die abenteuer des robert fortune

PROGRAMMINFO
12/11/2016
SAMSTAG, 12. NOVEMBER 2016, UM 20.15 UHR
DIE ABENTEUER DES
ROBERT FORTUNE
WIE EIN MANN DEN CHINESEN IHREN TEE KLAUTE
DOKUMENTARFILM VON JÉRÔME SCEMLA
ARTE FRANCE, LA COMPAGNIE DES TAXI-BROUSSE, F 2016, 93 MIN. ERSTAUSSTRAHLUNG
Der schottische Botaniker und Forschungsreisende Robert Fortune sorgte im 19. Jahrhundert für den vielleicht ersten
Fall von „Industriespionage” in der Geschichte. China, das sich damals dem Westen gegenüber abschottete, besaß
das Monopol für eine von den Briten hochgeschätzte Ware: den Tee. Das British Empire entsandte daher Robert
Fortune in das Reich der Mitte, um die begehrte Pflanze zu stehlen, die Geheimnisse der Teeherstellung zu ergründen
und den Anbau in Indien zu ermöglichen.
Im 19. Jahrhundert sicherten sich die Briten eine wirtschaftliche und politische Vormachtstellung in der Welt, die nicht
zuletzt durch die indischen Kolonien ermöglicht wurde. Die „British East India Company”, eine mächtige kapitalistische
Handelsgesellschaft, trachtete danach, das Monopol der Tee-Ware in China zu beenden und den Rohstoff für das begehrte
Heißgetränk selbst zu produzieren.
Zunächst verstärkte die Ostindien-Kompanie den Export von Opium aus den indischen Kolonien nach China, um im Gegenzug
Tee kaufen zu können. Doch dies löste den Ersten Opiumkrieg aus. Daraufhin entsandten die Briten den Botaniker Robert
Fortune nach China - als den vielleicht ersten „Industriespion” in der Geschichte. Als Chinese verkleidet erkundete der Schotte
zwischen den beiden Opiumkriegen das Kaiserreich - von den Hafenstädten Schanghai und Hongkong über abgelegene Klöster
und verschlafene Provinzdörfer bis zu den majestätischen Gebirgen Huang Shan und Wuyi Shan. Dabei entdeckte er nicht nur
die schmackhaftesten Teesorten, sondern auch ein Land im gesellschaftlichen Umbruch. Dank seiner Ausdauer und Neugier
konnten rund 20.000 hochwertige Teesträucher aus Zentralchina im Himalayagebiet angepflanzt werden.
Robert Fortunes Wirken begründete nicht nur den modernen Teeanbau in Indien, sondern setzte auch dem Monopol der
Chinesen ein Ende. Dies beschleunigte wiederum den Niedergang des Landes und führte schließlich zum Fall der letzten
Kaiserdynastie.
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