PROGRAMM - Oberösterreichisches Landesmuseum

LANDES
KONZERTE
2016/17
ALTE MUSIK
SONNTAGSMUSIK
VOKAL.ISEN
ORGELKONZERTE
PROGRAMM
Atalante Quartett
Julia Kürner, Violine / Joachim Tschann, Violine
Sarah Grubinger, Viola / Lisa Kürner, Violoncello
Werke von Joseph Haydn, Sergej Prokofiev und Alexander Borodin
Sonntag, 02.10.16 /
Landesgalerie Oberösterreich
17.00 Uhr
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Programm
JOSEPH HAYDN
(1732–1809)
ALEXANDER BORODIN
(1833–1887)
Streichquartett in D-Dur, op. 20/4, Hob. III: 34
Streichquartett Nr. 2 in D-Dur (1880/81)
1. Allegro di molto
2. Un poco Adagio di molto
3. Menuet alla Zingarese
4. Presto e Scherzando
1. Allegro moderato
2. Scherzo: Allegro
3. Notturno: Andante
4. Finale: Andante – Vivace
SERGEJ PROKOFIEV
(1891–1953)
Streichquartett Nr. 1 in h-Moll, op. 50
1.Allegro
2.Andante molto
3.Andante
Pause
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Zum Programm
Künstlerbiographien
Auch wenn die Streichquartette op. 20 von Joseph Haydn aus dem Jahr 1772 im Original noch als
„Divertimenti a quattro“ bezeichnet wurden, waren sich die Zeitgenossen einig, dass der Komponist
mit diesen Werken „in seiner ganzen Größe als Quartettenkomponist“ erschien, ja dass sie „seinen
Ruhm begründet“ haben (der Wiener Verleger Artaria).
Zur Heiterkeit des Kopfsatzes des Quartetts in D-Dur kontrastieren die Variationen des zweiten Satzes
durch ein ernstes d-Moll-Thema. Es wird im vierstimmigen Satz affettuoso (affektvoll) vorgetragen und
nach drei Variationen in einen träumerisch-verhangenen Sotto-Voce-Klang getaucht. Das Menuett reißt
diesen melancholischen Schleier rasch wieder ab. Was die Überschrift Alla zingarese erwarten lässt, löst es
durch hartnäckig verschobenen Rhythmus ein: Erste Geige und Cello musizieren eigentlich im Zweierstatt im Dreiertakt und spielen noch dazu um ein Viertel gegeneinander verschoben. Das Trio enthält ein
kräftiges, ungarisch-tänzerisches Cellosolo. Auch das Finale enthält Anklänge an ungarische Tanzmusik.
2014 gegründet setzt sich das Atalante Quartett
aus Musikern zusammen, die allesamt aus
Klassen
der Wiener Universität für Musik und
darstellende Kunst sowie der Universität
Mozarteum Salzburg
hervorgehen. Ihr Zugang
zur Kammermusik ist von individuellen
Erfahrungen in der Arbeit mit
Mitgliedern des
Alban Berg Quartetts, des Hagen Quartetts, des
Wiener Streichsextetts sowie Ferenc
Rados
oder Andras Schiff geprägt. Vor allem die
regelmäßige Arbeit mit Johannes Meissl (Artis
Quartett) und Hatto Beyerle hat dem Ensemble wichtige Impulse geliefert. Historisch informiertes
Spiel und die Auseinandersetzung mit den großen Traditionen des Quartettspiels sind für das
Ensemble ebenso wichtig wie ein gemeinsam errungener Konsens über die Deutung und Bedeutung
dieser Werte in unsere Zeit. All das zu verinnerlichen, ohne die essentielle Idee von spielerischem
Miteinander und dem sich gegenseitigen Anstecken, Fordern und Inspirieren aus den Augen zu verlieren, hat die höchste Priorität in der Arbeit des Atalante Quartetts. (www.atalantequartett.at)
Sergej Prokofiev schrieb das Streichquartett Nr. 1 h-Moll, op. 50 im Auftrag der amerikanischen Library of
Congress, die in ihrem Bestand Originalmanuskripte zeitgenössischer Komponisten besitzen wollte. „Das
Streichquartett hat eine für dieses Genre ungewöhnliche Binnenstruktur, nicht vier, sondern drei Sätze,
doch besteht der mittlere Teil aus zwei miteinander kontrastierenden Abschnitten, einer langsamen
Einleitung und einem schnellen Hauptteil; das Finale aber ist ein langsamer Satz, der gewichtigste in diesem Zyklus.“ Prokofjew schrieb dazu später: „Ich schloss das Quartett mit einem langsamen Satz ab, weil
das Material dafür sich als das bedeutendste erwies. Ungewöhnlich ist auch die Haupttonart des Zyklus,
h-Moll, [...] in der man gewöhnlich keine Quartette schreibt.“ Prokofiev bereitete sich auf die Komposition
mit dem Studium von Beethovens Quartetten vor, um sich dessen Quartett-Technik anzueignen.
Julia Kürner, Violine
Geboren 1987 in Wels. Unterricht im Oö. Landemusikschulwerk und an der Universität für Musik und
darstellende Kunst Wien: Konzertfach bei Prof. Gerhard Schulz (Alban Berg Quartett), Magisterstudium
bei Prof. Lieke te Winkel (Konzertmeisterin Tonkünstlerorchester NÖ), Kammermusikstudentin von
Prof. Johannes Meissl (Artis Quartett). Solistische und kammermusikalische Auftritte (im ehemaligen
WahlkürenQuartett) sowie langjährige Konzertmeister- und Stimmführertätigkeiten und als Mitglied
in diversen (Jugend-) Orchestern auf nationaler und internationaler Ebene. Julia Kürner sammelte viel
Erfahrung in angesehenen österreichischen Orchestern wie dem Radiosymphonieorchester Wien und
dem Tonkünstlerorchester NÖ. Seit Winter 2012 ist sie fixes Mitglied im Bruckner Orchester Linz.
Prägend für ihr kammermusikalisches Leben sind vor allem Johannes Meissl und Hatto Beyerle.
Der „komponierende Wissenschaftler“ Alexander Borodin (er war hauptamtlich Mediziner, dann
Chemieprofessor in Petersburg) widmete das 2. Streichquartett seiner musikliebenden Frau. Das
Quartett ist durch russische Melodik bestimmt. Dazu trägt das Cello bei, das Borodin selbst ausgezeichnet spielte. So wurde nicht zufällig das ausdrucksstarke Notturno zum beliebtesten Satz des
Werkes. Der Kopfsatz gibt sich elegant-lyrisch. Das Scherzo, das sein gesamtes Material aus den
ersten Tönen bezieht, steht in freier Form. Im Trio finden sich Walzeranklänge. An Beethoven – dessen
Vorbildwirkung für das 1. Streichquartett spürbar war – erinnert am ehesten das Finale: Das einleitende Andante stellt das Material mit Unisono-Passagen vor und unterbricht später den locker dahinfließenden Ablauf des Hauptteils.
Joachim Tschann, Violine
Geboren in Bludenz/Vorarlberg. Violinunterricht am Landeskonservatorium in Feldkirch, am
Konservatorium Zürich ( Prof. Christian Barenius) und an der Universität für Musik und darstellende
Kunst Wien bei Prof. Günter Pichler (Alban Berg Quartett) und bei Sabine Windbacher.
Konzertmeistertätigkeiten im In- und Ausland (Österreich, Schweiz, Deutschland, Liechtenstein);
Konzerttätigkeit u.a. mit dem Symphonieorchester Vorarlberg, Tonkünstler Orchester Niederösterreich,
Salonorchester Alt Wien, „Divertimento Viennese“; Mitwirkung als Geiger bei der Produktion
„Gentleman MTV unplugged“. Derzeit unterrichtet Joachim Tschann in Feldkirch und in Liechtenstein.
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Sarah Grubinger, Viola
Violinunterricht an der Landesmusikschule Mondsee am Mozarteum Salzburg (Vorbereitungslehrgang
bei Prof. Erika Lösch, Konzertfach bei Prof. Helmut Zehetmair). Nach der ersten Diplomprüfung widmete sie sich ihrer zweiten Leidenschaft, dem Schauspiel, und studierte für 3 Jahre am Max Reinhardt
Seminar in Wien und an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz. Während dieser Zeit Hinwendung
zur Bratsche, anschließend Konzertfachstudium in der Violaklasse von Prof. Thomas Riebl am
Mozarteum. Regelmäßige Meisterkurse bei C. Altenburger, B. Schmid, R. Schmidt, J. Flieder, B.
Westphal und T. Riebl. Erste Orchestererfahrung in der Jeunesse Philharmonie Salzburg, dem Gustav
Mahler Jugendorchester, den Salzburg Chamber Soloists, der Salzburger Kammerphilharmonie und
der Camerata Salzburg. Kammermusikalisch spielte sie im Wiener Musikverein, dem Konzerthaus
Wien, der Berliner Philharmonie, der Tonhalle Zürich u.a. mit Michael Barenboim, Martin Grubinger,
Hartmut Rhode und Solisten der Wiener Philharmoniker.
2009 Solobratschistin im Orchester der „Vereinigten Bühnen Wien“, danach Solobratschistin des
Tonkünstler Orchesters Niederösterreich, seit Februar 2016 stellvertretende Solobratschistin der
Münchner Symphoniker. Außerdem gastiert sie regelmäßig im Sinfonieorchester des Hessischen
Rundfunks Frankfurt sowie im Stuttgarter Kammerorchester.
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Lisa Kürner, Violoncello
Geboren 1989 in Wels, erhielt ihren ersten Cellounterricht bei Elisabeth Ragl, dann am Mozarteum
(Heidi Litschauer und Enrico Bronzi) und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
(Reinhard Latzko). Derzeit setzt sie ihr Studium für Instrumental- und Gesangspädagogik sowie
Kammermusik an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien fort. Von 2000–2011
Mitglied im Wahlküren Quartett, mit dem sie wichtige kammermusikalische Impulse unter anderem
von Hatto Beyerle und Johannes Meissl erhielt. Neben zahlreiche Preisen (u.a. Antonio Janigro in
Porec und in Liezen) trat Lisa Kürner 2011 als Duopartnerin von Heinrich Schiff im Brucknerhaus anlässlich seines Geburtstages im Brucknerhaus auf. Seit Herbst 2016 ist sie als Lehrerin im NÖ
Landesmusikschulwerk tätig. Mitglied und Stimmführerin in diversen Orchestern (Jugend­sinfonie­
orchester OÖ, Jeunesse Orchester Wien, Festivalorchester St. Gallen und Schulz Camerata Wien).
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www.landeskonzerte.at
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VORSCHAU
Nächste Sonntagsmusik im Salon der Saison 2016/17
Sonntag, 23. Oktober 2016, 17:00 Uhr Landesgalerie Oberösterreich
BENELUS QUARTETT
Erste Preisträger beim Wettbewerb
„Franz Schubert und die Musik der Moderne“
Streichquartette von Mozart und Schubert
(„Der Tod und das Mädchen“)