Besser Unternehmer als Projektleiter Männer unterscheiden sich

Presseinformation
München, den 7. Oktober 2016
Besser Unternehmer als Projektleiter
Männer unterscheiden sich stark in Karrierezielen von Frauen
„Frauen und Männer unterscheiden sich nach wie vor deutlich in ihren Karrierezielen
und Erwartungen an ihren Arbeitsplatz“, fasst Stefan Heidbreder, Geschäftsführer der
Stiftung Familienunternehmen, die Langzeitbefragung von hochqualifizierten Fach- und
Führungskräften zusammen, die im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen von der
TU München soeben vorgelegt wurde. Mit der Befragung von insgesamt 2.400 Teilnehmern an den „Karrieretagen Familienunternehmen“ zwischen 2008 und 2015 gehört sie
zu den umfangreichsten im deutschsprachigen Raum.
Männer streben danach deutlich häufiger Positionen wie Führungskraft, Vorstandsmitglied oder eine berufliche Selbstständigkeit an. Knapp 19 Prozent der männlichen
Befragten wollen Unternehmer werden, bei den Frauen sind es nur neun Prozent.
Acht Prozent der Männer visieren eine Vorstandsposition an, jedoch nur drei Prozent
der Frauen, die signifikant öfter (22 Prozent) eine Projektleitung bevorzugen. „Frauen
finden eine Fachlaufbahn attraktiver, da sie möglicherweise viel früher die Vereinbarkeit
von bestimmten Positionen mit einer Familie antizipieren und sich selbst nach wie vor
in erster Linie in der Pflicht sehen, beides miteinander zu vereinbaren“, kommentiert
Studien-Autorin Prof. Alwine Mohnen.
Mitarbeiter(in) ohne Führungsverantwortung
6,50
4,42
22,74
Projektleiter(in)
9,90
15,16
Abteilungsleiter(in)
11,53
42,78
Führungskraft (mittleres und Top-Management)
Vorstandsmitglied
46,80
2,71
7,92
9,39
Selbstständige(r) Unternehmer(in)
Sonstige
18,98
0,72
0,47
in Prozent 0
20
Frauen
40
60
Männer
Abb.1: Karriereziele von Männern und Frauen (2013 – 2015); Männer: n=859, Frauen: n=554
1
Eine Ausnahme gibt es jedoch: „Attraktive Vergütung und Sozialleistungen“ war noch
im Jahr 2008 nur für 12,7 Prozent der befragten weiblichen Bewerber eines der drei
wichtigsten Merkmale bei der Arbeitgeberwahl. Im Jahr 2015 hat sich der Anteil auf
38,1 Prozent verdreifacht (Männer 46,4 Prozent). „Bei der Frage nach dem Stellenwert
der Vergütung gleichen sich die Geschlechter an. Frauen werden seit Jahren in puncto
Gehalt selbstbewusster. Darin spiegelt sich eine gewachsene Gleichberechtigung im
Berufsleben wie auch die Notwendigkeit für viele Frauen, das Haushaltseinkommen ganz
oder teilweise zu finanzieren“, erklärt Heidbreder. Für Männer steht beim gesuchten
Jobprofil das Gehalt an erster Stelle, während Frauen eine gute Arbeitsatmosphäre am
wichtigsten ist.
Die gute Mitarbeiterführung erwarten die Befragten eher bei Familienunternehmen
als bei Nicht-Familienunternehmen. „Gute Arbeitsatmosphäre und Teamgeist“ erwarten aktuell 82,7 Prozent der Teilnehmer eher in Familienunternehmen, gefolgt von der
„Möglichkeit zum eigenverantwortlichen Arbeiten“ (81,4 Prozent), „Flachen Hierarchien“ (78,4 Prozent) sowie einem „Kooperativen Führungsstil“ (72,9 Prozent). Insgesamt
liegen sie bei elf von 14 abgefragten Kategorien vor den Nicht-Familienunternehmen.
Nur in den Bereichen „Internationalität“, „Standort“ und „Vergütung“ werden die NichtFamilienunternehmen als besser wahrgenommen. „Die Familienunternehmen besitzen
eine gute Ausgangsposition, um die High Potentials zu erreichen. Die vielen Weltmarktführer unter ihnen sollten ihre internationale Einsatzmöglichkeiten und Karrierechancen
künftig stärker herausstellen“, sagt Stefan Klemm, Inhaber des Entrepreneurs Clubs.
Gute Arbeitsatmosphäre/Teamgeist
82,70
15,29
2,01
Möglichkeit zum eigenverantwortlichen Arbeiten
81,39
15,25
3,36
Flache Hierarchien
78,37
Kooperativer Führungsstil
72,87
21,86
5,27
Corporate Social Responsibility/
Unternehmensethik
Zukunftsfähigkeit/Innovationsstärke
69,82
25,34
4,84
Unterstützung von Work-Life-Balance
61,05
32,70
6,25
36,95
4,82
Sichere Anstellung
58,23
53,17
Hohe Reputation
34,24
Attraktive Vergütung und Sozialleistungen
23,62
Standort
15,59
Internationalität
15,48
10
8,01
38,82
10,41
47,84
41,75
25,17
40,59
27,15
49,23
41,13
43,28
25,06
59,47
20
Besser
30
40
6,02
5,08
30,36
64,56
Gute Karriereperspektiven und
Entwicklungsmöglichkeiten
Weiterbildungsmöglichkeiten
in Prozent 0
15,61
50
60
Ungefähr gleich
70
80
90 100
Schlechter
Abb. 2: Einschätzung von Familienunternehmen im Vergleich zu großen Nicht-Familienunternehmen der
Teilnehmer an den Karrieretagen Familienunternehmen 2014-2015
2
Wie hoch der Stellenwert von Familie und Partnerschaft übrigens für beide Geschlechter
ist, zeigt das Ergebnis zur „Internationalität“: So ist es für 72 Prozent der Frauen und
62 Prozent der Männer wichtig bis sehr wichtig, dass der Arbeitgeber bei Auslandsentsendungen sowohl bei der Arbeitssuche des Partners wie auch bei der Kinderbetreuung
unterstützt.
Die Studie „Familienunternehmen als Arbeitgeber. Die Einstellungen und Erwartungen
junger Fach- und Führungskräfte“ steht unter www.familienunternehmen.de als Download zur Verfügung.
Der nächste Karrieretag Familienunternehmen wird am 2. Dezember 2016 in Bielefeld
stattfinden. Rund 50 große deutsche Familienunternehmen werden sich dort präsentieren. Mit rund 2.500 Anmeldungen von Fach- und Führungskräften wird gerechnet, von
denen 600 akkreditiert werden. Information und Anmeldung unter: www.karrieretagfamilienunternehmen.de
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Weitere Informationen:
Frank Krause
Leiter Kommunikation
Stiftung Familienunternehmen
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