Ausgabe 18-2016 | 14. Jahrgang WindEnergy 2016 Hallenplan Arbeitsbühne S. 4–5 S. 12–13 S. 20–21 Fairmessage-Digital. Bequem & mobil. Fairmessage-Digital. Convenient & portable. Ausgabe zu der Messe: WINDENERGY 2016 27.09. – 30.09. 2016 Messegelände Hamburg Lowering the cost of clean energy transforms wind into an asset for generations to come. That’s Ingenuity for life. Our fundamental imperative is to make clean energy even more affordable. We are lowering the cost of energy by constantly improving efficiency and increasing profitability. With more than 25 years of experience and solutions along the value chain, Siemens has the expertise to turn these goals into reality. Now all of us can look forward to a future with clean, affordable energy. siemens.com/transform-offshore-wind Visit us in hall B6 #362 kostenfrei Hall B1.OG 220.** 27-30 SEPTEMBER 2016 Visit the exhibitors at the Dutch Pavilion 27 – 30 September 2016 windenergyhamburg.com LIVE SIGHT APPLICATIONS Dutch Pavilion orga nised by Bra ndmarion S. 4–5 WindEnergy 2016 33 Inhaltsverzeichnis Ausg.Nr._18/2016 Foto: Hamburg Messe und Congress GmbH Foto: © Foto Harry Zier Foto: luise /pixelio.de S. 10 BladeMaker S. 20–21 Arbeitsbühne Inhalt/Content Spezialisten der Offshore-Windindustrie zeigen auf der Weltleitmesse Präsenz Seite 4 Offshore Wind Specialists Will Figure Prominently at The World’s Leading Expo Page 5 Integrated Offering of Technology and Financing Powers Gemini Offshore Wind Farm Page 6 Windverband fordert gesellschaftliche Diskussion zum künftigen Energiekonzept Seite 7 WindEnergy Hamburg zeigt Lösungen zur Energieversorgung der Zukunft Fertigungszentrum für Rotorblätter eröffnet Seite 10 Largest international business platform onshore and offshore Page 11 Hallenplan Seite 12/13 Floorplan Page 12/13 SmartBlades: Neue Ideen, wie Rotorblätter stabiler und leichter werden Seite 14 Prozesssicherheit durch neue Informationstechnologie Seite 15 Spezialisierte Weiterbildung für Fachkräfte in der Windenergiebranche Neuheit: Dokumentiertes Verschrauben Programm für Expertenaustausch, Kontaktpflege und Diskussion Seite 18/19 Servicesektor im Aufwind Seite 20/21 Interview mit Jessica Neumann, Industriekletterin in der Windbranche Seite 21 Smarte Technologie ermöglicht Windpark-Umzug Seite 22 Branche zeigt Leistungsfähigkeit auf WindEnergy Seite 23 Seite 8/9 Seite 16/17 Seite 18 Impressum - Ausgabe 18/2016 Messe Media Verlag GmbH Rotermundstraße 11, D-30165 Hannover Telefon +49 (0) 511 - 20 300 0 Telefax +49 (0) 511 - 20 300 40 eMail: [email protected] Handelsregister: Hannover HRB 200173 Geschäftsführer: Hardy Henke Verantwortlich für den Inhalt gem. §55, Abs. 2 RstV Redaktion: Dieter Pahl eMail: [email protected] www.fairmessage.de Anzeigenteil, Satz & Layout: Messe Media Verlag/Anja Wawer eMail: [email protected] Printauflage: 12.000 2. Quartal 2016 geprüft Druck: Sedai Druck GmbH & Co. KG Böcklerstraße 13 31789 Hameln-Wangelist Telefon +49 (0) 51 51 - 82 20 0 Telefax +49 (0) 51 51 - 82 20 124 www.sedai-druck.de Anzeigenpreise: Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 11. Das Magazin Fairmessage sowie alle darin enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Dies gilt auch für die Aufnahme in elektronischen Datenbanken, Vervielfältigungen auf CD-ROM, DVD-Rom und Publikationen über das Internet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Die Redaktion behält sich das Recht zur Kürzung oder Änderung vor. Text und Bildquelle: Hamburg Messe und Congress GmbH, Archiv oder siehe Bildangabe Komplette Errichtung Ihrer Windenergieanlagen- und fachspezifische Dienstleistung, sowie massgeschneiderte Logistk-, Konzept-und Projektlösungen. Innerhalb dieser Kernleistungen aus erster Hand & der strategischen Zusammenarbeit mit „Best-in-Class“ Partnern der Gruppe, verknüpfen wir Synergien intelligent. • Errichtung und Repowering • Projekt und Baustellenmanagement • Logistikkonzepte • Technische Beratung und Liftstudien Complete assembly of your windenergyconverter and professional service as well as appropriate logistics, concept- and project solutions. Within these accomplishments at first hand & strategic cooperation in collaboration with „Best in Class“-partner, we are combine synergies intelligent • Erection and Repowering • Project and Sitemanagement • Logistics Concept • Technical advice and Liftstudies your strategy for green energy Halle B2 EG Stand 425 CIwind GmbH Wehrden Ost 8 | D-26835 Hesel Tel: +49-4950-5382010 www.ci-wind.com 4 WindEnergy 2016 Ausg.Nr._18/2016 27 30 .– 9 .0 0 .2 16 WindEnergy Hamburg 2016 Von der Multi-Megawatt-Turbine bis zum Seekabel: Spezialisten der Offshore-Windindustrie zeigen auf der Weltleitmesse Präsenz D ie WindEnergy Hamburg findet vom 27. bis 30. September 2016 auf dem Gelände der Hamburg Messe statt. Die Weltleitmesse für die Onshore- und Offshore-Windbranche bildet den internationalen Markt mit der gesamten Wertschöpfungskette ab. Sie ist der Treffpunkt für Entscheider der Energiewirtschaft aus aller Welt. Die Lebenszykluskosten des Offshore-Windstroms fallen wesentlich schneller als noch vor wenigen Jahren erwartet, als die Projektkosten noch im Bereich zwischen 150 und 170 Euro je Megawattstunde lagen. Im Fall des kürzlich ausgeschriebenen holländischen 700-MW-Windparks „Borssele“ wurde eine Angebotsobergrenze von 124 Euro je Megawattstunde festgelegt, aber voraussichtlich werden manche Angebote deutlich darunter liegen. Die Entwicklung der Offshore-Windenergie ist auch ein Schwerpunktthema der WindEnergy Hamburg 2016. Auf der Weltleitmesse stellen mehr als 1200 Unternehmen der gesamten Wertschöpfungskette ihre Innovationen vor. Der Anteil der Aussteller mit Angeboten für den Offshore-Bereich liegt voraussichtlich bei rund einem Drittel. Darunter sind auch viele Firmen der maritimen Industrie, markt in Asien. Das Land erreichte eine installierte Gesamtkapazität von 1018 MW. Auf der WindEnergy Hamburg ist das Offshore-Angebot 2016 im Wesentlichen in drei Messehallen zusammengefasst. »Die Konferenz WindEurope Summit findet erstmals parallel zur WindEnergy Hamburg statt« die die Gelegenheit nutzen, neue Geschäftsfelder zu erschließen. Die installierte Stromerzeugungsleistung von Offshore-Windturbinen wuchs im Jahr 2015 GWEC-Statistiken zufolge weltweit um 3377 MW auf 12 105 MW. Großbrittanien ist nach wie vor der weltgrößte Einzelmarkt mit 5061 MW an installierter Gesamtleistung und 566 MW an neuer Kapazität. In Deutschland wuchs die installierte Kapazität um 2282 MW auf 3295 MW, was Platz 2 bedeutet. China hält seine führende Stellung als wichtigster Offshore-Wachstums- Komponenten für OffshoreWindparks Zu den Ausstellern zählen auch viele internationale Komponentenhersteller, darunter Lieferanten von Lagern, (Haupt-)Wellen, Kupplungen und Generatorgetrieben sowie Getriebehersteller. Die Anbindung von Offshore-Windturbinen an das Hochspannungsnetz an Land ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die unterschiedliche Arten von Kabelverbindungen innerhalb des Windparks sowie – je nach der gewählten Stromsammelund Umspannlösung – entweder Wechsel- oder Gleichstrom-Hochspannungsübertragungskabel erfordert. Führende Kabelanbieter werden den Fachbesuchern die unterschiedlichen Kabellösungen präsentieren. Zahlreiche weitere Aussteller bieten Dienstleistungen und Komponenten für den Einsatz auf dem Meer. Das vielfältige Angebotsportfolio auf der Messe reicht von Helikoptern über Logistik, Wartung, Türme, Fundamente und Taucher bis hin zum Seezeichen. Offshore-Windenergie spielt auch beim WindEurope Summit eine große Rolle. Die Konferenz findet erstmals parallel zur WindEnergy Hamburg statt, und zwar im CCH – Congress Center Hamburg in direkter Nachbarschaft zum Messegelände. Mehr Informationen zum Programm unter https://windeurope.org/summit2016/ Text & Bild: Hamburg Messe und Congress GmbH Messeplatz 1 D-20357 Hamburg WindEnergy 2016 Ausg.Nr._18/2016 27 30 .– 9 .0 0 .2 16 WindEnergy Hamburg 2016 From Multi-Megawatt Turbines to Subsea Cables: Offshore Wind Specialists Will Figure Prominently at The World’s Leading Expo W indEnergy Hamburg will be held at the Hamburg Fair site from 27 to 30 September 2016. This leading international expo for onshore and offshore wind reflects the global market and the whole of the value chain. It is the meeting point for decision makers from all parts of the world. Life-cycle based offshore wind generation cost levels drop much faster than held possible only few years ago, when project costs in Europe were typically in the €150 – 170/MWh range. Recent biddings for the Dutch 700MW windfarm “Borssele” had a maximum €124/MWh ceiling (‘grey’ electricity price + subsidy), but some offers are expected substantially lower. The vigorous development of offshore wind energy will be a featured topic at WindEnergy Hamburg 2016. The leading global trade fair for wind energy will see more than 1,200 companies showcasing their innovative products and services, representing all sectors of the value chain. Presumably about onethird of exhibitors will be companies serving the offshore segment, including maritime enterprises eager to seize the opportunity to expand into new areas of business. three fair halls will reflect nearly the entire range of offshore wind technologies. Components for offshore wind farms A wide variety of international »The conference WindEurope Summit will be held in parallel with WindEnergy Hamburg for the first time« Global offshore wind capacity grew in 2015 according GWEC statistics with 3,377MW to 12,105MW. The UK remained the world’s biggest single market with a 5,061MW total and 566MW new added. Germany’s installed capacity increased by 2,282MW, propelling it to a second position with 3,295MW total. China remainded the most important offshore growth market in Asia. It added 361MW to a 1,018MW total way ahead of Japan’s 50MW and 5.5MW in South Korea. At WindEnergy Hamburg 2016, component providers exhibit in Hamburg. Among these are bearing, (main) shaft, couplings and generator gearbox suppliers, and gearbox producers. Connecting offshore wind turbines to the onshore high-voltage (AC) network is a formidable task and requires various kinds of in-field cables, and either HVAC or HVDC export cables depending upon offshore power collection and conversion solutions. Leading cable suppliers will inform visitors on different cable solutions. Numerous additional exhibitors will offer services and components specifically for power generation on the open seas. The varied portfolio presented at the expo will include everything from helicopters to logistics, maintenance and diving services, and from towers and foundations through to navigation marks. Offshore wind energy will also be a key item on the agenda of the WindEurope Summit. The conference will be held in parallel with WindEnergy Hamburg for the first time, at CCH (Congress Center Hamburg), which is located right next to the Hamburg Fair site. More information on the conference is shown at https://windeurope.org/summit2016/ Text & Image: Hamburg Messe und Congress GmbH Messeplatz 1 20357 Hamburg Germany 5 6 Powers Gemini Ausg.Nr._18/2016 Integrated Offering of Technology and Financing Powers Gemini Offshore Wind Farm T he European Union is on course to hit its target of producing one-fifth of its energy from renewable sources by 2020. Yet the European Commission finds that only nine of the 27 participating European Union members will hit their individual renewable energy targets that year. Financial providers such as Siemens Financial Services (SFS) are in a unique position to help these countries meet their targets. For example, the Netherlands derived less than 5% of its energy from renewable sources in 2013. Today, Siemens is supporting the Netherlands capitalise on its high potential for offshore wind energy with an integrated offering of technology and financing for the country’s largest offshore wind project. By supplying one-and-a-half million Dutch citizens with clean energy, Gemini will play an important role in helping the Netherlands achieve the targets mandated by the European Union’s Renewable Energy Directive. The 600 MW Gemini wind power plant, to be located in the North Sea, will consist of 150 Siemens wind turbines. Siemens Financial Services is supporting the project with a 20% equity investment. In May 2014, this combination of technological innovation and tailored financing secured the largest wind power turbine order ever for Siemens. Siemens’ 15-year service and maintenance agreement for the Gemini project is introducing a highly advanced logistics concept for offshore sites. For the first time, a helicopter will be available for a project at all times and a specially designed, purpose-built service operation vessel (SOV) will be based at the wind farm. To ensure increased turbine availability, maintenance work can be carried out in much harsher weather and wave conditions with this combined offering. With more than 20 parties involved, 70% of the Eur2.8 billion budget will be provided on the basis of project financing, making Gemini the largest-ever project financed offshore wind farm in the world. The multi-source financing model used in the project can help meet the increased capital investment required to finance the next stage in the offshore wind market’s development. It signals how the appetite for offshore wind assets can be aligned across a wide range of investor groups. New investment vehicles are making it easier for renewable energy developers to attract financing. Historically, yield has been relatively thin and institutional investors tended to shy away from the energy sector. Recently, greater market liquidity has attracted greater interest among investors — and new instruments are being devised to attract new investor classes to the energy finance market. Success in the wind sector may be due, in part, to integrated offerings of technology and finance, which are strongly positioned to address the challenges project developers currently face. Developers often seek assistance with both financing and technology, and Siemens’ ability to invest its own capital to support its technology helps instill the necessary trust to attract the remaining debt and equity capital necessary to finance a project. From 2020 onward, Siemens will offer technologies that, in addition to optimised balance of plant, will allow offshore wind power to be produced on a LCOE level below 10 euro cents per kilowatt hour. Developers installed 11.8 GW of wind turbines in Europe last year, accounting for almost half the power-generation capacity added, according to the European Wind Energy Association. However, a surge in wind turbine production also means a greater need for the financing of these projects. Turbine installations this year will likely increase as developers seek to qualify for government incentives. However, what if these incentives are not received? There are similar concerns in the U.S., where developers fear that wind development activities may deteriorate if tax credits are not renewed. Renewable energy is now one of the greatest single asset classes held by SFS, and revenue from renewables has increased significantly since 2005. As the demand for energy continues to expand, the world needs new ideas to further promote renewable power generation. We are fortunate to play a role in developing, building, and investing in these projects. The cost of wind-generated power has declined at a steady pace as the technology has evolved. From 2020 onward, Siemens will offer technologies that, in addition to optimised balance of plant (BoP), will allow offshore wind power to be produced on a LCOE level (levelized cost of energy) below 10 euro cents per kilowatt hour. We are on the right trajectory to see continued long-term investing success in this sector and see the market continue to expand for the near future. www.siemens.com/transformoffshore-wind Energiekonzept Ausg.Nr._18/2016 Windverband fordert gesellschaftliche Diskussion zum künftigen Energiekonzept D ie Diskussionen rund um die Novelle zum EEG 2017 haben gezeigt, dass eine breite gesellschaftliche Diskussion sowohl zum künftigen Energiekonzept als auch zur Schrittfolge der Energiewende mehr als notwendig ist. Aktuell agiert die Bundespolitik noch auf Basis eines Energiekonzeptes aus dem Jahr 2010, welches nach dem Atomausstieg in Folge von Fukushima nicht mehr ausreichend konkret ist. „Wir wünschen uns eine politisch getragene öffentliche Debatte für einen echten Energiekonsens. Das planlose Laborieren steht der erfolgreichen Energiewende im Wege und ist für alle Akteure hoch unbefriedigend. Der nächsten Bundesregierung muss es gelingen, in vernünftigen Strukturen die Dekarbonisierung vorzubereiten. Die Strategie dafür sollte zwischen Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften und Verbänden im Rahmen eines öffentlichen Diskurses erarbeitet werden“, forderte Hermann Albers. Die Debatte rund um das EEG 2017 hat Diskrepanzen zwischen den Zielen der Länder und der Herangehensweise des Bundes offengelegt. Neben unterschiedlichen Zielsetzungen beim Ausbau der Erneuerbaren Energien findet sich ein konkreter Konflikt in den neuen gesetzlichen Regelungen des EEG. Der Bundesgesetzgeber sorgt nämlich über die Verschiebung des Referenzstandortes bei Wind an Land für einen erheblichen Druck, möglichst Windkraft- anlagen mit einer Nabenhöhe über 135 Meter und größeren Rotordurchmesser zu errichten. „Anlagen unterhalb einer Nabenhöhe von 135 Metern werden im EEG 2017 wirtschaftlich deutlich schlechter gestellt. Sie werden damit im Ausschreibungsverfahren benachteiligt“, beschrieb Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie, die Situation ab Januar 2017. Dieser bundesgesetzliche Druck steht bisher konträr zu den Wünschen von Kommunen und dem Vorgehen der Genehmigungsbehörden. Hier gibt es eine starke Tendenz unter dem Fokus der Akzeptanz, die Höhe von Windkraftanlagen zu beschränken. „Dieser offensichtliche Widerspruch wurde nicht ausreichend diskutiert. Wir befürchten, dass dieser bundesgesetzlich erzwungene Konflikt die Debatten vor Ort erschwert und der Energiewende nicht hilft“, kritisierte Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie. „Das Beispiel zeigt, wie notwendig ein Grundkonsens ist, der dann quer durch die politischen Ebenen getragen wird und unabhängig von Legislaturperioden hält. So lässt sich zudem Verlässlichkeit für die Akteure der Energiewirtschaft sichern“, machte Hermann Albers deutlich. Text: BWE – Bundesverband WindEnergie e.V. Bundesgeschäftsstelle Neustädtische Kirchstraße 6 D-10117 Berlin 7 8 Energieversorgung Ausg.Nr._18/2016 WindEnergy Hamburg zeigt Lösungen zur Energieversorgung der Zukunft durch intelligente Netze und Speichertechnologie D ie Energiewende kann nur gelingen, wenn unsere Stromversorgungsinfrastruktur modernisiert wird: Die Systeme der Zukunft müssen in der Lage sein, den verfügbaren Strom dynamisch an den Bedarf anzupassen und somit die Stabilität, Effizienz und Zuverlässigkeit des Netzes zu gewährleisten. Die rapide Entwicklung entsprechender Technologien wird auf der WindEnergy Hamburg dargestellt. Die Weltleitmesse für Windenergie wird vom 27. bis 30. September 2016 mit mehr als 1200 Ausstellern zum Treffpunkt für Entscheider der Energiewirtschaft. Ein wichtiger Aspekt ist die Speicherung von überschüssiger Windenergie. Aussteller dieses Themenschwerpunkts werden in den Messehallen mit „Storage Tour" gekennzeichnet. Besucher, die sich speziell für diese Angebote interessieren, können die Unternehmen bequem finden: online im Ausstellerverzeichnis auf windenergyhamburg.com, in der App sowie im Visitor Guide. Intelligente Energieversorgungssysteme In den meisten Ländern wird die Versorgungsinfrastruktur zentral geregelt. Der Strom gelangt über konventionelle Einweg-Übertragungs- und Verteilnetze zu den Verbrauchern. Dieses traditionelle Schema ändert sich jedoch rapide. Grund ist die weltweite Einbeziehung erneuerbarer Energieträger. Ungeachtet ihrer jeweiligen Struktur müssen jedoch die zukünftigen Versorgungsnetze in der Lage sein, sich dynamisch an die veränderliche Nachfrage und Angebot anzupassen und zugleich eine vergleichbare Netzstabilität, -effizienz und -zu- »Das Thema Smart Energy ist Teil des Konferenzprogramms« verlässigkeit sicherzustellen wie konventionelle Netze. Zahlreiche internationale Aussteller der WindEnergy Hamburg werden die Fachbesucher über spezifische intelligente Energieversorgungslösungen, intelligente Zweiwegenetze und diverse Speicheroptionen informieren. Im Mittelpunkt stehen dabei die Power-to-GasTechnologie, virtuelle Kraftwerke, Verfahren zur Verbesserung der Netzstabilität, intelligente (Elektro-)Mobilität und stromnetzunabhängige Versorgungssysteme. Diverse intelligente Energieversorgungslösungen sind bereits am Markt verfügbar. Aussteller Enercon und 74 Partner nehmen am ENERA-Forschungsprojekt teil. Ziel des Projektes ist es, die gesamte EnergieInfrastruktur einer Region im Nordwesten Deutschlands mit intelligenten Technologien so anzupassen, dass sie einen stark wachsenden Anteil erneuerbarer Energiequellen aufnehmen kann. Eine Schlüsseltechnologie dafür ist Enercons STATCOM-Modul, eine smarte Alternative für teure Kabelnetz-Erweiterungen in Regionen mit schwachen Netzen. Enercon wird die Messebesucher über diese und internationale Aktivitäten in der Entwicklung von Lösungen zur dynamischen Anpassung der Netze an veränderliche Nachfrage, Smart Grids, Speichertechnologien, Smart Mobility und intelligente Kommunikationsstrukturen informieren. Der Aussteller Siemens plant in einem Gemeinschaftsprojekt mit sechs niederländischen Partnern die Realisierung einer voll integrierten 12-MW-Power-to-Gas-Anlage in Delfzijl (NL) innerhalb der nächsten beiden Jahre. Nicht unmittelbar benötigter Wind- und Solarstrom kann zur Erzeugung von Wasserstoff und Synthesegas genutzt werden. Diese Gase stehen dann als nachhaltige Prozessgase der chemischen Industrie zur Verfügung. Siemens wird auch seine intelligenten Mobilitätslösungen und andere intelligente Energielösungen vorstellen. Die Energieversorger Vattenfall und E.ON haben beide Projekte zur Entwicklung virtueller Kraftwerke angestoßen – jeweils zusammen mit Eigentümern und Betreibern verteilter Stromerzeugungs- und Energiespeicheranlagen wie Windturbinen, Photovoltaik-, Biogas- und Batterieanlagen, Kraft-Wärme-Kopplungssysteme sowie Kühlhäuser. Auf der WindEnergy Hamburg werden beide Aussteller die Besucher über verschiedene Stromerzeugungs- und Stromspeicheranlagen informieren, die in bestehende virtuelle Kraftwerke integrierbar sind. Darüber hinaus werden sie Details über zukunftsweisende Merkmale virtueller Kraftwerkslösungen erörtern, beispielsweise über Energieversorgung Ausg.Nr._18/2016 die zentralisierte Anlagensteuerung mit dynamischem Ausgleich zwischen Angebot und Bedarf sowie über Energiemarkt-Handelsdienstleistungen. Lösungen für Entwicklungsregionen Gamesa hat im Mai den Prototyp eines stromnetzunabhängigen Systems vorgestellt, das aus einer Windturbine, einer Photovoltaikanlage, drei Dieselgeneratoren und zwei verschiedenartigen Energiespeichermodulen besteht. Der spanische Aussteller wird die spezifischen Merkmale und Vorteile des Systems näher beleuchten, insbesondere im Hinblick auf Inseln und andere abgelegene Standorte und Entwicklungsregionen ohne zentralisiertes Stromnetz. Der Aussteller Maxwell Technologies bietet als Spezialist und Vorreiter der Ultrakondensator- technik Systeme an, die Lade- und Entladezyklen mit hohen Strömen im schnellen Wechsel ausführen können. Aufgrund dieser Reaktionsschnelligkeit eignen sich Ultrakondensatoren hervorragend für die Aufrechterhaltung des Spannungspegels und die Frequenzregelung im Stromnetz. Dr. Franz Fink, Vorstandsvorsitzender von Maxwell: „Angesichts der raschen weltweiten Zunahme der regenerativen Stromerzeu- gungskapazität ist die Einführung verschiedener Energiespeichermethoden äußerst wichtig für die Aufrechterhaltung der Stromqualität und der Netzstabilität.“ Durch Kombination mit Batteriesystemen lassen sich effektive hybride Speicherlösungen herstellen, über deren Merkmale Maxwell informiert. Partner der WindEnergy Hamburg ist der Europäische Wasserstoffverband. Als ideale Plattform für Windenergieexperten und Vertreter verwandter Fachgebiete bietet die WindEnergy Hamburg 2016 die Möglichkeit, bekannte und neuartige Energiespeicher- und andere Energieversorgungslösungen vorzustellen, die zu wichtigen Bausteinen und Wegbereitern einer intelligenten Energiezukunft werden könnten. Das gilt umso mehr als die Konferenz WindEurope Summit erstmals parallel zur Weltleitmesse stattfindet. Das Thema Smart Energy ist Teil des Konferenzprogramms mit Sessions wie “Making wind fit for the power systems of the future” oder “Making T&D networks fit for wind integration”. Text & Bild: Hamburg Messe und Congress GmbH Messeplatz 1 D-20357 Hamburg PALFINGER MARINE welcomes customers and partners at booth B7.525 where the latest product innovation - the PALFINGER BLADE ACCESS (PBA) - will be presented. As the leading provider of highly reliable, innovative and customised lifting and handling solutions for the wind industry, PALFINGER MARINE invites to have a look at the different products for the wind business. PLATFORM, NACELLE, SUBSTATION CRANES AND PALFINGER BLADE ACCESS (PBA): BOOTH: B7.525 WWW.PALFINGERMARINE.COM 9 10 BladeMaker Ausg.Nr._18/2016 Eröffnung BladeMaker Fertigungszentrum für Rotorblätter eröffnet Z usammen mit 15 Partnern hat das Fraunhofer IWES als Koordinator im Projekt BladeMaker ein Fertigungszentrum aufgebaut, das am 27.04.2016 in Bremerhaven eingeweiht wurde. Dank spezieller Portale erfolgen dort künftig acht Prozessschritte an einem Maschinenplatz, so dass sich Produktionsabläufe effizienter gestalten lassen. Bei diesem Stapellauf flogen die Späne: Im Rahmen der feierlichen Eröffnung des BladeMakerZentrums verfolgten 150 Industrievertreter Fräsarbeiten an der Werkzeugform für ein 40-Meter Blatt. Dreieinhalb Jahre hatten die Wissenschaftler zusammen mit Rotorblatt- und Komponentenherstellern, Anbietern von Produktionssteuerungen sowie Materialherstellern an Konzept und Prozessentwicklung gefeilt, um die Entwicklung von der Kleinserienfertigung zur großindustriellen Produktion von Rotorblättern voranzubringen. Das Ziel ist, im Herstellungsprozess zunächst Einsparungen um die 10 Prozent zu erzielen – durch effizientere Produktionsprozesse, den Einsatz innovativer Materialien und ausgewählte Automatisierungsansätze. Entgegen des allgemeinen Trends zum Einsatz von Knickarm-Robotern im Bereich der Komoposit-Fertigung wurde für BladeMaker ein Linearachsensystem mit zusätzlichen Freiheitsgraden für die Drehbewegung des Prozesskopfes gewählt. Dies ermöglicht die Ver- verschiedene Produktionsschritte, die sonst an unterschiedlichen Maschinen erfolgen, durch einfache Auswechslung des Prozesskopfes am gleichen Platz durchführen“, erklärt Christian Dörsch, Gruppenleiter Fertigung am Fraunhofer IWES. »Dank spezieller Portale erfolgen dort künftig acht Prozessschritte an einem Maschinenplatz« bindung von hoher Präzision mit der erforderlichen Bewegungsfreiheit. Das Demonstrationszentrum steht allen interessierten Industrieunternehmen für fertigungs-bezogene Tests und Machbarkeitsuntersuchungen sowie Prozessbefähigungen offen. Integriertes Maschinenkonzept Der L-förmige Aufbau der beiden Portalsysteme bietet zwei entscheidende Vorteile: einfaches Be- und Entladen von der Seite ist möglich, so bleibt das Rotorblatt zugänglich für Werker, die ergänzende Handgriffe ausführen; und die Leichtbauportale vereinen die Genauigkeit einer Fräsmaschine mit einer Tragfähigkeit bis zu 400 Kilogramm. „Damit können wir Hohe Funktionalität und Bedienkomfort An jedem der zwei Portale können unterschiedliche Prozessköpfe eingespannt werden, die eigenständig oder im Parallelbetrieb zum Einsatz kommen. Sie bewegen sich mit maximal zweieinhalb Metern pro Sekunde entlang der Bahnen. Eine Schwerlastplattform zum Transport der Halbzeuge und Materialien fährt im Schlepptau am Boden mit, um das Rüsten der Portale zu vereinfachen. Die CNCSteuerung eines Projektpartners macht die Verknüpfung von Konstruktion und Fertigung möglich. In die baulichen Gegebenheiten der ehemaligen Werfthalle ließ sich das Portalsystem problemlos integrieren. Testlauf mit fertigungsoptimiertem Blatt Noch bis Herbst 2017 untersuchen IWES-Wissenschaftler Fertigungsund Verfahrenstechnik und ermitteln das optimale Blattdesign für die industrialisierte Produktion. Nächstes Etappenziel ist die Anfertigung eines PrototypenBlatts, das die einzelnen Fertigungsschritte durchlaufen wird. Dabei werden Optimierungsansätze ausgelotet, die Ergebnisse mit dem manuellen Fertigungsansatz verglichen und bewertet. Das Design des Blattes wird öffentlich gemacht. Die Ergebnisse des Projektes BladeMaker sollen insgesamt die Wettbewerbsfähigkeit qualitätsbewusster Hersteller stärken und die Erzeugung von Windenergie kostengünstiger machen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit rund 8 Mio. Euro gefördert. Text: Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik, Institutsteil Nordwest Am Seedeich 45 27572 Bremerhaven Bild: © Foto Harry Zier www.iwes.fraunhofer.de Innovations Ausg.Nr._18/2016 11 Largest international business platform onshore and offshore W indEnergy Hamburg covers the whole value chain of both the onshore and offshore wind industry, and is expanding this year, with an additional exhibition hall. Some 1,200 exhibitors are expected at WindEnergy Hamburg in September, presenting their innovations on some 65,000 square metres, in a total of nine exhibition halls. This global expo will be opened by its patron Sigmar Gabriel, Germany’s Minister of Economics. This year, for the first time, the conference WindEurope Summit will be held in parallel to WindEnergy Hamburg. “WindEnergy Hamburg gives the industry the ideal platform to prepare international business Hall B4.EG. Booth 500 and close specific deals,” says Bernd Aufderheide, President and CEO Hamburg Messe und Congress GmbH. “A key aspect for the companies is showcasing their latest developments, products and services, and present- the tremendous innovative power and dynamism of this sector, in both current and future key markets. “This is the showcase for hundreds of companies which are fully engaged in finding solutions for the great challenges of »This is the showcase for hundreds of companies« ing new business models – at the location of Germany as the technology leader. This is also a chance to gain useful leads in new areas of industry, and to set the course for further development of the wind industry itself,” added Aufderheide. WindEnergy Hamburg is entirely dedicated to the wind industry, and reflects our times – combating climate change, reducing carbon emissions, and transforming our energy markets in an economically viable way.” Global market, international presence All major manufacturers involved in this industry globally are in Hamburg to present their products and services for the wind market to the international trade audience. They include key international players such as Enercon, Gamesa, GE, Nordex, Senvion, Siemens Wind Power, Vestas and others. A first-time exhibitor from Asia is Envision, a manufacturer currently working mainly in the Chinese market. A number of countries will also have their own national pavilions, e.g. Denmark, Turkey, China, Argentina, the US and Canada, to mention just a few. Text: Hamburg Messe und Congress GmbH Messeplatz 1 D-20357 Hamburg SeaZip Offshore Service BV P.O. Box 3, 8860 AA Harlingen, Netherlands T + 31(0)517 431 225, [email protected] www.seazip.com POWER YOUR BUSINESS VISIT US AT BOOTH B4.EG.500 WWW.SEAZIP.COM Halle B4EG | Stand 500 | Hallenfarbe: Direct Drive Wind Turbines www.ewtdirectwind.com Hall B7 - stand 322 Halle B7 | Stand 322 | Hallenfarbe: WindEnergy Ha Die Weltleitmesse für W 27. – 30. September 2016 – Mess Halle A4 | Stand 500 | Hallenfarbe: Experience our smart obstruction light solutions at stand: www.orga-aviation.nl Halle B4EG | Stand 303 | Hallenfarbe: W W W.MOELLERPOELLER.DE Elektroplanung für Windparks onshore, offshore sowie PV. Planung von Umspannwerken. Netzstudien. Halle A1 | Stand 125 | Hallenfarbe: Your specialist in camera security Ihr Spezialist in Kamerabewachung Halle B2EG | Stand 436 | Hallenfarbe: We transform offshore wind into an asset. siemens.com/weh Halle B6 | Stand 362 | Hallenfarbe: SIEM_Overarching_80x35_fairmessage_E_39L.indd 1 13.09.16 18:38 www.stiegewind.de HALLE A4 STAND 256 www.wind7.com HALLE A4 STAND 353 Halle A4 | Stand 256, Stand 353 | Hallenfarbe: 160907_WIND70039_Kleine Anzeige_80x35_01.RZ.indd 1 Investors best choice for small wind. Find us in Hall B1.EG.107 Halle B1 EG | Stand 107 | Hallenfarbe: 08.09.16 11:50 amburg 2016 Windenergie se Hamburg Halle B2 EG | Stand 225 | Hallenfarbe: WindEurope Summit 2016 Halle B2 EG | Stand 325 | Hallenfarbe: Halle A4 | Stand 245 | Hallenfarbe: Besuchen Sie uns! www.kuebler.com Halle B5 | Stand 509 | Hallenfarbe: A1 Finance & Insurance Finanzierung & Versicherung A4 Health & Safety Arbeitssicherheit B1.OG National Pavilions Nationenpavillons B1.EG Danish Pavilion Nationenpavillon Dänemark B2.EG Offshore & Logistics Offshore & Logistik B3.EG Offshore B4.EG Offshore B5 Drive Technologies & Mechanical Components Getriebe & mechanische Komponenten B6 Electrical Components Elektrische Komponenten B7 Smart Energy & Materials Smart Energy & Werkstoffe Halle B6 | Stand 454 | Hallenfarbe: Halle B5 Stand 509 SmartBlades: Neue Ideen, wie Rotorblätter stabiler und leichter werden W ie können Rotorblätter von Windenergieanlagen Strom in Zukunft noch effizienter produzieren – sowohl in den windstarken Offshore-Gebieten als auch in windschwächeren Regionen im Binnenland? Im Projekt SmartBlades entwickelten und prüften die Forscher des Forschungsverbundes Windenergie (FVWE) neue Ideen für intelligente Rotorblätter, die sich dem Wind anpassen können. Zum Abschluss des Projektes SmartBlades stellten die Forscher am 3. und 4. Februar 2016 ihre Ergebnisse in Stade bei einer Konferenz mit nationalen und internationalen Gästen aus Wissenschaft und Industrie vor. SmartBlades war ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit rund zwölf Millionen Euro gefördertes dreijähriges Forschungsprojekt. Ein Rotorblatt einer Windenergieanlage ist inzwischen bis zu 85 Meter lang, die Anlagen reichen in Höhen von über 200 Metern. Das bedeutet, dass Rotorblätter aufgrund der ungleichmäßigen Windverteilung in Bodennähe und im oberen Teil der Anlage einer stark schwankenden Windlast ausgesetzt sind. Die Folge: hohe Belastungen für das Material des Rotorblattes und eine große Herausforderung bei der Regelung der Anlage. Vor allem bei stark böigem Wind kann die Windlast so groß sein, dass die Betreiber ihre Anlagen sogar abschalten müssen, um Schäden zu vermeiden. Wirtschaftlich ist das schlecht, denn starker Wind sorgt für gute Stromerträge. Ideal wären Rotorblätter, die ihre Geometrie an die lokalen Windeinwirkungen anpassen können. Möglich wird dies durch aktive und passive Technologien, mit denen sich die einzelnen Rotorblätter auf die lokalen Windgegebenheiten einstellen können – sogenannte SmartBlades. Wissenschaftler des FVWE mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), dem Fraunhofer IWES und ForWind, dem Zentrum für Windenergieforschung der Universitäten Oldenburg, Hannover und Bremen, haben im Projekt SmartBlades die Wirkung dieser Technologien untersucht. Entwicklern und Betreibern von Anlagen bieten die Ergebnisse des Projektes neues Know-how und Werkzeuge um effektivere, kosteneffizientere und zuverlässigere Anlagendesigns auf den Markt zu bringen. Intelligente Strukturen reagieren auf die Windturbulenz Wenn sich ein Rotorblatt bei starkem Wind verdreht, so dass es dem Wind weniger Angriffsfläche bietet, sprechen die Wissenschaftler von einer Biege-Torsions-Kopplung. Da diese Biegung allein durch die Kräfte des Windes hervorgerufen wird, handelt es sich um sogenannte passive Mechanismen. Dabei wurden zwei verschiedene Ansätze verfolgt, die diesen Effekt bewirken. Zum einen wurde eine sichelförmige Geometrie untersucht, zum anderen eine besondere Struktur der materiellen Bauweise des Rotorblattes. Beim strukturellen Ansatz werden die Glasfasern, aus denen das Rotorblatt aufgebaut ist, so gelegt, dass es sich bei unterschiedlichen Windgeschwindigkeiten verdreht und den Anstellwinkel somit lokal anpasst. "Die Vorteile der Mechanismen sind, dass die Blätter weniger massiv und damit leichter gebaut werden können. Beide Verfahren haben das Potenzial die Stromausbeute von Windenergieanlagen zu verbessern," beschreibt Alper Sevinc, SmartBlades-Technologiekoordinator der biegetorsionsgekoppelten Rotorblätter vom FraunhoferInstitut IWES. In einem zukünftigen Projekt wollen die Forscher die in der Simulation getesteten Mechanismen an bereits entworfenen Demonstrations-Rotorblättern testen. Aktive Steuerelemente im Rotorblatt Ein anderer Ansatz, den die Wissenschaftler verfolgt haben, sind aktive Mechanismen, die die Hinterkanten eines Rotorblattes verändern, womit Anlagenbetreiber die aerodynamischen Belastungen an einem Rotorblatt steuern können. Untersucht haben die Wissenschaftler dabei in sich bewegliche (formvariable) Hinterkanten, und starre Hinterkantenklappen. Das Konzept kommt aus der Luftfahrt und lässt sich mit den Klappen an Tragflächen von Flugzeugen vergleichen. Die Untersuchungen ergaben, dass beide Verfahren die Last am Rotorblatt effektiv vermindern. Der Wartungsaufwand bei starren Hinterkantenklappen ist jedoch durch die auftretende Verschmutzung der beweglichen Teile so erheblich, dass die Vorteile von beweglichen Hinterkanten klar überwiegen. Perspektivisch ist auch für diesen Ansatz der Bau von Demonstrationsblättern geplant. Optimales Profil durch bewegliche Flügel an der Vorderkante Die Wissenschaftler untersuchten auch, ob ein beweglicher Vorflügel an einem Rotorblatt die Effizienz von Windenergieanlagen unter stark schwankenden turbulenten Windbedingungen verbessern kann. Dieser Mechanismus erlaubt es, ein Rotorblatt in einem großen Windgeschwindigkeitsbereich optimal zu nutzen. "Der Vorteil liegt hierbei in der Reaktionsgeschwindigkeit der Bewegung des Vorflügels, die eine schnelle Beeinflussung der wirkenden aerodynamischen Kräfte bei turbulenten Einströmbedingungen ermöglicht", kommentiert Michael Hölling, SmartBlades-Technologiekoordinator für Rotorblätter mit beweglichen Vorflügeln von ForWind, das Potential des adaptiven Vorflügels. Das Konzept des beweglichen Vorflügels wurde während des Projektes im Windkanal getestet und lie- Durch Klappen im Rotorblatt, die den Wind umlenken sowie bewegliche Hinterkanten und Vorflügel sollen sich Rotorblätter in Zukunft besser und schneller an die lokalen Windströmungen anpassen können. ferte vielversprechende Ergebnisse für weitere Entwicklungen. Zusätzlich haben die Forscher die Wirtschaftlichkeit der Technologieentwicklungen bewertet. In Simulationen haben sie alle Mechanismen mit einer State-of-the-Art-Referenzanlage mit einem 80 Meter langen Rotorblatt verglichen, mit dem Ergebnis, dass viele der untersuchten Mechanismen Rotorblätter in Zukunft besser machen können. In einem nächsten Schritt hoffen die Forscher, ihre Ergebnisse an Full-Scale-Rotorblättern testen zu können. Mit dem Projekt SmartBlades wurde eines der ersten großen Forschungsprojekte des 2013 gegründeten Forschungsverbundes erfolgreich zu Ende geführt. "Die hervorragende Zusammenarbeit des Konsortiums spiegelt sich in den vielversprechenden Ergebnissen des Projektes wieder. Das Projekt hat gezeigt, dass sich die unterschiedlichen Kompetenzen der Partner ideal ergänzen und verknüpfen lassen", betont Ceyda Icpinar, SmartBlades-Projektmanagerin vom DLR-Institut für Faserverbundleichtbau und Adaptronik in Braunschweig. Mit dem erfolgreichen Abschluss des Projektes ist nicht nur der gemeinsame Weg für Folgeaktivitäten im Bereich der intelligenten Rotorblätter geebnet, es wurde auch ein stabiles Fundament gelegt, für weitere Forschungsvorhaben im gesamten Windenergiebereich. Text & Bild: Deutsches Zentrum für Luftund Raumfahrt e. V. (DLR) Linder Höhe D-51147 Köln 15 Handkraftschrauber Ausg.Nr._18/2016 Prozesssicherheit durch neue Informationstechnologie • alkitronic® präsentiert neues Montage-Dokumentations-System inkl. App T echnologischer Fortschritt in der MontageDokumentation: Mit dem alkitronic® HSD stellt die alki TECHNIK GmbH eine zukunftsweisende Weiterentwicklung des Handkraftschraubers (HG) vor. Der manuelle Sensorschrauber alkitronic® HSD ermöglicht drehmomentkontrolliertes Verschrauben und eine Messdatenerfassung direkt an der Schraube. Ob nur Drehmoment oder das kombinierte Drehmoment/-winkelverfahren, dieses System ermöglicht, sowohl das Drehmoment als auch den Drehwinkel manuell vor Ort einzustellen und das tatsächlich aufgebrachte Moment schnell und einfach zu dokumentieren. Die Dokumentation des gesamten Schraubvorgangs erfolgt per Datenübertragung über eine Bluetooth-Schnittstelle. Die eigens dafür entwickelte alkitronic® App hängig von einer externen Stromversorgung betrieben wird. Viele etablierte alkitronic® Kunden setzen seit Jahren international auf die Zuverlässigkeit und Robustheit der alkitronic® HG-Serie, die entscheidende Vorteile mit sich bringt: • Drehmomentkontrolliertes Verschrauben • Messdatenerfassung direkt am Schraubfall • Reproduzierbare Verschrau bungen – unabhängig von 1/2 quer 190 x 125 Spiegel ? 1/3 quer 190 x 85 Spiegel 210 x 144 Anschnitt 210 x 102 Ansch für iOS- und Android-Mobiles garantiert einen plattformunabhängigen Datenaustausch mit Hilfe von CSV-Dateien. Der alkitronic® HSD ist mobil und stets einsatzbereit, da er unab- Störgrößen • Hohe Mobilität – unabhängig von einer externen Stromver- sorgung • Drehmoment- und Winkel sensor direkt auf dem Abtrieb • Mehrere bereits voreingestellte Programme • Menügeführte einfache Bedienung Montage-Dokumentations-Systeme von alkitronic® sind sowohl für Handkraftschrauber (HSD) als auch für batteriebetriebene (EASD) und pneumatische (CLSD) Drehmomentschrauber von alkitronic® erhältlich. Über die alki TECHNIK GmbH Die alki TECHNIK GmbH ist ein international agierendes mittelständisches Familienunternehmen mit Sitz in Ingolstadt. Unter der Marke alkitronic® werden seit Beginn der 80er Jahre hochwertige und präzise Schraubsysteme entwickelt, produziert und vertrieben. Die Marke alkitronic® steht für höchste Ansprüche, langjährige Erfahrung sowie eine kundenorientierte Partnerschaft und verkörpert die klassischen Eigenschaften der „Made in Germany“ – Qualität. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.alkitronic.com. World's No. 1 Choice for Wind Energy Bei Wind und Wetter: alkitronic® alkitronic® Drehmomentschrauber ermöglichen als „Allwetterschrauber“ mit Schutzart IP54 ein gefahrloses Verschrauben bis 6.500 Nm bei Feuchtigkeit und Regen. Das gekapselte Gehäuse ohne Lüftungsschlitze ist einzigartig im Markt und verlängert die Einsatzdauer im Außenbereich: keine Ausfälle bei Nässe. Auch SpannungsSchwankungen (durch Mobilaggregate, Verlängerungskabel) können einem alkitronic® EFCip nichts anhaben: Das Drehmoment bleibt zwischen 100 und 253 Volt exakt (± 3 % Wh-Genauigkeit)! Auch deshalb ist alkitronic® erste Wahl für die Windenergie. www.alkitronic.com EFCip 16 Weiterbildung Ausg.Nr._18/2016 Fraunhofer Academy Online Master Spezialisierte Weiterbildung für Fachkräfte in der Windenergiebranche • Neue »wes.online Zertifikate« starten im Oktober 2016 D ie Windenergie ist auf dem Vormarsch. In Deutschland spielt sie die tragende Rolle bei der Energiewende. Auch weltweit leistet sie einen bedeutenden Beitrag zur Stromversorgung. Ihr Potenzial ist enorm. »Die Windenergie ist bislang die am weitesten entwickelte und günstigste Technologie im Bereich der erneuerbaren Energien und erzielt zudem den größten Ertrag pro genutzter Fläche«, weiß Prof. Dr.-Ing. Kurt Rohrig, stellvertretender Institutsleiter des FraunhoferInstituts für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES. Damit die Windkraftbranche weiter wachsen kann, sind qualifizierte Ingenieurinnen und Ingenieure erforderlich. Laut der European Wind Energy Association EWEA benötigt die Branche bis 2030 etwa weitere 50.000 geschulte Fachkräfte. Deswegen bietet die Universität Kassel in wissenschaftlicher Kooperation mit dem Fraunhofer IWES und der Fraunhofer Academy bereits seit 2015 den Masterstudiengang »Online M. Sc. Wind Energy Systems« an. Um den Anforderungen nach Spezialisierung in der Windenergie gerecht zu werden, wird dieser nun erstmalig durch sieben »wes.online Zertifikate« erweitert. Bewerbungsschluss für die Weiterbildungsangebote ist der 1. Oktober. Während der berufsbegleitende Studiengang »Online M. Sc. Wind Energy Systems« umfassendes und breitgefächertes Wissen vermittelt, setzen die »wes.online Zertifikate« auf Schwerpunkte und ermöglichen den Studierenden einen tiefen Einblick in Teilaspekte der Windenergie. Zusammen ergibt sich daraus ein individuell gestaltbares Weiterbildungsangebot. »Um die Lehrinhalte der Weiterbildungen festzulegen, haben wir uns den Markt der Windenergie angeschaut und die spezifischen Erfordernisse der Unter- nehmen untersucht«, erläutert der akademische Leiter der Zertifikatsprogramme und des Studiengang Prof. Dr.-Ing.habil. Detlef Kuhl, Leiter des Fachgebiets Baumechanik/Baudynamik an der Universität Kassel. »So konnten wir die Inhalte direkt an die Bedarfe der Wirtschaft und Industrie anpassen«. Die besondere Kooperation zwischen Universität und Forschungseinrichtung sorgt dabei für ein breites Wissensspektrum – von der Planung bis hin zum Bau von Windkraftanlagen: Die erforderlichen Grundlagen erhalten die Studierenden von der Universität Kassel, während die FraunhoferExpertinnen und Experten das nötige Praxiswissen und die Spezialisierung mit sich bringen. Die Weiterbildungsangebote richten sich an Ingenieurinnen und Ingenieure aus der Forschung und Industrie, die sich international im Bereich Windenergie weiterentwickeln wollen. Sieben neue »wes.online Zertifikate« begegnen dem Bedarf an spezialisierten Fachkräften »Wir haben festgestellt, dass der Wunsch der Studierenden nach Spezialisierung in Teilbereichen der Windenergie bei gleichzeitig kürzerer Studiendauer groß ist, und haben daher unser Angebot erweitert«, so Kuhl. Die neuen »wes.online Zertifikate« spiegeln die Inhalte des Studiums, ermöglichen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern jedoch, sich auf bestimmte Aspekte der Wind- Weiterbildung Fraunhofer Academy Die Fraunhofer Academy bündelt die Weiterbildungsangebote der FraunhoferGesellschaft unter einem Dach. Neueste Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung fließen unmittelbar in die Lehrinhalte ein. Dies garantiert einen einzigartigen Wissens-transfer aus der Fraunhofer-Forschung in die Unternehmen. Die berufsbegleitenden Studiengänge, Zertifikatskurse und Seminare richten sich an Fach- und Führungskräfte. Sie basieren auf den Forschungstätigkeiten der Fraunhofer-Institute in Kooperation mit ausgewählten und renommierten Partneruniversitäten und Partnerhochschulen. Weitere Informationen auf www.academy.fraunhofer.de energie zu konzentrieren und sich tiefgehenden Schwerpunkten zu widmen. Zudem können die Studierenden zunächst einzelne Module besuchen, bevor sie sich für das Masterstudium entscheiden. Absolvierte Zertifikate können anschließend angerechnet werden. Wie auch der Studiengang sind die Zertifikate international ausgerichtet und englischsprachig. Sie werden zu 100 Prozent online angeboten und können daher orts- und zeitunabhängig berufsbegleitend absolviert werden. Spezielle Formate, wie etwa live stattfindende Online-Sessions, aufgezeichnete Lehrvideos oder eine Lernplattform, ermöglichen das Fernstudium. Individuelle Schwerpunkte setzen: Von der Konstruktion hochmoderner Windkraftanlagen bis hin zu technischen und rechtlichen Herausforderungen Jedes der sieben »wes.online Zertifikate« setzt sich aus einer Kombination verschiedener Module zusammen. Die Studierenden 17 können unterschiedliche Schwerpunkte der Windenergie wählen, Grundlagen- und Vertiefungsmodule ermöglichen eine zusätzliche Anpassung an den individuellen Wissensstand. Im Grundlagenzertifikat »Scientifically Oriented Fundamentals of Wind Energy Systems« erwerben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beispielsweise Basiswissen zur ökonomisch und ökologisch effizienten Nutzung von Windenergie sowie zum Bau hochmoderner Windkraftanlagen. In vier weiteren Zertifikaten können die Studierenden ihr Wissen über die Konstruktion, Planung und Verwaltung von Windkraftanlagen und Windparks vertiefen und individuelle Schwerpunkte, etwa in den Bereichen Elektrotechnik, Struktur- und Strömungsmechanik, legen. Die zwei Vertiefungszertifikate »Integration of Wind Power in the Electricity Supply System« und »Computational Wind Energy Systems« ermöglichen zudem eine Spezialisierung auf technische, administrative sowie rechtliche Herausforderungen und Grenzen bei der Einbindung der Windenergie sowie zu Berechnungsmethoden im Bereich der statischen und dynamischen Analyse von Windkraftanlagen. Zum Weiterbildungsprogramm »Wind Energy Systems« Text: Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik, Institutsteil Nordwest Am Seedeich 45 D-27572 Bremerhaven www.iwes.fraunhofer.de Bild: Lydia W. /pixelio.de Unterstützung und Beratung von Unternehmen im Bereich Arbeitssicherheit, Brandschutz und Gesundheitsschutz von der Planung über die Ausführung bis zum Betrieb Ziel des Unternehmens: Neben der Sicherheit und Gesundheit ihrer Beschäftigten bieten wir unseren Auftraggebern: 1. Planungssicherheit 2. Ausführungssicherheit 3. Wirtschaftliche Sicherheit und Transparenz 4. Rechtssicherheit Personaldienstleistungen / Arbeitnehmerüberlassung Vermittlung und Überlassung qualifizierter Fachkräfte und Kundenrepräsentanten Arbeitsschutz Fachliche Unterstützung und Erstellung von Gefährdungsanalysen Erstellung von GAP-Analysen Schulungen und Unterweisungen (z.B. Brandschutzhelfer) Beratung und Umsetzung neuer Vorschriften Vertragsberatung Kontrolle und Einhaltung der HSE-Vorgaben Erstellung von HSE-Plänen, Flucht- und Brandschutzplänen sowie Sicherheitsausstattungen speziell für Plattformen Dokumentation und ständige Aktualisierung der HSE-Dokumente Brandschutz Externer Brandschutzbeauftragter VdS / cfpa Erstellen von Flucht- und Rettungswegeplänen nach ISO 23601 Erstellen von Feuerwehrplänen nach DIN 14095 Erstellen von Brandschutzverordnungen nach DIN 14096 in den Teilen A, B, C SiGeKo – Sicherheits- und Gesundheitskoordination Beratung Koordination und Überwachung Überprüfung und Kontrolle Erstellen eines SiGe-Plans Dokumentation HSEQ-Professional • On & Offshore GmbH Lambertusstraße 55 • 41849 Wassenberg +49 2432 9342 405 • +49 2432 9342 406 [email protected] Demnächst in neuen Räumen in Heinsberg, Apfelstraße 74-76. Global Wind Energy Hamburg Stand Halle A4 Stand 243 18 Experten Ausg.Nr._18/2016 Neuheit: Dokumentiertes Verschrauben geeignet und wird direkt auf die Verzahnung des jeweiligen Schraubers aufgesetzt. Der Messvorgang selbst verläuft nach einem einfachen und absolut zuverlässigen Prinzip. Im Mittelpunkt steht dabei die in Zusammenarbeit mit einem amerikanischen Partnerunternehmen neu entwickelte elektronische Steuerung. Das robuste Prüfgerät von Juwel - Schraubtechnik ist ohne vorherige Kalibrierung sofort nach dem Aufsetzen messbereit. D ie menschliche Arbeitskraft ist keine Konstante, auch Routinetätigkeiten wie das Verschrauben von Montageteilen beinhalten ein nicht zu unterschätzendes Fehlerrisiko. Dabei ist gerade für sicherheitsrelevante Verschraubungen die Null-Fehlertoleranz ein absolutes Muss. Strenge Qualitätsnormen und Richtlinien verlangen darüber hinaus eine lückenlose Dokumentation der fehlerfrei erbrachten Leistungen. Doch wie lässt sich sicherstellen und kontrollieren, dass ein Monteur alle Schrauben exakt mit dem geforderten Drehmoment setzt? Neu entwickelte Steuerung setzt Maßstäbe Verlässliche Antworten liefert das neue Drehmoment-Messgerät T DOC des Unternehmens JUWEL – Schraubtechnik. Das mobile, lediglich 3,7 Kilogramm schwere Prüfgerät ist für Akku-betriebene, elektrisch angetriebene oder pneumatische Drehmomentschrauber Prozesssicherheit dank Dokumentation Nach der Verschraubung werden die Drehmoment-Messdaten auf einem internen Datenspeicher gesichert und können über diesen via USB in das interne EDV-System übertragen werden. Die dort als Prüfprotokolle archivierten Daten sind dann als lückenlose Verschraubungsreporte jederzeit abrufbar. Format und Optik der Protokolle sind frei gestaltbar und können an die Vorgaben des jeweiligen Qualitäts- Halle B5 Stand 115 managementsystems angepasst werden. Das Prüfgerät verfügt über ausreichend Datenvolumen und gewährleistet die Speicherung von 999 Verschraubungen. Prüfgerät bietet mehrere Messmodi Das Messergebnis wird in einem Display gut sichtbar angezeigt und kann zusätzlich zur Einheit Newtonmeter in sieben weiteren Einheiten berechnet und angezeigt werden. Der neue Drehmoment- Prüfer von Juwel arbeitet in einem Messbereich von 100 Nm bis 3500 Nm. Das Messergebnis selbst wird als fünfstelliger Wert angezeigt. Der relative Messfehler des Geräts beträgt maximal 1%. Ist der geforderte Soll-Drehmoment-Wert erreicht, wird dem Anwender dies über ein grünes LED-Signal mitgeteilt. Bei einer Abweichung vom geforderten Soll-Wert erhält er dagegen ein rotes Warnsignal. Neben der Prüfung auf absolute Werte bietet der Juwel T - DOC zusätzlich einen Messmodus für relative Drehmoment- Bereiche. Programm für Expertenaustausch, Kontaktpflege und Diskussion auf internationalem Niveau D ie globalen Windenergiemärkte entwickeln sich sehr dynamisch. Beeinflusst von wirtschaftlichen wie politischen Faktoren, ist die Branche von einem hohen Innovationstempo geprägt. Die WindEnergy Hamburg wird zum Treffpunkt für Entscheider der Energiewirtschaft aus aller Welt. Mit ihren vielfältigen Networking-Gelegenheiten ist die Weltleitmesse für die Onshoreund die Offshore-Windindustrie die optimale Plattform für internationalen Experten-Austausch auf Topniveau. Fachbesucher finden auf dem Messegelände Programm-angebote wie die Speaker´s Corner und das Recruiting Day Forum, wo Unternehmen in rund 100 Kurzvorträgen ihre Messeneuheiten und Angebote vorstellen. Weitere Programmpunkte wie die Storage Tour und das WindEnergy Match runden das Angebot der mehr als 1200 Aussteller in neun Messehallen ab. Erstmals findet parallel zur WindEnergy Hamburg der WindEurope Summit mit umfangreichem Konferenzprogramm statt. Storage Tour für Stromspeicherlösungen Intelligente Speichermöglichkeiten sind eine zentrale Voraussetzung für die Integration des steigenden Anteils von Windenergie in der Stromversorgung. Zugeschnitten auf das Thema „Stromspeicherlösungen für Erneuerbare Energien“ zeigt die WindEnergy Hamburg über die neun Messehallen verteilt unterschiedliche Speicherlösungen und Systeme für Netzintegration auf. Eine komprimierte Übersicht gibt zudem die „Storage Tour“, an der sich rund 90 Aussteller beteiligen. Besucher, die sich speziell für dieses Thema auf der Weltleitmesse interessieren, können diese Unternehmen bequem finden: online im Ausstellerverzeichnis auf windenergyhamburg.com, in der App sowie im Visitor Guide unter dem Stichwort Storage Tour. International netzwerken mit WindEnergy Match Die WindEnergy Hamburg ist der große Networking-Treffpunkt für Entscheider der Windindustrie. Bei WindEnergy Match, der internationalen Kooperationsbörse auf der Weltleitmesse, liegen bereits Anmeldungen aus 24 Experten Ausg.Nr._18/2016 Nationen von Deutschland über Belgien, Tschechien, die Türkei oder USA bis hin zu Brasilien, Japan oder Indien vor. Mit dem Matching-Tool des Enterprise Europe Network können Interessierte unter den vielen Ausstellern und Besuchern genau den für sie passenden Gesprächspartner finden, um internationale Kontakte aus Wirtschaft und Wissenschaft zu knüpfen. Die Meetings finden dann am Donnerstag, 29. und Freitag, 30. September 2016, statt. Speakers‘ Corner: Kurzvorträge zu aktuellen Branchenthemen Ein gefragtes Forum für Messebesucher ist die Speakers‘ Corner zwischen den Hallen B1 und B2. Hier bieten von Dienstag, 27., bis Donnerstag, 29. September, verschiedene Aussteller einen komprimierten Überblick über ihre Produkte und Neu- heiten. Unternehmen wie EON, Siemens, IMO oder Vattenfall informieren über Entwicklungen in allen wichtigen Themenbereichen wie Digitalisierung, Kostenreduktion, Instandhaltung oder Speicherung. Das komplette Vortragsprogramm ist unter www.windenergyhamburg.com/programm/programm-messe/speakers-corner/ zu finden. Recruiting Day Forum für Karrierechancen Am Freitag, 30. September, findet an derselben Stelle das Recruiting Day Forum statt. Die Weltleitmesse wird an diesem Tag zur einzigartigen, internationalen Jobbörse der Windindustrie, die wie kaum eine andere Branche viele spannende Job- und Karrierechancen bietet. Interessierte können im Forum direkt mit potenziellen Arbeitgebern wie Siemens, Nordex, Enercon, Kelly oder Windigo, aber auch mit Personalberatern, Hochschulen und Bildungseinrichtungen in Kontakt treten. Darüber hinaus stehen am Recruiting Day auch an vielen anderen Ständen in allen Messehallen Personalverantwortliche zum Gespräch bereit. Alle teilnehmenden Unternehmen sind in den Hallen gekennzeichnet und in der Job Route verzeichnet, die im Visitor Guide und im Ausstellerverzeichnis ausgewiesen ist. Informationen unter http://www. windenergyhamburg.com/ programm/programm-messe/recruiting-day/fuerbesucher/ Parallel im CCH: WindEurope Summit Erstmals findet 2016 parallel zur WindEnergy Hamburg die Konferenz des Europäischen Windverbands statt. Der WindEurope Summit bietet vom 27. bis 29. September unter dem Motto „Making transition work“ ein umfangreiches und hochkarätiges Programm mit Vorträgen von rund 500 Experten. Themenfelder der Konferenz im Congress Center Hamburg (CCH), in direkter Nachbarschaft zum Messegelände, sind unter anderem Umwelteinflüsse und soziale Akzeptanz, Finanzierung, Netzintegration, Ressourcenbewertung, Zulieferung oder Turbinentechnologie. Die zeitgleiche Ausrichtung der beiden eigenständigen Veranstaltungen macht Hamburg endgültig zur Hauptstadt der Windenergie. Mit dem Konferenzticket können Teilnehmer auch die Weltleitmesse besuchen. Alle Informationen zum Programm unter windeurope.org/summit2016/conference/ programme/ Text: Hamburg Messe und Congress GmbH Messeplatz 1 D-20357 Hamburg Windenergie ist unsere Zukunft. Gestalten Sie Ihre eigene mit uns und finden Sie Ihren nächsten Job über Kelly Services. Wir suchen (m/w): • Servicetechniker • Serviceingenieure • Inbetriebnahmetechniker im internationalen Einsatz • Aufbaumonteure • Produktionsfachkräfte Elektronik / Mechanik • Mitarbeiter in der Fernüberwachung • Projektmanager • Design Ingenieure für Windturbinen • Elektroingenieure SCADA • Qualitätsinspektoren kellyservices.de Halle B2.EG. Stand R19 19 20 Arbeitsbühne Ausg.Nr._18/2016 WindEnergy Hamburg: Servicesektor im Aufwind J essica Neumann hängt in der Luft, genauer: vor einem 45 Meter langen Rotorblatt einer Windenergieanlage, fast 80 Meter über dem Erdboden in Frankreichs Norden. Nur mit Seilen und Gurt gesichert, prüft sie die Oberfläche des HighTech-Flügels auf Risse und repariert es bei Bedarf auch. Sie ist Freelancerin und die einzige Frau im Servicetechniker-Team von Windigo, einem Spezialanbieter für die Windenergie, und eine der wenigen Frauen in einer Männerdomäne. Der Servicesektor innerhalb der Windindustrie gewinnt derzeit immer mehr an Bedeutung. Mit dem großen Bestand an bereits installierten Anlagen wird die Instandhaltung, Wartung und der Weiterbetrieb zum stark wachsenden Geschäft für Spezialfirmen ebenso wie für die Hersteller selbst. Die Bandbreite der Angebote reichen von der Überwachung der riesigen Getriebe bis zum Industrietaucher-Einsatz im Atlantik. Welche neuen Geschäftsmodelle und Techniken auf dem internationalen Markt zu finden sind, zeigt die WindEnergy Hamburg 2016. Auf der Weltleitmesse für Windenergie stellen vom 27. bis 30. September mehr als 1200 Unternehmen ihre Innovationen für Onshore und Offshore vor, ein Großteil davon im Servicesektor. Der Job kostet Kraft, Fachkenntnis und Kondition, egal ob Frau oder Mann. Aber Jessica Neumann (31) möchte mit niemandem tauschen: „Ein Bürojob würde mich viel mehr anstrengen“, betont die Industriekletterin aus Hamburg. „Wenn ich oben am Rotorblatt hänge und in einer Arbeitspause die Welt um Beispiel für die Bandbreite der Serviceangebote. Bevor Menschen „ins Seil“ müssen, gibt es viele Möglichkeiten, den Zustand zu prüfen. Der Einsatz von Drohnen, in der Branche UAV (Unmanned Aerial Vehicles) genannt, für Rotorblattinspektionen ist ein wichtiger Trend. »Voller Einsatz mit Industriekletterern, Kameradrohnen und Tauchrobotern« mich herum auf mich wirken lasse, dann ist das das größte Geschenk.“ Windigo ist ein Beispiel für eine ganze Reihe von Unternehmen, die die wachsende Bedeutung des Servicesektors innerhalb der Windindustrie deutlich spüren. „Die Nachfrage ist so groß, dass wir dringend mehr kompetente Fachkräfte bräuchten, um für alle Anfragen eine Lösung bieten zu können“, bestätigt Ingo Laabs, Geschäftsführer von Windigo. Auf der WindEnergy Hamburg stellt das Unternehmen sein ganzes Portfolio vor, von der Begutachtung und Reparatur von Rotorblättern bis zur Fahrstuhlwartung in Türmen, und präsentiert sich im Recruiting Day Forum. Neue Services für High-TechFlügel Die imposanten Flügel der Windenergieanlagen sind ein gutes UAV-Inspektionen werden am Markt als Dienstleistung hoch spezialisierter Einzelanbieter oder im Service-Paket mit Rotorblattreparaturen mit Seilunterstützung und Arbeitsbühnen angeboten. Der WindEnergy-Hamburg-Aussteller Vspect bietet beispielsweise beides an. Der Aussteller Reetec ist auf Rotorblattprüfungen von innen und außen sowie auf Reparaturen und den Austausch von Rotorblättern spezialisiert. Der dänische Spezialist AtSite bietet verschiedene Inspektionsverfahren an, auch mit Drohnen, wofür sich AtSite mit dem führenden Schweizer Spezialisten Visual Working zusammengetan hat. „In den letzten drei Jahren haben wir mehr als 2000 Rotorblätter an Offshore-Turbinen mit Hilfe von Drohnen kontrolliert“, sagt Firmenchef Mads Rasmus- sen. „Ein Team kann im Schnitt zehn Windturbinen pro Tag überprüfen. Vor kurzem gelang es uns, 80 Meter lange Rotorblätter an Offshore-Anlagen in jeweils unter sieben Minuten zu inspizieren. Beide Verfahren können durch direkte Sichtprüfungen ergänzt werden.“ AtSite wird an seinem Stand auf der WindEnergy Hamburg eine Drohne zeigen. Das deutsche Unternehmen Gebr. Käufer Befahrtechnik ist Marktführer in der Entwicklung und Herstellung kompakter, hoch spezialisierter Befahranlagen für die Wartung von Rotorblättern an Onshore- und Offshore-Windturbinen. Auf der WindEnergy Hamburg zeigt Käufer eine solche Arbeitsbühne für Techniker samt Gerät in voller Größe. „Wir erklären den Besuchern, wie unser neuestes Ergänzungsmodul funktioniert, das eine vollständig witterungsgeschützte Arbeitsumgebung um das Rotorblatt herum schafft, so dass Reparaturen mit Verbundwerkstoffen durchgeführt werden können“, so Geschäftsführer Dirk Käufer. Geringstmöglicher Stillstand Vestas setzt seine Sonderprojektteams für komplexe Austauschmaßnahmen an Hauptkomponenten ein, beispielsweise Rotorblätter und Getriebe von Offshore-Turbinen. Dabei wird be- Arbeitsbühne Ausg.Nr._18/2016 sonders auf Kostenminimierung, Arbeitsschutz und geringstmögliche Stillstandszeit der Windturbine geachtet. In diesem Jahr schloss Vestas die Akquisition des bislang unabhängigen deutschen Service-Anbieters Availon ab. Availon ist für seine intern entwickelten Nachrüstsysteme für Windturbinentechnik bekannt und bietet für spezifische Modelle Lösungen zur Senkung der Betriebs- und Wartungskosten (O&M) sowie der Stromgestehungskosten (LCOE) an. Auf der Weltleitmesse informieren beide Aussteller über ihre kombinierten Dienstleistungsangebote. Ein weiterer wichtiger Trend im Dienstleistungssegment sind Reparaturen von Hauptkomponenten, insbesondere Getrieben und Generatoren, in der Gondel anstelle eines Komplettaustauschs. Die Aussteller Eickhoff, Moventas und Winergy bieten solche spezialisierten Standortreparaturdienste samt komplizierter Reparaturen von Planetengetrieben an. Multigear fertigt neue Getriebe an, generalüberholt gebrauchte und bietet Nachrüstgetriebe für ältere Windturbinenmodelle. Gamesa entwickelt komplette Nachrüstsysteme für ältere Windturbinenmodelle anderer Anbieter, beispielsweise zur Erhöhung der Nennleistung durch eine neue Steuerung oder die Umrüstung von fixierter auf variable Drehzahl. Der Aussteller informiert in Hamburg auch über Lösungen zur Verlängerung der Laufzeit, Austausch- und Nachrüstangebote für Hauptkomponenten sowie die Gamesa-Reparaturzentren für kleinere Komponenten. Tauch-Roboter prüfen Fundamente oder Seekabel und bergen Minen Weitere Beispiele für die große Bandbreite des Servicesektors bietet der maritime Bereich. Stählerne Gründungskonstruktionen wie Monopiles, Jackets, Tripods und Tripiles erfordern regelmäßige Inspektionen. Neben Industrie-Tauchern werden hier zunehmend ferngesteuerte Unterseefahrzeuge (ROVs) für die Kontrolle von Statik und Oberflächen eingesetzt, aber auch von J-Rohren und Kabeldichtungen bis hin zur Überprüfung von Gesteinsschüttungen zum Schutz gegen Durchscheuern. Ein weiterer Bereich sei die Bergung von Blindgängern aus Küstengewässern vor dem Bau von Windparks, erläutert Alexandra Mills, kaufmännische Leiterin beim britischen ROV-Dienstleister ROVOP. „Der Einsatz von ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugen an Stelle von Tauchern ist sicherer und erlaubt den längeren Betrieb, auch bei schlechter Sicht und starken Strömungen. Die verlängerte Einsatzzeit senkt die Gesamtkosten für die Betreiber der Anlage erheblich.“ ROVOP stellt in Hamburg ein Unterwasserfahrzeug aus. Auch auf dem WindEurope Summit werden Servicethemen wie der Einsatz von Drohnen sowie Lösungen zur Kostensenkung diskutiert. Die Konferenz findet erstmals parallel zur WindEnergy Hamburg im CCH (Congress Center Hamburg) statt. Informationen zum Programm unter https://windeurope.org/summit2016/conference/programme/ Text: Hamburg Messe und Congress GmbH Messeplatz 1 D-20357 Hamburg Bild: luise /pixelio.de Interview mit Jessica Neumann, Industriekletterin in der Windbranche „Man muss nicht verrückt sein für den Job, aber es hilft“ J essica Neumann (31) aus Hamburg ist seit 8 Jahren als Industriekletterin und Rotorblatt-Servicetechnikerin tätig. Sie ist als Freelancerin häufig für die Windigo GmbH, Dienstleistungs-Spezialist für Windenergieanlagen, im Einsatz. Frage: Sie hängen oft stundenlang hoch oben am Seil und bearbeiten Rotorblätter - wie sind Sie zu diesem Job gekommen? Neumann: Mit 16 Jahren wollte ich was Handwerkliches machen, bekam aber als junge Frau keine Lehrstelle. Da absolvierte ich eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau im Fotofachbereich. Nach einigen Jahren wollte ich gerne etwas anderes tun, und da fragte mich ein Freund, der Industriekletterer ist, ob ich nicht dazu Lust hätte. Frage: War klettern damals Ihr Hobby? Neumann: Nein, das ist ganz kurios: Ich war davor noch nie im Seil. Ich habe dann aber rasch die notwendige Lizenz erworben. Das Klettern ist allerdings nur der Zustieg zu dem Job. Frage: Wie qualifizierten Sie sich zur Servicetechnikerin für die Windindustrie? Neumann: Ich habe dann verschiedene fachliche Ausbildungen gemacht, so auch für das Erstellen von Gutachten, fürs Laminieren und für Elektroarbeiten. Ohne diese Lizenz dürfen Sie eine Windkraftanlage gar nicht betreten. Unter anderem prüfe ich die Rotorblätter auf Erosion, ob es beispielsweise Risse in der Oberfläche gibt, und repariere notfalls das Laminat. Frage: Da müssen Sie sich vermutlich mit vielen Modellen auskennen? Neumann: Ja, ich habe schon an Anlagen von Senvion, Nordex, GE, Enercon, Vestas und anderen gearbeitet. Da ist in acht Jahren schon einiges zusammengekommen. Frage: Es gibt nur ganz wenige Frauen in dieser Männerdomäne. Was gefällt Ihnen an diesem anspruchsvollen Job? Neumann (lacht): „Also man muss nicht verrückt sein für den Job, aber es hilft. Mich fasziniert einfach diese Riesenmaschine, und dass ich sie reparieren kann. Dazu kommt der sportliche Aspekt, dass ich anpacken muss und dass ich mein handwerkliches Können anwenden kann. Das A und O ist dabei immer die Sicherheit. Und natürlich gibt es auch mal Tage, wo der Job nervt, etwa wenn man bei 40 Grad mit Vollmaske schleifen muss. Trotzdem: Ein Bürojob würde mich viel mehr anstrengen. Frage: Wie fühlt sich das an, wenn man zwischen 60 und 140 Meter Höhe baumelt und Wind und Wetter ausgesetzt ist? Neumann: Das allerbeste ist, wenn ich oben am Rotorblatt hänge und in einer Arbeitspause die Welt um mich herum auf mich wirken lasse. Man lässt alles am Boden, was den Alltag belastet. Man sieht den gekrümmten Horizont und fühlt sich wie ein Vogel – das ist das größte Geschenk. Text: Hamburg Messe und Congress GmbH Messeplatz 1 D-20357 Hamburg 21 22 Windpark Ausg.Nr._18/2016 Windpark Arkona Becken Südost Smarte Technologie ermöglicht Windpark-Umzug Um optimale Betriebsbedingungen und eine geringstmögliche Abschattung zu gewährleisten, wurde die Anordnung der Anlagen angepasst. Die Konsequenz war, dass die Bohr- und Sondierungslokationen teilweise nicht mehr mit den neuen Turbinen Standorten übereinstimmten. Die vorliegenden Aufschlussprofile ließen sich größtenteils nicht direkt auf die neuen Standorte übertragen. Ausbringung des Streamers mit Hydrophonen für Bodenuntersuchungen E ON und Statoil haben im Mai 2016 grünes Licht für den Bau des 385 MW-Windparks Arkona Becken Südost, 35 km nordöstlich der Insel Rügen, gegeben. Die Einhaltung des Zeitplans dieses 1,2 Milliarden Euro-Projektes trotz Änderung des WindparkDesigns - 60 statt 80 Anlagen durch den Umstieg auf die größere 6 MW-Klasse - war durch den Einsatz flächiger seismischer Untersuchungen ohne weitere Nacherkundung möglich. Erneute Bohrungen und Drucksondierungen in dem 39 Quadratkilometer großen Baugebiet hätten längere Vorlaufzeiten zur Folge gehabt und das Budget spürbar belastet. Seismische Untersuchungen mit der Fraunhofer Mehrkanalseismik gewähren einen Einblick in tiefere Bodenschichten - die Tragstruktur einer Windenergieanlage geht bis zu 50 Meter in die Tiefe unterhalb des Meeresbodens. Mit der Erstellung eines dreidimensionalen Modells des Meeresbodens auf Basis dieser seismischen Daten haben Experten des Fraunhofer IWES maßgeblich zur Konstruktionsfreigabe des Windparks beigetragen. Wirtschaftlichkeitsberechnungen sowie die Nutzung neuester Technologie gaben den Ausschlag für die Optimierung des WindparkLayouts: Seit Beginn der Planungsphase hatte sich die Offshore-Welt weitergedreht, 6 MW-Anlagen können inzwischen einen soliden Track Rekord für den Einsatz auf hoher See vorweisen. Die avisierte Gesamtleistung von 385 MW mit Der Entwickler stand vor einer herausfordernden Entscheidung: Eine erneute geologische oder geotechnische Messkampagne hätte Zeitplan und Budget deutlich strapaziert – als Alternative wurden zwingend belastbare Daten zur Baugrundbeschreibung der neu gewählten Standorte für einen Bestätigung durch das Bundesamt für Seeschifffahrt für Mehrkanalseismisches Profil zum Verlauf der Bodenschichten einer reduzierten Zahl von Anlagen zu erwirtschaften, ist attraktiv – die Kosten für Bau, Netzanschluss und Betrieb reduzieren sich. Als die für den Bau des größeren Anlagentyps getroffen wurde, lagen bereits die Ergebnisse von 100 Bohrungen und 13 Drucksondierungen für den Windpark vor. Hydrographie (BSH) benötigt. Mithilfe einer engmaschigen mehrkanalseismischen Vermessung des Windpark-Areals und der anschließenden Erstellung eines hochaufgelösten 3D-Schichtenmodells konnte die Grundlage für die Interpolation punktueller, lokaler geologischer Profile/Da- ten geliefert werden. Mithilfe eines geotechnischen Sachverständigen wurden die Eigenschaften der bestehenden Bohrprofile auf die neuen seismisch erfassten Turbinen Standorte übertragen. Das anschließend zertifizierte Verfahren überzeugte die Fachgutachter des BSH. “Die Annerkennung des kombinierten Bodenerkundungsverfahrens Mehrkanalseismik und Bohrungen durch das BSH unterstreicht den Erfolg dieses auch durch einen geotechnischen Sachverständigen und Zertifizierer begleiteten Projektes. Die Fertigstellung des Endberichtes im zeit- und kostenoptimierten Rahmen zeigt auch, welches Potential in der Anwendung der innovativen, komplementären seismischen Erkundungsmethode liegt“, sagt Martin Ros, Engineering Manager des Arkona Construction Teams, E.ON Climate & Renewables Services GmbH. Die Messmethode wurde seitens des Fraunhofer IWES speziell für die Anforderungen der Offshore Windenergie entwickelt und ist seit 2011 im praktischen Einsatz in Nord- und Ostsee. Sie ist optimiert für den Einsatz in Wassertiefen von weniger als 100 Metern. Die Signalcharakteristik in Verbindung mit einer digitalen, hochempfindlichen 96 Kanal-Registriereinheit (Streamer) sichert das Eindringen und den Empfang des akustischen Signals bis zur Fundamenttiefe von Windenergieanlagen. Durch den flexiblen Einsatz der Messmethode sind Standortverschiebungen somit auch nach der Genehmigung noch möglich – ohne aufwendige geotechnische Nacherkundungen. Text & Bild: Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik, Institutsteil Nordwest Am Seedeich 45 D-27572 Bremerhaven 23 Leistungsfähigkeit Ausg.Nr._18/2016 Branche zeigt Leistungsfähigkeit auf WindEnergy Jetzt steht die Branche mit dem Systemwechsel zu Ausschreibungen vor einer großen Herausforderung. Während der Ausbau der Windenergie bislang über Exportquoten von 70 Prozent und mehr sowie ein Weltmarktanteil von rund 20 Prozent unterstreichen dies. Mit der WindEnergy hat Hamburg ein erfolgreiches »Wir sehen die Messe als wichtiges Schaufenster der Branche« das EEG preisgesteuert organisiert war, soll es künftig über Ausschreibungen ein mengengesteuertes System geben. Wir werden daran arbeiten, dass diese politische Weichenstellung den Innovationsmotor Windenergie nicht ins Stottern kommen lässt“, so Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie, einen Monat vor Messestart. Die deutsche Windindustrie ist international sehr erfolgreich. Angebot für den Austausch in der internationalen Windenergiewirtschaft geschaffen. Es werden innovative Lösungen diskutiert und aktuelle Entwicklungen vorgesellt, die deutlich unterstreichen: Die Energiewende ist wirklich ein globales Projekt. „Wir freuen uns auf viele Fachbesucher an unserem eigenen Stand und den Ständen unserer Mitgliedsunternehmen. Wir sehen die Messe als wichti- ges Schaufenster der Branche. Gleichzeitig wird die Messe nicht nur ein wichtiger Handelsplatz, sondern mit dem parallel stattfindenden WindEurope Summit 2016 auch zum Treffpunkt für den zentralen internationalen Fach- und Wissensaustausch. Die Messe kann eine Plattform sein, an einer nationalen und europäischen Industriestrategie für die Erneuerbaren Energien zu arbeiten. Sie hat auch deshalb die berechtigte Chance, zur internationalen Leitmesse der Windindustrie aufzusteigen“, machte Hermann Albers deutlich. Text: BWE – Bundesverband WindEnergie e.V. Bundesgeschäftsstelle Neustädtische Kirchstraße 6 D-10117 Berlin SERVICE AND MAINTENANCE Hall B5 Booth 526 ACTUATORS TURNKEY PROJECTS SERVICE AND MAINTENANCE AGENCIES Engineered solutions by Holland Hydraulics ... POWER UNITS +31 (0)74 291 78 48 ... HYDRAULIC SYSTEMS 24/7 . . . ... D er Bundesverband WindEnergie wird auch in diesem Jahr auf der WindEnergy in Hamburg präsent sein und die Messe im Rahmen von Beirats- und Arbeitskreistreffen für den fachlichen Austausch nutzen. Auf der Messe präsentieren sich mehr als 1.200 Aussteller aus 30 Nationen. Die Ausstellung findet auf insgesamt 65.000 Quadratmetern über neun Hallen verteilt statt. Die Besucher erleben dabei die gesamte Wertschöpfungskette der On- und Offshore Windindustrie. „Die leistungsfähige Industrie mit einer starken Zuliefererkette stützt sich auf den dynamischen und von einer breiten Akteursstruktur gekennzeichneten deutschen Heimatmarkt. Hier werden Innovationen, Wertschöpfung und Arbeitsplätze generiert. PARTNER IN TURNKEY HYDRAULIC PROJECTS WORLD-WIDE INDUSTRIAL HYDRAULICS BINNENHAVENSTRAAT 14, 7553 GJ HENGELO | +31 (0)74 - 291 78 48 | [email protected] | WWW.HOLLAND-HYDRAULICS.NL Zuverlässigkeit u f de r mehr a ie S n 2016 Er f ahre mb u r g r g y Ha e n E d Win B5.211 , St a n d 5 B e ll Ha Made by Schaeffler Wirtschaftliche Windkraftanlagen brauchen zuverlässige Komponenten. Wir bieten die passende Lagerlösung für jede Windkraftanlage und ein ganzheitliches Konzept für Sicherheit: • optimale Auslegung mit hochmodernen Berechnungs- und Simulationsprogrammen • realitätsnahe Tests auf Schaeffler „Astraios“, einem der größten und leistungsfähigsten Großlagerprüfstände der Welt • Lagerlösungen mit hoher Gebrauchsdauer, z. B. optimierte Pendelrollenlager für die Rotorwelle • hohe Anlagenverfügbarkeit durch Online Condition Monitoring. Zuverlässigkeit – der Schaeffler Wind-Power-Standard. 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