind und die
viele Sonne stiegen wir nach dem
ereignisreichen Nachmittag in unsere Busse und fuhren gestärkt an
Leib und Seele wieder nach Hause.
K.S.
NACHLESE|HERBSTPLÄRRER
Besuch auf dem Herbstplärrer
Auf zum traditionellen Herbstplärrer hieß es an einem herrlichen
Spätsommernachmittag für die
Bewohner der Pflegewohgruppen.
Komfortabel fuhren Bewohner und
Begleiter mit 3 Kleinbussen bis vor
die Tore des „Plärrer“, dem ältesten Volksfest Augsburgs. Dort angekommen begab sich die 30 köpfige Gruppe auf eine Umrundung
des Festgeländes. Fahrgeschäfte
wurden bestaunt und so mancher
erzählte wie er schon damals mit
dem Riesenrad auf dem Plärrer
gefahren ist. Gleich an der ersten
Tombola versuchten wir unser
Glück. Ein Hauptgewinn war
zwar nicht dabei, aber jeder hat
doch eine Kleinigkeit gewonnen.
Weiter ging es zu den Süßwarenhändlern. Dort wurden die
Augen groß und das Wasser lief
allen im Munde zusammen. Gemeinsam kauften wir für alle ein
paar Tüten Magenbrot, gebrannte
Mandeln, Popcorn und ließen es
uns gutgehen. Das Fahrgeschäft
nebenan war ein wunderschönes nostalgisches Riesenrad, das
auch sofort gefahren wurde. Da
das Riesenrad auch eine Gondel für Rollstuhlfahrer anbietet
und die Mitarbeiter des Fahrgeschäfts äußerst behilflich waren,
konnten viele unserer Bewohner
die nicht mehr gut zu Fuß sind an
der Fahrt teilnehmen und Augsburg von oben betrachten. Ein unvergessliches Erlebnis.
Der Plärrerbummel hat uns müde,
durstig und hungrig gemacht. So
suchten wir uns auf der Veranda
der Sternd’l Alm ein schönes schattiges Plätzchen zum Verweilen.
Bei Bier und Bratwurst, Spezi und
Hendl, Kaffee und Apfelküchle
beobachteten die Ausflügler das
bunte Treiben am Plärrer. Alle
waren glücklich. So ging es dann
schließlich wieder nach Hause.
Bestimmt bis zum nächsten Jahr,
wenn’s wieder heißt, „O’zapft is“
am Plärrer.
K.A.
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NACHLESE|GELUNGENE GRILLFESTE
Gelungene Grillfeste
Traditionell finden im August die
Grillfeste der Pflegewohngruppen
statt. Das erste Fest richtete die
Wohngruppe 3 aus. Das Wetter
war ideal für ein schönes Fest. Im
wunderbar dekorierten Garten der
Wohngruppe gab sich der Königsbrunner Seemannschor die Ehre.
Die Gäste hörten gebannt die Lieder
von der Ferne, von Heimweh und
der Hohen See. Das Schifferklavier
erklang und bei den vielen bekannten Melodien sangen die Bewohner
eifrig mit. Währenddessen brutzelte
die Küchencrew um Michael Mahler
leckeres vom Grill. Die schmackhaften mitgebrachten Salate und Nachspeisen taten das Übrige.
Glück mit dem Wetter hatten eine
Woche später auch die Wohngruppen 1 und 2. Petrus schickte bestes
Grillwetter. Bei fetziger Musik vom
„Duo Zweikanal“ wurde gebrutzelt
und gegrillt, getanzt und gelacht.
Zahlreiche Gäste waren gekommen und genossen was unser Küchenchef Stefan Widmann mit seiner Mannschaft zubereitete. Der
Küchen Maestro verwöhnte die
Gäste mit Steak und Würstchen,
auf dem Holzkohlegrill gebraten,
und mit leckeren Salaten. Im liebevoll durch die Pflegemitarbeiter
dekorierten Garten fühlten sich
alle wohl und ließen es sich schmecken. Bis zum nächsten Jahr.
K.A.
14
NACHLESE|AZUBI PROJEKTTAG
Azubi Projekttag
Zum ersten Mal wurde im Ruhesitz Wetterstein ein Projekttag
für die Auszubildenden angeboten. Teilnehmer waren neben den
Azubis der Pflege und der Küche
auch die Praxisanleiter der Schüler. Alle sollten sich besser, und in
einem anderen Rahmen kennen
lernen und die Zusammenarbeit
sollte gestärkt werden. Morgens
um acht sollte es mit dem Bus
nach Königsdorf gehen. Dass, das
Busunternehmen die Abfahrt regelrecht „verpennt“ hat und erst
eine Stunde später kam, trübte
die Stimmung nur kurzzeitig.
Schließlich erreichten wir unser
Ziel die Jugendsiedlung Hochland in Königsdorf wunderschön
gelegen zwischen Geretsried und
Bad Tölz.
Dort wurden wir von dem Pädagogen Robert Wenzelewski empfangen. In einer Vorstellungsrunde
schilderte jeder Teilnehmer seine
Erwartungen an den Tag, der die
Teamarbeit zum Thema hatte.
Alle waren sich einig, die Zusammenarbeit solle gestärkt werden.
Wir bekamen dann auch gleich
eine Tagesaufgabe. Zwei stabile
Flöße für jeweils sechs Personen
sollten gebaut werden um mit
diesen dann über einen nahen
See zu paddeln. Die zur Verfügung stehenden Materialien hierfür waren: Holzbretter, Seile und
Ballone. Eifrig versuchten wir
uns an der gestellten Aufgabe.
Unser erster Bauversuch scheiterte jedoch kläglich.
In der Mittagspause sprachen
wir viel miteinander. Was war
schiefgegangen und wie können
wir es besser machen. Die besprochenen Verbesserungsmöglichkeiten und das Miteinander
führten schließlich zum Erfolg.
Wir konnten zwei Flöße zu Wasser lassen und paddelten los. Es
machte riesigen Spaß. Zwar wurden wir alle etwas nass aber das
störte niemanden. Wir hatten
uns nun wirklich noch Kaffee
und Kuchen verdient. Nachmittags standen dann noch einige
Teamspiele auf dem Programm.
Um 18 Uhr holte uns der Bus ab
und wir fuhren zurück zum Ruhesitz Wetterstein. Zusammenfassend kann ich sagen, dass es
ein sehr gelungener Tag war. Wir
hatten zusammen im Team eine
schwierige Aufgabe gemeistert,
hatten alle viel Spaß und unsere
Erwartungen wurden voll erfüllt.
Wir hoffen es gibt weitere Projekttage.
Nicole Saini
15
SPORT | KOLUMNE
PORTRAIT
FC Augsburg startet gut in die Bundesliga
Der FC Augsburg gewinnt gegen
Darmstadt sein erstes Heimspiel
in dieser Saison. Doch hält sich
die Freude in Grenzen - nicht nur
wegen der schweren Verletzung
von Raul Bobadilla.
Am 5. Spieltag musste Darmstadt
beim Wiedersehen mit Ex-Coach
Dirk Schuster in Augsburg eine
hochverdiente 0:1-Niederlage einstecken. Unser FCA war schon in
der ersten Hälfte das deutlich aktivere Team. Nach schlechter Chancenverwertung der Fuggerstädter
und einer roten Karte für die Darm-
städter ging es torlos in die Pause.
Nach Blitzstart, mit dem 1:0, durch
Alfred Finnbogason in der zweiten
Halbzeit blieben die Augsburger
Chef in der eigenen Arena und verpassten nach weiteren vergebenen
Hochkarätern einen höheren Sieg.
Der Isländer sorgte damit für das
„Tor des Tages“.
Manager Reuter atmete nach dem
ersten Heimsieg unter dem neuen
Trainer Dirk Schuster durch. Das
Gerede von der Heimschwäche ist
nun wohl verstummt. Auch mit
Markus Weinzierl startete man lediglich ein Mal besser in die Bundesliga. Beim FCA war man bisher
anderes gewöhnt. „Letzte Saison
war es bitter, mit sechs Punkten
16
nach zwölf Spielen dazustehen“,
blickt Reuter zurück. „Dieses Jahr
hatten wir uns vorgenommen,
ganz anders zu starten. Wir wollten viel besser dagegenhalten und
auch die Tugenden, die die Mannschaft stark machen, zeigen: Kompaktheit, Geschlossenheit, wenig
zulassen, um dann schnell umzuschalten.“
Der Sieg wurde aber durch ein
rüdes Foul getrübt. In der 30 Minute senste ein Darmstädter Raul
Bombadilla um, der sich bei Sturz
einen Sehnenriss in der Schulter
zuzog und nun wochenlang fehlen wird. Bombadilla ist nach Cajubi und Dominik Kohr bereits der
dritte Ausfall eines Stammspie-
lers. Wann das Trio auf den Platz
zurückkehrt ist unklar.
Mit diesem Heimsieg macht Augsburg den zweit besten Bundeligastart perfekt. Durch einen Sieg
in Bremen und einem erkämpften
Unentschieden in Leverkusen hat
Augsburg am fünften Spieltag bereits 7 Punkte auf dem Konto. Damit
startet Augsburg gut und liegt vor
der Konkurrenz, die mit Augsburg
um den Klassenerhalt kämpft. Den
trotz der guten Tabellensituation,
Platz 11, ist das Saisonziel weiter
der Verbleib in Liga 1.
Wir wünschen dem FCA weiter
viel Erfolg und den Verletzten
gute Besserung. In diesem Sinne
HEJA HEJA FCA..
A.K.
KOLUMNENTITEL
HEILIGE
DES MONATS
Franz Xaver Seelos (1819 – 1867)
Gedenktag: 5. Oktober
Als Sohn eines Mesners wurde
Franz Xaver in Füssen geboren.
Dies hat vielleicht den Wunsch
in ihm reifen lassen, selber mal
Priester zu werden. So studierte
er in München Theologie. Mit 23
Jahren kam er in Kontakt mit den
Redemptoristenorden, zu denen
er dann eintrat, Er zeigte großes
Interesse an deren Missionsarbeit
in den USA und ließ sich dorthin
versetzen. Ein Jahr später wurde er
zum Priester geweiht und als Pfarrer in Pittsburgh eingesetzt. 1854
wechselte er nach Baltimore. Hier
engagierte er sich unermüdlich in
der Seelsorge, hielt Volksmissionen ab und kümmerte sich rührend um Bedürftige. Dies zehrte
langsam an seiner Gesundheit. Er
wurde Pfarrer in Cumberland und
zugleich Präfekt des Seminares
der Redemptoristen. Beim Ausbruch des Bürgerkrieges wurden
1863 neue Gesetze über den Militärdienst erlassen. Seelos bat Präsident Lincoln persönlich, seine
Studenten vom Militärdienst zu
befreien, was er tatsächlich erreichte. Daraufhin setzte ihn sein
Orden als Präfekt des Seminares
ab, weil er angeblich zu wenig
streng gewesen sei. Man berief
ihn als Pfarrer nach Detroit. Für
die deutschen Auswanderer in
New Orleans wurde er dann als
Seelsorger berufen. Als dort im
September 1867 das Gelbfieber
ausbrach, kümmerte er sich aufopfern für die Kranken und Sterbenden. Dabei hatte er sich selber
angesteckt und starb mit nur 48
Jahren.
F.F.
Bernhard Lichtenberg (1875 – 1943)
Gedenktag: 5. November
Als Sohn eines Kaufmanns wurde
Bernhard in Ohlau ( heute Olawa)
in Schlesien geboren. Er studierte
Theologie in Innsbruck und Breslau.
Mit 24 Jahren wurde er zum Priester
geweiht und kam als Kaplan nach
Berlin-Lichtenberg. Schon 3 Jahre
später wurde er Pfarrer in Charlottenburg. 193o ernannte man ihn
zum Domkapitular im neu errichteten Bistum Berlin. 1932 wurde er
Dompfarrer von St. Hedwig. Nach
der Machtübernahme der Nationalsozialisten predigte er öffentlich gegen diese und überreichte
dem preußischen Innenminister
Hermann Göring einen Beschwerdebrief zu den Morden im KZ Esterwegen. Ein Wunder, daß er nicht
gleich von der Gestapo abgeholt
wurde.1938 wurde er Domprobst.
Nach der Reichsprogromnacht be-
tete er öffentlich für die verfolgten
Juden. Ähnlich wie Klemens August Graf von Galen protestierte
er gegen die Euthanasie. Es gelang
ihm, eine Reihe von Juden vor der
Verfolgung und Verhaftung zu retten.1941 war es dann soweit, die Gestapo verhaftete ihn und verurteilte
ihn nach dem “Heimtückegesetz“
zu 2 Jahren Haft. Nach Verbüßung
der Haftstrafe kam er aber nicht
frei, sondern nahm ihn in „Schutzhaft“ wie man damals sagte und
transportierte ihn ab ins KZ nach
Dachau. Aber bereits in Hof endete
sein Weg. Er wurde schwer krank
in ein Krankenhaus eingeliefert, wo
er bald darauf starb. Posthum hat
Israel ihn für seinen Einsatz für die
Juden unter die „Gerechten unter
den Völkern“ eingereiht.
F.F.
17
HAUNSTETTEN | GESCHICHTE
Ein Sonnenbad in Haunstetten
Geschichten von Heiratsschwindlern und Heiratswilligen
Es gibt sie schon noch, die sich Zeit
nehmen für ein gemütliches „Rätschle“, bei dem dann alte Geschichten aufgewärmt werden, von gestern und vorgestern, die damals,
als Haunstetten noch den Charme
einer ländlichen Kleinstadt hatte,
zumindest Gesprächsstoff für viele
Tage boten. „… woisches no?...“
(weisst du es noch) ist dann eine
der vielgestellten Fragen.
Der Heiratsschwindler
Da fand doch in den frühen fünfziger Jahren im alten inzwischen
abgebrochenen Haunstetter Krankenhaus ein „prominenter“ Patient Aufnahme. Er hatte nicht nur
einen akademischen Titel, sondern
war auch noch Oberregierungsrat
bei der Zollfahndung in Freiburg.
So gab er jedenfalls an. Und der
Mann hatte sich Blessuren zugezogen, als er auf der Durchfahrt
ein Rad seines Autos wechseln
musste und dabei der Wagenheber
ausgeglitten war. Er bedurfte also
der Wundversorgung, die ihm im
Krankenhaus zuteil werden sollte.
Im Gegensatz zu seiner Verletzung
war der Patient aber recht mobil,
fand schnell Eingang in die gute
18
Gesellschaft und wurde bei festlichen Veranstaltungen „herumgereicht“. Ja, es soll sogar eine sich
dem Herbst des Lebens nähernde
Dame gegeben haben, „die alsbald
in Flammen stand und sich bald als
Frau Oberregierungsrat wähnte“,
wie eine Zeitung bissig berichtete.
Die Haunstetterin öffnete dem
Angebeteten nicht nur ihr Herz,
sondern auch ihr Sparkassenbuch.
Fäuste entgegen. Aber nicht etwa
um sich zu verteidigen, sondern
um den Beamten das Anlegen der
Handschellen zu erleichtern. Als
er in Haunstetten die Sektkorken
knallen ließ, war er bereits zur
Fahndung ausgeschrieben und
dies gleich von mehreren Staatsanwaltschaften. Mit der gleichen
Masche hatte er nämlich auch in
anderen Orten „gearbeitet“.
Und der Sekt floss bei diversen Partys in Strömen. Eines Tages aber
war das Nest leer und der Vogel
ausgeflogen, weiß ein Zeitzeuge
zu berichten. Gendarmen hatten
ihn schnell wieder eingefangen.
Sie stöberten ihn in der Nachbargemeinde Königsbrunn auf, wo
er dabei war, neue zarte Bande zu
knüpfen. Als die Ordnungshüter
die niedere Bauernstube „hinten
in „Rußland“, wie die Gehöfte weit
draußen im Osten der Gemeindeflur genannt wurden, betraten
um sich nach dem Wohlergehen
des Herrn Oberregierungsrats zu
erkundigen, hielt der ihnen beide
Das Sonnenbad
Um eine besondere Art von Buße
geht es bei einer anderen Geschichte, die auch heute noch
die Runde macht und für stürmische Heiterkeit sorgt. Eine junge
Haunstetterin nahm in ihrem
Garten ein Sonnenbad. Zu diesem
Zweck hatte sie sich weitgehend
„entblättert“, doch nicht so weit,
wie Gott sie schuf. Eine nahtlose
Bräune war nicht vorgesehen.
Ein Nachbar war aber trotzdem
über diesen Anblick nicht etwa
erfreut, nein, er nahm entrüstet
Anstoß. Und was tat der Gute? Er
entschloss sich spontan, für diese
„Schamlosigkeit“, wie er meinte,
Buße zu tun. Trotz der sengenden
Hitze zog er sich seinen Wintermantel über, setzte sich in den
Garten und der Sonne aus und
begann zu schwitzen, so lange,
bis des Nachbars Töchterlein den
nach ihrer Meinung richtigen
Bräunungsgrad erreicht hatte.
Archiv Kulturkreis
HAUNSTETTEN | AKUTELL Neues Domizil für „Shalom“
Der Verein „Shalom“ wurde als soziale Einrichtung von Schwester
Maria Stiegler unter dem Motto „Wir
wollen Hilfe anbieten – aber die Verantwortung nicht abnehmen“ 1999
in Haunstetten gegründet. Maria
Stiegler half auf unbürokratische
Weise Menschen in Lebenskrisen
und bot einen Rettungsanker für
Obdachlose und Hilfsbedürftige
an. Alkohol und Drogen haben bis
heute nichts in der Einrichtung zu
suchen. Wohnungen wurden zuerst in der Adelheidstraße, dann
in der Hochstiftstraße 4 und später
in der Hochstiftstraße 10 angemietet. 2008 hat Florian Thirolf den
Vorsitz bei Shalom (es bedeutet
Frieden) übernommen. Stephanie
Wiesner wurde 2011 zur 1. Vorsitzenden, Walter Hagel zum Stellvertreter, Verena Wieser zur Schriftführerin und Monika Kohler zum
Kassenwart gewählt. Dieses Team
führt derzeit auch noch den Verein
und engagiert sich ehrenamtlich
für Shalom.
Im April 2015 musste Shalom die
Wohnung in der Hochstiftstraße
räumen. Die Reihenhäuser, der
Wohnungsbaugesellschaft
des
Landkreises Augsburg gehörend,
wurden als nicht mehr sanierungswürdig bewertet und abgerissen.
Shalom stand nun buchstäblich auf
der Straße, Keiner wollte uns eine
Wohnung vermieten, führte Wiesner aus. Von den Erben des Wohnhauses Hintermeier wurden dem
Verein dann dankenswerterweise
kurzfristig Räumlichkeiten zur
Verfügung gestellt. Die Suche bezüglich einer Wohnung gestaltete
sich recht schwierig, da Vermieter
nicht bereit waren diese Shalom zu
überlassen. Außerdem durften die
Kosten nicht zu hoch sein. Diese, so
Wiesner, werden zur Hälfte von den
katholischen Kirchen Haunstetten
und von der evangelischen Chris-
tuskirche getragen, die andere
Hälfte vom Verein. Jetzt konnte ein
Appartement in der Hofackerstraße
der Immobilien GmbH und Co KG
von Stefan Berlin angemietet werden. Es besteht aus einem Zimmer
mit Küche und Bad. Hier trifft sich
Shalom samstags von 9 bis 13 Uhr
zum gemeinsamen Frühstück oder
auch zum Mittagessen. Das Vorbereiten erfolgt gemeinsam. Für das
Frühstück erhält Shalom seit Jahren Backwaren gespendet von der
Bäckerei Forster aus Königsbrunn.
Viele Besucher suchen das Miteinander und die menschliche Nähe.
Bei den Treffen wird auch gemeinsam gesungen und gebastelt. Emmi
Beermann begleitet auf der Gitarre
und arbeitet im Vorstand mit.
Die Aufgabenstellung hat sich im
Laufe der Zeit verändert. Der Verein
unterstützt Menschen mit sozialen
Schwierigkeiten, so zum Beispiel
im Umgang mit Behörden, bei Problemen mit der Agentur für Arbeit
und mit den Stadtwerken. Auch bei
finanzieller Not hilft der Verein mit
einem kleinen Darlehen, wenn der
Betreffende am Monatsende kein
Geld mehr für Lebensmittel hat.
Shalom arbeitet mit anderen sozialen Einrichtungen wie Caritas,
Diakonie sowie der Stadt Augsburg
zusammen. Wer Shalom unterstützen will, kann dies mit Geld- oder
Sachspenden oder auch mit der
Mitgliedschaft mit 20 Euro pro Jahr
tun. Informationen sind bei Stefanie Wiesner, Telefon 0821/83813
erhältlich.
2013 wurde der Verein mit dem
Augsburger Seniorenpreis ausgezeichnet.
Klaus Hechler
Ihr zuverlässiger Partner für
Maler- und
Bodenbelagsarbeiten.
L. Kribelbauer GBR
Maler und Lackierbetrieb
Schloßanger 14a
86179 Augsburg
Telefon 08 21/81 13 24· Telefax 81 50 208
19
HAUNSTETTEN | AKTUELL
Schulsanierung
Ein Mini-Schulhaus aus Containern
schoß wurde damals aus den ehe- gen älteren Schulkinder in einem
zusammengestellt
maligen Bürgermeisterbüros ein Verzeichnis
worden, die während der Sommerweiterer Schulsaal geschaffen.
schulzeit bei hiesigen Bewohnern
Ein paar Daten und Episoden sich gern zu kleineren Haus- und
Feldarbeiten an den Nachmittazur Eichendorffschule
Ein knappes Jahr nach der In- gen verwenden ließen. Es sind
betriebnahme des Schulhauses aufgeführt: 5 Feiertagsschüler, 13
pflanzten Schulkinder im Schul- Jahre alt; 14 Werktagsschüler, 12
hof eine „Schillerlinde“ zum Ge- Jahre alt und 11 Werktagsschüler,
dächtnis an den 100. Todestag 11 Jahre alt, Summa 30 Schüler.“
des Dichters Friedrich Schiller Im Sommer 1906 waren 13 Schul(verstorben am 8. Mai 1805). Als kinder im Forst beschäftigt und
1972 im Schulhof eine Turnhalle erhielten für den halben Tag bis
zu 80 Pfennig Lohn. Haunstetten
hatte im Jahr 1908 430 Werktagsschüler und 144 Sonntagsschüler.
Die Gräfin von Tattenbach hatte in
der Zeit der Weltwirtschaftskrise
ab 1929 (vermutlich bis zur Nazi-Zeit) wegen des allgemeinen
sozialen Notstandes alljährlich
zur Erinnerung an ihren Vater
Georg Käß zu dessen Todestag
(9. Februar 1903) den Schulkindern der unteren Klassen der
Volksschule Haunstetten ein Paar
warme Würstl und zwei Brezen
zum gleich im Schulhaus zu essen,
sowie ein Paar kalte Würstl zum
mit nach Hause nehmen spendiert.
Die Eichendorffschule auf einer alten Aufnahme, noch mit Zaun und Ende 1948 hatte Haunstetten
1.286 Schulkinder. Bei der EinDurchgang durch die Einfriedung.
weihung vor 112 Jahren hatte
330 qm groß. Weil die Sanierungs- gebaut wurde, hat man auch die Haunstetten 370 Schulkinder!
arbeiten bei laufendem Schulbe- Schillerlinde von 1905 gefällt, Nach dem 2. Weltkrieg war die
trieb erledigt werden sollen, wird weil sie im Wege stand. Sie war Zahl der Einwohner und damit
eine Hälfte der Schulzimmer in mit 67 Jahren angeblich schon auch die Zahl der Schulkinder
die Containerschule ausgelagert. „morsch“, obwohl bei der ehema- sprunghaft angestiegen. Dadurch
Anfang 2018 sollen die Schulkin- ligen Gastwirtschaft „Linde“ in herrschte jahrelang, und zwar so
der wieder ins Schulhaus zurück- der Tattenbachstraße der Über- lange, bis die Fröbelschule 1952
kommen. Im Anschluss wird der lieferung nach eine 1000 Jahre eröffnet wurde, eine große SchulNeubau des Kinderhorts auf dem alte Linde stand. Als Ersatz wurde raumnot in Haunstetten. Von den
gleichen Grundstück beginnen.
unmittelbar südlich der Turnhalle 26 Schulklassen zählten manche
In den Sommermonaten 1959 eine neue Linde gepflanzt.
über 60 Schüler. Die Klasse des
und 1960 war die Schule schon Aus einer Veröffentlichung im Autors hatte 48 Schulbuben. Die
einmal generalüberholt worden. Mai 1906: „Vom Lehrpersonal der bisher einzige Schule in HaunstetDurch einen Umbau im Erdge- hiesigen Volksschule sind diejeni- ten erhielt im August 1952 den
Das Haus der Eichendorffschule
wird seit dem Beginn der Sommerferien 2016 saniert. Die Generalüberholung wird voraussichtlich bis Anfang 2018 dauern.
Hierzu wurden 22 Blech-Container auf dem Grundstück nördlich
neben der Eichendorfschule aufgestellt. Je vier davon bilden ein
Klassenzimmer mit 57 qm Größe.
Die Container haben Kunststoffwände, Heizkörper, Isolierglasscheiben und Fenstervorhänge.
Insgesamt ist die Ersatzschule
20
HAUNSTETTEN | AKTUELL
Namen Eichendorffschule, weil
es danach ein weiteres Schulhaus,
die Fröbelschule, gab.
Karl Wahl
O nütze der Schulzeit schönste
Stunden, sie wissen nichts von
Wiederkehr. Einmal entflohen,
einmal entschwunden,zurück
kehrt keine Schulzeit mehr.
Gedenke der Schulzeit Jahre,
gedenke der Schulzeit Glück.
Es sind die schönsten Jahre,
sie kehren nie wieder zurück.
Aktionstag mit und für Senioren
Planung durch die soziale Fachberatung für Senioren
Ein Aktionstag mit und für Senioren plant die soziale Fachberatung für Senioren in Haunstetten. Anlässlich der Sitzung der
Arbeitsgemeinschaft für Altenarbeit in Haunstetten, unter der
Leitung von Stefanie Maugg und
Bianca Hauptfleisch, von der sozialen Fachberatung für Senioren, wurde die Planung der Veranstaltung im Detail besprochen.
Sie soll Ende März / Anfang April
2017durchgeführt werden. Der
Ort der Durchführung ist derzeit
in der Überprüfung.
Bei diesem Aktionstag soll ein
Markt voller Informationen, Ideen
und Möglichkeiten fürs Älterwerden mit Informationsständen,
Workshops und Fachvorträgen im
Mittelpunkt stehen.
Teilnehmen können alle Einrichtungen in Haunstetten, die im
Bereich der Seniorenarbeit und
für Senioren tätig sind. Ihre Beteiligung haben bisher schon die
Kirchen St. Albert, St. Georg, St.
Pius sowie die Christuskirche,
die Sozialstationen, der Seniorenbeirat, die Alten-, Pflege- und
Wohnheime, der Ruhesitz Wetterstein, Restless Legs SHG, der
Pflegedienst Hipper, der Mehrgenerationentreff, der Paritätische
Wohlfahrtverband (Essen auf Rädern) und der Seniorenbeirat zugesagt. Auch Fachgeschäfte werden um ihre Beteiligung ersucht,
betont Maugg. Zur Abdeckung
der finanziellen Aufwendungen
für die Durchführung des Aktionstages sucht die Fachberatung
noch Sponsoren. Es wird diesbezüglich bei Banken und Sparkassen nachgefragt, die sich auch
beteiligen können. Informationen
zum Aktionstag und einer eventuellen Unterstützung sind bei
der Fachberatung unter Telefon
0821/808773, erhältlich. Eine
Teilnahme mit den Angeboten
kann ebenfalls bei der Fachberatung angezeigt werden.
Klaus Hechler
ELEKTROANLAGEN
PROKSCHA
Ihr kompetenter und
zuverlässiger
Elektro-Partner für
EDV-Vernetzungen, Sat-,
Brandmelde- und Beleuchtungsanlagen
Büro: Stieranger 1
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Telefon 0821 812181
Telefax 0821 82378
Handy 0172 8049851
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21
MITARBEITER | NACHRICHTEN
Wir pflegen das Miteinander
Mitarbeiter aus verschieden Kulturen stellen Ihre Lieblingsrezepte vor
Seit Herbst letzten Jahres verstärkt Michael Mahler unser
Küchenteam. Seine Ausbildung
zum Koch absolvierte er beim
Klosterwirt in Thierhaupten und
schloss diese im Jahr 2007 erfolgreich ab. Diese Ausbildung
war ihm aber noch nicht genug
und darum machte er sich gleich
daran zusätzlich die Ausbildung
zum staatlich geprüften Hotelbetriebswirt und zum anerkannten Berater für deutsche Weine
zu absolvieren. Damit war sein
Rüstzeug für einen erfolgreichen
beruflichen Lebensweg gepackt.
Im Allgäu, in der Schweiz, in
Unterschleißheim und auch in
der Heimat sammelte er Berufserfahrung. 2015 stand wieder
eine private Veränderung für
ihn an. Seine Lebensgefährtin
erwartete ein Kind und somit
entschied sich Michael Mahler
seinem beruflichen Werdegang
eine neue Richtung zu geben. Er
lass die Anzeige unseres Hauses
und stellt fest, dass diese ihn die
22
Stelle sehr interessiert. Nach erfolgreichem Probearbeiten hat
er die anderen Bewerber aus der
Bahn „geworfen“ und bekam die
Stelle. Mit viel Engagement und
Freude erfüllt er seine Aufgabe
im Ruhesitz.
Eines seiner Lieblingsgerichte ist
Allgäuer Rahmgeschnetzeltes.
dünne Streifen schneiden. Zwiebeln fein würfeln.
Das Butterschmalz in einer
Pfanne erhitzen und das Schweinefleisch darin leicht braun anbraten, die Zwiebelwürfel dazu
geben und glasig dünsten. Cognac dazu geben und kurz flambieren (am besten mit einem
langen Streichholz), dann mit
Hier sein Rezept:
Mehl stäuben und glatt rühren.
Allgäuer Rahmgeschnetzeltes Weißwein dazugeben, das Ganze
etwas einköcheln lassen. Mit GeZutaten für 2 Personen:
müsebrühe und Sahne aufgießen
300 gr. Schweineschnitzel
und nochmal etwas einkochen
1 Zwiebel
lassen bis eine schöne sämige
200 ml Sahne
Konsistenz erreicht ist.
150 ml Gemüsebrühe
Das Geschnetzelte nun mit Ber80 Gramm geriebenen Bergkäse gkäse bestreuen und im Ofen
2 cl Cognac
Goldbraun gratinieren (Gill
8 cl Weißwein
Funktion 250 Grad / Oberhitze
2 TL Mehl
250) Als Beilage empfehlen sich
2 TL Butterschmalz
Spätzle oder Butternudeln. Bei
Salz, Pfeffer und Paprika.
der edleren Variante verwendet
man Schweinefilet und fügt noch
Zubereitung
Pilze hinzu.
Die Schweineschnitzel säubern, Gutes Gelingen und guten Appetit!
trocken tupfen und in 1 cm
K.S.
MITARBEITER | NACHRICHTEN
Glückwunsch und Herzlich Willkommen
Nicole Saini hat erfolgreich ihre
dreijährige Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin abgeAlexander Krug gratulierte Lilia Mund zu ihrem 10-jährigen Jubiläum schlossen und wird weiter für uns
in der Wohngruppe 1 tätig sein.
in unserem Haus.
Marc Lindermeir
Tattenbachstraße 22
86179 Augsburg
Telefon 08 21 - 8 46 38
Service:
• Blutzucker-, Cholesterin-, Blutdruckmessung
• Diabetes- und Diätberatung
• Inkontinenz- und Reiseimpfberatung
• Kompressionsstrümpfe nach Maß
• Verleih von Milchpumpen, Inhalationsgeräten
und Babywaagen
• Zustellservice
• Jahreskostenaufstellung für Krankenkasse
Seit August arbeitet Kamille
und Finanzamt
Casia in unserer Wohngruppe 1.
• Kundenkarten
Frau Casia kommt von den PhilÖffnungszeiten
Montag, Dienstag und Donnerstag: 8.30 – 19.00 Uhr
Mittwoch: 8.30 – 18.00 Uhr
Freitag:
8.30 – 18.30 Uhr
Samstag: 8.30 – 12.00 Uhr
ippinen. Sie ist Krankenschwester
und hat schon eineinhalb Jahre in
der Schweiz in einem Seniorenheim gearbeitet. Nicht wundern,
ihr gutes Deutsch hat eine leichte
schwizerdütsche Einfärbung.
23
BEWOHNER |TERMINE UND VERANSTALTUNGEN
Terminkalender
Regelmäßige Termine
Tante Emma’s Klatsch-Café und Laden:
Dienstag – Sonntag jeweils 14.00 – 17.30 Uhr
Kath. Gottesdienst: Jeden Freitag 15.00 Uhr in der Kapelle
Evang. Gottesdienst: Vierter Donnerstag im Monat,
15.00 Uhr in der Kapelle im EG
Heimbeiratssitzung: Erster Donnerstag im Monat
um 11.00 Uhr im Besprechungsraum EG
Monatliche Geburtstagsfeier: Jeden 2. Dienstag im Monat,
15.00 Uhr, in Tante Emma’s Klatsch-Café
Sitzgymnastik: Montag 15.00 – 16.00 Uhr
im Mehrzwecksaal
Kraft- und Balancetraining:
Donnerstag 14.30 – 15.30 Uhr im Mehrzwecksaal
Malen mit Frau Wahl: jeden 2. und 4. Donnerstag, von 9.30 Uhr bis
11.00 Uhr im Mehrzweckraum.
Servicetermine
Frisör: Montag und Freitag: 8.30 – 12.30 Uhr,
Dienstag und Donnerstag: 8.30 – 16.30 Uhr;
Anmeldung im Frisörsalon, Telefon 8084842
Änderungsschneiderei Konrad: Jeden zweiten Dienstag
im Monat 9.00 – 11.00 Uhr.
Anmeldung am Empfang oder Telefon 8155050
Ihre Brille: Brillenservice am 1. Donnerstag
im Monat von 10.00 – 11.00 Uhr.
Fußpflege: Jeden Mittwoch von 8.30 – 12.00 Uhr im Frisörsalon
oder in Ihrem Appartement.
Anmeldung am Empfang.
Veranstaltungen
Oktober 2016
5.10.
15.00 Uhr
Oldtimer Autorenkreis Augsburg
(Gedichte und Kurzgeschichten mit Musik)
6.10.
11.00 Uhr
Heimbeiratssitzung
11.10. 15.00 Uhr
monatliche Geburtstagsfeier
12.10. 15.00 Uhr
Diavortrag mit Erika Utzerath
19.10. 15.00 Uhr
Diavortrag mit dem
Ehepaar Münzner
26.10. 17.00 Uhr
Oktoberfest mit der Blaskapelle Rast
27.10. 15.00 Uhr
evangelischer Gottesdienst
November 2016
3.11.
11.00 Uhr
8.11.
15.00 Uhr
9.11.
15.00 Uhr
Heimbeiratssitzung
monatliche Geburtstagsfeier
singen mit Sandra Canals
12.11. ab 14.00 Uhr
Tag der offenen Tür
16.11. 15.00 Uhr
Die Oldikiste – Kabarett aus Franken
23.11. 15.00 Uhr
Diavortrag mit dem
Ehepaar Münzner
24.11. 15.00 Uhr
evangelischer Gottesdienst
30.11. 15.00 Uhr
Klassisches Konzert mit
Live Music now
24
BEWOHNER | NACHRICHTEN
Herzlichen Glückwunsch
zum Geburtstag!
%
Der heiße Draht
für Sie: 808 48- ...
(
Oktober 2016
November 2016
Elfriede Jandel 12.10.
Therese Schäffler 01.11.
Berta Hibler 13.10.
Eduard Marjanko 04.11.
Helmut Krist 16.10.
Wilma Bickmann 11.11.
Luise Wohlfart 19.10.
Elisabeth Dapper 11.11.
Erika Koch 21.10.
Helmut Düll 12.11.
Anna Baufeld 23.10.
Konrad Mayr 15.11.
Sie wählen zuerst 808 48
und dann die betreffende
Nebenstelle:
Zita Wendler 23.10.
Seiler Katharina 17.11.
Empfang
Nr. -10
Gertrud Drexl 25.10.
Ruth Jochum 18.11.
Pauline Wengenmeir 28.10.
Irene Jung 19.11.
Heimleitung, GF
Nr. -29
Irmgard Keß 30.10.
Leonhard Lang 22.11.
Heimverwaltung
Nr. -20
Johann Rottenegger 22.11.
(Gabriele Herrmann)
Hildegard Kohl 25.11.
Vermietung
Nr. -23
Sieglinde Graser 31.10.
Unsere Telefonanlage im
Hause ermöglicht die direkte
Anwahl der einzelnen Abteilungen und Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter.
Zu Ihrer Information hier unsere Durchwahlnummern
(Robert Krenn)
Elisabeth Davids 29.11.
(Monika Hugl-Krell)
Bernd Schulze 29.11.
Hauswirtschaftsleitung Nr. -17
(Kerstin Salcher)
Pflegedienstleitung
(Alexander Krug)
Nr. -18
Ambulanter Pflegedst. Nr. -22
(Michael Baumgärtner)
Wohngruppe 1
Nr. -19
Wohngruppe 2
Nr. -24
1.Stock
Wir begrüßen ganz herzlich
Johann Rauscher 411
Inge Eitel 301
Margarete Mielke 208
Rita Spring 020
Nagel Auguste 305
Herzlich willkommen
2.Stock
Geronto Wohngruppe Nr. -14
Klatsch-Café
Nr. -49
Sollten Sie uns über die jeweilige
Nebenstelle nicht erreichen, so
vereinbaren Sie bitte einen Termin
oder bitten um Rückruf bzw. Kontaktaufnahme des betreffenden Mitarbeiters über unseren Empfang.
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BEWOHNER | NACHRICHTEN
Gedankensplitter
Oktoberlied
Der Nebel steigt, es fällt das
Laub; Schenk ein den Wein,
den holden!
Wir wollen uns den grauen
Tag Vergolden, ja vergolden!
Und geht es draußen noch so
toll, Unchristlich oder christlich, Ist doch die Welt, die
schöne Welt,
So gänzlich unverwüstlich!
Und wimmert auch einmal
das Herz – Stoß an und lass es
klingen!
Wir wissen's doch, ein rechtes
Herz Ist gar nicht umzubringen.
Der Nebel steigt, es fällt das
Laub; Schenk ein den Wein,
den holden!
Wir wollen uns den grauen
Tag Vergolden, ja vergolden!
Wohl ist es Herbst; doch warte
nur, Doch warte nur ein Weilchen!
Der Frühling kommt, der Himmel lacht, Es steht die Welt in
Veilchen.
Die blauen Tage brechen an,
Und ehe sie verfließen,
Wir wollen sie, mein wackrer
Freund, Genießen, ja genießen!
Theodor Storm
Herzliche Glückwünsche
Elisabeth Zinkmann zum 95. Geburtstag.
Der Strauß, den ich gepflücket,
Grüße dich vieltausendmal!
Ich hab mich oft gebücket,
Ach, wohl eintausendmal,
Und ihn ans Herz gedrücket
Wie hunderttausendmal!
Johann Wolfgang von Goethe
Meine kurzen Wünsche sind
eine gute Sache
heute fürs Geburtstagskind:
Lebe! Liebe! Lache!
Friedrich Morgenroth
Maria Kuhn zum 95. Geburtstag.
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BEWOHNER| NACHRICHTEN
Wir gedenken
unserer
Verstorbenen
Frieda Stock zum 90. Geburtstag.
Margarete Brüggemann 14.08.
Wenzl Hermine 17.08.
Epping Maria 27.08.
Kaluza Margarete 30.08.
Stendel Liselotte 09.09.
Heger Christa 17.09.
Elfriede Träger zum 101. Geburtstag.
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Impressum
Herausgeber:
Ruhesitz Wetterstein gGmbH
Königsbrunner Straße 39a
86179 Augsburg
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Klaus Hechler
Karl Wahl
Isabella Kuric (Illustration)
Alexander Krug
Robert Krenn
Franz Funk
Kerstin Salcher
Dr. Richard Merz
Verantwortlich: Robert Krenn
Layout:
Schützsack & Uhl
Auflage:
500
Unsere Sponsoren:
Kreissparkasse Augsburg
Sanitätshaus Hilscher
Malermeister L. Kribelbauer
Brauerei Riegele
Drescher+Lung
Ihre Brille
Tattenbach Apotheke
Gärtnerei Karlheinz Türk
Elektroanlagen Prokscha
Das Redaktionsteam wünscht allen
Leserinnen und Lesern unseres Herbstlaubes viel Spaß!
Karlstr. 12 l 86150 Augsburg l Tel. 0821 4551040
weitere Filialen in Dillingen und Neu-Ulm