D 8512 52. Jahrgang Nr. 39 Dienstag, 4. Oktober 2016 Die Spezialisten Foto: Bundeswehr/Hans-Joachim Burkard Vor 20 Jahren wird in Calw das Kommando Spezialkräfte gegründet. Ein Rückblick. Seite 9 POLITIK STREITKRÄFTE PERSONAL Bangen um Syrien Die letzten Bohikaner Master an der FüAkBw Seit 2011 hat der Krieg in Syrien nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 250 000 Tote gefordert. Seite 4 Mit ihrem Auftritt bei den NATODays beginnt für die Bo 105 nun entgültig der Abschied aus der Bundeswehr. Seite 8 Ein neuer Masterstudiengang ergänzt rechtlich anerkannt den General- und Admiralstabslehrgang. Seite 11 [email protected] VIDEO DER WOCHE Neu: ia-App M Die ed eswehr. d der Bun 2 aktuell INTERN 4. Oktober 2016 Foto: Bundeswehr/PAO NCO TAAC-N BILD DER WOCHE Marathon in Masar: Oberstleutnant Florian W. wollte am Marathon in Berlin teilnehmen – doch dann ging es in den Einsatz nach Masar-i Scharif. Kein Problem: Der Soldat konnte auch in der Ferne offiziell starten, bekam sein Starterpaket nach Afghanistan geschickt. Laufzeit: 3 : 53 : 57 Stunden für 42,195 Kilometer. Gut gelaufen! IMPRESSUM Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Bundesministerium der Verteidigung Presse- und Informationsstab Stauffenbergstraße 18, 10785 Berlin Redaktionsanschrift: Redaktion der Bundeswehr Bundeswehr aktuell Reinhardtstraße 52, 10117 Berlin Telefon: (0 30) 886 228 - App. Fax: (0 30) 886 228 - 20 65, BwFw 88 41 E-Mail: [email protected] Leitender Redakteur: ( - 2420): Vivien-Marie Bettex (vmd) Vertreter: ( - 2421) Oberleutnant Sebastian Nothing (sn) Produktionsunterstützung: ( - 2422) Hauptfeldwebel André Sterling (ste) Obergefreiter Daniel Wieland Politik: Jörg Fleischer (jf, - 2830) Streitkräfte/Einsatz: Major Anika Wenzel (akw, - 2861), Oberstleutnant Peter Mielewczyk (pm, - 2820), Major Katharina Zollondz (kzo), Major Alexandra Möckel (all), Kapitänleutnant Victoria Kietzmann (kie), Zoom/Sport: Björn Lenz (ble, - 2840), Regierungsamtmann Stefan Rentzsch (sr), Gabriele Vietze (vie) Personal/Soziales/Vermischtes: Christiane Tiemann (tie - 2850), Timo Kather (kat) Mediendesign: Daniela Hebbel ( - 2650), Daniela Prochaska, Eva Pfaender aktuell als E-Paper und als PDF: Auf www.bundeswehr.de abrufbar Satz: Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, DL I 4 Zentraldruckerei BAIUDBw Intranet: http://zentraldruckerei.iud Druck: Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH Kurhessenstr. 4-6, 64546 Mörfelden-Walldorf Erscheinungsweise: Wöchentlich montags Auflage: 45 000 Exemplare Verteilung innerhalb der Bundeswehr: SKA GrpRegMgmtBw/ Mediendisposition Kommerner Straße 188 53879 EUSKIRCHEN DEUTSCHLAND E-Mail: SKAMediendisposition@ bundeswehr.org ISSN: 1618-9086 Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Filme, Fotos und Zeichnungen wird keine Gewähr übernommen. Namensbeiträge geben die Meinung des Verfassers wieder. Sie entsprechen nicht unbedingt der Auffassung der Redaktion oder des BMVg. Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Leserbriefe per E-Mail werden nur mit wirklichem Namen und Adresse berücksichtigt, außerdem behält sich die Redaktion das Recht auf Kürzung vor. ZITAT „Let us pledge to work for the total elimination of nuclear weapons with urgency and a sense of collective purpose. Our very survival depends upon it.“ Ban Ki-Moon, Generalsekretär der Vereinten Nationen, während der Generalversammlung am 26. September 2016. KALENDERBLATT Vor 15 Jahren: Am 4. Oktober 2001 verlegen NATO-Truppen unter Führung der Bundeswehr zum Schutz der internationalen Beobachter nach Mazedonien. An der Operation Amber Fox ist die Bundeswehr mit 600 Soldaten beteiligt. Vor 30 Jahren: Am 9. Oktober 1986 wird das Musical „Das Phantom der Oper“ von Andrew Llod Webber in London uraufgeführt. Judy Kaye und Michael Crawford werden als beste Darsteller ausgezeichnet. Vor 75 Jahren: Am 9. Oktober 1941 wird dem ehemaligen USPräsidenten Franklin D. Roosevelt empfohlen, Planung und Bau einer Atombombe voranzutreiben. Der Name des geheimen US-Atombombenprogramms: „Manhattan Project“. Vor 110 Jahren: Am 3. Oktober 1906 wird der Ruf „SOS“ zum international gültigen und einheitlichen Notrufsignal erklärt. Dreimal kurz – dreimal lang – dreimal kurz. Der Morsecode gilt bis heute. Vor 210 Jahren: Am 9. Oktober 1806 erklärt Preußen Frankreich den Krieg. Der französische Kaiser Napoleon greift entschlossen und energisch an, koordiniert sein Armeekorps effektiv. Schon fünf Tage später erleidet die preußische Armee zwei schwere Niederlagen in den Schlachten bei Jena und Auerstedt. (eb) EDITORIAL Ihr Auftrag fordert ihnen körperlich und psychisch das Äußerste ab – die Soldaten des Kommandos Spezialkräfte. Vor 20 Jahren wurde das Kommando in Dienst gestellt (Seite 9). Die Fähigkeit, deutsche Staatsbürger aus Krisengebieten im Ausland retten zu können, stand damals im Vordergrund. Aufklärung, Terrorismusbekämpfung, Evakuierung und Militärberatung gehören heute zum Aufgabenspektrum der Soldaten aus Calw. Die weltpolitische Entwicklung und die damit verbundene zunehmend asymmetrische Bedrohungslage führen vor Augen, wie notwendig es ist, Spezialkräfte vorzuhalten. Sie sind vorbereitet, im Fall der Fälle zu agieren – egal wo auf der Welt und unter extremen Bedingungen. Die Ausbildung zum Kommandosoldaten ist hart. Wer sie durchlaufen will, muss nicht nur körperlich leistungsfähig, teamfähig und lernwillig sein, sondern auch psychisch belastbar, willensstark, stressstabil, verantwor- tungsbewusst und verschwiegen. Auch „geordnete soziale Verhältnisse“ werden vorausgesetzt. Das offizielle Anforderungsprofil verrät eine Menge über jene, die sich am Ende zum KSK zählen können. Die Kommandosoldaten sind charakterstarke und zuverlässige Persönlichkeiten. Menschen, die in der Lage sind, auch noch dann besonnen zu handeln, wenn das eigene Leben konkret bedroht ist. Wann immer die Redaktion der Bundeswehr über das KSK berichtet, ist Interesse garantiert. Auf dem YouTube-Kanal der Bundeswehr erreichen Beiträge über die Kommandosoldaten die mit Abstand höchsten Klickzahlen. Dieses Interesse hat wohl auch damit zu tun, dass die Operationen der Soldaten der besonderen Geheimhaltung unterliegen. Und es hat ganz gewiss mit Anerkennung zu tun. Mit sehr viel Anerkennung. Vivien-Marie Bettex Leitende Redakteurin 4. Oktober 2016 MINISTERIUM / HINTERGRUND aktuell 3 Fotos: European Union (2) Rüstungsbericht geht ans Parlament Deutsch-französische Pläne: Der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian und Ursula von der Leyen in Bratislava. Gemeinsame Sache Deutschland und Frankreich stellen bei EU-Treffen Verteidigungsinitiative vor. Von Florian Manthey Bratislava. „Alles, was Europa stärkt in der Verteidigung, stärkt auch die NATO.“ Diesen Grundsatz hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen beim informellen Treffen der EU-Verteidigungsminister im slowakischen Bratislava betont. Erstmals diskutierten die Minister dort offiziell über die deutschfranzösische Verteidigungsinitiative. Diese stellt nach Angaben von von der Leyen keine Konkurrenz zur NATO dar. Schneller auf Krisen reagieren Die Ministerin forderte, die Europäische Union müsse bei Krisen schneller reagieren können. In der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) bleibe Europa zu oft hinter seinen Möglichkeiten. So komme die europäische Antwort auf Krisen häufig erst Monate später. Dabei verfüge Europa über einen „breiten Instrumentenkasten“ aus zivilen und mili- tärischen Mitteln, die kombiniert werden könnten, um umfassende Antworten zu geben. Deutschland und Frankreich haben konkrete Vorschläge auf dem Weg hin zu einer umfassenden Verteidigung eingebracht. Sie basieren auf dem vor der Sommerpause vorgestellten Weißbuch 2016 der Bundesregierung und orientieren sich darüber hinaus an der neuen EU-Strategie zur Außen- und Sicherheitspolitik (Global Strategy). Für NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sind die Beziehungen zwischen EU und NATO „derzeit enger denn je“. Er begrüßt die aktuelle Diskussion und sieht keinen Widerspruch zwischen einer starken europäischen Verteidigung und einer starken NATO. Von der Leyen sagte: „Wir brauchen einen ausgeprägten europäischen Pfeiler in der NATO.“ Sie plädierte für eine bessere Organisation und Koordinierung innerhalb der EU, um „die wichtigen, großen, kritischen Fähigkeiten gemeinsam zu entwickeln.“ Die Ministe- rin betonte in diesem Zusammenhang die engen Beziehungen zum NATO-Partner Großbritannien, das ebenfalls von einem starken Europa profitiere. Es gehe nicht darum, eine europäische Armee zu schaffen, sondern „die unterschiedlichen Stärken der europäischen Länder besser zusammenzufassen, damit wir gemeinsam schnell handlungsfähig sind“, erklärte von der Leyen. Wichtig sei nun, Strukturen zu schaffen, die die Entscheidungsfähigkeit verbessern. für militärische und zivile Operationen. Die Strukturen des Eurokorps könnten hierfür genutzt werden. Eingebracht werden auch Vorschläge für ein europäisches Sanitätskommando mit mobilem Krankenhaus und die Stärkung der strategischen Transportfähigkeiten mit einem noch nicht verorteten Logistikknotenpunkt. Mit dem Europäischen Lufttransportkommando sind auch dafür ausbaufähige Strukturen vorhanden. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini sagte, die EU strebe die Stärkung im Verteidigungsbereich ergänzend zur NATO an. „Das ist nichts Ideologisches.“ Der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian äußerte, dass noch „vor Jahresende bedeutsame Fortschritte“ erzielt werden könnten. EU Ein permanentes EU-Hauptquartier Ein mittelfristiges Ziel der Verteidigungsinitiative ist unter anderem die Einrichtung eines permanenten EU-Hauptquartiers Berlin. Das Verteidigungsministerium (BMVg) hat den Fachausschüssen des Deutschen Bundestages am vergangenen Donnerstag den aktuellen Rüstungsbericht vorgelegt. Er dokumentiert den Status und die Risiken von 13 Großprojekten. Ein Ergebnis: Die Maßnahmen zur Modernisierung des Rüstungswesens zeigen Wirkung. Mitte September hatte sich die Führung des BMVg mit den Projektbeauftragten und Fachabteilungsleitern in Berlin getroffen, um den Entwicklungsstand ausgewählter Rüstungsprojekte zu beraten. Die deutliche Verbesserung der Verfügbarkeit des Kampfhubschraubers Tiger oder die erfolgreiche Werfterprobung der Fregatte F125 werden als Zeichen dafür gewertet, dass die Modernisierungsmaßnahmen in der Rüstung zunehmend greifen. (stö) Mehr auf www.bmvg.de Bundestag beschließt Einsatz Sea Guardian Berlin. Der Bundestag hat am vergangenen Donnerstag mit breiter Mehrheit für eine Beteiligung der Bundeswehr an der neuen NATO-Marinemission „Sea Guardian“ im Mittelmeer gestimmt. Die Operation, die beim NATO-Gipfel in Warschau am 8. Juli vereinbart worden war, löst die bisherige Mission „Active Endeavour“ ab. Die Bundeswehr wird sich mit bis zu 650 Soldaten beteiligen. Die beteiligten Schiffe und Flugzeuge sollen ein umfassendes Lagebild erstellen und verdächtige Schiffe genau kontrollieren und durchsuchen. (eb) Ein „Marshall-Plan“ für Afrika Berlin. Der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Gerd Müller, und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen haben einen Ministerdialog zum Thema „Vernetztes Denken und Handeln: Wie können wir Fluchtursachen wirksam begegnen und Bleibeperspektiven schaffen?“ durchgeführt. Die Veranstaltung war Teil des Deutschen Forums Sicherheitspolitik. Eine Live-Schaltung stellte Kontakt zwischen Berlin und dem malischen Bamako her: Auf der Leinwand im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sind ein Major der Bundeswehr und ein Referent des BMZ zu sehen und zu hören. Der Major ist in Mali als interkultureller Einsatzberater eingesetzt. Er berichtet über seine Arbeit in dem afrikanischen Land, beschreibt, wie der Vernetzte Ansatz im Alltag praktiziert wird. „Es geht zunächst einmal um Informationsaustausch“, sagt er. Um den Austausch mit den Partnern aus dem BMZ und dem Auswärtigen Amt (AA), die ebenfalls in Mali sind. „Es geht darum, erst einmal den Raum zu verstehen.“ Das sei die Voraussetzung, um den Menschen dort effektive Hilfe geben zu können, ergänzt der Referent aus dem BMZ. Der Major berichtet weiter in die Veranstaltung, die von der Bundesakademie für Sicherheits- politik und dem BMZ gemeinsam organisiert wird: „Es gibt ein sehr positives Deutschlandbild in Mali.“ Ursula von der Leyen dankt für den authentischen Bericht aus Mali, betont, es müsse mit großer Geduld an solche Missionen herangegangen werden. Die Ministerin weiter: „Wir reden darüber, wie wir noch besser werden können.“ Ihr Kabinettskollege Müller betont die ausgesprochen gute Kooperation zwischen BMVg und BMZ. „Wir wissen, dass wir ohne einander nicht können.“ Wie der Vernetzte Ansatz noch besser werden kann? Die Ministerin bringt es auf den Punkt: Dem Vernetzten Ansatz müsse noch höhere Priorität bei Foto: Bundeswehr/Nicole Griebel „Vernetztes Denken und Handeln“ ist Thema beim Deutschen Forum Sicherheitspolitik. Ministerin: „Noch besser werden.“ Mali: Deutsche Soldaten suchen Kontakt zur Bevölkerung. den Auslandsmissionen eingeräumt werden. „Wir müssen unser vernetztes Handeln auf eine höhere Ebene der Intensität und auf eine höhere Ebene der Qualität heben.“ Europa sei insgesamt gefordert. Müller ergänzt: „Wir brauchen einen ,Marshall-Plan‘ für Afrika.“ Ein Beispiel dafür, was vernetztes Handeln im Alltag praktisch bedeutet, bringt die Ministerin von einem Besuch im malischen Gao. Der Bürgermeister trägt an sie die Bitte heran: „Wir brauchen da noch eine Straße.“ In solchen Momenten gehe es um unkonventionelle Hilfe, so von der Leyen. Sie sage dann eben nicht: „Ich bin nicht zuständig.“ Sie nehme vielmehr das Anliegen des Bürgermeisters aus Gao auf und vermittle es an ihren Kabinettskollegen im BMZ. (jf) 4 aktuell POLITIK / HINTERGRUND 4. Oktober 2016 Schweden will die Wehrpflicht zurück Friedensabkommen für Afghanistan Kabul. Die afghanische Regierung und Milizenführer Gulbuddin Hekmatjar haben ein Friedensabkommen unterzeichnet. Hekmatjar forderte außerdem andere Rebellen dazu auf, ihre Ziele „mit friedlichen Mitteln weiterzuverfolgen“. Der afghanische Präsident Aschraf Ghani appellierte an die radikalislamischen Taliban, ihren Aufstand zu beenden. „Jetzt ist es an der Zeit für die Taliban, darüber nachzudenken, ob sie den Krieg fortsetzen oder Frieden wollen“, sagte Ghani nach der Unterzeichnung des Abkommens. Hekmatjar ist Chef der nach den Taliban zweitgrößten afghanischen Miliz Hesb-i-Islami. Die afghanische Regierung versucht seit Jahren, auch einen Frieden mit den Taliban auszuhandeln, die für die meisten Angriffe am Hindukusch verantwortlich sind. (ogo/ju) Israels Ex-Präsident Peres verstorben Jerusalem. Israel trauert um seinen ehemaligen Präsidenten Schimon Peres. Der weltweit hoch geschätzte Staatsmann war am vergangenen Mittwoch im Alter von 93 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls in einem Krankenhaus bei Tel Aviv verstorben. Der Friedensnobelpreisträger gehörte zur Generation der Gründerväter Israels und war von 2007 bis 2014 Präsident des Landes. Die Nachricht von Peres‘ Tod lösteweltweit Bestürzung aus. Bundespräsident Joachim Gauck erklärte, Peres habe sein Leben in den „Dienst von Frieden und Versöhnung“ gestellt. Außenminister Frank-Walter Steinmeier würdigte den Verstorbenenund sagte, Israel habe „einen seiner Gründungsväter und Deutschland einen hoch geschätzten Freund und Partner verloren“. (jes/jah/mid) Foto: ddp images/abaca press / Ibrahim Ebu Leys Stockholm. Schweden will ab 2018 die Wehrpflicht wieder einführen. Das gab der schwedische Verteidigungsminister Peter Hultqvist am vergangenen Mittwoch bekannt. Sein Land verspreche sich davon eine „stabilere, robustere und funktionsfähigere Rekrutierung“ für die Armee. Die Wehrpflicht war in Schweden 2010 abgeschafft worden. Die geplante Wiedereinführung muss noch vom Parlament gebilligt werden. Ab 2018 könnten dann jährlich rund 4000 junge Schweden und erstmals auch Schwedinnen ihren Dienst für ihr Land antreten. (hcy) Ein Leben inmitten von Zerstörung: Ein Straßenzug in der syrischen Stadt Aleppo. Das Bild stammt aus der vergangenen Woche. Bangen um Syrien Seit 2011 hat der Krieg nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 250 000 Tote gefordert. Von Angelika Finkenwirth Berlin. Wieder haben sich die Hoffnungen auf Frieden im Bürgerkriegsland Syrien nicht erfüllt. Die von den USA und Russland ausgehandelte Feuerpause, die am 12. September begonnen hatte, wurde immer wieder verletzt. Nach einer Woche erklärte die syrische Armee die Waffenruhe für beendet, es folgten umgehend neue Meldungen über Luftangriffe und sogar den Beschuss eines Hilfskonvoi der Vereinten Nationen (VN). Der Krieg geht weiter, trotz internationaler Bemühungen. Es war bereits der zweite erfolglose Versuch einer Waffenruhe in diesem Jahr. Die Genfer Friedensgespräche wurden schon vor Monaten ausgesetzt. Eigentlich sollte nach der jüngsten einwöchigen Feuerpause eine weitere Vereinbarung der USA mit Russland umgesetzt werden: Beide Länder wollten militärische Informationen austauschen und gemein- sam gegen Terrorgruppen wie den „Islamischen Staat“ (IS) und den Al-Kaida-Ableger Fatahal-Scham-Front (früher: Al-Nusra-Front) vorgehen. Die Abmachung wurde vorerst hinfällig. Seit 2011 hat sich die Lage stetig zugespitzt Seit 2011 hat sich die Lage in Syrien stetig zugespitzt. Aus zunächst friedlichen Demonstrationen gegen das Regime von Baschar al-Assad ist ein komplexer Bürgerkrieg mit nach Angaben der Vereinten Nationen bisher mehr als 250 000 Toten sowie vielen Fronten und Milizen geworden: Im Osten dominiert die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS), im Nordosten die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG), im Nordwesten die syrischen Rebellen, die auch im Süden Gebiete beherrschen, und im Westen das syrische Regime und die libanesische Hisbollah. „Die Kämpfe konzentrieren sich insbesondere auf Frontabschnitte im Norden Syriens um die Rebellenhochburgen Aleppo und Idlib“, sagt Nils Wörmer, der das Auslandsbüro der Konrad-AdenauerStiftung für Syrien und den Irak leitet. „Hier kämpft das Regime gegen kleinere säkulare und meist islamistische Rebellengruppen unterschiedlicher ideologischer Couleur, deren Stärke momentan auf 60 000 bis 80 000 Kämpfer geschätzt wird.“ Ihnen stünden nach fünf Jahren Krieg nur noch 30 000 bis 50 000 Mann der regulären syrischen Streitkräfte, sowie regimetreue Milizen gegenüber. Mit Unterstützung – unter anderem durch Russland und den Iran – hat das Assad-Regime eine Niederlage abwenden und ab Herbst 2015 das Blatt militärisch wieder wenden können. Wörmer: „Russland setzt vornehmlich Luftstreitkräfte ein, während Spezialkräfte der iranischen Revolutionsgarden den Einsatz eines mehrere zehntausend Mann starken Heeres schiitischer Milizen aus dem Libanon, Irak und Afghanistan steuern.“ Auch die Amerikaner haben eine Rolle in dem Konflikt: Sie führen eine Allianz von mehr als 60 Ländern und internationalen Organisationen im Kampf gegen den IS an. Die Türkei startete außerdem im August 2016 die Militäroperation „Schutzschild Euphrat“. Offiziell will sie damit das türkisch-syrische Grenzgebiet von Terrorgruppen befreien. Lösung des Konflikts in weiter Ferne Eine Lösung des Konflikts scheint angesichts der vielen Regime-Unterstützer und Regime-Gegner in weiter Ferne. „Assad sitzt fest im Sattel und hat offenbar wenig Interesse an einer politischen Einigung, jedoch stützt sich seine Herrschaft auf religiöse Minderheiten“, sagt Wörmer. Es sei schwer vorstellbar, dass die Rebellen, die sich vornehmlich aus der sunnitischen Bevölkerungsmehrheit rekrutieren, ihren Kampf gegen das Regime einstellen werden. Kanzlerin verurteilt brutale Gewalt gegen Zivilbevölkerung Der IS in Syrien Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Luftan- Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) hat das Chaos des syrischen Bürgerkriegs genutzt, um sich auszubreiten. Sie will Syrien und seine Nachbarländer einnehmen und dort ein Kalifat errichten. Die Luftangriffe der Anti-IS-Koalition haben bis zu 25 000 IS-Kämpfer getötet, so dass die Stärke des IS in Syrien und im Irak auf 20 000 bis 40 000 Mann geschätzt wird. (fin) griffe auf die syrische Stadt Aleppo scharf verurteilt. Die Angriffe seien „brutale Gewalt gegen die Zivilbevölkerung in einem absolut nicht akzeptablen Ausmaß“, sagte sie vergangene Woche in Berlin. Mit Blick auf die Rolle Moskaus als engem Verbündeten der syrischen Führung sagte die Kanzlerin, es sei ganz eindeutig am Regime von Syriens Präsident Baschar Assad und auch an Russland, einen Schritt zu gehen, damit die Chancen für einen Waffenstillstand und eine humanitäre Versorgung sich wieder verbesserten. Weltweit Bestürzung lösten in der vergangenen Woche die Bomben- angriffe auf zwei Krankenhäuser in Aleppo aus. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki Moon, stufte sie als „Kriegsverbrechen“ ein. Nach dem Scheitern der von den USA und Russland ausgehandelten Waffenruhe in Syrien waren in der Vorwoche auch die Befriedungsversuche der internationalen Syrien-Unterstützergruppe in New York ergebnislos gescheitert. Nur kurze Zeit später setzten syrische und russische Angriffe zur Rückeroberung Ost-Aleppos an. Der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura sagte, es gäbe seit Jahren nur eine Konstante in dem Konflikt – dass keine Seite gewinnen werde. (eb) 4. Oktober 2016 EINSATZ / BUNDESWEHR aktuell 5 Das Ziel vor Augen Aus Sicherheitsgründen können deutsche Soldaten die Airbase in Incirlik nicht verlassen – Leutnant Marcin S. verzichtet trotzdem nicht auf das Training mit dem Rennrad. Soldaten mit Einschränkungen aufgrund von Verletzungen oder Verwundungen veranstaltet wird. Auf dem Rad über die Air Base Hintergrund: Bereits 2014 nahm Marcin S. an einem Auslandseinsatz teil, erlitt dort einen Dienstunfall und wurde anschließend im sportmedizinischen Insti- tut der Bundeswehr in Warendorf behandelt. Während der Sporttherapie steckte sich der Soldat immer weitere Ziele. „Ich wollte besser und leistungsfähiger werden“, sagt Marcin S. Heute ist er so weit genesen, dass er erneut den Anforderungen eines Auslandseinsatzes gerecht werden kann. In einem einwöchigen Auswahlverfahren konnte der Leutnant sich außerdem vor seinem Einsatz in der Türkei für das Rad- rennen qualifizieren: Lediglich 150 Teilnehmer wurden zugelassen, die Rennstrecke zieht sich über 450 Meilen – umgerechnet rund 720 Kilometer – entlang der kalifornischen Küste. Doch um im Oktober fit antreten zu können, fehlte dem deutschen Soldaten in der Türkei das wesentliche Trainingsgerät: „Ich brauchte ein Rad für die Straße. Da wir die Air Base aus Sicherheitsgründen nicht verlassen dür- Fotos: Bundeswehr/Jürgen Sickmann (3) Incirlik. Leutnant Marcin S. ist Militärpolizist beim deutschen Einsatzkontingent auf der Air Base im türkischen Incirlik. Der Einsatz in der Türkei ist nicht der erste Einsatz des Leutnants – aber sein sportlich aktivster. Durch die Bereitstellung von Tornado-Aufklärungsflugzeugen und von Tankflugzeugen unterstützt Deutschland von Incirlik aus die internationale Allianz „Operation Inherent Resolve“ im Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“. Auf der Airbase besuchen die deutschen Soldaten vor allem die gut ausgestatteten Sporteinrichtungen der amerikanischen Streitkräfte, um sich fit zu halten. Marcin S. geht zusätzlich einen besonderen Weg: Sein Ziel ist die „Ride 2 Recovery Challenge“ im Oktober in Kalifornien – ein sechstägiges Radrennen der Veteranen der US-Streitkräfte. „Recovery“ bedeutet, dass dieses Rennen für Vom Einsatz in den Wettkampf: Feldjägeroffizier Marcin S. (auf beiden Bildern rechts) durchläuft neben dem Dienst ein striktes Trainingsprogramm, um im Oktober in Kalifornien erfolgreich zu sein. Abschied der Verbindungsmänner Reduziertes Mandat im Kosovo: Ende September ging es nach Hause. lze n bekam er vom Oberstabsgefreiten Daniel S. Er nahm unter anderem am Commanders Update teil, wenn der Verbindungsoffizier gleichzeitig am sogenannten XO-Meeting – der Lage beim Chef des Stabes der MNBG- E – gebunden war. Mit der n Zeit gingen a ori /Fl ehr w i m m e r mehr s nde Foto: Bu Sicherheitsaufgaben und -befugnisse an die einheimischen Sicherheitskräfte über. Mit dem Abzug der Einho Sein Auftrag war das Halten der Verbindung zur MNBG-E, um eine gute Zusammenarbeit sicherzustellen. „Einerseits prüfte ich die Befehle und ob die deutschen Einsatzgrundsätze eingehalten werden. Andererseits versuchten wir, die amerikanischen Operationen so gut wie möglich zu unterstützen, auch über den Kernauftrag der deutschen Einsatzkompanie hinaus“, erklärt Christian R. Hilfe Sc Kosovo. Wären die deutschen Flaggen bei den US-Streitkräften im Camp Bondsteel nicht solide befestigt gewesen, Major Christian R. hätte sie mit eigenen Händen gehalten. Doch damit ist nun Schluss. Mit dem Beschluss des Bundestages vom Juni 2016, die Zahl der deutschen Soldaten im Kosovo zu reduzieren, sind Ende September die Einsatzkompanie und andere Dienstposten weggefallen. So packte auch der deutsche Major (Foto l.), zuletzt Verbindungsoffizier (Liaison Officer, kurz: LNO) bei der US-geführten Multinationalen Battle Group East (MNBG-E), seine Ausrüstung und machte sich auf den Weg in die Heimat. satzkompanie trägt nun allein die kosovarische Polizei die Verantwortung Für die US-Truppen im Kosovo waren der deutsche Verbindungsoffizier und sein Oberstabsgefreiter oft eine ganz praktische Hilfe. „Wir haben die US-Truppen regelmäßig auf Patrouillen begeleitet. Viele Menschen im Kosovo sprechen deutsch, sodass wir immer wieder sprachmittelnd unterstützen konnten“, sagt Christian R. Für den Major und seine Oberstabsgefreiten ist damit ein interessanter, fordernder aber auch erfüllender Einsatz zu Ende gegangen. „Jeder Tag war anders, aber jeder Tag hier war klasse“, sagt Christian R. abschließend. (eb) fen, musste ich nach einer Möglichkeit suchen, an ein Rennrad zu kommen.“ Ein Fachhändler aus Incirlik konnte helfen – und liefern. Bereits am nächsten Tag drehte Marcin S. seine ersten Runden auf der Airbase. Incirlik: Fast so wie in Kalifornieren Allerdings: Eine komplette Runde um das Flugplatzgelände kann aus Sicherheitsgründen nicht gefahren werden. „Auf meiner ersten Runde von knapp 40 Kilometern habe ich einen amerikanischen Kameraden getroffen, der mich fortan beim Training unterstützt.“ Das Training bei Temperaturen von mehr als 35 Grad Celsius ist hart und zehrt an den Kräften. Der Leutnant sieht das positiv: „Das sind vergleichbare Bedingungen zu Kalifornien.“ Und dort will er im Oktober schließlich durchtstarten. (eb) Ein Kleinbus für Malis Streitkräfte Koulikoro. Der Beauftragte für Erziehung und Ausbildung des Generalinspekteurs der Bundeswehr, Brigadegeneral Wolfgang Richter, hat der Offizierschule der malischen Streitkräfte in Koulikoro einen Kleinbus übergeben. Hintergrund: Eine Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung hat zum Ziel, Partnerländer besser zu befähigen, auf akute sicherheitspolitische Herausforderungen zu reagieren. Die Initiative stärkt durch schnell wirksame, bedarfsgenaue und nachhaltige Ertüchtigungsprojekte lokale Anstrengungen. Das Ertüchtigungsprojekt entstand in enger Abstimmung mit dem deutschen Einsatzkontingent der Ausbildungsmission der Europäischen Union in Mali. (eb) 6 aktuell POLITIK aktuell Die Weltbehörde SCHWEDEN FINNLAND NORWEGEN Die Vereinten Nationen haben den Auftrag, den Weltfrieden zu wahren, freundschaftliche Beziehungen zwischen den Nationen zu entwickeln und internationale Probleme zu lösen. Die Aufgaben der Büros und Sonderorgansationen sind vielfältig. Ein Auszug. 7 RUSSLAND KANADA WEISSRUSSLAND POLEN UKRAINE V ergangene Woche schloss die 71. Generalversammlung der Vereinten Nationen (VN) mit dem „International Day for the Total Elimination of Nuclear Weapons“. Neben der Generalversammlung gehört der Sicherheitsrat zu den bekanntesten Organen der VN. Die Sicherung des Weltfriedens ist das übergeordnete Ziel der Organisation mit 193 Mitgliedstaaten – so steht es in der Charta aus dem Jahr 1945. IMO: Internationale SeeschifffahrtsOrganisation Um dieses Ziel zu erreichen, gliedern sich die VN in sechs Hauptorgane: Neben der Generalversammlung und dem Sicherheitsrat sind das der Wirtschaftsund Sozialrat, das Sekretariat, der Internationale Gerichtshof und der seit 1994 inaktive Treuhandrat. Daneben arbeiten zahlreiche Sonderorganisationen im Auftrag der VN sowie zugeordnete Einrichtungen für ein friedliches Miteinander der Kulturen. Insgesamt umfasst das System mehr als 60 Sonderorganisati- onen und zugeordnete Einrichtungen. Zu den bekanntesten zählen das Welternährungsprogramm (WFP), das Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) und das Kinderhilfswerk (UNICEF). Auf der Agenda stehen neben den Krisen dieser Welt aber auch Schwerpunkte wie Menschenrechte und Klimawandel. Das Arbeitsspektrum der Vereinten Nationen ist breit. aktuell stellt eine Auswahl der Komitees, Büros und Organisationen vor. ITU: Internationale Fernmeldeunion WPV: Weltpostverein FRANKREICH Die IMO (International Maritime Organization) ist im VN-Organigramm als Sonderorganisation eingestuft. Unter dem Motto „Safe, secure and efficient shipping on clean ocean“ kümmert sich die IMO seit ihrer Gründung 1948 um die Verringerung der Meeresverschmutzung, die internationale Regelung der nicht komplett wirtschaftlichen Angelegenheiten der Handelsschifffahrten und um die Verbes- Auch die Internationale Fernmeldeunion (ITU) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Sie ist für alle Fragen und internationale Anliegen rund um das Nachrichtenwesen zuständig. Die ITU hat 193 Mitglieder und wurde schon im Jahr 1865 als Internationaler Telegraphenverein gegründet. Unter den multilateralen Organisationen gilt nur das Internationale Rote Kreuz als älter. Die Erleichterung der weltweite Kommunikation – heute serung der Sicherheit sowie der Arbeitsbedingungen auf hoher See. Das wohl wichtigste Übereinkommen wurde 1974 verabschiedet. Das SolasÜbereinkommen befasst sich mit dem Schutz des menschlichen Lebens auf See. Mittlerweile ist die fünfte Fassung in Kraft. Die IMO unterhält zur Verbesserung der Ausbildung und der Zusammenarbeit drei maritime Institute in Malmö, Malta und Triest. Der Sitz der Sonderorganisation ist London. via Smartphone, Internet, Telefon – ist das Ziel der Organisation. Die ITU sucht nach Lösungen, wie die Kommunikation auch zwischen Industriestaaten und gering entwickelten Ländern in Zukunft aussehen könnte. Wichtige Schwerpunkte sind dabei der Ausbau der weltweiten Internetanschlüsse und Investitionen in verbesserte Telekommunikation. Die ITU mit Sitz in Genf ist erster Ansprechpartner, wenn es um die Vergabe von Funkfrequenzen und die Positionen von Satelliten geht. im Jahr 2015 täglich fast 53 Millionen Sendungen zugestellt. Damit die Zustellung auch international funktioniert, wurde im Jahr 1874 der Weltpostvertrag verabschiedet und mit ihm der Weltpostverein gegründet. Seit 1948 ist der Verein Bestandteil des Systems und dient vor allem als Forum zwischen den verschiedenen Postunternehmen. Ziel ist es, eine schnelle und unkomplizierte Zustellung zu garantieren. Erst in der vergangenen Woche berieten sich die Mitglieder über eine neue Preisstruktur für kleine Pakete. RUMÄNIEN ITALIEN BULGARIEN USA ATLANTISCHER OZEAN SPANIEN TÜRKEI IAO: Internationale Arbeitsorganisation MAROKKO ALGERIEN IMB: Internationale Meeresbodenbehörde UNOOSA: Büro der Vereinten Nationen für Weltraumfragen SRSG/CAAC: Die Sonderbeauftragte für Kinder und bewaffnete Konflikte Die Internationale Arbeitsorganisation ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Schon im Jahr 1919 wurde sie ins Leben gerufen und hat heute ihren Sitz in Genf. Schwerpunkte der Arbeit der Organisation sind die Formulierung und Durchsetzung internationaler gültiger Arbeits- und Sozialnormen. Ein Ziel der IAO ist in der Verfassung verankert: Die Sicherung des Weltfriedens durch eine Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen aller Menschen. Dies soll vor allem mit international gültigen Sozialstandards erreicht werden, wie Lohngleichheit, Verbot von Kinderarbeit und Gesundheitsschutz. Wie jede Sonderorganisation der VN entwickelt auch die IAO verbindliche Überein- Bei der Internationalen Meeresbodenbehörde, kurz IMB (International Seabed Authority), handelt es sich um eine eigenständige internationale Organisation, die auf Grundlage des VN-Seerechtsübereinkommens ins Leben gerufen wurde. Sie hat ihren Sitz in Kingston auf Jamaika. Seit ihrer Gründung im Jahr 1982 hat die IMB zur Aufgabe, den Abbau von Rohstoffen auf dem Meeresboden zu überwachen. Nach der Satzung hat die IMB auch den Auftrag, die Bodenschätze zu schützen. Denn das Areal viele tausende Meter unter der Erde gilt als „gemeinsames Erbe der Menschheit“. So erarbeitet die IMB Reglungen für den Zugang zu Bodenschätzen. Besonders Geräte, die am Meeresboden Rohstoffe aus der Tiefe an die Erdoberfläche transportieren, verschlechtern die ökologische Situation in einigen Regionen drastisch. Für den Abbau auf dem Meeresboden hat die IMB im Jahr 2000 den „Tiefseebergbau-Kodex“ verabschiedet. Er behandelt unter anderem den Abbau von Manganknollen, die auch die Metalle Cobalt, Kupfer und Nickel enthalten. Die VN beschäftigen sich auch mit dem Weltall. Das United Nations Office for Outer Space Affairs (UNOOSA), das Büro der Vereinten Nationen für Weltraumfragen, setzt sich für die friedliche Nutzung des Weltalls ein. 1993 wurde die Organisation gegründet. Das Büro ist Ansprechpartner für die Rettung nach Unfällen im Weltall. Dazu hat UNOOSA das UN-SIDER-Programm entworfen. Dies ist ein Verzeichnis von Abläufen und Maßnahmen bei einem möglichen Notfall in der Stratosphäre. Neben dem WorstCase-Szenario hat UNOOSA ein Register über sämtliche Flugobjekte im Weltall erarbeitet. Die Mitarbeiter in Wien können bei jedem Flugkörper sofort erkennen, um welchen Satelliten es sich handelt. Erst Ende Juni 2016 hat die Volksrepublik China mit den VN eine Partnerschaft besiegelt. VN-Mitglieder können ab dem Jahr 2020 Astronauten auf die neue chinesische Raumstation schicken und dort Tests durchführen. Nach Einschätzung von UNOOSA-Direktorin Simonetta Di Pippo handelt es sich dabei „um eine aufregende Möglichkeit, auch Entwicklungsländer ins All zu bringen.“ In vielen Teilen der Welt herrschen Unruhen, Konflikte und Krieg. Und fast immer sind Kinder involviert – als Opfer oder als Soldaten. Genau damit befasst sich die VN-Sonderbeauftragte für Kinder und bewaffnete Konflikte. Bei geschätzt einer Viertelmillion Kindersoldaten weltweit hat die Sonderbeauftragte Leila Zerrougu eine schwierige Aufgabe. Ihr Büro ist direkt unter dem des VN-Generalsekretärs angesiedelt und hat seinen Sitz an der Hauptdienststelle in New York. Seit dem Jahr 2000 veröffentlicht die Dienststelle einen jährlichen Report, in dem die Lage der Kinder im Vordergrund steht. Tod und Verstümmelung, Ausbildung von Kindersoldaten, sexuelle Gewalt, Entführung, Verweigerung von humanitären Maßnahmen, Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser: Jedes Jahr listet das Büro die Taten auf und erstellt eine sogenannte „List of Shame“, die die Namen der Täter öffentlich benennt. Die Sonderbeauftragte hat das Recht, Initiativen zur Verbesserung der Situation von Kindern weltweit einzubringen und kann auch auf diplomatischer Ebene aktiv werden. kommen, die für die Mitgliedsstaaten rechtlich bindend sind. So wurde zum Beispiel eine Konvention gegen die internationale Zwangsarbeit, eine Festlegung auf ein Arbeitsmindestalter und eine Entgeltgleichheit beschlossen. Die vorerst letzte von der deutschen Bundesregierung übernommene Konvention ist das Übereinkommen zur menschenwürdigen Arbeit von Hausangestellten aus dem Jahr 2013. Deutschland ist der drittgrößte Beitragszahler der Organisation, die 187 Mitglieder umfasst. Sitz der VN-Hauptorgane Mehr unter www.dgvn.de. Einen Brief von Australien nach Deutschland zu schicken, ist heutzutage kein Problem mehr. Binnen einiger Tage wird der Brief zugestellt. Ohne Zustellungsschwierigkeiten, Zölle und Einfuhrhindernissen. Das wäre ohne den Weltpostverein, mit Sitz in Bern, undenkbar. Die Sonderorganisation der Vereinten Nationen kümmert sich um die internationale Zusammenarbeit der Postunternehmen und -behörden. Allein in Deutschland wurden durch die Deutsche Post UNGARN Sekretariat New York MEXICO Sicherheitsrat New York VENEZUELA KOLUMBIEN ECUADOR PERU BRASILIEN LIBYEN ÄGYPTEN SUDAN Sitz der vorgestellten Einrichtungen Generalversammlung New York SRSG/CAAC New York IAO und ITU Genf Wirtschafts- und Sozialrat New York, Genf IMB Kingston IMO London Internationaler Gerichtshof Den Haag WPV Bern UNOOSA Wien SÜDSUDAN DEMOKR. REP. KONGO Grafik: Bundeswehr/Sebastian Nothing, Bundeswehr/Daniela Prochaska Von Marcel Jarjour 8 aktuell BUNDESWEHR 4. Oktober 2016 Die letzten Bohikaner Der Hubschrauber Bo 105 hat sich auf den NATO Days verabschiedet. eintägiges Event, an dem die tschechische Armee und Sicherheitskräfte zusammen mit denen ihrer Nachbarstaaten Polen und der Slowakei 10 000 Besuchern ihre Arbeit präsentierten. Mittlerweile gehören die NATO Days zu den größten Sicherheitsshows in Europa. Sie locken jährlich mehr als 100 000 Besucher an. Die Von Fabian Hadler Ostrava. Auf dem tscheischen Flughafen Ostrava herrscht noch Stille vor dem Betrieb. Ein großer, braun gebrannter Mann in oliver Fliegerkombi tritt aus dem Hangar. Er setzt sich auf eine Bank und schließt die Augen. Seine Hände bewegt er langsam und bewusst hin und her. „Ich nutze noch einmal die Ruhe vor dem Start“, erklärt Hauptmann Olaf Langanki. „So kann ich am besten meine Konzentration hochfahren und alle Figuren durchgehen.“ Langanki ist Show-Pilot auf dem Hubschrauber Bölkow Bo 105 (Bo 105). Das bedeutet, dass er auf verschiedenen Anlässen die Wendigkeit des Verbindungsund Panzerabwehrhubschraubers präsentiert. Seine Präsentation bei den NATO Days in Ostrava wird der letzte offizielle Auftritt der Bo 105 sein. Er bezeichnet sich als letzter Bohikaner. ael to Fo ndt Ma / ehr sw nde u :B ch Mi Noch ein letztes Mal Die NATO Days gibt es mittlerweile seit 15 Jahren. Sie werden jedes Jahr in Ostrava, der drittgrößten tschechischen Stadt, ausgerichtet. Anfangs war es ein Bundeswehr beteiligt sich seit 2007. Deutschland präsentiert sich dieses Jahr als Special Partner Nation der Tschechen. Neben dem militärischen Anteil zeigen sich auch andere Organisationen. Es präsentieren sich das Technische Hilfswerk (THW), das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die Polizei und der Zoll mit ihren Geräten und Fahrzeugen. Im deutschen Ausstellungsbereich stehen für die Besucher Fahrzeuge des Heeres, der Luftwaffe, der Marineflieger und der Heeresflieger bereit. „Mir gefällt vor 60 Jahre Luftwaffe gefeiert Feldjägerdienst in der Fläche Bundeswehr auf den NATO Days Das Gerät ist größer aber hat nun auch deutlich mehr Leistung“, führt er fort. Mit seinen vielseitigen Optiken und Waffen sei er deutlich variabler einsetzbar. Nachdem sich der Tiger auch im Einsatz bewährt hat, steht das endgültige Aus der Bo105 an. Hauptmann Langanki lässt seinen Hubschrauber eine Verbeugung ausführen, bevor er routiniert landet. Es war das letzte Display, das er geflogen ist. allem, dass die Soldaten alles so freundlich erklären“, freut sich der 20-jährige Lucáš Poborsky. Der Tscheche hat Deutsch in der Schule gelernt und nutzt es nun, um die deutschen Soldaten auszufragen. Besonders der Kampfhubschrauber Tiger hat es ihm angetan. 2016 endet die 43-jährige Ära der Bo 105 in der Bundeswehr. „Am 13. Dezember bringen wir noch einmal jede Maschine in die Luft, die wir hoch bekommen“, kündigt Langanki euphorisch an. „Und danach werden die Taschentücher verteilt“, ergänzt sein Bordtechniker Olaf Tägder bedrückt. Nach 30 Jahren an der Maschine wird ihm auch ein Stück Lebensinhalt genommen. Aber dies ist das Schicksal der letzten Bohikaner. Der Tiger ist der Nachfolger der Bo 105. „Der Tiger war ein großer Schritt nach vorne“, erklärt Hauptmann Michael Krüger. Seine Erfahrungen im Einsatz haben ihm gezeigt, dass er sich zu 100 Prozent auf den Tiger verlassen könne. „Er ist die logische Weiterentwicklung. FELDJÄGER Teil 4 Nörvenich. Im September 1956 erhielten die ersten zehn Piloten der Bundesluftwaffe ihre Flugzeugführerabzeichen. Einige Monate zuvor waren bereits die ersten Freiwilligen zum Dienstantritt am Fliegerhorst Nörvenich eingerückt. Diese Geburtsstunde der Luftwaffe wurde vergangene Woche am Standort des Taktischen Luftwaffengeschwaders 31 „Boelcke“ mit einem Festappell gefeiert. Dazu hatten alle Verbände Abordnungen entsandt. Höhepunkt war ein Überflug, mit dem die fliegende Teilstreitkraft traditionell feierliche Anlässe würdigt. CH-53, Eurofighter, Tornado, Transall, Luftbetankungsflugzeug – am Himmel zeigten sich alle Luftfahrzeuge, mit denen die deutsche Luftwaffe weltweit im Einsatz ist. (kha) Bonn. Feldjäger verfügen über vielfältige Fähigkeiten und Spezialisten. Im Alltag stehen jedoch die Kernaufgaben der Truppengattung im Vordergrund. So sind die Soldaten mit ihrer „Schwarzzeug“ genannten Ausrüstung – der Armbinde mit der Aufschrift „MP“ und dem Holster – meist im militärischen Streifendienst wahrzunehmen. „Wir nennen das Überwachen und Aufrechterhalten der militärischen Ordnung. Dabei unterstützen wir die Truppenteile in unserem Zuständigkeitsbereich. Wir fungieren sozusagen als verlängerter Arm der Disziplinarvorgesetzten“, erläutert Hauptmann René Volland. Der Offizier ist Zugführer und stellvertretender Kompaniechef bei der 6. Kompanie des Feldjägerregiments 2, zu der auch das Feldjägerdienstkommando Bonn gehört. Sie ist zuständig für ein Dienstgebiet von Leverkusen nördlich von Köln bis nach Wittlich nahe Koblenz und von Düren Foto: Bundeswehr/Alyssa Bier Foto: Bundeswehr/Stefan Petersen Von der Verkehrskontrolle bis hin zur Absicherung ist alles dabei. Absicherung von Bundeswehr Events in der Öffentlickeit: Ein Feldjäger auf dem Tag des Bundeswehr in Bonn im Sommer 2016. im Westen bis Rennerod als östlichstem Punkt. Diesen großen Bereich mittels Streifendienst zu betreuen, bedeutet im Fachjargon „Feldjägerdienst in der Fläche“ zu leisten. Ein Auftrag, den in Bonn rund 50 Feldjägerfeldwebel von zahlreichen Standorten aus wahrnehmen. Generell gehören dem Aufgabenbereich Feldjägerwesen der Bundeswehr bundesweit rund 2700 Soldaten sowie zivile Mitarbeiter an. Das unterstreicht den Charakter einer kleinen, spezialisierten Truppengattung. Feldjägerdienstkommandos sind rund um die Uhr an jedem Tag des Jahres mit mindestens einem Ansprechpartner besetzt, im Fall der Bonner Feldjäger sogar mit drei Soldaten. Sie nehmen die anfallenden Aufträge an und koordinieren den Einsatz der Kräfte – vergleichbar mit einer Polizeiwache. So rücken die Feldjäger etwa zur Unfallaufnahme aus, wenn ein Bundeswehrfahrzeug beteiligt ist. Routinemäßig überwachen sie auch den militärischen Verkehr und kontrollieren militärische Kraftfahrer. Verstöße gegen aktuelle Befehls- beziehungsweise Vorschriftenlage melden Feldjäger an die zuständigen Vorgesetzten der betroffenen Soldaten. Bei Großveranstaltungen der Bundeswehr sorgen die Feldjäger häufig für die Absicherung. Ein prominentes Beispiel hierfür ist der Tag der Bundeswehr, der unter anderem in der Bonner Innenstadt veranstaltet wurde. Dabei arbeiten die Soldaten eng mit anderen Behörden zusammen. Einen wesentlichen Aspekt ihres Dienstes sehen die Feldjäger aber darin, allen Soldaten eine helfende Hand zu reichen. „Wir leisten Hilfestellung und sind Ansprechstelle für jeden Bundeswehrangehörigen“, sagt Hauptmann Volland. (raw) 4. Oktober 2016 ZOOM aktuell 9 „Geht nicht“ ist erst der Anfang Das Kommando Spezialkräfte besteht seit 20 Jahren. A m Anfang des Kommandos Spezialkräfte (KSK) steht ein Kapitel, das leicht zum Trauma hätte werden können. Elf Deutsche geraten 1994 im afrikanischen Ruanda außerhalb von Kigali in eine isolierte Lage. Ihre Bedrohung lässt keine andere Maßnahme als die Evakuierung zu, die Bundesregierung prüft ihre Optionen. Doch sowohl zum möglichen Einsatz der GSG 9 als auch zur Entsendung der neu aufgestellten Kompanien B1 (Kommando) der Fallschirmjäger gibt es Bedenken. Noch während die Überlegungen laufen, erreichen belgische Para Commandos die Eingeschlossenen und evakuieren sie zum umkämpften Flughafen. Die B1-Kompanien der Fallschirmjäger und die Fernspähkompanien stellten überwiegend den personellen Grundstock. Für die ersten Generationen stand Improvisation und Learning by doing an oberster Stelle. Die Fähigkeit, sich unbekanntes Terrain zu erschließen, Ziele zu definieren und die Bereitschaft, auch scheinbar unmögliche Wege zu gehen, kennzeichnen bis heute jeden Kommandosoldaten. Die GSG 9, der britische SAS, die US 10th Special Forces Group und weitere befreundete Spezialeinheiten halfen dem KSK bei den ersten Schritten. Sie öffneten eigene Lehrgänge und Ausbildun- Im Notfall handeln können Die Gründe für das Zögern waren damals vielschichtig. Es gab rechtliche Bedenken – aber auch mangelndes Vertrauen in die Kräfte der Bundeswehr. Das führte zu zwei richtungsweisenden Ereignissen: Dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das humanitäre und militärische Einsätze der Bundeswehr außerhalb des Bündnisgebiets unter streng definierten Bedingungen zuließ. Und der Äußerung des damaligen Verteidigungsministers Volker Rühe, dass die Fähigkeit, im Notfall eigene Staatsbürger im Ausland aus Gefahr für Leib und Leben retten zu können, „zur grundlegenden Verantwortung eines jeden Staates“ gehöre. Ersteres machte die Bundeswehr von einer Verteidigungs- zu einer Einsatzarmee, letzteres führte zur Aufstellung des KSK. Schwert mit Eichenlaub: Barettabzeichen des KSK. gen, zeigten den Deutschen, welche Fähigkeiten für diese Arbeit nötig sind. Die ersten KSK-Männer sogen das Wissen begierig auf, übernahmen, was gut passte, transformierten, wo sie eigene Wege gehen wollten. Das Bewusstsein des KSK, dass ein „Geht nicht“ nicht das Ende, sondern der Anfang eines Vorhabens ist, kommt aus dieser Zeit. Schon am 1. April 1997 meldet das KSK für den ersten Zug „Retten und Befreien“ mit 20 Mann volle Einsatzbereitschaft zur Rettung deutscher Staatsbürger im Ausland. Es folgen die ersten Einsätze auf dem Balkan. Zugriffe gegen mutmaßliche Kriegsverbrecher. Gleich die erste Aktion wird ein Erfolg und zeitigt das bis heute im KSK legendäre Zitat eines US-Special-Forces-Kommandeurs: „Welcome to the club.“ Bei einem anderen Einsatz zeigen sich die hohen Risiken: Eine Zielperson zündet während des Zugriffs eine Handgranate. Mehrere Soldaten des KSK werden zum Teil schwer verwundet. Kampf um Tora Bora Der 11. September 2001 hat enorme Auswirkungen für das KSK. In Afghanistan gehen bis zu 100 Mann des Kommandos in ihren ersten Kampfeinsatz unter dem Mandat der Operation Enduring Freedom (OEF). Sie kämpf en gemeinsam mit anderen Spezialeinheiten im und um das Höhlensystem Tora Bora, sind an vorderster Front beim Sturz des Taliban-Regimes. Bis 2005 nehmen die Soldaten aus Calw immer wieder Aufgaben im Rahmen von OEF wahr, danach stellen sie stets Kräfte für die International Security Assistance Force Afghanistan (ISAF) und Resolute Support (RS), bei denen sie im Schwerpunkt afghanische Spezialkräfte ausbilden. Eine Reihe von KSK-Soldaten bekommt das Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit. Im Mai 2013 fällt mit Hauptfeldwebel Daniel W. im Raum Baghlan der erste Soldat der Einheit im Gefecht. Im September 2016 feiert das KSK sein 20-jähriges Bestehen. Das Aufgabenspektrum ist immens, die Anforderungen an die Soldaten sind enorm. Ein früherer Kommandeur des Verbandes hat es einmal so formuliert: Das Eignungsfeststellungsverfahren in Calw gehöre zum „Äußersten, was man jungen Menschen in einer Demokratie zumuten darf.“ Fotos: Bundeswehr/KSK (5), wikipedia/TUBS Von Gregor Weber Die Anforderungen an die Spezialkräfte sind enorm: KSK-Soldaten in Afghanistan (o.). An einer Transall trainieren die Soldaten eine Geisellage (2.v.o.). Die erste Großübung für das KSK im Jahr 1997 (u.). 10 aktuell SPORT Fünffach gut Von Markus Hein Warendorf. Bei der 44. Militärweltmeisterschaft im Modernen Fünfkampf haben die deutschen Teilnehmer, trotz meist guter Leistungen, die Siegertreppchen verfehlt. Gleichwohl präsentierte sich die Sportschule der Bundeswehr vom 19. bis zum 25. September als guter Gastgeber. Rund 80 Fünfkämpfer aus 16 Nationen waren der Einladung gefolgt. „Friendship through sports“ – das ist das Motto des Internationalen Militärsportverbandes CISM (Conseil International du Sport Militaire). Dass sich Freundschaft und Siegeswillen nicht ausschließen, zeigten dieses Mal vor allem die russischen und ägyptischen Kameraden. Im Finale der Damen gab es einen russischen Doppelsieg: Ekaterina Khuraskina gewann d i e Goldmedaille vor Svetlana Lebedeva. Dicht dahinter folgte Yane Marques aus Brasilien. Auch in der Teamwertung gewann Russland. Platz zwei errang Litauen, Platz drei sicherte sich das brasilianische Team. Die CISM-WM der Fünfkämpfer in Warendorf. Im Finale der Herren sprinteten zwei Ägypter zu Gold und Silber: Yasser Hefny wurde neuer Militärweltmeister. Ihm folgte der erst 18-jährige Sherif Rashad. Bronze holte der Franzose Valentin Belaud. Auch die Mannschaftswertung gewann Ägypten. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Tschechien und Russland. Das deutsche Team kämpfte gut, musste sich aber mit Platz vier zufrieden geben. In der Einzelwertung war Stabsunteroffizier (FA) Alexander Nobis mit Platz 13 bester Deutscher. Spitzenleistung in fünf Disziplinen Bei den deutschen Teilnehmerinnen richtete sich der Blick vor allem auf Stabsunteroffizier (FA) Annika Schleu. Bei den Olympischen Spielen in Rio hatte sie noch einen sensationellen fünften Platz erkämpft. In Warendorf reichte es nur für Platz sechs. Schleu sagte nach dem Rennen: „Wegen der relativ großen Abstände zu meinen Vorderleuten konnte ich nicht mehr so viele Plätze wie in Rio gutmachen. Ich bin trotzdem nicht unzufrieden mit meiner Leistung. Das war ein schöner Saisonabschluss nach sehr vielen Wettbewerben in diesem Jahr.“ Fotos: Bundeswehr/Hubert Kemper (5) Schleu auf Rang sechs CISM-WM: Beim modernen Fünfkampf geht es für die Teilnehmer um Vielseitigkeit. Die Sportschule in Warendorf war in diesem Jahr Ausrichter der Militärweltmeisterschaft und erwies sich als professioneller Gastgeber. 16 Nationen folgten der Einladung zu den 44. Wettkämpfen des Miltärsportverbandes. Den krönenden Abschluss der CISM-WM bildete das Mixed-Finale mit zwölf Teams aus je einer Frau und einem Mann. Der Sieg ging diesmal an Polen. Das Team der Ukraine errang Platz zwei. Ägypten stand mit Bronze erneut auf dem Treppchen. Das deutsche Team landete auf dem achten Platz. Modernen Fünfkampf gibt es seit 1912. Er besteht aus den Einzeldisziplinen Schwimmen, Degenfechten, Springreiten und einer Kombination aus Laufen und Pistolenschießen. Ein Wettkampftag beginnt mit 200 Meter Freistilschwimmen, gefolgt von Degenfechten im Modus „Jeder gegen Jeden“. Besonderheit beim Springreiten: Die Pferde werden den Teilnehmern zugelost. Mit dem antiken Pentathlon aus Diskuswurf, Weitsprung, Speerwurf, Wettlauf und Ringkampf hat der Moderne Fünfkampf somit also fast gar nichts mehr gemeinsam. Budapest. Die CISM-Mannschaft der Bundeswehr im Straßenlauf hat in der vergangenen Woche am traditionellen NATO-Run teilgenommen – und beachtliche Leistungen erbracht. An dem ZehnKilometer-Lauf in Ungarns Hauptstadt Budapest nahmen rund 3000 Sportler teil. 13 Nationen schickten ihre Mannschaften ins Rennen, darunter das vierköpfige deutsche Team. Der Lauf begann auf der Seite von Pest und ging nach einem Teilstück entlang der Donau hoch bis zur Zitadelle auf der Spitze des Gellértberges auf 235 Meter Höhe. Die Läufer Obergefreiter Daniel Rosenberg (Foto), Oberleutnant Tim Madalinski, Stabsunteroffizier Bastian Glockshuber und Oberstabsbootsmann Holger Wollny liefen in diesem Feld ein hervorragendes Rennen und verfehlten in der Teamwertung den dritten Platz nur knapp. Das rumänische Team hatte die Ziellinie sieben Sekunden zuvor überschritten. Zum Siegerteam aus Ungarn fehlten nur 27 Sekunden und zum zweiten Platz, den Portugal belegte, zwölf Sekunden. In der Einzelwertung liefen Bastian Rosenberg mit Platz fünf (32:36) und Tim Madalinksi mit Platz sieben (32:40) in der Spitzengruppe mit. Holger Wollny und Bastian Glockshuber ereichten die Plätze 26 und 39. (hwo) Foto: CISM/Ibolya NATO-Run in Budapest 4. Oktober 2016 SOZIALES / PERSONAL aktuell 11 Karriere bei der Sanität Foto: Bundeswehr/Katharina Junge Militärische Führung und Internationale Sicherheit Abschluss: Master of Arts Sachgebiet: Sicherheitswesen Regelstudienzeit: 2 – 5 Jahre Unterrichtssprachen: Deutsch, Englisch Studienform: berufsbegleitend Standort: Hamburg Auf höchstem Niveau Ein neuer Masterstudiengang ergänzt den General- und Admiralstabslehrgang. Von Irina Henrich Hamburg. Der Soldat soll aus Überzeugung dienen. Überzeugung allein reicht aber nicht aus. Letztendlich ist eine gute Ausbildung der Grundstein zum Erfolg. Ob ein Realschulabschluss oder ein international anerkannter Masterabschluss – die Bundeswehr bietet zahlreiche Möglichkeiten für die Aus- und Weiterbildung. Anerkannter Abschluss Der Studiengang „Militärische Führung und Internationale Sicherheit“ bietet seit 2014 eine akademische Ergänzung zum sogenannten General- und Admiralstabslehrgang. Bisher fehlte den Lehrgangsteilnehmern nach ihrer zweijährigen Ausbildung an der Führungsakademie ein rechtlich anerkannter akademischer Abschluss. Doch dieser ist in der Regel nötig, um im internationalen Umfeld Aufgaben auf höchster militärischer Ebene wahrzunehmen. Der Studiengang ist eine Kooperation der Führungsakademie der Bundeswehr und der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr in Hamburg und schließt nun diese Lücke. Die Hälfte der erforderlichen Studienleistung erbringen die Studierenden bereits durch den erfolgreichen Abschluss des General- und Admiralstabslehrgangs. Fregattenkapitän Lars Gößing ist einer der ersten Absolventen: „Es bringt mich persönlich und beruflich voran. Auf eine solche Möglichkeit wollte ich auf keinen Fall verzichten.“ Klaus Beckmann ist Professor an der Helmut-Schmidt-Universität: „Wir haben es hier mit einer ganz besonderen Klientel zu tun. Die Studierenden haben einen Bildungshintergrund, mit dem man als Professor gern arbeitet.“ Seit 2014 haben sich 175 Offiziere immatrikulieren lassen, unter ihnen 25 Soldaten aus dem Ausland. Lehrgangsleiter Oberst Michael Schlechtweg zeigt sich von dem wachsendes Interesse beindruckt: „Wir haben anfangs mit 35 Studenten pro Jahr gerechnet. Uns stehen bereits weitere Anmeldungen aus älteren und jüngeren Jahrgängen ins Haus.“ Zwischen Militär und Wissenschaft Das Studium ist freiwillig und erfolgt berufsbegleitend mit einigen Präsenzphasen. Für jene, die eine Familie haben und auf sechs Wochenenden verzichten müssen, ist die Zeit eine besondere Belastung. Zusätzlich fallen zum Lehrgang General- und Admiralstabsdienst 800 Arbeitsstunden für das Studium an. Ist das geschafft, können sich die Studierenden mit der Masterarbeit bis zu drei Jahre nach dem Lehrgang Zeit nehmen. Inhaltlich befasst sich das Studium mit Themen wie Psychologie, Völkerrecht und Militär- ökonomie. „Ich bin fest davon überzeugt, dass ich heute Führungsentscheidungen anders treffen würde“, sagt Gößing. Ab und zu helfe es, die militärische Brille abzusetzen und die wissenschaftliche aufzusetzen. Mit dem Studium werden die Soldaten auch Teil eines Netzwerks, das ihnen neue Türen öffnet. Absolventin Major Katharina Benford ist überzeugt, dass sie die zusätzliche Qualifikation beruflich weiterbringt: „In meiner nächsten Verwendung geht es für mich in das NATO-Hauptquartier. Dort kann ich Themen, Methoden und Inhalte aus dem Studium eins zu eins übernehmen und umsetzen.“ Mit dem Pilotprojekt sind alle Beteiligten zufrieden. Dennoch entwicklen Helmut-Schmidt-Universität und Führungsakademie den Studiengang weiter. „Wir sind dabei, die Inhalte zu optimieren, und denken darüber nach, weitere Wahlfächer wie zum Beispiel Cyber oder Medizin einzuführen“, sagt Beckmann. Berlin. Die Anforderungen an die Bundeswehr wachsen rasant – und damit auch der Bedarf auch Nachwuchskräften für den Sanitätsdienst. Gleichzeitig ist die Bundeswehr wie jeder andere Arbeitgeber auch vom Fachkräftemangel in den medizinischen Berufen betroffen. Deshalb sucht der Sanitätsdienst der Bundeswehr Menschen, die Verantwortung für andere übernehmen wollen. Ab dem 30. September 2016 rückt die Arbeitgeberkampagne „Mach, was wirklich zählt” die Arbeit der Soldaten und Angestellten im militärischen Gesundheitswesen in den Mittelpunkt. Bundeswehrangehörige berichten aus ihrem Berufsleben und erklären, warum sie sich für eine Karriere beim Militär entschieden haben. Auch in den sozialen Netzwerken und auf YouTube wird gezeigt, wie abwechslungsreich die Arbeit beim Sanitätsdienst ist. Angehende Sanitätssoldaten können bei der Bundeswehr aus einem Angebot von 31 verschiedenen Berufen auswählen. Vom Apotheker bis zum Zahnmedizinischen Fachangestellten – für jedes Qualifikationsniveau ist etwas dabei. Ob als Fachoder Führungskraft, als Student oder Quereinsteiger: Die 20.000 Angehörigen des Sanitätsdienstes haben sich dem Schutz und dem Erhalt der Gesundheit ihrer Kameraden verschrieben. Sie gewährleisten eine Rundumversorgung auf höchstem medizinischem Niveau – sowohl zuhause in Deutschland als auch im Einsatz im Ausland. (eb) Weitere Informationen unter: bundeswehrkarriere.de/sanitaetsdienst PERSONALBOGEN Bei ihr fallen selbst Riesen um Was ist Ihr höchstes Gut? Menschlichkeit. Welches Wort oder welche Redewendung gebrauchen Sie zu häufig? Das kriegen wir schon hin. Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Die Echoortung, welche Fledermäuse besitzen. Was können Sie überhaupt nicht leiden? Arroganz, Lügen, Muskelkater. r Annika Fleer leitet nun das Büro des Truppenarztes im Sanitätsversorgungszentrum Augustdorf. Sie prüft Soldaten auf ihre Einsatztauglichkeit. „Das Schönste ist für mich, wenn jemand sagt: Was, schon fertig? Man hat ja kaum etwas gemerkt!“ Bei der Untersuchung kippen aber auch starke Männer manchmal um. „Ich höre oft: Ich brauche mich nicht hinzulegen, das geht schon. Und dann liegt plötzlich wieder so ein Riese auf der Erde“, sagt sie. Fleer schätzt den Zusammenhalt unter den Kameraden. Auch deshalb na o b ereitet sie sich auf einen freiwilligen J hr / we de s n u B Auslandseinsatz vor. „Es ist sicher eine : o t Fo Herausforderung. Aber wenn man sich für die Bundeswehr entscheidet, gehört das dazu“, sagt Fleer. Sie wolle da sein, wo sie wirklich gebraucht werde: „Was die Soldaten beim Aufbau Afghanistans oder bei der Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer leisten, ist wirklich stark.“ (sim) eb e hebt die 26-jährige Annika Fleer sofort die Hand. „Es liegt mir einfach, mit Menschen zu arbeiten, sie zu beruhigen und ihnen Sicherheit zu geben“, sagt sie. Nach der Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten suchte sie eine neue Aufgabe. „Meine Tante ist Oberfeldärztin. Als sie mich fragte, ob der Sanitätsdienst nicht etwas für mich wäre, habe ich zuerst gesagt: Ich? Zur Bundeswehr?“ Fleer ließ sich überzeugen: von der höheren Bezahlung, den geregelten Arbeitszeiten und den Karrieremöglichkeiten. Sie verpflichtete sich für dreizehn Jahre und bildete sich zur Fachwirtin für ambulante Versorgung weiter. Für die Meisterausbildung wurde sie fünf Monate vom Dienst freigestellt – die Kosten der Aubildung wurden übernommen, auch ihr Gehalt wurde weitergezahlt. „Das war eine tolle Chance für mich.“ sW Augustdorf. Beim Impfen oder Spritzensetzen Wer sind Ihre Helden in der Wirklichkeit? Puhhh, eigentlich ist ein Papa immer ein Held für seine Töchter... Was war Ihr größter Fehler in der Vergangenheit? Das bleibt mein Geheimnis. Wie lautet Ihr Lebensmotto? Tue das, was du liebst, liebe das, was du tust. 12 aktuell VERMISCHTES 4. Oktober 2016 Yabba Dabba Doo! Ein Stück Fernsehgeschichte feiert Geburtstag – vor 50 Jahren kommt „Familie Feuerstein” ins deutsche Fernsehen. Von Timo Kather Felsental. „Wiiil-maaa!” – Fred Feuersteins Hilferuf nach seiner Ehefrau hat Fernsehgeschichte geschrieben. Eigentlich wollte Fred nur den Säbelzahn-Stubentiger der Familie vor die Haustür setzen – wurde aber von dem Tier überlistet und ausgesperrt. Nun muss Wilma ihren Gatten aus dem Schlamassel holen. Mal wieder. Die Steinzeit zur Primetime Die Szene läuft im Abspann jeder Folge der Familie Feuerstein – im Original: „The Flintstones“. Fast vierzig Jahre lang war die Sitcom die erfolgreichste Zeichentrickserie der Welt. Sechs Jahre lang, von 1960 bis 1966, liefen die Abenteuer der Steinzeitsippe im US-Fernsehen sogar zur Prime Time im Abendprogramm. Erst 1997 wurde Fred, Wilma und den Geröllheimers der Rang abgelaufen. Die Simp- sons aus Springfield behaupten sich seitdem an der Spitze des Zeichentrick-Olymps. Die erste der insgesamt 166 Folgen Familie Feuerstein wurde vor 56 Jahren im US-Sender ABC ausgestrahlt, nach Deutschland kam die Serie vor 50 Jahren: Ab Juli 1966 zeigte die ARD die erste Staffel. Das Produzentenduo William Hanna und Joseph Barbera hatte zuvor „Tom & Jerry“ verantwortet. Sie wollten nun eine Zeichentrickserie für die ganze Familie machen: Eltern wie Kinder gleichermaßen sollten vor den Fernseher gelockt werden. Natürlich ging es dabei auch ums Geld. Die erste Staffel, noch in Schwarzweiß, wurde von einem Zigarettenhersteller gesponsort. Die Feuersteins sind eine Parodie auf das Leben der amerikanischen Mittelschicht – nur verpflanzten die Produzenten das Ganze in die Steinzeit. Der liebenswerte, aber aufbrausende Fred und sein bester Freund Barney malochen gemeinsam im Steinbruch. Sie geraten immer wieder in die wildesten Abenteuer. Wilma und Betty halten ihren Männern den Rücken frei und holen sie aus den Schwierigkeiten heraus, in die sich die beiden bringen. In den Staffeln drei und vier bekommen die Paare Nachwuchs: Die Feuersteins freuen sich über die niedliche Pebbles, die Geröllheimers adoptieren den kräftigen Bamm-Bamm, der sich mit seiner Spielzeug-Holzkeule Respekt verschafft. Das Hanna/Barbera-Rezept ging auf: Die Feuersteins wurden ein weltweiter Erfolg. Die Serie wurde in 80 Länder verkauft und in 22 Sprachen übersetzt. Es folgten diverse Ableger, unter anderem „Die Flintstone Kids“ in den Achtzigerjahren. 1994 und 2000 kamen zwei Feuerstein-Filme mit echten Darstellern in die Kinos. Ein Freudenschrei wird weltberühmt Die Serie wurde so populär, dass das Markenzeichen von Familienvater Fred – der Freudenschrei „Yabba Dabba Doo” – zu einem festen Bestandteil des US-amerikanischen Wortschatzes wurde. Auch die Simpsons-Erfinder ließen sich von den Feuersteins inspirieren: Homer Simpson trägt den gleichen Dreitagebart und ist von ähnlich kräftiger Statur wie Fred Feuerstein, und Homers Zechkumpan Barney Gumble wurde sogar nach Barney Geröllheimer benannt: Der Blondschopf mit der markanten Lache heißt im US-Original nämlich Barney Rubble. Foto: PR/Hanna-Barbera/Warner Bros. RÄTSEL SUDOKU 39 2016 Senden Sie die vier Lösungszahlen, die sich aus den farbigen Feldern ergeben, per E-Mail mit dem Betreff „Sudoku 39/2016” und Ihrer Postanschrift an: Viel Glück [email protected] Einsendeschluss: Sonntag dieser Woche Zu gewinnen: APC Mobile Power Bank 10 000 mAh Dieser externe Zusatzakku für Smartphones und Tablet-PCs bietet bis zu vier Ladevorgänge für unterwegs. Lösung 37/2016: 2 7 6 6 Gewonnen hat: Tanja Tretter Spielregeln:
© Copyright 2025 ExpyDoc