DIREKTE ANLAGE WOHNIMMOBILIEN Aus Rendite + IMMOBILIEN 2016 HISTORISCH GÜNSTIGE KONDITIONEN Der Kauf einer Wohnimmobilie stellt eine langfristige Investition dar, bei der eine Vielzahl von Faktoren die dauerhafte Werthaltigkeit des Objekts und seinen Wiederverkaufswert beeinflussen. Daher ist es wichtig, sich vorab eingehend mit der Immobilie zu beschäftigen. V iele Privatanleger betrachten Wohnimmobilien als wichtigen Bestandteil ihres Vermögensportfolios. Sie versprechen sich von Immobilienanlagen nicht nur stetige Erträge durch Mieteinnahmen, sondern auch eine Wertentwicklung, die oft unabhängig von den Aktien- und Rentenmärkten verläuft und damit Wertschwankungen des Gesamtportfolios verringern kann. Diese positiven PortfolioEigenschaften erscheinen besonders in Zeiten attraktiv, in denen die Verunsicherung über politische und ökonomische Risiken zu einer erhöhten Volatilität an den Kapitalmärkten führt. Im aktuellen Niedrigzinsumfeld können Immobilienanlagen darüber hinaus eine potenziell renditestärkere Alternative zum Rentenmarkt darstellen. Im Juni dieses Jahres rentierten zehnjährige Bundesanleihen erstmals im negativen Bereich. Die sehr expansive Geldpolitik im Euroraum, mit einem Leitzins bei null Prozent und Anleihekäufen der Europäischen Zentralbank im monatlichen Volumen von 80 Milliarden Euro, sollten die Zinsen bis auf Weiteres am Boden halten. Wenn es darum geht, Vermögen mit angemessenen Renditen anzulegen, ist auf sichere Staatsanleihen deshalb kein Verlass mehr. Immobilienkäufer profitieren in diesem Umfeld dagegen von sehr günstigem Baugeld: Im Juni waren in Deutschland für Wohnbaudarlehen mit fünf- bis zehnjähriger Zinsbindung durchschnittlich nur 1,6 Prozent Zinsen zu zahlen. Das sind historisch günstige Konditionen, die sich künftig sogar noch etwas verbessern könnten. Während die Finanzierungskosten niedrig bleiben, haben die Anschaffungskosten am deutschen Wohnungsmarkt in den vergangenen Jahren deutlich angezogen, vor allem in den Metropolen. Die Quadratmeterpreise für neue Eigentumswohnungen in Berlin sind nach Daten des Analyseunternehmens Bulwien Gesa zwischen 2009 und 2015 um jährlich 7,5 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum verzeichneten Objekte in Hamburg ein Plus von 6,2 Prozent, in München sogar von 9,1 Prozent im Jahr. Dieser Anstieg ist jedoch nicht nur auf das wachsende Interesse in- und ausländischer Investoren zurückzuführen. Fundamentale Faktoren wie der Trend zur Urbanisierung und die Zuwanderung nach Deutschland steigern die Nachfrage nach Wohnraum, außerdem erleichtern die hohe Beschäftigung und steigende Einkommen vielen Bundesbürgern die Entscheidung, ein Haus oder eine Wohnung zur Eigennutzung zu erwerben. Die gebremste Bautätigkeit in Deutschland führt dazu, dass Wohnraum knapp bleibt: Rund 250.000 fertiggestellten Wohnungen im Jahr 2015 stand eine Nachfrage von 400.000 bis 500.000 Wohnungen gegenüber. Zusammen mit dem Nachfrageüberhang der letzten Jahre fehlen vermutlich mehr als eine halbe Million Wohnungen. Die Deutsche Bank rechnet daher mit weiteren Preissteigerungen am Wohnungsmarkt, und zwar für 2016 um durchschnittlich rund 7,5 Prozent in den Metropolen und sechs Prozent bundesweit. Außerhalb der Großstädte sollten die Regionen Nordund Ostdeutschland sowie Bayern eine besonders starke Preisentwicklung zeigen, im Norden und Osten ausgehend von ei- nem eher niedrigen Preisniveau. Interessantes Wertsteigerungspotenzial bei Immobilien zeigen unter anderem die dynamischen Städte Ostdeutschlands wie Dresden, Erfurt, Leipzig, Potsdam, Jena, Rostock und Weimar. Die Mieten dürften 2016 ähnlich stark steigen wie in den Vorjahren. Damit bleiben deutsche Wohnimmobilien auch unter Ertragsgesichtspunkten attraktiv. Die einfachen Mietrenditen könnten gegenüber dem Vorjahr zwar leicht nachgeben, mit durchschnittlich 4,3 Prozent im Bestand und 3,5 Prozent für Neubauten (jeweils ohne Transaktionskosten, Instandhaltung und Kreditaufnahme) sollten sie aber weiterhin einen deutlichen Renditeabstand zu Bundesanleihen ermöglichen. Gemessen an verfügbarem Einkommen und Zinsniveau erscheint Wohneigentum in Deutschland trotz der gestiegenen Preise weiter erschwinglich, die Hauspreise erscheinen insgesamt fair. Angesichts der Angebotsknappheit, günstiger Finanzierungsbedingungen und hoher Preiserwartungen ist es jedoch denkbar, dass Überbewertungen am deutschen Wohnungsmarkt künftig zunehmen, vor allem in den Top-Lagen der Metropolen. Anleger, die an einer Wohnimmobilie interessiert sind, sollten daher die infrage kommenden Objekte eingehend prüfen und besonders in den Großstädten auch Immobilien aus 1b-Lagen berücksichtigen. Grundsätzlich muss ein Immobilienanleger entscheiden, ob er eine einzelne Wohnung oder ein ganzes Mehrfamilienhaus erwerben will. Das ist nicht nur eine Frage der finanziellen Möglichkeiten, son- © Cash.Print GmbH · Stresemannstraße 163 · 22769 Hamburg · Telefon 0 40 / 5 14 44 - 0 · Telefax 0 40 / 5 14 44 - 1 20 Die Nutzung ist ausschließlich der Deutsche Bank gestattet! Aus Rendite + IMMOBILIEN 2016 WOHNIMMOBILIEN DIREKTE ANLAGE Christoph Zschätzsch: „Das Finanzierungskonzept sollte sich realistisch an den finanziellen Möglichkeiten des Anlegers orientieren.“ FOTO: DEUTSCHE BANK AG dern betrifft auch den Charakter des Engagements. Der Kauf eines Hauses mit mehreren Wohnungen ist vor allem eine unternehmerische Investition: Hausbesitzer haben größere Freiheiten bei der Verwaltung ihres Eigentums und können die Immobilie nach eigenen Vorstellungen entwickeln, müssen aber auch viel Arbeit in das Objekt stecken. Unter dem Gesichtspunkt der Risikostreuung profitieren sie davon, dass mit dem möglichen Ausfall eines einzelnen Mieters nur ein Teil der kalkulierten Einkommensströme wegfällt. Der Käufer einer Eigentumswohnung wird dagegen Teil einer Eigentümergemeinschaft und ist damit Mehrheitsbeschlüssen unterworfen, die sich auch auf seine Renditeerwartung auswirken können. Er hat in der Regel weniger Arbeit mit seinem Besitz, dafür können die Kosten höher ausfallen, zum Beispiel für die Hausverwaltung. Eine Risikostreuung über das Objekt gibt es nicht: Kündigt der Mieter einer Eigentumswohnung, fallen die Mieterträge des Besitzers komplett aus, bis ein Nachmieter gefunden ist. Der Kauf einer Wohnimmobilie stellt eine langfristige Investition dar, bei der eine Vielzahl von Faktoren die dauerhafte Werthaltigkeit des Objekts und seinen Wiederverkaufswert beeinflussen. Daher ist es wichtig, sich vorab eingehend mit der Immobilie zu beschäftigen. Einige der Fragen, die sich Anleger vor dem Kauf stellen sollten, sind: l Wissen Sie, ob der Kaufpreis für das Objekt angemessen und marktüblich ist? Anhaltspunkte kann ein Wertgutachten eines unabhängigen Experten liefern. l Können Sie sich vorstellen, dort selbst zu wohnen? Wie ist die Anbindung zu öffentlichen Verkehrsmitteln, Kindergärten, Schulen, Ärzten, Geschäften? Wie ist das nachbarschaftliche Umfeld? Liegt das Objekt in einer ruhigen Lage, an einer viel befahrenen Straße oder in der Nähe eines Flughafens? l Ist die Wohnung bzw. sind die Wohnungen hell, gut geschnitten und gut ausgestattet? Wie viele Einheiten hat das Mehrfamilienhaus, sind Kellerräume und Parkplätze vorhanden, wie ist der Zustand der Gemeinschaftsflächen? Sind Heizungsanlage, Telefon- und Fernsehanschlüsse auf dem neuesten Stand? Ist das Objekt für altersgerechtes Wohnen geeignet? Ist ein Energieausweis vorhanden? l Ist die Wohnung bereits vermietet, und wie hoch ist die vereinbarte Miete? Stehen im Haus Wohnungen leer? l Besteht die Pflicht, einem Mietpool beizutreten, oder fließt Ihnen die Miete unmittelbar zu? Wenn in einem Objekt mit Mietpool eine Wohnung nicht vermietet ist, wird der Mietausfall auf alle Woh- © Cash.Print GmbH · Stresemannstraße 163 · 22769 Hamburg · Telefon 0 40 / 5 14 44 - 0 · Telefax 0 40 / 5 14 44 - 1 20 Die Nutzung ist ausschließlich der Deutsche Bank gestattet! Aus Rendite + IMMOBILIEN 2016 Gemessen am verfügbaren Einkommen und Zinsniveau erscheint Wohneigentum in Deutschland trotz der gestiegenen Preise weiter erschwinglich. nungseigentümer verteilt. Das kann Vorund Nachteile haben. Gegebenenfalls sollten Sie sorgfältig prüfen, welche Rechte und Pflichten Sie mit dem Eintritt in einen Mietpool übernehmen. l Besteht eine Mietgarantie? Für wie lange und in welcher Höhe? Finden Sie für das Objekt einen Mieter, der bereit ist, die garantierte Miete zu bezahlen? Ist die vertraglich vereinbarte höher oder niedriger als die garantierte Miete? Entspricht die garantierte Miete dem Mietspiegel? Wer übernimmt die Mietgarantie? l Besteht eine Hausverwaltung? Wurden für Instandhaltung und Modernisierung Rücklagen gebildet? Im Zweifelsfall ist immer zu empfehlen, sach- und fachkundigen Rat zum Objekt und zu den Verträgen, wie zum Beispiel Mietvertrag, Eigentümergemeinschaft, Mietpool sowie zu steuerlichen Aspekten einzuholen. Welche Kapitalrendite eine Wohnimmobilie am Ende erzielt, hängt unter anderem vom Kaufpreis, von den Finanzierungskosten, dem notwendigen Erhaltungs- oder Modernisierungsaufwand, der Höhe der Mieteinkünfte sowie der steuerlichen Situation des Käufers ab. Um Klarheit zu gewinnen, ist vor der Kaufentschei- dung in jedem Fall eine detaillierte Einnahmen-Ausgaben-Rechnung erforderlich, in der die prognostizierten Mieteinkünfte mit den erwarteten Kosten abgeglichen werden. Bei den laufenden Kosten steht zunächst in der Regel die Darlehenstilgung im Mittelpunkt. Umso wichtiger ist es, ein individuelles Finanzierungskonzept zu erstellen, das die gesamte Vermögensstrategie des Anlegers einschließlich seiner steuerlichen Situation berücksichtigt. So können beispielsweise Anleger, die beim Kauf viel Eigenkapital einsetzen, den Darlehensumfang in Grenzen halten und bereits frühzeitig vom Einnahmeplus durch Mieteinkünfte profitieren. Unter steuerlichen Gesichtspunkten kann dagegen auch ein hoher Kreditanteil gewünscht sein, da Vermieter die gezahlten Finanzierungszinsen den Mieteinkünften gegenüberstellen dürfen. Ergibt sich in Verbindung mit der Gebäudeabschreibung und anfallendem Erhaltungsaufwand ein negativer Saldo, erzielen Eigentümer Entlastung bei der Einkommensteuer. Das Finanzierungskonzept sollte sich realistisch an den finanziellen Möglichkeiten des Anlegers orientieren und auch Risiken, zum Beispiel unerwartete Mietausfälle, berücksichtigen. Es kann früh- zeitig erstellt werden, auch wenn noch keine passende Immobilie gefunden ist. Der Anleger erhält so einen realistischen Blick auf seine finanziellen Möglichkeiten, und die Bank kann später ihre Kreditentscheidung schneller treffen, da ihr ein bereits abgestimmtes Konzept vorliegt. Neben den Kreditraten sollten Immobilienbesitzer eine finanzielle Rücklage für Instandhaltungen und Modernisierungen einplanen. Zu den laufenden Kosten zählt ferner die Grundsteuer, Vermieter können diese aber als Betriebskosten auf die Mieter umlegen. Neben den laufenden Kosten sind beim Wohnungskauf eine Reihe einmaliger Nebenkosten zu beachten, die in der Summe durchaus zehn bis 15 Prozent des Kaufpreises ausmachen können. Hierzu zählt zunächst die Grunderwerbsteuer, deren Höhe sich je nach Bundesland in einer Spanne zwischen 3,5 und 6,5 Prozent des vertraglich vereinbarten Kaufpreises bewegt. Käufer benötigen einen Nachweis über gezahlte Grunderwerbsteuer, um ihre Immobilie im Grundbuch einzutragen. Weitere Nebenkosten beim Kauf sind insbesondere das Maklerhonorar, sofern das Objekt durch einen Makler vermittelt wurde sowie Kosten für die gesetzlich vorgeschriebene notarielle Beglaubigung des Kaufvertrags und die Eintragung ins Grundbuch. Auch bei der Finanzierung können Nebenkosten entstehen, zum Beispiel für Wertgutachten. Fazit: Auch nach der Preisentwicklung der vergangenen Jahre bleiben deutsche Wohnimmobilien eine interessante Anlagealternative. Vermietete Immobilien bieten nicht nur die Chance auf attraktive Mietrenditen oberhalb des Zinsniveaus von Bundesanleihen, sie können auch einen wichtigen Beitrag zur Diversifizierung des Gesamtvermögens und damit zur Verbesserung der Risikostruktur leisten. Wesentliche Voraussetzungen für eine erfolgreiche Investition sind die sorgfältige Objektauswahl und ein individuelles Finanzierungskonzept, das steuerliche Aspekte ebenso berücksichtigt wie die übergreifende Vermögensstrategie des Anlegers. Eine kompetente Beratung durch Immobilien-, Finanzierungs- und Steuerexperten kann den Grundstein für einen langfristigen Investitionserfolg legen. AUTOR CHRISTOPH ZSCHÄTZSCH IST LEITER BAUFINANZIERUNG DER DEUTSCHEN BANK. © Cash.Print GmbH · Stresemannstraße 163 · 22769 Hamburg · Telefon 0 40 / 5 14 44 - 0 · Telefax 0 40 / 5 14 44 - 1 20 Die Nutzung ist ausschließlich der Deutsche Bank gestattet! FOTO: SHUTTERSTOCK.COM DIREKTE ANLAGE WOHNIMMOBILIEN
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