INFORMATION zur Pressekonferenz mit Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Präsident LAbg. Bgm. Johann Hingsamer am 30. September 2016 zum Thema Neue Publikation der Oö. Zukunftsakademie „Altersfreundliche Lebensräume – Impulse und Zukunftsperspektiven" Weitere Gesprächsteilnehmerin: HR Dr.in Maria Fischnaller, Oö. Zukunftsakademie Seite 2 Weltseniorentag am 1. Oktober Die UN-Generalversammlung hat 1990 den „Internationalen Tag der Älteren“ (auch Weltseniorentag genannt) ins Leben gerufen. Dieser Tag stellt die älteren Menschen ab der Lebensmitte in den Mittelpunkt, um die Leistungen der älteren Generationen hervorzuheben und auf die Herausforderungen und Chancen im demografischen und gesellschaftlichen Wandel aufmerksam zu machen. Dieses aktive Altersbild liegt der neuen Publikation „Altersfreundliche Lebensräume – Impulse und Zukunfts- perspektiven“ der Oö. Zukunftsakademie zugrunde. Wir werden immer älter und das Alter(n) wandelt sich In den kommenden Jahren und Jahrzehnten wird sich die Bevölkerungsstruktur verändern und der Anteil der älteren Menschen wird deutlich zunehmen. Der Anteil der jungen Menschen an der Gesamtbevölkerung wird von derzeit 20,9% bis 2050 auf 19,3% sinken. Der Seniorenanteil wird sich von 17,7% auf 28,3% deutlich erhöhen. Altersstrukturveränderung in OÖ. 1961 bis 2050 Bis 19 Jahre 100% 90% 80% 20 bis 64 Jahre 65 Jahre u. ä. 10,6% 11,9% 13,1% 13,6% 14,8% 16,0% 17,1% 17,7% 18,1% 19,4% 21,7% 24,5% 26,7% 27,7% 27,9% 28,3% Anteile in % 70% 60% 56,5% 53,1% 55,4% 50% 40% 60,4% 60,3% 60,6% 61,1% 61,4% 61,5% 60,9% 58,6% 55,7% 53,5% 52,7% 52,7% 52,4% 30% 20% 10% 33,0% 35,1% 31,4% 26,0% 24,9% 23,4% 21,9% 20,9% 20,4% 19,7% 19,7% 19,8% 19,8% 19,6% 19,4% 19,3% 0% 1961 1970 1980 1990 2000 2005 2010 2013 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050 Land OÖ, Abt. Statistik; Daten Statistik Austria (Prognose-)Jahre Pressekonferenz am 30. September 2016 Seite 3 Das Kernelement des demografischen Wandels ist der Zugewinn an Lebenszeit. Die Verschiebung in der Altersstruktur hat zur Folge, dass die Belange der älteren Menschen in vielen Politikfeldern und Lebensbereichen zukünftig viel stärker als bisher zu berücksichtigen sind. Gut vorbereitet in die Zukunft Die absehbaren Entwicklungen fordern uns, in unseren jeweiligen Gestaltungsbereichen auf die sich verändernden Ansprüche und Bedürfnisse der künftigen Seniorengenerationen einzugehen. Dabei sind der Wandel und die Vielfalt des Alters zu bedenken. Die Potenziale und Möglichkeiten des wachsenden Anteils älterer Menschen sind zu berücksichtigen und zu schätzen und die hohe Lebensqualität auch im Alter zu sichern. Lebensumfeld ist wichtig für selbstbestimmtes, aktives Leben Europaweit gewinnt die Gestaltung altersfreundlicher Gemeinden an Bedeutung. Der tragende Leitgedanke dabei ist, günstige Bedingungen zu schaffen, die es Seniorinnen und Senioren ermöglichen, so lange wie möglich ihr Leben selbstbestimmt, eigenständig und aktiv zu gestalten. Dabei kommt dem unmittelbaren Lebensumfeld vor Ort eine zentrale Rolle zu. Altersfreundliche Umgebungen wirken vorsorgend, denn sie fördern körperliche, geistige und soziale Aktivitäten ebenso wie die Möglichkeiten, ihre Fähigkeiten und ihr Wissen zum eigenen Nutzen und zum Nutzen der Gemeinschaft einzubringen. Ein hindernisarmer und sicherer öffentlicher Raum und ein Mix an Hilfsangeboten unterstützen ältere Menschen dabei, mobil zu bleiben und ihren Alltag so lange wie möglich eigenständig zu meistern und im Bedarfsfall im vertrauten Umfeld gut versorgt zu sein. Pressekonferenz am 30. September 2016 Seite 4 Altersfreundlichkeit hat viele Elemente Die zukunftsorientierte Entwicklung altersgerechter Lebensräume umspannt ein Bündel an Maßnahmen in unterschiedlichen Bereichen. Es geht beispielsweise darum, den öffentlichen Raum generationengerecht zu gestalten, um altersgerechtes Wohnen und neue Wohnformen, um das Miteinander der Generationen, um Engagement und Teilhabe am Gemeindeleben, um die Begegnung und den Zusammenhalt der Generationen, um bedarfsgerechte Dienstleistungen. Seniorenarbeit in der Gemeinde Gemeindepolitik und -verwaltung können als „Motor für Altersfreundlichkeit“ entscheidende Weichen stellen und Entwicklungsprozesse fördern, damit auch künftig die hohe Lebensqualität im Alter gewährleistet wird. Die Entwicklung altersfreundlicher Lebensumfelder ist als klassische Querschnittsaufgabe verknüpft mit den Themen Gesundheit, Soziales, Familie, Wohnen, Bildung, Orts- und Regionalentwicklung, Verkehr und Wirtschaft. Kreativität und Kompetenz in Sachen Altersfreundlichkeit gefordert Viele sind gefordert, ihre Kreativität und Kompetenz in Sachen Altersfreundlichkeit einzubringen – Verantwortliche aus Politik und Verwaltung, Verbände, Vereine und Organisationen, lokale Unternehmen und immer auch die Seniorinnen und Senioren selbst. Die Ausgangslagen in den Gemeinden sind sehr unterschiedlich und deshalb gibt es auch keine Patentrezepte. Der demografische Wandel verläuft nicht in allen Gemeinden gleich und auch die Strukturen für Seniorenarbeit sind unterschiedlich. Jede Gemeinde bzw. jede Region muss für sich Antworten auf die lokalen Gegebenheiten und Entwicklungen finden. Pressekonferenz am 30. September 2016 Seite 5 Impulse zur Weiterentwicklung altersfreundlicher Lebensräume Die Publikation gibt Impulse und Anregungen dafür, an welchen Themen und Ansätzen sich Gemeinden, Vereine, Organisationen, Bürgerinnen und Bürger für die Weiterentwicklung altersfreundlicher Lebensräume vor Ort orientieren können. Im ersten Teil werden die zu erwartenden Veränderungen des Alter(n)s im demografischen und gesellschaftlichen Wandel skizziert. Anhand von fünf Handlungsfeldern – Wohnen, Wohnumfeld, soziale Beziehungen, Wohlbefinden und Gesundheit, Information und Beratung werden Herausforderungen umrissen und Lösungsansätze sowie Anregungen für eigene Ideen benannt. Die Handlungsfelder und Themen im Überblick: Pressekonferenz am 30. September 2016 Seite 6 Aus der großen Zahl und Vielfalt zukunftsweisender Projekte in Oberösterreichs Gemeinden werden einige beispielhaft vorgestellt: z.B. Im Projekt „Gut älter werden in Bad Zell“ macht sich eine Region „altersfit“. Ein Hausgemeinschaftsmodell für Menschen mit Pflegebedarf wurde verwirklicht und mit den Bürgerinnen und Bürger werden Themenfelder wie Wohnen und Wohnumfeld, Grundversorgung im Alltag, soziale Einbindung diskutiert und Maßnahmen dazu entwickelt. Das Generationenprojekt „Lebensplatz Rechberg“ verbindet einen gemeinnützigen Wohnbau mit altersgerechten Wohnungen mit dem Pfarrcaritas „Naturpark Kindergarten“ und fördert damit die Begegnungen von Kindern und Senioren. Der Projekt „WEGE 2025 – Leben und alt werden auf der Mühlviertler Alm“ testet mit dem Fraunhofer Institut intelligente häusliche Unterstützungssysteme für ältere Menschen und entwickelt Umsetzungsideen für innovative Dienstleistungen. Die Publikation soll all diejenigen, die über das Älterwerden in unserer Gesellschaft nachdenken oder sich mit Fragen einer zukunftsorientierten Seniorenarbeit befassen, als Handreichung dafür dienen, neue Fragen für ein gutes Leben im Alter zu diskutieren, Handlungsoptionen zu entwickeln und zu verwirklichen. Die Broschüre ist ab sofort unter www.ooe-zukunftsakademie.at abrufbar. Pressekonferenz am 30. September 2016
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